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Ali-Pasha Umarpashaev zeigte im Kampf gegen Richard Schröder einmal mehr technisch anspruchsvolle Aktionen.

10.10.2022 08:00

Generalprobe vor Spitzenkampf geglückt: Burghausen deklassiert Greiz

Rundum zufrieden kehrten die Burghauser Ringer in der Nacht auf Sonntag von ihrem Gastspiel beim RSV Rotation Greiz zurück. Mit sage und schreibe acht Einzelsiegen und einem Endstand von 3:20 feierte die Mannschaft von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk eine gelungene Generalprobe vor dem anstehenden Spitzenkampf gegen den bislang ebenfalls ungeschlagenen Tabellenzweiten ASV Schorndorf. Doch trotz der klaren Verhältnisse waren sich am Ende alle einig, dass die Zuschauer einerseits hervorragenden Ringsport zu sehen bekamen und andererseits der hohe Endstand darüber hinwegtäuschte, dass die Gastgeber an diesem Abend unter Wert geschlagen wurden.

Schon im ersten Kampf wurde klar, dass der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister nichts dem Zufall überlassen wollte. So rehabilitierte sich Givi Davidovi in der 57kg-Freistilklasse nach seiner ersten Saisonniederlage vom vergangenen Wochenende mit einer herausragenden Leistung gegen den bislang ungeschlagenen Rumänen Razvan-Marian Kovacs. So führte der Ringer der Gastgeber bis eine Minute vor Kampfende noch mit 6:6, aber dank zweierkraftvollen Aktionen gelang dem kleinen Italiener im Burghauser Dress noch die Wende zum 10:6 Endstand. Und auch der mit fast 28kg Gewichtsnachteil antretende Ramsin Azizsir, der sich im Schwergewicht mit dem haushohen Favoriten Alin Alexuc-Ciurariu messen musste, kämpfe wie ein Löwe gegen den rumänischen WM-Bronzemedaillisten und ließ bei seiner knappen 5:1 Punktniederlage nur zwei Mannschaftspunkte zu Gunsten der Gastgeber zu.

Einen ringerischen Leckerbissen bekam das Greizer Publikum in der Klasse bis 61kg gr./röm. zu sehen, in der sich mit dem amtierenden U20 Vize Welt- und Europameister Denis-Florin Mihai und Burghausens Fabian Schmitt zwei Athleten auf Augenhöhe gegenüberstanden. In einem ausgeglichenen Kampf hatte am Ende der Rumäne Mihai das Quäntchen mehr Glück auf seiner Seite und siegte knapp mit 6:5 nach Punkten – es sollte an diesem Abend der letzte Sieg für die Gastgeber gewesen sein. Kurzen Prozess machte anschließend Erik Thiele in der Klasse bis 98kg Freistil: Gegen seinen Gegner Sebastian Wendel demonstrierte Thiele seine ganze Stärke und siegte technisch überlegen mit 15:0. Im letzten Kampf der ersten Halbzeit beeindruckte einmal mehr Burghausens Neuzugang Magomed Kartojev in der Klasse bis 66kg Freistil: Im Gefecht gegen Moritz Langer, den 21-jährigen Deutschen Junioren-Vizemeister des Jahres 2021, präsentierte sich in Top-Form. Beim 10:3 Punktsieg lies Kartojev seinem Gegner keine Chance und sicherte sich in seiner ersten Bundesliga-Saison den dritten Sieg im vierten Kampf.

Idris Ibaev, der im Laufe der Woche vom Bundestrainer Michael Carl zur Teilnahme an den diesjährigen U23-Weltmeisterschaften nominiert wurde, läutete den Burghauser Siegeszug in der zweiten Halbzeit mit einem souveränen 5:0 Punktsieg in der Gewichtsklasse bis 86kg gr./röm. gegen Maximilian Besser ein. Hart umkämpft gestaltete sich das Gefecht in der Klasse bis 71kg gr./röm., in dem sich mit Altmeister Christian Fetzer und der amtierende Deutsche Meister Witalis Lazovski zwei Athleten gegenüberstanden, die sich über die Jahre hinweg in einer Vielzahl an Mattengefechten gegenüberstanden. Es entwickelte sich auf Grund dessen der erwartet knappe Kampfverlauf: Zwar ging Fetzer in der ersten Runde mit 1:0 in Führung, doch gelang Lazovski im zweiten Kampfabschnitt nach einer angeordneten Bodenlage noch ein kraftvoller Durchdreher und der damit verbundene 3:1 Punktsieg.

In absolut souveräner Weise meisterten anschließenden die beiden Burghauser Freistilspezialisten Ali-Pasha Umarpashaev und Iszmail Muszukajev ihre Aufgaben in den Gewichtsklassen bis 80kg bzw. 75kg. So brachte Umarpashaev den Greizer Richard Schröder, der heuer bei den U23-Europameisterschaften die Bronzemedaille erkämpfen konnte, mit seinem 16:2 Punktsieg an die Grenze zu einer vorzeitigen Niederlage. Vor allem dank seiner vielseitigen und eleganten Ringweise knöpfte Umarpashaev seinem Gegner immer wieder den Schneid ab. Mit einem klaren 15:1 Punktsieg erledigte auch Iszmail Muszukajev seine Aufgabe mit Bravour, wenngleich er auch die erste Minute der ersten Runde etwas verschlief und sogar mit 0:1 in Rückstand geriet. Doch dank einer Serie an Durchdrehern und seinen gefürchteten Beinangriffen rückte Muszukajev die Kräfteverhältnisse schnell wieder gerade.  Im letzten Kampf des Abends standen sich mit Michael Widmayer und Witas Behrendt zwei deutsche Spitzenringer gegenüber. So hatte das Greizer Publikum anfangs noch eine gewissen Zuversicht, dass der amtierende Deutsche Vizemeister im Dress der Thüringer für einen versöhnlichen Ausklang des Kampfabends sorgen würde. Doch diese Hoffnung machte Michael Widmayer jäh zu Nichte. Im Stile einer unaufhaltsamen Planierwalze scheuchte Widmayer seinen Gegner über die komplette Kampfdauer kreuz und quer über die Matte. Bei seinem 11:3 Punktsieg sammelte Widmayer sage und schreibe neun Ein-Punkt-Wertungen, nachdem sich sein Gegner nicht mehr im Kampfbereich halten konnte und die Matte verlassen musste.

