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Zurück an alter Wirkungsstätte sorgte Ali Umarpashaev für einen technisch überlegenen Sieg.

18.12.2019 21:00

Gute Ausgangslage: Ringer siegen im Adelhausener Hexenkessel mit 8:18

Mit einem 18:8-Sieg in Adelhausen haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet, um am kommenden Samstag den Einzug ins Halbfinale perfekt zu machen, doch noch ist nichts in trockenen Tüchern. „Wir sind noch nicht durch, Adelhausen ist im Rückkampf stärker und kann uns noch mal richtig gefährlich werden“, weiß Matthias Maasch. Allein die Tatsache, dass Adelhausen die Hälfte aller Mattenduelle für sich entscheiden konnte, zeigt wie eng es im Vorkampf des Viertelfinales zugegangen ist.

Der Routinier kann sich nicht nur an viele Play-offs erinnern, in denen scheinbar aussichtslose Rückstände gedreht wurden, sondern weiß auch: „Für uns ist es in Adelhausen praktisch optimal gelaufen. Wir haben uns vorgenommen möglichst hohe Siege einzufahren und nur möglichst knappe Niederlagen zuzulassen. Das ist uns super geglückt. Aber unterm Strich war der Kampf brutal ausgeglichen.“

Das begann bereits in der Eingangsklasse, in der sich Ahmet Peker dem Georgier Beka Bujiashvili knapp mit 2:4 beugen musste. „Das war gleich ein Duell auf echtem Weltklasse-Niveau“, so Maasch, der froh war, dass Peker nach einem 0:4-Pausen-Rückstand noch verkürzen konnte und so nur einen Mannschaftspunkt abgab. Eine Vorentscheidung zugunsten der Gäste fiel allerdings bereits im zweiten Kampf, in dem sich Ramsin Azizsir von 30 Kilogramm Gewichtsunterschied nicht beeindrucken ließ und Nick Matuhin immer wieder mit der Kopfklammer zu fassen bekam. Der Freistil-Spezialist ließ sich dabei mehrmals zu unerlaubter Beinarbeit hinreißen und wurde bereits nach zwei Minuten disqualifiziert.

Statt Weihnachtsvöllerei war für Andi Maier in den letzten Tagen strenge Fastenzeit, musste er doch aufs Greco-Bantam abkochen, in dem Welt- und Europameister Iwo Angelov wartete, gegen den er bislang noch nie über die Zeit gekommen war. Doch am Samstag vermasselte der Burghauser dem Bulgaren den Vierer und rettete so einen wichtigen Mannschaftspunkt. Gegen den stark auftrumpfenden William Harth machte Erik Thiele im Freistil-Halbschwer einen sehr konzentrierten Kampf und konnte mit seinem 4:1-Erfolg zwei weitere Mannschaftspunkte sichern, ehe Cengizhan Erdogan gegen Manrikos Theodoridis, eigentlich ein Greco-Spezialist, im Freistil-Leicht einen Überlegenheitssieg landete und die 10:4-Pausenführung perfekt machte.

Richtig umkämpft war das Greco-Mittelgewicht zwischen Bozo Starcevic und dem Ex-Adelhausner Roland Schwarz, das der Kroate am Ende ganz knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Und auch dem zweiten Kroaten in Diensten der Gastgeber war mit dem 5:3 gegen Maasch nur ein Mannschaftspunkt vergönnt. Und so konnte der zweimalige Mannschaftsmeister in den verbleibenden drei Duelle noch viel für die Punktedifferenz tun: Kakhaber Khubezhty landete mit seinem 16:0-Überlegenheitserfolg gegen Pascal Ruh einen Pflichtsieg und baute den Vorsprung auf 14:6 aus.

