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Was für ein Spektakel: Iszmail Muszukajev besiegte Nürnbergs Tim Stadelmann spektakulär.

13.11.2022 08:00

Wacker Ringer deklassieren Johannis Nürnberg mit 34:4

Schon beim Abwiegen um 18:45 Uhr zeichnete sich für die Wacker Ringer ein klarer Sieg gegen die Nürnberg Grizzlys ab. Während die Nürnberger letzte Woche noch mit vier ausländischen Legionären antraten, so brachten sie diesmal nur den amtierenden fünften Weltmeister Amangali Bekbolatov mit nach Burghausen. Der Kasache besiegte im Auftaktkampf bis 57kg das Burghauser Eigengewächs Patrik Taran technisch überlegen mit 16:1 Punkten und konnte somit die einzigen Punkte für seine Mannschaft an diesen Abend holen. 

Bis 130kg kam nach dreiwöchiger Pause Erik Thiele wieder in die Mannschaft und zeigte gegen Franco Besold von Anfang an wer der Chef auf da Matte ist. Mit sehenswerten Beinangriffen und Durchdrehern siegte er Anfang der zweiten Runde technisch überlegen. In der Klasse bis 61kg gab der amtierende Europameister Vladimir Egorov sein Heimdebut in der Burghauser Sportparkhalle. Sein Gegner Jonas Edel wehrte sich zwar nach Kräften, aber gegen Egorovs blitzschnelle Aktionen war kein Kraut gewachsen und so konnte auch er mittels technischer Überlegenheit weitere vier Punkte für Burghausen einfahren. Im Halbschwergewicht verbrachte Ramsin Azizsir einen ruhigen Abend. Ihm wurden kampflos die vier Mannschaftspunkte zugesprochen, da der Nürnberger Athlet das Gewichtslimit nicht erreichte und so die Gewichtsklasse unbesetzt blieb. Im letzten Kampf vor der Pause traf der deutsche Meister Christopher Kraemer auf Maximilian Gerlach. Mit "Vorbeireißern" im Stand punktete Kraemer mehrmals und lies anschließend in der Bodenlage mit seiner Spezialtechnik, dem Ausheber, den Gegner durch die Sportparkhalle fliegen. Mit seinem Überlegenheitssieg stellte er somit den 16:4 Pausenstand her.

Den zweiten Durchgang eröffnete dann Eduard Tatarinov in der Gewichtsklasse bis 86kg im freien Stil. Er knüpfte nahtlos an seine Topleistung von letzter Woche an und besiegte Tobias Schmidt souverän mit 12:1 Punkten. Anschließend standen sich im besten Kampf des Abends Burghausens Freistilass Iszmail Muszukajev und der ehemalige deutsche Meister Tim Stadelmann gegenüber. Stadelmann unterstrich in den letzten Wochen mit zahlreichen Topergebnissen seine starke Form und so war Muszukajev gewarnt und ging hochkonzentriert zu Werke. Er ließ einen blitzschnellen Beinangriff auf den nächsten folgen. Und auch die unorthodoxe Ringweise Stadelmanns konnte ihm nichts anhaben und so stand am Ende ein in dieser Höhe nicht zu erwartender 17:2 Punktsieg auf der Anzeigetafel. Bis 80kg griechisch-römisch standen sich anschließend Burghausens U23 Weltmeister Idris Ibaev und Michael Lutz gegenüber. Nach anfänglichem Abtasten brachte Ibaev seinen Gegner schnell zu Boden und beförderte ihn dann mittels Ausheber, der von der souveränen Mattenleiterin Ramona Scherer mit der Höchstpunktzahl 5 bedacht wurde, auf die Schultern. Im vorletzten Duell des Abends musste sich Witalis Lazovski mit dem deutschen Vizemeister Michael Janot auseinandersetzen. Nach einer kurzen Schrecksekunde in der ersten Runde, als sich Lazovski leicht an der Schulter verletzte, fand er gegen seinen großgewachsenen Gegner immer besser in den Kampf und feierte am Ende einen souveränen 10:2 Punktsieg. Den Schlusspunkt in der Gewichtsklasse bis 75kg Freistil setzte Ali-Pasha Umarpashaev, der den 3. Deutschen Juniorenmeister Adam Leifridt noch in der 1. Runde technisch überlegen auspunkteten konnte.

