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Ein herzliches Willkommen bereiteten Idris Ibaev seine Teamkollegen bei seiner Rückkehr nach Burghausen.

04.11.2021

Interview mit U23-Weltmeister Idris Ibaev

Idris Ibaev schrieb am vergangenen Wochenende Geschichte, nachdem er sich als erster deutscher Ringer den Titel des U23-Weltmeisters sichern konnte. Zudem ist Idris Ibaev der erste deutsche Ringer, der einen Weltmeistertitel erringen konnte, ohne zuvor jemals deutscher Meister geworden zu sein. Nachfolgend steht das Burghauser Ausnahmetalent Rede und Antwort.

Idris, herzlichen Glückwunsch zum WM-Titel. Wie fühlt man sich als Weltmeister?

Sehr glücklich, aber auch erleichtert. Glücklich, weil ein Kindheitstraum in Erfüllung gegangen ist, denn als kleiner Junge war es immer mein großes Ziel, einmal Weltmeister zu werden. Erleichtert, weil ich den Menschen, die mich die letzten Jahre so tatkräftig unterstützt haben, etwas zurückgeben konnte. Ohne die Rahmenbedingungen hier in Burghausen, mit meinem Trainer Matthias Maasch, all meinen Trainingspartnern, allen voran Witali Lazovski und Mahsun Ersayin, dem SV Wacker und meinem Arbeitgeber wäre dies nicht möglich gewesen.

Wie verlief dein Turnier?

Der erste Kampf war der Kampf gegen das Gewicht. Dies war ziemlich hart, aber ich habe mich trotz des extremen Abnehmens gut gefühlt. Mein erster Gegner kam aus Schweden. Da war ich relativ nervös, weil ich in mehreren Trainingslagern schon öfter mit ihm trainiert hatte und er meine Spezialgriffe somit schon kannte. Aber ich konnte ihm trotzdem meinen Ringstil aufzwingen und ihn technisch überlegen besiegen. Der Amerikaner im zweiten Kampf war zwar kräftig, aber technisch nicht so stark und so konnte ich auch ihn technisch überlegen besiegen.

Der Armenier im Halbfinale war ein harter Brocken und hat schon viele internationale Medaillen gewonnen. Meine Taktik bestand darin, von Anfang an hohes Tempo zu gehen und möglichst früh Punkte zu sammeln. Dies gelang mir dann auch, sodass der Armenier mehr Risiko gehen musste und ein paar Fehler machte, die ich ausnutzen konnte - so stand ich dann im Finale. Mein Trainer sagte mir dann, dass ich jetzt die Spannung hochhalten musss und nicht anfangen darf zufrieden zu sein. Ein WM-Finale zu erreichen sei ein Riesenerfolg, aber in die Geschichtsbücher würden nur die Weltmeister eingehen.

Vor dem Finale war ich so gut wie gar nicht nervös, da mein russischer Gegner haushoher Favorit war. Aber ich wusste, dass ich eine Chance habe. Und als ich dann gleich am Anfang des Kampfes in Führung gehen konnte, hat mir dies nochmal Sicherheit gegeben. Ich konnte das Finale über die komplette Kampfzeit bestimmen und mich am Ende mit 3:1 durchsetzen.

Dieser starken Turnierleistung ist sicherlich auch eine optimale Vorbereitung vorangegangen, oder?

Die letzten Wochen liefen eigentlich nicht so gut. Beim Turnier in Dänemark bin ich krank geworden und konnte danach nur eingeschränkt trainieren. Zusammen mit meinem Trainer haben wir dann mehr im mentalen und technisch/taktischen Bereich gearbeitet. Als ich dann bei der WM in Belgrad angekommen bin, war mein Koffer mit allen Trainings- und Wettkampfsachen nicht da. War alles nicht optimal, aber schlussendlich hat es ja gut geklappt.

Was sind deine nächsten Ziele?

