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Jubelpose: Trotz eines 0:4 Rückstandes konnte Virgil Munteanu am Ende einen Sieg gegen Ilir Sefaj bejubeln.
Wacker-Ringer müssen sich vor ausverkauftem Haus Mainz mit 10:14 geschlagen geben
Die Chance aufs Finale lebt! Der Rückstand ist nach der 10:14-Niederlage am Samstag in der restlos ausverkauften Sportparkhalle zwar etwas größer als einkalkuliert, dennoch sind die Ringer des SV Wacker Burghausen zuversichtlich am kommenden Samstag mit einem klaren Sieg beim ASV Mainz 1888 ins Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft einzuziehen. „Wir fahren optimistisch nach Mainz, weil wir bisher alle Play-off-Kämpfen in der Rückrunde klar gewonnen haben. Wir können das schon noch drehen“, sagt Burghausens Ringer-Chef Jürgen Löblein, der aber auch weiß: „Wenn es uns nicht gelingen sollte, dann hat der Bessere gewonnen. So einfach ist das im Sport.“
Einfach hatten es die Gastgeber am Samstag vor begeisterten Zuschauern, die aus halb Deutschland angereist waren, wahrlich nicht: Matthias Maasch und Eugen Ponomartschuk kämpften mit einem Fieber-Infekt, standen aber ihren Mann, Magomedmurad Gadzhiev fiel dagegen kurzfristig wegen einer Erkrankung aus, so dass das taktische Konzept von Trainer Alexander Schrader über den Haufen geworfen wurde. Statt des polnischen Vize-Weltmeisters musste Markus Fürmann in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm in die Bresche springen, der ehemalige Angerer wehrte sich gegen den Deutschen Meister Tim Müller nach Kräften, kam aber nicht über die Zeit. Den frei gewordenen Ausländerplatz besetzte Schrader kurzer Hand durch Armin Majoros im Greco-Schwergewicht. Der Ungar heizte Mantas Knystautas mächtig ein, war konditionell überlegen, doch dem litauischen Hünen gelang die entscheidende Rolle zum knappen 3:2-Sieg.
Weil Vladimir Egorov in der Eingangsklasse nach einer 6:1-Führung, gehandicapt durch eine Knieverletzung, einbrach und dem Georgier Beka Bujiashvili beim 6:20 drei Punkte überlassen musste, lagen die Gastgeber nach zwei Kämpfen bereits mit 0:4 zurück - eine schwere Hypothek vor den beiden Schlüsselkämpfen im Greco-Bantam und Freistil-Halbschwer. Nach einem Takedown von Ilir Sefaj lag Virgil Munteanu zur Pause mit 0:4 im Rückstand, kämpfte gegen den deutlich größeren Sefaj im zweiten Durchgang stark, gewann noch 6:4, konnte so aber nur einen Mannschaftpunkt mitnehmen. Erik Thiele verpasste in einem ausgeglichenen Kampf nach 2:0-Führung den Sieg, weil der amtierende Deutsche Meister Gabriel Stark noch einen Beinangriff ins Ziel brachte und sich mit 3:2 durchsetzen konnte. Im Freistil-Leicht erfüllte Beka Lomtadze nach 0:2-Rückstand mit 13:2 gegen Niklas Dorn die Erwartungen und so gingen die Mainzer mit einer knappen 5:4-Führung in die Pause.
