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Das Quadruple ist erreicht - der SV Wacker Burghausen wird zum vierten Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister im Ringen.

28.02.2022 08:00

Wacker-Titel Nr. Vier: Alle Puzzleteile haben perfekt gepasst!

Das Wort Titelverteidigung wollte vor der Saison beim SV Wacker Burghausen so recht keiner in den Mund nehmen, dass der Meisterpokal nach fünfeinhalb Monaten intensiver Arbeit am Ende zum vierten Mal in Serie an die Salzach geht, ist ein Produkt vieler steuerbarer Faktoren, aber natürlich benötigten die Wacker-Ringer auch eine Prise Glück. Am Ende sicherten sich die Burghauser Ringer durch einen unerarteten Kniff im Aufstellungspoker und einer absolut geschlossenen Mannschaftsleistung den vierten Meistertitel in Folge.

„Das taktische Gefühl von Eugen Ponomartschuk und Matthias Maasch ist einfach der Wahnsinn“, lobt Jürgen Löblein zum wiederholten Mal die Kompetenz seiner Trainer und seiner sportlichen Leitung, doch der erkrankte Abteilungsleiter, der das Finale daheim vor dem Livestream verbringen musste, weiß auch: „Wir hatten einen kleinen Kader mit starken deutschen Ringern und Top-Ausländern, die perfekt gepasst haben, aber wir hatten auch das Glück, dass sich keiner unserer Athleten so schwer verletzt hat, dass er über Monate ausgefallen ist. Ansonsten hätten wir das nicht geschafft.“

Nach dem 12:12 im Hinkampf waren die Ausfälle der Punktegaranten Iszmail Muszukajev, Roland Schwarz und Witalis Lazovski eigentlich eine nicht mehr ablösbare Hypothek für den Rückkampf am Samstag in der Sportparkhalle. Der Schachzug, den unbesiegten Ali-Pasha Umarpashaev auf die 71-Kilogramm-Klasse abkochen zu lassen, war der goldene Schlüssel zum Erfolg. Damit hatten die Mainzer überhaupt nicht gerechnet, zumal der 28-jährige Ausnahmekönner seit Jahren dieses Limit nicht mehr gebracht hat – ein psychologisch unschätzbarer Vorteil, der bereits auf der Waage für enormen Rückenwind gesorgt und andererseits dem Mainzer Siegeswillen einen gewaltigen Knacks versetzt hat.

Mit diesem so bedeutsamen Überraschungscoup passten dann auch die übrigen Puzzleteilchen umso perfekter. „Einen weiteren Ausfall hätten wir nicht mehr verkraftet“, wusste Trainer Ponomartschuk, der sich nach der Waage ausrechnen konnte, dass der Kampf ohne die Schlüsselduelle auf der Basis eines 8:8-Unentschiedens ausgetragen würde: Die vorzeitigen Siege von Fabi Schmitt in der Eingangsklasse gegen den jugendlichen Fabian Pelzer und von Givi Davidov im Freistil-Bantam gegen Marlon Vinson standen praktisch ebenso fest, wie die 0:4-Niederlagen von Enes Akbulut und Edi Tatarinov, die sich beide ohne Murren in den Dienst der Mannschaft gestellt haben. Akbulut rückte gegen den unbezwingbaren Russen Timur Bizhoev um zwei Gewichtsklassen auf und Tatrinov kochte gewaltig auf die 80-Kilogramm-Klasse ab, um stilartfremd gegen den türkischen WM-Zeiten Burhan Akbudak anzutreten.

