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Akhmed Magamaev schulterte seinen Gegner in der Klasse bis 98kg Freistil
Erste Saisonniederlage in Kleinostheim - nur drei Einzelsiege reichen nicht
Mit einmal tief durchatmen war es am Tag der Deutschen Einheit bei den Verantwortlichen der Burghauser Ringer nicht getan. Beim Mitfavoriten SC Siegfried Kleinostheim kassierte die Mannschaft um Cheftrainer Eugen Ponomartschuk bereits am zweiten Kampftag die erste Saisonniederlage. Nachdem die Burghauser Ringer von den ersten sechs Kämpfen nur einen einzigen gewinnen konnten, wurde die Aufholjagd am Ende durch eine desaströse Schiedsrichterleistung in den letzten beiden Kämpfen der 75kg-Klasse zunichte gemacht.
Gleich zum Auftakt bekam es Givi Davidovi mit dem deutschen Spitzenringer Niklas Stechele zu tun, gegen den er bereits in der letzten Saison den Kürzeren zog. Und auch dieses Mal hatte der Italiener im Burghauser Dress mit den langen Armen und damit der höheren Reichweite seines Gegners seine liebe Mühe. Am Ende setzte sich Stechele mit 3:0 nach Punkten durch und sorgte so für einen positiven Einstand für die Gastgeber in den Kampftag. Nicht viel besser lief es für Ramsin Azizsir im Schwergewicht, der es mit Ilja Klasner zu tun bekam. Nachdem der Kleinostheimer mit einer 3:0 Halbzeitführung in die Pause ging, schaltete Azizsir im zweiten Kampfabschnitt ein Gang höher und kam nach einer angeordneten Bodenlage zum 3:3 Ausgleich. Doch das Glück sollte dem Burghauser am Ende nicht hold sein - nach einem Stolperer beförderte Klasner den Burghauser aus der Mattenbegrenzung und sicherte sich so den entscheidenden Punkt zum 4:3-Punktsieg. Keinen Auftrag hatte hingegen Fabian Schmitt gegen den Kleinostheimer Neuzugang Justus Petravicius. Das aus Litauen stammende Leichtgewicht machte Schmitt über die gesamte Kampfdauer das Leben schwer. Vor allem, dass Schmitt seine Chance in der Bodenlage der ersten Runde nicht nutzen konnte, wurmte den Franken im Wacker-Dress sichtlich. In der zweiten Runde wurde der zu Offensive genötigte Schmitt ein ums andere Mal vom defensiv stabil stehenden Petravicius ausgekontert, sodass am Ende ein deutliches 11:2 zu Gunsten der Gastgeber zu Buche stand, das den eigentlich knappen Kampfverlauf nicht widerspiegelt. Den ersten Hoffnungsschimmer für den SV Wacker Burghausen gab es im anschließenden Vergleich der Klasse bis 98kg Freistil, in der Burghausens Akhmed Magamaev auf den amtierenden Deutschen Meister Johannes Mayer traf. Gleich zu Beginn schienen die Chancen auf einen Burghauser Sieg zu schwinden, denn mit der ersten Aktion sicherte sich Mayer nicht nur die erste Wertung, Magamaev, der bereits sichtlich an Knie und Ellenbogen lädiert in den Kampf ging, zuckte förmlich zusammen, nachdem ihm ein Muskel im unteren Rücken zumachte. Doch dafür fand Magamaev eine schnelle und effektive Lösung: beim zweiten ungestümen Angriff Mayers konterte Magamaev seinen Gegner aus schulterte ihn eiskalt - ein wichtiger Moment, um die aufgeheizte Atmosphäre in der Halle merklich abzukühlen. Doch im letzten Kampf vor der Pause folgte in der 66kg-Klasse noch ein weiterer Dämpfer für den Burghauser Tross: Im Gefecht der beiden Jungspunde Marcel Wagin und Magomed Kartojev war es am Ende der Wackerianer, der trotz starker kämpferischer Leistung im Duell zweier gleichwertigen Athleten eine bittere 6:0 Niederlage hinnehmen musste. Damit ging es mit 8:4 zu Gunsten der Gastgeber in die Pause.