Das taktische Kalkül der Gäste ging auch im zweiten Teil des Abends gut auf, weil Trainer David Bischinashvili sich trotz seiner 42 Jahre in den Dienst der Mannschaft stellte und auch noch kräftig abgekocht hatte. So wurde ein Ausländerplatz gewonnen, den Tadeusz Michalik im Greco-Mittel einnahm. Der bärenstarke Pole legte gegen Eugen Ponomartschuk los wie die Feuerwehr, führte schon zur Pause mit 7:0, so dass man schon schlimmste Befürchtungen hegen musste. Doch der Burghauser hielt im zweiten Abschnitt trotz gesundheitlicher Probleme toll dagegen und ließ am Ende nur ein 1:9 zu, der allerdings den Mainzern drei Mannschaftspunkte eintrug. Mit dem Mut zur Lücke - Ersatzmann Ruben Härle wurde wegen einer Hautveränderung nicht zum Kampf zugelassen - nahmen die Gäste wohl wissend um ihre Trümpfe in den Weltergewichten die vier kampflosen Punkte für Maasch in der Klasse bis 71 Kilogramm ebenso in Kauf wie den starken 7:1-Sieg in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm von Benjamin Sezgin gegen dessen ringerischen „Ziehvater“ Bischinashvili. Die einmalige 10:8-Führung der Burghauser war nach dem vorzeitigen Aus von Fürmann schon dahin, ehe Michi Widmayer gegen den schier übermächtigen Balint Korpasi in den Ring musste. Widmayer kämpfte gegen den Ungarn wie ein Löwe, ließ nur einen 5:0-Sieg des EM-Dritten von 2016 zu und hielt sein Team damit im Rennen um den Finaleinzug.
„Wir haben in zwei bis drei Schlüsselsituationen etwas Pech gehabt, der erste Kampf war natürlich ärgerlich, wenn man sich nach einer 6:1-Führung noch so abziehen lässt. Das summiert sich“, erklärte Schrader, der aber unter den gegebenen Umständen noch einigermaßen zufrieden war: „Wir haben gerettet, was zu retten war und werden im Rückkampf die deutlich bessere Mannschaft haben.“ Der Mainzer Mannschaftsführer Steven Krumbholz war hingegen happy: „Beide Mannschaften haben alles gegeben, die ganze Veranstaltung war beste Werbung für den Ringsport. Wir waren in einem Duell auf Weltklasse-Niveau taktisch gut aufgestellt und haben die entscheidenden Schlüsselkämpfe gewonnen.“ Letztlich war es aber vor allem der unglückliche Ausfall von Gadzhiev, der das Duell entschieden hat - mit dem Polen hätte Burghausen den Kampf aller Voraussicht nach knapp gewonnen und dann wäre der Finaleinzug praktisch reine Formsache gewesen.

Mann für wichtige Punkte: Vladimir Egorov gewann den Schlüsselkampf gegen Levan Metreveli mit 9:2
Wacker-Ringer ziehen vor grandioser Kulisse ins Halbfinale ein - jetzt kommt Mainz!
Was für eine Galavorstellung der Burghauser Ringer! Mit einer grandiosen Leistung fegte die Mannschaft von Trainer Alexander Schrader am Samstagabend den starken VfL Neckargartach mit 17:5 aus der proppenvollen Sportparkhalle und steht jetzt im Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Gegner ist der ASV Mainz, der zum Hinkampf am 6. Januar in der Sportparkhalle erwartet wird. Anders als bei der 10:12-Niederlage in Neckargartach konnte Schrader am Tag vor Heiligabend seine Wunschformation auf die Matte schicken und die machte in der mit 1.188 Zuschauern restlos ausverkauften Sportparkhalle schnell klar, woher der Wind weht.
Getragen von der unglaublichen Kulisse entschieden die Gastgeber fast alle Schlüsselkämpfe für sich und lagen schon zur Pause mit 9:1 in Führung, noch eine Woche zuvor hatten die Red Devils nach fünf Kämpfen mit 7:1 die Nase vorne. Am Ende verbuchten die Gastgeber nach packenden Mattenduellen, viele auf Weltklasse-Niveau, sieben Einzelerfolge für sich und ließen auch bei den knappen Niederlagen wenig zu.
„Burghausen steht Kopf“, freute sich Ringerchef Jürgen Löblein nach einem der größten Erfolge der Vereinsgeschichte und lobte: „Alle haben sich voll reingehauen, sonst wäre das nicht möglich gewesen.“ Ganz klar: Nach dieser Turbo-Vorstellung wollen sich die Wacker-Ringer auch im Halbfinale nicht stoppen lassen. Das Ziel kann jetzt nur das Finale sein, wenngleich der ASV Mainz, der sich souverän gegen den SV Triberg durchgesetzt hat, natürlich auch unbedingt in den Endkampf möchte. Einen klaren Favoriten gibt es übrigens auch im zweiten Halbfinale zwischen dem TuS Adelhausen und dem KSV Köllerbach nicht.