„Mit der Leistung meiner Mannschaft am heutigen Abend bin ich sehr zufrieden. Acht Siege und zwei knappe Niederlagen zeugen gegen eine so starke Mannschaft wie Greiz von einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem tollen ringerischen Niveau. Wir freuen uns, dass wir mit einer weißen Weste in den Spitzenkampf gegen den ebenfalls bisher ungeschlagenen ASV Schorndorf gehen können.“, so Burghausens Chefcoach Eugen Ponomartschuk, der bereits die Marschroute für den fünften Kampftag vorgibt: „Unser Fokus liegt nun ganz auf den Vorbereitungen für den Mannschaftskampf gegen den ASV Schorndorf, den wir dieses Wochenende im Duell gegen die KSC Germania Hösbach in Spitzenform erlebt haben. Wir sind bereit, wir wollen am kommenden Samstag den Sieg und die alleinige Tabellenführung!“

Zurück zu alter Stärke: Michael Widmayer besiegte den starken Finnen Matias Lipasti klar.

03.10.2022 08:00

Dritter Sieg im dritten Kampf: SVW besiegt auch Kleinostheim klar

Die „fränkischen Wochen“ wurden von den Burghauser Ringern mit Bravour gemeistert: Nach Siegen gegen Lichtenfels und Nürnberg feierte Mannschaft von Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk am Tag der Deutschen Einheit einen weiteren klaren Erfolg. Mit sieben Einzelerfolgen und einem überraschend klaren Endergebnis von 18:7 schickten die Burghauser Ringer ihre Gegner zurück auf die lange Heimreise in den unterfränkischen Landkreis Aschaffenburg. Nach drei Erfolgen grüßt der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister damit weiter von der Tabellenspitze.

Das Burghauser Trainergespann vertraute am Kampfabend gegen den SC Siegfried Kleinostheim derselben Mannschaft, die schon in Nürnberg für einen klaren Sieg sorgen konnte. Doch wurde schnell klar, dass der Mannschaftskampf gegen Kleinostheim kein Zuckerschlecken für die Wacker-Ringer werden würde, boten die Kleinostheimer Trainer doch ihre beste Mannschaft auf. Gleich im ersten Kampf kassierte Burghausens Givi Davidovi in der Klasse bis 57kg Freistil gegen den deutschen Spitzenringer Niklas Stechele eine klare 0:7 Punktniederlage. Gegen Stechele fand der Italiener nicht zu seinem gewohnten Rhythmus und hatte immer wieder mit den langen Armen seines groß gewachsenen Gegners Probleme, eigene Aktionen anzusetzen. Und auch im Greco-Schwergewichtsmatch zwischen Nikolosz Kakhelashvili und Marc Bonert hatten sich die Burghauser Verantwortlichen wesentlich mehr erhofft als ein dünner 2:0 Punktsieg, der am Ende nur einen Mannschaftspunkt einbrachte.

Voller Elan kehrte hingegen Fabian Schmitt nach seiner verletzungsbedingten Aufgabe in Nürnberg in der Klasse bis 61kg gr./röm. auf die Matte zurück. Gegen den jungen Nico Kulczynski hatte Schmitt keine Probleme und punktete seinen jungen Gegner nach mehreren spektakulären Würfen vorzeitig mit 17:0 aus. Eine bärenstarke Leistung bot in der Klasse bis 98kg Freistil Erik Thiele, der unter den Augen seines Vaters Sven Thiele – seines Zeichens Vize-Weltmeister und 17-facher deutscher Meister im Schwergewicht – den amtierenden türkischen Meister Burak Sahin ordentlich ins Schwitzen brachte und am Ende mit 4:0 nach Punkten den Sieg davontragen konnte. Im letzten Kampf vor der Pause unterlag Magomed Kartojev in der Klasse bis 66kg dem albanischen Weltmeister Zelimkhan Abakarov kurz vor Ende des Kampfzeit technisch unterlegen mit 0:15. Trotzdem verkaufte der junge Burghauser Neuzugang seine Haut teuer und bot den Zuschauern ein attraktives Gefecht.

Nach der Pause bekamen die Burghauser Zuschauer einen absoluten Kracher auf Weltklasseniveau in der Klasse bis 86kg zu sehen, da U23-Weltmeister Idris Ibaev mit dem aus Moldawien stammenden U20-Europameister Alexandrin Gutu die Klingen kreuzte. Schnell ging Gutu in der ersten Runde nach einem Konter gegen den offensiv ringenden Ibaev in Führung, die allerdings nur bis zur Mitte der zweiten Runde Bestand haben sollte und Ibaev seinerseits mit 4:2 in Front gehen konnte. Doch gelang Gutu in der Bodenlage ein weiterer sehenswerter Konter, der mit zwei Zweipunktwertungen in die Wertung einfloss, was schlussendlich auch den 4:6 Punktsieg des Moldauers besiegelte.

Einen Sieg des Willens gelang Neuzugang Chris Krämer, der in der  Gewichtsklasse bis 71kg mit sechs Kilo Untergewicht ins Rennen gegen Artur Tatarinov ging, den Zwillingsbruder des Burghausers Eduard Tatarinov. Am Ende schaffte Krämer, der sich mit vollem Einsatz gegen die drohende Niederlage stemmte, wenige Sekunden vor Kampfende mit einem Vierer noch die Wende und der viel umjubelte 5:1 Punktsieg. Leichtes Spiel hatte hingegen Ali-Pasha Umarpashaev im Kampf gegen deutschen A-Jugend Meister Marat Kardanov – mit 16:0 Punktete die Bulgarische Freistilkatze seinen Gegner in der Klasse bis 80kg noch in der ersten Runde aus. Einen weiteren aktionsreichen Kampf bekamen die Zuschauer in der Klasse bis 75kg zu sehen, in der Iszmail Muszukajev nur zu Beginn Probleme mit seinem Gegner Tino Rettinger hatte. Im weiteren Kampfverlauf fokussierte sich der Ungar in Burghauser Diensten wieder auf seine Stärken und schraubte so ein Punktekonto in die Höhe. Zwar reichte es am Ende nicht zu einem technisch überlegenen Sieg, doch kamen die Zuschauer bei seinem 14:6 Punktsieg durchaus auf ihre Kosten. Ein weiteres Highlight bot der abschließende Vergleich zwischen Michael Widmayer und dem Finnen Matias Lipasti. Wie zu besten Zeiten beherrschte Widmayer seinen Gegner im Standkampf nach Belieben. Zur Erinnerung: Erst zu Saisonbeginn kehrte Widmayer nach überstandener schwerer Krankheit und auskurierter Schulterverletzung auf die Matte zurück. Mit einem beeindruckenden 8:2 Punktsieg ließ Widmayer gegen den international erfahrenen Ringer aus dem hohen Norden nichts anbrennen und feierte am Ende gebührend seine starke Leistung.