Bärenstark: Eduard Tatarinov besiegte den starken Daniel Sartakov deutlich

06.11.2022 08:00

Zum Rückrundenauftakt erfolgreich: Ringer beherrschen den AC Lichtenfels klar

Mit einem klaren 5:17 Auswärtserfolg kehrten die Burghauser Ringer am Samstag von ihrem Gastspiel in Oberfranken zurück an die Salzach. Doch so klar das Ergebnis auf den ersten Blick erscheint: Der Erfolg beim AC Lichtenfels war weit mehr als nur ein Pflichtsieg. Denn die Gastgeber boten ihre aktuell mit Abstand beste Mannschaft auf und konnten sogar mit einer knappen Führung in die Pause gehen. Doch am Ende konnte sich der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister nach fünf weiteren Siegen im zweiten Kampfabschnitt durchsetzen, wenngleich die Ringer der Gastgeber den Burghauser Schwerathleten alles abverlangten.

Eine echte Kuriosität ereignete sich bereits vor dem eigentlichen Bundesliga-Kampf, nachdem der angesetzte DRB-Kampfrichter Alexander Geck nicht in der Lichtenfelser Adam-Riese-Halle erschienen war. Als Ersatz sprang kurzfristig der BRV-Mattenleiter Helmuth Rösner ein, der zuvor den Vorkampf von Lichtenfels‘ Landesligastaffel leitete und glücklicher Weise noch in der Halle weilte. Andernfalls hätte der Kampftag vermutlich abgesagt werden müssen.

Vor allem im ersten Kampfabschnitt präsentierten sich die Lichtenfelser Athleten als absolut gleichwertig. So wiederholte Ömer Halis Recep seinen Sieg von der Vorsaison gegen Fabian Schmitt in der Klasse bis 57kg gr./röm. Bei seinem 3:1 Punktsieg gelang Recep in der Bodenlage ein Dreher, während Schmitt keine technische Wertung gelang. Auf verlorenem Posten wähnte sich Akhmed Magamaev, der es mit 30kg schwereren Polen Kamil Kosciolek zu tun bekam. Der Pole in Diensten des ACL lies Magamaev mit einer Serie von Durchdrehern keine Chance, nachdem er ihn zu Boden gezwungen hatte. Nach nicht einmal eineinhalb Minuten war der Kampf mit 16:0 vorzeitig entschieden. Ein ringerisches Highlight sollte beim Vergleich zweier Weltklasse-Athleten Vergleich in der Klasse bis 61kg Freistil geboten werden. So bot der SV Wacker Burghausen zum ersten Mal in der laufenden Saison den Europameister Vladimir Egorov auf. Doch auch Lichtenfels konnte mit Ahmet Duman einen Ringer auf Spitzenniveau auf die Matte schicken: Duman zählt als amtierender Vize-Weltmeister der U23-Altersklasse zu den weltbesten Ringern seines Jahrgangs. Zwar ging Egorov nach einer Aktivitätszeit mit 0:1 in Führung, doch war schnell klar, dass der Mazedonier im Burghauser Dress mit seinem agilen und bissigen türkischen Gegner einen überaus unangenehmen Gegner vorgesetzt bekam. So sicherte sich Duman nach mehreren gelungenen Aktionen zu Beginn der zweiten Runde eine 5:1 Punktführung und sah lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch Egorov gelang 30 Sekunden vor Kampfende ein schöner Konter, der mit zwei Punkten bewertet wurde. Da zudem vom Kampfrichter ein Foul des Türkens erkannt wurde, nachdem er Egorovs Finger verbog, erhielt der SVW-Ringer zwei weitere Punkte, die den 5:5 Ausgleich und am Ende damit den Sieg bedeuteten. Eine überaus glückliche Entscheidung zu Gunsten von Egorov, die vom wütenden Lichtenfelser Publikum mit Unverständnis und lauthalsen Protesten quittiert wurde. Im Gefecht zweiter deutscher Spitzenathleten kam es in der anschließenden Gewichtsklasse bis 98kg gr./röm. zum Duell zwischen Ramsin Azizsir und dem Lichtenfelser Lokal-Matadoren Hannes Wagner. Gleich in der ersten Runde zog Azizsir seinem Gegner den Zahn: nach der angeordneten Bodenlage gelang Azizsir ein kraftvoller Ausheber, sodass er mit einer 0:5 Führung in die Rundenpause ging. Zwar konnte Wagner im weiteren Kampfverlauf noch auf 3:5 verkürzen, am Ende war Azizsirs Sieg zu keiner Zeit in echter Gefahr. Wie schon vom Burghauser Trainerteam erwartet, schickte der ACL im Greco-Kampf der 66kg-Klasse den starken Georgier Beka Guruli ins Rennen. Auf Burghauser Seite kam Christopher Kraemer zum Einsatz, der vor allen in der ersten Runde mit der offensiven Gangart seines Gegners Probleme hatte und folgerichtig zur Pause mit 3:0 in Rückstand lag. Doch in der zweiten Runde stellte Kraemer seinen Kampfstil um und fokussierte sich auf einen wesentlich aktiveren Standkampf, in Folge dessen er die Oberlage im Bodenkampf zugesprochen bekam. Nach einem riskanten Wurf Kraemers und dem darauf folgenden Konter seines Gegners stand es Mitte der zweiten Runde 5:5. Nachdem Kraemer seinen Gegner noch einmal aus dem Mattenkreis schieben konnte, erhielt der den entscheidenden Punkt für seinen 5:6 Punktsieg.

