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Michael Widmayer kämpfte sich in beeindruckender Manier auf den fünften Platz vor
Top-Ergebnisse für Burghauser Ringer bei Weltmeisterschaften in Kasachstan
Ein ringerisches Event der Extraklasse gab es in den vergangenen beiden Wochen bei den Weltmeisterschaften zu bewundern, die in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan abhalten wurden. Neben den begehrten Weltmeister-Titeln, die den Athleten in ihren Heimatländern Ruhm und Ehre einbringen, ging es auch noch um weitaus mehr. So wurden in jeder olympischen Gewichtsklasse jeweils sechs Tickets für die Olympischen Spiele 2020 vergeben, wodurch die Weltmeisterschaften ein extrem hohes ringerisches Niveau erreichten. Mitten drin: Jede Menge Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader, bei denen Freud und Leid teilweise sehr nahe zusammenlagen. Herausragend: Mit Tamas Lörincz und Beka Lomtadze konnten sich gleich zwei Ausnahmeringer des Burghauser Kaders den WM-Titel sichern.
Den Turnierauftakt gaben dieses Mal die Spezialisten des griechisch-römischen Stils. Wahrlich nicht vom Glück verfolgt war Fabian Schmitt in der Klasse bis 55kg, der es mit dem US-Amerikaner Max Nowry zu tun bekam. Zunächst lief alles nach Plan – Schmitt gelang sogar ein wunderbarer Kopfzug, mit dem er seinen Kontrahenten auf beide Schultern befördern konnte – doch der Mattenleiter pfiff mitten in der Aktion ab und verhinderte so den Sieg. Davon sichtlich aus dem Konzept gebracht ging es mit einer 1:0 Pausenführung in die zweite Runde, in der dann Nowry seinerseits alles klar machte und nach mehreren Durchdrehern einen technischen Überlegenheitssieg feiern konnte.
Einen extrem starken Auftritt zeigte Michael Widmayer in der Klasse bis 72kg bei seinem WM-Debut. Nach einem vorzeitigen Sieg gegen den Taiwanesen Dian Lin Ming kam es im Achtelfinale zum Duell mit dem kasachischen Vize-Weltmeister von 2017 – Demeu Zahdrayev. Nach einem aufopferungsvollen Kampf lag Widmayer 45 Sekunden vor Kampfende noch mit 2:3 zurück, bearbeitete aber seinen favorisierten Gegner fortwährend im Standkampf, sodass ihm noch der entscheidende Take-Down und der damit verbundene 4:3 Punktsieg gelang. Eine unglückliche Niederlage hagelte es dann im Achtelfinale gegen den Usbeken Aram Vardanyan, in dem Widmayer seinerseits bis kurz vor Kampfende in Führung lag, am Ende sich dann doch mit 4:3 geschlagen gegeben musste. In der Hoffnungsrunde eliminierte Widmayer anschließend den Chinesen Hujun Zhang mit einem souveränen 3:1 Punktsieg. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille sah Widmayer lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch am Ende gelang seinem bulgarischen Kontrahenten Aik Mnatsakanian der Ausgleich, der Sieg durch die zuletzt erzielte Wertung und die damit verbundene Bronzemedaille.
Einen famosen Durchmarsch legte der Ungar Tamas Lörincz aufs Parkett, der in der Klasse bis 77kg in beeindruckender Manier durchs Turnier schritt. Am Ende folgte im Finale das Highlight mit einem technisch überlegenen Sieg gegen den Schweden Alex Kessidis, der in der Bundesliga für den Burghauser Liga-Konkurrenzen Hallbergmoos auf die Matte geht. Ein durchwachsenes Turnier verlebte Vize-Europameister Roland Schwarz in derselben Gewichtsklasse, der mit großen Ambitionen ins Turnier gestartet war. Nach seinem 5:3 Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Patrick Smith folgte bereits im Achtelfinale das etwas unerwartete Turnier-Aus gegen den Litauer Paulius Galkinas, gegen den Schwarz die erste Runde nicht überstand und vorzeitig mit 0:10 unterlag. Eine weitere Bronzemedaille konnte der Serbe Mihail Kajaia in der Klasse bis 97kg bejubeln. Nach drei starken Auftritten und teils klaren Siegen musste sich Kajaia erst im Halbfinale gegen den russischen Ausnahmeringer Musa Evloev geschlagen geben. Doch bereits im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille fand Kajaia zurück zu alter Stärke und punktete seinen polnischen Kontrahenten Tadeusz Michalik nach allen Regeln der Ringerkunst vorzeitig aus und sicherte sich somit das begehrte Edelmetall.
