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Erik Thiele konnte einen knappen Punktsieg zum Unentschieden in Mainz beisteuern.
Gute Ausgangslage: 12:12 im ersten Finalkampf beim ASV Mainz 88
Hochspannung garantiert! Wenn der SV Wacker Burghausen am Samstag den ASV Mainz 88 zum Rückkampf um die deutsche Mannschaftmeisterschaft empfängt, ist nach dem 12:12 am vergangenen Samstag alles möglich. „Wir hätten uns gerne einen kleinen Vorsprung erkämpft“, gesteht Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch, der jetzt sagt: „Kein Mensch kann vorhersagen, was passiert. Der Ausgang ist völlig offen.“
Beide Mannschaften gewannen am Samstag in Mainz jeweils fünf Kämpfe, ein ähnliches Kopf-an Kopf-Rennen erwartet Maasch auch im entscheidenden Rückkampf in der Sportparkhalle. Die Mainzer haben gegenüber den Halbfinal-Kämpfen gegen Schorndorf ihre Aufstellung zum Teil kräftig durcheinandergewirbelt – ob das nun unterm Strich ein Vorteil war oder nicht, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall hat es gezeigt, dass ASV-Trainer David Bichinashvili deutlich mehr Alternativen als seinen Burghauser Kollegen Eugen Ponomartschuk zur Verfügung stehen – gerade in diesen Zeiten ein wichtiger Faktor, um auf Ausfälle reagieren zu können. Die Mainzer hatten jedenfalls vor der Waage 18 Mann mit entsprechendem Gewicht parat stehen und haben sich dann eben für die Aufstellungsvariante entschieden, die das 12:12 erkämpft hat.
Voll gestochen hat auf Mainzer Seiten der Litauer Kristupas Slieva, den Bichinashvili in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm aufgeboten hat. Der Dritte der EM 2020 und der WM 2021 ließ Burghausens Witalis Lazovski keine Chance und fertigte den Burghauser-Kaderringer in gerade mal zwei Minuten mit 16:0 ab. Dafür fehlte im Greco-Welter Ruhullah Gürler, der junge Armenier Josif Shabazyan, der das Kontingent als Ersatzmann mit zwei Minuspunkten entlastet hat, konnte U23-Weltmeister Idris Ibaev nicht das Wasser reichen und musste sich in etwas mehr als zwei Minuten mit 0:15 geschlagen geben.
Givi Davidovi setzte sich im ersten Kampf des Abends erwartungsgemäß mit einem schnellen Schultersieg gegen den jugendlichen Fabian Pelzer durch, doch im zweiten Kampf erlitten die Hoffnungen der Gäste einen Dämpfer: Gegen Etka Sever ging Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht als leichter Favorit ins Rennen, führte auch bis zur fünften Minute mit 3:1, musste aber am Ende eine 3:4-Niederlage quittieren.
Auf der anderen Seite hat Andreas Maier im Greco-Bantam seine Haut gegen Elcin Ali sehr teuer verkauft und gab gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner nur zwei Mannschaftpunkte ab. Im Freistil-Halbschwer drehte Erik Thiele einen 0:2-Rückstand zur Pause im zweiten Abschnitt, bei seinem 4:2-Erfolg fehlte ihm am Ende ein Punkt zu zwei Mannschaftspunkten. Weil auch der notgedrungen ins Freistil-Leicht aufgerückte Vladimir Egorov trotz Gewichtsnachteil seine Niederlage gegen Alexander Semisorow mit 0:7 so in Grenzen halten konnte, dass nur zwei Mannschaftspunkte für Mainz dazukamen, stand es zur Halbzeit 5:5.
Im ersten Kampf nach der Pause erkämpfte der gesundheitlich angeschlagene Roland Schwarz im Greco-Mittel gegen den starken Polen Mateusz Wolny ein 1:1 und holte dank der letzten Wertung einen ganz wichtigen Mannschaftspunkt. Maasch: „Roland hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und einen unfassbar wichtigen Sieg erkämpft.“ Nach der Niederlage von Lazovski musste Edi Tatarinov in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Timur Bizhoev ins Rennen und auch in diesem Duell hatten sich die Gastgeber vier Punkte ausgerechnet, doch Tatarinov wehrte sich mit allen Mittel und verhinderte beim 0:10 gegen den Weltklasse-Athleten aus Russland die Maximalausbeute.
