Aktuelle News & wichtige Informationen

Zelimkhan Khadjiev gewann beim Grand Prix von Zagreb die Goldmedaille
Burghauser Freistil-Ringer international erfolgreich
Eine überaus erfolgreiche Woche erlebte Zelimkhan Khadjiev, der beim Grand Prix von Zagreb – dem ersten Turnier der „Ranking Series“ des Jahres – einen fulminanten Turniersieg feiern konnte. In der stark besetzten Klasse bis 79kg setzte sich der Franzose im Finale souverän gegen den hochgehandelten Iraner Mahdi Mohammad Yousefihajivar durch. Bereits Ende Januar gelang zudem David Baev - Burghausens erfolgreichster Punktesammler der abgelaufenen Saison – der Turniersieg beim renommierten Ivan Yarygin Cup.
Bei den Zagreb Open wusste Zelimkhan Khadjiev auf ganzer Linie zu überzeugen: In der Qualifikationsrunde zwang der sympathische Franzose den Georgier Otari Adeischvili mit 8:4 in die Knie, gegen den Khadjiev lange schwer zu kämpfen hatte und erst in der letzten Minute der Kampfzeit die zum Sieg benötigten Wertungen einfahren konnte. Klarer verlief hingegen das Viertelfinale, in dem er sich mit dem Polen Andrzej Piotr Sokalski konfrontiert sah: nach einem ausgeglichenen Kampfbeginn gelangen Khadjiev in der zweiten Runde zwei Take-Downs, durch die er seinen 5:0 Punktsieg klar machen konnte. Mit dem US-Amerikaner Rocco Welsh wartete im Halbfinale ein überaus ernstzunehmender Gegner, dem Khadjiev jedoch mit einer routinierten und konzentrierten Leistung den Zahn zog: nach einem 0:1 Rückstand gelang dem Franzosen zum Ende der ersten Runde hin innerhalb weniger Sekunden ein Take-Down sowie ein kraftvoller Durchdreher. Dass der Amerikaner am Ende noch auf 4:2 verkürzen konnte, änderte an Khadjievs Sieg allerdings nichts mehr. Im Finale kam es anschließend zum Aufeinandertreffen der beiden dominantesten Ringer im Turnierverlauf der 79kg-Klasse. Gegen den Iraner Iraner Mahdi Mohammad Yousefihajivar – seines Zeichens amtierender U23-Weltmeister - zeigte Khadjiev einmal mehr eine herausragende Leistung. Anstatt sich gegen seinen favorisierten Gegner auf die Defensive zu fokussieren, entschied sich Khadjiev für eine offensive Kampfweise, die sich am Ende auszahlen sollte. So ging er nach einer Ausring-Situation im Boden und einem kraftvollen Durchdreher im ersten Kampfabschnitt mit 4:0 in Führung. Wenngleich der Iraner in der zweiten Runde einen Gang höher schaltete und Khadjiev zusehends in die Defensive zwang, konnte er am Ende den 5:3 Punktsieg des Franzosen nicht mehr abwenden. Durch seinen Turniersieg gelang Zelimkhan Khadjiev zudem historisches: Als erster französischer Ringer überhaupt konnte er einen Turniersieg im Rahmen der „Ranking Series“ feiern. Sang- und klanglos schied hingegen Iszmail Muszukajev bereits in der Qualifikationsrunde aus: gegen den US-Amerikaner Jarrett Andrew Jacques unterlag der Ungar mit 2:3 nach Punkten.
Sein Teamkamerad David Baev bestritt hingegen den Ivan Yarygin Cup erfolgreich: Während der Russe in Burghausen primär in der 75kg-Klasse antrat, trainierte er für die Teilnahme im Ivan Yarygin Cup auf 70kg ab. Dies sollte sich für den ehemaligen Weltmeister auszahlen, der in seiner Karriere bereits auf drei Medaillen bei diesem traditionell überdurchschnittlich stark besetzten Turnier zurückblicken konnte. Zum Turnierauftakt ließ David Baev dem Mongolen Zandanbat Batsaikhan nicht den Hauch einer Chance – mit 12:1 punktete Baev seinen überforderten Gegner vorzeitig aus. Im Achtelfinale eliminierte er anschließend den amtierenden U23 Vizeweltmeister Magomed-Emin Eltemirov knapp mit 4:2 nach Punkten, sodass er im Viertelfinale auf Saiyan Kazyryk traf, den er ebenfalls nach Punkten besiegen konnte. Im Halbfinale wartete mit Zagir Shakiev einer der nominell leichteren Gegner, den Baev nach kurzen Anfangsschwierigkeiten ebenfalls mit 6:2 nach Punkten in Schach halten konnte. Im Finale traf Baev auf die große Turnierüberraschung Konstantin Kaprynov, der in seiner Karriere noch keinen einzigen großen internationalen Erfolg feiern konnte, beim Ivan Yarygin Cup allerdings Größen wie den ehemaligen Europameister Kurban Shirav in die Knie zwang. So entwickelte sich im Finale ein Fight auf Augenhöhe, in dessen Verlauf Baev zuerst mit 1:0 in Führung ging, die allerdings Kaprynov im zweiten Kampfabschnitt zum 1:1 egalisieren und anschließend sogar in eine 3:1 Führung umwandeln konnte. Erst in der letzten Minute konnte Baev nach einem Take-Down zum 3:3 ausgleichen. Dadurch setzte sich Baev schlussendlich in Folge der zuletzt erzielten Wertung durch und feierte seinen ersten Ivan Yarygin–Turniersieg. Durch diesen Erfolg brachte sich Baev in die „Pole Position“, wenn es um die Nominierung für die anstehenden Europameisterschaften geht, die im April in der slowakischen Hauptstadt Bratislava ausgetragen werden.

