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Razambek Jamalov sicherte sich in Paris die Goldmedaille!
Razambek Jamalov gewinnt Olympische Goldmedaille - Chermen Valiev holt Bronze
Die unzähligen Zuschauer in der Pariser Champ-de-Mars Arena bekamen in der Gewichtsklasse bis 74kg ein herausragendes Turnier mit einer Vielzahl an spektakulären Aktionen zu sehen. Als herausragender Athlet krönte sich SVW-Neuzugang Razambek Jamalov nach einem Schultersieg gegen den Japaner Daichi Takatani zum diesjährigen Olympiasieger. Und auch der zweite Burghauser Neuzugang, der Albaner Chermen Valiev, wusste mit seiner Bronzemedaille in Paris restlos zu überzeugen.
In der qualitativ am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 74kg Freistil gingen mit Razambek Jamalov (74kg Freistil, Usbekistan) und Chermen Valiev (74kg Freistil, Albanien) zwei hoffnungsvolle Starter aus dem Bundesligakader des SV Wacker Burghausen an den Start. In der Qualifikationsrunde kam es für Jamalov zum Kräftemessen mit dem starken Belarussen Mahamedkhabib Kadzimahamedau. Schnell wurde dem anwesenden Fachpublikum klar, dass sich Jamalov bei den diesjährigen Olympischen Spielen in optimaler Form befand. In beeindruckender Manier ließ er dem Silbermedaillengewinner der Spiele in Tokyo 2021 nicht den Hauch einer Chance und siegte ungefährdet mit 8:0.
Im Achtelfinale wartete auf den Usbeken mit dem Slowaken Taimuraz Salkazanov ein weiterer Top-Favorit auf einen der begehrten Medaillenränge. Und auch in diesem Kampf legte Jamalov los wie die Feuerwehr: Schon nach 30 Sekunden sicherte er sich durch einen Take Down die ersten beiden Wertungen. Mit einer spektakulären Aktion aus dem Standkampf, in der er sich selbst mitsamt seinem Gegner nach hinten einrollte, sicherte er sich wenig später vier weitere Punkte. Wenngleich sein Gegner vor der Rundenpause noch auf 6:2 verkürzen konnte, ging Jamalov mit einem angenehmen Punktepolster in die Halbzeit. Der zweite Kampfabschnitt wurde von beiden Widersachern wesentlich hektischer geführt - nichtsdestotrotz egalisierten sich die beiden Weltklasseringer abgesehen von einer Ein-Punkt-Wertung für Salkazanov weitgehend. Erst in den letzten Sekunden konnte Jamalov seinen ungestüm vorpreschenden Gegner nochmals auskontern und am Ende mit einem 10:3 Sieg den Viertelfinaleinzug klarmachen. Eine unfassbare Energieleistung war im Achtelfinale hingegen für den Albaner Chermen Valiev im Kampf gegen den Aserbaidschaner Turan Bayramov von Nöten. Gegen den amtierenden U23 Europameister geriet Valiev unnötig mit 0:3 in Rückstand, nachdem er mehrere aussichtsreiche Chancen auf Punkte, nach an und für sich gut ausgeführten Beinangriffen, liegen ließ. Und auch in den ersten beiden Minuten der zweiten Runde gab es für die Zuschauer zwar schöne Angriffsversuche zu bestaunen, jedoch keine Wertungen. Der Wendepunkt zu Gunsten Valievs erfolgte in der letzten Minute der Kampfzeit, nachdem er einen Beinangriff seines Gegners abfangen und diesen beinahe schultern konnte. Durch diese Aktion schrumpfte sein Rückstand auf 2:3, was bedeutete, dass eine weitere Ein-Punkt-Wertung für Valiev auf Grund der zuletzt erzielten Wertung den Sieg bedeuten würde. Nun setzte Valiev alles auf eine Karte und setzte in den letzten 30 Sekunden der Kampfzeit seinem Gegner immer wieder zu, bis dieser einen seiner ungestümen Angriffe nicht mehr abwehren konnte und vier Sekunden vor Kampfende von Valiev aus dem Mattenkreis befördert wurde. Durch den 3:3 Ausgleich gelang Valiev der vielumjubelte Einzug ins Viertelfinale.