Mein Körper muss sich jetzt erstmal wieder erholen. Für die Weltmeisterschaft musste ich meine Ernährung komplett umstellen, damit ich von meinem Normalgewicht 79kg auf mein Wettkampfgewicht 72kg abnehmen konnte. Dies war vor allem in den letzten Tagen eine ziemliche Tortur, da ich so gut wie nichts mehr essen durfte. Trotzdem will ich natürlich mit meinem SV Wacker in der Bundesliga so weit wie möglich kommen und ich selbst so viele Kämpfe wie möglich gewinnen.

Abflug ins Glück: Idris Ibaev krönte seine herausragende Leistung mit dem U23-Weltmeistertitel!

03.11.2021 17:00

Bester der Besten: Idris Ibaev wird U23-Weltmeister!

Vollkommen perplex und kopfschüttelnd stand er da und wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen: Idris Ibaev - der erst 21-jährige Greco-Spezialist des SV Wacker Burghausen konnte sein Glück kaum fassen, nachdem er die letzten Sekunden eines beeindruckenden Finalkampfs in der Gewichtsklasse bis 72kg hinter sich gebracht und tatsächlich den U23-Weltmeistertitel errungen hatte. Und es wird wohl noch etwas dauern, bis er selbst seine herausragende Leistung begreifen wird: Denn Idris Ibaev demonstrierte bei der U23 WM in Belgrad vom ersten bis zum letzten Kampf Ringsport der Extraklasse und ließ sich auch von nominell favorisierten Gegnern nicht aufhalten. Sein verdienter Lohn: Die Goldmedaille!

Zum Turnierauftakt musste sich Idris Ibaev mit einem wohlbekannten Gegner messen. So stand sich Ibaev mit dem Schweden Erik Persson bereits im Finale der Thor Masters gegenüber – ein Gefecht, das er damals souverän mit 5:0 nach Punkten für sich entscheiden konnte. Und auch dieses Mal ließ Ibaev keine Zweifel aufkommen, wer die Matte als Sieger verlassen sollte. In Folge seines aggressiven Standkampfs zwang Ibaev seinen Gegner in die Defensive – eine Taktik, die sich auszahlen sollte. Nach einem Anreißer zwang er seinen Gegner zuerst zu Boden, doch beim anschließenden Ausheber wusste sich sein Gegner nur durch den Einsatz von unerlaubter Beinarbeit zu helfen, sodass es beim Stand von 3:0 im Bodenkampf weiterging. Dort machte Ibaev dann kurzen Prozess: Nach einem schwungvollen Durchdreher und einem imposanten Ausheber stellte Ibaev das Punktekonto auf 10:0, was seinen technischen Überlegenheitssieg zur Folge hatte.

Im Viertelfinale machte Ibaev genau dort weiter, wo er zuvor aufhörte: im Vorwärtsgang. Dem hatte auch der US-Amerikaner Nathan Spencer Moore nichts entgegenzusetzen. Mit einem wahren Griff-Feuerwerk demontierte Ibaev seinen Gegner nach allen Regeln der Ringkunst. Ob aus Take-Downs, Durchdrehern oder Aushebern: Ibaev sammelte in schlafwandlerischer Sicherheit Wertung um Wertung und setzte sich am Ende wie bereits in der Erstrundenbegegnung noch innerhalb des ersten Kampfabschnitts mit einem klaren 12:2 Endstand vorzeitig durch.

Mit breiter Brust und einer schon fast angsteinflößenden Selbstverständlichkeit seiner bestechenden Form zog Ibaev ins Halbfinale gegen den Armenier Shant Khachatryan ein, der als Silber- und Bronzemedaillengewinner Juniorenweltmeisterschaften der Jahre 2019 und 2021 als heißer Titelanwärter galt. Doch davon ließ sich Ibaev nicht beeindrucken: Quer über die ganze Mattenfläche hetzte er seinen phasenweise sichtlich überforderten Gegner und sammelte dabei auch kräftig Punkte. Nach einem weiteren Take-Down aus seiner bärenstarken Armklammer heraus gelangen Idris Ibaev noch vor der Rundenpause zwei Einser-Wertungen, sodass es mit einem komfortablen 4:0 Punktvorsprung in die Rundenpause ging. Die schier letzte Hoffnung seines Gegners, dass Ibaev irgendwann einen Gang zurückschalten würde, erfüllte sich jedoch nicht: Nach einer angeordneten Bodenlage gefolgt von einem weiteren Take-Down und einem Ausheber zog Ibaev auf 9:0 davon und setzte sich im dritten Kampf in Folge per technischem Überlegenheitssieg durch. Der Finaleinzug war geschafft!

