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Ein Team, ein Verein, ein Ziel! Die Burghauser Schlachtenbummler feiern gemeinsam mit der Mannschaft den fünften Titelgewinn!
Es ist vollbracht: Burghausen feiert den fünften Titelgewinn!
Wenn Superlative keine Grenzen kennen: die Ringer des SV Wacker Burghausen sicherten sich mit einem klaren 9:14 Auswärtssieg gegen den SC Siegfried Kleinostheim die fünfte Meisterschaft – und das in den letzten sechs Saisons. Nach dem 12:9 Heimsieg in der Vorwoche machte das Team um Burghauser Cheftrainer Eugen Ponomartschuk nun endgültig den Sack zu und bestätigten so ihre Vormachtstellung im deutschen Ringsport. Doch auch den Warriors aus Kleinostheim gebührt als Vizemeister gebührender Respekt, die zum hundertjährigen Vereinsjubiläum den größten Erfolg in der langen Vereinsgeschichte feiern konnten und optimale Rahmenbedingungen für ein würdiges Finale lieferten – auf und abseits der Matte.
Extra für den Rückkampf im Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft buchten die Verantwortlichen des SC Siegfried Kleinostheim die Untermainhalle im benachbarten Elsenfeld, die normalerweise dem dort heimischen Handball-Bundesligisten TV Großwallstadt als Spielstätte dient. Nun wurde sie in eine beeindrucke Arena umfunktioniert, die für die rund 2700 Zuschauer aus dem ringsportbegeisterten Unterfranken optimale Rahmenbedingungen für ein denkwürdiges Finale bot.
Gleich in den ersten Kämpfen musste man sich auf Burghauser Seite durchaus fragen, welche Götter sich an diesem Abend gegen das Burghauser Team verschworen hatten. Denn der Auftakt in das Bundesliga-Finale verlief alles andere als optimal fürs Burghauser Team. So traf in er Eröffnungsklasse Burghausens Fabian Schmitt auf den favorisierten Kasachen Marlan Mukashev. Nach einem ausgeglichenen Kampf wurde Schmitt in beiden Runden als passiverer Ringer angesehen und musste in die Bodenlage – vor allem im zweiten Kampfabschnitt eine überaus umstrittene Entscheidung des vierköpfigen Kampfgerichts. Wenn gleich Schmitt im Boden stark verteidigte, lag er trotzdem bis kurz vor Kampfende mit 8:0 in Rückstand, setzte dann noch einmal zu einem erfolgreichen Angriff an und beförderte seinen Gegner quasi mit dem Schlussgong aus der Kampffläche. Mit dieser Wertung hätte Schmitt seinen Rückstand auf sieben Punkte verkürzen können, was im Gesamtklassement nur zwei Mannschaftspunkte für die frenetisch angefeuerten Gastgeber bedeutet hätte. Nach einem langen Videobeweis stand aber fest, dass Mukashev den Rand der Mattenfläche den Bruchteil einer Sekunde zu spät überschritten hatte, sodass die Wertung doch im Nachgang wieder revidiert wurde. Und auch im nachfolgenden Schwergewichtskampf sollte sich ein Kampfverlauf entwickeln, in dem den mitgereisten Burghauser Fans der Jubelschrei in letzter Sekunde im Hals stecken blieb. So lieferte Erik Thiele dem rund 18kg schwereren ungarischen Weltklasse-Freistilringer Daniel Ligeti einen Fight auf Augenhöhe und führte bis drei Sekunden vor Kampfende mit 2:2 durch die zuletzt erzielte Wertung. Doch dann gelang Ligeti mit allerletzter Kraft ein erfolgreicher Beinangriff, der ihm zwei Wertungen einbrachte. Da Thiele zudem im weiteren Verlauf die Matte verließ, wurde dem Ungarn noch ein zweiter Punkt zugesprochen, der am Ende den 5:2 Sieg und zwei weitere Mannschaftspunkte für Kleinostheim bedeutete. Die Wende zu Gunsten des SVW sollte in der Klasse bis 61kg Freistil Dreifach-Europameister Arsen Harutyunyan vollziehen, der im Kampf gegen Niklas Stechele als klarer Favorit ins Rennen ging, konnte er doch seinen Gegner in der laufenden Saison technisch überlegen besiegen. Ein ähnlich hohes Ergebnis hätte der Burghauser Mannschaft erheblichem Druck für den weiteren Kampfverlauf genommen, doch auch hier kam es anderes. Zwar legte Harutyunyan los wie die Feuerwehr und sicherte sich zur Halbzeit einen klaren 0:10 Vorsprung, doch wollte ihm an Ende der entscheidende Punkt zum 15-Punkte Vorsprung nicht mehr gelingen, sodass beim Endstand von 0:14 nur drei anstatt der erhofften vier Punkte aufs Burghauser Konto gutgeschrieben wurden. Warum das Kampfgericht aber gegen Stechele, der sechs Minuten keine einzige offensive Aktion zeigte und sich weitestgehend dem Kampf entzog, keine Aktivitätszeit verhängt wurde, wurde nach dem Kampf berechtigterweise von den Burghauser Trainern hinterfragt. Ein Duell, das niemand auf dem Schirm hatte, bahnte sich in der Gewichtsklasse bis 98kg gr./röm. an. Während beim SVW Felix Baldauf, der im Hinkampf in Folge einer leichten Verletzung nicht eingesetzt werden konnte, nun im Rückkampf gesetzt war, ging für den SC Siegfried Kleinostheim vollkommen überraschend Pascal Eisele auf die Matte, der als einer der stärksten deutschen Ringer im 86kg-Limit zuletzt langfristig verletzungsbedingt fehlte. Am Ende spielte Baldauf seine körperlichen Vorteile aus und siegte in einem aktionsarmen Kampf unspektakulär, aber souverän mit 0:2 nach Punkten. Im entscheidenden Schlüsselkampf vor der Pause kochte einmal mehr Witalis Lazovski ins 66kg-Limit ab, in dem er wie schon in der Vorwoche auf Deniz Menekse traf – damals aber noch in der Gewichtsklasse bis 71kg gr./röm. Und Lazovski – sichtlich auf Offensive von seinen Trainern eingestellt – marschierte los, als gäbe es kein Halten mehr. In der Bodenlage folgte dann Lazovskis gefürchteten Ausheber, gegen die Menekse keine regelkonformen Mittel fand. So wuchtete Lazovski seinen überforderten Gegner zweimal aus dem Boden und setzte zu spektakulären Würfen an, die mit vier bzw. zwei Wertungen belohnt wurden. Da Menekse beim zweiten Wurf unfair in Lazovskis Gesicht fasste, erhielt er eine Verwarnung und zwei Wertungspunkte gegen sich ausgesprochen, sodass es mit einer 0:12 Führung in die Rundenpause ging. Nach zwei weiteren schönen Aktionen machte Lazovski nach gut vier Minuten Kampfzeit den Sack vorzeitig zu und siegte technisch überlegen mit 0:16 – ein Sieg, der im Burghauser Lager erste Jubelschreie auslöste. Beim Stand von 5:8 ging es damit in die Halbzeit.