Auch nach der Pause sollte sich das Glück nicht zu Gunsten der Burghauser Ringer entscheiden - gleich zum Auftakt kassierte Roland Schwarz im 86kg-Limit eine 5:1 Niederlage gegen den amtierenden U23-Europameister Alexandrin Gutu. Da Schwarz mit rund sechs Kilo Gewichtsvorteil ins Rennen ging, erhoffte man sich in diesem Duell auf Burghauser Seite insgeheim einen Sieg, der am Ende vieles zum Positiven gewandelt hätte. Doch am Ende musste man feststellen, dass Roland Schwarz nach seiner Bandscheiben-Operation seinen Leistungszenit bei weitem noch nicht wieder erreicht hat. Eine klare Sache war hingegen der Greco-Kampf in der 71kg-Klasse, in dem Witalis Lazovski den Kleinostheimer Ilir Sefai klar mit 5:14 in Schach halten und so für drei Mannschaftspunkte sorgen konnte. Kurzen Prozess machte anschließend Ali-Pasha Umarpashaev, der das Kleinostheimer Eigengewächs Christoph Henn nach rund 30-sekündiger Kampfzeit nach einem Bilderbuch-Achselwurf schultern konnte. Damit schafften die Burghauser Ringer vor den entscheidenden beiden Kämpfen der 75kg-Klasse die Wende - mit 10:11 gingen die Mannen von Eugen Ponomartschuk zum ersten Mal in Führung. Doch was dann geschah, war kaum in Worte zu fassen. In der Hauptrolle: Kampfleiter Ralf Schneider, der mit einer indiskutablen Schiedsrichter-Leistung die Burghauser Niederlage besiegelte. So traf der frisch gebackene Weltmeister Iszmail Muszukajev auf den nordmazedonischer Hochkaräter Rasul Shapiev - ein Duell zweier absoluter Spitzenringer. Muszukajev ging wie gewohnt zurückhaltend zu Werke, um dann im entscheidenden Moment zuzuschlagen: Nach einem Rumreißer katapultierte er seinen Gegner spektakulär zu Boden. Doch anstatt der eindeutigen 4-er Wertung gab Kampfrichter Schneider nichts. Ein Umstand, den selbst die einheimischen Zuschauer nicht nachvollziehen konnten. Auch im weiteren Verlauf blieb Muszukajev weiter am Drücker, hatte aber gegen den körperlich starken Gegner seine liebe Mühe und wurde mehrmals ausgekontert, sodass es für den bis dato ungeschlagenen Wackerianer mit 0:4 in die Pause ging. Im weiteren Kampfverlauf scheuchte Muszukajev seinen Gegner förmlich durch den Ring, doch über die gesamte Kampfdauer erhielt der Ringer der Gastgeber keine einzige Ermahnung, geschweige denn eine Aktivitätszeit als Strafe aufgebrummt. Am Ende musste sich Muszukajev mit 8:3 geschlagen geben - seine erste Niederlage im Burghauser Trikot. Und auch Michael Widmayer, der bei den Weltmeisterschaften mit staken Leistungen aufwarten konnte, war es am Ende nicht vergönnt, das Blatt noch zu Gunsten des SV Wacker Burghausen zu wenden. Gleich zu Kampfbeginn übertrieb es Widmayer mit seinem Offensivdrang und kassierte in Form eines Armzugs hierfür die Quittung. Nach einem weiteren Durchdreher des Kleinostheimer Neuzugangs Elmar Nuraliev ging es mit 8:0 in die Pause. Und wie schon im vorangegangenen Kampf machte auch Widmayer im zweiten Kampfabschnitt den Kampf und sicherte sich sogar eine technische Wertung im Standkampf. Doch auch hier verweigerte Kampfleiter Ralf Schneider dem signifikant aktiveren Widmayer die Bodenlage, Die Parallelen zum vorangegangenen Kampf waren eindeutig und unverkennbar. Am Ende stand die 14:11 Auswärtsniederlage der Burghauser Ringer zu Buche.

Witalis Lazovski wuchtete seinen Gegner mehrmals spektakulär aus dem Boden.
Gelungener Saisonauftakt für Wacker Ringer
Rundum zufriedene Gesichter gab es in der Sportparkhalle nach dem souveränen 19:6 Auftaktsieg gegen den RSV Rotation Greiz, bei dem die Burghauser Ringer stolzen acht Einzelsiege verbuchen konnten. Schließlich waren die Verantwortlichen gewarnt, denn die Thüringer hatten am Vorabend den Meisterschaftsanwärter aus Kleinostheim beim 11:12 am Rande einer Niederlage.
Den Kampfabend eröffnete, wie schon in den letzten Jahren, Givi Davidovi in der Gewichtsklasse bis 57kg Freistil. Sein Gegner, der junge Ibragim Galamatov, wehrte sich nach Kräften, musste aber schon frühzeitig die Überlegenheit des Wackerianers anerkennen. Mit schönen Beinangriffen und kraftvollen Durchdrehern punktete Davidovi ein ums andere Mal und holte damit noch in der ersten Halbzeit vier Zähler für den SV Wacker Burghausen. Im Greco Schwergewicht traf Ramsin Azizsir auf den Europameister des Jahres 2020, den Rumänen Alin Alexuc-Ciurariu. Der Greizer Topathlet, der satte 30kg mehr auf die Waage brachte, konnte seinen Gewichtsvorteil vor allem im Standkampf taktisch geschickt einsetzen. Azizsir kämpfte bravourös, musste in der Bodenlage nur einen Durchdreher seines Gegners zulassen und gab damit bei seiner 0:4 Niederlage am Ende nur zwei Mannschaftspunkte ab.
Im Limit bis 61kg kam es zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Wackers Fabian Schmitt und Denis-Florin Mihai. Der Rumäne im Greizer Dress konnte die vorangegangenen zwei Duelle für sich entscheiden, aber diesmal ließ Schmitt von Anfang an keine Zweifel aufkommen, wer diesmal die Matte als Sieger verlassen wird. Der Burghauser Greco-Spezialist war über die komplette Kampfzeit stets im Vorwärtsgang, punktete im Boden mit einer "Heber-Dreher Kombination" und wurde am Ende nach einer Spitzenleistung verdienter 3:2 Punktsieger. Nachdem sich Akhmed Magamaev beim letzten Kampf der vorangegangenen Saison das Kreuzband gerissen hat, feierte er nun nach achtmonatiger Pause, sein Comeback. Nach verhaltenem Beginn schaltete der Wackerianer einen Gang hoch, punktete wie gewohnt mit schnellen Beinangriffen gegen seinen Kontrahenten Sebastian Wendel und wurde nach gut vier Minuten technisch überlegener Punktsieger. Damit ging der SV Wacker mit 9:2 in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause konnte Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in der Gewichtsklasse bis 66kg wieder auf Magomed Kartojev zurückgreifen. Der junge Burghauser, der im vergangenen Jahr eine ganz starke Saisonleistung ablieferte, ehe er sich kurz vor den Playoffs das Sprunggelenk brach, konnte nun endlich wieder auf die Matte zurückkehren. Gegen den Greizer Moritz Langer bestimmte er den Kampf, geriet dann aber kurz vor der Pause nach einer Unachtsamkeit mit 1:2 in Rückstand. In der zweiten Hälfte erhöhte Kartojev noch einmal die Schlagzahl, punktete zweimal mittels Beinangriff und wurde so am Ende verdienter 6:2 Punktsieger. Damit ging der SV Wacker mit einer komfortablen 11:2 Punktführung in die Pause.
