Aktuelle News - aus der Abteilung

Dr. Markus Söder verlieh den Ehrenpreis der bayerischen Staatsregierung an die Burghauser Ringer.

19.03.2024 19:00

Empfang zu Ehren des SV Wacker Burghausen in der bayerischen Staatskanzlei

Ende Januar dieses Jahres sicherten sich die Ringer des SV Wacker Burghausen nach einer spannenden Mannschaftsrunde im Finale gegen den SC Siegfried Kleinostheim die Meisterschaft in der DRB Birtat Bundesliga. Nach dem fünften Titelgewinn wurde den Ringern des SV Wacker Burghausen am Dienstag eine der größten Ehren im Freistaat Bayern zuteil: Die gesamte Abteilung Ringen wurde vom Ministerpräsident Dr. Markus Söder in der bayerischen Staatskanzlei empfangen und mit dem Ehrenpreis der bayerischen Staatsregierung für besondere sportliche Leistungen ausgezeichnet.

Nach einer persönlichen Begrüßung aller anwesender Sportler und Funktionäre würdigte Ministerpräsident Dr. Markus Söder die Burghauser Schwerathleten als herausragende Sportler und den SV Wacker Burghausen als bayerische Verein mit Vorbildfunktion: „Herzlichen Glückwunsch zur Deutschen Mannschaftsmeisterschaft 2023/24! Der fünfte Titel in sechs Jahren in einer der stärksten Sportarten ist eine großartige Leistung. Bayern ist stolz auf seine erfolgreichen Sportler und auf die zahlreichen engagierten Ehrenamtlichen, die so eine Leistung möglich machen. Sport ist wichtig für die Gesellschaft: Er fördert Teamgeist, Fairness und Leistungsbereitschaft. Gerade Kinder und Jugendliche profitieren vom Sport. Das unterstützen wir als Freistaat natürlich gerne. Weiterhin viel Erfolg!“ Stellvertretend für das Burghauser Team nahm anschließend Witalis Lazovski den bayerischen Löwen in Empfang, den er von Dr. Markus Söder für die herausragenden Leistungen des SV Wacker Burghausen auf und neben der Matte überreicht bekam. Der Ehrenpreis der bayerischen Staatsregierung stellt eine der größten Auszeichnungen des Freistaats Bayern dar.

Auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein nutzte die Gelegenheit, um, nach einer kurzen Danksagung an Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder, Werbung für den Ringsport im Allgemeinen zu machen. Löblein hob vor allem der Beitrag des Ringens im Rahmen der Gewaltprävention und der Integrationsmaßnahmen hervor: „Das Ringen ist eine Sportart, die im besonderen Maße die individuellen Stärken der Athleten hervorhebt. Auf Grund des harten, körperbetonten und kontinuierlichen Trainings ist ein Maximum an Selbstdisziplin und Willensstärke von den Sportlern erforderlich, was die Kräfte der Athletinnen und Athleten in die richtige Richtung lenkt. Zudem werden die Athleten unabhängig von Herkunft, Nationalität oder Religion durch den Sport in ihrem gemeinsamen Ziel vereint, sich technisch und körperlich zu verbessern. Zudem sind der Vereinssport und das Vereinsleben seit jeher wichtige gesellschaftliche Stützen, die dazu beitragen, dass Grenzen überwunden werden.“

Nach Abschluss der Ehrung konnten die Burghauser Sportler Ministerpräsident Dr. Markus Söder den Ringsport im persönlichen Gespräch noch detaillierter erklären und ihm interessante Einblicke zu den unterschiedlichen Stilarten, dem harten Training und technischen Feinheiten näherbringen.