Den zweiten Kampfabschnitt eröffnete Eduard Tatarinov, der in der Klasse bis 86kg Freistil mit Kleinostheims Eigengewächs Christoph Henn konfrontiert wurde. In einem ausgeglichenen Kampf war es immer wieder Tatarinov, der danke seiner langen Arme seine Beinangriffe ins Ziel brachte und zur Halbzeit mit 0:4 führte. Im zweiten Kampfabschnitt konnte Henn das Duell offener gestalten, zu Wertungen kam er jedoch nicht mehr. Tatarinov konnte seinerseits hingegen den Vorsprung noch auf 0:6 ausbauen und so einen wichtigen Sieg für den Wacker-Tross feiern. Während eigentlich in der Klasse bis 71kg Freistil viele Experten Iszmail Muszukajev fix einkalkulierten, entschieden sich am Ende die Burghauser Trainer für Magomed Kartojev, der bereits in der Vorwoche eine bärenstarke Leistung zeigte. Auch gegen den körperlich starken Routinier Saba Bolaghi zeigte Kartojev eine ansprechende Leistung und überzeugte erneut trotz seiner jungen Jahre mit einer reifen und ausgewogenen Ringweise. Wenngleich Kartojev, bei dem auch in der heurigen Saison wieder ein enormer Leistungsschub verzeichnet werden konnte, am Ende mit 5:2 seinem Gegner unterlag, rechtfertigte das junge Talent seine zweite Aufstellung in einem Finalkampf mit einer bärenstarken Leistung. Ein Highlight des Abends sollte der Greco-Kampf der 80kg-Klasse werden, in dem sich die beiden Spitzenringer Idris Ibaev und Alexandrin Gutu gegenüberstanden. Und wie schon in der regulären Bundesligasaison sollte am Ende Ibaev seinem Gegner, der als amtierender U23 Welt- und Europameister als leichter Favorit auf die Matte ging, zum zweiten Mal ein Schnippchen schlagen: Bereits in der ersten Runde gelang Ibaev eine 4-Punkte Wertung aus dem Stand gefolgt von zwei Wertungspunkte, die ihm nach einem unerlaubten Kopfstoß Gutus zugesprochen wurden. Im zweiten Kampfabschnitt konnte der Moldawier zwar noch auf 4:9 verkürzen, am Ende fand er gegen den gut verteidigenden Ibaev keine Mittel, um ihn nochmals ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Damit blieb Ibaev in der gesamten Saison ungeschlagen, was gemessen an der Stärke seiner Gegner eine herausragende Leistung darstellte. Somit ging der SVW in Addition beider Finalkämpfe mit acht Punkten in Führung, sodass Kleinostheim in den entscheidenden Kämpfen der 75kg-Klasse zwei Schultersiege benötigten, um doch noch den ersten Meistertitel in der Vereinsgeschichte gewinnen zu können. Doch schon nach dem Greco Kampf zwischen Michael Widmayer und Artur Tatarinov war für die Warriors der Zug abgefahren: mit einem eindrucksvollen 1:4 Punktsieg sicherte sich Michael Widmayer nicht nur den Erfolg im direkten Duell mit Tatarinov, vielmehr brachte er seine Mannschaft uneinholbar in Führung, sodass im letzten Kampf des Abends die 7:0 Niederlage von Rasul Altemirov gegen Rasul Shapiev vollkommen nebensächlich wurde.
Am Ende lagen sich die Burghauser Ringer und Verantwortlichen mit den zahlreich angereisten Wackerfans in den Armen und ließen gehörig die Sektkorken und Konfetti-Kanonen knallen. Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch war nach dem nervenaufreibenden Finalkampftag sichtlich bewegt: „Wir haben einen unfassbaren Kampfabend erlebt, an den sich alle noch lange erinnern werden. Dieses Mal haben unsere Jungs - die Ringer, die bei uns tagtäglich in der Halle trainieren und alles für den Verein geben – den Titelgewinn möglich gemacht. Ich bin unfassbar stolz auf alle Beteiligten, die diesen unglaublichen Erfolg möglich gemacht haben.“

Das Burghauser Team überzeugte bei den Bezirksmeisterschaften auf ganzer Linie!
