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Vladimir Egorov feierte bei seinem Saisondebut einen technischen Überlegenheitssieg.

16.01.2022 08:00

Achtelfinal-Rückkampf gegen Nackenheim endet 40:0 – Gäste nur mit acht Mann

So stellt man sich ein Achtelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen natürlich nicht vor: Nach dem 18:9-Hinkampf beim SV Alemannia Nackenheim traten die Rheinhessen am Samstag zum Rückkampf in Burghausen ohne ihre Stars und nur mit acht Mann an – insofern war bereits nach der Waage klar, dass der Kampf mit 40:0 gewertet wird, da laut DRB-Richtlinien die Mannschaften mit mindestens neun Mann antreten müssen. Burghausen steht also im Viertelfinale und trifft dort auf den RSV Rotation Greiz.

Die Südost-Thüringer standen schon kurz nach der Auslosung im Dezember als Viertelfinalist fest, weil deren Gegner ASV Urloffen mit personellen Engpässen zu kämpfen hat und deswegen nicht antreten konnte – aus sportlicher Sicht natürlich auch nicht befriedigend. Aber in diesen Zeiten, in denen wegen Corona-Fällen und entsprechenden Quarantäne-Bestimmungen wohl keine der qualifizierten Endrunden-Mannschaften ihre beste Aufstellung auf die Matte bringen kann, sicherlich ein Umstand, mit dem man leben muss.

Umgekehrt birgt diese allgemeine Unsicherheit natürlich auch Chancen für Mannschaften, die unter normalen Umständen nur Außenseiterchancen hätten. So sieht es auch Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch: „Warum Nackenheim diese Aufstellung rausgezaubert hat, wissen wir nicht. Aber trotz des großen Rückstandes aus dem Hinkampf, wäre die Chance da gewesen, zumal wir ja auch nicht unsere beste Mannschaft aufstellen konnten.“ Soll heißen: Hätte Burghausen zwei oder drei Athleten mehr wegen Einreise- oder Quarantäne-Bestimmungen ersetzen müssen, hätte ein SV Alemannia Nackenheim in Bestbesetzung den Kampf durchaus noch drehen können. Auf der Homepage der Nackenheimer heißt es lapidar: „Da wir leider nur mit 8 Mann antreten konnten, verlieren wir leider 40:0.“ Eine Begründung für die Notaufstellung ist das natürlich nicht, Schlüsse in jede Richtung sind möglich, aber die wahrscheinlichste Variante ist, dass die Nackenheimer die Flinte vorzeitig ins Korn geworfen haben und deswegen keine Anstrengungen mehr unternommen haben, um eine schlagkräftige Truppe auf die Beine zu stellen.

Auf der Matte endete das Duell am Samstag mit 33:3, in den acht Kämpfen, die vor Publikum ausgetragen wurden, setzten sich die Wacker-Athleten sechs Mal vorzeitig durch, im Greco-Welter gelang Witalis Lazovski im hochklassigsten und spannendsten Kampf des Abends die Revanche für die Vorwochen-Niederlage gegen Ruslan Kudrynets, den er nach einer starken Leistung mit 5:3 besiegen konnte. Die einzige Niederlage musste Enes Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den deutschen Spitzenathleten Viktor Lyzen beim 2:10 einstecken, wobei Akbulut zur Pause noch mit 2:0 in Front lag, ehe der Nackenheimer in der zweiten Runde seine Erfahrung ausspielte.

In der Greco-Eingangsklasse brannte Fabian Schmitt gegen Jan Vielmuth binnen 90 Sekunden ein Grifffeuerwerk zum Überlegenheitssieg ab, im Freistil-Schwergewicht machte Erik Thiele gegen Tamerlan Paschajew gleich mit dem ersten Griff kurzen Prozess und im Freistil-Bantam setzte sich Vladimir Egorov gegen Furkan Ali Yildiz nach knapp fünf Minuten mit 16:1 technisch überlegen durch. Ramsin Azizsir kam im Greco-Halbschwer kampflos zu vier Punkten, ehe Andi Maier im Greco-Leicht gegen Mam Hai Milan Vu mit schönen Aushebern und Schwunggriffen in knapp zwei Minuten ein 17:0 feiern konnte.