Als Ali-Pasha Umarpashaev, wie Schwarz ja ein ehemaliger Adelhausner, die Matte betrat, brandeten die unaufhörlichen Buhrufe noch einmal extrem auf. „Das hat uns erst richtig motiviert, dass man so ausgebuht wird, gibt es ja sonst nicht“, erklärte Maasch. Knappe fünf Minuten brauchte Umarpashaev, ehe sein Überlegenheitssieg gegen Stephan Brunner feststand. Beim Stand von 18:6 ging Witalis Lazovski im letzten Kampf des Abends wieder mit der Devise auf die Matte, die Niederlage möglichst im Grenzen zu halten, zumal der Deutsche Meister ja für das Weltergewicht deutlich zu leicht ist. Am Ende gestattete Lazovski Sascha Keller nach beherztem Kampf nur einen 5:1-Sieg, den sich sein Gegner vornehmlich mit einer gelungenen Bodenaktion erkämpfen konnte.

In allen Punkten überlegen war Erik Thiele seinem baumlangen Gegner Sebastian "Tanne" Wendel.

15.12.2019 21:00

Spektakuläre Kämpfe bem 22:6 im letzten Heimkampf des Jahres gegen Greiz

Mit dem 13. Sieg im 13. Kampf haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag für das Jahr 2019 vom Heimpublikum verabschiedet und bleiben nach dem 22:6 gegen den RSV Rotation Greiz souveräner Tabellenführer der DRB-Bundesliga Südost. Zum Abschluss der Doppelrunde geht es nächste Woche noch nach Schorndorf, ehe am 4. Januar der Viertelfinal-Rückkampf in der Sportparkhalle über die Bühne geht. Somit ist die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk im Kalenderjahr 2019 bislang komplett ungeschlagen geblieben, das einzige Unentschieden gab es am 5. Januar mit dem 13:13 im Halbfinal-Hinkampf in Adelhausen.

Und nicht nur das: Vor heimischem Publikum hat noch kein Gegner die Burghauser seit dem Bundesliga-Aufstieg 2017 in der Doppelrunde besiegen können – die einzige Niederlage in der Sportparkhalle gab es seither am 6. Januar 2018 beim 10:14 im Halbfinal-Vorkampf gegen den ASV Mainz.

Wie schon zuletzt beim klaren Heimsieg gegen den AC Lichtenfels mussten die Burghauser auch gegen Greiz kurzfristig umdisponieren, da der an Grippe erkrankte Benjamin Sezgin nicht zur Verfügung stand und deswegen der dreimalige Europameister Soner Demirtas ins Freistil-Mittelgewicht aufrückte. Martin Obst, der Vize-Europameister von 2018, hatte trotz eines Gewichtsvorteils von sieben Kilogramm gegen den Türken nichts zu melden und musste sich nach drei abschließenden Beinschrauben des Burghausers nach dreieinhalb Minuten mit 1:16 geschlagen geben. Für Demirtas der fünfte Sieg im fünften Kampf im SVW-Trikot und das jeweils mit dem Maximum von vier Mannschaftspunkten.

Trotz des klaren Resultats gingen nicht weniger als die Hälfte aller Kämpfe über die komplette Distanz, lediglich das Duell von Debütant Mansour Dakiev in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den übermächtigen Vladimir Gotisan, der sich technisch überlegen durchsetzen konnte, kam nicht in die zweite Runde. Und so sahen die rund 300 Fans bei viel Netto-Kampfzeit auch sehr viele Techniken. Zum Teil äußerst spektakuläre wie beim letzten Duell des Abends, als sich der Greizer Daniel Sartakov drei Sekunden vor dem Schlussgong mit einem Rückwärtssalto aus der Umklammerung von Johann Steinforth befreite, die Oberlage gewann und beim 4:4 aufgrund der letzten Wertung einen 1:0-Sieg verbuchen konnte.

Vor allem vor der Pause hatten die Gäste aus Thüringen nichts zu lachen: In der Eingangsklasse fertigte Fabian Schmitt seinen Gegner Sven Cammin ebenso technisch überlegen ab wie Erik Thiele seinen Kontrahenten Sebastian Wendel im Freistil-Schwergewicht. Vladimir Egorov verpasste bei seinem zweiten Saisonauftritt mit dem 14:0 gegen den erst 17-jährigen Rasul Galamatov nur ganz knapp den Vierer, den Ramsin Azizsir mit seinem gewohnt „humorlosen Auftreten“ gegen Thomas Leffler nach etwas mehr als fünf Minuten bejubeln konnte. Einige etwas unglückliche Situationen und Entscheidungen verhinderten im Greco-Leicht einen höheren Sieg von Andi Maier, der sich gegen das Greizer Eigengewächs Abdul Galamatov mit 14:8 behaupten konnte.