Medaillenflut für SVW-Nachwuchs bei internationalen Bezirksmeisterschaften
Am vergangenen Wochenende wurden vom AC Wals die diesjährigen Bezirksmeisterschaften „Inn-Chiem“ ausgetragen. Wenngleich der SV Wacker Burghausen mit acht Startern im freien Stil und zehn Startern im Greco-Turnier zu den Vereinen mit den wenigsten Teilnehmern zählte, war die Qualität und die Ergebnisse des SVW-Nachwuchses hingegen über jeden Zweifel erhaben: Denn mit beeindruckenden 16 Medaillengewinnen präsentierten sich die Burghauser Ringer in tadelloser Frühform.
Beim ersten Turnier des Jahres wurden zuerst die Meisterschaften im freien Stil abgehalten, im Anschluss dann das Greco-Turnier, sodass die meisten Burghauser Nachwuchsringer zu zwei Turniereinsätzen kamen. Bei den ältesten Startern der A- bzw. B-Jugend starteten mit Talha Yilmaz, Mustafa Ermanbetov, Timur Muhametow und Eric Dietrich vier Burghauser Ringer in beiden Stilarten, Dmytro Vertai und Albert Kreimer traten nur im griechisch-römischen Stil an. In der Klasse bis 35kg hatte Talha Yilmaz mit Michael Temenev (TV Traunstein) nur einen einzigen Gegner – diesen schulterte er in beiden Stilarten und sicherte sich so zwei Titelgewinne. Mehr Gegner warteten auf Mustafa Ermanbetov. In der Klasse bis 42kg gelangen ihm im freien Stil zwei Schultersiege und zwei klare Punktsiege, darunter das aktionsreichste Ergebnis des gesamten Turniers, bei dem er Yusuf Chanchaev (Olympic Salzburg) mit 28:16 niederringen konnte. Im griechisch-römischen Stil setzte sich Ermanbetov ebenfalls ungefährdet mit zwei Schulter- und einem klaren Punktsieg durch, sodass auch er den doppelten Turniersieg feiern konnte. Während Timur Muhametow im 51kg-Limit im Freistil-Turnier nur ein Sieg gelang, machte er es im Greco-Turnier wesentlich besser: nach vier Siegen und einer Niederlage belegte er dort den Silberrang. Ohne Medaille blieb hingegen Eric Dietrich, dem aber vor allem im Greco-Turnier eine starke kämpferische Leistung bescheinigt werden konnte – mit zwei Siegen verpasste er dort die Medaillenränge auf Rang vier nur um Haaresbreite. Albert Kreimer machte in der Klasse bis 80kg mit seinen Gegnern allesamt kurzen Prozess: mit zwei Schulter- und zwei Überlegenheitssiegen sicherte er sich absolut ungefährdet den Turniersieg im griechisch-römischen Stil. Dmytro Vertai landete im 60kg-Limit auf dem zweiten Platz – nach drei vorzeitigen Siegen musste er sich im entscheidenden Kampf um den Turniersieg Florian Ilsanker (TSV Berchtesgaden) geschlagen geben.
In der Altersgruppe der C- und D-Jugend vertraten in beiden Stilarten Artur Michel, Emil Heß, Alexander Bulatov und Ben Riekert die Burghauser Farben. Im 32kg-Limit zeigte Artur Michel beeindruckende Leistungen. So gelangen dem Burghauser Nachwuchsringer im freien Stil drei Siege bei nur einer Niederlage, was am Ende die Bronzemedaille bedeutete. Auch im griechisch-römischen Stil landete Michel nach zwei Siegen und zwei Niederlagen auf Platz drei. In der Klasse bis 38 gingen mit Emil Hess und Alexander Bulatov gleich zwei Burghauser Starter ins Rennen. Während Hess im freien Stil seinen Teamkameraden nach einem Schultersieg auf den dritten Platz verwies, konnte Bulatov im griechisch-römischen Stil nach zwei Siegen und einer Niederlage den Silberrang einnehmen. Hess landete im zweiten Turnier des Tags mit ebenfalls zwei Siegen und einer Niederlage auf Rang drei. Auch Ben Riekert konnte sich im 46kg-Limit in beiden Stilarten mit je einem Einzelerfolg über die Bronzemedaille freuen.
„Für den Auftakt in die diesjährige Turniersaison können wir in jedem Fall zufrieden sein. Unsere Jungs haben sich gut geschlagen und konnten jede Menge Medaillen gewinnen – das ist gut für’s Selbstvertrauen. Am kommenden Wochenende wird es aber wesentlich schwerer, wenn die bayerischen Freistil-Meisterschaften in Burgebrach auf dem Plan stehen. Dort wird man sehen, wie die Leistungen unserer Nachwuchsringer auf Landesebene zu beurteilen sind. Wir hoffen auch hier auf die ein oder andere Medaille.“, so Burghauens Jugendleiter Halit Yilmaz.

Matthias Maasch feierte Fabian Schmitt seinen Sieg über den Justus Petravicius emotional.
Finale 1.0 - ein Ringerabend der Superlative endet mit knappen Burghauser Sieg
Die Erwartungen waren vor dem ersten Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zwischen dem SV Wacker Burghausen und den Warriors aus Kleinostheim groß. Doch sie wurden nicht nur erfüllt – nein, sie wurden sogar bei weitem übertroffen. Schon beim mit Spannung erwarteten offiziellen Abwiegen der beiden Mannschaften konnte man förmlich das Knistern in der Halle spüren. Kleinostheims Trainer Peter Weißenberger hatte zwar viele Sportler mit an Bord, setzte aber auf seine bewährte Aufstellung. Wackers Chefcoach Eugen Ponomartschuk hingegen zauberte mit Magomed Kartojev und Michael Widmayer zwei Sportler aus dem Hut, die in den letzten Wochen verletzungsbedingt nicht zur Verfügung standen. Damit ging er ein gewisses Risiko ein, das sich aber unterm Strich auszahlen sollte.