Gegen Bekir Demir zeigte sich Edi Tatarinov im ersten Kampf nach der Pause gnadenlos und fertigte seinen Kontrahenten in nur 47 Sekunden mit 16:0 ab, ehe Akbulut seinen Kampf abgeben musste und Idris Ibaev kampflos vier Punkte einstreichen konnte. Nach dem Sieg von Lazovski präsentierte auch Iszmail Muszukajev im abschließenden Freistil-Welter gegen Islam Koray Cakici bei seinem Überlegenheitssieg noch einige technische Schmankerl, so dass die Fans in der Summe trotz fehlender Spannung wenigstens viele tolle Griffe und Aktionen sahen.

Am Samstag steht nun der Hinkampf im Viertelfinale in Greiz auf dem Programm, ehe am 29. Januar der Rückkampf gegen die Thüringer in der Sportparkhalle über die Bühne gehen wird.

Eigengewächs Mansur Dakiev feierte in Nackenheim seinen ersten Bundesligasieg

10.01.2022 08:00

Sattes Punktepolster dank 9:18 Auswärts-Erfolg in Nackenheim

Der erste Schritt ist gemacht: Mit einem 18:9-Erfolg haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag beim sehr stark aufgestellten SV Alemannia Nackenheim durchgesetzt. „Ein sehr zufrieden stellendes Ergebnis“, kommentiert Sportlicher Leiter Matthias Maasch den Auftakt in die Play-offs um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Nach dem deutlichen Sieg bei den Rheinhessen hat die Mannschaft von Eugen Ponomartschuk ein sattes Polster für den Rückkampf des Achtelfinales am Samstag in der eigenen Sportparkhalle.

Für den Titelverteidiger, der in dieser Saison erst eine einzige Niederlage quittieren musste, war schon im Vorfeld etwas Hektik angesagt, denn die sportliche Leitung um Maasch und Trainer Eugen Ponomartschuk musste die favorisierte Aufstellung während der Woche über den Haufen werfen. Maasch: „Corona ist auch bei uns in den letzten Tagen und Wochen nicht spurlos vorübergegangen, aber trotzdem haben wir eine gute Aufstellung rausgezaubert.“ Insbesondere der Schachzug, Ali-Pasha Umarpashaev in die Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm aufrücken zu lassen, hat sich bezahlt gemacht, da sich der Bulgare mit 8:2 gegen den deutschen Spitzenathleten Osman Kubilay Cakici durchsetzen und damit zwei Mannschaftspunkte sichern konnte. In der frei gewordenen Freistil-Klasse des Weltergewichts durfte so Mansur Dakiev ran und feierte mit einem souveränen 10:2 gegen Islam Koray Cakici nicht nur seinen ersten Bundesligasieg, sondern steuerte sogar gleich drei Mannschaftspunkte zum 18:9-Gesamterfolg bei – ein ganz starkes Zeichen, auch für die anderen Wacker-Athleten aus der sogenannten zweiten Reihe.

In der Eingangsklasse hatte Givi Davidovi im ersten Abschnitt Probleme mit Furkan Ali Yildiz. Nach zweimaliger Führung musste der Türke aber mit zunehmender Kampfdauer die Klasse des Wacker-Athleten anerkennen, der sich am Ende doch noch standesgemäß mit 12:3 durchsetzte und so seiner Favoritenrolle gerecht wurde.

Keinen Zweifel an seiner Dominanz ließ im Greco-Schwergewicht Ramsin Azizsir gegen den Griechen Laokratis Kesidis, den er mit einer sehr souveränen Vorstellung 5:0 besiegen konnte. Dagegen war im Greco-Bantam gegen den früheren Welt- und Europameister Eldaniz Azizli für Ersatzmann Erwin Kobsar erwartungsgemäß kein Kraut gewachsen. Schon nach einer guten halben Minute stand der Überlegenheitssieg für den Nackenheimer fest. Einen Rückschlag mussten die Gäste dann im Freistil-Halbschwer hinnehmen, weil Akhmed Magamaev überhaupt nicht in den Kampf fand und gegen Akhmed Aibuev eine 6:13-Niederlage einstecken musste. „Magamaev war in unseren Augen der Favorit, hat aber seine schwächste Saisonleistung gezeigt“, war Maasch enttäuscht. Im letzten Kampf vor der Pause holten sich die Wacker-Ringer dann aber die Führung wieder zurück, zumal Iszmail Muszukajev seinen Kontrahenten Mam Hai Milan Vu mit der ersten Aktion des Kampfes im Freistil-Leicht auf die Schultern legte.