Schlüsselkampf Nummer eins entschied dann Erik Thiele im Freistil-Schwer mit einem beeindruckenden 10:0 gegen Wladimir Remel für sich – drei ganz wichtige Mannschaftpunkte, die den Mainzern den nächsten Tiefschlag versetzten, da Remel im Hinkampf nur einen Mannschaftspunkt abgegeben hatte. Als dann der gesundheitlich stark angeschlagene Ramsin Azizsir gegen Tadeus Michalik, immerhin polnischer Olympiadritter von 2020, nur einen Punkt zuließ, rollte der Wacker-Express schon mit deutlich erhöhter Geschwindigkeit gen Titelverteidigung. „Ramsin ist extrem stark gestanden“, lobte Löblein, der sich nach dem letzten Karriere-Kampf von Andi Maier schon fast sicher war, dass der große Coup gelingen würde: „Andi hat uns schon im Halbfinale den Sieg gebracht und war jetzt zwei Mal mit seinen knappen Niederlagen ein wichtiges Zünglein an der Waage.“

Nach dem 2:1 von Akhmed Magamaev gegen Achmed Dudarov im Freistil-Mittel und dem unglaublichen 11:2 von Umarpashaev gegen Semisorov lag Wacker vor den beiden letzten beiden Duellen praktisch uneinholbar mit 15:7 in Front. „Was Ali heute geleistet hat, ist unfassbar, Semisorov ist ja nicht irgendein Nobody“, schwärmte Ponomartschuk in höchsten Tönen über Mannschaftsgeist und Siegeswillen des Bulgaren. U23-Weltmeister Idris Ibaev konnte also ohne übermächtigen Druck in das entscheidende Duell im Greco-Welter gegen Ibro Cakovic gehen und tütete mit seinem 8:0-Sieg den Titel schließlich mehr als souverän ein.

26.02.2022 08:00

Mission completed: Ringer holen das Quadruple nach Burghausen!

Es ist vollbracht - die Burghauser Ringer sichern sich nach einem wahren Aufstellungskrimi zum vierten Mal in Folge den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Trotz einiger unerwarteter Ausfälle brachte das Erfolgs-Duo um Eugen Ponomartschuk und Matthias Maasch eine starke und perfekt auf die Gäste vom ASV Mainz 88 zugeschnittene Mannschaft auf die Matte. Am Ende war es doch die geschlossene Mannschaftsleistung, die den 18:11 Erfolg und den erneuten Titelgewinn möglich machte!

U23-Weltmeister Idris Ibaev sicherte im vorletzten Kampf mit einem 8:0-Erfolg über Ibro Cakovic das Quadruple ab, die rund 600 zugelassenen Fans in der Sportparkhalle feierten den alten und neuen Titelträger mit Sprechchören und Konfetti-Regen ausgelassen, aber angesichts der Hygiene-Vorschriften unter Pandemie-Bedingungen nicht so überschwänglich wie in den Vorjahren.

„Ich bin total leer, die letzte Woche war so nervenaufreibend und so anstrengend. Das hat so viel Kraft gekostet“, die Last, die Ponomartschuk nach dem Kampf von Ibaev abfiel, war gewaltig. Nach dem 12:12 im Hinkampf vor Wochenfrist erreichte eine Hiobsbotschaft nach der anderen das Lager der Wacker-Ringer: Punktegarant Iszmail Muszukajev wegen eines Turniers in der Türkei unabkömmlich – schwer zu verkraften, aber dann kehrten Roland Schwarz und Witalis Lazovski mit einem positiven Corona-Befund vom DRB-Kaderlehrgang zurück. Spätestens jetzt waren alle Planspiele über den Haufen geworfen, Ponomartschuk und Sportlicher Leiter Matthias Maasch mussten komplett improvisieren. Ali-Pasha Umarpashaev kochte auf die Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm ab, um dem schier unschlagbaren Russen Timur Bizhoev zu entkommen und legte nach den übrigen Erfolgen in wichtigen Schlüsselkämpfen mit einem 11:2 gegen Alexander Semisorow den Grundstein zur erfolgreichen Titelverteidigung. „Eine Wahnsinnsleistung von Ali, die man gar nicht hoch genug bewerten kann“, bedankte sich nicht nur Maasch beim aufopferungsvoll kämpfenden Bulgaren.