Nach der Pause folgte auf den souveränen Auftritt von Demirtas und der Niederlage von Dakiev mit dem Kampf zwischen Roland Schwarz und Igor Besleaga das wohl intensivste Duell des Abends, das Schwarz beim 2:2 aufgrund der höheren Wertung knapp für sich entscheiden konnte. – für den Moldawier mit den golden Ringer-Schuhen erst die zweite Niederlage im 13. Kampf. Nur mit 3:5 Punkten musste sich Dominik Ratz bei seinem Bundesliga-Einstand gegen den deutschen Juniorenmeister Joel Wrensch geschlagen geben, ehe Steinforth im letzten Kampf nach unzähligen Beinangriffen am Ende mit unnötig leeren Händen dastand.

Andreas Maier feierte am Doppelkampftag zwei souveräne und deutliche Siege.

09.12.2019 20:00

Ringer feiern klare Siege gegen Lichtenfels und Hallbergmoos

Der SV Wacker Burghausen bleibt in der Ringer-Bundesliga Südost das Maß der Dinge: Der ungeschlagene Tabellenführer verteidigte auch am Wochenende seine blütenreine Weste und steht zwei Kampftage vor Schluss der Doppelrunde bereits als Teilnehmer an der Endrunde fest. Nach dem 25:3 am Samstag gegen den AC Lichtenfels und dem 18:7 am Sonntag beim SV Siegfried Hallbergmoos hat die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk mit 24:0 Punkten weiterhin vier Zähler Vorsprung vor den Red Devils aus Heilbronn.

Vor allem die Aufstellung am Samstag in der Sportparkhalle gegen Schlusslicht Lichtenfels mutete auf den ersten Blick ein wenig kurios an, zumal Matthias Maasch und Johann Steinfort Stilart-fremd auf die Matte mussten. „Wir haben ein paar Verletzungsprobleme und darüber hinaus fallen ein paar Jungs erkrankt aus“, so Ponomartschuk, der aber klar macht: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist das nicht weiter tragisch, hoffentlich sind dann zur Endrunde alle Mann wieder fit.“

Höhepunkt am Samstag vor 350 Zuschauern in der Sportparkhalle am Samstag war das Duell der beiden türkischen Freistil-Ringer Ahmet Peker und Ahmet Duman im Bantam, das der Burghauser gegen den amtierenden Vize-Europameister nach einem technisch starken und sehr intensiven Gefecht mit 3:1 für sich entscheiden konnte. Im Kampf zweier Hochgeschwindigkeits-Ringer spielte der 30-jährige Peker seine Routine gegen den zehn Jahre jüngeren Rivalen clever aus und verbuchte im achten Kampf für Burghausen den siebten Sieg.

Erfolgreichster Burghauser Ringer des Wochenendes war Söner Demirtas, der zwei Mal die Maximalausbeute von vier Punkten einsacken konnte: Am Samstag feierte der dreifache Europameister im Welter gegen das Lichtenfelser Urgestein Johannes Lurz in knapp vier Minuten einen 16:0-Überlegenheitssieg und am Sonntag benötigte der Freistil-Spezialist im Mittelgewicht etwas mehr als fünf Minuten, um Andi Walter mit 17:1 zu entzaubern. Kaum weniger effizient konnte Andi Maier seine beiden Auftritte im Greco-Leicht gestalten: Den Lichtenfelser Mario Petrov fertigte der 30-jährige Burghauser mit einem variablen Griff-Feuerwerk und einem finalen Armzug in etwas mehr als zwei Minuten 17:0 ab, am Sonntag verpasste er den Vierer gegen David Brand beim 14:0-Punktsieg nur ganz knapp.