Den zweiten Kampfabschnitt eröffnete in der Gewichtsklasse bis 86kg gr./röm. der amtierende Drittplatzierte der Europameisterschaften in Burghauser Diensten, Roland Schwarz. Gegen den Greizer Maxi Besser ging er schnell mit 5:0 in Führung, wurde dann aber Anfangs der zweiten Hälfte mit einer Viererwertung kalt erwischt und geriet in Rückstand. Der Burghauser steckte nicht auf, bugsierte seinen Gegner noch einmal von der Matte und holte sich einen 6:5 Punktsieg. In der 71kg Klasse ging für Burghausen der vierfache Deutsche Meister Witali Lazovski auf die Matte. Das erwartete Aufeinandertreffen mit Altmeister Christian Fetzer kam nicht zu Stande, da das Greizer Trainergespann Joel Wrensch das Vertrauen schenkte. Lazovski wurde seiner Favoritenrolle gerecht, punktete mehrfach mit spektakulären Aushebern und siegte nach gut vier Minuten technisch überlegen. Somit ging der SV Wacker Burghausen uneinholbar mit 16:2 in Führung. Danach rieben sich viele Zuschauer verwundert die Augen, als U23 Weltmeister Idris Ibaev auf einmal stilartfremd in 80kg Freistil auf der Matte stand. "Wir hatten kurzfristig einen Ausfall zu verzeichnen, aber Idris ist halt ein Teamplayer und so hat er sich stilartfremd in den Dienst der Mannschaft gestellt", so Eugen Ponomartschuk. Und Ibaev zeigte, dass er auch im Freistil gut zurechtkommt. Gegen den favorisierten Greizer Richard Schröder, seines Zeichens Bronzemedaillengewinner bei den U20 Europameisterschaften vor zwei Jahren, konnte er nach kurzem Abtasten mit zwei sehenswerten Angriffen punkten und verwaltete diesen Vorsprung zum sicheren 4:2 Punktsieg. Der vorletzte Kampf des Abends zwischen dem seit fünf Jahren unbesiegten Ali-Pasha Umarpashaev und den Moldawier in Greizer Diensten, Nicolai Grahmez, sollte das Highlight des Abends werden. Oftmals neutralisieren sich zwei Weltklasse-Athleten und es gibt wenig spektakuläre Aktionen zu bewundern. Doch das Griff-Feuerwerk, die die beiden Freistil-Spezialisten abbrannten, riss die Zuschauer nochmal von den Sitzen. Zu Beginn konnte der Wackerianer nur knapp eine Schulterniederlage entkommen, holte dann aber Punkt für Punkt auf. Die Führung wechselte in Folge mehrmals hin und her und beide Athleten punkteten aus schier aussichtslosen Situationen. Am Ende hatte Umarpashaev mit 13:9 das bessere Ende für sich und bleibt weiterhin ungeschlagen im Wackerdress. Im letzten Kampf des Abends bekam es Mahsun Ersayin mit dem ehemaligen U23 Europameister Roman Pacurkowski zu tun. Der Wackerianer hielt gut mit, musste dann aber in der zweiten Halbzeit die Überlegenheit des Greizers anerkennen, der damit den 19:6 Endstand fixierte. "Greiz hat im Vergleich zu gestern paar Änderungen vorgenommen, die uns aber in die Karten spielten. Deshalb auch das hohe Ergebnis zu unseren Gunsten. Größtenteils bin ich mit der Leistung unserer Mannschaft zufrieden, aber wo wir tatsächlich stehen, werden wir am Dienstag gegen Kleinostheim und Samstag gegen Lichtenfels sehen", so Eugen Ponomartschuk mit Blick auf die bevorstehenden Kämpfe.
Bereits am Dienstag, dem Tag der Deutschen Einheit, gastieren die Burghauser Schwerathleten beim Mitfavoriten SC Siegfried Kleinostheim. Die Kleinostheimer Verantwortlichen konnten ihre Mannschaft in der Sommerpause nochmals signifikant verstärken, sodass es bereits nun zum Saisonbeginn zu einem der spannendsten Mannschaftskämpfe der Saison kommen kann. Aktuell nimmt der SC Siegfried Kleinostheim, der bereits einen Kampf mehr in der laufenden Saison absolviert hat, die Tabellenführung in der Ringerbundesliga Ost ein – dicht gefolgt vom SV Wacker Burghausen, die den zweiten Rang innehaben. Es geht somit im direkten Vergleich um die Tabellenspitze.

Gut Lachen hatte Iszmail Muszukajev, der sich zum ersten Mal zum Weltmeister krönte.
Iszmail Muszukajev ist Weltmeister!
Dass der sympathische Ungar Iszmail Muszukajev einer der besten Ringer darstellt, den man in Burghausen jemals gesehen hat, steht gänzlich außer Frage. Nun konnte sich der Freistilspezialist den großen Traum eines jeden Sportlers erfüllen und sich bei den diesjährigen Weltmeisterschaften die Goldmedaille sichern. Auch Burghausens Neuzugang Arsen Harutyunyan lieferte bei der Weltmeisterschaft in Belgrad (Serbien) beeindruckende Leistungen ab. Der Lohn für die Mühen: Die Bronzemedaille! Beide Ringer lösten damit auch die ersten Tickets für die Olympischen Spiele, die im kommenden Sommer in Paris stattfinden werden.