Erwartungsgemäß konnte Mariusz Los in der Eingangsklasse gegen den jungen Konstantin Schmidt mit einem schnellen Überlegenheitssieg mit vier Punkten vorlegen, ehe Erik Thiele im Freistil-Schwergewicht gleich den ersten Schlüsselkampf gegen Stefan Kehrer bestritt. Am Ende setzte sich der Burghauser, der mehr vom Kampf hatte, knapp mit 2:1 durch. „Ganz klar, die Vorgabe für Erik war allein der Sieg, damit wir ins Rollen kommen“, so Schrader, der sich sicher ist: „Ohne taktische Vorgabe hätte Erik auch höher gewinnen können, aber wir wollten einfach auch kein Risiko eingehen.
Mit einem furiosen Finish und drei Zweiwertungen binnen fünf Sekunden schraubte Vladimir Egorov im Freistil-Bantam seine Ausbeute gegen Levan Metreveli von einem hauchdünnen 3:2 auf ein klares 9:2 - sehr deutlich für einen weitgehend ausgeglichenen Fight, der ja ebenfalls als Schlüsselkampf zu werten war. Unglaublich souverän dann der Auftritt von Ramsin Azizsir gegen Etka Sever im Greco-Halbschwer, denn der Deutsche Meister von 2016 und 2017 hatte gegen den Burghauser nichts zu bestellen. „Das war schon Weltklasse von Ramsin“, wertete Schrader den 5:0-Erfolg seines Schützlings, der den Gastgebern eine beruhigende 9:1-Führung eintrug. „Unser Plan ist voll aufgegangen, weil wir schon früh den Druck für die Ringer, die zum Schluss kommen, nehmen konnten“, so der Coach.
Ein verbissenes Gefecht lieferten sich Andi Maier und Erik Torba im Greco-Leicht, hatte der Ungar anfangs Vorteile im Standkampf, so gab Maier nach der Pause den Ton an, letztlich setzte sich Torba knapp mit zwei Passivitätspunkten durch - hier hatten sich die Red Devils sicher auch mehr als nur einen Mannschaftspunkte erhofft. Einen schweren Stand hatte auch Benjamin Sezgin im Freistil-Mittel gegen Taimuraz Friev, der mit einem umkämpften 7:2-Erfolg immerhin zwei Punkte aufs Konto der Roten Teufel brachte.
Doch Markus Fürmann rückte mit einem souverän erkämpften 7:3 gegen Christian Fetzer die Verhältnisse schnell wieder zurecht und als sich Tamas Lörincz im Duell der WM-Dritten gegen Pascal Eisele dank eines blitzartigen Überwurfs mit 5:0 behaupten konnte, war die Messe nach der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm beim Stand von 13:3 so gut wie gelesen. Das Duell der Freunde im Greco-Welter entschied erneut Doppelweltmeister Frank Stäbler mit 3:0 gegen Matthias Maasch knapp für sich, gestand aber: „Ich hatte viel Glück. Das hätte auch andersherum ausgehen können, denn die zwei Punkte für Beinarbeit von Matthias, die ich bekommen habe, waren nicht gerechtfertigt.“
Nachdem der Halbfinaleinzug schon perfekt war, hatte es Kakhaber Khubezhty im abschließenden Freistil-Welter gegen Christian Maier eilig und legte den Ex-Burghauser noch vor Ablauf der zweiten Minute aufs Kreuz - der Rest war tosender Beifall der Fans und eine lange Feiernacht!

