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Alle zehn Deutschen Meister waren sowohl mit ihrem eigenen Abschneiden als auch mit der Turnierorganisation voll zufrieden.
Deutsche Meisterschaften in Burghausen: „Exorbitant gut“
Die Deutschen Meisterschaften im Greco-Ringen am vergangenen Wochenende in Burghausen waren in jeder Hinsicht ein Volltreffer: Aus sportlicher Sicht mit dem bärenstarken Abschneiden der bayerischen Athleten und dem grandiosem Auftritt der Wacker-Ringer. Aber auch organisatorisch verdiente sich der Deutsche Mannschaftsmeister Lob von allen Seiten. „Wir wurden hier exorbitant gut betreut. Eine ganz tolle Veranstaltung“, lobte Thomas Eigenbrodt, der für den Deutschen Ringerbund die Kämpfe an den beiden Wettkampftagen moderierte und fügte an: „Ich habe ja schon viele Ringer-Veranstaltungen gesehen, aber das hier in Burghausen gehört zum Besten, das ich je erlebt habe.“
Auch Wacker-Vorsitzender Dr. Thomas Frey war mächtig angetan von der Arbeit, die das gesamte Team um Abteilungsleiter Jürgen Löblein geleistet hat: „Dass es sportlich so gut läuft, kann man nicht planen. Das ist natürlich wirklich toll, entscheidend ist aber, dass die Organisation so hervorragend geklappt hat. Das verdient höchste Anerkennung.“
Insgesamt 114 Athleten aus 13 Landesverbänden waren in der Sportparkhalle am Start, mit 19 Teilnehmern war die Klasse bis 72 Kilogramm, in der sich am Ende Doppelweltmeister Frank Stäbler durchsetzte, am stärksten besetzt. Bereits in den Qualifikationskämpfen wurde fast durch die Bank gehobenes Niveau geboten, das sich bis zu den Finalkämpfen noch mal deutlich steigerte. Selbst im Schwergewicht, in dem im griechisch-römisch Stil oft nicht viel passiert, erlebten die Zuschauer spannende und technisch anspruchsvolle Kämpfe. Spektakuläre Aktionen wie Schwunggriffe oder Würfe durften ebenfalls reichlich bestaunt werden und durch die neue Regel der angeordneten Bodenlage, bei der Untermann jetzt auf dem Bauch liegt, fällt das ewige hin und her der bisherigen Bankstellung weg.
500 bis 600 Zuschauer pro Wettkampftag aus dem ganzen Land und aus Österreich ließen sich die Meisterschaften nicht entgehen. „Das ist sehr gut, vor allem wenn man bedenkt, dass Burghausen ganz am Rand der Republik liegt“, freute sich Löblein, der natürlich happy war, dass alles so reibungslos nach Plan verlaufen ist: „Das war jede Menge Arbeit, aber die hat sich gelohnt.“ Sehr zufrieden war der Spartenchef auch mit dem Abschneiden seiner Athleten: „Das kann sich wirklich sehen lassen, wobei die hauchdünne Finalniederlage von Andi Maier schon brutal bitter war. Er war ja praktisch schon Deutscher Meister und muss dann den Titel drei Sekunden vor dem Ende noch abgeben.“

Witalis Lazovski holt Gold für den SVW, Andreas Maier und Maxi Lukas werden deutsche Vize-Meister
Bayerns Ringer dominieren Deutsche Meisterschaft
Die bayerischen Ringer haben der Deutschen Greco-Meisterschaft in Burghausen den Stempel aufgedrückt: Vier der zehn Titel gingen am vergangenen Wochenende in den Freistaat, drei davon an Athleten, die in den Mannschaftskämpfen für Burghausen kämpfen. Im dramatischten Finale gab der Burghauser Andi Maier drei Sekunden vor Schluss den Meistertitel noch aus der Hand.
Mit Witalis Lazovski und Michael Widmayer standen sich im letzten Kampf der perfekt organisierten Veranstaltung am Sonntagmittag gleich zwei Burghauser gegenüber, am Ende setzte sich Lazovski in der Klasse bis 67 Kilogramm überraschend klar mit 3:0 durch und wurde damit erstmalig bei den Männern Deutscher Meister. „Ein starker Kampf von Witalis“, befand Burghausens Trainer Alexander Schrader, der sich auf der anderen Seite etwas enttäuscht über die Leistung von Widmayer zeigte, der bei Einzelkämpfen ja für den TSV Ehningen und damit für Baden-Württemberg startet. „Michi hat kein richtiges Konzept gefunden und konnte so den Rückstand nicht aufholen.“
Bis drei Sekunden vor Ende des Duells in der Klasse bis 63 Kilogramm hielt Burghausens Eigengewächs Maier den Titel in Händen, als er einen 0:2-Rückstand gegen Andrei Ginc mit einem Wurf egalisiert hatte und beim Stand von 3:3 aufgrund der höheren Wertung als Sieger von der Matte gegangen wäre. Gerade als die Burghauser Fangemeinde zum Jubeln ansetzen wollte, verdrängte Ginc den Burghauser am Mattenrand - eine Fußspitze entschied also über den Titel. Grausam! „Auch wenn es bitter ist, das passiert eben im Sport. Mit sechs Burghauser Ringern im Finale können wir aber mehr als zufrieden sein“, so Wacker-Vorsitzender Dr. Thomas Frey.
