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Kraftvoller Ausheber: Idris Ibaev setzt zum entscheidenden Wurf an!
Idris Ibaev erkämpf bei U23-Europameisterschaften Bronze
Erst an den letzten beiden Wettkampftagen griff der Burghauser Ringer Idris Ibaev ins Geschehen bei den U23-Europameisterschaften in der 72kg-Klasse im griechisch-römischen Stil ein. Und am Ende sollte Matthias Maasch mit seiner Aussage Recht behalten, dass Idris Ibaev an einem guten Tag nahezu jeden Gegner schlagen kann: Mit nur einer Niederlage erkämpfte sich das Burghauser Spitzen-Talent bei seiner ersten EM-Teilnahme die hart erarbeitete und verdiente Bronzemedaille.
Gleich zu Beginn des Turniers traf Ibaev auf den Ukrainer Andrey Kulyk – ein junger aufstrebender Athlet, der in der jüngeren Vergangenheit auf internationaler Ebene bereits vereinzelt in Erscheinung getreten war. In Folge seines starken Standkampfs und der damit verbundenen Aktivität ging Ibaev in der ersten Runde mit 1:0 in Führung. Doch die Führung sollte nicht lange Bestand haben: Nachdem Ibaev zuerst die Mattenbegrenzung verließ und so den Ausgleich kassierte, musste er im weiteren Kampfverlauf das Risiko erhöhen. So kam es wie es kommen musste: Bei zwei eigenen Griffansätzen wurde Ibaev durch den Ukrainer eiskalt ausgekontert und so endete der Kampf mit 1:5 zu Gunsten seines Gegners. Mit zwei souveränen Siegen zog Kulyk ins Finale ein und für Ibaev eröffnete sich in der Hoffnungsrunde eine zweite Chance. Dort setzte sich Ibaev klar gegen den Ungarn Kajtan durch, den er nach einem ansatzlosen Kopfzug auf beide Schultern beförderte – der Einzug ins kleine Finale war geschafft. Im Duell um die Bronzemedaille traf Ibaev auf den Weißrussen Martun Badalian, der dem Ukrainer Kulyk im Halbfinale unterlag.
Von Anfang an machte Ibaev klar, dass er sich den Traum von Edelmetall verwirklichen wollte. Dank eines starken Standkampfs schickten die Kampfleiter seinen Gegner zuerst in die Bodenlage, aus der heraus Ibaev zwar ein Ausheber gelang, der allerdings nur einen einzigen Wertungspunkt einbrachte. Voll motiviert ging Ibaev auch in die zweite Runde. Bereits nach wenigen Sekunden gelang ihm ein Take-Down, der ihn mit 4:0 in Front brachte. Dank einer taktisch hervorragenden Ausrichtung und einem stet aktiven Standkampf verteidigte Ibaev seinen Vorsprung souverän und ungefährdet, bis die verbliebene Kampfzeit abgelaufen war. Die gewonnene Bronzemedaille stellte am Ende die einzige deutsche Medaille bei den Wettkämpfen im griechisch-römischen Stil dar und war der redlich verdiente Lohn für Idris Ibaevs Mühen und Anstrengungen im Rahmen der Vorbereitungen auf das internationale Spitzenturnier der U23-Altersklasse.
„Wir sind mit Idris Leistungen sehr zufrieden. Er hat im Turnierverlauf vieles umgesetzt, auf das wir in den harten Trainingseinheiten hingearbeitet haben.“, so Matthias Maasch, der Ibaev bei seinen harten Vorbereitungen stets zur Seite stand. „Wir alle sind stolz auf seinen Erfolg – eine Bronzemedaille im U23-Bereich ist eine exzellente Auszeichnung für seine tollen Leistungen. Nun gilt es für Idris weiter fleißig zu arbeiten und sich im Training weiterzuentwickeln. Durch Talent gepaart hohem Einsatz kann Idris in der Zukunft noch einiges erreichen und bewegen. Auf diesem Weg wird ihm der SV Wacker Burghausen weiterhin fördern und unterstützen. An dieser Stelle gebührt auch seinem Arbeitgeber Elektro Rösler der größtmögliche Dank: Nur durch die herausragende Unterstützung seines Arbeitgebers und die damit verbundenen großzügigen Freistellungen wurde es Idris überhaupt erst möglich, in einem derart intensiven Maße seine Trainingseinheiten zu absolvieren.“
Bildnachweis: © Kadir Caliskan, DRB/UWW

Tamas Lörincz gewann in Warschau seinen vierten Titel bei Europameisterschaften
Burghauser Greco-Ringer begeistern bei Europameisterschaften
Ein überaus erfolgreiches Wochenende liegt hinter den Burghauser Ringern, die bei den Europameisterschaften im griechisch-römischen Stil mit guten Leistungen zu überzeugen wussten. Mit einer Gold-, einer Silbermedaille und zwei starken fünften Plätzen konnten sich gleich vier Ringer aus dem Burghauser Kader Plätze im Vorderfeld des Gesamtklassements sichern. Die starken Leistungen nähren die Hoffnung, dass sich noch der ein oder andere Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader bei dem im Mai stattfindenden letzten Qualifikationsturnier einen Starplatz für die Olympischen Spiele erkämpfen kann.