Kakhaber Khubezhty punktete den hochgehandelten Taimuraz Friev kurz vor Kampfende aus
Burghauser Ringer unterliegen in Neckargartach knapp mit 10:12
Das war knapp! Mit 10:12 mussten sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Sonntag im ersten Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft beim VfL Neckargartach geschlagen geben und haben so alle Chancen im Rückkampf am Samstag den Einzug ins Halbfinale auf eigener Matte perfekt zu machen. „Ich hoffe natürlich, dass wir das am Samstag rocken“, so Burghausens Trainer Alexander Schrader, der zuversichtlich bleibt, dass die Saison jetzt nicht vor Weihnachten endet: „Wir sind trotz der knappen Niederlage klar im Soll, das ist eine gute Ausgangslage. Die Jungs haben alles gegeben.“
Insgesamt konnten die Burghauser, die kurzfristig Sven Thiele und Beka Lomtadze (beide mit Fieber im Bett) ersetzen mussten, nur vier der zehn Gewichtsklassen für sich entschieden. Schrader: „Mit den Mitteln, die uns am Sonntag zur Verfügung standen, haben wir das Optimale rausgeholt.“
Anstelle von Lomtadze musste im Freistil-Leicht Enes Akbulut gegen Recep Topal in die Bresche springen, am Ende fehlten dem Burghauser acht Sekunden, um gegen den Türken über die Zeit zu kommen. Wesentlich besser erging es Benjamin Sezgin als Thiele-Ersatz im Freistil-Halbschwer gegen den knapp 18 Kilogramm schwereren Stefan Kehrer. „Beni hat sechs Minuten den Kampf gemacht, lag zur Pause mit 1:0 in Front, gibt dann unglücklich sechs Punkte ab, macht aber dann noch die Zwei“, erläutert Schrader den Kampfverlauf bei der knappen 4:6-Niederlage, die den „Red Devils“ nur einen Mannschaftspunkt brachte.
Weil Doppelweltmeister Frank Stäbler noch am Abend zur Wahl des „Sportler des Jahres“ nach Baden-Baden reisen musste, erlebten die 1.100 Zuschauer in der Heilbronner Römerhalle einen etwas ungewöhnlichen Kampfablauf. Im ersten Duell des Nachmittags standen sich im Greco-Schwergewicht Ramsin Azizsir und der 30 Kilogramm schwerere Eduard Popp gegenüber: Der Olympia-Fünfte des vergangenen Jahres hatte mit dem „Leichtgewicht“ aus Burghausen seine liebe Mühe und Not, mehr als ein 5:1 kam am Ende nicht raus und so war Schrader auch voll des Lobes für Azizsir: „Er hat das richtig gut gemacht. Vor allem bin ich froh, dass Ramsin und Beni unverletzt geblieben sind.“
Im zweiten Kampf musste sich Virgil Munteanu im Greco-Bantam dem im Boden überragenden Ungarn Erik Torba nur knapp mit 4:7 beugen. Nach den Duellen von Sezgin und Akbulut durfte Matthias Maasch zum letzten Kampf vor der Pause in den „Ring“ und zeigte gegen seinen Freund Stäbler eine bravouröse Vorstellung, bei der er mit dem Pausengong sogar 2:0 in Führung ging. Außer einem Passivitätspunkt und einem Vierer ließ Maasch im zweiten Abschnitt nichts zu, so dass sich Stäbler erstmals in dieser Saison mit einem Zwei-Punkte-Sieg zufrieden geben musste.
Nach einem 0:11-Pausenstand gelang Vladimir Egorov im sechsten Kampf mit einem 3:1 über Levan Metreveli Vartanov endlich der erste Punkt für die Wacker-Ringer. Ganz eng ging es dann im Greco-Mittel zwischen Pascal Eisele und Eugen Ponomartschuk zu, am Ende setze sich der WM-Dritte glücklich mit 2:1 durch, so dass die roten Teufel vor den letzten drei Kämpfen mit 12:1 in Führung lagen.
