Aktuelle News - aus der Abteilung

Neuzugang Ramsin Azizsir holte bei der EM die Bronzemedaille.
Zweifaches Edelmetall für Wacker-Ringer bei Europameisterschaften
Aus Sicht der Burghauser Ringer verliefen die diesjährigen Europameisterschaften, die im serbischen in Novi Sad ausgetragen wurden, überaus erfolgreich. Allen voran überzeugten die beiden Neuzugänge Magomedmurad Gadzhiev und Ramsin Azizsir. Während sich der Pole Magomedmurad Gadzhiev in der Gewichtsklasse bis 70 kg Freistil mit Silber dekorierte, sicherte sich Greco-Ringer Ramsin Azizsir in der Klasse bis 85 kg den Bronzerang. Abgerundet wird das tolle Ergebnis durch den Bulgaren Nikolay Kurtev, der einen starken fünften Rang ergattern konnte und somit knapp an Edelmetall vorbei schrammte.
Den Auftakt der Europameisterschaften gaben wie gewohnt die Freistil-Ringer. Dort standen mit Magomedmurad Gadzhiev, Nikolay Kurtev (beide 70kg) und dem amtierenden Deutschen Meister Benjamin Benjamin Sezgin (86kg) drei Wacker-Ringer auf der Matte. Im Auftaktkampf stand Benjamin Sezgin, der mit nur rund 80kg einer der leichtesten Teilnehmer in der 86kg-Klasse darstellte, dem Ukrainer Liubomyr Sagaliuk gegenüber. Nach einer tadellosen Leistung konnte Sezgin einen souveränen 5:2 Punktsieg einfahren. Doch bereits im Achtelfinale nachte das Ende für Sezgin, der gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Selim Yasar (Türkei) mit 10:0 technisch unterlegen war. Im Endklassement stand somit für den Burghauser Neuzugang ein toller zehnter Platz zu Buche.
Nicht gut meinte es das Los aus Wacker-Sicht mit Magomedmurad Gadzhiev (Europameister 2016) und Nikolay Kurtev (3. Platz Europameisterschaften 2016), die in der 70kg-Klasse gleich im ersten Kampf aufeinander trafen. Nach einen klasse Kampf beider Ringer konnte sich am Ende Neuzugang Gadzhiev klar mit 5:1 nach Punkten durchsetzen. Im Viertelfinale traf Gadzhiev auf den Ukrainer Semen Radulov, dem er klar mit 7:1 das Nachsehen gab. Im anschließenden Halbfinale stand er dem starken Russen Israil Kasumov gegenüber. Nach einem nervenaufreibenden Kampf, den Gadzhiev mit 6:4 für sich entscheiden konnte, stand dessen Finaleinzug fest. Dort traf er auf den Italiener Frank Chamizo. Nach einer anfänglichen Unaufmerksamkeit befand sich Gadzhiev bereits nach 30 Sekunden mit 0:4 in Rückstand. Im weiteren Kampfverlauf konnte er den Rückstand bis auf 3:4 verkürzen, gegen den defensivstarken Italiener reichte es am Ende jedoch nicht für den Sieg. Da sich Gadzhiev bis ins Finale vorkämpfte, erreichte Kurtev die Hoffnungsrunde. Dort schlug Kurtev ebenfalls den Ukrainer Semen Radulov mit 7:6 nach Punkten. Im Kampf um Platz drei befand sich Kurten nach einem bilderbuchmäßigen Armdrehschwung gegen den Russen Israil Kasumov mit 4:1 in Führung, am Ende musste Kurtev vorzeitig mit 14:4 die Überlegenheit seines Gegners anerkennen.
Bei den Greco-Spezialisten, die am vergangenen Wochenende antraten, hatte Virgil Munteanu nur einen Kurzauftritt. Nach einer vermeidbaren Auftaktniederlage gegen den Kroaten Ivan Lizatovic (1:2 nach Punkten) war das Turnier für das rumänische Kraftpaket bereits nach nur einem Auftritt beendet. Ebenfalls nur einen Auftritt auf europäischer Bühne hatte Neuzugang Michael Widmayer, der dem Norweger Pal Eirik Gundersen ebenfalls etwas unglückloch mit 2.4 nach Punkten unterlegen war. Deutlich besser machte es hingegen Ramsin Azizsir. Nach dessen Siegen gegen den Weißrussen Andrei Mikhailouski (4:0) und dem Armenier Aksim Manukyan (2:1). Auch im Halbfinale, in dem er dem Türken Metehan Basar gegenüberstand, sah Azizsir schon wie der sichere Sieger aus. Doch am Ende gelang Basar der Ausgleich, sodass dieser auf Grund der zuletzt erzielten Wertung als Sieger von der Matte ging (3:3). Doch im kleinen Finale um Platz drei bewies Azizsir erneut seinen unbändigen Siegeswillen. Gegen den favorisierten Ukrainer Iurii Shkriuba entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf, aus dem Azizsir als 1:0 Punktsieger hervorging. So stand dessen Bronzemedaille fest und der Jubel im deutschen Team war groß, da sich Azizsir als einziger deutscher Ringer mit Edelmetall aus Serbien verabschieden konnte.

Matthias Maasch wurde heuer zum dritten Mal Deutscher Meister!
Interview mit dem Deutschen Meister Matthias Maasch
Matthias Maasch errang am vergangenen Wochenende seinen dritten nationalen Titel als Deutscher Meister. Nachfolgend steht das Burghauser Ausnahmetalent Rede und Antwort.
Matthias, herzlichen Glückwunsch zu deinem dritten Deutschen Meistertitel. Wie ordnest du diesen Titelgewinn in deine lange Liste an Erfolgen ein?
Deutscher Meister zu werden ist natürlich immer etwas spezielles, vor allem weil es der erste Titel in der höheren Gewichtsklasse war.
Welcher Kampf war der schwerste auf dem Weg zum Titel und wie schätzt du das sportliche Niveau der diesjährigen „Deutschen“ ein?
Das kann man so nicht sagen. Vor dem Finale war ich natürlich ein wenig nervöser, weil ich nicht wie letztes Jahr mit Silber nach Hause fahren wollte, aber Gott sei Dank hat alles gut geklappt. Zum Niveau kann ich im Prinzip nicht viel sagen, da ich relativ wenig Kämpfe gesehen hab. Man kann aber sagen, dass sich die im Vorfeld favorisierten Athleten in fast allen Gewichtsklassen durchgesetzt haben.
Wie geht es nun weiter? Sind nach diesem großen Erfolg weitere internationale Auftritte von dir in Planung?
Mein Fokus liegt ganz klar auf den Weltmeisterschaften in Paris, die im August ausgetragen werden. Da will ich unbedingt dabei sein und meine beste Leistung abrufen. Bis dahin stehen noch mehrere Lehrgänge u.a. in Litauen und Polen auf dem Programm. Im Juli werde ich in Polen auch erstmals wieder in meiner angestammten Gewichtsklasse (66kg) starten. Und im Herbst kämpfe ich mit Burghausen nach einigen paar Jahren Abstinenz wieder in der 1. Liga. So wie es aussieht haben wir ein starkes Team und ich glaube, es wird eine geile und erfolgreiche Saison werden.
Vor fünf Jahren konntest du deinen ersten Deutschen Meistertitel feiern. Wie haben sich das Ringen im Allgemeinen und auch deine Erwartungshaltung an dich selbst in den letzten Jahren verändert?
Die Erwartungshaltung an mich selbst ist hat sich wenig geändert. Egal ob heute, vor 5 oder vor 10 Jahren, ich erwarte von mir immer dass ich alles gebe, dann bin ich zufrieden, egal was dabei rauskommt. Das Ringen im allgemeinen ist viel athletischer und dynamischer geworden. Und besonders im griechisch/römisch Bereich haben wir uns die letzten Jahren in der Weltspitze etabliert.
Nächstes Jahr folgt ein ganz besonderes Highlight – die Deutsche Meisterschaft „dahoam“. Peilst du auch hier den Titelgewinn an?
Soweit denk ich im Moment noch nicht. Jetzt versuch ich erstmal aus diesem Jahr das bestmögliche rauszuholen und am Jahresende schau ich dann ob in meinem Körper noch ein weiteres Jahr Leistungssport steckt.

Es ist vollbracht - der dritte Deutsche Meistertitel von Matthias Maasch ist unter Dach und Fach!
Vergoldetes Wochenende - Matthias Maasch wird erneut Deutscher Meister
Bis zuletzt war nicht sicher, ob Matthias Maasch bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften, die im sächsischen Pausa ausgetragen wurden, überhaupt antreten würde – überschnitt sich doch der Termin der Meisterschaften mit dem Geburtstermin von Maasch erstem Kindes. Da der Nachwuchs allerdings keine Anstalten mache auf die Welt zu kommen, konnte der werdende Papa beruhigt zu den nationalen Titelkämpfen aufbrechen. Dass am Ende Maaschs dritter Deutscher Meistertitel feststand, kam jedoch selbst für das Burghauser Aushängeschild etwas überraschend, der andere Ringer in der Favoritenrolle sah.