Dort kam es wenig später zum Gefecht der beiden Burghauser Neuzugänge. Und auch hier sollte sich ein spektakulärer Kampf entwickeln, der mit einer diskussionswürdigen Entscheidung in den letzten Sekunden in Erinnerung bleiben wird. Nach einem schnellen Take Down zu Kampfbeginn ging Jamalov mit 2:0 in Front, ließ sich aber in der folgenden Bodenlage zu einem riskanten Durchdreher hinreißen, den Valiev erfolgreich kontern und Jamalov fast auf beide Schultern legen konnte. Doch der Usbeke konnte sich aus dieser misslichen Lage gerade noch befreien und beförderte seinen neuen Burghauser Teamkameraden wenig später aus der Kampffläche, sodass es mit einer 3:2 Führung für Jamalov in die Pause ging. Diese egalisierte Valiev wenig später durch ein Step-Out am Mattenrand seines Gegners und ging anschließend nach einem Durchdreher seinerseits mit 3:5 in Führung. Doch die Führung hatte nicht Lange bestand, denn Jamalov verkürzte gleich mit der nächsten Aktion auf 4:5. Dann brachen die letzten 20 Sekunden an und es wurde hektisch. Jamalov marschierte energisch nach vorne, um die notwendigen Punkte aufzuholen. Für das Kampfgericht entzog sich Valiev seinem Gegner auf unfaire Art und Weise. Durch die Verwarnung stand es 5 Sekunden vor Kampfende 5:5, wobei Valiev durch die höheren erzielten Wertungen den Vorteil noch auf seiner Seite hatte. Auch in den verbliebenen fünf Sekunden befand sich Valiev ausschließlichen auf der Flucht vor seinem Gegner und wich dem Usbeken konsequent aus. Die Strafe folgte auf dem Fuß: Valiev erhielt eine zweite Verwarnung sowie einen weiteren Strafpunkt und der sicher geglaubte Sieg war für den Albaner dahin - eine harte, aber nach dem Regelwerk vertretbare Entscheidung des Kampfgerichts.
Im Halbfinale wartete auf Jamalov mit dem Tadschiken Viktor Rassadin ein weiterer Hochkaräter. Nach einer ruhigen Anfangsphase ging Jamalov nach einem sehenswerten Konter aus dem Spagat heraus mit einer 3:0 Führung in die Halbzeit. Der Beginn der zweiten Runde gehörte optisch dem Tadschiken Rassadin, der Jamalov erneut zu einer "Spagat-Abwehr" zwang. Und wieder konnte der Usbeke in Burghauser Diensten aus dieser schier unmöglichen Situation punkten und seine Führung auf 5:0 ausbauen. Beide Ringer lieferten sich einen sehenswerten Kampf, in dessen weiteren Verlauf beide Sportler direkt nacheinander noch in einer Situation im Boden zu Punkte kamen. Am Ende brachte Jamalov seinen 8:2 Vorsprung erfolgreich über die Zeit, sodass der Finaleinzug geschafft war. Dies bedeutete gleichzeitig, dass Chermen Valiev die Chance auf Bronze in der Hoffnungsrunde erhalten würde.
In dieser machte Valiev anschließend mit Mahamedkhabib Kadzimahamedau, dem Vize-Olympiasieger von 2021, kurzen Prozess. Nach einer konzentrierten Leistung und durch seine blitzschnellen Beinangriffe punktete Valiev seinen Gegner im zweiten Kampfabschnitt vorzeitig aus und zog in den Kampf um Bronze ein. Dort wartete mit dem Tadschiken Viktor Rassadin ein altbekannter auf ihn, verlor Valiev doch gegen ihn zuletzt beim Welt-Qualifikationsturnier. Doch auch in diesem Duell brillierte der Albaner erneut: Nach zwei Einser Wertungen führte Valiev zur Halbzeit eines bis dahin von beiden Ringern vorsichtig und zurückhaltend geführten Kampfs. In der zweiten Runde baute Valiev mit einer Zwei-Punkt Wertung seinen Vorsprung weiter aus, nachdem er seinen Gegner abfangen und zu Boden zwingen konnte. Zwar konnte sein Konkurrent im weiteren Kampfverlauf noch auf 6:2 verkürzen, doch am Ende behielt Valiev die Nerven und brachte seinen Vorsprung souverän über die Zeit. Die Olympische Bronzemedaille stellt Valievs größten Erfolg seit seinen Titelgewinnen bei den U23 Welt- und Europameisterschaften der U23 im Jahr 2021 dar.
Im Finale stand wenig später Razambek Jamalov dem Japaner Daichi Takatani gegenüber, der auf seinem Weg ins Finale u.a. den Top-Favoriten auf Gold - den vierfachen Weltmeister Kyle Dake aus den USA - in einem denkwürdigen Duell mit 20:12 bezwingen konnte. Doch an diesem Tag sollte Razambek Jamalov für den Japaner nicht zu bezwingen sein: Nach einem Take-Down in der ersten Runde fixierte Jamalov seinen Gegner sehenswert per Zangengriff, beförderte ihn in die gefährliche Lage und schulterte ihn nur Augenblicke später. Damit sicherte er sich und seinem Land Usbekistan nach einer beeindruckenden Leistung die hochverdiente Goldmedaille. Der Silberrang ging damit an den Japaner Takatani, die zweite Bronzemedaille sicherte sich der US-Amerikaner Kyle Dake.
Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan

Gulomjon Abdullaev erkämpfte für Usbekistan die Bronzemedaille!
SVW Neuzugang Gulomjon Abdullaev gewinnt Olympische Bronzemedaille
Gulomjon Abdullaev feiert in Paris den sensationellen Gewinn der Bronzemedaille in der Gewichtsklasse bis 57kg Freistil. Im Kampf um Platz 3 setzte sich der Usbeke mit 4:1 nach Punkten gegen den Kirgisen Bekzat Almaz Uulu durch. Für den 25-jährigen Usbeken, der bisher im Seniorenbereich noch keine Medaille bei Welt- oder Asienmeisterschaften erringen konnte, stellt die olympische Bronzemedaille seinen bisher größten Erfolg überhaupt dar. Die armenische Medaillenhoffnung Arsen Harutyunyan und der Nord-Mazedonier Vladimir Egorov blieben hinter den Erwartungen zurück verpassten die Medaillenränge.
Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan traf im Achtelfinale auf den Mexikaner Roman Bravo Young. Nach anfänglichem Abtasten ging die armenische Gold-Hoffnung nach einem seiner gefürchteten Beinangriffe mit 2:0 in Führung, die er souverän vor der Rundenpause noch auf 6:0 ausbauen konnte. Wenngleich sein agiler Gegner noch auf 7:3 verkürzen konnte, machte Harutyunyan nach einem sehenswerten Wurf mit 13:3 seinen technischen Überlegenheitssieg klar. Einen starken Eindruck hinterließ ebenfalls SVW-Neuzugang Gulomjon Abdullaev, der die Farben Usbekistans vertrat. Bei seinen zweiten Olympischen Spielen kochte er im Eröffnungskampf den amtierenden Europameister Aliabbas Rzazade nach allen Regeln der Ringkunst ab, dem er wenigen Wochen zuvor noch bei den Ranking Series in Ungarn auf Schulter unterlegen war: schon zur Halbzeit führte Abdullaev nach einem Take down und einem sehenswerten Achselwurf mit 6:0. Wenngleich sein aserbaidschanischer Gegner im zweiten Kampfabschnitt nochmals einen Gang höher schaltete, auf 6:1 und im weiteren Verlauf auf 7:4 verkürzen konnte, brachte Abdullaev in den letzten Sekunden nochmals zwei Konter an, durch die er uneinholbar mit 11:4 den Sieg davonzog. Schnell ist hingegen die Geschichte des Nord-Mazedoniers Vladimir Egorov bei seinem ersten olympischen Auftritt erzählt, der gegen den Inder Aman - seines Zeichens U23-Weltmeister des Jahres 2022 - auf verlorenem Posten stand. Wenngleich sich Egorov mit höchstem Einsatz gegen die drohende Niederlage wehrte und auch zweimal das Bein seines Gegners zu fassen bekam, konnte er seine Möglichkeiten nicht nutzen. Da der Inder seinerseits mit jedem Angriff erfolgreich war, stand nach vier Minuten Kampfdauer die vorzeitige Niederlage Egorovs fest.
Im anschließenden Viertelfinale kam es dann zum Duell der beiden neuen Teamkameraden beim SV Wacker Burghausen - Arsen Harutyunyan und Gulomjon Abdullaev. Und es sollte sich ein denkwürdiger Kampf entwickeln. Gleich nach 20 Sekunden beförderte Harutyunyan seinen Kontrahenten ins Matten-aus und ging mit 1:0 in Führung. Doch nach einem erfolgreichen Beinangriff ging Abdullaev seinerseits mit 2:1 in Führung. Diese konterte wiederum Harutyunyan mit einem Angriff zur Hüfte, der ihm seinerseits zwei Wertungspunkte einbrachte. Wenige Sekunden vor Rundenende gelang es Gulomjon Abdullaev nochmals, das Blatt zu wenden: für einen blitzsauberen Konter aus dem In-Fight wurden dem Usbeken vier Punkte zugesprochen, sodass er mit einer 6:3 Punktführung in die Pause ging. Nicht weniger spektakulär sollte es im zweiten Kampfabschnitt weitergehen, denn beide Athleten suchten ihr Heil in der Offensive. Und Abdullaev setzte seine beindruckende Leistung konsequent fort: nach einem weiteren Take down gefolgt von einer Beinschraube zog der Burghauser Neuzugang auf 10:3 davon. Durch den deutlichen Rückstand wurde nun nochmals Arsen Harutyunyan angespornt und verkürzte auf 10:7, wobei das Kampfgericht nach dem Videobeweis zwei Wertungspunkte wieder zurücknahmen, sodass es beim Stand von 10:5 in die letzte Minute ging. Nun musste Harutyunyan ins Risiko gehen, wurde aber nach einem fehlgeschlagenen Beinangriff nochmals ausgekontert, sodass zum Schlusspfiff ein klarer und in dieser Höhe nicht erwartbarer 12:5 Sieg für den Usbeken Gulomjon Abdullaev auf dem Anzeigebildschirm aufleuchtete. Während für Arsen Harutyunyan der Traum von einer olympischen Medaille an dieser Stelle geplatzt war, zog Abdullaev ins Halbfinale ein.
Dort wartete mit dem US-Amerikaner Spencer Lee ein weiterer Top-Favorit auf den olympischen Turniersieg, der an diesem Tag eine unüberwindliche Hürde für den Usbeken darstellte. Von Anfang an punktete Lee mir impulsiven Beinangriffen und ging schnell in Führung. Einzig bei einem sehenswerten Konter gelang es Abdullaev, seinen Kontrahenten kurzfristig in Bedrängnis zu bringen. Doch am Ende war gegen den US-Amerikaner kein Kraut gewachsen, der mit einem klaren 14:4 Überlegenheitssieg ins Finale einzog. Abdullaev zog ins kleine Finale ein und qualifizierte sich damit für den Kampf um Bronze.