Im ersten Kampf nach über achtwöchiger Verletzungspause benötigte Michael Widmayer in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm gegen Christian Fetzer nur eine kurze Anlaufphase, wie dominant der ehemalige Untergriesbacher bei seinem 3:1-Sieg war, verdeutlichen fünf Passivitätsverwarnungen für Fetzer, während Widmayer mit einem „P“ davonkam.
Eine unglaubliche Willensleistung zeigte Kakhaber Khubezhty in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Taimuraz Naskidaeva Friev, der schnell mit 6:0 führte und auch noch zur Pause mit 6:2 in Front lag. Im zweiten Abschnitt heizte der Burghauser dem bis dato erfolgreichsten VfL-Ringer aber so gewaltig ein, dass Friev regelrecht zusammenbrach, sechs Sekunden vor dem regulären Ende stand dann der 22:6-Überlegenheitssieg für Khubezhty fest. Deutlich schneller erledigte dann Magomedmurad Gadzhiev im Freistil-Welter „seinen Job“ gegen den noch angeschlagenen Christian Maier. Nach 4:15 Minuten hatte der polnische Ausnahmekönner 15:0 Punkte auf dem Konto und sein Team final auf 10:12 herangebracht. „Mit unseren Zuschauern im Rücken müssten wir das Ding schon drehen können“, freut sich Schrader schon auf den Rückkampf am Samstag in der Sportparkhalle, in der dann wohl weit über 1000 Fans die Wacker-Ringer zum Halbfinaleinzug peitschen sollen.

Vladimir Egorov legte Stoyan Iliev unter tosendem Applaus auf beide Schultern.
Ringer fegen Nürnberg mit 23:8 von der Matte - im Viertelfinale gegen Neckargartach
Was für eine Demonstration der Stärke! Mit 23:8 haben die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag den SV Johannis Nürnberg vor über 800 Zuschauern im zweiten Achtelfinale von der Matte gefegt und stehen jetzt als einziger bayerischer Verein im Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Dort muss die Staffel von Trainer Alexander Schrader am kommenden Samstag beim VfL Neckargartach ran, der dann am 23. Dezember zum entscheidenden Rückkampf in Burghausen antritt.
„Alle haben überragend gerungen. Jeder hat sich auf seine Stärken besonnen und so haben wir als Mannschaft perfekt funktioniert“, freute sich Schrader, der mit Genugtuung feststellen konnte: „Die Dinge, die beim 13:13 in Nürnberg gegen uns gelaufen sind, haben wir doppelt zurückgezahlt.“ Und auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein war voll des Lobes: „Das war schon eindrucksvoll.“ Nach dem einkalkulierten 0:6-Rückstand - Hermann Turovskij musste gegen Fabian Schmitt auf die Schulter und Erik Thiele unterlag Reineri Salas Perez 1:7 - war es Vladimir Egorov im Freistil-Bantam, der mit seinem überraschenden Schultersieg gegen Stoyan Iliev die Gastgeber im dritten Kampf auf die Siegerstraße brachte. Der Mazedonier hatte sich bis zu Pause mit zwei Beinangriffen eine 4:0-Führung erarbeitet, lag in der sechsten Minute mit 7:0 in Front, ehe er mit einer blitzartigen Gewichtsverlagerung den Bulgaren in die gefährliche Lage brachte und auf die Matte nagelte.
Ramsin Azizsir gelang im Greco-Halbschwer mit einem 3:0 gegen den verbissen verteidigenden Philipp Vanek der erstmalige Ausgleich, ehe Andi Maier im Greco-Leicht gegen Deniz Menekse ran musste, der ja letzte Woche Virgil Munteanu geschultert hatte. Der Burghauser zeigte eine hoch konzentrierte Leistung und ließ nach einem 0:5-Pausenrückstand im zweiten Abschnitt nichts mehr zu - das hatten sich die Nürnberger auch ganz anders vorgestellt.