 

Bildnachweis: © Bayerische Staatskanzlei/Lukas Barth-Tuttas

Arsen Harutyunyan gewann in Bukarest seinen vierten Titel bei Europameisterschaften

19.02.2024 16:00

Freistil-Ringer überzeugen auf Europameisterschaften: Arsen Harutyunyan gewinnt vierten EM-Titel

Mit einer Gold- und zwei Bronzemedaillen kehrten die Freistil-Ringer aus dem Burghauser Bundesligakader von den diesjährigen Europameisterschaften in Bukarest zurück. Allen voran überzeugte der Armenier Arsen Harutyunyan, der sich seinen vierten Titel bei Europameisterschaften sichern konnte. Auch Iszmail Muszukajev und SVW Neuzugang Ale Khubulov wussten bei dem stark besetzten Turnier restlos zu überzeugen: Beide Sportler sicherten sich mit souveränen Auftritten die Bronzemedaille.

Wenn Dominanz und Überlegenheit einen Namen hätten, würde dieser in direkter Verbindung dem Armenier Arsen Harutyunyan stehen, der in Bukarest seine Vorherrschaft auf europäischem Parkett mehr als eindrucksvoll untermauerte. Mit drei vorzeitigen 10:0 Siegen deklassierte Harutyunyan das gesamte Teilnehmerfeld in der 57kg-Klasse. So brauchte er im Viertelfinale für seinen technischen Überlegenheitssieg gegen den Ukrainer Kamil Kerymov keine zwei Minuten an Kampfzeit, den Halbfinalkampf gegen den Aserbaidschaner Islam Bazarganov beendete Harutyunyan in nicht einmal eineinhalb Minuten. Und im Finale legte Harutyunyan dann noch eine Schippe drauf: Gegen den türkischen Vize-Juniorenweltmeister Muhammet Karavus brannte der armenische Ausnahmeathlet ein wahres Griff-Feuerwerk ab, dem sein Gegner von der ersten Sekunde an nicht gewachsen war. In nur 50 Sekunden machte Harutyunyan mit seinem restlos überforderten Kontrahenten kurzen Prozess und sicherte sich so seinen vierten Titel bei Europameisterschaften.

Ins Limit bis 70kg rückte der Ungar Iszmail Muszukajev auf, der sich im Rahmen der Vorbereitungen auf die Olympischen Spiele das Abkochen auf seine angestammte 65kg-Klasse ersparte. Zum Turniereinstand traf Muszukajev auf den Kosovaren Egzon Xhoni, den er abgeklärt technisch überlegen mit 11:0 niederringen konnte. Auch im Viertelfinale ließ Muszukajev gegen den Schweizer Marc Dietsche nichts anbrennen. Nach einem verhaltenen Beginn in der ersten Runde beendete Muszukajev auch diesem Kampf im zweiten Kampfabschnitt wenige Sekunden vor Kampfende mit 10:0 vorzeitig. Im Halbfinale wartete mit dem Armenier Arman Andreasyan ein gänzlich anderes Kaliber auf den Ungarn. In seiner langen internationalen Karriere kann Andreasyan auf eine Vielzahl an Medaillen bei Welt- und Europameisterschaften zurückblicken. Doch Muszukajev ließ sich davon nicht beirren und sicherte sich Wertung um Wertung, bis er sich mit 5:0 eine solide Führung erarbeitet hatte. Doch was dann folgte, war mehr als nur dramatisch. Beim letzten erfolgreichen Angriff zog sich Muszukajev eine Verletzung am Knie zu und wechselte augenblicklich von gesunder Hautfarbe auf aschfahl. Von da an war an einen normalen Kampf nicht mehr zu denken: Muszukajev befand sich nur noch in der Defensive und konnte durch sein Handicap nur noch bedingt Widerstand leisten. Vier Sekunden vor Kampfende folgte dann das Unvermeidliche: nach einem erfolgreichen Schwungriff seines Gegners wandelte sich Muszukajevs 5:4 Führung in einen 5:8 Rückstand, sodass seine Hoffnung auf den diesjährigen Europameistertitel jäh zerplatzte. Doch im kleinen Finale um Platz drei, das einen Tag später ausgetragen wurde, war Muszukajev weitestgehend wieder einsatzfähig, wenngleich er in den Kampf gegen den Franzosen Seyfulla Itaev mit auffallender Ruhe und Vorsicht zu Werke ging. Mit einem souveränen und am Ende ungefährdeten 2:1 konnte sich Muszukajev doch noch über die schmerzhaft erarbeitete Bronzemedaille freuen.