Mit Denis Kudla und Roland Schwarz standen sich im ersten Kampf nach der Pause zwei Schwergewichte des Deutschen Ringsports gegenüber. Am Ende nutze der zweimalige olympische Bronzemedaillengewinner seinen Gewichtsvorteil gegen den WM-Dritten zu einem hauchdünnen 2:1-Erfolg, wobei sich Schwarz mehr als teuer verkauft hat. Nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, reichte es in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm für Witalis Lazovski trotz einer 3:0-Führung gegen Ruslan Kudrynets nicht: Aufgrund gesundheitlicher Probleme baute der Burghauser im zweiten Abschnitt etwas ab und unterlag schließlich mit 4:9.

So stand es vor den letzten drei Duellen 9:9, doch das änderte sich ja nach den eingangs erwähnten Siegen von Umarpashaev und Dakiev schnell, ehe Idris Ibaev im letzten Kampf des Abends noch das Sahnehäubchen auf den Burghauser Erfolg setzen konnte. Der U23-Weltmeister ließ Dario Schmidhuber im Greco-Welter nicht den Hauch einer Chance und sicherte sich nach knapp eineinhalb Minuten einen 16:0-Überlegenheitssieg.

Witalis Lazovski direkt vor dem Wahrzeichen der Stadt: Die Burg zu Burghausen.

14.12.2021 16:00

Witalis Lazovski: „Es war die richtige Entscheidung“

Seit Jahren gehört Witalis Lazovski zur deutschen Spitze. 2018 und 2019 wurde er jeweils Deutscher Einzelmeister. In diesem Jahr erreichte der 25-Jährige, der in Trostberg wohnt, für den SV Wacker Burghausen startet, einen starken zweiten Platz bei den Thor Masters in Dänemark. Der Griechisch-Römisch-Spezialist nahm darüber hinaus noch an der EM und WM teil. Das alles ist nur möglich, weil Lazovski dem Förderprogramm „Spitzensport Bayerische Polizei“ angehört.

Für ihn sei es ein „Megaangebot“ gewesen, was der Bayerische Ringer-Verband Witalis Lazovskiunterbreitet hat. Nach seiner abgeschlossenen Ausbildung als Zerspanungsmechaniker nahm er die Chance wahr, um sich der Spitzensportförderung bei der Polizei anzuschließen. Seit rund vier Jahren kann sich Lazovski während seiner Ausbildung zum Polizeibeamten allein acht Monate voll und ganz auf den Ringkampfsport konzentrieren. Für diesen Zeitraum wird der Kaderathlet des Deutschen Ringer-Bundes freigestellt. „Ich habe damals nicht lange überlegen müssen und sofort bei der Polizei zugesagt“, bereut Lazovski diesen Schritt bis heute nicht. „Es war die richtige Entscheidung mich für diesen Weg zu entscheiden.“ Auch wenn der Trostberger zwischen Oktober und Januar vorwiegend seiner Ausbildung bei der Bereitschaftspolizei in Dachau nachgeht, muss er täglich trainieren. Würden in diesem Zeitpunkt internationale Wettkämpfe stattfinden, wird er freigestellt.