So stand es vor den letzten beiden Kämpfen 12:6 für die „Meenzer“, in der „Sporthalle am großen Sand“ herrschte schon „Fassenacht“-Stimmung, doch der ins Freistil-Welter aufgerückte Iszmail Muszukajev konnte den Polen Kamil Rybicki in Schach halten und holte bei seinem 11:8-Erfolg zwei Mannschaftspunkte, ehe Ibaev im letzten Kampf noch den Gleichstand erkämpfen konnte.

Auf Messers Schneide: Iszmail Muszukajev gewann knapp mit 5:7 gegen Ramazan Ramazanov
Finaleinzug nach 14:14 in Heilbronn perfekt - Finale "dahoam" gegen ASV Mainz 88!
Spannender als es manchem Wacker-Fan lieb war verlief der hochklassige Rückkampf gegen die Red Devils Heilbronn, die trotz eines enormen Punkterückstands alle Hebel in Bewegung setzten, um dem SV Wacker Burghausen den vierten Finaleinzug in Folge doch noch vermiesen zu können. Doch am Ende kamen die Gastgeber um Dreifachweltmeister Frank Stäbler, der nach seinem Sieg gegen Roland Schwarz die Ringerstiefel endgültig an den Nagel hing, nicht über ein 14:14 Unentschieden hinaus - der Burghauser vierte Finaleinzug in Folge war vollbracht! Nun liegt der Fokus aller auf der "Mission Quadruple" gegen den ASV Mainz 88.
Der Titelverteidiger hat es erneut geschafft! Der dreifache Champion aus Burghausen steht zum vierten Mal in Folge im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen. Nach dem 17:9 im Hinkampf reichte der Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk am Samstag in Heilbronn vor 500 zugelassenen Zuschauern nach einem 7:14-Rückstand ein 14:14, um erneut in den Endkampf einzuziehen. Gegner ist der ASV Mainz 88, der sich mit nur einem Punkt Differenz gegen den ASV Schorndorf durchsetzen konnte: Die Mainzer unterlagen am Samstag in Schorndorf mit 12:14, hatten aber drei Punkte Vorsprung aus dem Hinkampf. Das erste Finale steigt am kommenden Samstag in Mainz, der entscheidende Rückkampf wir am 26. Februar in der Burghauser Sportparkhalle ausgetragen.
Die Wacker-Ringer holten bei den Red Devils in Heilbronn insgesamt fünf Einzelerfolge und sicherten so die Finalteilnahme am Ende souverän ab. Je vier Mannschaftspunkte brachten Fabian Schmitt und Ali-Pasha Umarpashaev, deren Siege nach der Waage freilich absehbar waren, auf die Habenseite. Drei Punkte gelangen Idris Ibaev, der am Samstag auf Altmeister Adam Juretzko traf, während Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler in die Greco-Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm aufrückte und dort den WM-Dritten Roland Schwarz im letzten Kampf seiner Karriere mit 7:4 niederrang. Im Freistil-Schwergewicht holte Erik Thiele zwei Mannschaftspunkte gegen Lokalmatador Edi Popp, im international hochklassigsten Kampf des Abends setzte sich Burghausens Iszmail Muszukajev mit 7:5 gegen den Russen Ramazan Ramazanov durch und steuerte so einen weiteren Mannschaftspunkt bei.

Man of the Match: Andreas Maier kochte kräftig Gewicht ab und belohnte sich mit einem Sieg gegen Hammet Rüstem.
Wacker-Ringer deklassieren Red Devils Heilbronn im Halbfinale mit 17:9
Eine Demonstration der Stärke in diesem Ausmaß war beim Giganten-Duell zwischen dem SV Wacker Burghausen und den Red Devils Heilbronn nicht, aber auch gar nicht zu erwarten: Der 17:9-Erfolg des Titelverteidigers am Samstagabend im ersten Halbfinalkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen hat die kühnsten Erwartungen der Wacker-Fans weit übertroffen und die Gäste aus Heilbronn in Ratlosigkeit gestürzt. Man darf jetzt gespannt sein, ob die Devils im Rückkampf am kommenden Samstag noch einmal ihre Hörner spitzen und ein paar Ringer-Teufel aus dem Hut zaubern können, um den Acht-Punkte-Rückstand noch zu drehen.