Nachdem sich in der Halbzeitpause die Gemüter nach den hitzigen Kämpfen wieder beruhigt hatten, präsentierte sich Eduard Tatarinov in der Klasse bis 86kg Freistil in glänzender Form. Gegen den starken und für viele Experten favorisierten ACL-Neuzugang Daniel Sartakov zeigte Tatarinov Freistilringen der Extraklasse. Dank seiner langen Arme gelang es Tatarinov ein ums andere Mal, seinen Gegner mit schnellen Beinangriffen zu Boden zu zwingen. Am Ende prangte ein beeindruckender 0:11 Punktsieg für den Burghauser Ringer vom Punkte-Tableau - ein vor allem in dieser Höhe nicht zu erwartendes Ergebnis. Zu einer Neuauflage des Hinrundenkampfs kam es in der Klasse bis 71kg Freistil, in der sich Magomed Kartojev mit Bastian Hoffmann messen musste. Nachdem Kartojev den Hinkampf bereits mit 9:4 für sich entscheiden konnte, war Hoffmann sichtlich gewillt, das Ergebnis dieses Mal anders ausfallen zu lassen – doch am Ende jubelte einmal mehr der Burghauser Neuzugang. Bei seinem 2:13 Punktsieg schrammte Kartojev nur knapp an einem technischen Überlegenheitssieg vorbei und bestätigte damit erneut seine gute Form. Und auch Idris Ibaev machte im Kampf der 80kg-Klasse da weiter, wo er in der Vorrunde aufhörte. Mit einem ungefährdeten 2:11 Sieg gegen seinen Nationalmannschafts-Kollegen Maximilian Schwabe lieferte Ibaev einmal mehr eine beeindruckende Leistung ab. Kurzen Prozess machte anschließend Witalis Lazovski, der anstatt Michael Widmayer in der Klasse bis 75lg gr./röm. zum Einsatz kam. Noch in der ersten Runde punktete Lazovski seinen Gegner Lukas Tomaszek mit 0:16 vorzeitig aus, dessen Stärken eigentlich im Freistil-Bereich liegen. Im letzten Kampf des konnte Ali-Pasha Umarpashaev im Gefecht mit Marcel Berger kräfteschonend agieren, da zu diesem Zeitpunkt der Burghauser Mannschaftserfolg bereits in trockenen Tüchern lag. Beim seinem 4:6 Punktsieg verwaltete Umarpashaev seine Führung aus der ersten Runde erfolgreich und stellte damit das Endergebnis des Mannschaftskampfs auf 5:17.

Akhmed Magamaev kam gegen Patryk Dublinowski zu seinem ersten Saison-Einsatz.