Im Januar wurde Ramsin Azizsir mit dem SV Wacker Burghausen Deutscher Mannschaftsmeister, jetzt holte er sich den Titel im Halbschwergewicht (97 kg). „Es läuft kann man sagen“, so Azizsir, der bei den Einzelmeisterschaften für seinen Heimastverein ASV Hof an den Start geht. „Mein Ziel war der Titel, obwohl ich ja eine Klasse aufgerückt bin und drei oder vier Kilo weniger habe als meine Gegner. Das ist mir auf Anhieb gelungen“, freute sich Azizsir nach seinem deutlichen 6:2-Finalerfolg über den Hessen Felix Radinger vom TSV Gailbach.
Den dritten Titel sackte der Neu-Burghauser Fabian Schmitt ein, der vom SV Johannis Nürnberg zum Deutschen Meister gewechselt ist. Der Vorjahres-Vize legte nach einem Schulterschwung Alexander Ginc in der Klasse bis 55 Kilogramm in der zweiten Runde auf die Bretter und holte sich so hoch verdient die goldene Plakette. Ein rein bayerisches Finale sahen die rund 600 Zuschauer in der Sportparkhalle in der Klasse bis 82 Kilogramm, in der sich der Burghauser Maximilian Lukas und der Lichtenfelser Hannes Wagner gegenüberstanden. Letztlich setzte sich der Vorjahresmeister technisch überlegen mit 9:0 gegen den Lokalmatador durch - das war schon eine klare Angelegenheit.
In der Klasse bis 60 Kilogramm verteidigte der Köllerbacher Etienne Kinsinger gegen den Westendorfer Christopher Kraemer mit 5:1 seinen Titel, wie im Vorjahr stand auch der Schifferstädter Denis Kudla in der Klasse bis 87 Kilogramm ganz oben auf dem Treppchen. Der olympische Bronzemedaillengewinner von Rio feierte einen Überlegenheitssieg gegen Simon Weißhaar aus Südbaden. Der schnellste Sieg gelang Doppelweltmeister Frank Stäbler mit einem Kopfzug nach wenigen Sekunden gegen den Hessen Andrei Kurockin, nach dem der Musberger im letzten Jahr verletzt aufgeben musste. Florian Neumair aus Südbaden sicherte sich Gold in der Klasse bis 77 Kilogramm, im Schwergewicht verteidigte der Brandenburger Christian John seinen Titel gegen den Mainzer Etka Sever, der im letzten Jahr noch im Halbschwergewicht Deutsche Meister war. Mit 109 Punkten ging die Länderwertung deutlich vor Württemberg (66) und dem Saarland (62) an Bayern und so zeigte sich auch Landestrainer Matthias Fornoff mehr als zufrieden: „Ein ganz starkes Resultat für uns."

Andreas Maier wird in der Klasse bis 63kg an den Start gehen und scheint keine schlechten Chancen auf einen Platz im Vorderfeld zu haben.
Ein Wochenende im Zeichen des Ringens
Am kommenden Wochenende wird Burghausen einmal mehr zum Epizentrum des Deutschen Ringens, wenn in der Sportparkhalle des SV Wacker Burghausen die Deutschen Meisterschaften der Herren im griechisch-römischen Stil abgehalten werden. Gemäß den vorläufigen Meldelisten werden 123 aktive Ringer antreten, um bei den diesjährigen nationalen Titelkämpfen im griechisch-römischen Stil teilzunehmen. Doch nicht nur das große Starterfeld lässt das Zuschauerherz höher schlagen, auch die Tatsache, dass nahezu alle deutschen Spitzenringer für diese Großveranstaltung gemeldet haben, lässt auf ein ringerisches Event der Extraklasse hoffen.