Mustafa Ermanbetov (links) konnte sich mit seinen Team-Kameraden über die Silbermedaille freuen
Mustafa Ermanbetov ist bayerischer Vizemeister im freien Stil
Dass die Burghauser Ringer nicht nur im griechisch-römischen Stil erfolgreich sein können, bewies der Ringer-Nachwuchs des SV Wacker Burghausen am vergangenen Wochenende eindrucksvoll im Rahmen der bayerischen Freistilmeisterschaften, die im oberfränkischen Burgebrach ausgetragen wurden. Allen voran wusste Mustafa Ermanbetov mit einer beeindruckenden Leistung zu überzeugen, die sich am Ende im Gewinn der Silbermedaille widerspiegelte.
Dass sich der Ringsport in Bayern über einen konstant hohen Zuspruch erfreuen kann, bewiesen die diesjährigen Bayerischen Meisterschaften eindrucksvoll: bei dem Groß-Event, das vom TSV Burgebrach in tadelloser Manier ausgetragen wurde, fanden sich am Samstag 259 und am Sonntag 203 Teilnehmer ein, um im sportlich fairen Wettstreit die diesjährigen Freistil-Meister auf Landesebene zu bestimmen.
Am Samstag gingen mit den Männern auch die Nachwuchsathleten der U12- und U17 sowie die Sportlerinnen der weiblichen Jugend auf die Matte. Seit vielen Jahren konnte der SV Wacker Burghausen wieder eine junge Ringerin auf ein Turnier entsenden. Für Ramona Rothe stellten die diesjährigen Bayerischen Meisterschaften ihren ersten Turnierauftritt für den SVW überhaupt dar. Und wenngleich sie in ihrem einzigen Duell gegen Jonna Maunu (TSC Mering) auf Schulter unterlag, waren die ersten Turniererfahrungen und die Silbermedaille der verdiente Lohn für die schweißtreibenden Anstrengungen im Training. In der Altersklasse der U12 schickte der SVW drei Starter ins Rennen. So gingen Alexander Bulatov und Emil Heß im Limit bis 38kg an den Start. Bulatov kämpfte sich nach vier Siegen und einer Niederlage in den Pool-Kämpfen bis ins kleine Finale vor. Dort traf er auf Masis Kirkoroglu (SV Johannis Nürnberg), dem er nach einem intensiven und aktionsreichen Duell knapp mit 7:9 nach Punkten unterlegen war. Mit dem undankbaren vierten Platz verpasste er die Medaillenränge nur um Haaresbreite, doch durch seine starken Leistungen bestätigte er seine zuletzt ansteigende Formkurve eindrucksvoll. Auch Emil Heß konnte am Ende mit seinen Leistungen zufrieden sein: auf zwei Siege zum Turnierauftakt musste er sich im weiteren Verlauf zweimal geschlagen geben, sodass er am Ende in den Finalkämpfen um Platz fünf und sechs landete. Dort legte er die Lokalmatadorin Antonia Andrea Gareis (TSV Burgebrach) aufs Blatt und sicherte sich somit mit einem Sieg einen positiven Turnier-Abschluss. In der Klasse bis 46kg verpasste Ben Riekert bei seinen beiden Kämpfen einen Sieg und landete auf Rang sieben.
Am Sonntag schickte der SVW anschließend mit Talha Yilmaz (35 kg), Mustafa Ermanbetov (38 kg), Denis Vernergold (44 kg) und Timur Muhametow (52 kg) vier hoffnungsvolle Nachwuchsringer ins Rennen um die Medaillen. Den größten Erfolg feierte in jedem Fall Mustafa Ermanbetov, der nach seinem undankbaren vierten Platz im Vorjahr heuer seine starken Leistungen mit der Silbermedaille veredelte. Vor allem in den Poolkämpfen demonstrierte er Freistilringen par excellence und besiegte seine drei Gegner allesamt vorzeitig. Im Finale kam es zum Show-Down mit Kiryl Sulkouski (SV Siegfried Hallbergmoos). Dort entwickelte sich ein Gefecht auf Biegen und Brechen, das beide Nachwuchssportler für sich entscheiden wollte. Am Ende behielt der Hallbergmooser Athlet knapp mit 9:6 die Oberhand. Mit einem guten fünften Platz beendete Talha Yilmaz das Turnier. Wenngleich er in der Vorrunde nur einen Sieg feiern konnte, gelang es ihm, alle Kämpfe bis zum Schluss hin offen zu gestalten. Im Kampf um den fünften Platz punktete Yilmaz den Bindlacher Leopold Kolb technisch überlegen aus. Ebenfalls auf dem fünften Platz landete Timur Muhametow, den in den Pool-Kämpfen ebenfalls ein Sieg gelang. Im entscheidenden Fight punktete auch er seinen Gegner Asllan Ahmeti (TV Traunstein) mit 10:0 vorzeitig aus. Keine Chance hatte hingegen Denis Vernergold, der nach zwei Schulterniederlagen vorzeitig die Segel streichen musste und im Gesamtklassement auf dem zehnten Platz landete.