30.10.2022 08:00

Ungeschlagen an Tabellenspitze: 18:9 Sieg gegen AV Germania Markneukirchen

Nach sieben Kämpfen beenden die Ringer vom SV Wacker die Vorrunde der Ersten Bundesliga ungeschlagen als Tabellenführer in der Gruppe Ost. Gegen den AV Germania Markneukirchen überzeugten die Burghauser mit einem 18:9 Sieg vor heimischem Publikum. Matthias Maasch durfte als Teil des Trainerteams sieben Einzelsiege seiner Schützlinge bejubeln: „Es war ein Pflichtsieg, bei dem jeder seine Leistung gebracht hat.“

Zum Auftakt überzeugte Givi Davidovi mit einem 2:0 Sieg gegen den Drittplatzierten der türkischen Meisterschaft im Vorjahr, Mehmet Yüce. Doch den Gästen aus Sachsen gelang sogleich der Ausgleich. Wackers Ramsin Aziszir stemmte sich im Schwergewicht gegen den 19 Kilogramm schwereren Franz Richter – seines Zeichens Fünfter der diesjährigen EM - und verhinderte zumindest eine höhere Niederlage. Da die Gäste die Gewichtklasse bis 61 kg unbesetzt ließen, strich Valentin Turovskij kampflos vier Punkte ein. Im Halbschwergewicht baute Akhmed Adamovic Magamaev die Burghauser Führung weiter aus. Der Freistilspezialist dominierte gegen den mehrfachen polnischen Meister Patry Dublinowski. Mehrere sehenswerte Beinangriffe führten zum verdienten 3:0-Sieg.

In der Gewichtsklasse bis 66 kg Freistil legte der Markneukirchner Münir Recep Aktas einen Blitzstart hin und überrumpelte Wackers Magomed Kartojew mit einer Serie aus Durchdrehern. Aktas, der Bronze bei der diesjährigen EM gewonnen hat, brachte die Sachsen mit seinem 3:0 Sieg auf 9:5 zur Pause heran. Anschließend duellierten sich die beiden 23-jährigen Nationalmannschafts-Kollegen Idris Ibaev und Erik Löser. Ibaev setzte sich nach einer starken Leistung trotz 5 Kilogramm Gewichtsnachteil mit 1:0 durch. Eine hervorragende Vorstellung lieferte auch Christopher Krämer ab. Nach einem harten Schlagabtausch mit Dustin Scherf, bei dem der Gästeringer von Kampfrichter Torsten Baumgartner aufgrund einer unsportlichen Aktion mit einer Verwarnung belegt wurde, brillierte Krämer mit mehreren sehenswerten Aushebern. Der 3:0-Sieg war am Ende mehr als verdient.

Ohne Chance war hingegen Mansur Dakiev (80 kg Freistil). Als Rasul Shapiev ein Feuerwerk an Durchdreher zündete, stand es nach gut eineinhalb Minuten bereits 16:0 für Shapiev. Die vier Punkte ließen Markneukirchen auf 13:9 herankommen. Doch dann spielte Iszmail Muszukajev im Freistilkampf bis 75 kg seine Schnelligkeit und sein technisches Können einmal mehr aus. Wie eine Rakete startete er einen Beinangriff nach dem anderen. Mokhamad Dadaev hatte letztlich mit 0:3 das Nachsehen und Muszukajev sogar noch Kraft für einen Jubel-Salto. Den Applaus des Publikums bekam auch Michael Widmayer (75 kg griechisch-römisch), der mit einem Armdrehschwung gegen Maximilian Simon glänzte und mit 2:0 den Schlusspunkt eines erfolgreichen Kampfabends setzte.

In die Rückrunde starten die Burghauser am 5.11 mit einem Auswärtskampf gegen den AC Lichtenfels. „Ich habe gehört, dass einige Verletzte bei Lichtenfeld zurückkehren werden. Das wird gar nicht so leicht, aber wir müssen gewinnen.“, gibt Maasch die Zielsetzung vor.

Leider fallen die angesetzten Nachholkämpfe gegen den ASV Schorndorf aus.