Wurden die Wacker-Ringer mit ihren Anhängern praktisch von Kampf zu Kampf von einer Welle der Euphorie getragen, so wurden die Gesichter in der Heilbronner Ecke um Trainer Patric Nuding lang und länger – der Kampfverlauf torpedierte die Hoffnungen der Gäste, die bis auf das Schlussduell zwischen Idris Ibaev und Frank Stäbler keinen einzigen Schlüsselkampf nach ihren Erwartungen gestalten konnten.
Mann des Abends war sicherlich Eigengewächs Andi Maier, der im Greco-Bantam den klaren Favoriten Hammet Rüstem mit 5:4 besiegen konnte. „Einfach nur sensationell“, war Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch über die Leistung seines ehemaligen Mitstreiters begeistert. Gegen den türkischen Internationalen schien Maier in der ersten Runde kein Land zu sehen, lag bereits mit 0:5 im Rückstand, drehte den Kampf aber dank enormer Willenskraft und überrumpelte Rüstüm mit einer Attacke kurz vor Schluss.
Nach dem Pflichtsieg von Givi Davidovi, der seinen Gegner Lucas Wolf in der Eingangsklasse nach nur 18 Sekunden schultern konnte, war es Nikoloz Kakhelashvili, der im Greco-Schwergewicht den ersten 50:50-Kampf für sich entscheiden konnte. Gegen Heilbronns Eigengewächs Edi Popp gelang dem Italiener im Wacker-Trikot ein 1:1 und damit der Sieg aufgrund der letzten Wertung. „Das haben wir uns so erhofft und haben das auch von Nikoloz erwartet“, so Maasch.
So führte Burghausen nach den ersten drei Kämpfen bereits mit 6:0, ehe sich Erik Thiele im Freistil-Halbschwer dem Polen Radoslaw Baran, EM-Dritter von 2021, mit 1:5 beugen musste. Maasch: „Erik ist noch nicht ganz fit, wir hoffen, dass er bis zum Rückkampf wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist.“
Internationaler Höhepunkt des Abends war das Duell im Freistil-Leicht zwischen Iszmail Muszukajev und dem ehemaligen Burghauser Punktegaranten Cengizhan Erdogan. Hielt der eingebürgerte Türke bis zur Pause noch ordentlich mit, hatte er im zweiten Abschnitt den fulminanten Beinangriffen des ungarischen Wacker-Stars nicht mehr viel entgegenzusetzen. Nach fünfeinhalb Minuten war der 16:0-Erfolg für Muszukajev – sein zehnter Saisonsieg - und die 10:2-Halbzeit-Führung für Burghausen perfekt.
Roland Schwarz baute den Vorsprung nach der Pause mit einem hart erkämpften 5:4-Erfolg im Greco-Mittel gegen Marius Braun weiter aus, wobei Braun Glück hatte, dass Kampfrichter Ingo Gleisberg bei einer gefährlichen Lage nicht abgeklatscht hat. „Für mich war das ein klarer Schultersieg für Roland“, erklärte auch Maasch, der anschließend einen bärenstarken Auftritt von Witalis Lazovski in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm sah. Mit tollen Aushebern sicherte sich Lazovski einen ungefährdeten 7:3-Erfolg gegen Abdolmohammad Papi.
Für die Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm hatte Gästecoach Nuding mit Avtandil Kentchadze einen Athleten aus dem Hut gezaubert, der 2020 das einzige Mal für Heilbronn auf der Matte war. Der georgische U23-Weltmeister von 2018 und Fünfte der WM 2021 hatte in den ersten drei Minuten mit dem tapfer kämpfenden Edi Tatarinov aber seine liebe Mühe, führte gerade mal 1:0, ließ aber nach der Pause seine ganze Klasse aufblitzen und gewann am Ende doch noch technisch überlegen. Unterm Strich ist der Schachzug von Nuding aber allenfalls halb geglückt, hatten die Devils wegen des Acht-Punkte-Handicaps von Kentchadze im 28er Limit die Eingangsklasse quasi abgeschenkt.
