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Matthias Maasch verabschiedete sich vom aktiven Ringsport um nun als Funktionär seinen Beitrag zu leisten.
Interview mit Matthias Maasch
Matthias Maasch beendete mit der abgelaufenen Saison seine Karriere als erfolgreichster Burghauser Ringer aller Zeiten. Zukünftig wird das Aushängeschild des SV Wacker Burghausen abseits der Matte die Fäden ziehen und die Abteilung Ringen auch weiterhin bestmöglich unterstützen.
Matthias, dein Rücktritt von der Ringermatte ist nun gut zwei Wochen her. Dass dir aber nicht langweilig ist, konnte man zuletzt bei den Europameisterschaften in Rom sehen, bei denen du für den Deutschen Ringerbund im Einsatz warst. Was genau sind hier deine Aufgaben?
Zusammen mit unserem Bundestrainer Michael Carl und Andreas Stäbler habe ich die Betreuung der Athleten vor Ort durchgeführt. Vor dem Wettkampf leitet man die letzten Trainingseinheiten, die primär dazu dienen, so viel zu schwitzen um das erforderliche Gewichtslimit zu erreichen. Nach der Auslosung schaut man sich dann mehrere Videos von den Gegnern an und analysiert deren Stärken und Schwächen. Mit diesen Erkenntnissen setzen wir uns dann mit unseren Athleten zusammen und gehen die Taktik für den Kampf durch. Während des Kampfes übernimmt man dann die Eckenbetreuung und versucht in der 30 sekündigen Pause dem Sportler noch den ein oder anderen Tipp mitzugeben bzw. ihn nochmal richtig anzupeitschen, damit er alles aus sich herausholt. Und wenn der Sportler den Kampf gewinnt beginnt das ganze Spiel wieder von vorne.
Als Aushängeschild des Ringsports in Burghausen bleibst du ja auch den SV Wacker als Funktionär erhalten. Wie genau sehen deine Zuständigkeitsbereiche aus?
Zum einen werde ich als Co Trainer von Eugen Ponomartschuk tätig sein. Unsere Top Athleten trainieren bis zu 9mal die Woche, dazu kommen an manchen Wochenenden noch Turniere und die ganzen Bundesligakämpfe. Dies war für ihn alleine nicht mehr zu stemmen und deshalb werden wir uns des jetzt aufteilen bzw. zusammen übernehmen. Des Weiteren werde ich unter anderem unseren Abteilungsleiter Jürgen Löblein bei Sponsorenangelegenheiten und administrativen Sachen zur Seite stehen sowie den Nachwuchsbereich unterstützen.
Dein Rücktritt vom aktiven Ringsport reißt im Kader ein großes Loch auf. Durch deine Bewertung mit -2 Punkten fällst du nicht nur als Siegringer, sondern auch als unschätzbar wertvolles Eigengewächs weg. Wie plant ihr, diese Lücke zu füllen?
Bei uns wird ein Umbruch stattfinden. Zum einen wollen wir uns mit dem ein oder anderen jüngeren Athleten verstärken. Zum anderen mussten wir mehrere Leistungsträger ziehen lassen, weil die finanziellen Vorstellungen zum Teil weit auseinander gingen. Somit wird die Mannschaft, auch hinsichtlich des Punktesystems künftig ein anderes Gesicht bekommen. Meine angestammte 71kg Klasse wird zukünftig Witali Lazovski abdecken. Ich könnte mir keinen besseren Nachfolger vorstellen und bin mir sicher, dass er ein besserer Ringer werden wird, als ich es war.
In den vergangenen Jahren lag die Zielsetzung immer auf dem Erreichen des Halbfinales, was am Ende in drei Deutschen Meistertiteln geendet ist. Mit welcher Zielvorgabe geht die Burghauser Mannschaft in die kommende Saison?