Kaum in Worte zu fassen war der Auftritt von Iszmail Muszukajev (Ungarn), der sich in seiner angestammten 65kg zum ersten Mal zum Weltmeister kürte. Diese Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, war doch die Konkurrenz in der 65kg-Klasse mit die stärkste im gesamten Turnier. Im Sechzehntelfinale traf Muszukajev auf den Kasachen Adil Ospanov, den er ungefährdet mit 7:0 nach Punkten bezwingen konnte. Doch bereits im Achtelfinale wartete mit dem japanischen Olympiasieger und mehrfachem Weltmeister Takuto Otoguro einer der absoluten Top-Favoriten auf den diesjährigen Weltmeistertitel: doch davon ließ sich Muszukajev verunsichern und legte den anschließend vollkommen konsternierten Favoriten im zweiten Kampfabschnitt nach einem herrlichen Angriff zur Hüfte beim Stand von 6:1 auf beide Schultern. Im Viertelfinale wartete mit dem Russen Shamil Mamedov ein weiterer schwerer Gegner, der sich zuletzt im Jahr 2021 und Junioren-Weltmeister küren konnte. In einem ausgeglichenen und taktisch geführten Mattengefecht setzte sich Muszukajev am Ende ebenfalls mit 5:4 nach Punkten ein und rückte damit ins Halbfinale vor, wo mit dem Iraner Rahman Mousa Amouzadkhalili – seines Zeichens vierfacher Welt- und Asienmeister - der wohl aktuell stärkste Ringer in der 65kg-Klasse wartete. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde ging es beim Stand von 2:2 in die entscheidende Phase, in der sich ein Duell beider Weltklasseringer mit offenem Visier entwickelte. Zehn Sekunden vor Kampfende sah der Iraner wie der sichere Sieger aus, führte er doch mit 5:4. Doch Iszmail Muszukajev gelang mit dem letzten Beinangriff der entscheidende Take-Down, der nicht nur zwei Wertungspunkte, den 6:5 Punktsieg, sondern auch den vielumjubelten Finaleinzug brachte. Im Finale traf Iszmail Muszukajev auf den Puerto Ricaner Sebastian Rivera – einen Ringer, den dort selbst die größten Experten nicht erwarteten. Rivera konnte in seiner noch jungen Karriere bisher nur auf einen fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2022 zurückblicken. Und mit dem großen Ziel vor Augen, ließ Muszukajev von der ersten Minute an keinen Zweifel, wer am Ende die Matte als Sieger verlassen würde. Dank Muszukajevs gefürchteten Beinangriffen ging der Ungar schnell mit 3:0 in Führung und baute diese dank eines blitzschnellen Angriffs verbunden mit einem kraftvollen Ausheber sogar noch auf 7:0 vor der Pause aus. Kurz nach Wiederbeginn war das ungleiche Duell dann vorzeitig beendet - ein weiterer Vier-Punkte Wurf Muszukajevs brachte dem 30-jährigen Ungarn seinen ersten WM-Titel in seiner langen Karriere ein.
Im untersten Limit bis 57kg gingen mit Wacker-Neuzugang Arsen Harutyunyan (Armenien) und Vladimir Egorov (Nord-Mazedonien) zwei Athleten an den Start. Allen voran Arsen Harutyunyan, der eigentlich in der Gewichtsklasse bis 61kg beheimatet ist und sich dort auch zum dreifachen Europameister kürte, überzeugte in Belgrad restlos. Auf klaren Auftaktsiegen gegen den Ukrainer Kamil Kerymov und den Italiener Simone Vincenzo Piroddu kam es im Achtelfinale zum Duell mit Vladimir Egorov. Dieser zeigte das dahin ebenfalls eine überzeugende Leistung, konnte er doch den favorisierten Georgier Roberti Dingashvili mit 4:2 nach Punkten in Schach halten. Doch im Duell zwischen Egorov und Harutyunyan wurde schnell klar, warum sich die Burghauser Verantwortlichen für die kommende Saison die Dienste des armenischen Ausnahmeringers gesichert haben: Mit einem eindrucksvollen 11:0 eliminierte Harutyunyan seinen zukünftigen Mannschaftskameraden vorzeitig. Doch im Viertelfinale erlitten Harutyunyans Hoffnungen auf die Goldmedaille einen erheblichen Dämpfer – gegen den japanischen Weltmeister von 2022 – Rei Higuchi – zog Harutyunyan in einem denkwürdigen Gefecht mit 14:16 den Kürzeren, erhielt aber im weiteren Turnierverlauf noch die Chance auf Bronze in der Hoffnungsrunde, nachdem Higuchi der Finaleinzug glückte. Diese Chance ließ sich Harutyunyan nicht entgehen: Nachdem er zuerst den Chinesen Wanhao Zou mit 10:0 von der Matte gefegt hatte, ließ er im kleinen Finale auch dem Kasachen Meirambek Kartbay nicht den Hauch einer Chance. Mit 11:0 folgte eine weitere Demonstration der Leistungsfähigkeit des Armeniers, der sich damit nicht nur die Bronzemedaille gewann, sondern auch das Ticket zu den olympischen Spielen lösen konnte.