Am kommenden Wochenende folgen die Bayerischen Meisterschaften im griechisch-römischen Stil - der Paradedisziplin der Burghauser Nachwuchsringer. Dann führt den Burghauser Tross der Weg ins schwäbische Aichach.

Chermen Valiev sicherte sich in Nizza die Goldmedaille
Gold und Silber für Wacker-Freistil-Ringer beim Grand Prix von Frankreich Henri Deglane
Während am vergangenen Wochenende der erste Finalkampf in der Ringerbundesliga stattfand, waren zwei Freistil-Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader international im Einsatz. Beim traditionellen Grand Prix von Frankreich Henri Deglane gingen Chermen Valiev in der Klasse bis 74kg für Albanien auf die Matte, Zelimkhan Khadjiev vertrat die Farben seines Heimatlands Frankreich. Leider war das generelle Niveau des Turniers überraschend schwach - mit rund 200 Teilnehmern bei den Männern und Frauen waren rund ein Drittel weniger Sportler am Start als noch im Vorjahr.
Zum Turnierauftakt traf Valiev in den Poolkämpfen auf den Marokkaner Rayenne Essaidi, der für den Olympia-Dritten von Paris keine echte Hürde darstellte. In seiner bekannt ruhigen und konzentrierten Ringweise setzte Valiev immer wieder zu seinen blitzschnellen Beinangriffen an, gegen die sein Gegner nichts entgegenzusetzen hatte. Mitte des zweiten Kampfabschnitts stand nach einem Durchdreher dann der vorzeitige 10:0 Punktsieg Valievs fest. Im zweiten Kampf traf Valiev auf den Franzosen Abdoul Nakaev, der dem Albaner wesentlich mehr abverlangte. Wenngleich Valiev nach einem Take-Down mit 2:0 in Führung ging, gelang dem Franzosen nach einer Ausring-Situation im Boden der 2:2 Ausgleich, sodass es mit diesem knappen Ergebnis in die Pause ging. Nach zwei überhasteten Angriffen des Franzosen konnte Valiev weniger später wieder mit 6:2 in Front gehen und diesen Vorsprung sogar noch auf 8:2 ausbauen. Durch diesen Sieg belegte Valiev den ersten Platz in seinem Pool, wodurch er ins Halbfinale einzog. Dort wartete mit Adam Thomson der Vertreter Kanadas auf Valiev. Nach einem ruhigen Kampfbeginn schaltete Valiev Mitte der ersten Runde einen Gang höher, zwang seinen Gegner zu Boden und ließ zwei kraftvolle Durchdreher folgen. Nach einem weiteren Take-Down kurz vor Rundenende baute Valiev seinen Vorsprung sogar noch auf 9:0 aus. Kurz nach Wiederanpfiff griff sich der Albaner das Bein seines Gegners und beförderte ihn aus dem Mattenkreis, sodass er sich auch in diesem Gefecht absolut ungefährdet mittels technischer Überlegenheit nach rund vier Minuten Kampfdauer durchsetzen konnte. Im Finale traf Valiev anschließend auf den US-Amerikaner Qunicy Monday, der seinerseits nach drei klaren Siegen souverän durchs Turnier gegangen war. Und auch die erste erfolgreiche Aktion gehörte Monday, der nach einem schnellen Beinangriff mit 2:0 in Führung ging. Doch diese sollte nicht lang Bestand haben: nach einem Take-Down setzte Valiev zu einer Serie an Durchdrehern an, gegen die sein Gegner nichts erwidern konnte. Nach zwölf Punkten innerhalb weniger Sekunden machte Valiev schnell den Sack zu und sicherte sich so seinen ersten Titelgewinn beim Grand Prix von Frankreich.
Im 79kg-Limit ging Zelimkhan Khadjiev als einer der Turnierfavoriten an den Start. Zum Auftakt traf er auf den Deutschen Richard Schröder, den er nach nicht einmal zwei Minuten Kampfzeit niederringen konnte. Nach einer Serie an Beinschrauben sicherte sich Khadjiev den technischen Überlegenheitssieg. Auch im zweiten Turnierkampf machte der Franzose kurzen Prozess: Nach zwei Take-Downs und zwei Durchdrehern legte Khadjiev seinen österreichischen Gegner Simon Marchl beim Stand von 9:0 aufs Blatt. Damit war der Halbfinal-Einzug geschafft - dort traf er im Anschluss auf den Finnen Joona Vouti. Schnell gelang Khadjiev ein Take-Down, gefolgt von einem Durchdreher, was ihn mit 4:0 in Führung brachte. Und noch vor Ende der ersten Runde setzte er dem ungleichen Duell ein vorzeitiges Ende: nach zwei Beinschrauben stand Khadjievs Überlegenheitssieg und damit auch sein Finaleinzug fest. Dort kam es anschließend zum Aufeinandertreffen der beiden Turnierfavoriten in der 79kg-Klasse. Mit dem US-Amerikaner Kennedy Monday hatte Khadjiev noch ein Hühnchen zu rupfen, denn beide Sportler standen sich bereits im Vorjahr beim Grand Prix von Spanien gegenüber - damals hatte der Amerikaner das bessere Ende für sich. Doch dieses Mal schien es besser zu laufen: wenngleich Khadjiev schnell mit 0:1 in Rückstand geriet, konnte der diesen innerhalb von Sekunden in eine 2:1 Führung wenden und diese wenig später noch auf 4:1 ausbauen. Was dann passierte, glich dem letzten Aufeinandertreffen der beiden Sportler fast aufs Haar: Khadjiev agierte offensiv, Monday beschränkte sich aufs Kontern. Aus Sicht des US-Amerikaners sollte diese Taktik wieder erfolgreich sein: Nach zwei sehenswerten Kontern ging Monday wie aus dem nichts mit 9:5 in Führung. Und auch im zweiten Kampfabschnitt sollte es für Khadjiev nicht besser laufen: Nach einer weiteren Vier-Punkte-Wertung des groß gewachsenen Amerikaners - resultierend aus einem weiteren abgefangenen Angriffs Khadjievs - war die Messe damit quasi gelesen. Zwar konnte der Franzose im weiteren Kampfverlauf noch auf 13:9 verkürzen, am Ende musste er sich trotz einer starken Turnierleistung mit dem Silberrang zufrieden geben.