Ein ernstes Wörtchen hätte wohl Fabian Schmitt mit der Losfee gewechselt, nachdem die Auslosung der 55kg-Klasse feststand. So wurde Schmitt in die „Hammer-Gruppe“ gelost, in der sich nahezu die gesamte Weltspitze tummelte. So traf er gleich im ersten Kampf auf den Russen Emin Sefershaev, der aktuell als einer der stärksten Ringer seiner Gewichtsklasse zählt. Davon ließ sich Schmitt in der ersten Runde jedoch nicht beeindrucken. So führte Schmitt nach der ersten Runde mit 1:0, nachdem er seinen Gegner dank aktiver Ringweise gut auf Trab halten konnte. Doch in der zweiten Runde wurde der Russe dann seiner Favoritenstellung gerecht. Aus der Bodenlage heraus gelang Sefershaev zuerst ein schöner Ausheber gefolgt von zwei Take-Downs aus dem Standkampf heraus, sodass der Kampf mit 1:8 verloren ging. Da sich der Russe ins Finale vorkämpfte und am Ende auch souverän den Titel des Europameisters sichern konnte, erhielt Schmitt noch eine zweite Chance in der Hoffnungsrunde. Dort traf er auf den Finnen Tero Poutanen, den er knapp, aber sicher mit 3:2 nach Schach halten konnte. Im kleinen Finale machte sich dann erneut die schlechte Auslosung für Schmitt bemerkbar, traf er doch erneut auf einen weiteren Ausnahmeringer. Gegen den Aserbaidschaner Eldaniz Azizli – seines Zeichens Welt- und Europameister des Jahres 2018 – war Schmitt klar unterlegen und unterlag vorzeitig mit 0:8 nach Punkten. Am Ende waren sich die Experten einig: Wäre Schmitt in die andere Gruppe gelost worden, wäre wohl Edelmetall durchaus im Rahmen des möglichen gewesen.
In der Klasse bis 67kg vertrat Witalis Lazovski die Farben des SV Wacker Burghausen. Zwar konnte ihm im Standkampf gegen Türken Murat Firat, der später die Bronzemedaille erkämpfen sollte, eine solide Leistung bescheinigt werden, dafür fand er in der Bodenlage keine Abwehrmöglichkeit gegen zwei Durchdreher seines Gegners, was Lazovski am Ende auch die 1:5 Punktniederlage und das vorzeitige Turnierende bescherte.