Anfang Oktober reiste Witalis Lazovski mit der Nationalmannschaft zur Weltmeisterschaft nach Oslo. Das Turnier begann ganz nach seinem Geschmack. Der souveräne Auftaktsieg gegen den Esten Ott Saar brachte Selbstvertrauen. Allerdings musste er im Achtelfinale erneut gegen den Türken Murat Firat antreten. Der gleiche Gegner, der ihn bei der Europameisterschaft Monate zuvor in Warschau bei der 1:5-Niederlage die Grenzen aufzeigte. Doch diesmal hatte Lazovskiwirklich nur Pech, weil Firat die letzte Wertung erzielte (1:1), dadurch ins Viertelfinale einzog, aber das Finale nicht erreichte. Für den Bundesligaringer des SV Wacker Burghausen war das Turnier dann zu Ende. „Ich habe mich schon geärgert. Aber so ist eben der Ringsport“, blickt Lazovski nochmals auf den Kampf zurück. „Als ich ihn in der Bodenlage hatte, hätte ich ihn heben müssen. Das habe ich leider nicht geschafft.“ Schließlich verlor der DRB-Kaderathlet gegen den späteren Fünftplatzierten der WM hauchdünn. Dennoch weiß Bundestrainer Michael Carl um dessen Stärken. „Witalis hat sich, seitdem er bei der Bayerischen Polizei und dadurch in der Spitzenförderung ist, enorm weiterentwickelt“, verweist er besonders auf sein Bodenabwehrverhalten. Denn bei den Welttitelkämpfen in der norwegischen Hauptstadt ließ der Griechisch-Römisch-Spezialist in seiner Gewichtsklasse bis 67 Kilo überhaupt nichts zu. „Auch sein Standkampf hat sich verbessert. Von daher fehlt nicht mehr viel zu einer Medaille“, so Carl über Lazovski.

Das Jahr 2021 war persönlich für Lazovski mit Höhen und Tiefen versehen. Verletzungen an der Schulter zwangen ihn zu einer Operation. Selbst die Rippe brach er sich. Doch sein unbändiger Wille führte ihn wieder zurück auf die Matte. In der Bundesliga verlor Witalis Lazovski nur einen der insgesamt fünf Kämpfe, die er in der Hinrunde im Limit bis 71 Kilo absolvierte. Sein großes Ziel hat er aber weiterhin fest vor Augen: Die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen in Paris 2024. „Das ist doch der Traum eines jeden Sportlers.“ Lazovski ist sich bewusst, dass dieser Weg dorthin sehr steinig verlaufen wird. Weil er aber Anfang 2023 mit seiner Ausbildung bei der Polizei fertig sein wird, kann er sich voll und ganz auf die Mission „Olympia“ fokussieren. Noch im Oktober hatte der Trostberger ein vierwöchiges Praktikum bei der Polizeiinspektion Burghausen zu absolvieren. Dem 25-Jährigen hat es sehr gut gefallen. „Ich habe die Theorie, die ich in der Schule erlernte, gleich ins Praktische umgesetzt.“ Sachbearbeitung auf der Dienststelle sowie Einsätze gehörten in dieser Zeit zu seinen täglichen Aufgaben. Der Trostberger will künftig seinen Lebensmittelpunkt nach Burghausen verlegen. „Ich kann es mir sehr gut vorstellen und würde es mir wünschen, wenn ich nach der Sportkarriere meinen Dienst auf der Polizeiinspektion Burghausen leisten könnte“, so Lazovski abschließend.

 

Fotonachweis: © Bayerische Polizei, Bericht: Stefan Günter

Witalis Lazovski avancierte in Viernheim zum Burghauser Matchwinner

12.12.2021 07:00

Komplett deutsche Staffel sichert in Viernheim den 17:18 Auswärtssieg

Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben am letzten Kampftag der Doppelrunde bei Schlusslicht SRC Viernheim eine rein deutsche Staffel aufgeboten und das wäre beinahe schief gegangen. Am Ende setzte sich der dreimalige Deutsche Meister, der freilich schon zuvor als Gruppenerster feststand, nur ganz knapp mit 18:17 durch und wird bei der Auslosung am 19. Dezember als einer der vier Gruppenköpfe fürs Achtelfinale und die Play-offs gesetzt.

„Wir sind froh, dass wir gewonnen haben“, sagt Sportlicher Leiter Matthias Maasch, wohl wissend, dass sich für keinen der Vereine in der Gruppe Südost etwas geändert hätte, wenn Burghausen beim sieglosen Schlusslicht leer ausgegangen wäre. Insofern wäre das Fairplay stets gewahrt geblieben, wenngleich eine Niederlage in Viernheim natürlich nicht gerade gut ausgesehen hätte.