Michael Widmayer kochte ins 71kg-Limit ab und besiegte dort Ruslan Kudrynets souverän.
Alles gegeben, lange geführt und am Ende doch verloren: SVW verpasst Finaleinzug
Lange Zeit sprach viel für den sechsten Finaleinzug der Burghauser Ringer, die am vergangenen Samstag im Rahmen des zweiten Halbfinalkampfs beim ASV Schorndorf zu Gast waren. Wenngleich sich der SV Wacker Burghausen im Hinkampf einen Punkt Vorsprung erkämpfen konnte, lag die Favoritenrolle im Rückkampf klar bei den gastgebenden Württembergern. Doch die Burghauser Ringer legten los wie die Feuerwehr, lagen lange in Führung und gaben diese erst im letzten Kampf des Abends aus der Hand, sodass die Hoffnungen auf eine erfolgreiche Titelverteidigung platzten.
Die sportliche Leitung der Burghauser Ringer musste sich im Vorfeld der Begegnung ungewöhnlich viele Gedanken hinsichtlich der Aufstellung für den Rückkampf machen, musste doch der verletzungsbedingte Ausfall von Witalis Lazovski kompensiert werden, der sich am vergangenen Wochenende einen Trümmerbruch der Nase zugezogen hatte. Am Ende gingen die Gedankenspiele des Burghauser Cheftrainers Eugen Ponomartschuk nahezu perfekt auf. Zu Beginn trafen in der 61kg Kasse die beiden deutschen Spitzenringer Fabian Schmitt und Georgios Scarpello. Da sich der Schorndorfer im Hinkampf seinerseits eine Rippenverletzung zugezogen hatte, war es nicht überraschend, dass er bereits nach wenigen Sekunden auf der Matte verletzungsbedingt aufgeben musste. Im Freistil-Schwergewicht schickten die Burghauser Erik Thiele ins Rennen, der bereits im Vorjahr seinen Gegner Mohsen Siyar knapp besiegen konnte. Und auch dieses Mal gab Thiele trotz 15kg weniger auf den Rippen ein gutes Bild ab und lieferte dem Schorndorfer einen Kampf auf Augenhöhe. Bis wenige Sekunden vor Kampfende lag Thiele noch mit 2:6 zurück, doch durch einen letzten Kraftakt gelang dem Burghauser noch eine wichtige Wertung zum 4:6, sodass am Ende nur ein Punkt anstatt deren zwei aufs Konto der Gastgeber wanderten. Im Limit bis 66kg setzte beide Teams auf altbewährtes: während für den SV Wacker Burghausen der vierfache Europameister Arsen Harutyunyan auf die Matte ging, schickte der ASV Burak Demir ins Rennen, der bereits im Halbfinal-Hinkampf nicht über die Zeit gekommen war. So kam es auch im Rückkampf: noch in der ersten Runde wurde der armenische Ausnahmeringer in Burghauser Diensten seiner Favoritenrolle gerecht - mit einem ungefährdeten 15:0 Sieg brachte er sein Team auf 1:8 in Front. Nun stand einer der Schlüsselkämpfe des Kampfabends an, in dem sich in der Klasse bis 98kg Greco Lucas Lazogianis und Felix Baldauf gegenüberstanden. Zu Beginn des Kampfs zeigte sich der Schorndorfer Lazogianis aktiver und wurde im Bodenkampf mit der Oberlage bedacht. Dort konnte er allerdings seinen Versuch eines Aushebers nicht erfolgreich zu Ende bringen und wurde von Baldauf ausgekontert. Dies hatte auch nach dem angeforderten Videobeweis Bestand, sodass Baldauf mit 1:2 in Führung ging. Im zweiten Kampfabschnitt bekam Baldauf seinerseits die Oberlage zugesprochen, ging damit mit 1:3 in Führung, konnte allerdings daraus kein Kapital schlagen. Und so kam es wie es kommen musste: nach einer weiteren angeordneten Bodenlage gegen den Burghauser gelang Lazogianis eine Rolle, durch die er zum 3:3 ausglich und damit den Kampf durch die zuletzt erzielte Wertung für sich entschied. Gleich im Anschluss folgte der für beide Seiten unfassbar wichtige Kampf der Klasse bis 71kg im griechisch-römischen Stil, in der die Sportler beider Teams viel Gewicht machen mussten, um überhaupt das Limit abdecken zu können. So ging für den ASV Ruslan Kudrynets auf die Matte, beim SVW nahm Michael Widmayer die Strapazen des Gewichtmachens auf sich und kochte 7kg ab. Dies sollte sich am Ende für den Burghauser auszahlen. In einem ansonsten ausgewogenen Vergleich gelang Widmayer zu Beginn der zweiten Runde am Mattenrand ein sehenswerter Wurf, durch den er am Ende als 5:1 Punktsieger die Matte wieder verließ. Beim Stand von 2:10 zu Gunsten der bis dahin noch positiv gestimmten Burghauser ging es damit in die Halbzeitpause.