26.10.2022 08:00

Nachholkämpfe abgesagt: ASV Schondorf tritt nicht an

Eine äußerst bedauerliche Nachricht ereilte am Dienstag die Burghauser Ringer: Der mit Spannung erwartete krönenden Abschluss des Spitzenkampfs zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf im Rahmen der beiden Nachholkämpfe wird leider nicht stattfinden. Der für Donnerstag, 27.10. angesetzte Termin für die beiden Nachholkämpfe wurde vom ASV Schorndorf abgesagt. Auf Grund des Schorndorfers Verzichts wurden beide offenen Mattengefechte mit je vier Mannschaftspunkten für die Burghauser Ringer Idris Ibaev und Fabian Schmitt Der Endstand des Duells des fünften Kampftags wurde damit auf 17:9 zu Gunsten des SVW korrigiert.

Der ASV Schorndorf begründete die Absage der Nachholkämpfe damit, dass Nico Brunner, der Gegner von Idris Ibaev in der Gewichtsklasse bis 86kg gr./röm., aus beruflichen Gründen nicht zur Verfügung steht.

Weltklasse-Leistung: Erik Thiele besiegte den Vize-Europameister amtierenden Vladislav Baitsaev.

23.10.2022 08:00

Weiterhin ungeschlagen: SVW triumphiert auch beim Verfolger KSC Hösbach

Das prognostizierte Spitzenduell zwischen dem SV Wacker Burghausen, dem Tabellenführer der Ringer Bundesliga Ost und dem Drittplatzierten KSC Germania Hösbach bot zwar für zahlreichen Gästefans einige interessante Mattengefechte, konnte aber alles in allem die hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen. Auslöser hierfür war der Umstand, dass beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung antreten konnten und in Folge dessen der Mannschaftskampf nach fünf Siegen bereits zur Halbzeit zu Gunsten der Salzachstädter nahezu entschieden war. Am Ende stand für den SVW ein klarer 11:18 Auswärtserfolg zu Buche, der aber über die tatsächlichen Kraftverhältnisse beider Mannschaften nur wenig Aussagekraft geschenkt werden kann.

Kurzweilig verliefen die ersten fünf Mattengefechten her, endeten doch gleich zwei davon nach nur kurzer Kampfzeit. So schulterte Givi Davidovi in der Klasse bis 57kg Freistil seinen Kontrahenten Konstantin Heeg, der als Ersatz für den etatmäßigen Ringer auf Hösbacher Seite, den starken Türken Yavuz Sentürk, einspringen musste. Traditionell wenig Aktionen gab es im Greco-Schwergewicht zu sehen, in dem sich mit Ilja Klasner und Nikolosz Kakhelashvili zwei eigentliche Ringer aus der 98kg-Klasse gegenüberstanden. Auf Grund seiner aktiven Kampfweise bekam Kakhelashvili vom Kampfrichter zweimal die Oberlage im Bodenkampf zugesprochen, in der ihm ein Ausheber gelang. Den 0:4 Punktsieg und die damit verbundenen zwei Mannschaftspunkte brachte der Italiener in Burghauser Diensten sicher ins Ziel. Da auf Hösbacher Seite der in der 61kg-Klasse etablierte Peter Haase verletzungsbedingt passen musste, stellte sich Julian Farbmacher in den Dienst der Gästemannschaft. Da dieser aber ebenfalls verletzt antrat, schulterte ihn Fabian Schmitt mit seinem ersten Angriff.

Ein Duell auf Weltklasseniveau gab es für die Zuschauer in der Klasse bis 98kg Freistil zu sehen, in der sich Burghausens Erik Thiele mit dem Ungarn Vladislav Baitsaev messen musste – ein Gegner, gegen den er bei Welt- und Europameisterschaften bisher stehts den Kürzeren gezogen hatte. Doch an diesem Abend sollte sich das ändern: So ging Thiele überaus konzentriert gegen den amtierenden Vize-Europameister zu Werke, der mit der Mischung aus sattelfester Defensive und brandgefährlichen Nadelspitzen in der Offensive von Erik Thiele überraschend viel Probleme hatte. So endete die von Abtasten und gegenseitigem Respekt geprägte erste Runde mit 0:1 zu Gunsten von Thiele. Doch in der zweiten Runde legten beide Ringer die anfängliche Zurückhaltung ab: So ging Thiele nach einem schnellen Konter im Standkampf mit 0:5 in Führung, nachdem er seinen Gegner in die gefährliche Lage bringen konnte. Baitsaev verkürzte wenig später nach einem Beinangriff, einem Durchdreher und einer Aktivitätszeit auf 5:5, doch Thiele sollte am Ende die Oberhand behalten. Nach zwei weiteren Beinangriffen stellte Thiele die Uhr auf 5:9 und blieb somit im sechsten Kampf in Folge ungeschlagen. Etwas hektisch verlief das letzte Mattengefecht vor der Pause zwischen dem Hösbacher Eigengewächs Niklas Dorn und Burghausens Europameister Iszmail Muszukajev. Zwar gelang Muszukajev am Ende ein ungefährdeter 2:9 Punktsieg, der allerdings höher hätte ausfallen können. So gelang es Dorn überraschend gut, sich den blitzschnellen Beinangriffen von Muszukajev durch ebenso schnelle Reaktionen zu entziehen, sodass der Halbzeitstand mit 0:14 deutlich zu Gunsten der Burghauser Ringer ausfiel.