Gleich mit zwei Ringer war der SV Wacker Burghausen in der Klasse bis 77kg vertreten – dem Ungarn Tamas Lörincz und Michael Widmayer. Beide Ringer kämpften sich souverän und ungefährdet bis ins Halbfinale vor. Widmayer eliminierte in der Qualifikation den Norweger Exauce Mukubu mit 9:0, gefolgt von einem 5:0 Punktsieg gegen den polnischen Lokalmatadoren Iwan Nylypiuk und einem beeindruckenden 9:1 Sieg gegen den Italiener Riccardo Abbrescia. Tamas Lörincz besiegte seinerseits den starken Rumänen Ilie Cojocari mit 7:0 nach Punkten sowie den Kroaten Antonio Kamenjasevic, der Lörincz aber bei seinem 6:4 Punktsieg alles abverlangte. Im Viertelfinale kam es, wie es kommen musste, nachdem Lörincz im Viertelfinale mit schlafwandlerischer Sicherheit auch den Weißrussen Timur Berdyeu mit 9:0 technisch überlegen besiegen konnte: Im Halbfinale standen sich Widmayer und Lörincz im direkten Duell gegenüber. Widmayer machte über die gesamte Kampfdauer im Standkampf mächtig Druck, der ihm in einer Situation zum Verhängnis wurde. Lörincz nutzte den bekannt ausgeprägten Offensivdrang Widmayers zu seinem Vorteil. Durch einen Bilderbuch-Armzug sicherte sich der Ungar vier Wertungspunkte, die am Ende Widmayers Niederlage besiegeln sollten. Widmayer kämpfte somit im kleinen Finale um Bronze, während Tamas Lörincz einmal mehr um den Titel des Europameisters rang. Widmayer hatte es im kleinen Finale mit dem Kroaten Kamenjasevic zu tun, der bereits vorher Lörincz an den Rand einer Niederlage brachte. Zwar ging Widmayer mit 1:0 in Führung, doch in der zweiten Runde fand er gegen zwei impulsive Durchdreher seines Gegners keine Mittel und unterlag somit nach mit 1:5 nach Punkte. Trotz der Niederlage und dem verpassten Edelmetall kann Widmayer bei seinem ersten EM-Auftritt in der 77kg-Klasse eine beeindruckende Leistung attestiert werden. Ebenso beeindruckend war Leistung des mittlerweile 35-jährigen Tamas Lörincz im Finale, in dem er den Türken Yunus Basar klar seine Grenzen aufzeigte und vorzeitig mit 8:0 die Matte als Sieger verließ. Für Lörincz stellte der Turniersieg mittlerweile der vierte Titel bei Europameisterschaften dar.
Als letzter Starter im Bunde war der Italiener Nikolosz Kakhelashvili auf Wiedergutmachung aus, dem zuletzt die angestrebte Olympia-Qualifikation unglücklich misslang. Kampflos rückte Kakhelashvili ins Viertelfinale vor, nachdem den Serben Mikail Kajaia ein positiver Corona-Test vehement ausbremste. Dort wartete mit dem Vize Welt- und Europameister Kiril Milov eine echte Herausforderung. Zwar gelang Kakhelashvili keine technische Wertung, aber dank seines aktiven Standkampfes sicherte er sich in beiden Runden je einen Wertungspunkt, was am Ende gegen den Bulgaren ausreichte. Doch im Halbfinale wartete auf Kakhelashvili mit dem russischen Weltmeister Musa Evloev eine unüberwindliche Hürde. Zwar verlangte Kakhelashvili seinem Gegner alles ab, an der 1:3 Punktniederlage änderte dies allerdings nichts. Im kleinen Finale traf Nikolosz Kakhelashvili auf den Österreicher Markus Ragginger. In diesem Kampf wurde Kakhelashvili seiner Favoritenrolle gerecht und siegte ungefährdet mit 4:0 nach Punkten – ein Sieg, der ihm dir hart erkämpfte Bronzemedaille einbrachte.

Beka Lomtadze gewann in Warschau die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften
Burghauser Freistil-Ringer mit Licht und Schatten bei Europameisterschaften
Mit durchwachsenen Ergebnissen kehren die Burghauser Freistil-Ringer von den Europameisterschaften, die im polnischen Warschau abgehalten wurden, zurück. Am Ende reichte es einzig für den georgischen Ausnahmeringer Beka Lomtadze zu einer Medaille, alla anderen Athleten gingen in diesem Jahr leer aus. Selbst die Experten waren am Ende über die hohe Leistungsdichte bei den Europameisterschaften überrascht, da im Vorfeld durchaus damit spekuliert wurde, dass die Wettkämpfe in Folge des anstehenden Olympia-Qualifikationsturniers etwas hinter den Erwartungen zurückbleiben könnte – doch weit gefehlt.
In der 57kg-Klasse schenkten die italienischen Verantwortlichen wieder Givi Davidovi das Vertrauen, der zuletzt beim ersten Olympia-Qualifikationsturnier außen vor war. Doch die Losfee meinte es nicht gut mit dem kleinen Italiener – mit dem Russen Naychyn Mongush wartete bereits im ersten Kampf der spätere Silbermedaillengewinner auf ihn. Zwar zeigte Davidovi eine ansprechende und konzentrierte Leistung, doch am Ende musste er eine knappe 3:1 Punktniederlage hinnehmen. Wenig bessern verlief für ihn die Hoffnungsrunde, in der er dem Weißrussen Aryan Tsiutryn gegenüberstand und eine weitere 0:4 Punktniederlage kassierte.