Ernüchterung machten sich bei den deutschen Freistilringern breit, die abgesehen vom Westendorfer Niklas Stechele (bis 57kg) und Burghausens Halbschwergewichtler Erik Thiele (bis 97kg) in der ersten Runde des Turniers ausschieden. Zum Turnierauftakt gelang Thiele gegen den Australier Thomas John Mcglinchey Barns ein ungefährdeter 11:0 technischer Überlegenheitssieg. Und auch im Achtelfinale wusste Thiele gegen den ehemaligen Wackerianer Zbigniew Baranowski (Polen) zu überzeugen: gegen den mehrfachen Medaillengewinner bei Europameisterschaften spielte Thiele seine ganze Routine aus und sicherte sich einen beeindruckenden 6:1 Punktsieg, den er sich nach einem spektakulären Überwurf im zweiten Kampfabschnitt redlich verdient hatte. Und auch im Viertelfinale befand sich Thiele lange auf der Siegerspur: Gegen den aus Aserbaidschan stammenden Magomedkhan Magomedov lieferte Thiele vor allem im ersten Kampfabschnitt eine bärenstarke Leistung ab: nach einem Bilderbuch-Arm-Drehschwung ging Thiele mit einer knappen 5:3 Führung in die Pause. Doch gleich zu Beginn der zweiten Runde platzte der Traum vom Halbfinale, da es für Thiele aus der „Zange“ von Magomedov kein Entkommen mehr gab und Thiele eine unglückliche Schulterniederlage hinnehmen musste. Doch auch für ihn bot sich mit der Hoffnungsrunde eine weitere Chance auf Edelmetall und einen der begehrten Olympia-Startplätze. Doch leider endete der Entscheidende Kampf von Thiele gegen den Türken Ibrahim Ciftci mit einem handfesten Skandal. Vier Sekunden vor Schluss lag Thiele mit 1:3 in Rückstand und setzt mit letzter Kraft zu einem Beinangriff an, durch den er seinen Gegner zu Boden zwang und zum 3:3 ausglich, was den Sieg bedeutet hätte. Dieser wurde ihm jedoch nach einem mehr als dubiosen Videobeweis wieder aberkannt, da die Wertung erst nach Ablauf der Zeit erfolgt sein. Trotz eines vorliegendem Bildbeweises, dass zum Zeitpunkt der Wertung noch eine Sekunde auf der Uhr war, wurde auch der nachträgliche Protest des Deutschen Ringerbundes abgewiesen. Die an Abstrusität nicht mehr zu überbietende Begründung: Die für die Sportler an der Matte angezeigte Kampfzeit sei schlussendlich nicht ausschlaggebend. Die relevante - den Sportlern jedoch nicht ersichtliche Uhr - wäre bereits abgelaufen gewesen, sodass die Wertung zurückgenommen wurde. Damit war die große Chance Thieles auf seine erste Olympia-Qualifikation verstrichen.
Nichts zu holen gab es hingegen für die beiden Bulgaren Ali-Pasha Umarpashaev und Akhmed Magamaev. In der Klasse bis 74kg musste sich Umarpashaev gleich im Auftaktgefecht dem Iraner Yones Aliakbar Emamichoghaei mit 6:0 geschlagen geben. Für Akhmed Magamaev, der nach seinem Kreuzbandriss zum ersten Mal wieder international auf der Matte stand, solle das Turnier zu einem echten Drama werden. Zwar gelang Magamaev im ersten Duell mit dem Kubaner Arturo Silot Torres ein klarer 5:2 Sieg, doch verletzte er sich und wurde so präventiv vom bulgarischen Trainerteam zum Schutz der Gesundheit aus dem Turnier genommen.
Bildnachweis: © UWW

Das erfolgreiche Burghauser Trainergespann im Nachwuchsbereich v.l.: Tibor Tabi, Michael Wert, Halit Yilmaz und Walter Ottmann
„Alles dreht sich ums Ringen“ - Interview mit den Burghauser Nachwuchstrainern
Große Namen brachten die Ringer des SV Wacker Burghausen hervor, darunter echte Aushängeschilder und Publikumslieblinge wie Matthias Maasch, Eugen Ponomartschuk oder Andreas Meier. Ringer, die über Jahrzehnte hinweg den Burghauser Bundesligakader prägten und repräsentierten. Der Nachwuchs und die Nachwuchsförderung bilden das Rückgrat jedes Sportvereins. Seit über zehn Jahren ist bei den Burghauser Ringer mit dieser überaus wichtigen Aufgabe ein Vier-Mann Team betraut, das die nächste Generation an potenziellen Bundesliga-Ringern hervorbringen soll: Jugendleiter Halit Yilmaz und die Nachwuchstrainer Walter Ottmann, Michael Wert und Tibor Tabi.
Mit vier Medaillen bei Deutschen Meisterschaften im Nachwuchsbereich erzielten die Burghauser Nachwuchsringer beeindruckende Erfolge, wie schon seit über einem Jahrzehnt nicht mehr. So sicherten sich heuer bei den Deutschen Juniorenmeisterschaften Alexander Kreimer den zweiten Platz und Benedikt Rothe die Bronzemedaille. Bei den A-Jugendlichen landete Valentino Prelic ebenso wie Sultan Muhametow bei den B-Jugendlichen auf dem Bronzerang. Diese Erfolge können ohne Frage auf das konsequente und zielgerichtete Training im Nachwuchsbereich sowie den hohen Aufwand, der vom Burghauser Trainerteam im Rahmen der Nachwuchsförderung betrieben wird, zurückgeführt werden.
Herzlich willkommen zu unserem heutigen Interview über erfolgreiche Jugendarbeit bei den Ringern des SV Wacker Burghausen! Ich freue mich, heute Jugendleiter Halit Yilmaz sowie die Jugendtrainer Walter Ottmann, Tibor Tabi und Michael Wert begrüßen zu dürfen. Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit nehmen.
Halit: „Vielen Dank, wir sind froh, unsere Erfahrungen in der Jugendarbeit teilen zu können, denn es ist eine lohnende Aufgabe, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu unterstützen und zu fördern.“
Was ist Ihrer Meinung nach das Geheimnis erfolgreicher Jugendarbeit?
Walter: „Ich denke, das Geheimnis liegt darin, eine offene und vertrauensvolle Beziehung zu den Jugendlichen aufzubauen. Einerseits müssen wir ihnen zuhören, sie ernst nehmen und ihre Interessen und Bedürfnisse verstehen. Nur so können wir ein Umfeld schaffen, in dem sie sich sicher und unterstützt fühlen. Auf der anderen Seite haben wir einen steten Fokus darauf, die sportlichen Schwerpunkte und Ziele im Nachwuchstraining stets im Blick zu haben und so sicherzustellen, dass sich alle unsere Nachwuchsringer optimal auf Basis ihrer Leistungsfähigkeit weiterentwickeln. Am Ende wird es aber immer so sein, dass unsere Schützlinge nur dann dauerhaft im Training und damit an den Verein gebunden werden können, wenn für sie auch der Spaß am Ringen nicht zu kurz kommt. Darüber hinaus legen wir allesamt einen großen Wert auf die menschliche Entwicklung unserer Schützlinge. „Alte Tugenden“ wie Höflichkeit, Freundlichkeit, Hilfsbereitschaft und Pünktlichkeit gehören im gleichen Maß zum gemeinsamen Alltag wie der Sport und das Training.“
Das klingt nach einem ganzheitlichen Ansatz. Welche konkreten Maßnahmen setzen Sie ein, um diese Ziele zu erreichen?