Den ersten Sieg der Gastgeber konnten die Fans der „Vikings“ im ersten Kampf nach der Pause feiern. So musste Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk auf Idris Ibaev verzichten, der nach der anstrengenden U23-WM noch nicht zur Verfügung stand. Da zudem Roland Schwarz ebenfalls nicht einsatzbereit war, stellte sich Eduard Tatarinov stilartfremd in den Dienst der Mannschaft und stellte sich dem hochdekorierten Bulgaren Aik Mnatsakanian entgegen, der zuletzt heuer mit seiner Bronzemedaille bei den Europameisterschaften seine gute Form bestätigen konnte. Zwar konnte sich Tatarinov in der ersten Runde gut den Angriffen seines Gegners erwehren, doch in der zweiten Runde setzte sich der routinierte Weltklasseringer doch noch vorzeitig mit 15:0 durch.

Eine solide und konzentrierte Leistung reichte nach der Pause in der Klasse bis 71kg gr./röm. Witalis Lazovski im Duell mit Nils Buschner zu einem 0:6 Punktsieg. Bereits zur Halbzeit führte der Burghauser nach zwei Aushebern aus der Bodenlage mit 0:5. Chancenlos hingegen war Jakob Rottenaicher bei seinem Saisondebut gegen den Slowaken Ermak Kardanov: Nach einer Serie von Beinschrauben endete der Kampf noch in der ersten Minute vorzeitig mit 16:0 zu Gunsten der Hösbacher.

Unnötig aggressiv und hektisch verlief das Freistilgefecht der 75kg Klasse, in der sich Höchsbachs Lokalmatador Tim Müller und Ali Pasha Umarpashaev gegenüberstanden. Bereits nach 15 Sekunden der erste Aufreger: Umarpashaev überraschte seinen Gegner mit einem Armzug, dieser konterte aber den Burghauser ebenso überraschend aus und beförderte Umarpashaev in die gefährliche Lage, aus der sich dieser nur mit Mühe befreien konnte. Bis zur Pause baute aber Umarpashaev seinen Vorsprung zum Unmut der Hösbacher Zuschauer auf 2:10 aus. Zwar konnte Müller in der zweiten Runde noch auf 6:12 verkürzen, am Sieg von Umarpashaev gab es hingegen nichts mehr zu rütteln.

Im letzten Gefecht des Abends kam es zum Kräftemessen des Polens Gevorg Sahakyan und Michael Widmayer. Während Widmayer, der in der vergangenen Woche noch krankheitsbedingt fehlte, in der ersten Runde den Kampf offen gestalten konnte, spielte der polnische Weltklasseringer in der zweiten Runde seine Stärken im Bodenkampf optimal aus und schraubte den Endstand auf 13:2 zu seinen Gunsten.

Ein Jubelschrei ging durch die Sportparkhalle, als Givi Davidovi in den letzten Sekunden den Sieg klar machte.

16.10.2022 08:00

Spitzenkampf zwischen Burghausen und Schorndorf endet 9:9 – zumindest vorerst.