Auch alle weiteren taktischen Winkelzüge von Ponomartschuk und Maasch gingen dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung bis ins Detail auf. „Nach den ganzen Rückschlägen haben wir selbst schon fast nicht mehr an den Titel geglaubt, aber nach der Waage ist noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft gegangen, der uns zum Sieg getragen hat“, beschrieb Eigengewächs Andi Maier das Stimmungsgemenge nach dem letzten Kampf seiner Laufbahn. Ausführliche Berichte und Stimmen zum Finale folgen!

Erik Thiele konnte einen knappen Punktsieg zum Unentschieden in Mainz beisteuern.

20.02.2022 08:00

Gute Ausgangslage: 12:12 im ersten Finalkampf beim ASV Mainz 88

Hochspannung garantiert! Wenn der SV Wacker Burghausen am Samstag den ASV Mainz 88 zum Rückkampf um die deutsche Mannschaftmeisterschaft empfängt, ist nach dem 12:12 am vergangenen Samstag alles möglich. „Wir hätten uns gerne einen kleinen Vorsprung erkämpft“, gesteht Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch, der jetzt sagt: „Kein Mensch kann vorhersagen, was passiert. Der Ausgang ist völlig offen.“

Beide Mannschaften gewannen am Samstag in Mainz jeweils fünf Kämpfe, ein ähnliches Kopf-an Kopf-Rennen erwartet Maasch auch im entscheidenden Rückkampf in der Sportparkhalle. Die Mainzer haben gegenüber den Halbfinal-Kämpfen gegen Schorndorf ihre Aufstellung zum Teil kräftig durcheinandergewirbelt – ob das nun unterm Strich ein Vorteil war oder nicht, ist schwer zu sagen. Auf jeden Fall hat es gezeigt, dass ASV-Trainer David Bichinashvili deutlich mehr Alternativen als seinen Burghauser Kollegen Eugen Ponomartschuk zur Verfügung stehen – gerade in diesen Zeiten ein wichtiger Faktor, um auf Ausfälle reagieren zu können. Die Mainzer hatten jedenfalls vor der Waage 18 Mann mit entsprechendem Gewicht parat stehen und haben sich dann eben für die Aufstellungsvariante entschieden, die das 12:12 erkämpft hat.

Voll gestochen hat auf Mainzer Seiten der Litauer Kristupas Slieva, den Bichinashvili in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm aufgeboten hat. Der Dritte der EM 2020 und der WM 2021 ließ Burghausens Witalis Lazovski keine Chance und fertigte den Burghauser-Kaderringer in gerade mal zwei Minuten mit 16:0 ab. Dafür fehlte im Greco-Welter Ruhullah Gürler, der junge Armenier Josif Shabazyan, der das Kontingent als Ersatzmann mit zwei Minuspunkten entlastet hat, konnte U23-Weltmeister Idris Ibaev nicht das Wasser reichen und musste sich in etwas mehr als zwei Minuten mit 0:15 geschlagen geben.

Givi Davidovi setzte sich im ersten Kampf des Abends erwartungsgemäß mit einem schnellen Schultersieg gegen den jugendlichen Fabian Pelzer durch, doch im zweiten Kampf erlitten die Hoffnungen der Gäste einen Dämpfer: Gegen Etka Sever ging Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht als leichter Favorit ins Rennen, führte auch bis zur fünften Minute mit 3:1, musste aber am Ende eine 3:4-Niederlage quittieren.

Auf der anderen Seite hat Andreas Maier im Greco-Bantam seine Haut gegen Elcin Ali sehr teuer verkauft und gab gegen einen scheinbar übermächtigen Gegner nur zwei Mannschaftpunkte ab. Im Freistil-Halbschwer drehte Erik Thiele einen 0:2-Rückstand zur Pause im zweiten Abschnitt, bei seinem 4:2-Erfolg fehlte ihm am Ende ein Punkt zu zwei Mannschaftspunkten. Weil auch der notgedrungen ins Freistil-Leicht aufgerückte Vladimir Egorov trotz Gewichtsnachteil seine Niederlage gegen Alexander Semisorow mit 0:7 so in Grenzen halten konnte, dass nur zwei Mannschaftspunkte für Mainz dazukamen, stand es zur Halbzeit 5:5.