Auch bei den Freistil-Wettbewerben gingen einige Ringer aus den Burghauser Kader mit Medaillenhoffnungen an den Start. Ein jähes Ende nahm jedoch der Auftritt von Vladimir Egorov, der bereits in seinem ersten Kampf dem Amerikaner Daton Fix mit 12:1 unterlag und somit aus dem Turnier vorzeitig ausschied. Wesentlich besser machte es hingegen der Georgier Beka Lomtadze, der sich in beeindruckender Manier bis ins Finale vorkämpfte und dort auf den russischen U23-Weltmesiter des vergangenen Jahres Magmedrasul Idrisov traf. Während Lomtadze zur Halbzeit denkbar knapp mit 1:0 in Front lag, nahm das Duell im zweiten Kampfabschnitt nochmals richtig Fahrt auf, aus dem Lomtadze am Ende als vielumjubelter 4:1 Punktsieger hervorging.
In der Klasse bis 70kg gingen mit dem Bulgaren Ali Umarpashaev und dem Polen Magomedmurad Gadzhiev gleich zwei Ringer aus dem Wacker-Kader auf die Matte. Während der Burghauser Neuzugang Umarpashaev einen nicht zu erwartenden 10:6 Punktsieg gegen den favorisierten Türken Haydar Yavuz feiern konnte, unterlag Umarpashaev im Achtelfinale gegen den kasachischen Lokalmatadoren Ikhtiyor Navruzov unglücklich und vermeidbar mit 7:6 nach Punkten. Bis ins kleine Finale kämpfte sich hingegen Magomedmurad Gadzhiev vor, welches er am Ende knapp mit 3:2 gegen den starken Georgier Zurabi Iakobishvili für sich entscheiden konnte und sich somit die Bronzemedaille sicherte.
Ebenfalls zwei Starter aus dem Burghauser Kader bestritten das Turnier in der Klasse bis 74kg. Zum ersten Mal vertrat hier Johann Steinforth die Farben Deutschlands im Rahmen von Senioren-Weltmeisterschaften. Doch bereits in der Qualifikation folgte für ihn das vorzeitige aus, nachdem er dem Weißrussen Azamat Nurykau mit 5:2 nach Punkten unterlag. Mit weitaus höheren Ambitionen startete der Burghauser Neuzugang Soner Demirtas. Nach seinem ungefährdeten 13:1 Sieg in der Qualifikation gegen den Rumänen Maxim Vasioglo. Doch auch für ihn folgte bereits in der nächsten Runde das enttäuschende Aus. Mit 5:2 musste sich Demirtas trotz 2:0 Führung und vielen guten Chancen dem Aserbaidschaner Khadzhimurad Gadzhiev geschlagen geben, sodass die Medaillenhoffnung vorzeitig zerplatzte. Nahezu identisch verlief der Turnierverlauf für Wacker-Neuzugang Zbigniew Baranowski, der in der Qualifikation der Klasse bis 86kg souverän siegte, sich am Ende ebenfalls bereits im 1/16-Finale mit einer 8:2 Niederlage gegen den US-Amerikaner James Downey III von jeder Medaillenhoffnung verabschieden musste.
Als letzte Burghauser Hoffnung ging Erik Thiele ins Rennen. In der Klasse bis 97kg gelang Thiele ein klarer 6:0 Sieg gegen den Kanadier Jordan Steen. Doch auch für ihn folgte das jähe Aus bereits im Achtelfinale, in dem er dem Kasachen Alisher Yergali knapp und diskussionswürdig mit 2:1 unterlag. So führte Thiele bis 15 Sekunden vor Kampfende mit 1:1, kassierte dann eine mehr als dubiose Punktwertung sowie eine Verwarnung gegen sich, die absolut niemand nachvollziehen konnte. Dies reichte dies dem Lokalmatadoren aus, um den Sieg davon zu tragen.

Tamas Lörincz errang bei den Europaspielen Bronze, Neuzugang Soner Demirtas holte Silber.
Silber und Bronze für Burghauser Ringer bei Europaspielen in Minsk
In den vergangenen Wochen wurde die weißrussische Hauptstadt Minsk zum Zentrum des europäischen Spitzensports. So trafen sich die Spitzensportler aus fünfzig europäischen Ländern und bestimmten in 20 Sportarten die besten Athleten Europas. Die Europaspiele wurden 2015 mit den Wettkämpfen in Baku (Aserbaidschan) vom Europäischen Olympischen Komitee eingeführt und gelten als Pendant zu den Asien- oder Panamerikanischen Spielen, die als eigenständige kontinentale Wettbewerbe als Vorbild für die Europaspiele dienten. Mit am Start waren auch die europäischen Größen des Ringsports, die im vorolympischen Jahr das Turnier als Standortbestimmung nutzten.