„Wir sind mit den Ergebnissen der vergangenen drei Kampftage selbstverständlich sehr zufrieden. Der Einstieg in die Saison ist erfolgreich gemeistert, jetzt wartet mit dem RSV Rotation Greiz ein weiterer überaus gefährlicher Gegner, der zuletzt Meisterschaftsfavorit Schorndorf an den Rand einer Niederlage bringen konnte.“, berichtet Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch, der weiter  betont: „Wir werden weiter konzentriert zu Werke gehen und keinen Gegner auf die leichte Schulter nehmen.“

Seinen zweiten technisch überlegenen Sieg in Folge feierte Iszmail Muszukajev.

02.10.2022 08:00

Burghauser Ringer werden Favoritenstellung in Nürnberg gerecht

Wie schon beim ersten Saisonkampf gegen Lichtenfels gelang der Mannschaft von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk auch beim Gastspiel beim SV Johannis Nürnberg ein klarer Sieg: dank sieben Einzelerfolgen sicherten sich die Burghauser Schwerathleten einen hoch verdienten 9:20 Auswärtserfolg, der aber sogar durchaus noch höher hätte ausfallen können. In der gut besuchten Halle der Nürnberger Grizzlys überzeugte die Burghauser Mannschaft allen voran mit ihrer mannschaftlichen Geschlossenheit und dem unbändigen Willen der Sportler, in jedem Kampf als Sieger von Matte gehen zu wollen.

Zum Einstieg in den mit großen Erwartungen verbundenen Fight wischen Nürnberg und Burghausen sicherte sich SVW-Freistil-Spezialist Givi Davidovi gegen den hochgehandelten Kubaner Alexei Alvarez Blanco einen hochverdienten 11:4 Punktsieg. Wie schon in der Vorwoche zeigte Davidovi eine überaus ansprechende Leistung und sorgte für einen in dieser Höhe nicht erwarteten Sieg. Wie schon im Vorfeld erwartet, bot Eugen Ponomartschuk in der Klasse bis 130kg den Italiener Nikolosz Kakhelashvili auf, dem dank seiner körperlichen Vorteile bessere Chancen gegen den deutschen Spitzenringer Christian John eingeräumt wurden. Doch bedingt durch einen Gewichtsnachteil von rund 15kg tat sich auch Kakhelashvili schwer, seinen Gegner in Bedrängnis zu bringen. So wurde Kakhelashvili vom Kampfrichter in der ersten Runde in die Bodenlage geschickt, Christian John in dem zweiten Kampfabschnitt. Da dort beiden Athleten ebenfalls keine Wertungen gelangen, siegte Kakhelashvili schlussendlich mit 1:1 durch die zuletzt erzielte Wertung.

Ein böses Ende nahm hingegen das Mattengefecht in der Klasse bis 61kg gr./röm. zwischen Fabian Schmitt und Nürnbergs Neuzugang Justus Petravicius. Gleich beim ersten Angriff knallte Schmitt derart unglücklich kopfvoraus auf den Boden, dass er wenig später auf Grund anhaltender Probleme im Nackenbereich vom Burghauser Trainer von der Matte geholt wurde. Die vier Mannschaftspunkte zu Gunsten der Gastgeber waren absolut nebensächlich, da wie bei fast allen Ringervereinen das gesundheitliche Wohl der Athleten an erster Stelle steht. Einen nationalen Spitzenkampf bekamen anschließend die Nürnberger Zuschauer in der Klasse bis 98kg Freistil zu sehen, in dem sich Johannes Mayer – seines Zeichens amtierender Vize-Europameister der U23-Altersgruppe - am derzeit stärksten deutschen Ringer dieser Gewichtsklasse, Erik Thiele, messen wollte. Doch am Ende war es einmal mehr Erik Thiele, der seine uneingeschränkte Dominanz unter Beweis stellte und Mayer mit einem in dieser Höhe auch verdienten 11:0 Punktsieg in seine Schranken wies. Im letzten Kampf vor der Pause kam es zum Kräftemessen zweier Debütanten, die am vergangenen Wochenende zum ersten Mal Bundesliga-Luft schnupperten. Und wie schon in der Vorwoche präsentierte sich der erst 19-jährige Magomed Kartojev in absolut bestechender Form: Sein rund 10 Jahre älterer Gegner Hamed Kiani war in Summe gegen die schnellen Angriffe Kartojevs chancenlos: zu Beginn der zweiten Runde punktete Kartojev, der mit seiner erfrischenden und unbeschwerten Ringweise auch in Nürnberg überzeugte, seinen Gegner technisch überlegen und damit vorzeitig aus und sorgte so für den 4:10 Pausenstand.

Highlight des Abends war aber sicherlich das Gefecht in der Klasse bis 86kg gr./röm., in dem Burghausen mit Idris Ibaev seinen U23-Weltmeister ins Gefecht gegen Nürnbergs Zoltan Levai schickte, der vor wenigen Wochen mit der Silbermedaille bei den diesjährigen Weltmeisterschaften für Aufsehen sorgte. In einem Kampf auf internationalen Spitzenniveau ging Ibaev in der ersten Runde mit 0:2 in Führung, die sein ungarischer Gegner aber noch vor dem Pausengong egalisieren konnte. Da Ibaev im zweiten Kampfabschnitt vom Mattenleiter als passiv angesehen wurde, erhielt Levai eine weitere Wertung, die final auch den 3:2 Endstand zu Gunsten des Nürnbergers markieren sollte.