Im kleinen Finale standen sich in der rappelvollen Pariser Champ-de-Mars Arena Gulomjon Abdullaev und der Kirgise Bekzat Almaz Uulu gegenüber. Beiden Athleten war die Anspannung anzumerken. Doch zu Beginn der ersten Runde nahm Abdullaev das Heft in die Hand und ging durch einen Strafpunkt nach einer abgelaufenen Aktivitätszeit gegen seinen Gegner mit 1:0 in Führung. Zu Beginn des zweiten Kampfabschnitts beförderte der Usbeke seinen Gegner nochmals aus dem Mattenkreis, was ihm eine weitere Wertung einbracht. Doch sein Gegner steckte nicht auf und wurde durchs Kampfgericht nach einer abgelaufenen Aktivitätszeit gegen Abdullaev seinerseits mit einem Punkt belohnt. In den letzten Sekunden des überaus taktisch geprägten Kampfs riskierte Bekzat Almaz Uulu wenige Sekunden vor Kampfende nochmals alles, wurde dabei von Abdullaev eiskalt ausgekontert, sodass am Ende ein 4:1 Punktsieg des Burghauser Neuzugangs feststand.
Als neuer Olympiasieger durfte sich der Japaner Rei Higuchi feiern lassen, der im Finale den US-Amerikaner Spencer Lee knapp mit 4:2 bezwingen konnte. Die zweite Bronzemedaille ging an den Inder Aman.
Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan

Als einzige deutsche Medaillenhoffnung im Freistilringen löste Erik Thiele das Ticket nach Paris!
SV Wacker Burghausen stellt sieben angehende Olympioniken
In wenigen Wochen beginnen die Olympischen Spiele in Paris, die für die Ringer des SV Wacker Burghausen das bedeutendste Karrierehighlight darstellen werden. Beeindruckende sieben Athleten aus dem Burghauser Bundesligakader konnten sich damit ihren Kindheitsraum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen erfüllen. Die qualifizierten Teilnehmer werden im Zeitraum vom 05. bis 11. August ihre Heimatländer in Paris vertreten und um die heißbegehrten Medaillen kämpfen.
Die diesjährigen Olympischen Spiele in Paris versprechen im Ringsport einmal mehr hochinteressante Kämpfe: So konnten sich in Summe 290 Sportlerinnern und Sportler aus 63 Nationen für dieses Mega-Event in der französischen Hauptstadt qualifizieren. Neben den arrivierten Nationen im Ringsport werden auch heuer wieder einige „Exoten“ an den Wettkämpfen teilnehmen, was gerade den besonderen Charme der Olympischen Spiele ausmacht. So werden bei den Frauen Litauen, Algerien, Neuseeland und Usbekistan zum ersten Mal eine Ringerin zu den Olympischen Spielen entsenden. Bei den Männern wird sich im griechisch-römischen Stil zum ersten Mal ein Athlet aus Honduras präsentieren sowie im freien Stil ein Sportler aus der Dominikanischen Republik. Generell kann festgehalten werden, dass in Folge der Qualifikationsregularien, die auf kontinentalen Quotenplätzen basieren, stets eine Vielzahl an Spitzenathleten aus vielen „Ringsport-Nationen“ auf der Strecke bleiben. Vor allem für viele Sportler als Europa gilt daher der kuriose Umstand, dass eine erfolgreiche Olympia-Qualifikation potenziell schwieriger zu bewerkstelligen ist, als eine Platzierung im Vorderfeld bei den Olympischen Spielen selbst zu erreichen.
Nun werfen wir aber einen detaillierten Blick auf die Starter aus dem Burghauser Bundesliga-Kader, die allesamt in den Freistil-Wettbewerben antreten werden:
Arsen Harutyunyan (57kg Freistil, Armenien)
Mit seinen 24 Jahren zählt Arsen Harutyunyan sowohl zu den jüngeren Startern im Teilnehmerfeld der 57kg-Klassen. Trotz seines jungen Alters gilt Harutyunyan als überaus erfahrener Ringer und zum erweiterten Favoritenkreis, wenn es um den Kampf um die Medaillen geht. Als vierfacher Europameister und amtierender Drittplatzierter der Weltrangliste konnte der Armenier bereits mehrfach seine Klasse aufblitzen lassen. Die Olympia-Qualifikation sicherte sich Harutyunyan durch seinen dritten Platz bei den Weltmeisterschaften im Jahr 2023. Für Arsen Harutyunyan werden die Spiele in Paris seine zweite Teilnahme an Olympischen Spielen darstellen, nachdem er sich bereits im Jahr 2021 für die Teilnahme an den Spielen in Tokio qualifizieren konnte. Damals schied er allerdings bereits im ersten Kampf nach einer Niederlage gegen den Mongolen Erdenebatyn Bechbajar vorzeitig aus. Wenngleich er auch in Paris auf eine starke Konkurrenz treffen wird, ist sein Ziel für Paris klar definiert - der Gewinn einer der heißbegehrten Medaillen!