Ebenfalls zwei Siege gelangen Zbigniew Baranowski im Freistil-Schwergewicht, obwohl der polnische Vize-Weltmeister gerade mal 92 Kilogramm auf die Waage brachte: Gegen den Lichtenfelser Darius Mayek stand seine technische Überlegenheit nach dreieinhalb Minuten fest und den Hallbergmooser Koloss Richard Csercsics rang er am Sonntag in sechs Minuten mit 4:1 nieder.

Um ein Haar hätte auch Maasch als Stilart-Fremdgänger zwei Siege verbucht, doch am Samstag unterlag er Lukas Tomaszek in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm Sekunden vor Schluss, als der Lichtenfelser noch die Beine der Burghauser Ringer-Ikone zu fassen bekam und so eine Kontersituation erwirkte, die Kampfrichter Petar Stefanov (Traunstein) korrekt mit 2:2 bewertete. Kein Problem war dann am Sonntag für den 33-Jährigen der Hallbergmooser Andreas Walburn, den er nach vier Minuten technisch überlegen 15:0 bezwingen konnte. Ein wenig kurios eigentlich, dass Steinfort am Samstag im ungewohnten Greco Achim Thumshirn mit 7:1 bezwingen konnte, aber am Sonntag im freien Stil mit dem gleichen Ergebnis dem Hallbergmooser Ergün Aydin unterlag.

Den Schlusspunkt in Heilbronn setzte Johann Steinforth, der seinen Gegner Erik Obert vorzeitig auspunkten konnte.

02.12.2019 21:00

Spitzenkampf in Heilbronn endet mit weiterer Burghauser Machtdemonstration

Viel wurde vor dem Wochenende spekuliert, ob es beim Spitzenkampf zwischen dem deutschen Vizemeister Heilbronn und dem amtierenden deutschen Meister Burghausen dieses Mal spannender zugehen würde. Zur Erinnerung: Im Vorkampf deklassierten die Burghauser Ringer Heilbronn mit 23:0, die mit einer schwachen Mannschaft die Reise an die Salzach antraten. Doch echte Spannung kam auch beim Rückkampf nicht auf – zwar kündigte Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler seinen Einsatz gegen Burghausen in den Sozialen Medien an, musste am Ende kurzfristig krankheitsbedingt passen. So war anscheinend bei den Gastgebern die Luft schon raus, bevor der erste Kampf überhaupt bestritten war.

Gleich im ersten Kampf überraschte Heilbronn mit dem Eigengewächs Damian Macun, der gegen Fabian Schmitt nicht den Hauch einer Chance hatte und noch in der ersten Runde vom Wacker-Athleten ausgepunktet wurde. Und auch Erik Thiele, der noch tags zuvor im Trainingslager in Russland weilte, ließ es sich nicht nehmen, im Schwergewichtskampf Stefan Kehrer gegenüberzutreten, der nach einer schweren Knieverletzung erst seinen zweiten Kampf in der laufenden Saison bestreiten konnte. Dank einer starken Leistung wurde Thiele auch hier seiner Favoritenrolle gerecht und siegte klar und ungefährdet mit 10:0 nach Punkten – gegen die schnellen Beinangriffe Thieles fand sein Gegner keine Mittel. Die erste echte Hoffnung des Publikums auf Heilbronner Punkte machte in der61kg-Klasse anschließend Burghausens Ahmet Peker zunichte, der es mit Levan Metreveli zu tun bekam. Zwar ging der Spanier in Heilbronner Diensten in der ersten Runde nach einer Aktivitätszeit gegen Peker mit 1:0 in Führung, im weiteren Kampfverlauf dominierte dann einzig Peker. So scheuchte der kleine Türke im Wacker-Dress seinen fast 5kg schwereren Kontrahenten über die Matte und sammelte Wertung um Wertung, sodass am Ende ein klarer 1:6 Punktsieg für den Burghauser Ringer zu Buche stand. Zu einer Neuauflage des Duells im Hinkampf kam es im Halbschwergewicht, in dem sich Ramsin Azizsir mit Heilbronns Jan Zirn auseinandersetzen musste. Und analog zum Hinkampf zermürbte Azizsir seinen starken Gegner im Standkampf, setzte im Bodenkampf erfolgreich zu einem Durchdreher an und siegte schlussendlich ungefährdet mit 4:0 nach Punkten. So kam es, dass erst im letzten Kampf vor der Pause die Gastgeber Grund zum Jubeln hatten, da Christopher Kraemer einen technisch überlegenen Punktsieg gegen Andreas Maier feiern konnte. Zwar muss festgehalten werden, dass Kraemer an diesem Abend einfach der stärkere Ringer war, dass aber Andreas Maier vom Kampfleiter Jeffrey Spiegel mit zwei Verwarnungen für Finger-Haltens und vermeintlicher Mattenflucht in der Bodenlage bedacht wurde, konnte in den jeweiligen Situationen nur bedingt nachvollzogen werden.