Eine einzige Augenweide war einmal mehr die spektakuläre Freistil-Show von Ali-Pasha Umarpashaev im Welter gegen Daniel Sartakov, der 14 Sekunden vor Schluss die technische Überlegenheit des Bulgaren in Wacker-Diensten akzeptieren musste. Im Duell zwischen U23-Weltmeister Ibaev und dem dreifachen Weltmeister Stäbler kam es aus Burghauser Sicht nicht zur erhofften Wachablösung. Unermüdlich bearbeitete Stäbler in seinem wohl vorletzten Kampf seiner Karriere den Burghauser, der aufgrund einer Grippe während der Woche geschwächt ins Rennen ging. Stäbler brachte beim 11:1-Sieg wenigstens noch drei Mannschaftspunkte aufs Konto der Heilbronner zum 17:9-Endstand. „Idris war seine Erkrankung deutlich anzumerken, das soll aber die Leistung von Stäbler nicht schmälern“, so Maasch, für den klar ist: „Stäbler ist immer noch der Beste der Welt.“

Fabian Schmitt ließ Rasul Galamatov keine Chance - der Halbfinal-Einzug ist geschafft.
Burghausen jetzt schon heiß - Doppelkampf gegen Greiz als einmaliges Erlebnis
Der Titelverteidiger aus Burghausen steht im Halbfinale: Mit zwei klaren Siegen am Samstag gegen den RSV Rotation Greiz haben die Wacker-Ringer das Ticket für die Runde der letzten Vier gelöst und werden dort auf den Top-Favoriten Red Devils Heilbronn treffen, dessen Qualifikation nach dem 21:3-Erfolg in Lichtenfels wohl nur noch Formsache ist. Die Halbfinals um die deutsche Mannschaftmeisterschaft werden am 5. und 12. Februar ausgetragen.
„Greiz ist trotz großer Probleme noch mit einer durchaus akzeptablen Mannschaft gekommen“, erklärt Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch nach den Erfolgen am Samstag, die mit 29;5 und 26:6 recht eindeutig ausgefallen sind. Trotzdem gab es in den insgesamt 20 Kämpfen zahlreiche Duelle, bei denen die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen sind. „Vor- und Rückkampf an einem Tag war wirklich ein echtes Novum, das gab es noch nie und insofern war es schon ein einmaliges Erlebnis“, so Maasch, der kein Hehl daraus macht, dass auch Wacker von den Problemen der Pandemie nicht ganz verschont bleibt: „Bis jetzt sind wir gut durchgekommen, aber aktuell kann sich alles immer sehr schnell ändern.“
Die Greizer mussten unter anderem auf ihren rumänischen Schwergewichtler Alin Alexuc-Ciurariu verzichten, der wegen Problemen mit dem Flug nicht einreisen konnte, bei den Gastgebern war Erik Thiele nach einer überstandenen Corona-Infektion noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Der Freistil-Spezialist, der wegen Verletzung ohnehin spät in die Saison eingestiegen ist, lieferte sich in Halbschwer- und Schwergewicht zwei hochklassige Duelle mit dem Türken Ahmet Bilici, die er beide ganz knapp verlor. Dagegen hatte Ramsin Azizsir, der für Wacker die beiden oberen Klassen im griechisch-römischen Stil abgedeckt hat, mit Ersatzmann Sebastian Wendel, den er zweimal vorzeitig besiegen konnte, keinerlei Probleme.
Zwei Überlegenheitssiege steuerte auch der starke Fabian Schmitt bei: Im Vorkampf fertigte er Rasul Galamatov im Bantam mit schönen Techniken 15:0 ab, im Rückkampf der Klasse bis 57 Kilogramm bekam er es mit Altmeister Ghenadie Tulbea zu tun, der freilich alles andere als ein Greco-Liebhaber ist und so mit 2:17 die Segel streichen musste. Ganz anders hatte sich der 39-jährige Ex-Europameister noch im Vorkampf in der Eingangsklasse gegen Givi Davidovi im freien Stil präsentiert. Beide lieferten sich einen technisch hochklassigen Fight, in dem sich Davidovi knapp mit 9:6 behaupten konnte. Im Bantam-Rückkampf musste dann aber dafür Davidovi gegen den russischen Internationalen Zhargal Damdinov mit 0:8 die Klasse seines Kontrahenten anerkennen.