Vladimir Egorov (57kg Freistil, Nord-Mazedonien)
Etwas unverhofft gelang es Vladimir Egorov, eins der Tickets nach Paris zu ergattern, nachdem für ihn eigentlich der Zug bereits abgefahren war. Beim Olympia-Qualifikationsturnier auf europäischer Ebene, das Anfang April Aserbaidschan ausgetragen wurde, unterlag er dem heimischen Lokalmatadoren Aliabbas Rzazade knapp mit 3:4 nach Punkten. Auch beim Welt-Qualifikationsturnier in Istanbul verpasste Egorov die direkte Qualifikation. Erst im Nachgang wurde Vladimir Egorov der nach dem Boykott der russischen Sportler freigewordene Startplatz als bester nicht-qualifizierter Sportler des Europa- Qualifikationsturniers zugesprochen. Auf Grund der enormen Leistungsdichte in der 57kg-Klasse zählt Egorov nicht zu den Favoriten auf einen der vorderen Plätze, wenngleich auch für ihn bei einer guten Auslosung eine Überraschung möglich ist.
Gulomjon Abdullaev (57kg Freistil, Usbekistan)
Als dritter Burghauser Starter in der 57kg-Freistilklasse wird Gulomjon Abdullaev die Farben Usbekistans vertreten. Für den 25-jährigen Burghauser Neuzugang stellen die Spiele in Paris bereits seine zweiten Olympischen Spiele nach Tokio 2021 dar. Abdullaev qualifizierte sich durch einen beeindruckenden Turniersieg im Rahmen des asiatischen Olympia-Qualifikationsturniert, bei dem er im Finale dem favorisierten Kirgisen Bekzat Almazbek Uulu das Nachsehen gab. Bei den Olympischen Spielen 2021 verpasste Gulomjon Abdullaev die Medaillenränke knapp und unglücklich, nachdem er gegen späteren russischen Olympiasieger Zavur Uguev seinen schon fast sicher geglaubten Sieg noch aus der Hand gab. Gulomjon Abdullaev wird in Paris die Rolle eines der Geheimfavoriten einnehmen: Wenn der Usbeke konstant konzentrierte Leistungen abrufen kann, ist er definitiv im Stande, nahezu jeden Gegner zu schlagen.
Iszmail Muszukajev (65kg Freistil, Ungarn)
Als amtierender Weltmeister sicherte sich Iszmail Muszukajev seinen Startplatz in Paris in überaus beeindruckender Manier, nachdem er bei den Weltmeisterschaften 2023 in Belgrad die gesamte Welt-Elite in den Schatten stellte. Auch für den 32-jährigen Ungarn stellen die Olympischen Wettkämpfe in Paris seine zweite Teilnahme an Olympischen Spielen dar., nachdem er in Tokio mit Platz 5 nur hauchdünn eine Medaille verpasste. Die Gewichtsklasse bis 65kg Freistil stellt eine der interessantesten Klassen im gesamten olympischen Freistilturnier dar. Von den 16 Teilnehmern konnten in Summe neun Sportler bereits Medaillen bei Weltmeisterschaften erkämpfen, vier davon sicherten sich sogar in den vergangenen Jahren einen Weltmeister-Titel. Die Leistungsdichte in der 65kg-Klasse ist damit enorm hoch, sodass am Ende die Tagesform - aber auch das Losglück - über die Medaillenränge entscheiden werden.
Chermen Valiev (74kg Freistil, Albanien)
Chermen Valiev zählt zu einer Vielzahl an russischen Sportlern, die sich in den vergangenen Jahren und Monaten zu einem Wechsel der Nationalität entschlossen haben. So wird Valiev bei den Olympischen Spielen die Farben Albaniens vertreten. Der Burghauser Neuzugang sicherte sich die Qualifikation im Rahmen des Welt-Qualifikationsturnierts, bei dem er einen starken Eindruck hinterließ und am Ende den dritten Platz belegte. Vor allem durch seine abgeklärte, ruhige und defensivstarke Ringweise wusste der 25-Jährige zu überzeugen. Auf seinen Weg durch das Qualifikationsturnier eliminierte Valiev zwei Olympische Bronzemedaillisten – den Italiener Frank Chamizo und den Türken Söner Demirtas.
Razambek Jamalov (74kg Freistil, Usbekistan)
Analog zu Chermen Valiev wechselte auch der gebürtige Russe Razambek Jamalov seine Nationalität und startet nun für Usbekistan. Als einziger Olympia-Starter aus dem Burghauser Bundesligakadern sicherte sich Razambek Jamalov die Qualifikation für die Teilnahme an den Olympischen Spielen nicht selbst, sondern sein Teamkollege Bekzod Abdurakhmanov, der beim asiatischen Olympia-Qualifikationsturnier den Vorzug bekam und am Ende auch das Turnier souverän für sich entscheiden konnte. Die Entscheidung über die Vergabe des Startplatzes machte der Usbekische Verband jedoch an den Ergebnissen der „Ranking Series“ fest, die Anfang Juni in Budapest abgehalten wurden. Dort setzte sich Jamalov seinerseits klar als Turniersieger gegen seinen Konkurrenten durch und erhielt damit auch das Ticket nach Paris zugesprochen. Sowohl Chermen Valiev als auch Razambek Jamalov gelten auf Grund ihrer herausragenden ringerischen Ausbildung zu den weltbesten Freistilringern ihrer Gewichtsklasse, sodass eine Platzierung im Vorderfeld bei beiden Athleten nicht überraschend wäre.