Auch aus Sicht der Burghauser Ringer bot das Turnier einige interessante Aufschlüsse, konnte man sich doch ein gutes Bild über die Leistungsfähigkeit einiger ausländischer Athleten des eigenen Kaders und auch der Gegner machen. Besonders interessant aus Burghauser war sicherlich die Gewichtsklasse bis 74kg Freistil, in der mit Magomedmurad Gadzhiev und Neuzugang Soner Demirtas zwei Burghauser Hoffnungsträger an den Start gingen. Doch vor allem für Gadzhiev endete das Turnier tragisch. Zwar konnte Gadzhiev den ersten Kampf gegen den starken Bulgaren Miroslav Kirov mit 2:0 für sich entscheiden, doch im zweiten Kampf gegen den Weißrussen Azamat Nurykau zog sich Gadzhiev eine muskuläre Verletzung zu, die ein Weiterringen und möglich machte. Besser lief es hingegen für Soner Demirtas, der zum Auftakt den Aserbaidschaner Khadzimurad Gadzhiev nach hartem Kampf mit 4:3 nach Punkten in die Knie zwingen konnte. Wesentlich deutlicher macht es Demirtas im Viertelfinale, in dem er den Griechen Kyrillos Binenmpaoum mit 15:4 vorzeitig auspunkten konnte. Und auch im Halbfinale war der Ukrainer Vasyl Mykhailov keine große Hürde: mit 5:2 sicherte sich Demirtas den Finaleinzug, wo er auf den russischen Ausnahmeathleten Zaurbek Sidakov traf – seines Zeichens amtierender Welt- und U23-Europameister. Im Finale nutzte Sidakov einen kleinen Fehler von Demirtas aus, nahm ihn in die „Zange“ um ihn wenig später auf beide Schultern zu befördern – so war der Traum von Gold nach nur zwei Minuten Kampfzeit ausgeträumt.
Mit harten Gegnern hatte es Vladimir Egorov zu tun, der als Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaften mit hohen Erwartungen ins Turnier einstieg. Im ersten Kampf trat Egorov somit auf den Italiener Givi Davidovi, den Egorov damk einer taktisch versierten Kampfweise knapp aber sicher mit 3:2 besiegen konnte. Doch bereits im zweiten Kampf musste sich Egorov dem aus Aserbaidschan stammenden Makhir Amiraslanov – ebenfalls Bronzemedaillist der diesjährigen EM – klar mit 4:0 nach Punkten geschlagen geben. Da Amiraslanov später ins Finale einzog und sich den Titel sicherte, erhielt Vladimir Egorov in der Hoffnungsrunde seine zweite Chance auf Edelmetall. Doch auch im Kampf gegen den jungen Bulgaren Georgi Vangelov war Egorov nicht vom Glück verfolgt: So führte Egorov lange mit 3:1 nach Punkten, doch kurz vor Kampfende gelang seinem Gegner der Ausgleich und der Sieg, sodass Egorov seine Medaillenhoffnungen begraben und sich mit dem siebten Platz zufrieden geben musste.
Als letzter Burghauser Freistilringer ging der Pole Zbigniew Baranowski auf die Matte, der auf die 86kg-Klasse abtrainierte. Im Achtelfinale demontierte Baranowski seinen bulgarischen Gegner Svetoslav Dimitriv nach allen Regeln der Kunst, doch bereits im Viertelfinale war dann Schluss für den Burghauser Neuzugang. Zwar ging Baranowski in der zweiten Runde mit 3:2 in Front, am Ende jubelte aber sein russischer Gegner Dauren Kurugliev, dem kurz vor Kampfende die entscheidende Wertung gelang.