Doch nach der Pause wartete auf die Wackerianer noch jede Menge Schwerstarbeit. Dies traf auch auf Eduard Tatarinov zu, der in der Klasse bis 86kg Freistil auf Arsenii Dzhioev traf. Gegen den Vize-Weltmeister der U23-Altersklasse zeigte der Burghauser einen beherzten Kampf und ging sogar mit 1:0 in Führung. Am Ende setzte sich der favorisierte Aserbaidschaner vorzeitig durch - eine Serie an Beinschrauben beendeten Mitte der zweiten Runde Tatarinovs Hoffnungen über die Zeit zu kommen vorzeitig. Doch den ursprünglichen Burghauser Vorsprung stellte direkt im Anschluss David Baev wieder her, der heuer zum dritten Mal auf Schorndorfs Shamil Ustaev traf. Und zum dritten Mal zeigte Baev seine Ausnahmestellung in der Freistilklasse bis 75kg. Gegen seinen überforderten Gegner sammelte Baev mit schnellen Beinangriffen, Durchdrehern und Beinschrauben Wertung um Wertung, sodass kurz nach Wiederanpfiff zur zweiten Runde sein technischer Überlegenheitssieg feststand. Beim Zwischenstand von 6:14 kam es zur Neuauflage des Kampfs zwischen Ahmet Yilmaz und Idris Ibaev, die sich bereits in der Vorwoche in der Klasse bis 80kg Greco gegenüberstanden. Nachdem Schorndorfs türkischer Ausnahmeringer schon im Hinkampf seine Favoritenrolle klar untermauerte, leistete Ibaev im Rückkampf wesentlich mehr Widerstand. Nach einem erfolgreichen Konter gingt Yilmaz zwar schnell mit 4:1 in Führung, doch Ibaev setzte mit einem Ausheber nach und verkürzte auf 4:3. Doch in der angeordneten Bodenlage spielte Yilmaz seine körperlichen Vorteile clever aus: nach einem Durchdreher und einem Ausheber ging er mit einer komfortablen 12:3 Führung in die Rundenpause. Doch Ibaev gab sich noch nicht auf und punktete nach einem sehenswerten Schwunggriff zum 12:7. Doch dann schwanden beim Burghauser zusehends die Kräfte und Yilmaz bekam Oberwasser. Nach einer Serie von Durchdrehern wähnte sich Yilmaz kurz vor Kampfende bereits als Überlegenheitssieger, wurde jedoch von den Kampfrichtern eines Besseren belehrt, da einer seiner Griffe nicht gewertet wurde. So endete dieser aktionsreiche und sehenswerte Vergleich mit 21:8 zu Gunsten der Gastgeber. Im Limit bis 75kg Greco ergab sich auf Grund von Lazovskis Verletzung und dem Umstand, dass Michael Widmayer eine Klasse abtrainierte, eine Lücke in der Burghauser Aufstellung, die mit dem Eigengewächs Sultan Muhametow gefüllt wurde. Wenngleich sich Muhametow nach Kräften wehrte, gegen den amtierenden Weltmeister Ibrahim Ghanem gab es für ihn nichts zu holen: nach gut zwei Minuten Kampfzeit stand der Schultersieg des Schorndorfers fest. So kam es beim Stand von 13:14 zum Showdown in der Klasse bis 80kg Freistil, in der sich Schorndorfs Murad Kuramagomedov und Burghausens Olympia-Dritte Chermen Valiev gegenüberstanden. Es entwickelte sich ein taktisch geprägter Kampf, in dem sich der Schorndorfer leichte Vorteile erarbeiten konnte, doch technische Wertungen gelangen beiden Sportlern in den ersten fünfeinhalb Minuten der Kampfzeit nicht. So ging es beim Stand von 2:1 zu Gunsten des Schorndorfers in die letzten 30 Sekunden, in denen Valiev ein folgenschwerer Fehler unterlief. Während Valiev davon ausging, den Kampf unbedingt gewinnen zu müssen, war den Burghauser Trainern klar, dass auch diese knappe Niederlage für den Burghauser Finaleinzug reichen würde. Wie im Tunnel befindlich setzte Valiev weiter zu Angriffsversuchen an und dann geschah das Unglück: nach einem Konter seines Gegners erhielt dieser zwei Punkte zugesprochen, die auch nach dem Videobeweis bestehen blieben. So setzte sich Kuramagomedov am Ende mit 5:1 nach Punkten durch und brachte die Schorndorfer Grauhalde zum Toben. Durch diesen Sieg brachte er sein Team mit 15:14 in Front und egalisierte damit auch den Burghauser Ein-Punkte-Vorsprung, sodass es auch in der Addition der Ergebnisse beider Kampfabende unentschieden stand. In so einem Szenario hat dann die Mannschaft die Nase vorne, die in Summe mehr Einzelsiege zu verbuchen hat und da konnte der ASV Schorndorf von 20 Begegnungen 11 für sich entscheiden.