Doch mit der Silbermedaille wollte ich Idris Ibaev am nächsten Abend nicht zufriedengeben, auch wenn sein Gegner Sergey Kutuzov hieß. Der großgewachsene Russe, der als amtierender Vizeweltmeister der Senioren als absoluter Top-Favorit ins Rennen um den U23-Titel ging, stellte zumindest auf dem Papier eine schier unüberwindbare Hürde für Ibaev dar. Doch auf der Matte musste der Russe schnell erkennen, dass der Kampfgeist von Ibaev an diesem Abend nicht zu bezwingen sein sollte. Wie schon in den vorangegangenen Turnierkämpfen machte Ibaev nicht den Fehler, seinen Gegner zu Atem kommen zu lassen. Voller Selbstbewusstsein und einem ehrgeizigen Blitzen in seinen Augen marschierte Ibaev kontinuierlich nach vorn. Einmalmehr war seine Armklammer der Garant für den Erfolg: nach einem Takedown und einer passivitätsbedingten Bodenlage seines Gegners führte Ibaev zur Halbzeit mit 3:1 nach Punkten – und dieser Vorsprung sollte auch in der zweiten Runde Bestand haben. Stets mit aufgerichtetem Kopf, von unten aufziehend und aktiv nach vorne ringend raubte Ibaev seinem konsternierten Gegner in beeindruckender Weise den letzten Nerv. Zwar kam es im zweiten Kampfabschnitt zu keinen technischen Wertungen mehr, aber damit konnte an diesem Abend vor allem ein Ringer gut leben: So setzte sich wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag Idris Ibaev die Krone des Ringsports in seiner Altersklasse auf – den U23-Weltmeistertitel! Damit sicherte sich Ibaev nicht nur seinen bisher größten Titel auf internationaler Ebene, zudem schrieb er auch Geschichte: als erster und damit einziger deutscher Ringer konnte Idris Ibaev einen Weltmeistertitel in der U23-Altersklasse gewinnen. Nahezu selbsterklärend stellt der U23-Weltmeistertitel auch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte eines Burghauser Ringers bei Einzelmeisterschaften dar.

Sprachlos über die fantastische Leistung seines Schützlings war auch Matthias Maasch, Trainer und Betreuer von Idris Ibaev auf dem langen und harten Weg zum Weltmeistertitel: „Heute fehlen mir echt die Worte. Es ist unglaublich, was für eine unfassbar starke Leistung Idris an den vergangenen beiden Turniertagen abgerufen hat. Es ist schön zu sehen, wie wir alle zusammen in den letzten Jahren aus dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent Idris Ibaev einen Weltmeister formen konnten. Ein großer Dank gilt allen voran dem SV Wacker Burghausen und der Fa. Elektro Rösler, dem Arbeitgeber von Idris Ibaev, die es überhaupt erst möglich machten, dass sich Idris so fokussiert auf sein hartes und zeitintensives Training konzentrieren konnte. Ohne die derart hohe Unterstützung, die wir erfahren haben, wäre dies alles nicht möglich gewesen.“

Bildnachweis: © United World Wrestling / Kadir Caliskan

Einen klaren Schultersieg konnte Roland Schwarz feiern.

01.11.2021 22:00

Wacker-Ringer werden ihrer Favoritenrolle gegen Schlusslicht SRC Viernheim gerecht

Die Ringer des SV Wacker Burghausen sind im fünften Saisonkampf ihrer Favoritenrolle mehr als gerecht geworden: Der dreifache Deutsche Meister setzte sich am Samstag gegen Schlusslicht SRC Viernheim sehr deutlich mit 27:4 durch und bleibt nach Abschluss der Vorrunde ungeschlagener Tabellenführer der DRB-Bundesliga Südost. „Trotz des klaren Resultats haben die Zuschauer tolle Kämpfe und geile Aktionen zu sehen bekommen“, freut sich Sportlicher Leiter Matthias Maasch über einen attraktiven Ringkampf-Abend in der Sportparkhalle.