Im Schwergewicht war man auf Burghauser Seite auf den ersten EM-Auftritt des Bulgaren Alen Khubulov gespannt. Zum Turnierauftakt ließ Khubulov dem Moldawier Gheorge Erhan keine Chance und zwang diesen mit 10:1 in die Knie. Doch im Viertelfinale fand der im georgischen Altmeister Geno Petriashvili seinen Meister: wenngleich der Bulgare den Kampf lange offen gestalten konnte, machten sich die 10kg Gewichtsnachteil immer mehr bemerkbar, je länger der Kampf dauerte, sodass er die 4:10 Niederlage nicht mehr abwenden konnte. Da Petriashvili ins Finale einzog, war für Khubulov der Weg über die Hoffnungsrunde frei. Mit einem ungefährdeten 10:0 Sieg gegen den Österreicher Johannes Ludescher machte Khubulov den Einzug ins kleine Finale fix. Dort ließ sich der Bulgare die Chance auf die Bronzemedaille nicht mehr nehmen: mit einem abgeklärten 3:0 Sieg setzte sich Khubulov gegen den Weißrussen Dzianis Khramiankou durch und sicherte sich bei seinem EM-Debut gleich sein erstes Edelmetall.

Für den Franzosen Zelimkhan Khadjiev, der im Limit bis 74kg antrat, endete das Turnier hingegen gleich mit seinem ersten Turnierkampf: Khadjiev musste sich dem Aserbaidschaner Turan Bayramov überraschend klar mit 1:11 geschlagen geben. Wesentlich besser machte es der spanische SVW Neuzugang Mohammad Mottaghinia, der bei seinen Auftritten das anwesende Publikum mit seiner impulsiven Ringweise zu überzeugen wusste. Mit einem klaren 7:0 Sieg gegen den Ukrainer Vadym Kurylenko gelang Mottaghinia ein ungefährdeter Sieg zum Turnierauftakt. Im  Achtelfinale wartete auf den Neu-Wackerianer der Nord-Mazedonier Rasul Shapiev, an dem sich in der letztjährigen Bundesliga-Saison selbst Weltmeister Iszmail Muszukajev zweimal die Zähne ausbiss. Mit einem sagenhaften 12:2 Sieg räumte der Spanier in beeindruckender Manier seinen Gegner aus dem Weg und zog ins Viertelfinale ein, im dem er dem späteren Europameister Taimuraz Salkazanov mit 1:4 unterlag. In der Hoffnungsrunde machte Mottaghinia mit dem Armenier Hayk Papikyan dank eines vorzeitigen 10:0 Siegs kurzen Prozess. Im Kampf um die Bronzemedaille traf Mohammad Mottaghinia dann auf eben den Aserbaidschaner Turan Bayramov, der zuvor Zelimkhan Khadjiev eliminiert hatte. Trotz aktiverer Ringweise wurde der Spanier am Ende zweimal von seinem Kontrahenten ausgekontert, sodass er mit 0:4 unterlag und damit am erhofften Edelmetall denkbar knapp vorbeischrammte. Trotz der Niederlage überwogen bei Mohammad Mottaghinia am Ende die positiven Eindrücke bei seiner ersten EM-Teilnahme.