Zum Pechvogel des Abends sollte im anschließenden Kampf SVW-Neuzugang und Greco-Spezialist Christopher Krämer werden, der bei seinem ersten Kampf im Burghauser Dress eine Schulterniederlage hinnehmen musste. Gegen den Nürnberger Routinier Tim Stadelmann lief zuerst alles nach Plan – so dominierte Krämer das Geschehen im Standkampf gegen seinen deutlich schwereren Gegner klar und erhielt folgerichtig auch die Oberlage im Bodenkampf zugesprochen. Doch beim Versuch seinen Gegner auszuheben und einen Wurf anzubringen, wurde Krämer eiskalt von Stadelmann ausgekontert und fand sich wenig später auf beiden Schultern wieder. Zum Glück hatte dieser Ausrutscher keine weitreichenden Folgen, da die verbliebenen Wacker-Ringer als klare Favoriten ins Rennen gingen und im weiteren Verlauf des Kampfabends deutliche Siege einfahren konnten.

So tat sich Ali-Pasha Umarpashaev zunächst mit der defensiven Kampfweise von Nürnbergs Andreas Walter in der Klasse bis 80kg Freistil schwer, doch nach einer Steigerung im zweiten Kampfabschnitt setzte sich der Bulgare in Diensten des SV Wacker Burghausen dank schneller Beinangriffe ungefährdet mit7:1 nach Punkten durch. Als Kurzarbeiter beschäftigten sich in den beiden abschließenden Kämpfen der75kg-Klasse Iszmail Muszukajev und Michael Widmayer. So punktete der amtierende Europameister Muszukajev das Nürnberger Eigengewächs Marco Dürmeier dank seiner bekannt schnellen Beinangriffe und einer Serie an Durchdrehern mit 2:18 vorzeitig aus. Michael Widmayer fokussierte sich in seinem Kampf gegen den deutschen Spitzen-Nachwuchsringer Jonas Edel auf seinen bekannt offensivstarken Standkampf und kraftvollen Aushebern, die ihm ebenfalls einen vorzeitige 15:0-Sieg einbrachten. Mit dem Endergebnis von 9:20 bauten festigten die Burghauser Ringer damit vor dem nächsten Heimkampf gegen den SC Siegfried Kleinostheim ihre Tabellenführung. Der Kampf Montag (Tag der Deutschen Einheit) beginnt um 15:00 Uhr.

Einstand nach Maß im Wacker-Dress: Magomed Kartojev siegte gegen den favorisierten Bastian Hoffmann klar mit 9:4

25.09.2022 08:00

Saisoneröffnung mit Bravour absolviert: Burghausen besiegt AC Lichtenfels deutlich

Rundum positiv verlief am Samstag der Einstieg in die neue Bundesligasaison für die Ringer des SV Wacker Burghausen: Mit einem überraschend klaren 24:4 schickte die Mannschaft von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk den letztjährigen Viertelfinalisten AC Lichtenfels zurück auf die Heimreise nach Oberfranken. Aus der geschlossenen Mannschaftsleistung mit acht Einzelerfolgen stach allen voran ein junger Neuzugang hervor, zudem konnten die Ringerfans in der Burghauser Sportparkhalle die emotionale Rückkehr eines Leistungsträgers auf die Ringermatte miterleben.

Gleich im ersten Kampf des Abends wuchs Givi Davidovi, der schon in der letzten Saison zu den absoluten Leistungsträgern im Burghauser Team zählte, mit einer absoluten Glanzleistung über sich hinaus. Gegen den ehemaligen Burghauser Fliegengewichtler Ahmed Peker zog Davidovi in der Klasse bis 57kg alle Register und schrammte bei seinem 14:0 Punktsieg nur knapp an einem technischen Überlegenheitssieg vorbei. Und auch Ramsin Azizsir machte im Schwergewicht dort weiter, wo er in der abgelaufenen Saison aufhörte: Trotz eines Gewichtnachteils von über 12kg machte Azizsir gegen seinem Kontrahenten Karl Marbach schon in der ersten Runde alles klar und zog nach schönen Durchdrehern aus der Kopfklammer heraus auf 9:0 davon. Zwar konnte Marbach, der selbst das 130kg-Limit im Schwergewicht mit seinen rund 110kg bei weitem nicht ausreizte, den zweiten Kampfabschnitt offener gestalten, am Ende war der 10:1 Punktsieg des Burghausers zu keiner Zeit gefährdet.

Einen tollen Fight bekamen die Zuschauer in der Klasse bis 61kg gr./röm. zu sehen, wenngleich diese Begegnung mit der ersten Niederlage eines Wacker-Ringers enden sollte. Im Gefecht zwischen Fabian Schmitt und dem Aserbaidschanischen U23-Euopeisters Nihat Zahid Mammadli lieferten sich beide Athleten einen sehenswerten Kampf, den der Lichtenfelser Neuzugang mit 9:0 für sich entscheiden konnte. Wenngleich Schmitt auch immer wieder versuchte, seine Stärken im Standkampf einzubringen, so wurde er mehrmals von Mammadli eiskalt ausgekontert, wodurch auch die Höhe des Ergebnisses durchaus den ansonsten gleichwertigen Kampfverlauf nur bedingt widerspiegelte. Gegen den erfahrenen Recken Nicolai Ceban in Diensten des AC Lichtenfels musste sich im letzten Kampf vor der Pause Erik Thiele in der Klasse bis 98kg Freistil beweisen. Gegen den mittlerweile 36-jährigen Moldauer machte sich Thiele seine Athletik und Dynamik zu Nutze und sicherte sich nach mehreren schnellen Beinangriffen einen 5:0 Punktsieg, was gegen den defensivstarken Ceban mit jeder Menge harter Arbeit verbunden war.

Nach der Pause präsentierte sich Magomed Kartojev zum allerersten Mal im Burghauser Trikot. Der erst 19-jährige Neuzugang, der vom SC Oberölsbach an die Salzach wechselte, trat in der Klasse bis 66kg im freien Stil an und musste sich mit Bastian Hoffmann messen, der als mehrfacher Medaillengewinner bei deutschen Meisterschaften ins Rennen ging. Doch dieser Favoritenrolle wurde Hoffmann nur zu Kampfbeginn gerecht, als er nach einem unsauber vorbereiteten Angriff Kartojevs mit 4:0 in Führung ging. Doch damit war Kartojevs Ehrgeiz geweckt, der schnell zurück in die Spur fand und noch vor der Rundenpause zum 4:4 ausgleichen konnte. Und dank seiner zielstrebigen und flinken Ringweise zog er seinem Gegner im zweiten Kampfabschnitt gänzlich den Zahn, baute seinen Vorsprung souverän auf 9:4 aus und siegte hochverdient unter großem Jubel der Burghauser Ringerfans.