Mit der für Samstag gewählten Aufstellungsvariante konnten die Wacker-Verantwortlichen sowohl sportliche, als auch finanzielle Ressourcen schonen, nebenbei durften einige Nachwuchskräfte aus dem eigenen Lager wieder mal Bundesliga-Luft schnuppern. Maasch: „Wir haben die Sportler bewusst nicht abtrainieren lassen, um die Kräfte nicht weiter zu strapazieren. Jetzt haben wir auch ein paar Wochen Zeit, um kleinere Blessuren und Wehwehchen auszukurieren.“ Den ersten Achtelfinalkampf bestreitet die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk auf jeden Fall erst einmal auswärts am 8. Januar nächsten Jahres, der Rückkampf in der Burghauser Sportparkhalle ist für den 15. Januar angesetzt. Die Sieger der Achtelfinalkämpfe – und da ist Burghausen mit sehr großer Wahrscheinlichkeit dabei – bestreiten die Viertelfinalkämpfe am 22. und 29. Januar, wobei Burghausen auch hier erst auswärts antreten darf. Die Finalpaarungen sind übrigens für den 19. und den 26. Februar terminiert.

In Viernheim avancierte Witalis Lazovski im Greco-Weltergewicht zum Matchwinner für die Salzachstädter. Nach einem 0:3-Rückstand gegen den Rumänen Vasile Alexandru Dosoftei drehte der ehemalige Trostberger nach der Pause richtig auf und holte beim 11:3-Sieg drei Mannschaftspunkte. Maasch: „Da hat er seinen Gegner regelrecht zermürbt.“

Erwartungsgemäß nichts zu holen gab es für die Gäste in den beiden unteren Gewichtsklassen, zumal Erwin Kobsar und Valentin Turovskij auf starke Ausländer der Hausherren trafen, die sich dank technischer Überlegenheit vorzeitig behaupten konnten. Demgegenüber hatte Wacker aber eine Übermacht in den oberen Gewichtsklassen zu stellen: Nach einer Verletzung des Schwergewichtlers konnte Viernheim gegen Erik Thiele keinen Gegner stellen und Ramsin Azizsir demonstrierte im Greco-Halbschwer seine starke Form mit einem Überlegenheitssieg in Runde eins gegen Julian Scheurer.

Nach einem 7:3-Erfolg von Pascal Hilkert im Greco-Leicht gegen Fabian Schmitt gingen die Hausherren mit einer 10:8-Führung in die Pause, wobei Schmitt natürlich deutliche Gewichtsnachteile hatte, bei zwei Rollen in Rückstand geriet und dann bei einem Ausheber gekontert wurde. Mit einer bärenstarken Leistung im Freistil-Mittel „reparierte“ Eduard Tatarinov die Sache aber umgehend und zwang Matthias Schmidt mit 12:2 in die Knie. Doch Viernheim zog noch einmal in Front, weil sich der Ungar Daniel Antal in der Freistilklasse bis 71 Kilogramm gegen den weiterhin leicht am Knie verletzten Enes Akbulut mit 12:4 behaupten konnte. U23-Weltmeister Idris Ibaev fertigte anschließend Norman Balz fast erwartungsgemäß noch im ersten Kampfabschnitt mit 17:0 ab, ehe Lazovski den Mannschaftssieg schon unter Dach und Fach brachte, so dass die Schulterniederlage des tapfer kämpfenden Mansur Dakiev im Freistil-Welter gegen Arkadius Böhm nichts mehr zur Sache tat.

Idris Ibaev punktete seinen Gegner Bugra Bulut nach gut einer Minute Kampfzeit vorzeitig aus.

05.12.2021 22:00

Wacker-Ringer auch ohne Zuschauer souverän

Die Bundesliga-Ringer des SV Wacker Burghausen haben nicht nur die Endrunde um die Deutsche Meisterschaft erreicht, sondern werden als Gruppenerster auch gesetzt und können so frühestens im Halbfinale auch die Sieger der anderen drei Bundesliga-Gruppen treffen. Am Samstag setzte sich die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk mit 25:5 gegen die RKG Reilingen/Hockenheim durch und sicherte Rang eins in der Südost-Gruppe endgültig ab. Bittere Pille trotzdem für den Titelverteidiger: Der Kampf gegen Reilingen durfte nicht vor Zuschauern ausgetragen worden.