Alles war angerichtet für einen denkwürdigen Kampfabend, der allen Beteiligten in langer Erinnerung bleiben wird: Zwei Mannschaften auf höchstem Bundesliga-Niveau, Weltklasse Einzelgefechte, wie man sie es sich nur wünschen kann und ein Kampfabend, der an Spannung kaum mehr zu überbieten war. So trafen am vergangenen Samstag in der Burghauser Sportparkhalle mit dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf zwei der stärksten Mannschaften in der gesamten Bundesliga aufeinander – ein ultimativer Spitzenkampf um die Tabellenspitze! Mit einem zwischenzeitlichen 8:8 endete dieser Vergleich auf Augenhöhe, der nun erst durch zwei Nachholkämpfe entschieden werden wird.

Beide Mannschaften versuchten ihren besten Mannschaften aufzubieten, was am Ende für ein ringerisches Erlebnis der Extraklasse sorgen sollte, wie man es in Burghausen schon lang nicht mehr gesehen hatte. Einziger Wermutstropfen: In Folge der U23-Weltmeisterschaften mussten zwei Nachholkämpfe vereinbart werden, da sich auf Burghauser Seite Idris Ibaev und Georgios Scarpello vom ASV Schorndorf bereits seit Freitag zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft auf den Weg nach Spanien machten.

Bereits der Auftaktkampf in der Klasse bis 57kg Freistil war zum Zunge schnalzen, in dem sich Givi Davidovi mit Schorndorfs Engin Cetin ein denkwürdiges Match lieferte. So explodierte die adrenalin-gefüllte Sportparkhalle zum ersten Mal, als Davidovi quasi mit dem Schlusspfiff die entscheidende Zweipunkt-Wertung zum 8:6 Punktsieg erzielen konnte. Erste verstärkte Unmutsbekundungen gab es im folgenden Schwergewichtskampf, in dem sich Ramsin Azizsir mit Yello Krahmer messen musste, der mit einem Gewichtsvorteil von sage und schreibe 32kg ins Rennen ging. Azizsirs ursprüngliches Ziel war es, die drohende Niederlage so gering wie möglich ausfallen zu lassen, schien doch ein Sieg gegen den Schorndorfer Koloss nahezu ausgeschlossen. Am Ende verlief der Kampf aber anders, als von allen erwartet: Azizsir stemmte sich erfolgreich gegen Krahmer, wurde aber vom Kampfrichter in beiden Runden als passiv angesehen und musste in die Bodenlage. Dort kassierte er in Summe drei Durchdreher, die vom Gästeringer allesamt in Folge von Beinarbeit regelwidrig ausgeführt wurden. Kampfrichter Schmitt gab die Wertungen trotzdem, verwarnte Azizsir wegen Reklamierens und verpasste Burghausens Matthias Maasch eine gelbe Karte aus selbigem Grund. Mit seinem umstrittenen 10:0 Punktsieg sammelte Krahmer damit drei wichtige Punkte für seine Mannschaft.

Einen hochklassigen Kampf erlebten die zahlreichen Zuschauer in der Klasse bis 98kg Freistil, wo es zum rein-deutschen Kräftemessen zwischen Erik Thiele und Ertugrul Agca kam. Mit 6:1 setzte sich Thiele in einem taktisch geprägten Kampf souverän durch. Ein ringerisches Highlight des Abends lieferte einmal mehr Europameister Iszmail Muszukajev, der auf den bulgarischen EM Dritten Georgi Vangelov traf. In einem Duell auf Weltklasse-Niveau jagte eine Aktion die nächste – eine Augenweide für jeden Ringerfan. Schlussendlich setzte sich Europameister Muszukajev dank seiner unglaublichen Geschwindigkeit und seinen brandgefährlichen Beinangriffen klar mit 7:2 gegen seinen Schorndorfer Konkurrenten durch.
Richtig hitzig verliefen nach der Pause die letzten vier Kämpfe, in den sich der Kampfrichter den Unmut der gesamten Halle zuzog. Vor allem im Greco-Duell der 71kg Klasse zwischen Burghausens Witalis Lazovski und Schorndorfs Ruslan Kurdynets flogen richtig die Fetzen, da der Mattenleiter nahezu jede Aktion gegen den Burghauser Athleten auslegte. Die 4:7 Punktniederlage Lazovskis war schlussendlich dem Umstand geschuldet, dass Lazovski gegen Ende des Kampfs ein immer größeres Risiko in seinen Angriffsaktionen eingehen musste. In der letzten Minute führte der konditionell abbauende Kurdynets dann mit einem Kopfzug die Entscheidung zu seinen Gunsten herbei. Doch damit nicht genug: Schmitt verwies zudem Burghausens sportlichen Leiter Matthias Maasch vollkommen unverhältnismäßig mit der gelb-roten Karte der Halle, nachdem er den Rand der Matte in der Burghauser Ecke betreten hatte.