Tibor: „Im Grunde folgen wir einem linearen Trainingsplan, um für die jüngsten Ringer die Basis zu schaffen, um auf der Matte bestehen zu können. Hierfür ist Walter als zentraler Ansprechpartner für die jüngsten angehenden Ringer zuständig, da er mit seiner ganzen Erfahrung die optimalen ringerischen Grundlagen schaffen kann. Bei den fortgeschrittenen und erfahrenen Jugendringern greifen je nach körperlichem und technischem Stand verschiedene individuelle Trainingspläne bzw. Trainingsgruppen. Schlussendlich werden die älteren Nachwuchsringer langsam ans Männer-Training herangeführt, um sie dort vorsichtig auf die wesentlich härteren Anforderungen im Senioren-Bereich vorzubereiten.“
Michael: „Darüber hinaus haben unsere jungen Sportler über das Jahr hinweg immer wieder die Möglichkeit, mit internationalen Stars zu trainieren, die während der Zeit der Bundesligakämpfe in Burghausen bleiben und hier auch trainieren. So engagierten sich in den vergangenen Jahren beispielsweise Ali-Pasha Umarpashaev oder Iszmail Muszukajev immer wieder und leiteten komplexe Trainingseinheiten für unsere Talente. Dass solche Aktionen für junge Ringer absolute Highlights darstellen, bei dem sie zudem von den Besten lernen können, ist für uns alle von Vorteil, denn auch wir als Trainer profitieren schlussendlich von den ein oder anderen Kniffen der Profis. Ab diesem Sommer verstärkt mit dem ehemaligen Weltmeister Magomedmurad Gadzhiev noch ein weiterer Weltklasseringer das Burghauser Trainerteam. Wir hoffen, dass er vor allem unseren jungen Freistilringern sein Fachwissen über komplexe Techniken und Kampftaktiken vermitteln kann und so die Weiterentwicklung unserer Athleten positiv beeinflussen kann.“
Man hört von vielen Seiten, dass die Burghauser Nachwuchsarbeit im Ringen ein Paradebeispiel von gelungener Integrationsarbeit darstellt. Gibt es ein Erfolgsrezept bei den Burghauser Ringern im Umgang mit diesem komplexen Thema?
Halit: „Ich denke, dass eine erfolgreiche Integrationsarbeit im Rahmen eines Sportvereins etwas einfacher ist als in manch anderen Situationen. Denn abseits von den Unterschieden in Bezug auf Nationalitäten, Religionen oder persönlichen Vorlieben – schlussendlich gibt es einen Punkt, der uns alle zusammenschweißt. Oder einfach gesagt: Alles dreht sich ums Ringen. Dieses Streben nach Erfolg auf der Matte macht uns alle gleich – wir trainieren, wir schwitzen und wir kämpfen gemeinsam. Auf die einzelnen persönlichen Unterschiede kommt es schlussendlich nicht an – und das bezieht sich nicht nur auf die Nachwuchsförderung, denn diese Werte werden auch von den Ringern im Seniorenbereich vorgelebt. Allein durch unseren Sport können wir ohne Probleme mehrere Dutzend Nationalitäten unter ein Dach bringen und am Ende des Tages ist es egal, ob ein Ringer die deutsche Nationalität oder einen Migrationshintergrund hat. Wir fördern zudem die gegenseitige Akzeptanz und das Gemeinschaftsgefühl, in dem wir zusammen Ausflüge und andere sportliche Aktivitäten abseits der Ringermatte unternehmen. Zuletzt haben wir mit der Schülermannschaft über ein ganzes Wochenende einen gemeinsamen Ausflug an den Rannasee gemacht, bei dem der Spaß während der gemeinsamen Zeit für alle im Vordergrund stand. Dieser Weg hat in Burghausen über Jahrzehnte hinweg erfolgreich funktioniert und sorgte für ein Umfeld, das von Toleranz und Verständnis für die menschliche Vielfalt geprägt ist.“

Die neue Abteilungsleitung der Wacker-Ringer stellt sich vor!
Burghauser Ringer erweitern die Abteilungsleitung auf drei Positionen
Die Abteilung Ringen des SV Wacker Burghausen hatte für den 17. Juli ins Sportheim eingeladen, um die diesjährige Jahreshauptversammlung abzuhalten, im Rahmen derer mit der Neuwahl der Abteilungsleitung ein wichtiger Tagesordnungspunkt auf dem Programm stand. Die Versammlung begann pünktlich um 19:30 Uhr und wurde war mit rund 50 wahlberechtigten Vereinsmitgliedern, darunter viele aktive Sportler und Vorstandsmitglieder, gut besucht.
Abteilungsleiter Jürgen Löblein eröffnete die Versammlung mit einer herzlichen Begrüßung und bedankte sich bei den Anwesenden für ihr zahlreiches Erscheinen. In seiner Eröffnungsrede blickte er auf die Erfolge der letzten Jahre zurück, in denen die Burghauser Ringer sowohl im Rahmen der Bundesliga als auch bei Einzelmeisterschaften oftmals das Maß aller Dinge darstellte. Mit in Summe 34 Medaillenträgern bei bayerischen und Deutschen Meisterschaften, darunter zehn Bayerische und sechs Deutsche Meister, erreichten die Ringer des SV Wacker Burghausen in den Jahren 2022 und 2023 Ergebnisse, die weit über den Erwartungen lägen. Als Beispiel wurde Burghausens Aushängeschild Idris Ibaev aufgeführt, der mit zwei Bronzemedaillen bei den U23 Europameisterschaften 2021 und 2022 sowie dem U23-Weltmeistertitel 2021 eine sagenhafte Entwicklung vollzog. Diese Ergebnisse seien einerseits auf die hohe persönliche Leistungsbereitschaft zurückzuführen, andererseits auch auf die geballte Fachkompetenz im Burghauser Trainerstab, der mit Eugen Ponomartschuk, Andreas Meier und Matthias Maasch optimal besetzt sei.