Beim Einmarsch der beiden Mannschaften herrschte dann in der restlos ausverkauften Sportparkhalle absolute Gänsehautstimmung. Die Sportler beider Mannschaften wurden lautstark begrüßt und Martin Hammerl begeisterte das Publikum mit seiner Darbietung der deutschen Nationalhymne auf der Trompete. Nachdem die einzelnen Kampfpaarungen vorgestellt wurden, ging es in der Gewichtsklasse bis 57 Freistil los, in der Wackers Givi Davidovi auf den U23-Europameister Niklas Stechele traf. Der Kleinostheimer wurde vom Schiedsrichtertrio als der aktivere Ringer angesehen und da es Davidovi nicht gelang seine Beinangriffe an den Mann zu bringen, unterlag er am Ende mit 0:3 Punkten. Im Greco-Schwergewicht war Wackers Ramsin Azizsir nach seiner unglücklichen Schulterniederlage im Halbfinale auf Wiedergutmachung aus. Er startete gegen Ilja Klasner stark und führte zur Halbzeit mit 3:0 Punkten. Doch der Kleinostheimer kämpfte sich in der zweiten Hälfte mit einem Take Down heran und konnte Azizsir eine Minute vor Schluss von der Matte schieben und damit die entscheidende Wertung zum 5:3 Punktsieg holen. Damit entschied Kleinostheim den zweiten offenen Kampf für sich und ging mit 0:3 in Führung. In der Gewichtsklasse bis 61kg gr./röm. traf Fabian Schmitt auf Kleinostheims Punktegarant Justas Petravicius. In der Vorrunde unterlag Schmitt seinem litauischen Gegner klar mit 2:11 Punkten und auch diesmal startete der Kleinostheimer stark und ging schon in den ersten 50 Sekunden mit 0:3 in Führung. Doch was der Wackerianer dann auf die Matte zauberte, wird den Zuschauern noch Jahre in Erinnerung bleiben. Mit einem unbändigen Siegeswillen und dem Herz eines Löwen kämpfte Schmitt den haushohen Favoriten förmlich nieder. Nach und nach zermürbte er Petravicius mit seinen schier unendlichen Energiereserven und holte Punkt um Punkt auf. Als er dann Mitte der zweiten Hälfte mit 4:3 in Führung ging, glich die Sportparkhalle einem Tollhaus. Am Ende brachte Schmitt den Vorsprung souverän über die Zeit und der SV Wacker verkürzte auf 1:3. Im Halbschwergewicht Freistil kam es beim Duell von Erik Thiele und Johannes Mayer zur Neuauflage des Finals der deutschen Einzelmeisterschaften, bei denen Mayer in der letzten Sekunde den Titel holte. Thiele war auf Revanche aus und dominierte von Anfang an das Geschehen. Mit einer 1:0 Pausenführung im Rücken startete er Mitte der zweiten Halbzeit einen blitzschnellen Beinangriff und erhöhte auf 3:0. In den Schlusssekunden versuchte der Kleinostheimer noch einmal alles, doch Thiele konterte nochmal zum souveränen 5:0 Endstand. Damit glich der SV Wacker zum 3:3 aus, ehe im letzten Kampf vor der Pause Wackers Youngster Magomed Kartojev auf Kleinostheims Weltmeister Zelimkhan Abakarov traf. Kartojev, der die letzten Wochen aufgrund von einer OP ausfiel, machte einen bärenstarken Kampf. Nach einem 0:6 Pausenrückstand, stand er Anfangs der zweiten Halbzeit nach einem blitzschnellen Beinangriff sogar selbst kurz vorm Punktgewinn. Abakarov machte weiter Druck nach vorne, schließlich hatten die Kleinostheimer Trainer von ihrem Punktegaranten vier Mannschaftspunkte eingeplant. Doch Kartojev kämpfte verbissen um jeden Zentimeter Matte, unterlag am Ende nur mit 0:7 Punkten, was den „Warriors“ aus Kleinostheim zwei Mannschaftspunkte zur 5:3 Pausenführung einbrachte.