Im ersten Kampf nach der Pause erkämpfte der gesundheitlich angeschlagene Roland Schwarz im Greco-Mittel gegen den starken Polen Mateusz Wolny ein 1:1 und holte dank der letzten Wertung einen ganz wichtigen Mannschaftspunkt. Maasch: „Roland hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und einen unfassbar wichtigen Sieg erkämpft.“ Nach der Niederlage von Lazovski musste Edi Tatarinov in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Timur Bizhoev ins Rennen und auch in diesem Duell hatten sich die Gastgeber vier Punkte ausgerechnet, doch Tatarinov wehrte sich mit allen Mittel und verhinderte beim 0:10 gegen den Weltklasse-Athleten aus Russland die Maximalausbeute.

So stand es vor den letzten beiden Kämpfen 12:6 für die „Meenzer“, in der „Sporthalle am großen Sand“ herrschte schon „Fassenacht“-Stimmung, doch der ins Freistil-Welter aufgerückte Iszmail Muszukajev konnte den Polen Kamil Rybicki in Schach halten und holte bei seinem 11:8-Erfolg zwei Mannschaftspunkte, ehe Ibaev im letzten Kampf noch den Gleichstand erkämpfen konnte. 

Auf Messers Schneide: Iszmail Muszukajev gewann knapp mit 5:7 gegen Ramazan Ramazanov

13.02.2022 08:00

Finaleinzug nach 14:14 in Heilbronn perfekt - Finale "dahoam" gegen ASV Mainz 88!

Spannender als es manchem Wacker-Fan lieb war verlief der hochklassige Rückkampf gegen die Red Devils Heilbronn, die trotz eines enormen Punkterückstands alle Hebel in Bewegung setzten, um dem SV Wacker Burghausen den vierten Finaleinzug in Folge doch noch vermiesen zu können. Doch am Ende kamen die Gastgeber um Dreifachweltmeister Frank Stäbler, der nach seinem Sieg gegen Roland Schwarz die Ringerstiefel endgültig an den Nagel hing, nicht über ein 14:14 Unentschieden hinaus - der Burghauser vierte Finaleinzug in Folge war vollbracht! Nun liegt der Fokus aller auf der "Mission Quadruple" gegen den ASV Mainz 88.

Der Titelverteidiger hat es erneut geschafft! Der dreifache Champion aus Burghausen steht zum vierten Mal in Folge im Finale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen. Nach dem 17:9 im Hinkampf reichte der Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk am Samstag in Heilbronn vor 500 zugelassenen Zuschauern nach einem 7:14-Rückstand ein 14:14, um erneut in den Endkampf einzuziehen. Gegner ist der ASV Mainz 88, der sich mit nur einem Punkt Differenz gegen den ASV Schorndorf durchsetzen konnte: Die Mainzer unterlagen am Samstag in Schorndorf mit 12:14, hatten aber drei Punkte Vorsprung aus dem Hinkampf. Das erste Finale steigt am kommenden Samstag in Mainz, der entscheidende Rückkampf wir am 26. Februar in der Burghauser Sportparkhalle ausgetragen.

Die Wacker-Ringer holten bei den Red Devils in Heilbronn insgesamt fünf Einzelerfolge und sicherten so die Finalteilnahme am Ende souverän ab. Je vier Mannschaftspunkte brachten Fabian Schmitt und Ali-Pasha Umarpashaev, deren Siege nach der Waage freilich absehbar waren, auf die Habenseite. Drei Punkte gelangen Idris Ibaev, der am Samstag auf Altmeister Adam Juretzko traf, während Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler in die Greco-Gewichtsklasse bis 80 Kilogramm aufrückte und dort den WM-Dritten Roland Schwarz im letzten Kampf seiner Karriere mit 7:4 niederrang. Im Freistil-Schwergewicht holte Erik Thiele zwei Mannschaftspunkte gegen Lokalmatador Edi Popp, im international hochklassigsten Kampf des Abends setzte sich Burghausens Iszmail Muszukajev mit 7:5 gegen den Russen Ramazan Ramazanov durch und steuerte so einen weiteren Mannschaftspunkt bei.