Givi Davidovi leite den Mannschaftsvergleich mit einem klaren 10:2-Punktsieg gegen Vasyl Ilnytskyi, immerhin polnischer Meister des Vorjahres, ein. Der fünfte Sieg im fünften Kampf für Davidovi in dieser starken Klasse, in der ja viele ausländische Spitzenathleten am Start sind. Einen 33 Kilogramm schwereren Gegner bekam Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht mit dem Rumänen Constantin Hutuleac vorgesetzt, der schon an einigen Welt- und Europameisterschaften teilgenommen hat. Doch der Burghauser erwischte seinen Kontrahenten gleich im Stand und als er in der Bodenlage zu seiner gefürchteten Kopfklammer ansetzen wollte, leistete sich Hutuleac gleich zwei Fouls hintereinander und wurde von Mattenleiter Udo Manz disqualifiziert.

Nach einem sicheren 6:0-Erfolg von Fabian Schmitt im Greco-Bantam gegen Mirko Hilkert musste Eduard Tatarinov erneut im Freistil-Halbschwer Farbe bekennen und setzte sich in einem spannenden Duell gegen Sebastian Schmidt 5:2 durch. „Edi hat das clever gemacht und taktisch sehr gut gerungen“, lobte Maasch den Ex-Traunsteiner. Im Freistil-Leichtgewicht hätte eigentlich Enes Akbulut seinen zweiten Saisoneinsatz bekommen sollen, doch der ehemaliger Hofer musste wegen einer Knieverletzung aus dem Kampf letzte Woche in Reilingen passen, so dass erneut Iszmail Muszukajev in den Ring musste. Das Gefecht gegen den Polen Krystian Krupinski dauerte allerdings nicht einmal eine halbe Minute, ehe der Burghauser seinen Kontrahenten auf die Schultern legte. „Diesen Griff habe ich in dieser Form auch noch nicht gesehen“, staunte sogar Maasch über die Technik des Olympia-Fünften.

Beim Stand von 15:0 für die Gastgeber eröffnete Roland Schwarz im Greco-Mittel gegen Julian Schmidt den zweiten Abschnitt des Abends mit einem Schultersieg nach 14:0-Führung – eine bärenstarke Leistung des WM-Dritten, der im Stand sehr aggressiv agierte und aus der Bodenlage tolle Würfe zeigte. Dem wollte Witalis Lazovski in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den ehemaligen deutschen Vizemeister Pascal Hilkert nicht nachstehen. Der Ex-Trostberger zerlegte seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst, diktierte im Stand das Geschehen und zeigte im Boden gekonnte Wurfeinlagen zu einem 16:0-Überlegenheitssieg. Maasch: „Das war brutal stark, ich hätte eigentlich gedacht, dass dieser Kampf viel enger werden würde.“

Mit Jakob Rottenaicher feierte ein weiterer Ringer aus der Trostberger Ringer-Schule sein Bundesliga-Debüt in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Matthias Schmitt. „Er hat stark gefightet, es gab viele knappe Situationen, in denen Schmitt seine Erfahrung ausspielen konnte“, so Maasch nach der 2:7-Niederlage von Rottenaicher gegen den DM-Dritten von 2019.  Eigengewächs Mansur Dakiev führte im Freistil-Welter lange Zeit mit 3:0 gegen Arkadiusz Böhm, stand kurz vor seinem ersten Bundesligasieg, musste dann aber am Schluss doch noch eine 3:6-Niederlage quittieren. „Sehr schade“, kommentierte Maasch, der dann vom Auftritt von Idris Ibaev im abschließenden Greco-Welter schwer beeindruckt war: „Das war Greco-Ringen in Perfektion.“ 53 Sekunden benötigte Ibaev, der ab Dienstag bei der U23-WM startet, um Marco Schmitt technisch überlegen mit 16:0 regelrecht zu zerpflücken.