Nach der 25-minütigen Halbzeitpause kam es im Limit bis 86kg gr./röm. zum Duell zwischen Roland Schwarz und dem U23 Weltmeister Alexandrin Gutu. Der Wackerianer ging nach der Bodenlage mit einem Ausheber in Führung, doch Mitte der zweiten Hälfte wurde er in der Unterlage von Gutu zweimal gedreht und unterlag am Ende mit 2:5. Damit baute Kleinostheim seine Führung auf 3:7 aus. Im nächsten Kampf war es dann einmal mehr Witali Lazovski vorbehalten, den SV Wacker wieder zurück ins Rennen zu bringen. Gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Deniz Menekse marschierte er in gewohnter Manier von Anfang an nach vorne. Als der Kleinostheimer in die Bodenlage musste, war es dann wieder so weit: Lazovski setzte zu seinen Spezialgriff - dem Ausheber - an und ließ Menekse im hohen Bogen durch die Sportparkhalle segeln. Den 5:0 Vorsprung baute er in der zweiten Hälfte noch auf 9:0 aus und brachte damit den SV Wacker wieder auf 6:7 heran. In der Gewichtsklasse bis 80kg setzte Eugen Ponomartschuk wieder auf Zelimkhan Khadjiev. Der sympathische Franzose tastete sein Gegenüber Christoph Henn in der ersten Minute ab, bevor er dann ein wahres Feuerwerk abbrannte. Ein Beinangriff jagte den nächsten, gefolgt von Durchdrehern im Boden. Noch kurz vor der Pause beendete er mit einem weiteren blitzschnellen Beinangriff den Kampf mittels technischer Überlegenheit vorzeitig und brachte die Sportparkhalle endgültig zum Beben. Der SV Wacker Burghausen ging damit das erste Mal an diesem Kampfabend in Führung. Im vorletzten Kampf des Abends kam es dann zum Weltklasseduell zwischen Burghausens Weltmeister Iszmail Muszukajev und Rasul Shapiev. Muszukajev, seit vier Jahren im Wackertrikot, hat bis dato nur einen einzigen Kampf verloren, und zwar in der Vorrunde gegen eben Kleinostheims Rasul Shapiev. Dementsprechend motiviert ging der Wackerianer in den Kampf, jedoch hatte der Kleinostheimer deutliche physische Vorteile. Doch kurz vor der Pause kam das, was Muszukajev auszeichnet. Ein blitzschneller, ansatzloser Beinangriff, der mit zwei Punkten belohnt wurde. Mitte der zweiten Hälfte erhöhte der Wackerianer dann auf 3:2, ehe es 20 Sekunden vor Schluss zur entscheidenden Szene kam - ein abermals schneller Beinangriff Muszukajevs, der allerdings vom Kleinostheimer spektakulär gekontert wurde. Das Kampfgericht bewertete die Aktion zum Unmut der Zuschauer mit vier Punkten für Shapiev. Die Wacker-Ecke forderte den Videobeweis, jedoch blieb das Kampfgericht bei ihrer Entscheidung und Shapiev setzte sich mit 3:8 durch. Damit kam es im letzten Kampf beim Stand von 10:9 für den SVW zum finalen Showdown zwischen Michael Widmayer und Artur Tatarinov. Widmayer, der die letzten Wochen verletzungsbedingt passen musste, kam mit einem dick bandagierten Knie auf die Matte und lag zur Halbzeit knapp mit 0:1 im Hintertreffen. Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit schaltete Widmayer in seiner unnachahmlichen Art den Turbo ein. Er marschierte nur noch vorwärts, drängte Tatarinov mehrmals von der Matte und sicherte sich unter tosendem Applaus einen 4:1 Punktsieg. Damit war der 12:9 Endstand besiegelt und der SV Wacker geht mit einem Drei-Punktepolster in den Rückkampf nächste Woche in Kleinostheim. "Ich bin sehr glücklich. Glücklich, dass wir eine fantastische Leistung abgerufen haben. Und glücklich, dass es heute ein sensationeller Kampfabend für die Zuschauer war. Es wird nächste Woche nochmal verdammt schwer, aber wir werden alles geben, um die Meisterschaft wieder nach Burghausen zu holen", so der sportliche Leiter Matthias Maasch.

Idris Ibaev machte den Sack zu und sicherte seinem Team den Finaleinzug.
Fiiiiinale!!! Burghausen schlägt Hösbach, nun wartet Kleinostheim
Die Ringer des SV Wacker Burghausen ziehen mit einem 13:14 Auswärtssieg beim KSC Germania Hösbach zum fünften Mal in ihrer Vereinsgeschichte ins Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft ein. Im restlos ausverkaufen Kultur und Sportpark in Hösbach legten die Hausherren furios los, doch zu Beginn der zweiten Hälfte brachte Eduard Tatarinov die Wackerianer mit einer Topleistung endgültig auf Finalkurs. Im drittletzten Kampf des Abends war es Idris Ibaev, der das Burghauser Team uneinholbar in Führung brachte so den Finaleinzug klar machte.
Zu Beginn des Kampfabends kam es in der 57kg Klasse zur Neuauflage des Vorwochenduells zwischen Fabian Schmitt und Norayr Hakoyan. Schmitt verteidigte in der ersten Runde gut und wurde dann in der zweiten Hälfte, etwas umstritten noch einmal in die Bodenlage geschickt. Diesmal nutzte der Hösbacher seine Chance und punktete mit einem Überwurf. Am Ende stand ein 10:0 Punktsieg und Hösbach ging mit 3:0 im Gesamtklassement in Führung. Im Schwergewicht hatte es Erik Thiele mit dem polnischen Spitzenringer Robert Baran zu tun. Der Wackerianer war auf Schadensbegrenzung aus, machte seine Sache gut, musste aber in den letzten Sekunden die entscheidende Wertung zur 9:0 Niederlage abgeben. Damit gingen drei weitere Punkte auf das Hösbacher Konto und das Vierpunkte Polster aus dem Vorkampf war somit dahin. In der Gewichtsklasse bis 61kg setzte Chefcoach Eugen Ponomartschuk wieder auf Dreifacheuropameister Arsen Harutyunyan. Der Wackerianer attackierte wie gewohnt von Anfang an und sammelte Punkt um Punkt. Nach knapp zwei Minuten beendete er den Kampf gegen Ibrahim Guzan mit einem weiteren blitzschnellen Beinangriff und brachte den SV Wacker Burghausen wieder auf 4:6 heran. Im Greco-Halbschwergewicht ging diesmal Felix Baldauf für Burghausen auf die Matte, der vor seinem Gegner Robin Ferdinand nach dessen Schultersieg im Hinkampf gewarnt war. Baldauf kämpfte ohne großes Risiko und spielte seine physischen Vorteile aus. In der letzten halben Minute schaltete der Wackerianer nochmal einen Gang hoch und machte die entscheidende Wertung, die dem SV Wacker am Ende zwei wichtige Zähler einbrachte. Im letzten Kampf vor der Pause traf Witalis Lazovski auf seinen Nationalmannschaftskollegen Andrej Ginc. Lazovski legte furios los und führte nach zwei spektakulären Aushebern mit 11:0. In der zweiten Hälfte kam Ginc nochmal stark auf und verkürzte auf 10:11. Doch am Ende rettete Lazovski einen wichtigen Mannschaftspunkt für den SV Wacker. "Was Witali die letzten Wochen geleistet hat, kann man nicht genug würdigen. Immer wieder so viel Gewicht machen und trotzdem diese Stärke zu haben, um solche Topleute zu besiegen, ist einfach Wahnsinn", so der begeisterte sportliche Leiter Matthias Maasch.