Erik Thiele (97kg Freistil, Deutschland)
Als einziger deutscher Freistilringer konnte Erik Thiele die Olympiaqualifikation erkämpfen. Dies gelang ihm beim Welt-Qualifikationsturnier in Istanbul, nachdem er sich im entscheidenden Gefecht gegen dem Moldauer Radu Lefter durchsetzen konnte. Mit der erfolgreichen Qualifikation eiferte Erik seinem Vater Sven nach, der in seiner aktiven Ringerkarriere dreimal bei olympischen Spielen auf der Matte stand (Atlanta 1996, Sydney 2000 und Athen 2004). In jedem Fall wartet auf Erik Thiele bei seinen ersten Olympischen Spielen ein spannendes Gegnerfeld, denn in seiner angestammten 97kg-Klasse wird in Paris nahezu die gesamte Weltelite vertreten sein.
Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan

Witalis Lazovski führte die Nachwuchsringer durch die Polizeidienststelle in Burghausen.
Nachwuchsringer besuchen Witalis Lazovski in der Polizeistation Burghausen
Am Samstagnachmittag durften die Nachwuchsringer vom SV Wacker Burghausen einen Blick hinter die Kulissen der Burghauser Polizeistation werfen und ihr Idol Witalis Lazovski mit Fragen zum Beruf des Polizisten löchern. Bundesligaringer Lazovski begann 2018 mit seiner Ausbildung bei der Polizei. Da er der deutschen Nationalmannschaft im Ringen angehört, hatte er die Möglichkeit in die Spitzensportfördergruppe einzutreten.
Die Ausbildungsdauer verlängerte sich daher auf viereinhalb Jahre. Allerdings verbrachte der viermalige Deutsche Seniorenmeister nur vier Monate pro Jahr in den Ausbildungsstätten. Die anderen acht Monate war der 27-Jährige für die sportlichen Aktivitäten freigestellt.
Die elf Nachwuchsringer staunten nicht schlecht als Lazovski sie in den Keller zu den Haftzellen führte. Die Frage, ob schon mal jemand ausgebrochen sei, konnte klar verneint werden und auch so manche Annahme, die auf amerikanische Serien und Filme zurückzuführen war, wurde als realitätsfremd entlarvt.
Für strahlende Gesichter sorgte die Möglichkeit sich einmal selbst in ein Polizeiauto setzen zu können und den Vereinskameraden Handschellen anzulegen zu dürfen. Die Kinder erfuhren bei dem Besuch viel über den beruflichen Alltag der Polizisten und den Weg in die Spitzensportfördergruppe. Auf Nachfrage, wer sich nun vorstellen könnte, später mal eine Ausbildung bei der Polizei zu machen, schnellten viele Hände in die Höhe – sehr zur Freude von Witalis Lazovski: „Gute Leute können wir immer gebrauchen. Wer weiß, vielleicht fährt der ein oder andere in ein paar Jahren mit mir hier Streife“. Auch Ringer-Jugendleiter Halit Yilmaz war von dem Besuch begeistert: „Das war eine tolle Sache von Witalis. Super, dass er den Jungs heute alles gezeigt hat. Vielleicht kommen meine Schützlinge später mal zur Polizei – das würde mich sehr freuen.“ Das Interesse der Kinder an diesem Beruf wurde auf jeden Fall geweckt.

Eduard Tatarinov konnte seinen zweiten Titel als Deutscher Meister bejubeln!
Erfolgreiche Titelverteidigung: Eduard Tatarinov ist Deutscher Meister!
Dass der letztjährige Titelgewinn nicht als Eintagsfliege anzusehen war, bekräftigte der Burghauser Freistilspezialist Eduard Tatarinov heuer erneut eindrucksvoll: Nach vier Siegen in Folge sicherte er sich im unterfränkischen Elsenfeld zum zweiten Mal in Folge den Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften, bei denen er in der Gewichtsklasse bis 92kg angetreten war. In dem Wissen, dass Tatarinov normalerweise im 86kg-Limit beheimatet ist, ist diese Leistung umso höher einzustufen. Weniger Glück hatten hingegen die anderen Wackerianer, die allesamt die Medaillenränge verpassten.