Ein weiteres Freistilgefecht auf Spitzenklasse-Niveau wartete auf das Burghauser Publikum in der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil, in der sich zum ersten Mal Ex-Weltmeister und Burghauser Neuzugang Hetik Cabolov dem fachkundigen Publikum präsentierte. Mit dem amtierenden U20 Welt- und Europameister Dzhabrail Gadzhiev wartete ein nicht minder hochklassiger Gegner, der für die Gäste ebenfalls als Neuzugang sein Debut feierte. Nachdem der erste Kampfabschnitt der Kampfverlauf in der ersten Halbzeit von filigranem Freistilringen beider Athleten geprägt war, ging es für den Burghauser Neuzugang mit einem 2:4 Rückstand in die Pause. Zu Beginn der zweiten Runde, die von beiden Athleten wesentlich rustikaler und aggressiver geführt wurde, folgte die beste Phase des aserbaidschanischen Gästeringers, der nach beeindruckenden Angriffen seine Führung auf 6:2 ausbauen konnte. Doch dann gelang Cabolov die Wende: Dank vier Zweipunktwertungen innerhalb von nur einer Minute konnte Cabolov das Ergebnis zu seinen Gunsten drehen und seinen 11:8 Punktsieg besiegeln - ein Einstand nach Maß für den Serben im Burghauser Dress.

Ali Pasha Umarpashaev, der bislang nur in der 80kg-Klasse antrat, rückte bei diesem Spitzenkampf zurück in seine angestammte 75kg-Klasse, in der er auf den deutschen Spitzenringer Shamil Ustaev traf. Schnell führte Umarpashaev dank seiner bekannt katzenartigen Reflexe und Bewegungen mit 12:1. Doch dann kämpfte sich Ustaev in der zweiten Runde beeindruckend zurück und verkürzte den Rückstand drastisch. In den letzten Sekunden versucht Umarpashaev noch einmal alles, um den dringend benötigten fehlenden Punkt zu ergattern, der am Ende drei Mannschaftspunkte bedeutet hätte. Da aber seine letzte Aktion mit zwei Wertungspunkten zu Gunsten beider Ringer gewertet wurde, bliebt es beim 14:7 Punktsieg. Im letzten Kampf des Abends unterlag Burghausens Eigengewächs Mansur Dakiev stilartfremd dem französischen WM-Fünften Ibrahim Ghanem noch in der ersten Runde auf Schulter. Der eigentlich auf Burghauser Seite eingeplante Michael Widmayer fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus, sodass sich Mansur Dakiev in den Dienst der Mannschaft stellte und den vakanten Platz einnahm.

„Ein großer Dank und unser Respekt geht an den ASV Schorndorf, der uns einen Kampftag beschert habt, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Genau für solche Kämpfe kommen die Zuschauer in die Halle – Ringsport vom Feinsten mit Spannung bis zum Ende!“, gab Abteilungsleiter Jürgen Löblein nach dem Mannschaftskampf zu Protokoll und setzte fort: „Schade, dass die Begleitumstände zu diesem Spitzenkampf nicht optimal waren, vor allem der unvorhersehbare Ausfall von Michael Widmayer schmerzte bei uns schon sehr, für den wir in der Kürze der Zeit keinen adäquaten Ersatz präsentieren konnten.“

Damit lautete der zwischenzeitliche Endstand dieses hochklassigen Spitzenkampfs 9:9, wobei innerhalb der nächsten beiden Wochen noch die Nachholkämpfe ausgefochten werden müssen. Sowohl im Kampf zwischen Fabian Schmitt und Georgios Scarpello sowie Idris Ibaev und Nico Brunner scheinen die Burghauser Chancen auf zwei Siege gut zu stehen, wobei jeder Fehler den Ausschlag zu Gunsten der Gegner geben kann. Der genaue Termin für die Nachholkämpfe steht noch nicht fest und wird zeitnah bekannt gegeben.

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