Zurück in die Erfolgsspur fanden die Burghauser Schwerathleten gleich wieder im ersten Kampf nach der Pause, in der sich ein echter Freistil-Spitzenkampf zwischen Taimuraz Friev und Kakhaber Khubezhty entwickelte. So ging Friev in der ersten Runde schnell dank eines Take-Downs mit 2:0 in Führung, die Khubezhty in der zweiten Runde dank dreier Einser-Wertungen zu seinen Gunsten drehen konnte. Kurz vor Kampfende ging Heilbronns Friev erneut in Führung und sah schon wie der sichere Sieger aus, doch der erfahrene Russe in Diensten des SV Wacker Burghausen setzte zehn Sekunden vor Kampfende nochmals zu einem Angriff an, sicherte sich die erhoffte Wertung und siegte am Ende knapp mit 4:5. Einen weiteren Leckerbissen im freien Stil agab es anschließend zwischen Heilbronns Saba Bolaghi und Magomedmurad Gadzhiev zu bestaunen. So lieferte Bolaghi, der einst als größtes Freistiltalent in Deutschland galt, bis er die Sportart wechselte und sich den MMA anschloss, einen beeindruckend starken Kampf und ließ für den amtierenden Bronzemedaillist der diesjährigen Welt- und Europameisterschaften nur einen 3:8 Punktsieg und damit zwei Mannschaftspunkte für Burghausen zu. Im anschließenden Gefecht zweier deutschen Spitzenringer standen sich Pascal Eisele und Roland Schwarz gegenüber – in einem ausgeglichenen Kampf siegte am Ende Burghausens Schwarz mit 2:3 nach Punkten, da es ihm in der Bodenlage gelang, einen Durchdreher erfolgreich anzusetzen. Eine knappe und umstrittene Niederlage kassierte anschließend Matthias Maasch gegen Altmeister Christian Fetzer, der Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler vertrat. So kassierte auch Matthias Maasch in der Bodenlage eine umstrittene Verwarnung, die am Ende seine Niederlage besiegeln sollte. Zwar gelang Maasch noch der 3:3 Ausgleich, allerdings wird gemäß Regelwerk die Verwarnung höher bewertet als die zuletzt erzielte Wertung, sodass Maasch seine zweite Saisonniederlage hinnehmen musste. Kurzen Prozess machte im letzten Duell des Mannschaftskampfes Johann Steinfort, der seinen Gegner Erik Obert – ein weiteres Talent aus dem Heilbronner Nachwuchs – dank zweier Serien an Beinschrauben nach nicht einmal eineinhalb Minuten auspunkten konnte. Dank den daraus resultierenden vier Mannschaftspunkten schraubte Steinforth das Endergebnis auf 5:19 zu Gunsten der Wacker-Staffel. Zwar überwog am Ende bei der Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk die Freude über den klaren Sieg, nichts desto trotz hatten sich die Wacker-Ringer auf etwas mehr Gegenwehr im vermeintlichen Spitzen Kampf eingestellt.

Soner Demirtas zeigte bei seinem Heim-Debut mit einer starken Leistung, warum er dreifacher Europameister wurde.

