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Erik Thiele feierte dank souveräner Leistungen seinen dritten Titel als Deutscher Meister.

23.05.2022 18:00

Erik Thiele gewinnt souverän den Titel als Deutscher Meister 2022

Am vergangenen Wochenende lagen die Augen aller Ringsportbegeisterten auf dem kleinen saarländischen Ort Riegelsberg, in dem die Deutschen Meisterschaften der Frauen und der Männer im freien Stil abgehalten wurden. Aus dem Burghauser Kader waren mit Erik Thiele und Jakob Rottenaicher zwei Starter vertreten. Während Erik Thiele in der Bundesliga die Farben des  SV Wacker Burghausen vertritt, startet der erfolgreichste deutsche Halbschwergewichtler der vergangenen Jahre bei Einzelmeisterschaften für seinen Heimatverein KAV Mansfelder Land. Trotzdem war am Ende die Freude auch auf Burghauser Seite groß, nachdem sich Erik Thiele seinen dritten Deutschen Meistertitel bei den Senioren sichern konnte.

In der qualitativ stark besetzten Klasse bis 97kg ging Erik Thiele als Mitfavorit auf den Titel auf die Matte. Dieser Favoritenstellung sollte Thiele am Ende auch in beeindruckender Art und Weise gerecht werden. So traf Thiele im Viertelfinale auf Marco Martin (KSV Taisersdorf), gegen den Thiele alle seine ringerische Dominanz ausspielte und am Ende einen souveränen 13:0 technischen Überlegenheitssieg feiern konnte. Vor allem dank seiner bekannt starken Beinangriffe, mit deren Hilfe er seinen Gegner zweimal aus dem Stand in die gefährliche Lage befördern konnte, lies Thiele seinem Gegner nicht den Hauch einer Chance.

Mit Spannung erwartet wurde das Halbfinal-Duell zwischen Erik Thiele und Wladimir Remel (ASV Mainz 88), den Thiele zuletzt schon bei den Finalkämpfen um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft zum Gegner hatte und dort zweimal besiegen konnte. Zwar erwarteten die Experten einen engen Kampfverlauf, doch belehrte sie Thiele eines Besseren: Mit einem klaren 10:0 fegte Thiele seinen Gegner förmlich von der Matte und bestätigte damit das klare Ergebnis aus dem Bundesliga-Final-Rückkampf, bei dem er Remel ebenfalls mit 10:0 besiegen konnte.

Am Sonntag traf Thiele im Finale auf Ertugrul Agca (TV Essen - Dellwig), der in der Bundesliga für den Burghauser Ligakonkurrenten ASV Schorndorf antritt und der als mehrfacher Medaillengewinner bei Junioren Welt- und Europameisterschaften zu den größten Ringertalenten in Deutschland zählt. Gleich zu Beginn der ersten Runde ging Thiele mit 2:0 damit eines Armzugs in Führung. Auch im weiteren Kampfverlauf der ersten Runde dominierte Thiele dank seiner aktiven Ringweise im Standkampf, ohne jedoch zu weiteren Punkten zu kommen. Im zweiten Kampfabschnitt zeigte sich den zahlreichen Zuschauern ein ähnliches Bild: Dank seiner aktiven Ringweise gelang Thiele ein weiterer Take-Down, infolgedessen Thiele seinen Vorsprung kurz  vor  Kampfende auf 4::0 ausbauen und sich so seinen dritten Titel als deutscher Meister sichern konnte. Auf Jeden Fall scheint Riegelsberg ein gutes Pflaster für  Erik Thiele dazustellen – gewann er doch schon im Jahr 2019 seinen letzten nationalen Titel an selber Stelle.

Für Jakob Rottenaicher endete leider dessen Auftritt im Turnier der Gewichtsklasse bis 79kg bereits nach nur einem Kampf. So unterlag Rottenaicher dem späteren Gewinner der Bronzemedaille Ansgar Reinke (SV Preußen Berlin) nach einem aktionsreichen Kampf mit 11:5 nach Punkten. Vor allem in der ersten Runde gelang es Rottenaicher sich sehr teuer zu verkaufen. Nach einem Takedown und einem Durchdreher führte Rottenaicher schnell mit 4:0, doch bereits zur Rundenpause konnte Ansgar Reinke den Rückstand in eine 6:5 Führung wandeln. In der zweiten Runde entwickelte sich ein schneller und kurzweiliger Kampf, in dessen weiteren Verlauf sich Rottenaichers Gegner immer mehr Vorteile erarbeiten und am Ende auch mit 11:5 den Sieg davontragen konnte. Trotz der Niederlage kann Jakob Rottenaicher aber eine starke kämpferische Leistung attestiert werden.

Mit Eduard Tatarinov, der ursprünglich in der Gewichtskaasse bis 86kg an den Start gehen sollte,  musste leider ein weiterer Burghauser Aspirant auf Edelmetall krankheitsbedingt passen. Bereits am kommenden Wochenende finden Frankfurt / Oder die deutschen Meisterschaften der Männer im griechisch-römischen Stil statt, bei denen erneut viele Burghauser Ringer zu den Top-Favoriten auf die begehrten Medaillen zählen.

Auf Schultern getragen: Vladimir Egorov ist Europameister!

29.03.2022 16:00

Vladimir Egorov und Iszmail Muszukajev sind Europameister!

Welch triumphaler Einstieg in die diesjährigen Europameisterschaften! Mit Vladimir Egorov und Iszmail Muszukajev gelang bei den Freistil-Wettbewerben in Budapest gleich zwei Burghauser Ringern der große Wurf. Vladimir Egorov beherrschte die 57kg-Klasse überraschend deutlich und setzte sich im Finale mit 8:6 nach Punkten gegen den amtierenden U23-Weltmeister Aliabbas Rzazade durch. Iszmail Muszukajev beherrschte die 65kg-Klasse nach Belieben und siegte in jedem Kampf technisch überlegen: Selbst im Finale punktete er den dreifachen Welt- und Europameister Haji Aliyev (AZE) mit 12:1 aus. Knapp an Bronze schrammte hingegen Halbschwergewichtler Erik Thiele vorbei.

Bereits im Vorfeld war klar, dass bei der diesjährigen Europameisterschaft die Karten gänzlich neu gemischt würden – fehlten doch mit den Russen, Belarussen und Ukrainern gleich drei starke Nationen in Folge des russischen Einmarschs in die Ukraine.

Eine einzigartige Leistung führte den Nord-Mazedonier Vladimir Egorov ins Finale der 57kg-Klasse und am Ende zur vielumjubelten Goldmedaille. So traf Egorov im Viertelfinale auf den deutschen Starter Niklas Stechele. Gegen den Bayern vom TSV Westendorf, der sich im Gesamtklassement mit dem undankbaren fünften Platz zufriedengeben musste,  ging Egorov schnell mit 5:0 in Führung. Zwar konnte Stechele noch auf 5:4 verkürzen, dank guter Defensivarbeit konnte er den Vorsprung erfolgreich über die Zeit bringen.

Im Halbfinale Traf Egorov auf den hochgehandelten Armenier Manvel Khndzrtsyan – seines Zeichens Bronzemedaillengewinner der letztjährigen U23-und Junioren-Weltmeisterschaften. Danke eines schönen Konters führte Egorov zur Halbzeit mit 2:0, im zweiten Kampfabschnitt drehte der kleine Freistil-Spezialist dann so richtig auf: Nach einem Take-Down konterte er erneut einen unsauberen Angriff seines Gegners, zwang ihn zu Boden und siegte nach einer Serie an Durchdrehern vorzeitig.

Im Finale traf Egorov, der in seiner internationalen Karriere bisher „nur“ auf eine Bronzemedaille bei der EM 2019 zurückblicken konnte, auf den amtierenden U23-Weltmeister Aliabbas Rzazade aus Aserbaidschan. Wie schon im Halbfinale ging Egorov beherzt zu Werke und zwang seinen Gegner in der ersten Runde einmal zu Boden und ging folgerichtig mit 2:0 in Führung. Dern zweite Kampfabschnitt entwickelte sich dann zu einem sehenswerten Spektakel: so gelang es Egorov einen ungestümen Angriff seines Gegners abzufangen und konnte erneut zu einer Serie an Durchdrehern mit Armeinschluss ansetzen. Beim Stand von 10:0 pfiff der Kampfrichter ab – zum Glück für Egorov, da sein letzter Durchdreher unsauber ausgeführt war und er sich so selbst in die Gefährliche Lage und den Rand einer Schulterniederlage beförderte. Nach erfolgtem Videobeweis wurde der Punktestand auf 8:0 korrigiert, sodass der Kampf fortgesetzt wurde. Zwar gelangen Rzazade noch drei Zweipunkt-Wertungen, doch am Ende bliebt Egorovs Sieg ungefährdet. Sein Europameister-Titel stellt erst das zweite EM-Gold seit Bestehens Nord-Mazedoniens dar.
Ebenfalls historisch war Ismail Muszukajevs Goldmedaille in der 65kg-Klasse – Ungarns erstes EM-Gold im Freistil-Ringen seit dem Erfolg des damaligen Ausnahmeringers Arpad Ritter im Jahr 2003. Doch Muszukajev überzeugte im Turnierverlauf nicht nur durch eine solide Leistung – er beherrschte seine Gewichtsklasse mit einer unfassbaren Überlegenheit. So punktete Muszukajev im Achtelfinale Islam Dudaev (ALB) mit 10:0 vorzeitig aus und auch der Pole Krzysztof Bienkowski sah gegen den Ungarn kein Land – mit einem 11:0 Punktsieg zeigte Muszukajev einmal mehr seine ganze Klasse.