Der 27-jährige Eduard Tatarinov startete seinen Siegeszug mit einem klaren und ungefährdeten 5:0 Punktsieg gegen Andre Winkler (SV Fachsenfeld), dem er durch eine ruhige und überaus konzentrierte Kampfweise den Schneid abkaufte. Wesentlich mehr Gegenwehr erwartete den Traunsteiner im Viertelfinale, in dem er auf Theodoros Singiridis (VfL Bad Kreuznach) traf. Es entwickelte sich ein überaus aktionsreicher Kampf, in dessen Verlauf Tatarinov einerseits offensiv brillierte, anderseits aber in der Defensivarbeit Schwächen und die ein oder andere Unkonzentriertheit zeigte. Am Ende setzte sich Tatarinov aber klar mit 12:6 gegen seinen aus dem Landesverband Rheinland-Pfalz spammenden Gegner durch. Im Halbfinale traf er anschließend auf einen der größten Turnier-Überraschungen - Mojtaba Ziaei (AC Heusweiler), der sich zuvor gegen den hochgehandelten Bundesligaringer Maximilian Kahnt (RSV Greiz) durchsetzen konnte. In einem Duell auf Augenhöhe konnte sich Tatarinov gegen seinen 41-jährigen Gegner knapp mit 3:2 durchsetzen und damit ins Finale einziehen. Dort wartete mit Johannes Deml (KSC Hösbach) ein alter Bekannter, den er in den vergangenen Jahren in der Bundesliga bereits mehrfach gegenüberstand und den er bei seiner letzten Begegnung, dem Playoff-Halbfinale gegen den KSC Hösbach, mit 7:1 besiegen konnte. Durch ein, verglichen mit den vorangegangenen Turnierkämpfen, wesentlich dominanteres Auftreten auf der Matte ging Tatarinov mit 4:0 in Führung. Doch dass Deml in jedem Fall zu den stärksten deutschen Ringern dieser Gewichtsklasse zu zählen ist, stellte dieser eindrucksvoll unter Beweis. Nach einem schnellen Angriff zwang er Tatarinov einmal in die Knie und verkürzte seinen Rückstand auf 4:2. Doch anstatt seinen knappen Vorsprung verwalten zu wollen, schaltete Tatarinov getreu dem Motto „Angriff ist die beste Verteidigung“ nochmals einen Gang höher, sicherte sich nach einem Beinangriff seinerseits zwei Wertungspunkte und trug am Ende damit mit 6:2 den Sieg davon. Ob sich für ihn in absehbarer Zeit wieder die Möglichkeit ergibt, international auf die Matte gehen zu können, wird die Zeit zeigen. Mit seinen starken Leistungen in den vergangenen Jahren dürfte er sich auf jeden Fall wieder zurück ins Blickfeld der Bundestrainer befördert haben.
Eine bittere Erfahrung musste hingegen Magomed Kartojev machen, der im 65kg-Limit leichtfertig eine Medaille verspielte. Gleich im ersten Kampf musste sich der Burghauser mit einem der Turnierfavoriten Julien Zinser (KSV Rimbach) messen. Schnell ging Kartojev mit 1:0 in Führung, geriet aber nach einer schönen Aktion seines Gegners mit 1:4 in Rückstand. Davon ließ sich das Burghauser Nachwuchstalent nicht einschüchtern, zog das Tempo gehörig an und sammelte Punkt um Punkt, bis er sich beim Stand von 8:4 ein kleines Punktepolster erarbeitet hatte. Doch auch sein Gegner steckte nicht auf und glich wenig später zum 8:8 aus, bevor Kartojev seinen Gegner aus dem Mattenkreis befördern konnte und eine Minute vor Schluss mit 9:8 in Führung ging. Anschließend besann er sich auf seine Defensivfähigkeiten und wehrte die weiteren Angriffe seines Gegners erfolgreich ab. Doch fünf Sekunden vor Schluss wurde ihm sein schon fast sicher geglaubter Sieg noch entrissen, nachdem seinem Gegner der 9:9 Ausgleich gelang, wodurch er durch die zuletzt erzielte Wertung Kartojev aus dem Turnier kegelte. Da Zinser jedoch ins Finale einzog, eröffnete sich für Kartojev nochmals die Chance auf Bronze. Im entscheidenden Duell kam es zum Kräftemessen mit Movlet Makhmatov (SC Roland Hamburg). Auch hier startete Kartojev gut in den Kampf und ging mit 3:0 in Führung. Diesen Vorsprung verwaltete Kartojev bis kurz vor Schluss und dann kam es, wie es kommen musste. Wie schon in seinem ersten Kampf gelang seinem Gegner Sekunden vor Schluss die entscheidende Wertung und Kartojev stand nach dieser Niederlage mit leeren Händen da.
Auch bei den Wettkämpfen im griechisch-römischen Stil blieben heuer zum ersten Mal seit vielen Jahren die Erfolge der Burghauser Ringer aus, was allen voran auf eine Vielzahl an verletzten und verhinderten Sportlern zurückzuführen war. So mussten Christopher Kraemer (Knorpelschaden im Knie) und Witalis Lazovski (Schultereckgelenksprengung) die Teilnahme an den diesjährigen Deutschen Meisterschaften bereits im Vorfeld absagen. Idris Ibaev musste auf seinen Start verzichten, da er sich Mitten in den Vorbereitungen auf seine Abschlussprüfung befindet. Kurzfristig mussten am Ende noch Roland Schwarz (Rückenprobleme) und Michael Widmayer (Entzündung am Ohr) absagen, die sich eigentlich für die Teilnahme bereits angemeldet hatten. Schlussendlich gingen mit Benedikt Rothe (bis 82kg) und Alexander Kreimer (bis 130kg) nur zwei Burghauser Greco-Ringer an den Start. Für beide Nachwuchsringer handelte es um ihren ersten Start bei Deutschen Meisterschaften im Seniorenbereich, sodass klar war, dass die Trauben für beide sehr hoch hängen würden. Benedikt Rothe traf in seinem Auftaktkampf auf Simon Öllinger (SC Anger), der sich in den vergangenen beiden Jahren jeweils die Silbermedaille sichern konnte. Wenngleich Rothe eine wirklich starke und engagierte Leistung bot, sollte sich am Ende der erfahrenere Öllinger mit 5:0 durchsetzen. Und auch für Alexander Kreimer sollte es im Schwergewicht bei nur einem Turnierauftritt bleiben, nachdem er gegen Nazim Hamza Aras (TV Aachen-Walheim) vorzeitig mit 0:9 unterlegen war.