U23-Weltmeister Idris Ibaev ließ es sich schließlich nicht nehmen, in die Klasse bis 86kg gr./röm. aufzurücken, um gegen Maximilian Schwabe - seinen derzeit größten Konkurrenten um den Startplatz in der deutschen Nationalmannschaft - anzutreten. Zwar ging Ibaev in der ersten Runde mit 2:0 in Front, doch gelang Schwabe noch vor der Halbzeit der zu dem Zeitpunkt schmeichelhafte Ausgleich. Doch in der zweiten Runde ließ Ibaev nochmals seine Muskeln spielen: Aus der angeordneten Bodenlage wuchtete des Burghauser Aushängeschild seinen Gegner empor und setzte zu einem spektakulären Wurf an, der vom Kampfrichter Georg Goczol mit fünf Punkten belohnt wurde – der höchsten Wertung im Ringsport. Mit einem am Ende klaren 8:2 Punktsieg bewies Ibaev damit einmal mehr seine Klasse und feierte seinen Erfolg zusammen mit dem applaudierenden Publikum mit einem schönen Rückwärts-Salto aus dem Stand. Die zweite Burghauser Niederlage an diesem Kampftag sollte im anschließenden Gefecht der Klasse bis 71kg gr./röm. Witalis Lazovski  kassieren, der sich nicht einmal vor drei Wochen einer Operation am Meniskus unterziehen lassen musste. Gegen Niklas Ohff wurde schnell klar, dass Lazovski den Trainingsrückstand noch nicht überwunden hatte. Zwar ging er im ersten Kampfabschnitt mit 1:0 in Front, doch gelang es seinem Gegner in der zweiten Runde diesen wett zu machen und nach einem Durchdreher mit 3:1 nach Punkten den Sieg davonzutragen. Ein jähes Ende fand hingegen der Kampf in der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil zwischen Ali Umarpashaev und dem Lichtenfelser Eigengewächs Dominik Sohn. Beim Stand von 10:0 zu Gunsten von Umarpashaev verdrehte sich Sohn ohne Einwirkung seines Gegners böse das Knie und musste unter starken Schmerzen den Kampf vorzeitig aufgeben.

Trotz seiner nur 68kg Körpergewicht trat der amtierende Europameister Iszmail Muszukajev in der Klasse bis 75kg Freistil an. Im Kampf gegen Lukas Tomaszek sammelte Muszukajev Wertung um Wertung, der einmal mehr durch seine unfassbar schnellen Beinangriffe zu überzeugen wusste. Nach knapp viereinhalb Minuten war der technische Überlegenheitssieg von Muszukajev in trockenen Tüchern. Im letzten Kampf des Abends durften sich die Burghauser Ringerfans auf ein Wiedersehen mit Michael Widmayer freuen, der nach über zweieinhalb Jahren Zwangspause nun endlich wieder für den SV Wacker Burghausen auf die Matte gehen konnte. Nachdem Widmayer in den vergangenen beiden Jahren sowohl eine Schulterverletzung als auch eine schwere Autoimmunerkrankung überwunden hatte, trat er unter den Augen seiner Mannschaftskameraden zum abschließenden Kampf der 75kg-Klasse an. Dort wartete auf den Greco-Spezialisten mit dem Gäste-Trainer und ehemaligen Weltklasse-Ringer Venelin Venkov ein Notnagel der Gäste, da der türkische Weltklasseringer Selcuk Can nicht aufgeboten werden konnte. Zwar wehrte sich der mittlerweile 40-jährige Venkov anfangs noch vehement, doch beförderte Widmayer seinen Gegner noch in der ersten Runde per Armzug auf beide Schultern und ließ sich anschließend bei seinem Comeback gebührend feiern.

Iszmail Muszukajev sicherte sich zum zweiten Mal WM-Bronze!

20.09.2022 19:00

Einzige Medaille am letzten WM-Tag: Iszmail Muszukajev holt Bronze

Lange sah es aus, als würde sich die Erfolglosigkeit der Burghauser Ringer bei den diesjährigen Weltmeisterschaften auch in den Wettkämpfen im freien Stil fortsetzen. Doch am Ende sorgte der ungarische Ausnahmeringer Iszmail Muszukajev am letzten Turniertag mit seiner Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 65kg zumindest für einen versöhnlichen Abschluss, wenngleich es auch die einzige Medaille für Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader bleiben sollte. Mit seinem dritten Platz wiederholte Muszukajev damit seinen Erfolg aus dem Jahr 2019. Pech hingegen hatte Ali Umarpashaev, der mit dem fünften Platz trotz einer hervorragenden Gesamtleistung knapp an Edelmetall vorbeischrammte.

Nichts zu holen gab es dieses Jahr für Vladimir Egorov in der Klasse bis 57kg. So konnte der amtierende Europameister zwar zum Turnierauftakt nach einem aktionsreichen Kampf einen knappen 7:5 Punktsieg gegen den starken Armenier Manvel Khndzrtsyan einfahren, doch folgte für ihn bereits im Achtelfinale das jähe Aus. So unterlag Egorov trotz seiner klaren Favoritenrolle mit 0:3 nach Punkten gegen den Puerto-Ricaner Darian-Toi Cruz, was gleichzeitig das frühe und enttäuschende Turnieraus für den Mazedonier bedeutete. Noch schlechter verlief das Turnier für den Georgier Beka Lomtadze: So rückte der Weltmeister des Jahres 2019 der 61kg-Klasse erneut in die höhere olympische Gewichtsklasse bis 66kg auf. Doch bislang waren seine Starts in der höheren Gewichtsklasse nicht von Erfolg gekrönt: Und auch dieses Mal unterlag Lomtadze sang und klanglos mit 1:9 im ersten Kampf gegen den Argentinier Agustin Destribats unter – ein ernüchterndes Ergebnis für den Edeltechniker.