Ali Umarpashaev rückte in die 80kg-Klasse auf, siegte aber auch dort ungefährdet und vorzeitig.

25.10.2021 22:00

Ungefährdeter 21:6-Sieg bei der RKG Reilingen/Hockenheim mit sieben Einzelsiegen

Die Bundesliga-Ringer des SV Wacker Burghausen sind nach vier Kämpfen in der Gruppe Südost weiter ungeschlagen und führen nach dem 21:6-Sieg bei der RKG Reilingen/Hockenheim die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf den ASV Schorndorf an. Insgesamt feierte die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk beim dritten Auswärtskampf der Saison sieben Einzelerfolge, kommenden Samstag steht Wacker der zweite Heimkampf ins Haus, Gegner ist dann Schlusslicht SRC Viernheim.

In der gut besuchten Fritz-Mannherz-Halle legten die Gäste gleich mit zwei Siegen los, gegen den jungen Türken Halil Gökdeniz spielte Givi Davidovi seine ganze internationale Erfahrung aus und ließ beim 7:1-Erfolg nichts anbrennen. Der Arbeitstag von Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht gegen RKG-Urgestein Erik Offenloch dauerte nur knapp drei Minuten. Bei seiner Bundesliga-Premiere musste der 120-Kilo-Mann der Kurpfälzer nach zwei Bodenlagen die technische Überlegenheit von Azizsir anerkennen.

Mit dem Russen Elchin Ibragimov bekam Fabi Schmitt im Greco-Bantam einen ganz harten Brocken vorgesetzt, der schnell mit 8:0 in Führung ging, wobei Ponomartschuk bei der zweiten Viererwertung nur zwei Punkte gesehen haben will. Mit großem Willen und viel Energie kämpfte sich Schmitt zurück und hätte wohl auch gewonnen, wenn der Kampf noch 30 Sekunden länger gewährt hätte – so aber brachte Ibragimov einen knappen 9:8-Sieg ins Ziel. Neuzugang Akhmed Adamovich Magamaev feierte im Freistil-Halbschwer bei seinem dritten Einsatz seinen dritten Sieg, da konnte sich Junioren-Vize-Europameister Joshua Morodion noch so nach der Decke strecken, am Ende musste er mit 1:8 seine erste Saisonniederlage quittieren.

Der letzte Kampf vor der Pause war zugleich der erste Saisonauftritt von Enes Akbulut, der seine Nominierung im Freistil-Leicht mit einer starken Leistung dankte. Gegen den erfahrenen Moldawier Igor Chichioi machte Akbulut einen taktischen klugen Kampf, machte so gut wie keine Fehler und setzte sich so mit 4:3 etwas überraschend durch. Einen deutlich schwereren Stand hatte Roland Schwarz im Greco-Mittel gegen den mittlerweile 35-jährigen Jan Fischer, der seine körperliche Überlegenheit und seine ganze Routine ausspielte – am Ende musste sich Schwarz mit 1:7 geschlagen geben.

Leichtes Spiel hatte dagegen Witalis Lazovski in der 71-Kilogramm-Klasse, in der er Robin Layer deutlich dominierte und technisch überlegen nach zweieinhalb Minuten als Sieger feststand. Ali-Pasha Umarpashaev, der immer besser in Form kommt, rückte in Reilingen in die Freistil-Klasse bis 80 Kilo auf und hatte dort mit Thilo Dicker keine Probleme, auch er gewann nach zweieinhalb Minuten dank technischer Überlegenheit.

Wie schon zuletzt gegen Lichtenfels, durfte Mansur Dakiev auch in Reilingen ran, diesmal in seinem angestammten Freistil-Weltergewicht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fasste er mit zunehmender Dauer mehr Selbstvertrauen und hielt bei der 2:11-Niederlage ganz gut mit – klar fehlt ihm auf dem Level noch die Erfahrung, aber die Ansätze sind da. Im abschließenden Greco-Welter empfahl sich der starke Idris Ibaev mit einem Überlegenheitssieg nach 3:30 Minuten gegen Alexander Zentgraf für die U23 WM in Belgrad.