Man of the Match: Andreas Maier kochte kräftig Gewicht ab und belohnte sich mit einem Sieg gegen Hammet Rüstem.

06.02.2022 08:00

Wacker-Ringer deklassieren Red Devils Heilbronn im Halbfinale mit 17:9

Eine Demonstration der Stärke in diesem Ausmaß war beim Giganten-Duell zwischen dem SV Wacker Burghausen und den Red Devils Heilbronn nicht, aber auch gar nicht zu erwarten: Der 17:9-Erfolg des Titelverteidigers am Samstagabend im ersten Halbfinalkampf um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen hat die kühnsten Erwartungen der Wacker-Fans weit übertroffen und die Gäste aus Heilbronn in Ratlosigkeit gestürzt. Man darf jetzt gespannt sein, ob die Devils im Rückkampf am kommenden Samstag noch einmal ihre Hörner spitzen und ein paar Ringer-Teufel aus dem Hut zaubern können, um den Acht-Punkte-Rückstand noch zu drehen.

Wurden die Wacker-Ringer mit ihren Anhängern praktisch von Kampf zu Kampf von einer Welle der Euphorie getragen, so wurden die Gesichter in der Heilbronner Ecke um Trainer Patric Nuding lang und länger – der Kampfverlauf torpedierte die Hoffnungen der Gäste, die bis auf das Schlussduell zwischen Idris Ibaev und Frank Stäbler keinen einzigen Schlüsselkampf nach ihren Erwartungen gestalten konnten.

Mann des Abends war sicherlich Eigengewächs Andi Maier, der im Greco-Bantam den klaren Favoriten Hammet Rüstem mit 5:4 besiegen konnte. „Einfach nur sensationell“, war Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch über die Leistung seines ehemaligen Mitstreiters begeistert. Gegen den türkischen Internationalen schien Maier in der ersten Runde kein Land zu sehen, lag bereits mit 0:5 im Rückstand, drehte den Kampf aber dank enormer Willenskraft und überrumpelte Rüstüm mit einer Attacke kurz vor Schluss.

Nach dem Pflichtsieg von Givi Davidovi, der seinen Gegner Lucas Wolf in der Eingangsklasse nach nur 18 Sekunden schultern konnte, war es Nikoloz Kakhelashvili, der im Greco-Schwergewicht den ersten 50:50-Kampf für sich entscheiden konnte. Gegen Heilbronns Eigengewächs Edi Popp gelang dem Italiener im Wacker-Trikot ein 1:1 und damit der Sieg aufgrund der letzten Wertung. „Das haben wir uns so erhofft und haben das auch von Nikoloz erwartet“, so Maasch.

So führte Burghausen nach den ersten drei Kämpfen bereits mit 6:0, ehe sich Erik Thiele im Freistil-Halbschwer dem Polen Radoslaw Baran, EM-Dritter von 2021, mit 1:5 beugen musste. Maasch: „Erik ist noch nicht ganz fit, wir hoffen, dass er bis zum Rückkampf wieder im Vollbesitz seiner Kräfte ist.“

Internationaler Höhepunkt des Abends war das Duell im Freistil-Leicht zwischen Iszmail Muszukajev und dem ehemaligen Burghauser Punktegaranten Cengizhan Erdogan. Hielt der eingebürgerte Türke bis zur Pause noch ordentlich mit, hatte er im zweiten Abschnitt den fulminanten Beinangriffen des ungarischen Wacker-Stars nicht mehr viel entgegenzusetzen. Nach fünfeinhalb Minuten war der 16:0-Erfolg für Muszukajev – sein zehnter Saisonsieg - und die 10:2-Halbzeit-Führung für Burghausen perfekt.