Auch für Iszmail Muszukajev, der wie Beka Lomtadze in der Klasse bis 65kg an den Start ging, verlief vor allem der Turnierauftakt alles andere als optimal. So kassierte der Ungar gegen den Iraner Rahman Amouzadkhalili - seines Zeichens Junioren-Weltmeister des Vorjahrs – eine unerwartete 6:0 Niederlage, nachdem er gegen den defensivstarken Iraner über die gesamte Kampfdauer nicht zu seinem gewohnten Rhythmus fand und so seine überfallartigen Angriffe ins Leere liefen. Was bis dato niemand ahnen konnte: Der Iraner sollte im gesamten Turnier für jeden seiner Gegner eine unüberwindbare Hürde darstellen und schlussendlich die Goldmedaille der diesjährigen Weltmeisterschaften gewinnen. Dies wiederum war Muszukajevs Glück, der er so in die Hoffnungsrunde einzog. Dort traf er zuerst auf den Koreaner Junsik Yun, gegen den er nur hauchdünn davor war, seine zweite Chance auf Edelmetall leichtfertig wegzuwerfen. Denn nach einem verhaltenen Auftritt befand sich Muszukajev 14 Sekunden vor Kampfende mit 2:4 in Rückstand. Doch mit einem zielstrebigen Beinangriff gelang ihm 6 Sekunden vor Kampfende der Ausgleich und damit auf Grund der zuletzt erzielten Wertung der glückliche Sieg. Dieser Kampf sollte für Muszukajev einen gewissen „Hallo-Wach-Effekt“ haben, denn im weiteren Turnierverlauf kehrte er zu seiner ansonsten konzentriert wirkenden Kampfweise und seinen blitzschnellen und effektiven Angriffen zurück. Diese Wandlung musste zuerst der Kasache Adil Ospanov am eigenen Leib erfahren, der gegen Muszukajev mit 13:0 nicht den Hauch einer Chance hatte. Im Kampf um Platz 3 kam es zur Neuauflage des diesjährigen EM-Finalkampfs gegen den aserbaidschanischen Dreifach-Weltmeister Haji Aliyev – ein Kampf, der sich einmal mehr zu einem echten ringerischen „Schmankerl“ entwickelte. Mit einer Mischung aus kontrollierten Offensivaktionen und einer grundsoliden Defensiv-Leistung sicherte sich der Ungar in Diensten des SV Wacker Burghausen nach 2019 seine zweite Bronzemedaille bei Weltmeisterschaften.

In der unfassbar stark besetzten Gewichtsklasse bis 74kg startete Burghausens serbischer Neuzugang Hetik Cabolov, der alles in allem einen guten Eindruck hinterließ. Zum Turnierauftakt ließ Cabolov dem Polen Kamil Rybicki keine Chance und siegte nach technisch anspruchsvollen Aktionen souverän und vorzeitig mit 10:0.  Im Achtelfinale schulterte er anschließend mit der ersten Aktion den Armenier Hrayr Alikhanyan. So sehenswert der Viertelfinal-Kampf zwischen Cabolov und dem Italiener Frank Chamizo auch war, am Ende setzte sich Chamizo nach einem intensiv geführten Kampf auf technisch höchstem Niveau mit 6:3 nach Punkten durch, sodass für Cabolov das Turnier-Aus besiegelt war. Trotzdem dürfen sich die Burghauser Fans auf den Bundesliga-Neuzugang freuen, der vor allem mit eleganten Techniken zu überzeugen wusste.

Auch konnte der Bulgare Ali Umarpashaev mit seiner Turnierleistung zufrieden sein, der heuer zum ersten Mal in die Gewichtsklasse bis 79kg aufrückte. Zwar schrammte Umarpashaev mit seinem fünften Platz knapp an Bronze vorbei, doch stellte dieses Ergebnis sein bislang bestes Resultat bei Welt- und Europameisterschafen dar. Vor allem gegen den Europameister von 2021, den Slowaken Akhsarbek Gulaev, bot Umarpashaev seine ganze ringerische Klasse auf und besiegte seinen favorisierten Gegner knapp mit 3:2 nach Punkten. Der Georgier Vladimeri Gemkrelidze stellt im Achtelfinale hingegen keine große Hürde dar – mit 10:0 punktete Umarpashaev seinen Gegner vorzeitig aus. Und auch im Kampf gegen den Japaner Yudai Takahashi setzte sich der Bulgare mit 5:3 nach Punkten durch, nachdem ihm erst in letzter Sekunde die für den Sieg notwendige Zweier-Wertung gelang. Doch im Halbfinale musste sich Umarpashaev dem späteren Weltmeister klar geschlagen geben, denn gegen den US-Amerikaner Jordan Burroughs war an diesem Tag kein Kraut gewachsen: mit 2:9 unterlag Umarpashaev klar, erhielt aber im kleinen Finale nochmals die Chance auf die Bronzemedaille. Doch auch gegen den international sehr erfahrenen Kirgisen Arslan Budazhapov musste sich Umarpashaev trotz intensiver Gegenwehr am Ende mit 1:5 nach Punkten geschlagen geben, sodass ihm seine erste Medaille bei Groß-Events auch in diesem Jahr verweht blieb.

In enttäuschender Form präsentierte sich hingegen der Bulgare Akhmed Magamaev, der in der Klasse bis 86kg in Qualifikationsrunde nur mit größer Mühe den leidenschaftlich aufringenden Mexikaner Noel Alfonso Torres Chacon mit 6:5 nach Punkten in Schach halten konnte. Da er auch im Achtelfinale seine Leistung nicht stabilisieren konnte, kassierte Magamaev gegen den Polen Sebastian Jezierzanski nach einem weiteren uninspirierten Auftritt eine vermeidbare und unnötige 1:1 Niederlage, was sein Ausscheiden aus dem weiteren Turnierverlauf bedeutete.

In der Klasse bis 97kg ging Erik Thiele als deutsche Medaillenhoffnung an den Start, der in der Vorbereitung mit sehr guten Ergebnissen bei diversen internationalen Turnieren zu überzeugen wusste. Diese gute Form präsentierte er auch im Duell gegen den Kanadier Nishan Preet Singh Randhawa, den er mit 10:0 vorzeitig besiegen konnte. Im Achtelfinale wartete mit dem Aserbaidschaner Magomedkhan Magomedov der amtierende Europameister – eine Hürde, die an diesem Tag für den mutig ringenden Thiele zu hoch sein sollte. Trotz einer starken kämpferischen Leistung schied Thiele nach einer 4:11 Punktneiderlage aus dem Turnier aus und belegte am Ende den neunten Platz im Gesamtklassement.