24.11.2019 21:00

Einfach unaufhaltsam: Auch Erzgebirge Aue geht in der Sportparkhalle unter

SV Wacker Burghausen gegen Erzgebirge Aue – ein Vergleich, der vielen Nostalgikern die gemeinsamen Zeiten in der zweiten Fußball Bundesliga in den Sinn kommen lässt, in denen sich beide Mannschaften auf Augenhöhe spannende Vergleiche lieferten. Doch am vergangenen Wochenende standen sich eben beide Vereine im Rahmen der Ringerbundesliga Südost gegenüber. So spannend die Duelle auf dem Fußballplatz in der Vergangenheit stets waren, so deutlich wurde es am Samstagabend in der Burghauser Sportparkhalle. Zwar boten die Gäste aus Sachsen ihre volle Mannschaft auf – am Ende war gegen den zweifachen Deutschen Mannschaftsmeister aber kein Kraut gewachsen.

In der Einstiegsklasse boten die Gäste mit dem Polen Mariusz Los einen ehemaligen Wacker-Ringer auf, der vor zwei Jahren maßgeblich am ersten Meistertitel beteiligt war. Ihm stellte Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk den Jugendringer Sascha Michel entgegen, der erwartungsgemäß nach kurzer Kampfdauer auf beiden Schultern landete. Wesentlich beeindruckender verlief hingegen das anschließende Freistil-Duell im Schwergewicht, in dem sich Burghausens Vize-Europameister Zbigniew Baranowski und der Auer Allrounder Nico Schmidt gegenüberstanden, dessen Stärken aber vielmehr im griechisch-römischen Stil liegen. Zwar konnte Schmidt auf einen beeindruckenden Gewichtsvorteil von 36kg zurückgreifen, am Ende setzte sich aber doch die Spitzenklasse des Polen in Burghauser Diensten durch. Dank zahlreichen Beinangriffen sammelte Baranowski Wertung um Wertung, am Ende stand ein klares 11:1 für den Wacker-Ringer zu Buche. Richtig dramatisch wurde es dann in der 61kg Freistilklasse, in der sich die beiden ungeschlagenen Ahmet Peker und Aues Said Gazimagomedov gegenüberstanden. So dominierte Peker über die gesamte Kampfdauer und ging folgerichtig mit 4:0 in Führung. Was dann geschah, erzürnte das Burghauser Publikum maßlos: Aues Gazimagomedov gelang ein Beinangriff, den Ahmet Peker mit zwei Überstürzern spektakulär konterte – Kampfrichter Hamdan Iflazoglu bewertet beide Aktionen zu Gunsten des Gästeringers, der somit zum 4:4 ausgleichen konnte und den Kampf für sich entscheiden konnte. Eine Entscheidung des Kampfleiters die zwar das Regelwerk grundsätzlich hergibt, aber auf Grund der aktiven Griffausführung des Burghauser Ringers – vorsichtig formuliert – unüblich ausfiel. Im anschließenden Halbschwergewicht kam es zum Kräftemessen zwischen Ramsin Azizsir und Rolf Linke, das der Burghauser klar mit 11:0 für sich entscheiden konnte – und das trotz einer weiteren Fehlentscheidung des ansonsten souverän leitenden Schiedsrichters, die aber glücklicher Weise nicht ins Gewicht fiel, trotzdem aber die Zuschauer in Rage versetzte. Nachdem sich die Gemüter wieder beruhigt hatten standen sich Andreas Maier und Philipp Herzog im letzten Kampf vor der Pause gegenüber. Maier dominierte in diesem Gefecht von Anfang bis Ende und punktete vor allem aus der Bodenlage heraus. Erst gegen Ende des Kampfs gelangen Philipp Herzog noch zwei Wertungen, die einen technischen Überlegenheitssieg des Burghauser Eigengewächs verhinderten.