„Das ist natürlich Wahnsinn“, zeigte sich Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch enttäuscht über die fehlende Atmosphäre in der Sportparkhalle. Die Athleten des dreifachen Mannschaftsmeisters zeigten sich hingegen weitgehend unbeeindruckt und brachten eine konzentrierte Leistung auf die Matte. Besonders erfreut war Maasch, dass sich Fabian Schmitt in der Greco-Eingangsklasse gegen den Russen Elchin Ibragimov für die knappe Vorrunde-Niederlage revanchieren konnte. „Eine bärenstarke Leistung von Fabi. Das ist brutal stark, so einen Topmann zu besiegen und den Spieß umzudrehen“, kommentierte Maasch den 3:1-Erfolg.

Kurzen Prozess machte Erik Thiele im Freistil-Schwergewicht mit Alireza Nadiri, den er nach eineinhalb Minuten aufs Kreuz legte, ehe Givi Davidovi im Freistil-Bantam den staken Igor Chichioi mit einer taktischen Meisterleistung bezwang und sich beim 4:4 dank der höheren Wertung durchsetzen konnte.

Gegen den bis dato noch unbesiegten Jan Fischer fand Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer auf Anhieb gut in den Kampf, konnte sofort die erste Wertung für sich verbuchen und ließ gleich noch einen Ausheber folgen. Der 35-jährige Fischer verletzte sich dann aber leicht und musste kurz nach der Pause beim Stand von 8:0 für Azizsir aufgeben. Sein Saisondebüt feierte Andreas Maier im Greco-Leicht, nachdem er zuletzt immer wieder von Verletzungen zurückgeworfen wurde. Den Trainingsrückstand merkte man dem Eigengewächs gegen Robin Laier in einigen Szenen noch an. Maasch: „Da fehlt dann einfach die Wettkampfpraxis und so ist Andi dann auch unglücklich auf die Schultern gegangen.“

Gegen Joshua Morodion, den amtierenden Vize-Europameister der Junioren, der aus der Luckenwalder Kaderschiede stammt, präsentierte sich Eduard Tatarinov in ausgezeichneter Form. „Edi hat einen richtig, richtig guten Kampf gemacht und nur aufgrund der letzten Wertung verloren“, so Maasch nach dem 3:3 im Freistil-Mittelgewicht.

In den letzten vier Kämpfen nahm dann der Wacker-Express noch mal richtig Fahrt auf: In gewohnter Manier fertigte Iszmail Muszukajev Tamirlan Bicekuev in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm nach viereinhalb Minuten mit 16:0 ab. Nur etwas mehr als eine Minute benötigte U23-Weltmeister Idris Ibaev in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm für das gleiche Resultat gegen Bugra Bulut. Da wollte Witalis Lazovski gegen Kevin Schellin im Greco-Welter nicht nachstehen – mit 15:0 nach knapp vier Minuten ging auch er als technisch überlegener Sieger von der Matte. Dagegen verschlief Ali-Pasha Umarpashaev im Freistil-Welter gegen Alan Golmohammadi die Startphase und lag schnell mit 0:4, doch in der Folge zerlegte der Burghauser seinen Gegner nach allen Regeln der Kunst und sicherte sich nach etwas mehr als zwei Minuten einen 20:4-Überlegenheitssieg.

Zwar siegte Eduard Tatrinov auf Schulter, trotzdem reichte es am Ende nicht zum Auswärtssieg.

29.11.2021 22:00

Kurzfristige Umstellung kostet Wacker-Ringern in Lichtenfels den Sieg

Mit einer eher überflüssigen 11:15-Niederlage im Gepäck mussten die Bundesliga-Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag die Heimreise aus Lichtenfels antreten – nach sieben Siegen am Stück der erste Ausrutscher für den Tabellenführer der Gruppe Südost. Der Vorsprung auf Verfolger Schorndorf ist zwar auf zwei Punkte zusammengeschmolzen, doch mit einem Sieg am Samstag gegen die RKG Reilingen/Hockenheim kann der Titelverteidiger den Gruppensieg perfekt machen.