Damdinov wiederum hatte schon im Vorkampf Enes Akbulut nach einem packenden Duell im Freistil-Leicht vorzeitig besiegt, obwohl der Burghauser zwischenzeitlich sogar in Führung lag. Im Rückkampf revanchierte sich dann Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen Joel Wrensch mit einem souveränen 18:2-Überlegenheitserfolg.
Jeweils zwei Siege feierten auf Burghauser Seite Witalis Lazovski, Idris Ibaev und Edi Tatarinov: Lazovski fegte im Vorkampf der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm Wrensch mit tollen Würfen nach nicht einmal zwei Minuten mit 16:0 von der Matte, im Rückkampf des Greco-Welters hatte er mit Altmeister Christian Fetzer ein deutlich größeres Kaliber zu bearbeiten. Dank seiner enormen körperlichen Präsenz gelang dem zweimaligen Deutschen Meister aus Burghausen ein 4:0 gegen den ehemaligen Vize-Europameister, der sich im Hinkampf gegen Ibaev mit 0:10 geschlagen geben musste. Im Rückkampf sackte U23-Weltmeister Ibaev in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Toni Stade nach dreieinhalb Minuten und spektakulären Würfen einen 16:0-Überlegenheitssieg ein. Jeweils vier Punkte brachte Tatarinov auf die Habenseite. In der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm schulterte er Nori Opiela nach eineinhalb Minuten, im Freistil-Mittel des Rückkampfes punktete er den gleichen Gegner vorzeitig aus.
Überlegenheitssiege feierten auch Ali-Pasha Umarpashaev und Roland Schwarz, die nur im Vorkampf eingesetzt wurden. Umarpashaev besiegte den deutschen Nachwuchsmann Lucas Kahnt mit eindrucksvollen Freistil-Techniken im Welter noch vor Ablauf der ersten Runde nach Punkten, Schwarz feierte im Greco-Mittel nach zwei Minuten ein 15:0 gegen Stade, das er sich vornehmlichen mit Durchdrehern und Würfen erarbeiten konnte. Im Rückkampf durfte Andi Maier im Greco-Leicht gegen Galamtov ran, den er nach dreieinhalb Minuten schultern konnte, Mansur Dakiev musste dem ein Jahr älteren Kaderringer Kahnt im Freistil-Welter den Vortritt lassen und unterlag nach Punkten 0:7.

Vladimir Egorov feierte bei seinem Saisondebut einen technischen Überlegenheitssieg.
Achtelfinal-Rückkampf gegen Nackenheim endet 40:0 – Gäste nur mit acht Mann
So stellt man sich ein Achtelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen natürlich nicht vor: Nach dem 18:9-Hinkampf beim SV Alemannia Nackenheim traten die Rheinhessen am Samstag zum Rückkampf in Burghausen ohne ihre Stars und nur mit acht Mann an – insofern war bereits nach der Waage klar, dass der Kampf mit 40:0 gewertet wird, da laut DRB-Richtlinien die Mannschaften mit mindestens neun Mann antreten müssen. Burghausen steht also im Viertelfinale und trifft dort auf den RSV Rotation Greiz.
Die Südost-Thüringer standen schon kurz nach der Auslosung im Dezember als Viertelfinalist fest, weil deren Gegner ASV Urloffen mit personellen Engpässen zu kämpfen hat und deswegen nicht antreten konnte – aus sportlicher Sicht natürlich auch nicht befriedigend. Aber in diesen Zeiten, in denen wegen Corona-Fällen und entsprechenden Quarantäne-Bestimmungen wohl keine der qualifizierten Endrunden-Mannschaften ihre beste Aufstellung auf die Matte bringen kann, sicherlich ein Umstand, mit dem man leben muss.