Wenngleich es für Erik Thiele nicht zur erhofften Medaille reichte, war sein Turnierauftritt durchwegs positiv zu beurteilen. Vor allem sein Auftaktsieg gegen den Mazedonier Magomedgadji Nurov, bei dem er einen 0:3 Rückstand noch mit einem beeindruckenden Wurf zu einem 4:3 Sieg drehen konnte, war aller Ehren wert. Im Viertelfinale ließ Thiele dem Ukrainer Illia Archaia keine Chance – mit einem souveränen 7:0 Sieg zog der Burghauser Halbschwergewichtler ins Viertelfinale ein. Dort wartete mit dem Türken Ibrahim Cifti der spätere Bronzemedaillengewinner auf Thiele. Damit kam es zur Neuauflage des Duells der beiden Sportler, die bereits bei den Weltmeisterschaften aufeinandergetroffen waren –damals hatte der Türke das bessere Ende für sich. Und auch dieses Mal konnte Thiele sich nicht für seine damalige Niederlage revanchieren: Nach einem Kampf auf Augenhöhe musste sich Thiele am Ende unglücklich mit 2:4 nach Punkten geschlagen geben. Im Gesamtklassement belegte er damit Platz sieben.

Kein Edelmetall gab es für Vladimir Egorov, der in der 61kg-Klasse antrat. Nach einer 4:8 Auftaktniederlage gegen den späteren Bronzemedaillisten - den Aserbaidschaner Nuraddin Novruzov - war sein Auftritt bei den Europameisterschaften nur von kurzer Dauer. Akhmed Magamaev, der im Limit bis 92kg auf die Matte ging, konnte in der Qualifikationsrunde den deutschen Vertreter Joshua Morodion mit 6:3 aus dem Turnier werfen. Doch im Viertelfinale wartete trotz starker kämpferischer Leistung nach einer absolut vermeidbaren 4:7 Punkt-Niederlage gegen den Georgier Miriani Maisuradze das Aus für den Bulgaren.

Gut Lachen hatte Iszmail Muszukajev, der sich zum ersten Mal zum Weltmeister krönte.

20.09.2023 21:00

Iszmail Muszukajev ist Weltmeister!

Dass der sympathische Ungar Iszmail Muszukajev einer der besten Ringer darstellt, den man in Burghausen jemals gesehen hat, steht gänzlich außer Frage. Nun konnte sich der Freistilspezialist den großen Traum eines jeden Sportlers erfüllen und sich bei den diesjährigen Weltmeisterschaften die Goldmedaille sichern. Auch Burghausens Neuzugang Arsen Harutyunyan lieferte bei der Weltmeisterschaft in Belgrad (Serbien) beeindruckende Leistungen ab. Der Lohn für die Mühen: Die Bronzemedaille! Beide Ringer lösten damit auch die ersten Tickets für die Olympischen Spiele, die im kommenden Sommer in Paris stattfinden werden.