Mit einer 7:6 Pausenführung im Rücken eröffnete Eddi Tatarinov die zweite Hälfte. Er ging gegen Johannes Deml als Außenseiter auf die Matte, glich jedoch den 1:0 Pausenrückstand zu Beginn der zweiten Hälfte aus. Nach gut vier Minuten erhöhte Tatarinov mit einem Beinangriff auf 1:3, ehe er den stürmisch angreifenden Deml in der letzten Minute noch zweimal ausgekonterte und am Ende, nach einer absoluten Topleistung, mit 1:7 Punkten gewann. Im nächsten Kampf traf Wackers Weltmeister Iszmail Muszukajev auf das Hösbacher Eigengewächs Niklas Dorn. Der Wackerianer kontrollierte den Kampf ohne großes Risiko einzugehen. Am Ende gewann er unspektakulär mit 3:0 Punkten und erhöhte den Gesamtstand auf 6:11. Dann war es dem bisher noch unbesiegten Idris Ibaev vorbehalten, den Finaleinzug perfekt zu machen. Gegen Erik Löser war er von Beginn an Herr der Lage und punktete im Boden mit seiner Spezialtechnik, dem Ausheber. Am Ende stand ein souveräner 8:0 Punktsieg und der Finaleinzug war schon vor den beiden letzten Duellen unter Dach und Fach. Im vorletzten Kampf gab Mahsun Ersayin sein Playoff-Debut. Er hatte es mit dem Hösbacher Topmann Gevorg Sahakyan zu tun. Mitte der ersten Hälfte wurde der Wackerianer geschultert und Hösbach verkürzte auf 10:14. Im letzten Kampf des Abends traf Rasul Altemirov auf den Hösbacher „Local Hero“ Tim Müller. Es entwickelte sich ein spektakulärer Freistilkampf, bei dem die Führung ständig wechselte. Am Ende hatte der Hösbacher das bessere Stehvermögen und gewann mit 19:11 Punkten. Mit dem 13:14 Auswärtssieg zog der SV Wacker Burghausen ins Finale gegen die „Warriors“ aus Kleinostheim ein. In der regulären Bundesligarunde konnten sich beide Teams je einmal durchsetzen – mit einem ausgeglichenen Finale kann daher gerechnet werden.
"Gegen Hösbach haben wir viele Punkte leichtfertig liegen gelassen. Derartige Leichtsinnsfehler dürfen wir uns gegen Kleinostheim auf keinen Fall erlauben, sonst haben wir da keine Chance", so Chefcoach Eugen Ponomartschuk. Für Spannung ist also gesorgt, wenn am kommenden Samstag der erste Finalkampf in der Burghauser Sportparkhalle steigt.

Überraschung des Abends: Fabian Schmitt gewann gegen den favorisierten Norayr Hakhoyan.
Der erste Schritt ist gemacht: Wacker Ringer stoßen Tür zum Finale auf
Ein Wechselbad der Gefühle erlebten am Samstag die Fans der Burghauser Ringer in der proppenvollen Sportparkhalle im Rahmen des Halbfinal-Hinkampfs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft: Eine Schulterniederlage aus dem Nichts, dafür zwei nicht einkalkulierte Siege gegen ausländische Topathleten, die am Ende ein Vierpunktepolster für den Rückkampf in Hösbach ergaben. Schon beim offiziellen Wiegen zeigte sich, dass Burghausens Chefcoach Eugen Ponomartschuk bei der Aufstellung wieder einmal ein glückliches Händchen hatte.
So hielt Ponomartschuk in der 57kg Klasse an Givi Davidovi fest, obwohl dieser im Vorkampf gegen den Kasachen Daulet Temirzhanov gehörig unter die Räder kam. Hösbach verzichtete aus taktischen Gründen auf Temirzhanov und stellte den deutschen Jugendmeister Sergej Vogel auf. Davidovi war von Anfang an am Drücker, punktete mit einem Beinangriff und ließ am Boden mehrere Beinschrauben folgen, ehe der Kampf nach gut einer Minute mittels technischer Überlegenheit beendet war. Somit wanderten die ersten vier Punkte auf das Wackerkonto. Im Greco-Schwergewicht setzte der SV Wacker wieder auf Ramsin Azizsir. Nach seinem Erfolg in der Vorrunde ging er gegen Robin Ferdinand als Favorit in den Kampf und wurde dem auch in der ersten Minute gerecht. Doch dann der Schock. Ferdinand konterte Azizsir beim Versuch eines Durchdrehers und drückte den Wackerianer unter dem Jubel der mitgereisten Hösbacher Fans auf beide Schultern. "Das ist Sport. Das ist Ringen. Wenn du eine Zehntelsekunde nicht hundertprozentig konzentriert bist, kann sowas passieren. Aber wir sind ein über viele Jahre zusammengewachsenes Team. Wenn‘s bei einem nicht so läuft, dann legen die anderen noch einmal eine Schippe drauf - genauso ist es dann auch gekommen", so Wackers sportlicher Leiter Matthias Maasch. Wie schon gegen Schorndorf war es Energiebündel Fabian Schmitt, der den SV Wacker wieder auf Kurs brachte. Gegen den bislang noch unbesiegten armenischen Topmann Norayr Hakhoyan war Schmitt in der 61kg-Klasse über die kompletten sechs Minuten der dominierende Mann und wurde am Ende souveräner 3:1 Punktsieger. Damit ging der SV Wacker wieder mit 5:4 in Führung. Im Halbschwergewicht Freistil traf Erik Thiele auf Johannes Deml. Nach einer kurzen Phase des Abtastens in der ersten Minute startete Thiele einen blitzschnellen Beinangriff und ließ darauf zwei Durchdreher folgen, die ihm eine komfortable 7:0 Pausenführung einbrachten. Thiele versuchte alles um noch den wichtigen achten Punkt einzufahren, doch der Hösbacher verteidigte gut. 30 Sekunden vor Kampfende mobilisierte Thiele noch einmal all seine Kräfte, startete einen Beinangriff und schob seinen Gegner unter dem Jubel der Wackerfans von der Matte. Damit holte er für sein Team drei wichtige Zähler und brachte den SV Wacker mit 8:4 in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause traf Wackers Ausnahmeringer Arsen Harutyunyan auf den deutschen Vizemeister Niklas Dorn. Der Wackerianer startete in gewohnter Manier einen Beinangriff nach dem anderen und sammelte Punkt um Punkt. Bei einem Zwischenstand von 11:2 sah es so aus, als könnte er drei weitere Mannschaftspunkte für den SV Wacker einfahren, doch Dorn konnte in der letzten Sekunde noch einmal auf 11:5 verkürzen und damit wanderten "nur" zwei Punkte zur 10:4 Halbzeitführung auf das Wackerkonto.