Nach der Pause gab es für das Burghauser Publikum noch einen weiteren Neuzugang zu bestaunen. So feierte der dreifache Europameister Soner Demirtas sein Heimdebut, rückte gleich zwei Klassen auf und trat so in der 86kg-Freistilkasse dem rund 10kg schwereren Franco Büttner gegenüber. Doch auch hier war der Gewichtsnachteil nicht relevant – Demirtas überzeugte mit einer eleganten und katzenhaften Ringweise und ließ seinem Gegner wahrlich keine Chance. Nach nicht einmal vier Minuten war der technische Überlegenheitssieg von Demirtas perfekt. Und auch Publikumsliebling Magomedmurad Gadzhiev zeigte sich im Kampf mit seinem polnischen Nationalmannschafts-Kameraden Krzystof Bienkowski in bestechend guter Form. In gewohnter Weise dominierte Gadzhiev das Kampfgeschehen aus der Matten-Mitte und setzte punktuelle aber punktgenaue Nadelstiche, die am Ende zu einem Endstand von 10:0 zu Gunsten des Burghauser Ringers führten. Wesentlich mehr Arbeit hatte hingegen Maxi Lukas, der es in der 86kg-Klasse im gewohnt griechisch-römischen Stil mit Francis Weinhold zu tun bekam. Dank seiner aktiven Standweise und seines gefürchteten Aushebers setzte sich Lukas schnell mit 5:0 Punkten ab. Zwar konnte Weinhold noch auf 5:3 verkürzen, am Sieg von Maxi Lukas änderte dies freilich nichts mehr. Ein Sammelsurium an Grifftechniken gab es anschließend von Matthias Maasch zu sehen, der seinem 17-jährigen Gegner Maximilian Becher eine Lehrstunde verpasste. Nach Demonstrationen von Armzug, Durchschlüpfer, Durchdreher und Ausheber endete diese jäh nach vier Minuten Kampfzeit beim Stand von 16:0. Zu guter Letzt durfte sich dann auch noch Johann Steinforth präsentieren, der im es im freien Stil der 75kg-Klasse mit Jakob Barth zu tun bekam. Kurz vor Ende der ersten Runde sicherte sich Steinforth einen vorzeitigen Technischen Überlegenheitssieg, nachdem er seinem Gegner mit einer Serie an Beinschrauben eine Wertung nach der anderen abnahm.

Am kommenden Wochenende führt der nächste Auswärtskampf die Wacker-Schwerathleten zu den Red Devils nach Heilbronn – dem amtierenden deutschen Vizemeister, der in der Vorrunde mit einer schwach aufgestellten Mannschaft mit unglaublichen 23:0 in der Sportparkhalle unter die Räder kam. Doch eins dürfte klar sein: Bei einem eigenen Heimkampf wird so etwas nicht passieren – hierfür verfügt der Gastgeber aus Heilbronn über einen qualitativ viel zu stark besetzten Kader, den es in keinem Fall zu unterschätzen gilt.

Ali Umarpashaev legte seinen Gegner Marco Dürmeier elegant auf beide Schultern.

17.11.2019 21:00

Rückrundenstart geglückt: Unerwartet hoher Sieg der Wacker-Ringer in Nürnberg

Der Start in die Rückrunde der Ersten Bundesliga Süd Ost hätte aus Sicht der Burghauser Ringer nicht sehr viel besser laufen können. Mit 23:8 bezwingen sie den SV Johannis Nürnberg auswärts in souveräner Manier und bleiben somit ungeschlagen an der Spitze der Tabelle. Genau wie beim Hinkampf, der mit 20:8 ebenfalls an Burghausen ging, konnten die Wackerianer sieben der zehn einzelnen Kämpfe für sich entscheiden. Hatte man zuvor mit einem engen Kampfverlauf gerechnet, wurde bereits an der Waage klar, dass Burghausen als klarer Favorit galt, weil die Nürnberger in ihrer Aufstellung hauptsächlich Ringer aus den eigenen Reihen aufboten.