Auch bei den Greco-Wettbewerben hatten der SVW zwei heiße Eisen im Feuer, allen voran der Ungar Tamas Lörincz, der in Klasse bis 77kg auf die Matte ging. Im Achtelfinale war der Franzose Gil Nugues keine echte Härteprüfung – mit 10:2 beendete Lörincz den Kampf vorzeitig. Wesentlich mehr Anstrengung bedurfte der Sieg gegen den weißrussischen Lokalmatadoren Pavel Liakh, der nach der ersten Runde sogar mit 1:0 in Front lang. Erst im zweiten Kampfabschnitt konnte Lörincz den Spieß noch umdrehen und mit 3:1 nach Punkten die Matte als Sieger verlassen. Etwas überraschend hingegen war Lörinczs Niederlage im Halbfinale gegen den Armenier Karapet Chalyan, gegen den Lörincz lange mit 1:0 führte, dann aber den Kampf nach zwei 2-Punkt Wertungen seines Gegners noch 1:4 abgeben musste. Im Kampf um Platz drei trat Lörincz gegen den starken Moldauer Igor Besleaga an, der die ganze Wut des über das vorangegangene Ausscheiden sichtlich angefressene Lörincz zu spüren bekam. Schon in der ersten Runde machte Lörincz alles klar und ging souverän mit 5:0 in Führung. In der zweiten Runde kontrollierte Lörincz den Kampf nach Belieben – zwar konnte sein Gegner noch auf 5:1 verkürzen, sein Sieg und die damit verbundene Bronzemedaille waren aber nicht mehr in Gefahr.
Einen bärenstarken Turnierlauftakt legte auch der Serbe Mihail Kajaia hin: Mit 6:1 wies Kajaia den Ungarischen Altmeister Balazs Kiss in die Schranken: Zwar ging Kiss mit einem 1:0 Punktvorsprung in die Rundenpause, doch in der zweiten Runde schwanden sichtlich die Kräfte, sodass Kajaia den Spieß noch umdrehen konnte. Doch auch für ihn endete das Turnier bereits im Viertelfinale, in dem er sich an seinem türkischen Gegner Cenk Ildem die Zähne ausbiss. So ging der erfahrene Türke in der ersten Runde schnell mit 5:1 in Front. Wesentlich ausgeglichener verlief dann der zweite Kampfabschnitt, in dem Kajaia noch auf 7:5 herkam – der kampfentscheidende Ausgleich wollte am Ende aber nicht mehr gelingen, sodass für Kajaia das Turnier auf dem achten Rang endete.
Andreas Maier, Witalis Lazovski, Fabian Schmitt und Michael Widmayer konnten sich mit Matthias Maasch über ihre Medaillen freuen
Burghauser Ringer setzen Erfolgsserie bei den Deutschen Meisterschaften fort
Die bayerischen Ringer haben der Deutschen Greco-Meisterschaft in Kaufbeuren einmal mehr den Stempel aufgedrückt: Wie schon im letzten Jahr gingen vier der zehn Titel am vergangenen Wochenende an Ringer aus dem Freistaat. Den größten Anteil an dem bayerischen Erfolg hatten die Ringer des SV Wacker Burghausen, die erneut drei Deutsche Meister stellen konnten. So konnte Witalis Lazovski seinen Titel in der Klasse bis 67kg verteidigen, Fabian Schmitt siegte souverän in der 60kg-Klasse und Michael Widmayer, der in der Klasse bis 72kg antrat, konnte zum ersten Mal einen nationalen Titel bejubeln. Abgerundet wurde das tolle Burghauser Abschneiden von der Bronzemedaille von Andreas Maier.
Nachdem Fabian Schmitt noch im letzten Jahr für den SV Johannis Nürnberg auf Medaillenjagd ging, vertrat er heuer zum ersten Mal die Farben des SV Wacker Burghausen bei den Deutschen Meisterschaften. Nach seiner Bronzemedaille bei den Europameisterschaften ging Schmitt, der in die 60kg aufrückte, als Topfavorit ins Rennen um die Goldmedaille. Dieser Favoritenrolle wurde Fabian Schmitt auch ohne jeden Zweifel gerecht. Nach dem er im Viertelfinale Johannes Lenz (SV Untergriesbach) mit 10:0 vorzeitig auspunktete und auch im Halbfinale Daniel Layer (SVG Nieder-Liebersbach) mit 9:0 deklassierte, traf Schmitt im Finale auf Mirco Rodemich (ASV Schwäbisch Hall). Nach einer kurzen Unachtsamkeit fand sich Schmitt zu Beginn des Kampfes mit 1:2 in Rückstand. Es dauerte aber nicht lange, bis er seine gewohnten Stärken ausspielen konnte: Nach der ersten Bodenlage beendete Schmitt den Kampf mit 10:2 vorzeitig und sicherte sich somit die Goldmedaille.