Richtig heftig wurde es für die Gäste gleich mit dem ersten Kampf nach der Pause, in dem Benjamin Sezgin den Bulgaren Milan Blagoev regelrecht überrumpelte und schon nach zwei Minuten mit 10:0 in Führung lag. „Benjamin hat auch mich richtig überrascht“, zeigte sich Schrader begeistert, zumal er dieses Duell als zweiten Schlüsselkampf nach dem Bantamgewicht eingeordnet hatte. Als der Deutsche Meister auf Seiten der Gastgeber fünf Sekunden vor dem Ende im Freistil-Mittel 17:2 Punkte gesammelt hatte, war bereits klar, dass es nun einen deutlichen Sieg für Burghausen geben würde.
Drei weitere Mannschaftspunkte steuerte in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm Magomedmurad Gadzhiev bei, der gegen Tim Stadelmann bärenstark begann, dann aber nicht mehr so recht zum Zug kam, ehe sich der Nürnberger einen Blackout leistet und schließlich mit 1:11 die Segel streichen musste. Eine grandiose Vorstellung zauberte auch Tamas Lörincz in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm aufs Parkett. Nach einem sensationell Wurf zu Beginn der zweiten Runde legte er Roland Schwarz, der letzte Woche noch Eugen Ponomartschuk das Nachsehen gegeben hatte, aufs Kreuz - beim Stand von 17:8 war der Burghauser Sieg vor den abschließenden Weltergewichten bereits perfekt.
Mit einem blitzschnellen Armzug legte Mattias Maasch gleich zu Beginn den Grundstein zu seinem 8:0-Erfolg gegen Sven Dürmeier, den er nach der Pause auch noch ausheben und werfen konnte. Abgeklärt packte schließlich Kakhaber Khubezhty ebenfalls mit 8:0 gegen Olegk Motsalin den finalen Dreier drauf, wobei der Burghauser wesentlicher flinker und technisch feiner agierte als der 31-jährige Grieche in Diensten der gezähmten Grizzlys.
Bürgermeister Hans Steindl belohnte das Aufrücken ins Viertelfinale mit einer kräftigen Finanzspritze und kündigte im Falle weiterer Erfolge nochmalige Etataufbesserungen an, doch dazu müssen die Burghauser Ringer erst einmal das starke Team um Doppel-Weltmeister Frank Stäbler aus dem Weg räumen. Schrader: „Neckargartach kann uns schon weh tun, aber wir können das schaffen. Unser erklärtes Ziel bleibt das Halbfinale.“

Beka Lomtadze zeigte in Nürnberg einen beherzten Kampf und sicherte seinem Team drei Mannschaftspunkte
Jetzt wird’s spannend: Nur 13:13 beim Achtelfinal-Hinkampf in Nürnberg
Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben keinen allzu guten Start in die Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erwischt. Im ersten Achtelfinale musste sich die Staffel von Trainer Alexander Schrader mit einem 13:13 beim SV Johannis Nürnberg zufrieden geben und muss im Rückkampf am Samstag vor eigenem Publikum eine Schippe drauflegen, um ins Viertelfinale vorrücken zu können. Auf jeden Fall wird es jetzt richtig spannend!