„Für Eduard Tatarinov freut es mich besonders, dass er seinen zweiten Titelgewinn feiern konnte. Edi trainiert jeden Tag hart und seine Erfolge kommen nicht von ungefähr. Bei Magomed Kartojevs Kämpfen war ganz viel Pech dabei. Mit ein bisschen Glück gelingt ihm der Finaleinzug – so steht er jedoch mit leeren Händen da. Aber auch derartige Erfahrungen gehören zum Ringen dazu und bringen einen gewissen Lerneffekt mit sich. Für Benedikt Rothe und Alexander Kreimer galt es, in ihrem letzten Jahr in der Altersklasse der Junioren, erste Erfahrungen im Seniorenbereich zu sammeln. Und für alle unsere verletzten Ringer gilt es nun erst einmal, wieder richtig auf die Beine zu kommen. Die Belastungen für unsere Sportler waren in den vergangenen Monaten extrem hoch“, weiß Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch zu berichten, der sich vor Ort um die angereisten Burghauser Athleten kümmerte. Für die Organisation der Deutschen Meisterschaften hatte Maasch noch ein Lob bereit: „Die Rahmenbedingungen waren optimal und Deutschen Meisterschaften würdig".

Alen Khubulov krönte seine Spitzenleistung mit dem Europameistertitel!
SVW-Neuzugang Alen Khubulov ist U23 Europameister!
Mit einem Paukenschlag endeten die diesjährigen U23 Europameisterschaften, die in der aserbaidschanischen Hauptstadt Baku abgehalten wurde. Als einziger Starter aus dem Burghauser Bundesligakader ging mit dem Bulgaren Alen Khubulov eine echte Medaillenhoffnung an den Start. Und die internationalen Expertenmeinungen sollten sich bewahrheiten: nach einem nervenaufreibenden Finalsieg sicherte sich Khubulov die Goldmedaille und den Titel des U23-Europameisters!
In der Qualifikationsrunde der Gewichtsklasse bis 125kg Freistil traf Khubulov auf den albanischen Vertreter Grigore Albu, dem Khubulov nicht den Hauch einer Chance lies. Nach einem Take Down und einem Durchdreher lag er zur Halbzeit mit 4:0 in Führung, bevor er zu Beginn des zweiten Kampfabschnitts nach weiteren Drehern auf 10:0 davonzog und vorzeitig den Sieg einstrich. Ähnlich verlief die Viertelfinalbegegnung gegen den Türken Adil Misirci: nach einer klaren 6:0 Pausenführung baute Khubulov seine Führung im zweiten Kampfabschnitt ungefährdet auf 10:0 aus und gewann damit technisch überlegen. Im Halbfinale wartete mit dem Russen Abdulla Kurbanov einer der absoluten Topfavoriten auf den diesjährigen Titelgewinn. Und es sollte sich einer der spannendsten Kämpfe des gesamten Turnierverlaufs entwickeln: Nach einer Aktivitätszeit gegen seinen Gegner ging Alen Khubulov schnell mit 1:0 in Führung, geriet jedoch nach einem Take Down seines Kontrahenten zu Halbzeit mit 1:2 in Rückstand. Im weiteren Kampfverlauf egalisierten sich beide Ringer gegenseitig, bis der Bulgare in den letzten 30 Sekunden zu einem hochriskanten Manöver ansetzte, seinen Gegner zu Boden zwang, mit 3:2 in Führung ging und dadurch den Sieg davontrug. Nicht weniger spannend sollte sich die Finalbegegnung gegen den Georgier Solomon Manashvili entwickeln. Nach einer verhaltenen ersten Runde beider Ringer, lang Alen Khubulov zur Rundenpause knapp mit 0:1 in Rückstand. Wesentlich aktionsreicher und mit einem dramatischen Ende sollte hingegen die zweite Runde ablaufen. Nach einem erfolgreichen Beinangriff zog der Georgier mit 0:3 davon, bevor Khubulov seinerseits seinen großgewachsenen Gegner zweimal zu Boden bringen konnte und damit mit 4:3 in Führung gehen konnte. Nach einem blitzschnellen Angriff des Georgiers ging dieser wieder mit 4:5 in Führung, bevor Khubulov ein schöner Konterangriff gelang, der wiederum ihn mit 6:5 in Front brachte. Nachdem die letzten 30 Sekunden der verbliebenen Kampfdauer verstrichen waren, konnte Alen Khubulov jubelnd die Fäuste gen Himmel strecken und seinen ersten Titel als U23 Europameister feiern.
Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan