Aktuelle News - aus der Abteilung

Abflug ins Glück: Idris Ibaev krönte seine herausragende Leistung mit dem U23-Weltmeistertitel!
Bester der Besten: Idris Ibaev wird U23-Weltmeister!
Vollkommen perplex und kopfschüttelnd stand er da und wusste nicht, wohin mit seinen Gefühlen: Idris Ibaev - der erst 21-jährige Greco-Spezialist des SV Wacker Burghausen konnte sein Glück kaum fassen, nachdem er die letzten Sekunden eines beeindruckenden Finalkampfs in der Gewichtsklasse bis 72kg hinter sich gebracht und tatsächlich den U23-Weltmeistertitel errungen hatte. Und es wird wohl noch etwas dauern, bis er selbst seine herausragende Leistung begreifen wird: Denn Idris Ibaev demonstrierte bei der U23 WM in Belgrad vom ersten bis zum letzten Kampf Ringsport der Extraklasse und ließ sich auch von nominell favorisierten Gegnern nicht aufhalten. Sein verdienter Lohn: Die Goldmedaille!
Zum Turnierauftakt musste sich Idris Ibaev mit einem wohlbekannten Gegner messen. So stand sich Ibaev mit dem Schweden Erik Persson bereits im Finale der Thor Masters gegenüber – ein Gefecht, das er damals souverän mit 5:0 nach Punkten für sich entscheiden konnte. Und auch dieses Mal ließ Ibaev keine Zweifel aufkommen, wer die Matte als Sieger verlassen sollte. In Folge seines aggressiven Standkampfs zwang Ibaev seinen Gegner in die Defensive – eine Taktik, die sich auszahlen sollte. Nach einem Anreißer zwang er seinen Gegner zuerst zu Boden, doch beim anschließenden Ausheber wusste sich sein Gegner nur durch den Einsatz von unerlaubter Beinarbeit zu helfen, sodass es beim Stand von 3:0 im Bodenkampf weiterging. Dort machte Ibaev dann kurzen Prozess: Nach einem schwungvollen Durchdreher und einem imposanten Ausheber stellte Ibaev das Punktekonto auf 10:0, was seinen technischen Überlegenheitssieg zur Folge hatte.
Im Viertelfinale machte Ibaev genau dort weiter, wo er zuvor aufhörte: im Vorwärtsgang. Dem hatte auch der US-Amerikaner Nathan Spencer Moore nichts entgegenzusetzen. Mit einem wahren Griff-Feuerwerk demontierte Ibaev seinen Gegner nach allen Regeln der Ringkunst. Ob aus Take-Downs, Durchdrehern oder Aushebern: Ibaev sammelte in schlafwandlerischer Sicherheit Wertung um Wertung und setzte sich am Ende wie bereits in der Erstrundenbegegnung noch innerhalb des ersten Kampfabschnitts mit einem klaren 12:2 Endstand vorzeitig durch.
Mit breiter Brust und einer schon fast angsteinflößenden Selbstverständlichkeit seiner bestechenden Form zog Ibaev ins Halbfinale gegen den Armenier Shant Khachatryan ein, der als Silber- und Bronzemedaillengewinner Juniorenweltmeisterschaften der Jahre 2019 und 2021 als heißer Titelanwärter galt. Doch davon ließ sich Ibaev nicht beeindrucken: Quer über die ganze Mattenfläche hetzte er seinen phasenweise sichtlich überforderten Gegner und sammelte dabei auch kräftig Punkte. Nach einem weiteren Take-Down aus seiner bärenstarken Armklammer heraus gelangen Idris Ibaev noch vor der Rundenpause zwei Einser-Wertungen, sodass es mit einem komfortablen 4:0 Punktvorsprung in die Rundenpause ging. Die schier letzte Hoffnung seines Gegners, dass Ibaev irgendwann einen Gang zurückschalten würde, erfüllte sich jedoch nicht: Nach einer angeordneten Bodenlage gefolgt von einem weiteren Take-Down und einem Ausheber zog Ibaev auf 9:0 davon und setzte sich im dritten Kampf in Folge per technischem Überlegenheitssieg durch. Der Finaleinzug war geschafft!
Doch mit der Silbermedaille wollte ich Idris Ibaev am nächsten Abend nicht zufriedengeben, auch wenn sein Gegner Sergey Kutuzov hieß. Der großgewachsene Russe, der als amtierender Vizeweltmeister der Senioren als absoluter Top-Favorit ins Rennen um den U23-Titel ging, stellte zumindest auf dem Papier eine schier unüberwindbare Hürde für Ibaev dar. Doch auf der Matte musste der Russe schnell erkennen, dass der Kampfgeist von Ibaev an diesem Abend nicht zu bezwingen sein sollte. Wie schon in den vorangegangenen Turnierkämpfen machte Ibaev nicht den Fehler, seinen Gegner zu Atem kommen zu lassen. Voller Selbstbewusstsein und einem ehrgeizigen Blitzen in seinen Augen marschierte Ibaev kontinuierlich nach vorn. Einmalmehr war seine Armklammer der Garant für den Erfolg: nach einem Takedown und einer passivitätsbedingten Bodenlage seines Gegners führte Ibaev zur Halbzeit mit 3:1 nach Punkten – und dieser Vorsprung sollte auch in der zweiten Runde Bestand haben. Stets mit aufgerichtetem Kopf, von unten aufziehend und aktiv nach vorne ringend raubte Ibaev seinem konsternierten Gegner in beeindruckender Weise den letzten Nerv. Zwar kam es im zweiten Kampfabschnitt zu keinen technischen Wertungen mehr, aber damit konnte an diesem Abend vor allem ein Ringer gut leben: So setzte sich wenige Tage vor seinem 22. Geburtstag Idris Ibaev die Krone des Ringsports in seiner Altersklasse auf – den U23-Weltmeistertitel! Damit sicherte sich Ibaev nicht nur seinen bisher größten Titel auf internationaler Ebene, zudem schrieb er auch Geschichte: als erster und damit einziger deutscher Ringer konnte Idris Ibaev einen Weltmeistertitel in der U23-Altersklasse gewinnen. Nahezu selbsterklärend stellt der U23-Weltmeistertitel auch den größten Erfolg der Vereinsgeschichte eines Burghauser Ringers bei Einzelmeisterschaften dar.
Sprachlos über die fantastische Leistung seines Schützlings war auch Matthias Maasch, Trainer und Betreuer von Idris Ibaev auf dem langen und harten Weg zum Weltmeistertitel: „Heute fehlen mir echt die Worte. Es ist unglaublich, was für eine unfassbar starke Leistung Idris an den vergangenen beiden Turniertagen abgerufen hat. Es ist schön zu sehen, wie wir alle zusammen in den letzten Jahren aus dem hoffnungsvollen Nachwuchstalent Idris Ibaev einen Weltmeister formen konnten. Ein großer Dank gilt allen voran dem SV Wacker Burghausen und der Fa. Elektro Rösler, dem Arbeitgeber von Idris Ibaev, die es überhaupt erst möglich machten, dass sich Idris so fokussiert auf sein hartes und zeitintensives Training konzentrieren konnte. Ohne die derart hohe Unterstützung, die wir erfahren haben, wäre dies alles nicht möglich gewesen.“
Bildnachweis: © United World Wrestling / Kadir Caliskan

Dr. Thomas Frey überreicht Jürgen Löblein symbolisch den Schlüssel zur neuen Ringerhalle
Die neue Heimat der Burghauser Ringer ist offiziell eröffnet!
Nach vielen Jahrzehnten in der altehrwürdigen Lirkhalle, beginnt nun auch offiziell ein neues Kapitel für die Burghauser Ringerabteilung des SV Wacker Burghausen – die neue Ringerhalle wurde am vergangenen Samstag vor dem Bundesliga-Heimkampf gegen den AC Lichtenfels feierlich übergeben und offiziell eröffnet. In Anwesenheit von Bürgermeister Florian Schneider, Alt-Bürgermeister Hans Steindl, Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey und Geschäftsführer Heiko Hiller wurde dem Ringer-Abteilungsleiter Jürgen Löblein symbolisch der Schlüssel der neuen Halle übergeben.
Zu Beginn der Eröffnungsfeier begrüßte Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey die anwesenden Ehrengäste, Funktionäre, Helfer und Sportler und bedankte sich bei allen Beteiligten für ihre Unterstützung und die reibungslose Abwicklung des Hallenneubaus, allen voran bei der Stadt Burghausen und der Fa. Hinterschwepfinger. Darüber hinaus stellt er fest: „Wir haben diesem Neubau nicht zugestimmt, weil die Ringer dreifacher Deutscher Mannschaftsmeister wurden und damit die sportlich erfolgreichste Abteilung des SV Wacker Burghausen darstellen. Viel mehr sind die Ringer ein Paradebeispiel, wenn es Themen wie den Zusammenhalt innerhalb der Abteilung, ehrenamtliches Engagement und die allgemeine reibungsfreie Zusammenarbeit mit dem Hauptverein geht. Der Begriff „Ringerfamilie“ ist absolut passend, denn hier steht man zusammen, hilft sich gegenseitig und hat ein ausgeprägtes Gefühl der Zusammengehörigkeit.“
Sowohl Bürgermeister Florian Schneider als auch Alt-Bürgermeister Hans Steindl hoben anschließend den Stellenwert des Sports in Burghausen hervor – begonnen beim Kinder- und Jugendsport, über den Breitensport bis hin zum Leistungssport. „Burghausen ist nicht nur eine historische Stadt und eine Stadt der Wissenschaft, allen voran ist Burghausen eine Sportstadt!“, hob Florian Schneider abschließend hervor und betonte im Zuge dessen auch den hohen Stellenwert der Jugendarbeit. Auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein bedankte sich abschließend bei allen Beteiligungen und fokussierte sich in seiner Rede auf das Zusammenspiel von Leistungssport und Nachwuchsförderung: „Jeder junge Sportler braucht Idole. Spitzensportler wie Andreas Maier, Matthias Maasch oder Eugen Ponomartschuk sind sportliche Vorbilder, zu denen Nachwuchsringer aufschauen können. Nur in einem erfolgreichen Zusammenspiel aus Spitzensport und Nachwuchsförderung ist Ringen auf so hohem Niveau möglich. Wir freuen uns, dass nun mit dieser neuen Sportstätte herausragende Trainingsmöglichkeiten und damit die Grundlage für alle zukünftigen Ringergenerationen geschaffen wurde.“
Zum Abschluss der Feierlichkeiten überreichte Vereinsvorstand Dr. Thomas Frey einen symbolischen Holzschlüssel an Jürgen Löblein und schloss damit die Eröffnungsfeierlichkeiten ab. Im Anschluss hatten alle Anwesenden noch die Möglichkeit, sich alle Räumlichkeiten bis ins Detail anzusehen, den Kraftraum und die Sauna zu erkunden und sich mit den anwesenden Mitgliedern der Abteilungsleitung der Burghauser Ringer über die modernen Funktionalitäten der Ringerhalle auszutauschen.