Als Top-Favoriten der Klasse bis 71kg zählen für Maasch allen voran Weltmeister Frank Stäbler (TSV Musberg) und der Sieger des Grand Prix von Deutschland Maximilian Schwabe, der zudem in Pausa den Heimvorteil genießen durfte. Das Losglück meinte es für Matthias Maasch jedenfalls gut: gleich im ersten Kampf des Turniers trafen ausgerechnet Stäbler und Schabe aufeinander. In einem engen Duell setzte sich am Ende Frank Stäbler durch, der im weiteren Turnierverlauf mit Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie die Segel streichen musste. Somit waren Maaschs größte Konkurrenten auf den Titelgewinn aus dem Rennen. Dieser Umstand soll aber Maaschs Leistung keineswegs schmälern.
Im ersten Kampf des Turnierverlaufs machte Maasch mit seinem Kontrahenten Tim Bitterling (RSV Frankfurt/Oder) kurzen Prozess. Nach zwei Aushebern, die jeweils mit vier Wertungspunkten bedacht wurden, endete der Auftaktkampf noch innerhalb der ersten Runde vorzeitig zu Gunsten des Burghauser Mattenfuchses. Im Viertelfinale traf Maasch auf Nils Böhm (ASV Schaafheim). Nach einem nicht ganz optimalen ausgeführten Armzug, der mit zwei Punkten bedacht wurde, sah sich Maasch wie aus dem Nichts in Rückstand geraten. So dränge Maasch seinen Gegner gegen Ende der ersten Runde über den Mattenrand hinaus. Doch anstatt der Wertung zu Gunsten des Burghauser Ringers erhielt Maasch auf Grund eines Griffs in die Finger seines Kontrahenten eine Verwarnung, was seinem Gegner zwei Punkte einbrachte. Bereits hier war sich das Kampfrichtergespann nicht einig. Da Maasch den Videobeweis einforderte, der am Ende erneut zu Gunsten seines Gegners ausfiel, erhielt dieser einen weiteren Punkt. Von dieser nicht nachvollziehbaren Entscheidung sichtlich verärgert, legte sich Maasch in der zweiten Runde nochmals richtig in Zeug und zermürbte seinen Gegner im Standkampf förmlich. Da es aber bis in die letzte Kampfminute dauerte, bis das Kampfrichtertrio ein Einsehen hatte und den sichtlich überforderten Nils Böhm in die Bodenlage schickte, machte Maasch erst kurz vor Kampfende mit einem weiteren Ausheber den Sack zu. Die Begegnungen des Halbfinals sollten dann die letzten Gefechte am Samstag sein – dort traf Maasch auf Dario Schmidhuber (SG Weilimdorf). Wie bereits im Auftaktgefecht des Turnieres lies Maasch erneut seinem Gegner nicht den leisesten Hauch einer Chance. Nach zwei mustergültigen Aushebern war auch das Halbfinale in Windeseile zu Gunsten von Matthias Maasch entschieden.
Am Sonntag standen dann die Kämpfe um Platz drei sowie die Finalkämpfe der jeweiligen Gewichtsklassen an. Wie bereits am Vortag hatte Matthias Maasch anscheinend keine Lust auf lange Kämpfe. Gegen den für die RWG Mömbris/Königshofen startenden Benjamin Hofmann dominierte Maasch den Kampfverlauf erneut nach Belieben. Obwohl Hofmann im Standkampf wacker dagegenhielt, spielte Matthias Maasch seine ganze Erfahrung aus und beherrschte seinen Gegner aus der Ring-Mitte heraus. Nach einem Takedown folgte ein erster Ausheber, nach der darauf folgenden angeordneten Bodenlage war der Kampf bereits entschieden: Nach zwei weiteren Aushebern und einer Verwarnung wegen Beinarbeit für Hofmann konnte sich Matthias Maasch über seinen dritten Titelgewinn bei deutschen Meisterschaften freuen.
Ein kurzes Turnier verlebte hingegen der zweite Wacker Starter - Witalis Lazovski. Nach einer etwas unglücklichen Auftaktniederlage gegen Niklas Ohff (KFC Leipzig) war das Turnier bereits nach einem Auftritt beendet. Da Ohff bereits im Folgekampf die Segel streichen musste, blieb Lazovski auch ein möglicher Einzug in die Hoffnungsrunde verwehrt. Dies bedeutete im Gesamtklassement der Gewichtsklasse bis 66kg am Ende den 13. Platz.