Im Finale kam es dann zum Duell der nominell stärksten Ringer der 65kg-Klasse. Gegen den aserbaidschanischen dreifachen Welt- und Europameister Haji Aliyev (AZE) bahnte sich ein elektrisierendes Duell an, welches das ungarische Publikum in Ektase verzücken sollte. Anstatt von Beginn an Vollgas zu geben, kontrollierte Muszukajev das Duell ruhig und sicher im Standkampf, um dann blitzartig zuzuschlagen: Zwar kassierte der Ungar in der ersten Runde einen Strafpunkt mangels Aktivität, doch nach einem Takedown erkannte und nutzte er seine Chance, um zu zwei kraftvoll ausgeführten Beinschrauben anzusetzen und so mit 6:1 in Führung zu gehen. In der zweiten Runde gingen dann Aliyev die Pferde durch – nach einem Trikot-Vergehen und einem unsportlichen Foul kassierte der Aserbaidschaner zwei Verwarnungen und der schmerzverkrümmte Muszukajev seinerseits zwei Punkte. Nach kurzer Unterbrechung wurde das Finale dann fortgesetzt und Muszukajev zeigte seinem Gegner auf sportliche Weise seine Überlegenheit: Nach einem schnellen Angriff zur Hüfte konnte er seinen Gegner ausheben und aus dem Stand in die gefährliche Lage befördern. Diese vier Wertungspunkte machten seinen technischen Überlegenheitssieg komplett und Ungarns erste EM-Titel seit 20 Jahren war in trockenen Tüchern. Dies wiederum versetzte die ungarischen Ringerfans in Ekstase, die die Budapester BOK Sporthalle für Minuten in ein wahres Tollhaus verwandelten.

Knapp an Edelmetall schrammte hingegen Erik Thiele vorbei, der sich in der Klasse bis 97kg im kleinen Finale dem Slowaken Batyrbek Tsakulov mit 7:0 geschlagen geben musste. Zuvor konnte Thiele im Viertelfinale die türkische Nachwuchshoffnung Burak Sahin dank einer konzentrierten Leistung mit 4:2 nach Punkten niederringen. Doch im Halbfinale unterlag Thiele dem ungarischen Mitfavoriten und späterem Silbermedaillengewinner Vladislav Baitsaev klar mit 8:1, nachdem er gleich mit der ersten erfolgreichen Aktion seines Gegners per Beinschraube mit 0:6 in Rückstand geriet. Ali-Pasha Umarpashaev hingegen, der in der qualitativ am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 74kg auf die Matte ging, musste bei seinem Viertelfinalkampf eine unglückliche 3:4-Punktniederlage gegen den Aserbaidschaner Turan Bayramov hinnehmen und schied somit frühzeitig aus dem Turniergeschehen aus.

Bildnachweis: © Jörg Richter

Wieder auf dem Treppchen: Idris Ibaev (2. v.r.) konnte sich über siene zweite EM-Bronzemedaille freuen!

10.03.2022 17:00

Dritte Medaille in Folge: Idris Ibaev gewinnt erneut Bronze bei U23- Europameisterschaften

Oft wird von jungen Sportlern behauptet, es fehle ihren durch mangelnde Erfahrung die Konstanz, um stets vorne mitmischen zu können. Idris Ibaev schickte sich bei den diesjährigen U23-Europameisterschaften an, mit diesem Vorurteil aufzuräumen. Und wie es ihm gelang. Wie schon im Vorjahr konnte sich der Burghauser Greco-Spezialist gegen ein starkes Teilnehmerfeld in der Klasse bis 72kg durchsetzen und sich am Ende mit der Bronzemedaille belohnen. Damit sicherte sich Ibaev im dritten bedeutenden U23-Turnier in Folge jeweils eine Medaille: Doppel-Bronze bei den Europameisterschaften, Gold bei den Weltmeisterschaften.