Die Ringerabteilung des SV Wacker Burghausen ist erfahren im Ausrichten von Meisterschaften aller Art. „In den vergangenen 20 Jahren haben wir schon jede Meisterschaft im Ringen in Burghausen abgehalten – angefangen von Bezirksmeisterschaften, über die Bayerischen Meisterschaften bis hin zu Deutschen Meisterschaften, die zuletzt im Jahr 2000 in Burghausen stattfanden.“, so Abteilungsleiter Jürgen Löblein. „Der organisatorische Aufwand für eine Deutsche Meisterschaft ist enorm. Aktuell liegen 123 Meldungen von aktiven Ringern vor, fast ebenso viele Helfer werden zwischen Freitag und Sonntag im Einsatz sein, um den reibungslosen Ablauf eines der wichtigsten Ringer-Turniere in Deutschland zu gewährleisten.“ Die Aufbauarbeiten im Sportpark beginnen bereits drei Tage vor Beginn der Meisterschaften. Neben jeder Menge an Technik werden auch diverse Zelte aufgebaut, um sowohl den Sportlern als auch den Zuschauern eine Veranstaltung auf allerhöchstem Niveau bieten zu können.
Personell lassen die vorläufigen Meldelisten bereits erahnen, dass die diesjährigen Deutschen Greco-Meisterschaften ein Stelldichein der Deutschen Ringer-Elite werden. Alleine der Bayerische Ringerverband wird rund 22 Teilnehmer ins Rennen schicken, darunter auch der erfolgreichste bayerische Ringer Ramsin Azizsir, der zuletzt 2017 bei den Europameisterschaften Bronze erringen konnte. Ramsin Azizsir startet bei den Einzelmeisterschaften für seinen Heimatverein ASV Hof. Doch die Burghauser Sportparkhalle ist für Azizsir wahrlich nicht fremd, so geht er bekanntlich während der Bundesliga für den SV Wacker Burghausen auf die Matte. Neben Azizsir werden die Zuschauer jede Menge bekannter Gesichter bei der „Deutschen“ zu sehen bekommen. Mit Andreas Maier, Maxi Lukas, Anton Losowik, Johannes Batt und Witalis Lazovski gehen gleich fünf Athleten des SV Wacker Burghausen an den Start. Auch von Wacker-Neuzugang Fabian Schmitt (SV Johannis Nürnberg) werden sich die Zuschauer ein erstes Bild machen können, der als amtierender deutscher Vizemeister in der Klasse bis 55kg antreten wird. Einzige schlechte Nachricht: Der Burghauser Lokalmatador Matthias Maasch, dessen Name auf den vorläufigen Meldelisten fehlte, wird definitiv nicht auf die Matte gehen können. Auslöser hierfür ist eine während der Bundesliga-Endrunde zugezogene Verletzung, die bis dato nicht komplett ausgeheilt ist.
Neben der Vielzahl an hochklassigen Ringern aus Bayern haben auch die anderen Landesverbände einiges zu bieten. Bekanntester Ringer ist hier natürlich Doppelweltmeister Frank Stäbler (KSV Musberg), der vom Württembergischer Ringerverband ins Rennen geschickt wird. Ebenfalls aus Württemberg stammt Michael Widmayer (TSV Ehningen), der in der Mannschaftsrunde für Burghausen auf die Matte geht und bei der Vergabe der Medaillen ein Wort mitreden möchte. Somit werden die Zuschauer mindestens acht Sportler bewundern und anfeuern können, die in der nächsten Meisterschaftsrunde in der ersten Bundesliga für den SV Wacker Burghausen ihren Mann stehen werden. Zudem haben u.a. mit Erik Weiß (RSV Frankfurt/Oder, Brandenburg), Christian John (Eisenhüttenstädter RC, Brandenburg), Pascal Eisele (SV Fahrenbach, Hessen) und Denis Kudla (VfK Schifferstadt, Pfalz) Sportler gemeldet, die allesamt sowohl auf Titel bei Deutschen Meisterschaften als auch auf jede Menge Erfahrung auf internationaler Ebene zurückblicken können. Wenn alle gemeldeten Sportler den Weg nach Burghausen antreten werden, bahnt sich somit eine der am qualitativ stärksten besetzten Deutschen Meisterschaften der letzten Jahre an.
Offiziell beginnen die Deutschen Meisterschaften bereits am Freitag mit der Abgabe der endgültigen Meldelisten, dem Wiegen der Athleten und dem offiziellen Empfang der Delegationen durch den SV Wacker Burghausen. Für die Zuschauer wird es dann am Samstag und am Sonntag interessant, wenn die eigentlichen Wettkämpfe stattfinden. Beginn ist an beiden Kampftagen jeweils um 09:30 Uhr, die Sportparkhalle öffnet gegen 08:00 Uhr ihre Pforten für die Zuschauer. Während am Samstag die Qualifikationskämpfe, die Halbfinals und die Hoffnungsrunde ausgerungen werden, findet die Deutsche Meisterschaft am Sonntag mit den Finalkämpfen und den Siegerehrungen ihren Höhepunkt.