Den zweiten Durchgang eröffnete wie gewohnt der EM-Dritte Roland Schwarz. Gegen seinen Nationalmannschaftskollegen Erik Löser tat er sich vor allem in der ersten Runde schwer, ehe er im zweiten Kampfabschnitt noch einmal mit einem spektakulären Ausheber zum 3:1 Endstand punktete. Dann kam der Mann der Stunde des SV Wacker Burghausen - Witalis Lazovski. Die letzten Wochen schon in herausragender Form, setzte er diesmal noch einen drauf. Gegen den schwedischen Topmann Niklas Öhlen - extra kurz vor den Playoffs von den Hösbach Vikings nachverpflichtet - lieferte er sich einen Kampf auf Biegen und Brechen. Nach einer 1:0 Pausenführung wurde es Anfang der zweiten Halbzeit so richtig spektakulär. Lazovski marschierte vorwärts, ehe der Hösbacher aus dem nichts einen blitzschnellen Wurf ansetzte. Beide Ringer standen in der Luft, Lazovski konterte und setzte mit einem spektakulären Ausheber nach. Am Ende brachte er mit dieser Weltklasseleistung einen 4:2 Punktsieg nach Hause und den SV Wacker Burghausen damit mit 12:4 in Führung. In der Gewichtsklasse bis 80kg kam es zum Duell von Rasul Altemirov und den noch unbesiegten Yakub Shikhdzhamalov. Der Wackerianer ging mit einem Beinangriff in Führung, musste allerdings dann im weiteren Kampfverlauf den Hösbacher ziehen lassen und unterlag am Ende mit 2:12. Im vorletzten Duell des Abends zeigte Weltmeister Iszmail Muszukajev wieder einmal Freistilringen in Perfektion. Mit taktischer Finesse, Beweglichkeit und einer Explosivität, wie sie aktuell kein anderer Ringer auf der Welt hat, punktete er ein um das andere Mal mit Beinangriffen. Chefcoach Eugen Ponomartschuk gab drei Mannschaftspunkte als Ziel vor und Muszukajev lieferte mit seinem 10:0 Sieg gegen den deutschen Meister Tim Müller ab. Im letzten Kampf des Abends stellte sich Mansur Dakiev aus taktischen Gründen in den Dienst der Mannschaft. Gegen den mehrfachen Medaillengewinner auf Europa- und Weltmeisterschaften Gevorg Sahakyan musste er sich nach knapp zwei Minuten vorzeitig geschlagen geben. Am Ende siegten SVW-Ringer mit 15:11 und reisen somit am kommenden Wochenende mit einem vier Punktepolster in den Hösbacher Hexenkessel. "Im Nachhinein hätten wir heute eigentlich schon den Sack zumachen können. So wird es nächste Woche ein ganz enges Ding, aber wir werden uns akribisch vorbereiten und am Ende alles daran setzen ins Finale einzuziehen", so Chefcoach Ponomartschuk.

Witalis Lazovski kochte in die 66kg Klasse ab und besiegte gegen den Rumänen Razvan Arnaut spektakulär
Wacker Ringer siegen in Schorndorf und machen Halbfinaleinzug klar
Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben mit einem 16:11 Auswärtssieg gegen den ASV Schorndorf zum sechsten Mal in Folge den Einzug ins Halbfinale geschafft. Der Meisterschaftsfavorit aus Schorndorf versuchte zwar noch einmal alles und überraschte bei der Aufstellung mit einigen Umstellungen, doch am Ende siegte der SV Wacker abermals mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung. Nun wartet im Halbfinale die Mannschaft des KSC Germania Hösbach, gegen die sich die Burghauser Staffel bereits in der regulären Saison knappe und spannende Kämpfe lieferte.
"Am Ende steht unterm Strich ein souveräner Sieg im Vor- und im Rückkampf, aber es war bei weitem nicht so eindeutig, wie es auf dem Papier aussieht. Letzte Woche hat Fabian Schmitt das Momentum auf unsere Seite schwingen lassen, diesmal war es Witali Lazovski, der mit einer grandiosen Leistung die Weichen auf Sieg stellte. Allein was Witalis unter der Woche geleistet hat, ist aller Ehren wert. Über Weihnachten 6kg abzunehmen und dann so eine grandiose Leistung abzurufen - davor kann man nicht oft genug den Hut ziehen", so der sportliche Leiter Matthias Maasch.