Momentan ist es schwierig, irgendwelche Prognosen abzugeben, da die meisten Vereine noch auf dem Transfermarkt aktiv sind. Wenn wir vom Verletzungspech verschont bleiben, sind die Playoffs durchaus möglich.

Ehre wem Ehre gebührt: Matthias Maasch wurde mit stehenden Ovationen und minutenlangem Klatschen von den Burghauser Fans verabschiedet.
Burghausens Ringer-Ikone Matthias Maasch sagt Servus
Den sprichwörtlichen Nagel hatte er nicht mitgebracht und so standen seine Ringerschuhe einsam und verlassen in der Mattenmitte, als Burghausens Ringer-Ikone Matthias Maasch von seinem Publikum Abschied nahm, Herzchen formte und dabei donnernden Applaus und unermüdliche „Hiase“-Rufe erntete. Eine kleine Ewigkeit hatte der 33-Jährige zuvor gebraucht, um seine Stiefel abzustreifen, gerade so als könne er sich doch nicht so einfach von seinem aktiven Ringerleben verabschieden, letztlich musste ihm sogar Trainer Eugen Ponomartschuk, sein langjähriger Weggefährte, der letzte Saison seine Karriere beendet hat und das Abschiedsgefühl schon kennt, ein wenig aus den Schuhen helfen.
„Wir verabschieden uns von einem der größten Sportler, die Burghausen jemals hervorgebracht hat“, zollte Abteilungsleiter Jürgen Löblein dem Mister Ringen des SVW höchste Anerkennung und dankte ihm für seinen unermüdlichen Einsatz: „Matthias tut alles fürs Ringen, er ist für alle im Verein ein Vorbild.“ Und natürlich war Maasch auch dank seines unermüdlichen Kampfgeistes und seiner spektakulären Würfe als waschechtes Eigengewächs immer der Publikumsliebling. Dementsprechend feierten ihn die Fans mit standing Ovations, als er auf den Schultern von Erik Thiele und Ramsin Azizsir zur Ehrenrunde rund um die Matte getragen wurde.
27Jahre hat der Sportlehrer für Wacker und für die Nationalmannschaft die Ringerstiefel geschnürt, hat über 200 Bundesligakämpfe bestritten, wurde drei Mal Deutscher Meister im Einzel und jetzt auch zum dritten Mal mit der Mannschaft. „Das ist der perfekte Abschluss, einfach grandios“, so der WM-Fünfte von 2015, der von einer „geilen Mannschaftsleistung“ sprach: „Letzte Woche hatten nicht alle ihren besten Tag, aber heute waren noch mal alle auf den Punkt fit und dann ist es auch für uns top gelaufen.“
Dass er seinen letzten Kampf nicht mehr gewinnen konnte, war schlussendlich von untergeordneter Bedeutung, war seine lange Laufbahn doch von zahlreichen Höhepunkten gepflastert, hatte aber – wie fast jede Sportlerlaufbahn – auch Enttäuschungen parat. Regelrecht gerührt war hingegen sein letzter Gegner Timo Badusch: „Matthias und ich haben nicht häufig gegeneinander gekämpft, wir sind nur dreimal aufeinander getroffen. Aber er ist ein super Freund von mir und ein megageiler Sportler. Von ihm konnte man sogar beim Kampf noch was lernen. Ich bin stolz, dass unser Kampf den Zuschauern gefallen hat. Es ist eine schöne Sache, dass ich der Letzte war, der gegen ihn kämpfen durfte.“ Und: „Es war eine Ehre den letzten Kampf gegen ihn bestreiten zu dürfen. Wenn er als Trainer genauso weitermacht, werden sie in Burghausen noch viel Freude mit ihm haben.“
Wesentlich häufiger haben sich dagegen die Klingen von Maasch und Frank Stäbler gekreuzt, unter anderem ja bei den Finalkämpfen im Vorjahr, in einer Videobotschaft übermittelte der sympathische Heilbronner seinem Freund Abschiedsgrüße und dankte seinem langjährigen Trainingspartner: „Für mich ist Matthias einer der geilsten deutschen Ringer überhaupt. Ihm ist leider der ganz große internationale Titel verwehrt geblieben, aber ohne ihn wäre ich nie drei Mal Weltmeister geworden.“

Endlich kann es losgehen: Das Bauvorhaben der neuen Ringerhalle erhielt mit dem symbolischen Spatenstich seinen Startschuss.