Dr. Thomas Frey überreicht Jürgen Löblein symbolisch den Schlüssel zur neuen Ringerhalle

24.10.2021 22:00

Die neue Heimat der Burghauser Ringer ist offiziell eröffnet!

Nach vielen Jahrzehnten in der altehrwürdigen Lirkhalle, beginnt nun auch offiziell ein neues Kapitel für die Burghauser Ringerabteilung des SV Wacker Burghausen – die neue Ringerhalle wurde am vergangenen Samstag vor dem Bundesliga-Heimkampf gegen den AC Lichtenfels feierlich übergeben und offiziell eröffnet. In Anwesenheit von Bürgermeister Florian Schneider, Alt-Bürgermeister Hans Steindl, Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey und Geschäftsführer Heiko Hiller wurde dem Ringer-Abteilungsleiter Jürgen Löblein symbolisch der Schlüssel der neuen Halle übergeben.

Zu Beginn der Eröffnungsfeier begrüßte Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey die anwesenden Ehrengäste, Funktionäre, Helfer und Sportler und bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung und die reibungslose Abwicklung des Hallenneubaus, allen voran bei der Stadt Burghausen und der Fa. Hinterschwepfinger. Darüber hinaus stellt er fest: „Wir haben diesem Neubau nicht zugestimmt, weil die Ringer dreifacher Deutscher Mannschaftsmeister wurden und damit die sportlich erfolgreichste Abteilung des SV Wacker Burghausen darstellen. Viel mehr sind die Ringer ein Paradebeispiel, wenn es Themen wie den Zusammenhalt innerhalb der Abteilung,  ehrenamtliches Engagement und die allgemeine reibungsfreie Zusammenarbeit mit dem Hauptverein geht. Der Begriff „Ringerfamilie“ ist absolut passend, denn hier steht man zusammen, hilft sich gegenseitig und hat ein ausgeprägtes Gefühl der Zusammengehörigkeit.“

Sowohl Bürgermeister Florian Schneider als auch Alt-Bürgermeister Hans Steindl hoben anschließend den Stellenwert des Sports in Burghausen hervor – begonnen beim Kinder- und Jugendsport, über den Breitensport bis hin zum Leistungssport. „Burghausen ist nicht nur eine historische Stadt und eine Stadt der Wissenschaft, allen voran ist Burghausen eine Sportstadt!“, hob Florian Schneider abschließend hervor und betonte im Zuge dessen auch den hohen Stellenwert der Jugendarbeit. Auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein bedankte sich abschließend bei allen Beteiligungen und fokussierte sich in seiner Rede auf das Zusammenspiel von Leistungssport und Nachwuchsförderung: „Jeder junge Sportler braucht Idole. Spitzensportler wie Andreas Maier, Matthias Maasch oder Eugen Ponomartschuk sind sportliche Vorbilder, zu denen Nachwuchsringer aufschauen können. Nur in einem erfolgreichen Zusammenspiel aus Spitzensport und Nachwuchsförderung ist Ringen auf so hohem Niveau möglich. Wir freuen uns, dass nun mit dieser neuen Sportstätte herausragende Trainingsmöglichkeiten und damit die Grundlage für alle zukünftigen Ringergenerationen geschaffen wurde.“

Zum Abschluss der Feierlichkeiten überreichte Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey einen symbolischen Holzschlüssel an Jürgen Löblein und schloss damit die Eröffnungsfeierlichkeiten ab. Im Anschluss hatten alle Anwesenden noch die Möglichkeit, sich alle Räumlichkeiten bis ins Detail anzusehen, den Kraftraum und die Sauna zu erkunden und sich mit den anwesenden Mitgliedern der Abteilungsleitung der Burghauser Ringer über die modernen Funktionalitäten der Ringerhalle auszutauschen.