„Da Nürnberg nicht in Bestbesetzung antreten konnte, haben wir diesen Auswärtskampf unerwartet deutlich für uns gestalten können.“, so Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein. Von den maximal zulässigen 28 Punkten pro Mannschaft nutzte der SV Wacker 27 Punkte aus, während die Nürnberger Mannschaft lediglich zwei Punkte auf das Konto brachte – ein Verdienst der herausragenden Nachwuchsarbeit beim SV Johannis und dem Fehlen einiger ausländischen Sportler im Nürnberger Aufgebot geschuldet. Eigengewächse werden in der Aufstellung mit minus zwei Punkten bewertet und so konnte Nürnberg einen „8-Punkte-Mann“ wie Weltmeister Nugzari Tsurtusmia in der 57 kg Klasse griechisch-römisch (GR) aufbieten, ohne befürchten zu müssen, dass das Punktekonto damit zu sehr belastet wird. Der Georgier präsentierte sich vor allem in der ersten Hälfte als der aktivere Ringer und sammelte Wertung um Wertung. Doch Burghausen’s Fabian Schmitt hielt mit aller Macht dagegen und wusste vor allem in Runde zwei die konditionellen Schwächen des Gegners gut zu nutzen. Nach einem starken Kampf verkürzte Schmitt auf 5:11 und gab somit nur zwei Mannschaftspunkte ab.

In der Gewichtsklasse bis 130 kg Freistil (FS) bot Wacker statt dem deutschen Spitzenringer Erik Thiele mit Leon Kahric einen Ringer aus den eigenen Reihen auf. Gegen Kevin Hermann musste sich Kahric mit 0:4 (0:16) geschlagen geben. Klar überlegen zeigte sich hingegen Routinier Ahmet Peker (61 kg FS), der gegen Nürnberg’s Nachwuchsmann Daniel Walter einen Beinangriff nach dem anderen durchführte und mit 4:0 (16:0) technisch überlegen war. Anschließend brachte Ramsin Azizsir (98 kg GR) die Burghauser erstmals an diesem Kampfabend in Führung. Er bezwang Erkan Celik klar mit 3:0 (9:0). Der Vorsprung von einem Punkt beim Stand von 7:6 aus Burghauser Sicht hatte jedoch nicht lange Bestand, da Andreas Maier (66 kg GR) trotz aller unternommenen Abwehrversuche letztlich 0:3 (0:10) gegen Deniz Menekse verlor. Nürnberg drehte damit den Kampf und lag zur Pause mit 9:7 in Front.

Nach einer spannenden ersten Hälfte, gab es für die Gastgeber in den weiteren fünf Kämpfen dann nichts mehr zu holen. Alle fünf Kämpfe im zweiten Abschnitt gingen auf das Konto der Burghauser. Zwar kam die gefürchtete Beinschraube von Benjamin Sezgin (86 kg FS) diesmal nicht zum Einsatz, doch der Burghauser sicherte sich auch so mit vielen Einzelwertungen einen 3:0-Sieg (9:0) gegen Eduard Tatarinov. Damit brachte Sezgin den SVW wieder in Führung. Der WM-Dritte Magomedmurad Gadzhiev erwies sich gegen den deutschen Meister Tim Stadelmann in der 71-Kilogramm-Kategorie im freien Stil erneut als fleißiger Punktesammler. Gegen einen sich stark verteidigenden Tim Stadelmann behielt der Pole mit 3:0 (8:0) die Oberhand. Roland Schwarz (80 kg GR) erwischte einen fulminanten Start gegen seinen oftmaligen Trainingspartner Anthony Sanders. Bereits nach einer Minute lag Schwarz mit 12:0 in Führung und nach nur 35 weiteren Sekunden machte er mit einem Armdrehschwung den Sack zu. Der 4:0-Sieg (16:0) dank technischer Überlegenheit war gesichert. Deutlich ausgeglichener gestaltete sich der Kampf zwischen Witalis Lazovski und dem Nürnberger Sven Dürmeier in der 75 Kilogramm Klasse (GR), in dem Lazovski letztlich als 2:0-Sieger (4:1) von der Matte ging. Den glänzenden Schlusspunkt eines insgesamt sehr sehenswerten Ringsportabends setzte Ali Umarpashaev (75 kg FS) mit einen Schultersieg (4:0; 8:0) gegen Marco Dürmeier. Am kommenden Samstag empfängt der SVW zuhause den FC Erzgebirge Aue.

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