Roland Schwarz baute den Vorsprung nach der Pause mit einem hart erkämpften 5:4-Erfolg im Greco-Mittel gegen Marius Braun weiter aus, wobei Braun Glück hatte, dass Kampfrichter Ingo Gleisberg bei einer gefährlichen Lage nicht abgeklatscht hat. „Für mich war das ein klarer Schultersieg für Roland“, erklärte auch Maasch, der anschließend einen bärenstarken Auftritt von Witalis Lazovski in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm sah. Mit tollen Aushebern sicherte sich Lazovski einen ungefährdeten 7:3-Erfolg gegen Abdolmohammad Papi.

Für die Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm hatte Gästecoach Nuding mit Avtandil Kentchadze einen Athleten aus dem Hut gezaubert, der 2020 das einzige Mal für Heilbronn auf der Matte war. Der georgische U23-Weltmeister von 2018 und Fünfte der WM 2021 hatte in den ersten drei Minuten mit dem tapfer kämpfenden Edi Tatarinov aber seine liebe Mühe, führte gerade mal 1:0, ließ aber nach der Pause seine ganze Klasse aufblitzen und gewann am Ende doch noch technisch überlegen. Unterm Strich ist der Schachzug von Nuding aber allenfalls halb geglückt, hatten die Devils wegen des Acht-Punkte-Handicaps von Kentchadze im 28er Limit die Eingangsklasse quasi abgeschenkt.

Eine einzige Augenweide war einmal mehr die spektakuläre Freistil-Show von Ali-Pasha Umarpashaev im Welter gegen Daniel Sartakov, der 14 Sekunden vor Schluss die technische Überlegenheit des Bulgaren in Wacker-Diensten akzeptieren musste. Im Duell zwischen U23-Weltmeister Ibaev und dem dreifachen Weltmeister Stäbler kam es aus Burghauser Sicht nicht zur erhofften Wachablösung. Unermüdlich bearbeitete Stäbler in seinem wohl vorletzten Kampf seiner Karriere den Burghauser, der aufgrund einer Grippe während der Woche geschwächt ins Rennen ging. Stäbler brachte beim 11:1-Sieg wenigstens noch drei Mannschaftspunkte aufs Konto der Heilbronner zum 17:9-Endstand. „Idris war seine Erkrankung deutlich anzumerken, das soll aber die Leistung von Stäbler nicht schmälern“, so Maasch, für den klar ist: „Stäbler ist immer noch der Beste der Welt.“

Fabian Schmitt ließ Rasul Galamatov keine Chance - der Halbfinal-Einzug ist geschafft.

23.01.2022 08:00

Burghausen jetzt schon heiß - Doppelkampf gegen Greiz als einmaliges Erlebnis

Der Titelverteidiger aus Burghausen steht im Halbfinale: Mit zwei klaren Siegen am Samstag gegen den RSV Rotation Greiz haben die Wacker-Ringer das Ticket für die Runde der letzten Vier gelöst und werden dort auf den Top-Favoriten Red Devils Heilbronn treffen, dessen Qualifikation nach dem 21:3-Erfolg in Lichtenfels wohl nur noch Formsache ist. Die Halbfinals um die deutsche Mannschaftmeisterschaft werden am 5. und 12. Februar ausgetragen.

„Greiz ist trotz großer Probleme noch mit einer durchaus akzeptablen Mannschaft gekommen“, erklärt Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch nach den Erfolgen am Samstag, die mit 29;5 und 26:6 recht eindeutig ausgefallen sind. Trotzdem gab es in den insgesamt 20 Kämpfen zahlreiche Duelle, bei denen die Zuschauer auf ihre Kosten gekommen sind. „Vor- und Rückkampf an einem Tag war wirklich ein echtes Novum, das gab es noch nie und insofern war es schon ein einmaliges Erlebnis“, so Maasch, der kein Hehl daraus macht, dass auch Wacker von den Problemen der Pandemie nicht ganz verschont bleibt: „Bis jetzt sind wir gut durchgekommen, aber aktuell kann sich alles immer sehr schnell ändern.“