Gleich zwei Starter aus dem Burghauser Kader gingen mit Beka Lomtadze und Vladimir Egorov in der Klasse bis 61kg auf die Matte. Der Mazedonier Egorov traf analog zu Davidovi gleich im ersten Kampf auf den späteren Vize-Europameister. Gegen den bärenstark aufringenden Ukrainer Andrii Dzhelep sah Egorov kein Land und unterlag am Ende klar mit 0:7. Und auch gegen den Aserbaidschaner Akhmednabi Gvarzatilov sollte es nicht für einen Sieg reichen: trotz vollen Einsatzes musste sich Egorov mit 2:6 nach Punkten geschlagen geben und somit die Hoffnung auf die Bronzemedaille begraben. Wesentlich besser machte es hingegen der Georgier Beka Lomtadze, der gleich im ersten Kampf den Weißrussen Dimchik Rinchinov mit 12:0 von der Matte fegte. Richtig spektakulär verlief dann das Viertelfinale gegen den Moldauer Leomid Colesnic, der Lomtadze alles abverlangte und ihn zu Höchstleistungen anspornte. Am Ende des aktionsreichen Kampfs ging Lomtadze als 14:8 Punktsieger hervor und rückte ins Halbfinale vor, in dem er dem Ukrainer Dzhelep gegenüberstand, der zuvor Egorov aus dem Turnier eliminierte. In einem ausgeglichenen Kampf reichte dem Ukrainer eine einzige Aktion, um die Matte als Sieger zu verlassen. In eine nur 10-sekündigen Sequenz beförderte der Ukrainer zuerst Lomtadze in die gefährliche Lage und stand nahe an einem Schultersieg, doch der Georgier konterte seinerseits, wurde dabei aber selbst erneut von Dzhelep überrumpelt, sodass sich die Kampfrichter nach langer Begutachtung der Video-Aufnahmen auf den späteren Endstand von 5:3 zu Gunsten des Ukrainers einigten und so die Niederlage von Lomtadze besiegelten. Im kleinen Finale traf Lomtadze auf Akhmednabi Gvarzatilov, der sich in der Hoffnungsrunde ebenfalls Vladimir Egorov durchsetzen konnte. In einem abstrusen Kampf dominierte Lomtadze das Geschehen eigentlich nach Belieben, doch in Folge einer Serie massiver Fehlentscheidungen zu Gunsten des Aserbaidschaners machten die Kampfrichter den Kampf spannender als er tatsächlich war. Dies gipfelte bereits in der ersten Runde in der Entscheidung, Gvarzatilov eine Vierer-Wertung zuzusprechen, obwohl dieser eiskalt von Lomtadze ausgekontert wurde. Zudem fand die Aktion im Boden statt was regeltechnisch grundsätzlich nur eine 2-er Wertung zulassen würde. Richtig skurril verliefen die letzten Sekunden des Kampfes, in der beide Trainer den Videobeweis forderten, da sie mit den Kampfrichterentscheidungen nicht einverstanden waren. Nach minutenlangem Studium des Videomaterials wurde Lomtadze zum 9:7 Punktsieger erklärt und so auch die Bronzemedaille zugesprochen.
Von kurzer Dauer war zudem Eduard Tatarinovs Debut bei Europameisterschaften im Seniorenbereich. Zwar versuchte Tatarinov, der in der Klasse bis 79kg antrat, mutig und offensiv aufzutreten. Doch am Ende war der Armenier Arman Avagyan eine Nummer zu stark für ihn, dem es gelang, jede Offensivbemühung Tatarinovs zu seinem Vorteil zu nutzen und dank blitzschneller Konter Wertung um Wertung sammelte. Mit einem technischen Überlegenheitssieg zog der Armenier ins Viertelfinale ein, sodass für Tatarinov die Europameisterschaften nach nur einem Kampf zu Ende waren. In der Gewichtsklasse bis 65kg sollte eigentlich der Ungar Ismail Muszukajev auf die Matte gehen, wo er zum Favoritenkreis auf Edelmetall gezählt hätte. Doch ein positiver Corona-Test im Vorfeld der Meisterschaften machten seinen Start unmöglich.