„So gut es die letzten Wochen geklappt hat, so blöd ist es am Samstag in Lichtenfels gelaufen“, sagt Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch und führt aus: „Wegen einem Ausfall während der Woche haben wir kurzfristig umstellen müssen und mussten deswegen erstmalig mit nur neun Mann antreten.“ Fürs Lichtenfelser Publikum war die nicht vollständig besetzte Staffel aus Burghausen freilich keine Enttäuschung, fand der um zwei Stunden vorverlegte Kampf ohnehin unter Ausschluss von Zuschauern statt. Wie sich Niederlagen anfühlen, haben die Wacker-Ringer fast schon vergessen: Letztmalig hatte die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk am 21. Dezember 2019 das schlechtere Ende für sich, als Burghausen den Gruppensieg schon in der Tasche hatte und zum Abschluss der Doppelrunde mit 9:28 in Schorndorf unterlag.

Wie damals in Schorndorf musste Wacker auch am Samstag bis auf Givi Davidovi auf die komplette Ausländerachse verzichten. Und so lag Wacker in Lichtenfels bereits zur Pause mit 4:11 in Rückstand und konnte das Ruder dann nicht mehr rumreißen. Nachdem die Gäste die Eingangsklasse nicht besetzen konnten, geriet Davidovi bei einem ansonsten ausgeglichenen Kampf im Freistil-Bantam gegen den starken Türken Ahmet Duman nach der Pause in eine Beinschrauben-Serie und musste sich mit 2:16 geschlagen geben. Den ins Greco-Leicht aufgerückten Fabian Schmitt hatte Maasch gegen Ruman Savchev eigentlich als leichten Favoriten auf dem Zettel, doch der Ex-Nürnberger erwischte keinen guten Tag und kam richtig unter die Räder – nach knapp viereinhalb Minuten hieß es 16:1 für den Lichtenfelser.

Da nützten auch die Siege der beiden schweren Wacker-Jungs nicht allzu viel: Im Freistil-Schwer setzte sich Erik Thiele im zweiten Kampf nach seiner Rückenverletzung gegen Stefan Kehrer mit 7:0 durch und Ramsin Azizsir kam gegen den aufgerückten EM-Bronzemedaillengewinner Hannes Wagner im Greco-Halbschwer trotz der Nachwirkungen einer Grippe zu einem 6:3, wobei ein schöner Boden-Ausheber von Azizsir den Ausschlag gab.

In der zweiten Hälfte setzte Wacker dann aber noch mal zur Aufholjagd an: Edi Tatarinov überzeugte im Freistil-Mittel mit einer starken Vorstellung und legte Darius Mayek nach 1:43 Minuten beim Stand von 9:0 auf die Schultern. In letzter Sekunde gelang dann Enes Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm noch ein 3:3 gegen Krum Chuchurov und holte so einen Mannschaftspunkt. Maasch: „Ein richtig starker Kampf von Enes, aber auch Roland Schwarz hat seine Sache gut gemacht.“ Der EM-Dritte setzte sich in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Maximilian Schwabe mit 5:1 durch und so hieß es vor den letzten beiden Kämpfen 11:11.

Allerdings musste sich der ins Greco-Welter aufgerückte Witalis Lazovski mit Can Selcuk messen, der bis dato erst mit einer Niederlage belastet war. Einen Ausheber des Lichtenfelsers konnte Lazovski dann nicht mehr aufholen und unterlag mit 1:5. Jetzt hätte Mansur Dakiev im Freistil-Welter gegen Lukas Tomaszek die Kastanien aus dem Feuer holen müssen. „Mansur hatte die Chance auf die Führung, hat dann aber etwas den Faden verloren“, analysierte Maasch den Kampf, den Tomaszek mit 8:2 für sich entscheiden konnte, mit dem er den 15:11-Sieg für den ACL unter Dach und Fach brachte.

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