„Wir haben uns das zwar auch etwas anders vorgestellt, aber so geht es im Sport nun mal. Es ist nichts passiert, wir haben noch alle Chancen und schauen positiv voraus“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der sich sicher ist: „Wir packen das im Rückkampf. Mit unseren Fans im Rücken feiern wir jetzt ein richtiges Fest und gewinnen das Ding.“
Knackpunkt in Nürnberg war der Kampf im Greco-Bantam zwischen Deniz Menekse und Virgil Munteanu, in dem der Burghauser nach einer 2:0-Führung mit einer Kopfklammer weiter punkten wollte, vom Nürnberger aber gekontert wurde und nach zwei Minuten aufs Blatt ging. „Einem internationalen Ringer sollte das eigentlich nicht passieren“, ärgerte sich Schrader, während Löblein einen Vergleich anstellte: „Beim Fußball würde man sagen, dass wir einen Elfmeter verschossen haben. Das passiert immer wieder, aber deswegen kann man trotzdem das Spiel noch gewinnen.“
Freistiler Vladimir Egorov erwischte gegen Schmitt zwar keinen Sahnetag, steuerte beim 13:3 gegen den Greco-Mann aber immerhin drei Punkte bei. Die Führung baute Ramsin Azizsir im Greco-Schwer auf 5:0 aus. Gegen den 20 Kilogramm schwereren Tobias Nendel versuchte der Burghauser alles, doch Nendel entzog sich immer wieder den Angriffen. „Bei dem Gewichtsnachteil ist es einfach auch wahnsinnig schwer Punkte zu machen, wenn der Gegner nur den Rückwärtsgang kennt“, so Schrader, der die 0:5-Niederlage von Erik Thiele gegen den Kubaner Reineri Salas Perez in dieser Größenordnung in etwa erwartet hatte: „Das ist einfach ein Weltklasse-Mann.“
Beim Stand von 5:7 aus Sicht der Gäste begann Beka Lomtadze im Freistil-Leicht engagiert gegen Stoyan Iliev. „Er war gut im Kampf drin, hat dann aber etwas den Faden verloren. Sonst wäre das deutlicher geworden“, ordnete Schrader den 12:2-Erfolg ein. Im Greco-Mittel traf Eugen Ponomartschuk auf einen glänzend disponierten Roland Schwarz, der den Standkampf ebenbürtig gestalten konnte und im Boden ein Mal heben konnte. Somit entschied der Nürnberger das Duell mit 5:1 für sich.
Eine Klasse höher als gewohnt musste Andi Maier gegen Sven Dürmeier ran, kämpfte trotz des Gewichtsnachteils leidenschaftlich, kam sicher über die Zeit, musste aber ein 0:9 hinnehmen. „Andi hat brutal gut gerauft, hat alles gegeben“, war Schrader mit der Leistung seines Schützlings zufrieden. Nicht einkalkuliert war hingegen die 3:6-Punktniederlage von Benjamin Sezgin in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm. Schrader: „Das ist blöd gelaufen und hätte auch andersrum ausgehen können.“ Beim Stand von 2:1 rutschte Sezgin ab, erwischte Olegk Motsalin unabsichtlich mit dem Finger am Auge, kassierte zwei Strafpunkte, kam noch mal auf 3:4 heran, musste dann volles Risiko gehen und gab neun Sekunden vor dem Ende noch einen Zweier ab. Schrader: „Ich freue mich schon jetzt auf die Revanche am Samstag. Das wird eine ganz heiße Sache zwischen den Beiden.“
Vor den abschließenden Weltergewichten lagen die Gäste mit 8:13 im Rückstand, doch Magomedmurad Gadziev und Matthias Maasch retteten zumindest das Unentschieden. Gadziev kämpfte sich zu einem 11:2 gegen Tim Stadelmann und der noch angeschlagene Maasch setzte sich sicher mit 6:0 gegen Michael Lutz durch. „Matthias hat sich trotz seiner Verletzung in den Dienst der Mannschaft gestellt, ist mit gutem Beispiel vorangegangen“, freute sich Löblein.

Andreas Maier bot im Kampf mit Philipp Herzog eine starke Leistung und siegte verdient mit 15:5
17:18-Niederlage im letzten Doppelrunden-Kampf in Aue - Mikiay Naim Vizeweltmeister
„Ein unangenehmes Los, das wir einfach so annehmen müssen“, kommentiert Burghausens Ringer-Trainer Alexander Schrader die Aufgabe im Achtelfinale gegen den SV Johannis Nürnberg. Nach der 17:18-Niederlage in Aue am Samstag richten Burghausens Bundesliga-Ringer den Blick natürlich jetzt nach vorne, denn am Samstag geht es in Nürnberg ja schon weiter, ehe am 9. Dezember der Rückkampf gegen die Grizzlys auf dem Programm steht. Dass sich die Burghauser ausgerechnet im letzten Rundenkampf in Aue die erste Niederlage fingen, ist aus Sicht von Schrader verschmerzbar: „Wir hatten eben einige Verletzungsprobleme und noch dazu die Abstellungen für die U23-WM in Polen.“
Dort sicherte sich der Burghauser Mikyay Naim in der Klasse bis 57 Kilogramm die Vizeweltmeisterschaft im freien Stil. Der Bulgare musste sich lediglich dem Kubaner Reineri Andreu Ortega geschlagen geben, dagegen landete Vladimir Egorov, der bislang in den Bundesliga-Kämpfen so auftrumpfen konnte, nur aus Rang acht. Für Erik Thiele lief es im Freistil-Halbschwer überhaupt nicht: Nach seiner Erstrundenniederlage blieb im nur Rang 15.