Umgekehrt birgt diese allgemeine Unsicherheit natürlich auch Chancen für Mannschaften, die unter normalen Umständen nur Außenseiterchancen hätten. So sieht es auch Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch: „Warum Nackenheim diese Aufstellung rausgezaubert hat, wissen wir nicht. Aber trotz des großen Rückstandes aus dem Hinkampf, wäre die Chance da gewesen, zumal wir ja auch nicht unsere beste Mannschaft aufstellen konnten.“ Soll heißen: Hätte Burghausen zwei oder drei Athleten mehr wegen Einreise- oder Quarantäne-Bestimmungen ersetzen müssen, hätte ein SV Alemannia Nackenheim in Bestbesetzung den Kampf durchaus noch drehen können. Auf der Homepage der Nackenheimer heißt es lapidar: „Da wir leider nur mit 8 Mann antreten konnten, verlieren wir leider 40:0.“ Eine Begründung für die Notaufstellung ist das natürlich nicht, Schlüsse in jede Richtung sind möglich, aber die wahrscheinlichste Variante ist, dass die Nackenheimer die Flinte vorzeitig ins Korn geworfen haben und deswegen keine Anstrengungen mehr unternommen haben, um eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen.
Auf der Matte endete das Duell am Samstag mit 33:3, in den acht Kämpfen, die vor Publikum ausgetragen wurden, setzten sich die Wacker-Athleten sechs Mal vorzeitig durch, im Greco-Welter gelang Witalis Lazovski im hochklassigsten und spannendsten Kampf des Abends die Revanche für die Vorwochen-Niederlage gegen Ruslan Kudrynets, den er nach einer starken Leistung mit 5:3 besiegen konnte. Die einzige Niederlage musste Enes Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den deutschen Spitzenathleten Viktor Lyzen beim 2:10 einstecken, wobei Akbulut zur Pause noch mit 2:0 in Front lag, ehe der Nackenheimer in der zweiten Runde seine Erfahrung ausspielte.
In der Greco-Eingangsklasse brannte Fabian Schmitt gegen Jan Vielmuth binnen 90 Sekunden ein Grifffeuerwerk zum Überlegenheitssieg ab, im Freistil-Schwergewicht machte Erik Thiele gegen Tamerlan Paschajew gleich mit dem ersten Griff kurzen Prozess und im Freistil-Bantam setzte sich Vladimir Egorov gegen Furkan Ali Yildiz nach knapp fünf Minuten mit 16:1 technisch überlegen durch. Ramsin Azizsir kam im Greco-Halbschwer kampflos zu vier Punkten, ehe Andi Maier im Greco-Leicht gegen Mam Hai Milan Vu mit schönen Aushebern und Schwunggriffen in knapp zwei Minuten ein 17:0 feiern konnte.
Gegen Bekir Demir zeigte sich Edi Tatarinov im ersten Kampf nach der Pause gnadenlos und fertigte seinen Kontrahenten in nur 47 Sekunden mit 16:0 ab, ehe Akbulut seinen Kampf abgeben musste und Idris Ibaev kampflos vier Punkte einstreichen konnte. Nach dem Sieg von Lazovski präsentierte auch Iszmail Muszukajev im abschließenden Freistil-Welter gegen Islam Koray Cakici bei seinem Überlegenheitssieg noch einige technische Schmankerl, so dass die Fans in der Summe trotz fehlender Spannung wenigstens viele tolle Griffe und Aktionen sahen.
Am Samstag steht nun der Hinkampf im Viertelfinale in Greiz auf dem Programm, ehe am 29. Januar der Rückkampf gegen die Thüringer in der Sportparkhalle über die Bühne gehen wird.

Eigengewächs Mansur Dakiev feierte in Nackenheim seinen ersten Bundesligasieg
Sattes Punktepolster dank 9:18 Auswärts-Erfolg in Nackenheim
Der erste Schritt ist gemacht: Mit einem 18:9-Erfolg haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag beim sehr stark aufgestellten SV Alemannia Nackenheim durchgesetzt. „Ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis“, kommentiert Sportlicher Leiter Matthias Maasch den Auftakt in die Play-offs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Nach dem deutlichen Sieg bei den Rheinhessen hat die Mannschaft von Eugen Ponomartschuk ein sattes Polster für den Rückkampf des Achtelfinales am Samstag in der eigenen Sportparkhalle.