Feierlicher Spatenstich für neue Ringerhalle
Der Startschuss für das Bauvorhaben der neue Ringerhalle wurde am vergangenen Samstag im Rahmen des symbolischen Spatenstichs gegeben. So rammten die Schülerringer des SV Wacker Burghausen die bereitgehaltenen Spaten im Beisein des ersten Bürgermeisters Hans Steindl, vieler Burghauser Stadträte, der Führungsriege des SV Wacker Burghausen um Vorstand Dr. Thomas Frey und Geschäftsführer Heiko Hiller und des Hauptsponsoren und Bauträgers Hinterschwepfinger kraftvoll in die Erde. Über zwei Millionen Euro wird die Stadt Burghausen für den Anbau an die Sportparkhalle investieren.
Zuerst ergriff SV Wacker Vorstand Dr. Thomas Frey das Wort und lobte alle Beteiligten für ihr enormes Engagement und fand insbesondere für die Stadträte dankende Worte, die es erst ermöglicht haben, die Ringerhalle trotz der aktuell schwierigen Finanzlage umzusetzen. Alle Kosten für das große Bauvorhaben trägt die Stadt Burghausen und entlastet somit den SV Wacker Burghausen ungemein. Im Anschluss ergriff Bürgermeister Hans Steindl das Wort und richtete seine ersten Worte an die anwesenden Burghauser Nachwuchsringer: „Wir machen dies für Euch! Ihr seid die Zukunft des Ringens in Burghausen!“ Steindl betonte darüber hinaus, dass der Neubau nicht nur den beiden Meistertiteln der Burghauser Ringer geschuldet ist. Vielmehr sei dieser Schritt alternativlos, da die rund 70 Jahre alte Lirk- und Ringerhalle keine professionellen Trainingsmöglichkeiten mehr zulassen. „Wir haben in Burghausen mit den Ballsportarten Fußball, Handball und Basketball sehr erfolgreiche Abteilungen, die unter professionellen Bedingungen trainieren können. Diese Rahmenbedingungen werden wir mit dem Neubau der Halle in Zukunft auch den Ringern anbieten können.“ Zudem sei hervorzuheben, dass die Ringerabteilung in vielerlei Punkte einzigartig sei: So passt der Begriff „Ringerfamilie“ auf die ausnahmslos ehrenamtlich geleitete Ringerabteilung perfekt, bei der auf der Zuschauertribüne Jung und Alt nebeneinander mit den Burghauser Ringer-Ikonen mitfiebern.
Als Hauptsponsor der Wacker-Ringer wird die Firma Hinterschwepfinger den Neubau durchführen, der innerhalb eines Jahres bezugsfertig sein wird. Neben dem eigentlichen Hallen-Neubau sollen auch die dazugehörigen 60 Parkplätze umgehend in Angriff genommen werden, einzig der Bau des geplanten Parkbereichs am Wirtschaftshof soll aufgrund der schlechteren Haushaltszahlen zunächst zurückgestellt werden. Die Baufirma Hinterschwepfinger bedankte sich am Ende der Veranstaltung noch mit einer 500€ Spende für die Mannschaftskasse der Schülerringer. Im Rahmen des Bundesliga-Heimkampfs gegen Schorndorf bedankte sich anschließend Abteilungsleiter Jürgen Löblein nochmals bei allen Beteiligten, die sich den spannenden Kampfabend natürlich nicht entgehen lassen wollten.