In der qualitativ am stärksten besetzten Gewichtsklasse bis 67kg versuchte Witalis Lazovski seinen Vorjahres-Titel zu verteidigen. In der Qualifikationsrunde traf er auf den Westendorfer Lokalmatadoren Maximilian Großner, der dem Burghauser Leichtgewichtler alles abverlangte. Dank seiner aktiven Ringweise im Stand erhielt sein Gegner zwei Verwarnungen auf Grund von Passivität, aus der ersten Bodenlange gelangen Lazovski noch zwei weitere Wertungen zum 4:0 Punktsieg. Im Viertelfinale wartete auf Lazovski Erik Weiß (RSV Frankfurt/Oder), der heuer Deutschland bei den Europaspielen international vertreten wird. Davon unbeeindruckt konzentrierte sich Witalis Lazovski nur auf sich: Dank einer bärenstarken Leistung setzte sich der Burghauser Ringer erneut dank seiner aktiven Kampfweise im Stand mit 3:1 durch. Weiter ging es dann im hochkarätigen Halbfinale gegen Andrej Ginc, der im letzten Jahr Andreas Maier quasi mit dem Schlusspfiff den Deutschen Meistertitel abluchste. Hier zeigte Lazovski seine ganze Stärke und ließ seinem hochgehandelten Gegner nicht den Hauch einer Chance. Mit sage und schreibe 10:0 punktete er seinen chancenlosen Gegner mittels zweier Ausheber noch in er ersten Runde vorzeitig aus und zog souverän ins Finale ein. Im Finale traf Witalis Lazovski auf eines der größten Deutschen Ringertalente. Der erst 18-jährige Samuel Bellscheidt, der international bereits mit der Silber- und der Bronzemedaille bei den Kadetten- Europa- bzw. Weltmeisterschaften auf Aufsehen sorgte, verlangte Lazovski über die gesamte Kampfdauer alles ab. Am Ende gelang Lazovski dank eines hart erkämpften 4:0-Punktsiegs die erfolgreichen Titelverteidigung.
Wie auch Fabian Schmitt vertrat Michael Widmayer zum ersten Mal die Farben des SV Wacker Burghausen bei Deutschen Meisterschaften. Sowohl im Achtel- als auch im Viertelfinale setzte sich Widmayer souverän und ungefährdet vorzeitig in der Gewichtsklasse bis 72kg durch. Seine beiden Gegner Jannis Helbing (WKG Untere Nahe) und Alexej Nagorniy (SG Weilimdorf) konnte er jeweils vorzeitig auspunkten. Richtig ernst wurde es dann im Halbfinale gegen den erfahrenen Christian Fetzer, der in der Vergangenheit bereits mehrere Deutsche Meistertitel feiern konnte. Doch auch hier setzte sich Widmayer dank seines unnachahmlichen Offensivdrangs im Standkampf mit 4:0 nach Punkten durch. Nahezu analog zum Halbfinale verlief dann auch der Finalkampf gegen den starken Maximilian Schwabe (KSV Pausa), der Widmayer im Standkampf nichts entgegenzusetzen hatte. Am Ende sicherte sich Michael Widmayer dank eines 4:0 Punktsiegs die Goldmedaille und damit seinen ersten Deutschen Meistertitel.
Einen starken Auftritt legte auch Andreas Maier in der Klasse bis 63 hin. Nach einem klaren 9:0 Sieg gegen Dominic Schumny (KSV Unterelchingen) traf Andreas Maier einmal mehr auf Etienne Kinsinger (KSV Köllerbach), mit dem er sich in der Vergangenheit schon so einige knappe Kämpfe lieferte. Am Ende unterlag Maier denkbar knapp mit 1:2 nach Punkten. Umso ärgerlicher wiegt der Umstand, dass Andreas Maier auf der Matte keinesfalls der schlechtere Ringer war und die Wertung zu Gunsten seines Gegner aus einer grenzwertigen Passivitätsverwarnung gegen Maier resultierte. Doch im entscheidenden Kampf um Bronze war Andreas Maier wieder Herr der Lage – mit 8:0 punktete das Burghauser Eigengewächs seinen Gegner Mirko Hilkert (KSV Sulzbach) nach allen Regeln der Kunst vorzeitig aus.
Kein Glück hatten hingegen Roland Schwarz und Ramsin Azizsir, die beide kurzfristig nicht an den Deutschen Meisterschaften teilnehmen konnten. So verschlimmerte sich bei Roland Schwarz eine leichte Knieverletzung, die er sich bei den Europameisterschaften zugezogen hatte. Anstatt auf die Jagd nach Medaillen zu gegen muss Schwarz nun in den kommenden drei Wochen auf schwere Belastungen verzichten. Und auch für Ramsin Azizsir, der sich in Ungarn intensiv auf die Deutschen Meisterschaften vorbereitete, kam das Ende jäh und unerwartet: So machte ihm ein Magen-Darm Infekt einen Strich durch die Rechnung, sodass ihm krankheitsbedingt seine angestrebte Titelverteidigung versagt blieb.