Der Kassenbericht, vorgetragen von der Finanzvorstand und Kassier Andreas Meier, offenbarte einmal mehr die hohen finanziellen Aufwände, mit denen Leistungssport auf höchstmöglichem Niveau ermöglicht wird. Dank des engagierten Einsatzes zahlreicher Sponsoren, allen voran der Stadt Burghausen, konnten wichtige Investitionen in die Sportausrüstung, die mit der neuen Ringerhalle nun optimalen Trainingsmöglichkeiten und schlussendlich auch in die enorm wichtige Jugendarbeit getätigt werden. Die Transparenz und Genauigkeit des Berichts wurden von den anwesenden Mitgliedern gelobt und der Bericht einstimmig genehmigt, sodass auch der Entlastung der bisherigen Abteilungsleitung nichts entgegenstand.
In einem kurzen Bericht informierte Andreas Kampitsch in seiner Funktion als Vorstand des Fördervereins die Anwesenden, dass der Förderverein in den letzten beiden Jahren auf 75 Mitglieder geschrumpft ist. Man müsse zukünftig wieder einen verstärken Fokus auf der Akquise von Neumitgliedern haben, da die eingenommenen finanziellen Mittel – im vergangenen Jahr rund 3000€ - direkt der Jugend- und Nachwuchsförderung zugutekommen. Diese Aufgabe müsse jedoch ab dem Jahr 2024 eine neue Fördervereinsleitung übernehmen, da die über lange Jahre verdiente bisherige Führungsriege zum Jahresende kürzertreten möchte und die für das Burghauser Ringen so wichtige Einrichtung der nächsten Generation übertragen möchte.
Auf die überaus positiven Entwicklungen in der Jugendarbeit wurde von Jugendleiter Halit Yilmaz eingegangen. Aktuell befänden sich rund 25 Nachwuchssportler im Schülertraining, was über die letzten Jahre hinweg betrachtet einen Spitzenwert darstelle. Yilmaz betonte einmal mehr die Wichtigkeit der Förderung junger Talente und die Investition in deren ringerische Ausbildung, da die heutige Jugend die Zukunft der Abteilung darstelle. Die Jugendtrainer förderten ihre Schützlinge mit einem hohen persönlichen Engagement: Neben den üblichen Trainingsmaßnahmen wurden auch immer wieder gemeinsame Aktivitäten unternommen. Als Beispiel führte Yilmaz das intensive Trainingslager in Ungarn und die gemeinsamen Ausflüge, wie beispielsweise zuletzt an den Rannasee, an.
Den Höhepunkt der Jahreshauptversammlung stellte die Neuwahl der Abteilungsleitung dar, die von SVW-Vorstandsmitglied Günter Schober und Fördervereinsvorstand Andreas Kampitsch geleitet wurden. Alle Mitglieder der bisherigen Abteilungsleitung stellten sich zur Wiederwahl und wurden von den wahlberechtigten Anwesenden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Damit obliegt auch weiterhin die Leitung der Ringsportabteilung des SV Wacker Burghausen Jürgen Löblein und seinen Stellvertretern Konstantin Kainhuber, Florian Mayerhofer und Rene Klimars. Darüber hinaus wurde die neue Abteilungsleitung um drei Positionen erweitert. So wurden mit Martina Kastner (Berichtswesen zweite Mannschaft), Maria Wuchterl (Zeitnehmerin, Protokollführerin) und Martin Draxlbauer (Hallensprecher) drei neue Beisitzerinnen und Beisitzer aufgenommen. Damit ist die Abteilungsleitung für die herausfordernden Aufgaben der nächsten Jahre kompetent und breit aufgestellt.
zum Foto: v.l.: Martin Draxlbauer, Martina Kastner, Rene Klimars, Andreas Meier, Florian Mayerhofer, Franz Wuchterl, Jürgen Löblein, Maria Wuchterl, Dr. Ursula Bailer, Roman Hölzl, Halit Yilmaz, Konstantin Kainhuber, Hans Mühlthaler (nicht abgelichtet: Matthias Maasch)

Michael Widmayer erkämpfte sich in Heidelberg seinen zweiten Titel nach 2019.
Erfolg auf ganzer Linie: Burghauser Ringer beherrschen Deutsche Meisterschaften
Die Burghauser Ringer befinden sich bereits jetzt in beeindruckender Frühform. Bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften, die in der baden-württembergischen Universitätsstadt Heidelberg abgehalten wurden, zeigten sich einmal mehr die Burghauser Ringer von ihrer besten Seite: Mit fünf Gold und einer Silbermedaille konnten sich die Athleten aus dem Bundesligakader des SV Wacker Burghausen zufrieden auf den Heimweg machen. Auch für den Bundestrainer dürften die erbrachten Leistungen ein klarer Fingerzeig in Richtung der anstehenden Nominierungen zu den diesjährigen Weltmeisterschaften darstellen.