Rückblick: Erste Überlegungen zum Neubau einer Halle gab es bereits im Frühjahr 2018 zusammen mit dem damaligen Bürgermeister der Stadt Burghausen, Hans Steindl. In Kooperation mit der Firma Hinterschwepfinger wurde innerhalb weniger Monate ein innovatives und zeitgleich funktionales Hallenkonzept entworfen, dessen Bauantrag bereits im November 2019 genehmigt und freigegeben wurde. Noch im selben Monat begannen im Bereich neben der Sportparkhalle die Rodungs- und Demontagearbeiten, welche in Eigenleistung durch zahlreiche Abteilungsmitglieder durchgeführt wurden. Im Frühjahr 2020 starteten die Erd-Arbeiten und der Rohbau wurde bis Mai 2020 fertiggestellt. Im Anschluss erfolgte der Innenausbau sowie die Einrichtung der Halle bis September 2020, darunter ein hochmoderner Kraftraum, eine große Sauna incl. Tauchbecken und natürlich die beeindruckende Ringermatte aus dem Hause Foeldeak, die mit einer Grundfläche von über 360 m2 die nach aktuellem Stand die größte einteilige Ringermatte der Welt darstellt. Viele schweißtreibende Arbeitsstunden später erfolgte im Oktober 2020 der Einzug in die neuen Räumlichkeiten, sodass der Trainingsbetrieb aufgenommen werden konnte. Seitdem bietet die neue Ringerhalle optimale Trainingsmöglichkeiten: Vom Schülerringer bis zum Kaderathleten profitieren nun Athleten aller Alters- und Leistungsklassen von der neuen Heimat der Burghauser Schwerathleten.

Der frisch gebackene Ringer-Weltmeister zu Gast im Rathaus
Idris Ibaev trägt sich ins Gästebuch der Stadt ein
Der große Coup ist dem 22-Jährigen Burghauser Idris Ibaev bei den U23-Weltmeisterschaften im Ringen in Belgrad gelungen: Es ist Weltmeister geworden. „Wir sind sehr stolz auf Ihre Leistung“, begrüßte Erster Bürgermeister Florian Schneider den Sportler im Burghauser Rathaus. Begleitet haben den jungen Weltmeister sein „Entdecker“ und Trainer Matthias Maasch, Ringer-Abteilungsleiter Jürgen Löblein sowie SV Wacker Geschäftsführer Heiko Hiller.
Der aus Tschetschenien stammende Weltmeister ist als „Ringer-Rohdiamant“, so Jürgen Löblein, vor gut zwei Jahren aus Witten nach Burghausen gekommen. Seine Familie ist in Witten (bei Dortmund) geblieben und Idris Ibaev hat bei der Firma Rösler eine Lehre begonnen mit der Möglichkeit, zweimal täglich beim SV Wacker zu trainieren. „Es ist das Zusammenspiel aus Trainingsmöglichkeiten, Begabung und einem Arbeitgeber, der dies ermöglicht“, unterstreicht Heiko Hiller. In Witten habe Idris Ibaev bereits als Mechaniker gearbeitet, bei Rösler sattelt er noch eine Ausbildung als technischer Systemplaner auf.
Matthias Maasch, selbst fünffacher deutscher Meister, hat sich Idris Ibaev persönlich angenommen und trainiert täglich zweimal mit dem Ausnahmetalent. Er hat auch mental mit dem 22-Jährigen viel gearbeitet. „Ich habe einfach gemacht, was Maasch mir beigebracht hat“, sagt Idris Ibaev bescheiden.
„Es muss viel stimmen, um Weltmeister zu werden. Angefangen von der Tagesform, der mentalen Stärke, aber eben auch die Trainingsleistung im Vorfeld“, sagt Matthias Maasch. „Sie gehen Ihren Weg dabei konsequent und zudem sehr sympathisch“, so das Stadtoberhaupt. Idris Ibaev hat sich ins Gästebuch der Stadt Burghausen eingetragen gleich nach Anna Schaffelhuber und Florian Silbereisen. „Wir wünschen Ihnen eine große sportliche Zukunft bei uns in Burghausen“, unterstrich der Bürgermeister.