Den Kampfabend eröffnete in der proppenvollen Grauhalde Fabian Schmitt in der Klasse bis 57kg gr./röm. Sein Gegenüber war kein geringerer als der amtierende Weltmeister Eldeniz Azizli. Der Schorndorfer wurde seiner Favoritenrolle gerecht und brachte sein Team mit 4:0 in Führung. Im Freistilschwergewicht überraschten die Schorndorfer mit der Aufstellung des Grecospezialisten Jello Krahmer. Wacker Erik Thiele, der fast 30kg weniger auf die Waage brachte, konnte seine Schnelligkeitsvorteile nur selten ausspielen. Am Ende setze sich Krahmer knapp mit 5:4 durch und brachte den ASV Schorndorf mit 5:0 in Front. Dann war es an Wackers dreifachen Europameister Arsen Harutyunyan in der Klasse bis 61kg Freistil die ersten Punkte für sein Team einzufahren. Gegen Burak Demir brauchte er zwar etwas Zeit, um in den Kampf zu finden, punktete dann aber immer wieder mit seinen blitzschnellen Beinangriffen und kraftvollen Beinschrauben, aus denen es für den Schorndorfer kein Entrinnen mehr gab. Nach knapp vier Minuten war der Kampf mittels technischer Überlegenheit beendet und der SV Wacker verkürzte auf 5:4. Im Greco-Halbschwergewicht entschied sich Chefcoach Eugen Ponomartschuk für Ramsin Azizsir. Gegen den deutschen Meister Lucas Lazogianis ging Azizsir mittels Ausheber in Führung, musste dann aber in der zweiten Halbzeit in die Unterlage. Er verteidigte gut, doch dann sah das Kampfgericht eine unerlaubte Beinarbeit des Wackerianers, der somit eine Verwarnung und sein Gegner zwei Punkte zugesprochen bekam. Wackers Trainerduo forderte den Videobeweis an, auf dem die Beinarbeit nicht zu sehen war. Nichtsdestotrotz blieb das Kampfgericht bei seiner sehr fragwürdigen Entscheidung und Azizsir unterlag am Ende unverdient mit 4:3 nach Punkten. Im letzten Kampf vor der Pause kam es dann zum Duell des sich in Topform befindenden Witalis Lazovski und dem rumänischen Topmann Razvan Arnaut. Der Schorndorfer legte los wie die Feuerwehr, doch Lazovski punktete im Boden mit seinem gefürchteten Ausheber und ging mit einer souveränen 0:7 Führung in die Rundenpause. In der zweiten Hälfte dominierte er weiterhin den Kampf und gewann am Ende sensationell mit 0:8. Damit ging der SV Wacker mit einer knappen 6:7 Führung in die Pause.
Die zweite Halbzeit eröffnete der wiedergenesene Eduard Tatarinov. Er kämpfte gegen den starken Franzosen Akhmed Aibuev auf Augenhöhe, musste sich aber aufgrund einer Unachtsamkeit mit 6:0 geschlagen geben. Damit ging Schorndorf im Gesamtklassement wieder mit 8:7 in Führung, bevor es in der Gewichtsklasse bis 71kg Freistil zum Weltklasse-Duell zwischen Wackers Weltmeister Iszmail Muszukajev und Islam Dudaev kam. Beide Athleten belauerten sich wie zwei Raubkatzen, am Ende war es der Wackerianer der mit einem blitzschnellen Beinangriff durchkam und am Ende einen knappen 2:2 Punktsieg feierte. Beim Zwischenstand von 8:8 traf Wackers U23 Weltmeister Idris Ibaev auf Florian Lewy. Ibaev war klar überlegen, punktete mit mehreren Durchdrehern und wurde nach einer Minute technisch überlegener Punktsieger. Im vorletzten Kampf des Abends kam es zur Wiederauflage des Vorrundenduells zwischen Michael Widmayer und Ruslan Kudrynets. Der Wackerianer war wie gewohnt vom Beginn an im Vorwärtsgang und ging mit 0:1 in Führung. Anfang der zweiten Hälfte konnte Kudrynets ausgleichen, doch Widmayer schaltete noch einmal einen Gang höher und erzielte nach gut füfn Minuten die entscheidende Wertung zum 1:4 Punktsieg. Im letzten Kampf des Abends kam es zum mittlerweile dritten Aufeinandertreffen in der laufenden Saison zwischen Rasul Altemirov und Shamil Ustaev. Nach einem erfolgreichen Beinangriff sah es lange so aus, als könnte der Wackerianer seinen Erfolg auf der Vorwoche wiederholen, doch in den letzten 10 Sekunden gelang Ustaev die entscheidende Wertung zum 3:2 Punktsieg. Damit war mit dem 9:14 Endstand der Halbfinaleinzug in trockenen Tüchern.
Bereits am kommenden Samstag trifft der SV Wacker Burghausen in der heimischen Sportparkhalle auf den KSC Germania Hösbach. "Auch gegen Hösbach wird es kein Zuckerschlecken. Wir haben zwar in er regulären Runde einmal mit 14:10 und einmal mit 14:11 gewonnen, aber Hösbach hat in der letzten Woche noch einmal drei Ringer verpflichtet, darunter den armenischen Weltmeister Malkhas Amoyan. Ich hoffe, dass wir uns mit unseren Fans im Rücken eine gute Ausgangsposition für den Rückkampf erarbeiten können", so Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, der sich auf einen engen und spannenden Kampfverlauf im Halbfinale einstellt.