"Es waren zwei sensationelle Halbfinalkämpfe. Ein so knappes Ausscheiden tut natürlich extrem weh und es ist schwierig, nach so einem nervenaufreibenden Kampfverlauf die richtigen Worte zu finden. Unser Team hat bis zur letzten Minute alles gegeben und am Ende hat es einfach nicht sein sollen. Wir haben die perfekte Aufstellung erwischt, um hier doch noch das schier unmögliche möglich zu machen. Doch bei so knappen Kämpfen wird jeder Fehler gnadenlos bestraft. Das Ausscheiden nun an einer Person festzumachen, wäre komplett falsch. Wir gewinnen als Team und wir verlieren als Team. Am Ende muss man festhalten, dass wir letzte Woche einfach zu viel liegen haben lassen. Nachdem uns bereits kurz vor dem Kampf mitgeteilt wurde, dass ein Schorndorfer Sportler verletzt aufgeben würde, haben uns viele Leute einen Protest nahe gelegt. Fakt ist aber: Wir haben auf der Matte verloren. Der ASV hat uns diese Saison dreimal besiegt und steht verdient im Finale. Deshalb Glückwunsch nach Schorndorf und viel Erfolg in den Endkämpfen. Und abschließend geht unser besonderer Dank an unsere Fans, die uns sowohl zu Hause als auch hier in Schorndorf so klasse unterstützt haben", so die Burghauser Verantwortlichen.

Gezeichnet vom Kampf: Witalis Lazovski punktete Schorndorfs Georgios Scarpello vorzeitig aus.
Halb Krimi, halb Drama: Burghausen erkämpft sich knappen Halbfinalsieg
Manch Krimiautor hätte kein dramatischeres Drehbuch aufsetzen können, was die Zuschauer in der restlos ausverkauften Sportparkhalle beim Halbfinalkampf zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf erlebten. Am Ende war alles mit dabei: Fulminante Siege, bittere Niederlagen und sehr diskutable Entscheidungen des Kampfgerichts, die einen großen Gesprächsbedarf bei allen Ringerfans hervorgerufen haben. Am Ende stand ein 16:15 Heimsieg für den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister zu Buche, der sich nach einer in allen Belangen unzufriedenstellenden zweiten Halbzeit mehr nach einer Niederlage als nach einem Heimsieg anfühlte.
Schon vor Kampfbeginn war enorm viel Druck im Kessel. Dies zeigte sich schon im Rahmen des verzögerten Aufmarschs der Gästemannschaft. Im Anschluss starteten die Burghauser Verantwortlichen ohne Rücksicht mit dem Einmarsch, was bei den verdutzten Gästen kurz für Verwirrung sorgte. Auch im weiteren Verlauf überstrapazierte ein Verantwortlicher der Gäste die Burghauser Gastfreundschaft, da er es partout nicht für notwendig erachtete, den Aufforderungen der Burghauser Ordner nachzukommen und in die blaue Ecke zurückzukehren. Schlussendlich wurde er von einem Ordner aus dem Heimbereich entfernt.
Auch auf der Matte ging es heiß her. In der Klasse bis 61kg Freistil setzte Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk erneut auf den bisher ungeschlagenen Olympia-Dritten Gulomjon Abdullaev. Dieser traf wie schon in der Vorrunde auf Burak Demir, der gegen den Usbeken in Burghauser Diensten kein Land sah. Nach rund viereinhalb Minuten stand Abdullaev Überlegenheitssieg fest - die ersten vier Punkte wanderten damit aufs Burghauser Konto. Doch schon im nächsten Kampf gelang den Gästen der Ausgleich. Gegen den über 27kg schwereren deutschen Olympiateilnehmer Jello Krahmer fand Ramsin Azizsir dieses Mal keine Mittel - mit 0:16 unterlag der Burghauser kurz vor dem Kampfende vorzeitig. Trotz der Überlegenheit Krahmers gab es bereits in diesem Kampf einige Entscheidungen des Kampfgereichts gegen den Burghauser, die gemäß den gültigen Regeln überhaupt nicht nachvollziehbar waren. Anschließend folgte aus Burghauser Sicht eins der Highlights des Abends: Im Greco-Kampf der 66kg Klasse trafen Witalis Lazovski und Georgios Scarpello aufeinander. Obwohl Lazovski wieder viel Gewicht machen musste, um das Gewichtslimit zu erreichen, dominierte er den Kampf nach Belieben und scheuchte seinen überforderten Gegner quer über die Matte. Die Punkte sammelte er hingegen im Bodenkampf: bereits in der ersten Runde gelang dem Wackerianer ein sehenswerter Ausheber, in der zweiten Runde ließ er nochmals zwei Würfe folgen. Doch beim letzten Wurf fiel Scarpello – der mit Sicherheit unabsichtlich und im Eifer des Gefechts - seine Füße hinter den im Wurf befindlichen Burghauser brachte, mit dem Hinterkopf auf das Gesicht seines Gegners der unkontrolliert zu Boden stürzte. Scarpello zog sich eine Platzwunde am Hinterkopf zu, den stark blutenden Lazovski, der noch seinen technischen Überlegenheitssieg feiern konnte, erwischte es ungleich schwerer. Für ihn ging es anschließend auf direktem Wege ins Krankenhaus. Dort wurde ein Trümmerbruch der Nase diagnostiziert wurde. Damit steht fest, dass der Burghauser Punktegarant für den Rest der Saison ausfallen wird, zumal er in den nächsten Tagen operativ behandelt werden muss. An einen weiteren Einsatz auf der Matte ist somit nicht zu denken, ein herber Verlust für die Mannschaft. Ein Duell auf Augenhöhe entwickelte sich in der Klasse bis 98kg Freistil, in der einmal mehr Erik Thiele und Ertugrul Agca die Klingen kreuzten. Nachdem der Schorndorfer schnell mit 0:2 in Führung gegangen war, gelang Thiele in der zweiten Runde des sehr taktisch geprägten Kampfs noch der 2:2 Ausgleich, der am Ende den Sieg für Thiele bedeutete, der bereits vor Kampfbeginn zu seiner Auszeichnung als Deutschlands Ringer des Jahres geehrt wurde. Im letzten Kampf vor der Pause zeigte Burghausens Weltmeister Iszmail Muszukajev einmal mehr seine beeindruckenden Freistil-Fähigkeiten. In der Neuauflage des Kampfs gegen Schorndorfs Dawid Wolny setzte sich der Ungar souverän und ungefährdet durch seine unfassbar schnellen Beinangriffe mit 10:0 durch und brachten den SVW damit zur Halbzeit mit 12:4 in Front.