Bereits am Freitag gingen die besten deutschen Ringer im Freistil auf die Matten. Allen voran überzeugte Eduard Tatarinov auf ganzer Linie, der sich in der Klasse bis 92kg seinen ersten Deutschen Meistertitel sichern konnte. Gleich im ersten Kampf kam es zum Duell mit dem Top-Favoriten Wladimir Remel (ASV Mainz 88), der extra für die Deutschen Meisterschaften eine Gewichtsklasse abkochte. Am Ende setzte sich Tatarinov in einem taktisch geprägten Kampf souverän mit 2:1 nach Punkten durch. Im Halbfinale ließ er dem Bundesliga-erfahrenen Ilja Matuhin (1. Luckenwalder SC) mit 9:1 nicht den Hauch einer Chance, sodass er im Finale auf Rahmatulla Moradi (KSV Ketsch) traf, den er ebenfalls mit 3:1 nach Punkten ungefährdet in Schach halten konnte. Mit dem Silberrang musste sich hingegen Erik Thiele zufriedengeben, der als Serien-Meister der letzten Jahre als Top-Favorit ins Rennen in der Klasse bis 97kg ging. Auch im Finale führte Thiele, der bei den Deutschen Meisterschaften für seinen Heimatverein KAV Mansfelder Land antritt, bereits mit 2:1, kassierte aber gegen Johannes Mayer (ATSV Kelheim) kurz vor Kampfende zwei Wertungspunkte, die am Ende den Ausschlag zu Gunsten des Bayern geben sollten. In der Klasse bis 65kg ging Magomed Kartojev an den Start, für den sein Auftritt in Heidelberg seine erste Teilnahme bei Deutschen Meisterschaften darstellte. Im Qualifikationsduell gegen Valentin Seimetz (KSV Köllerbach) musste sich Kartojev, der nach seiner schweren Verletzung erst seit rund zwei Wochen wieder vollwertig trainieren kann, am Ende mit 7:2 nach Punkten geschlagen geben, was zeitgleich das vorzeitige Turnier-Aus bedeutete.
Eine Klasse für sich waren einmal mehr die Burghauser Greco-Spezialisten, die am Samstag- und Sonntag ins Geschehen eingriffen. Während Fabian Schmitt, der für die Klasse bis 60kg vorgesehen war, kurzfristig in Folge eines Infekts passen musste, sorgte im Limit bis 63kg Christopher Kraemer für einen echten Paukenschlag. Nach drei technisch überlegenen Punktsiegen im Rahmen der Pool-Kämpfe, sicherte sich Kraemer dank eines starken 5:0 Siegs gegen Andrej Ginc (RSV Frankfurt/Oder) den Finaleinzug. Dort kam es zum Aufeinandertreffen der beiden stärksten Ringer in dieser Gewichtsklasse. Zwar ging der Olympiateilnehmer Etienne Kinsinger (KSV Köllerbach) schnell mit 2:0 in Führung, doch zeigte Kraemer seinen unbändigen Siegeswillen und drehte das Ergebnis noch zu seinen Gunsten: Nach einer angeordneten Bodenlage gelangen Kraemer zwei beeindruckende Ausheber, die seinen vorzeitigen Sieg und seine Goldmedaille unter Dach und Fach brachten.
Witalis Lazovski, der in die Klasse bis 72kg aufrückte, sicherte sich ebenfalls in beeindruckender Manier seinen mittlerweile schon vierten nationalen Titel. Nach zwei souveränen Siegen traf Lazovski im Halbfinale auf das Schorndorfer Kraftpaket Ruslan Kudrynets, gegen den er in der abgelaufenen Bundesliga-Saison zweimal knapp unterlegen war. Nun konnte sich der ehrgeizige Burghauser Ringer hierfür mit einem klaren 4:0 Punktsieg revanchieren. Im Finale setzte er sich mit einem ebenfalls ungefährdeten 5:0 Punktsieg gegen Louis Lay (SVG Nieder-Liebersbach) durch und bestätigte so seine gute Form. Auch Michael Widmayer hatte nach vier Jahren Pause endlich wieder Grund zum Jubeln: nach 2019 sicherte sich die geborene Kämpfernatur seinen zweiten Titel als Deutscher Meister. Auf dem Weg dorthin stellten in den ersten beiden Duellen Jan Allgaier (KSV Hofstetten) und Jan Schwab (KSV Rimbach) keine großen Hürden dar – beide Gegner konnte Widmayer vorzeitig auspunkten. Gegen den diesjährigen EM-Teilnehmer und Top-Favoriten Samuel Bellscheidt (KSK Neuss) zeigte Widmayer einmal mehr seine ganze Klasse und siegte knapp mit 3:2 nach Punkten. Im Finale wartete mit Maximilian Schwabe (KSV Pausa / i. Vogtland) ein erfahrener und körperlich starker Gegner, gegen den Widmayer alles geben musste. Nachdem sein Gegner in der zweiten Runde beim Stand von 1:1 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung in Führung lag, schaltete Widmayer einen Gang höher, zermürbte im Standkampf seinen Gegner in unnachahmlicher Manier und sichere sich noch den notwendigen Wertungspunkt, der am Ende zum 2:1 Punktsieg und der damit verbundenen Goldmedaille reichen sollte.
In der Klasse bis 82kg gingen mit Idris Ibaev und Roland Schwarz zwei Burghauser Athleten an den Start. Vor allem für Schwarz endete das Turnier bitter und vorzeitig: gleich im ersten Kampf wurde Schwarz in eigener Oberlage beim Ansatz eines Durchdrehers von Simon Öllinger (SC Anger) abgefangen und aufs Kreuz gelegt. Zudem zog sich Schwarz bei dieser Aktion eine leichte Verletzung am Rücken zu, durch die er in der Hoffnungsrunde nicht mehr antreten konnte. Besser machte es hingegen Idris Ibaev, der üblicherweise im Limit bis 77kg beheimatet ist. Vor allem im Halbfinale zeigte Ibaev gegen den U20 Weltmeister Deni Nakaev (KSK Neuss) eine bärenstarke Leistung und besiegte ihn ungefährdet mit 4:1. Im Finale kam es zum Aufeinandertreffen mit Simon Öllinger, der zuvor für das Ausscheiden von Roland Schwarz verantwortlich war: Auch in diesem Kampf war Ibaev stets Herr der Lage und sicherte sich dank eines klaren 5:0 Siegs den Titelgewinn.
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