„Wir haben Nürnberg in der Runde zwei Mal geschlagen, also sind wir der Favorit für das Achtelfinale. Aber ich gehe davon aus, dass uns die Nürnberger richtig ärgern wollen“, rechnet Schrader damit, dass der Tabellenzweite einige seiner Athleten abkochen lässt, um sich gerade in den unteren Klassen Vorteile zu verschaffen. Dass es überhaupt zu dieser Paarung kommen konnte, ist freilich das eigentliche Ärgernis - schließlich wäre es ein Leichtes gewesen nicht nur die Staffelsieger, sondern auch die Zweiten und die beiden besten Dritten zu setzen.
In Aue fehlten den Oberbayern in einigen Kämpfen nur wenige Sekunden, um zumindest ein Unentschieden zu holen und damit ungeschlagen zu bleiben: So kassierte Thiele-Vertreter Armin Majoros drei Sekunden vor dem Ende den entscheiden Punkt zur 0:8-Niederlage gegen den starken Mateusz Filipczak, der eben drei Punkte aufs Mannschaftkonto der Erzgebirgler brachte. Und in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm, in die erneut Enes Akbulut aufrückte, fehlten dem Burghauser elf Sekunden, um über die Zeit zu kommen. So aber stand am Ende ein 17:2 für William Stier zu Buche, der über sechs Kilogramm mehr auf die Waage brachte. „Das war schwer für Enes. Ihm fehlte ja nicht nur das Gewicht, sondern auch die Routine, um so einen Gegner besser lesen zu können“, befand Schrader, der in der Eingangsklasse von Mariusz Los nicht überzeugt war: „Das war ein ganz komischer Kampf. Ich hatte mir schon drei Punkte erhofft.“ Im Duell gegen seinen Landsmann Adrian Hajduk lag der Pole schon zur Pause mit 5:0 in Front, war aber im zweiten Durchgang zu passiv und holte am Ende mit 6:0 nur zwei Mannschaftspunkte.
Einen starken Kampf machte hingegen Andi Maier im Greco-Leicht, musste aber in der zweiten Runde bei einer 14:2-Führung hohes Risiko gehen, um einen möglichen Vierer zu sichern, das machte sich Philipp Herzog zu Nutze und kam mit 15:5 über die Zeit. Vier Punkte lieferte Kakhaber Khubetzhty im Freistil-Welter im Schnelldurchgang mit einem 16:0 gegen Brian Bliefner, Benjamin Sezgin gewann im Freistil-Mittel ebenfalls vorzeitig mit 16:0 gegen Franco Büttner. „Im Hinblick auf die Endrunde sollte er etwas ausprobieren, das hat er ganz stark gemacht“, lobte Schrader, der im Greco-Halbschwer „einen überragenden Kampf“ von Ramsin Azizsir gesehen hat, der Rolf Linke in dreieinhalb Minuten mit 16:0 auspunktete. „Kopfklammer, Heben, Rollen, da war sowohl im Stand als auch im Boden alles dabei“, freute sich der Trainer.
Weniger gut erging es Maxi Lukas in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm bei seiner 0:12-Niederlage gegen Gabor Madarasi. „Maxi braucht nach seiner langen Pause noch etwas“, so Schrader, der von vornherein wusste, dass die Ersatzleute Herrmann Turovskij und Konstantin Kainhuber nichts holen würden: „Sie haben sich tapfer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“