Im Achtelfinale traf Idris Ibaev auf den international erfahrenen Finnen Joni Komppa und machte genau da weiter, wo er zuletzt bei den Weltmeisterschaften aufhörte: mit klasse Techniken in Stand- und Bodenkampf ließ Ibaev keine Zweifel aufkommen, dass er sich trotz der ganzen Strapazen der vergangenen Wochen in hervorragender Form befand. So punkte er seinen Gegner nach nicht einmal zwei Minuten Kampfzeit vorzeitig aus und zog ins Viertelfinale ein. Dort wartete mit dem amtierende Junioren-Europameister und Vize-Weltmeister Giorgi Chkhikvadze aus Georgien sein wohl größter Konkurrent auf den Titel des Europameisters.

Zu Beginn des Kampfes verlief für Ibaev alles nach Plan – nach einer Minute führte er knapp mit 2:1. Doch ein kapitaler Fehler wandelte den knappen Vorsprung einen deutlichen Rückstand: Aus einem eigenen überhasteten Angriff heraus wurde Ibaev von seinem Gegner eiskalt ausgekontert und konnte nur knapp eine Schulterniederlage verhindern. Da seinem Gegner aus der folgenden Bodenlage heraus noch ein schulbuchmäßiger Ausheber gelang, lag Ibaev zur Halbzeit mit 2:9 in Rückstand. Zwar konnte er im weiteren Kampfverlauf noch den Rückstand auf 3:9 verringern, der Sieg ging trotzdem an seinen georgischen Gegner. Da dieser ins Finale einzog und am Ende auch den Europameistertitel gewann, zog Ibaev in die Hoffnungsrunde ein, in der er schnell zu alter Stärke zurückfand. So machte er im ersten Kampf der Hoffnungsrunde mit dem Litauer Vilius Savickas kurzen Prozess: Mit schnellen Angriffen zur Hüfte seines Gegners zwang er diesen immer wieder zu Boden und gewann am Ende kurz vor dem Halbzeitgong technisch überlegen – der Einzug ins kleine Finale war geschafft, wo er auf einen alten Bekannten traf.

Mit Håvard Jørgensen hatte Ibaev zudem noch ein Hühnchen zu rupfen, nachdem er bei den letztjährigen Thor Masters knapp dem Norweger unterlegen war. Doch dieses Mal sollte es anders laufen. Da Jørgensen einen ähnlichen ringerischen Stil wie Ibaev betreibt, zudem gleichermaßen körperlich stark ist und schnelle Techniken im Stand im Repertoire hat, musste sich Ibaev für sich seinen Gegner eine neue Taktik zurechtlegen. Anstatt seiner schnellen Hüftangriffe ließ Ibaev seinen Kontrahenten durch starkes Aufziehen passiv aussehen und kontrollierte so den ersten Kampfabschnitt durch aktive Kampfweise. Aus der Bodenlage heraus gelang im sogar ein Ausheber, der allerdings nur mit einem Wertungspunkt bedacht wurde. Im der zweiten Kampfhälfte fokussierte sich Ibaev auf die Defensive, um keine Wertungen abzugeben. Zwar wurde er vom Kampfgericht folgerichtig in die Bodenlage geschickt, doch sein Gegner konnte daraus kein Kapital schlagen. Da Jørgensen keine weiteren Wertungen mehr gelungen, setzte sich Ibaev mit einem knappen 2:1 Punktsieg durch und sicherte sich so die Bronzemedaille.

„Idris hat im Kampf um den dritten Platz eine taktisch hervorragende Leistung gebracht und sich so die Bronzemedaille redlich verdient. Auch in seinen anderen Kämpfen wusste er mit anspruchsvollen und abwechslungsreichen Techniken zu überzeugen. Schade, dass er sich im Viertelfinale selbst das Leben so schwer gemacht hat – da wäre mehr drin gewesen. Aber so etwas ist kein Beinbruch und passiert eben auch den besten Ringern einmal. Auf Grund der fehlenden Vorbereitungszeit und der hohen Belastungen der letzten Wochen und Monaten ist diese Bronze-Medaille ein riesengroßer Erfolg und kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.“, gibt Matthias Maasch zu Protokoll, der Idris Ibaev in seiner kurzen Vorbereitungszeit wie gewohnt begleitet und unterstützt hat. „Es freut mich zu sehen, wie sich Idris konstant weiterentwickelt und sowohl körperlich, technisch als auch mental enorme Fortschritte macht. Diese Medaille ist das Resultat aus Idris enormer Willensstärke und viel, viel harter Arbeit.“

Bildnachweis: © UWW, Kadir Caliskan

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