Doch was anschließend folgte, war mit Worten kaum zu beschreiben. In der Klasse bis 86kg Greco traf Burghausens Roland Schwarz erneut auf Schorndorfs Weltmeister Akzhol Makhmudov. Da dieser im Stand wesentlich aktiver war, wurde dem Kirgisen im Bodenkampf die Oberlage zugesprochen. Schwarz verteidigte sich bravourös gegen Makhmudov, bis dieser zu einem Ausheber ansetzte. Doch Schwarz brachte seinen Gegner aus dem Gleichgewicht und setzte selbst zu einem Wurf an und brachte seinen Gegner in die gefährliche Lage - vier Punkte wanderten auf sein Konto. Doch nach dem Videobeweis änderte das Kampfgericht seine Meinung und bestrafte Schwarz, der bei seiner erfolgreichen Defensivarbeit angeblich die Beine einsetzte - eine Ansicht, die in der tobenden Sportparkhalle keinesfalls so gesehen wurde. Auch im weiteren Kampfverlauf sah sich Schwarz, trotz einem völlig normalen Kampfverlaufs, immer wieder mit ständigen Ermahnungen der Kampfrichterin konfrontiert, was dem Burghauser berechtigterweise sichtlich die Zornesröte ins Gesicht trieb. Angestachelt vom frenetischen Publikum gelang ihm in der zweiten Runde noch selbst ein Ausheber, bei dem sein Gegner ebenfalls klar ersichtlich regelwidrig Beinarbeit betrieb - dieses Mal jedoch ohne Sanktionen des Kampfgerichts. Am Ende musste sich Schwarz seinem Gegner mit 3:9 geschlagen geben, wodurch zwei Punkte aufs Konto der Gäste flossen. In der Klasse bis 75kg sah sich Burghausens Greco-Spezialist Michael Widmayer mit Schorndorfs französischem Weltmeister Ibrahim Ghanem konfrontiert. Gegen Ghanem fand sich Widmayer von der ersten bis zur letzten Minute in der Defensive wieder und kassierte gegen den überraschend offensiv ausgerichteten Franzosen Wertung um Wertung. Nur durch Widmayers Kämpferherz gelang es ihm, eine vorzeitige Niederlage zu verhindern, sodass am Ende beim Stand von 1:14 nur drei Punkte aufs Schorndorfer Konto wanderten. In der Klasse bis 80kg Freistil kam es anschließend zu einem weiteren Aufreger: Nicht von den Sportlern, vielmehr in Persona von Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt. Während sich Zelimkhan Khadjiev und Murad Kuramagomedov auf der Matte einen Freistilkampf auf internationalem Spitzenniveau lieferten, rückte das Geschehen auf der Matte zum Halbzeitpfiff in den Hintergrund. Kurz vor Abpfiff entledigte sich Kuramagomedov seines Burghauser Gegners aus Sicht der Trainer regelwidrig, wodurch Eugen Ponomartschuk den Videobeweis forderte. Diesen nahm Zelimkhan Khadjiev jedoch nach sofortiger Abstimmung nicht an, sodass der Burghauser Trainer den Würfel zurücknahm und Kampfrichterin Ramona Scherer entsprechend informierte. Doch dies hinderte Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt nicht, die sog. Challenge trotzdem durchzuführen, diese für Burghausen negativ zu entscheiden und dem Schorndorfer einen Strafpunkt zuzusprechen. Und dies, obwohl Kampfrichterin Ramona Scherer ihren Mattenpräsidenten mehrfach darauf hinwies, dass der Burghauser Sportler die Challenge nicht bestätigt habe und der rote Würfel sich immer noch in der Burghauser Ecke befand. Khadjiev unterlag seinem Gegner mit 2:5, sodass Schorndorf zwei weitere wichtige Punkte erhielt. Bei einem 2:4 - dem eigentlichen Ausgang des Kampfs - wäre hingegen nur ein Punkt aufs Schorndorfer Konto gegangen. Noch am Kampfabend selbst legten die Burghauser Verantwortlichen gegen die Wertung dieses Ergebnisses Protest ein, was im Kampfprotokoll auch entsprechend vermerkt wurde. Somit schmolz der Burghauser Vorsprung auf 12:11. Doch SVW-Neuzugang David Baev riss im Anschluss das Burghauser Publikum mit einem sagenhaften Überlegenheitssieg gegen Shamil Ustaev förmlich von den Sitzen. Durch schnelle Beinangriffe und am Ende durch eine Serie von Beinschrauben punktete Baev seinen konsternierten Gegner vorzeitig aus. Im letzten Kampf hatten die Gäste mit dem Türken Ahmet Yilmaz noch ein Ass im Ärmel, gegen das Idris Ibaev an diesem Abend kein Mittel fand. Gegen den körperlich starken Yilmaz kassierte Ibaev in der Bodenlage zu viele Wertungen, sodass der Schorndorfer kurz nach Beginn der zweiten Runde die Matte als vorzeitiger Sieger verließ. Damit lautete der Endstand des ersten Halbfinalkampfs 16:15 - ein Sieg, der auf Grund der Geschehnisse in der zweiten Halbzeit einer Niederlage gleichkam. Vor allem in Folge der schweren Verletzung von Witalis Lazovski gilt Schorndorf nun als glasklarer Favorit für den Einzug ins Finale.