Rückblick: Erste Überlegungen zum Neubau einer Halle gab es bereits im Frühjahr 2018 zusammen mit dem damaligen Bürgermeister der Stadt Burghausen, Hans Steindl. In Kooperation mit der Firma Hinterschwepfinger wurde innerhalb weniger Monate ein innovatives und zeitgleich funktionales Hallenkonzept entworfen, dessen Bauantrag bereits im November 2019 genehmigt und freigegeben wurde. Noch im selben Monat begannen im Bereich neben der Sportparkhalle die Rodungs- und Demontagearbeiten, welche in Eigenleistung durch zahlreiche Abteilungsmitglieder durchgeführt wurden. Im Frühjahr 2020 starteten die Erd-Arbeiten und der Rohbau wurde bis Mai 2020 fertiggestellt. Im Anschluss erfolgte der Innenausbau sowie die Einrichtung der Halle bis September 2020, darunter ein hochmoderner Kraftraum, eine große Sauna incl. Tauchbecken und natürlich die beeindruckende Ringermatte aus dem Hause Foeldeak, die mit einer Grundfläche von über 360 m2 die nach aktuellem Stand die größte einteilige Ringermatte der Welt darstellt. Viele schweißtreibende Arbeitsstunden später erfolgte im Oktober 2020 der Einzug in die neuen Räumlichkeiten, sodass der Trainingsbetrieb aufgenommen werden konnte. Seitdem bietet die neue Ringerhalle optimale Trainingsmöglichkeiten: Vom Schülerringer bis zum Kaderathleten profitieren nun Athleten aller Alters- und Leistungsklassen von der  neuen Heimat der Burghauser Schwerathleten.

Der frisch gebackene Ringer-Weltmeister zu Gast im Rathaus

19.10.2021 18:00

Idris Ibaev trägt sich ins Gästebuch der Stadt ein

Der große Coup ist dem 22-Jährigen Burghauser Idris Ibaev bei den U23-Weltmeisterschaften im Ringen in Belgrad gelungen: Es ist Weltmeister geworden. „Wir sind sehr stolz auf Ihre Leistung“, begrüßte Erster Bürgermeister Florian Schneider den Sportler im Burghauser Rathaus. Begleitet haben den jungen Weltmeister sein „Entdecker“ und Trainer Matthias Maasch, Ringer-Abteilungsleiter Jürgen Löblein sowie SV Wacker Geschäftsführer Heiko Hiller. 

Der aus Tschetschenien stammende Weltmeister ist als „Ringer-Rohdiamant“, so Jürgen Löblein, vor gut zwei Jahren aus Witten nach Burghausen gekommen. Seine Familie ist in Witten (bei Dortmund) geblieben und Idris Ibaev hat bei der Firma Rösler eine Lehre begonnen mit der Möglichkeit, zweimal täglich beim SV Wacker zu trainieren. „Es ist das Zusammenspiel aus Trainingsmöglichkeiten, Begabung und einem Arbeitgeber, der dies ermöglicht“, unterstreicht Heiko Hiller. In Witten habe Idris Ibaev bereits als Mechaniker gearbeitet, bei Rösler sattelt er noch eine Ausbildung als technischer Systemplaner auf.

Matthias Maasch, selbst fünffacher deutscher Meister, hat sich Idris Ibaev persönlich angenommen und trainiert täglich zweimal mit dem Ausnahmetalent. Er hat auch mental mit dem 22-Jährigen viel gearbeitet. „Ich habe einfach gemacht, was Maasch mir beigebracht hat“, sagt Idris Ibaev bescheiden.

„Es muss viel stimmen, um Weltmeister zu werden. Angefangen von der Tagesform, der mentalen Stärke, aber eben auch die Trainingsleistung im Vorfeld“, sagt Matthias Maasch. „Sie gehen Ihren Weg dabei konsequent und zudem sehr sympathisch“, so das Stadtoberhaupt. Idris Ibaev hat sich ins Gästebuch der Stadt Burghausen eingetragen gleich nach Anna Schaffelhuber und Florian Silbereisen. „Wir wünschen Ihnen eine große sportliche Zukunft bei uns in Burghausen“, unterstrich der Bürgermeister.

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