 

Fotonachweis: © Kadir Caliskan / UWW

Witalis Lazovski sicherte sich verlustpunktfrei seinen dritten Titel als Deutscher Meister in Folge.

30.05.2022 17:00

Idris Ibaev und Witalis Lazovski gewinnen Gold beim Deutschen Meisterschaften

Nachdem in den Jahren 2020 und 2021 in Folge der Corona-Pandemie die Deutschen Meisterschaften nicht ausgetragen wurden, kam es nun nach zweijähriger Pause nun wieder zum Kräftemessen der besten deutschen Ringer. Bereits in der Vorwoche bestimmten die Spezialisten im Freistilringen ihre diesjährigen Deutschen Meister, nun waren an diesem Wochenende die Ringer im griechisch-römischen Stil an der Reihe. Auch wenn zwei Jahre verstrichen sind, so hat sich eins nicht geändert - der Erfolgshunger der Burghauser Athleten, die bei den Wettkämpfen in Frankfurt (Oder) mit Idris Ibaev und Witalis Lazovski erneut zwei Deutsche Meister stellen konnten. Abgerundet wurde das gute Ergebnis mit der Silbermedaille von Fabian Schmitt und dem dritten Platz von Roland Schwarz, wodurch der SV Wacker Burghausen am Ende auch die Vereinswertung mit deutlichem Abstand für sich entscheiden konnte.

Verlustpunktfrei und damit mit absolut weißer Weste ging Witalis Lazovski durchs gesamte Turnier und bestätigte auf eindrucksvolle Weise seine Vorherrschaft als stärkster deutscher Ringer in der Gewichtsklasse bis 67kg. Zu Turniereinstieg punktete Lazovski seinen Kontrahenten Dominik Wölfle (KSV Hofstetten) mit 8:0 nach Punkten vorzeitig aus. Ebenso mühelos gelang ihm im Halbfinale ein weiterer technischer Überlegenheitssieg gegen den bundesligaerfahrenen Niklas Ohff (KFC Leipzig), den Witalis Lazovski ebenfalls mit 8:0 souverän in Schach halten konnte. So wartete im Finale mit Altmeister Wladimir Behrenhardt (TSV Herbrechtingen) der erfahrenste Gegner des Teilnehmerfelds auf den Burghauser Spitzenathleten. Doch auch im Finale gelang es Witalis Lazovski, seinem Gegner im Standkampf zu beherrschen und in der anschließenden Bodenlage dank seiner gefürchteten Durchdreher zu punkten. Mit einem ungefährdeten 9:0 beendete Lazovski den Finalkampf noch innerhalb der ersten Runde vorzeitig und sicherte sich so seinen mittlerweile dritten nationalen Titel in Folge.

Seit seinem Wechsel nach Burghausen gelangen Idris Ibaev auf internationaler Ebene bereits einige große Erfolge, allen voran sorgte er als U23-Weltmeister des vergangenen Jahres für Furore. Nun strebte Ibaev bei den diesjährigen Wettkämpfen seinen ersten Titel als Deutscher Meister an. In der stark besetzten Gewichtsklasse bis 77kg traf Ibaev im Viertelfinale auf Christian Bantle (AB Aichhalden), mit er mehr Mühe als erwartet hatte. Gegen den großgewachsenen Baden-Württemberger hatte Ibaev immer wieder Probleme, seine ansonsten hocheffektiven Ausheber erfolgreich anzubringen. So brachte er sich vor allem in der ersten Runde zweimal selbst in große Schwierigkeiten, als ihm sein Gegner bei zwei eigenen Aushebern jeweils entglitt und so sechs Punkte aufs Konto seines Gegners wanderten. Mit einem vermeidbaren 5:6 Rückstand ging es in die Rundenpause. Doch im weiteren Kampfverlauf gelang es Ibaev sich deutlich zu steigern, den Rückstand auszugleichen und am Ende mit 13:6 die Oberhand zu behalten. Im Halbfinale wartete mit Samuel Bellscheidt (KSK Neuss) nicht nur ein langjähriger Trainingspartner, sondern auch ein guter Freund auf Idris Ibaev, die sich beide aus einer Vielzahl von gemeinsamen Trainingseinheiten in- und auswendig kennen. Zudem zählt Bellscheidt zu den international erfolgreichsten Ringertalenten in Deutschland - vier internationale Medaillen im Nachwuchsbereich sprechen eine eindeutige Sprache über dessen Leistungsfähigkeit. So entwickelte sich der erwartet knappe und ausgeglichene Kampfverlauf, im Laufe dessen sich Idris Ibaev gleich in der ersten Runde einen 5:1 Punktevorsprung erkämpfen konnte. Zwar gelang es Bellscheidt im zweiten Kampfabschnitt den Rückstand auf 5:2 zu verkürzen, in echte Gefahr konnte er den Burghauser Ringer nicht mehr bringen. Im Finale traf Idris Ibaev auf Maximilian Schwabe (KSV Pausa e.V.) und damit auf seinen derzeit wohl größten deutschen Konkurrenten, wenn es um den begehrten Startplatz in der deutschen Nationalmannschaft geht. Doch im Finale machte Idris Ibaev klar, dass er sich sprichwörtlich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen lassen würde. Dank eines bärenstarken und voll konzentrierten Auftritts beförderte Ibaev seinen Gegner beim Stand von 8:1 noch in der ersten Runde auf beide Schultern und konnte sich somit seinen ersten Titel als Deutscher Meister sichern.