Kaum in Worte zu fassen war der Auftritt von Iszmail Muszukajev (Ungarn), der sich in seiner angestammten 65kg zum ersten Mal zum Weltmeister kürte. Diese Leistung kann nicht hoch genug eingeschätzt werden, war doch die Konkurrenz in der 65kg-Klasse mit die stärkste im gesamten Turnier. Im Sechzehntelfinale traf Muszukajev auf den Kasachen Adil Ospanov, den er ungefährdet mit 7:0 nach Punkten bezwingen konnte. Doch bereits im Achtelfinale wartete mit dem japanischen Olympiasieger und mehrfachem Weltmeister Takuto Otoguro einer der absoluten Top-Favoriten auf den diesjährigen Weltmeistertitel: doch davon ließ sich Muszukajev verunsichern und legte den anschließend vollkommen konsternierten Favoriten im zweiten Kampfabschnitt nach einem herrlichen Angriff zur Hüfte beim Stand von 6:1 auf beide Schultern. Im Viertelfinale wartete mit dem Russen Shamil Mamedov ein weiterer schwerer Gegner, der sich zuletzt im Jahr 2021 und Junioren-Weltmeister küren konnte. In einem ausgeglichenen und taktisch geführten Mattengefecht setzte sich Muszukajev am Ende ebenfalls mit 5:4 nach Punkten ein und rückte damit ins Halbfinale vor, wo mit dem Iraner Rahman Mousa Amouzadkhalili – seines Zeichens vierfacher Welt- und Asienmeister - der wohl aktuell stärkste Ringer in der 65kg-Klasse wartete. Nach einer ausgeglichenen ersten Runde ging es beim Stand von 2:2 in die entscheidende Phase, in der sich ein Duell beider Weltklasseringer mit offenem Visier entwickelte. Zehn Sekunden vor Kampfende sah der Iraner wie der sichere Sieger aus, führte er doch mit 5:4. Doch Iszmail Muszukajev gelang mit dem letzten Beinangriff der entscheidende Take-Down, der nicht nur zwei Wertungspunkte, den 6:5 Punktsieg, sondern auch den vielumjubelten Finaleinzug brachte. Im Finale traf Iszmail Muszukajev auf den Puerto Ricaner Sebastian Rivera – einen Ringer, den dort selbst die größten Experten nicht erwarteten. Rivera konnte in seiner noch jungen Karriere bisher nur auf einen fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2022 zurückblicken. Und mit dem großen Ziel vor Augen, ließ Muszukajev von der ersten Minute an keinen Zweifel, wer am Ende die Matte als Sieger verlassen würde. Dank Muszukajevs gefürchteten Beinangriffen ging der Ungar schnell mit 3:0 in Führung und baute diese dank eines blitzschnellen Angriffs verbunden mit einem kraftvollen Ausheber sogar noch auf 7:0 vor der Pause aus. Kurz nach Wiederbeginn war das ungleiche Duell dann vorzeitig beendet - ein weiterer Vier-Punkte Wurf Muszukajevs brachte dem 30-jährigen Ungarn seinen ersten WM-Titel in seiner langen Karriere ein.

Im untersten Limit bis 57kg gingen mit Wacker-Neuzugang Arsen Harutyunyan (Armenien) und Vladimir Egorov (Nord-Mazedonien) zwei Athleten an den Start. Allen voran Arsen Harutyunyan, der eigentlich in der Gewichtsklasse bis 61kg beheimatet ist und sich dort auch zum dreifachen Europameister kürte, überzeugte in Belgrad restlos. Auf klaren Auftaktsiegen gegen den Ukrainer Kamil Kerymov und den Italiener Simone Vincenzo Piroddu kam es im Achtelfinale zum Duell mit Vladimir Egorov. Dieser zeigte das dahin ebenfalls eine überzeugende Leistung, konnte er doch den favorisierten Georgier Roberti Dingashvili mit 4:2 nach Punkten in Schach halten. Doch im Duell zwischen Egorov und Harutyunyan wurde schnell klar, warum sich die Burghauser Verantwortlichen für die kommende Saison die Dienste des armenischen Ausnahmeringers gesichert haben: Mit einem eindrucksvollen 11:0 eliminierte Harutyunyan seinen zukünftigen Mannschaftskameraden vorzeitig. Doch im Viertelfinale erlitten Harutyunyans Hoffnungen auf die Goldmedaille einen erheblichen Dämpfer – gegen den japanischen Weltmeister von 2022 – Rei Higuchi – zog Harutyunyan in einem denkwürdigen Gefecht mit 14:16 den Kürzeren, erhielt aber im weiteren Turnierverlauf noch die Chance auf Bronze in der Hoffnungsrunde, nachdem Higuchi der Finaleinzug glückte. Diese Chance ließ sich Harutyunyan nicht entgehen: Nachdem er zuerst den Chinesen Wanhao Zou mit 10:0 von der Matte gefegt hatte, ließ er im kleinen Finale auch dem Kasachen Meirambek Kartbay nicht den Hauch einer Chance. Mit 11:0 folgte eine weitere Demonstration der Leistungsfähigkeit des Armeniers, der sich damit nicht nur die Bronzemedaille gewann, sondern auch das Ticket zu den olympischen Spielen lösen konnte.