Im Anschluss an den Kampf veröffentlichten die Burghauser Verantwortlichen ein kurzes Statement: "Wir haben den erwartet schweren Kampfabend erlebt, unsere Mannschaft hat alles gegeben. Unsere Fans haben in der Halle richtig Stimmung gemacht und unsere Sportler bis zum Limit gepuscht. Auch unserem Gegner von ASV Schorndorf muss an dieser Stelle Respekt gezollt werden - ihre Sportler haben an diesem denkwürdigen Kampfabend alles gegeben und hervorragenden Ringkampfsport geboten. In Summe: Von beiden Mannschaften ein wirklich würdiges Halbfinale. Mit den Entscheidungen des Kampfgerichts konnte jedoch an diesem Abend nicht nur die Burghauser Seite, sondern auch jeder neutrale Ringerfan nicht einverstanden sein. Ein dreiköpfiges Kampfgericht überzeugt in einem solch hochkarätigen Kampf normalerweise durch Neutralität und Unauffälligkeit. Das war am Samstag beileibe nicht der Fall. So wurde beispielsweise bei identischen Szenen – ein Ringer wurde nach einer Mattenflucht mit einer Verwarnung bestraft - in den Kämpfen bis 98kg und 130kg unterschiedlich geurteilt. In der 130kg-Klasse wurde der Burghauser Sportler anschließend in die Bodenlage geschickt und verlor schlussendlich den Kampf vorzeitig, während der Schorndorfer Sportler in der 98kg-Klasse im Stand weiterkämpfen durfte. Die Entscheidungen in den Klassen bis 86kg Greco und 80kg Freistilkampf wurden bereits hinreichend beschrieben.
Frohe Weihnachten und gesegnete Feiertage!
Weihnachtsfeier der Schülermannschaft
Am vergangenen Freitag endete für die Burghauser Nachwuchsringer offiziell die diesjährige Saison. Traditionen sollen bekanntlich hochgehalten werden, also bestritten die jungen Sportler wie seit vielen Jahren ein lockeres Jahresabschlusstraining, bei dem der Spaß mit vielen Spielen im Vordergrund stand. Anschließend fand die Schüler-Weihnachtsfeier auch in diesem Jahr in festlicher Atmosphäre im GUM-Stadl statt und brachte die jungen Sportler sowie ihre Familien zusammen.
Die Veranstaltung wurde von den Trainern und der Abteilungsleitung organisiert, um die Erfolge des Jahres zu feiern, die Gemeinschaft zu stärken und den Burghauser Schülerringern und ihren Eltern eine große Portion Wertschätzung für ihren betriebenen Aufwand entgegenzubringen. Auf Speis und Trank von einem sensationellen Speisen-Buffet erhielten die jungen Ringer die neuen Ringer-Schirmmützen, T-Shirts und Schoko-Nikoläuse. Geehrt wurde zudem Talha Yilmaz als trainingsfleißigster Schüler-Ringer 2024. Zudem konnte er in der laufenden Saison der Grenzlandliga die meisten Punkte für sein Team einfahren. Von seinen zwölf Einsätzen verließ Yilmaz die Matte elfmal als Sieger – neunmal sogar vorzeitig.
In der alljährlichen kurzen Ansprache von Abteilungsleiter Jürgen lobte dieser den großen Einsatz aller. Ziel sei es, dass in einigen Jahren möglichst viele der aktuellen Nachwuchsringer auch in den Senioren-Mannschaften des SVW zu sehen sind.
Anschließend entließ er die Mannschaft in die wohlverdiente Trainingspause. Jugendleiter Halit Yilmaz betonte anschließend, dass am 07. Januar wieder ins Training eingestiegen wird, geht es zum Jahresanfang doch gleich wieder mit diversen Turnieren los u.a. mit den Bezirksmeisterschaften und den Bayerischen Meisterschaften.