Die Greizer mussten unter anderem auf ihren rumänischen Schwergewichtler Alin Alexuc-Ciurariu verzichten, der wegen Problemen mit dem Flug nicht einreisen konnte, bei den Gastgebern war Erik Thiele nach einer überstandenen Corona-Infektion noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Der Freistil-Spezialist, der wegen Verletzung ohnehin spät in die Saison eingestiegen ist, lieferte sich in Halbschwer- und Schwergewicht zwei hochklassige Duelle mit dem Türken Ahmet Bilici, die er beide ganz knapp verlor. Dagegen hatte Ramsin Azizsir, der für Wacker die beiden oberen Klassen im griechisch-römischen Stil abgedeckt hat, mit Ersatzmann Sebastian Wendel, den er zweimal vorzeitig besiegen konnte, keinerlei Probleme.

Zwei Überlegenheitssiege steuerte auch der starke Fabian Schmitt bei: Im Vorkampf fertigte er Rasul Galamatov im Bantam mit schönen Techniken 15:0 ab, im Rückkampf der Klasse bis 57 Kilogramm bekam er es mit Altmeister Ghenadie Tulbea zu tun, der freilich alles andere als ein Greco-Liebhaber ist und so mit 2:17 die Segel streichen musste. Ganz anders hatte sich der 39-jährige Ex-Europameister noch im Vorkampf in der Eingangsklasse gegen Givi Davidovi im freien Stil präsentiert. Beide lieferten sich einen technisch hochklassigen Fight, in dem sich Davidovi knapp mit 9:6 behaupten konnte. Im Bantam-Rückkampf musste dann aber dafür Davidovi gegen den russischen Internationalen Zhargal Damdinov mit 0:8 die Klasse seines Kontrahenten anerkennen.

Damdinov wiederum hatte schon im Vorkampf Enes Akbulut nach einem packenden Duell im Freistil-Leicht vorzeitig besiegt, obwohl der Burghauser zwischenzeitlich sogar in Führung lag. Im Rückkampf revanchierte sich dann Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen Joel Wrensch mit einem souveränen 18:2-Überlegenheitserfolg.

Jeweils zwei Siege feierten auf Burghauser Seite Witalis Lazovski, Idris Ibaev und Edi Tatarinov: Lazovski fegte im Vorkampf der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm Wrensch mit tollen Würfen nach nicht einmal zwei Minuten mit 16:0 von der Matte, im Rückkampf des Greco-Welters hatte er mit Altmeister Christian Fetzer ein deutlich größeres Kaliber zu bearbeiten. Dank seiner enormen körperlichen Präsenz gelang dem zweimaligen Deutschen Meister aus Burghausen ein 4:0 gegen den ehemaligen Vize-Europameister, der sich im Hinkampf gegen Ibaev mit 0:10 geschlagen geben musste. Im Rückkampf sackte U23-Weltmeister Ibaev in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Toni Stade nach dreieinhalb Minuten und spektakulären Würfen einen 16:0-Überlegenheitssieg ein. Jeweils vier Punkte brachte Tatarinov auf die Habenseite. In der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm schulterte er Nori Opiela nach eineinhalb Minuten, im Freistil-Mittel des Rückkampfes punktete er den gleichen Gegner vorzeitig aus.

Überlegenheitssiege feierten auch Ali-Pasha Umarpashaev und Roland Schwarz, die nur im Vorkampf eingesetzt wurden. Umarpashaev besiegte den deutschen Nachwuchsmann Lucas Kahnt mit eindrucksvollen Freistil-Techniken im Welter noch vor Ablauf der ersten Runde nach Punkten, Schwarz feierte im Greco-Mittel nach zwei Minuten ein 15:0 gegen Stade, das er sich vornehmlichen mit Durchdrehern und Würfen erarbeiten konnte. Im Rückkampf durfte Andi Maier im Greco-Leicht gegen Galamtov ran, den er nach dreieinhalb Minuten schultern konnte, Mansur Dakiev musste dem ein Jahr älteren Kaderringer Kahnt im Freistil-Welter den Vortritt lassen und unterlag nach Punkten 0:7.

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