Für den Titelverteidiger, der in dieser Saison erst eine einzige Niederlage quittieren musste, war schon im Vorfeld etwas Hektik angesagt, denn die sportliche Leitung um Maasch und Trainer Eugen Ponomartschuk musste die favorisierte Aufstellung während der Woche über den Haufen werfen. Maasch: „Corona ist auch bei uns in den letzten Tagen und Wochen nicht spurlos vorübergegangen, aber trotzdem haben wir eine gute Aufstellung rausgezaubert.“ Insbesondere der Schachzug, Ali-Pasha Umarpashaev in die Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm aufrücken zu lassen, hat sich bezahlt gemacht, da sich der Bulgare mit 8:2 gegen den deutschen Spitzenathleten Osman Kubilay Cakici durchsetzen und damit zwei Mannschaftspunkte sichern konnte. In der frei gewordenen Freistil-Klasse des Weltergewichts durfte so Mansur Dakiev ran und feierte mit einem souveränen 10:2 gegen Islam Koray Cakici nicht nur seinen ersten Bundesligasieg, sondern steuerte sogar gleich drei Mannschaftspunkte zum 18:9-Gesamterfolg bei – ein ganz starkes Zeichen, auch für die anderen Wacker-Athleten aus der sogenannten zweiten Reihe.
In der Eingangsklasse hatte Givi Davidovi im ersten Abschnitt Probleme mit Furkan Ali Yildiz. Nach zweimaliger Führung musste der Türke aber mit zunehmender Kampfdauer die Klasse des Wacker-Athleten anerkennen, der sich am Ende doch noch standesgemäß mit 12:3 durchsetzte und so seiner Favoritenrolle gerecht wurde.
Keinen Zweifel an seiner Dominanz ließ im Greco-Schwergewicht Ramsin Azizsir gegen den Griechen Laokratis Kesidis, den er mit einer sehr souveränen Vorstellung 5:0 besiegen konnte. Dagegen war im Greco-Bantam gegen den früheren Welt- und Europameister Eldaniz Azizli für Ersatzmann Erwin Kobsar erwartungsgemäß kein Kraut gewachsen. Schon nach einer guten halben Minute stand der Überlegenheitssieg für den Nackenheimer fest. Einen Rückschlag mussten die Gäste dann im Freistil-Halbschwer hinnehmen, weil Akhmed Magamaev überhaupt nicht in den Kampf fand und gegen Akhmed Aibuev eine 6:13-Niederlage einstecken musste. „Magamaev war in unseren Augen der Favorit, hat aber seine schwächste Saisonleistung gezeigt“, war Maasch enttäuscht. Im letzten Kampf vor der Pause holten sich die Wacker-Ringer dann aber die Führung wieder zurück, zumal Iszmail Muszukajev seinen Kontrahenten Mam Hai Milan Vu mit der ersten Aktion des Kampfes im Freistil-Leicht auf die Schultern legte.
Mit Denis Kudla und Roland Schwarz standen sich im ersten Kampf nach der Pause zwei Schwergewichte des Deutschen Ringsports gegenüber. Am Ende nutze der zweimalige olympische Bronzemedaillengewinner seinen Gewichtsvorteil gegen den WM-Dritten zu einem hauchdünnen 2:1-Erfolg, wobei sich Schwarz mehr als teuer verkauft hat. Nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, reichte es in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm für Witalis Lazovski trotz einer 3:0-Führung gegen Ruslan Kudrynets nicht: Aufgrund gesundheitlicher Probleme baute der Burghauser im zweiten Abschnitt etwas ab und unterlag schließlich mit 4:9.
So stand es vor den letzten drei Duellen 9:9, doch das änderte sich ja nach den eingangs erwähnten Siegen von Umarpashaev und Dakiev schnell, ehe Idris Ibaev im letzten Kampf des Abends noch das Sahnehäubchen auf den Burghauser Erfolg setzen konnte. Der U23-Weltmeister ließ Dario Schmidhuber im Greco-Welter nicht den Hauch einer Chance und sicherte sich nach knapp eineinhalb Minuten einen 16:0-Überlegenheitssieg.