Titelverteidiger Fabian Schmitt, der normalerweise in der Gewichtsklasse bis 55kg antritt, rückte bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften in die Klasse bis 60kg auf und traf im Viertelfinale zum Turnierauftakt auf das starke Nachwuchstalent Georgios Scarpello (ASV Schorndorf), gegen den er einen knappen aber ungefährdeten 4:0 Punktsieg einfahren konnte. Kurzen Prozess machte Schmitt im anschließenden Halbfinale mit Daniel Layer (SVG Nieder-Liebersbach), den er nach einigen schönen Techniken vorzeitig mit 9:1 niederringen konnte. So kam es am Sonntag zum Traumfinale zwischen Fabian Schmitt und Burghausens Neuzugang Christopher Kraemer, der bei Einzelmeisterschaften weiterhin seinen Heimatverein TSV Westendorf vertritt. Kraemer lies auf seinem Weg ins Finale sowohl Marvin Scherer (VfK 07 Schifferstadt) als auch Gleb Titov (ASV Hüttigweiler) nicht den Hauch einer Chance. Beide Gegner konnte Kraemer jeweils vorzeitig mit 9:0 auspunkten. Und auch im Finale machte Kraemer da weiter, wo er am Vortag aufhörte: Nach einem Take-Down und einer angeordneten Bodenlage bekam Kraemer seinen Nationalmannschaftskollegen Fabian Schmitt optimal zu fassen und setzte mehrmals zum Durchdreher mit Armeinschluss an, sodass das mit Spannung erwartete Finale bereits nach rund zwei Minuten beendet war und sich Fabian Schmitt in diesem Jahr mit der Silbermedaille zufriedengeben musste. Wacker-Neuzugang Christopher Kraemer hingegen konnte seinen mittlerweile vierten Titelgewinn bei Deutschen Meisterschaften bejubeln.

Die Bronzemedaille bei Deutschen Meisterschaften der Männer scheint hingegen Roland Schwarz für sich gepachtet zu haben, der nach einer schweren Rückenverletzung erstmals wieder am Geschehen auf der Matte teilnehmen konnte. Nach Bronze in den Jahren 2017 und 2018 blieb ihm auch in diesem Jahr der große Wurf verwehrt. Schwarz ging in der Gewichtsklasse bis 82kg an den Start und machte in den ersten beiden Kämpfen mit seinen Gegnern kurzen Prozess. So punktete er in der Qualifikation zuerst Kevin Gremm (ASV Hüttigweiler) und anschließend Alexej Nagorniy (SG Weilimdorf) vorzeitig aus, was ihm den Einzug ins Halbfinale bescherte. Dort traf Roland Schwarz auf Marius Braun (KSV Musberg), den er zuletzt im Bundesliga-Halbfinale gegen die Red Devils Heilbronn knapp besiegen konnte. In einem abermals ausgeglichen Kampfverlauf neutralisierten sich beide Ringer in beiden Runden. So wurde in der ersten Runde Roland Schwarz vom Kampfgericht als passiv angesehen, in der zweiten Runde sein Gegner Marius Braun. Doch endete der Kampf nicht 1:1 und damit mit einem Sieg von Roland Schwarz, denn bereits in der ersten Runde stießen beide Ringer hart mit den Köpfen aneinander, was vom Kampfgericht als Kopfstoß von Roland Schwarz gewertet wurde – eine überaus harte und nicht zwingend notwendige Entscheidung des Kampfgerichts, das so die Entscheidung zu Gunsten von Marius Braun herbeiführte. Im Kampf um die Bronzemedaille fand Roland Schwarz schnell zurück in die Erfolgsspur – mit einem ungefährdeten 9:1 Sieg gegen Michael Janot (SV Johannis Nürnberg) sicherte er sich die verdiente und nunmehr dritte Bronzemedaille bei deutschen Meisterschaften im Seniorenbereich.

Denkbar unglücklich verlief der Turnierverlauf hingegen für Halbschwergewichtler Ramsin Azizsir, der wie gewohnt in der Gewichtsklasse bis 97kg an den Start ging. In der Qualifikationsrunde gelang ihm ein technischer Überlegenheitssieg gegen Marten Scheel (RV Lübtheen), dem er nach zwei Durchdrehern und einem sauberen 5-Punkte-Wurf keine Chance ließ. Und auch im Viertelfinale wusste Ramsin Azizsir zu überzeugen: Dank einer starken Leistung konnte er auch den starken und international erfahrenen Patrick Neumaier (KSV Hofstetten) mit 5:1 in seine Schranken weisen. Doch im Halbfinale folgte gegen das wohl größte Ringertische Talent im Halbschwergewicht - Lucas Lazogianis von der SG Weilimdorf – das jähe Aus. Gegen den späteren Deutschen Meister kassierte Azizsir nicht nur eine 5:2 Punktniederlage, er zog sich zudem noch eine leichte Verletzung zu, sodass er auf vorsichtshalber auf einen Start im kleinen Finale verzichten musste, um die Blessur nicht noch weiter zu verschlimmern.

Auch für Benjamin Haizinger und Mahsun Ersayin stellten die diesjährigen Deutschen Meisterschaften ein echtes Karrierehighlight dar, wurden sie doch in Folge ihrer guten Leistungen zuletzt bei den Bayerischen Meisterschaften auch zur Teilnahme an den nationalen Titelkämpfen eingeladen. Beide Athleten gingen in der Gewichtsklasse bis 72kg an den Start. Für Mahsun Ersayin endete das Erlebnis nach nur einem Auftritt gegen den späteren Fünftplatzierten Marco Stoll (AVG Markneukirchen), gegen den er mit 1:9 nach Punkten trotz kämpferisch ansprechender Leistung unterlag. Auch Benjamin Haizinger hatte die Losfee nicht auf seiner Seite. Gleich im ersten Kampf musste er sich mit dem späteren Titelträger Robin Pelzer (RC Ehrenfeld) messen – einen Gegner, gegen den Benjamin Haizinger keine Chance hatte und am Ende vorzeitig mit 9:0 unterlag. In der Hoffnungsrunde traf Haizinger anschließend auf Robert Schröder (RS Sudenburg), mit dem er sich einen Kampf auf Augenhöhe lieferte. In einem Kampf mit offenem Visier war es am Ende Schröder, der sich mit 11:4 nach Punkten durchsetze und im Gesamtklassement am Ende ebenfalls den fünften Platz einnahm.

„Wir sind natürlich sehr zufrieden mit den erbrachten Leistungen und den erkämpften Medaillen unserer Athleten. Vor allem die Titelgewinne von Idris und Witalis bestätigen uns einmal mehr, dass sich das harte Training unserer Athleten auszahlt. Nun hoffen wir, dass unsere Athleten an die hervorragenden Leistungen bei den anstehenden internationalen Turnieren anknüpfen können.“, so Matthias Maasch, der bei den deutschen Meisterschaften in seiner Funktion als Betreuer der Athleten des Bayerischen Ringerverbands mit von der Partie war.

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