Ernüchterung machten sich bei den deutschen Freistilringern breit, die abgesehen vom Westendorfer Niklas Stechele (bis 57kg) und Burghausens Halbschwergewichtler Erik Thiele (bis 97kg) in der ersten Runde des Turniers ausschieden. Zum Turnierauftakt gelang Thiele gegen den Australier Thomas John Mcglinchey Barns ein ungefährdeter 11:0 technischer Überlegenheitssieg. Und auch im Achtelfinale wusste Thiele gegen den ehemaligen Wackerianer Zbigniew Baranowski (Polen) zu überzeugen: gegen den mehrfachen Medaillengewinner bei Europameisterschaften spielte Thiele seine ganze Routine aus und sicherte sich einen beeindruckenden 6:1 Punktsieg, den er sich nach einem spektakulären Überwurf im zweiten Kampfabschnitt redlich verdient hatte. Und auch im Viertelfinale befand sich Thiele lange auf der Siegerspur: Gegen den aus Aserbaidschan stammenden Magomedkhan Magomedov lieferte Thiele vor allem im ersten Kampfabschnitt eine bärenstarke Leistung ab: nach einem Bilderbuch-Arm-Drehschwung ging Thiele mit einer knappen 5:3 Führung in die Pause. Doch gleich zu Beginn der zweiten Runde platzte der Traum vom Halbfinale, da es für Thiele aus der „Zange“ von Magomedov kein Entkommen mehr gab und Thiele eine unglückliche Schulterniederlage hinnehmen musste. Doch auch für ihn bot sich mit der Hoffnungsrunde eine weitere Chance auf Edelmetall und einen der begehrten Olympia-Startplätze. Doch leider endete der Entscheidende Kampf von Thiele gegen den Türken Ibrahim Ciftci mit einem handfesten Skandal. Vier Sekunden vor Schluss lag Thiele mit 1:3 in Rückstand und setzt mit letzter Kraft zu einem Beinangriff an, durch den er seinen Gegner zu Boden zwang und zum 3:3 ausglich, was den Sieg bedeutet hätte. Dieser wurde ihm jedoch nach einem mehr als dubiosen Videobeweis wieder aberkannt, da die Wertung erst nach Ablauf der Zeit erfolgt sein. Trotz eines vorliegendem Bildbeweises, dass zum Zeitpunkt der Wertung noch eine Sekunde auf der Uhr war, wurde auch der nachträgliche Protest des Deutschen Ringerbundes abgewiesen. Die an Abstrusität nicht mehr zu überbietende Begründung: Die für die Sportler an der Matte angezeigte Kampfzeit sei schlussendlich nicht ausschlaggebend. Die relevante - den Sportlern jedoch nicht ersichtliche Uhr - wäre bereits abgelaufen gewesen, sodass die Wertung zurückgenommen wurde. Damit war die große Chance Thieles auf seine erste Olympia-Qualifikation verstrichen.

Nichts zu holen gab es hingegen für die beiden Bulgaren Ali-Pasha Umarpashaev und Akhmed Magamaev. In der Klasse bis 74kg musste sich Umarpashaev gleich im Auftaktgefecht dem Iraner Yones Aliakbar Emamichoghaei mit 6:0 geschlagen geben. Für Akhmed Magamaev, der nach seinem Kreuzbandriss zum ersten Mal wieder international auf der Matte stand, solle das Turnier zu einem echten Drama werden. Zwar gelang Magamaev im ersten Duell mit dem Kubaner Arturo Silot Torres ein klarer 5:2 Sieg, doch verletzte er sich und wurde so präventiv vom bulgarischen Trainerteam zum Schutz der Gesundheit aus dem Turnier genommen.

 

Bildnachweis: © UWW

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