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Baschir Kartojev (rot) bestritt in Spanien seine erste U20-Weltmeisterschaft

05.09.2024 12:00

U20 Weltmeisterschaften: Baschir Kartojev scheitert in der Qualifikationsrunde

Maximal unglücklich verlief die erste Teilnahme an einer U20 Weltmeisterschaft für Greco-Spezialist Baschir Kartojev, der bei der Großveranstaltung im spanischen Pontevedra bereits nach seinem ersten Kampf die Segel streichen musste. Bereits am Vortag war klar, dass die Losfee dem Burghauser Nachwuchsringer nicht hold war und ihm eine denkbar schwierige Aufgabe zukommen hat lassen. Mit dem Litauer Rokas Cepauskas wartete in der Qualifikationsrunde der 72kg-Klasse der amtierende Europameister auf Kartojev, der an diesem Tag eine unüberwindliche Hürde für den Burghauser Ringer darstellen sollte.

Gleich zu Beginn des Kampfs wurde Kartojev vom favorisierten Litauer überrascht und aus der Mattenbegrenzung gedrängt, sodass er mit 0:1 in Rückstand geriet. Diesen vergrößerte sich noch bis zur Halbzeit auf 0:2, nachdem Cepauskas vom Kampfgericht als aktiverer Ringer im ersten Kampfabschnitt gesehen wurde und somit die Oberlage im angeordneten Bodenkampf zugesprochen bekam. Diese gefährliche Situation konnte Kartojev aber dank einer hervorragenden defensiven Leistung unbeschadet überstehen, sodass im zweiten Kampfabschnitt für die Wackerinaner noch alle Möglichketen offenstanden. Doch wie schon in der ersten Runde wurde Baschir Kartojev von seinem Gegner direkt nach Wiederanpfiff überrascht - dieses Mal mit einem blitzsauberen Kopfzug, durch den der Litauer sein Punktekonto auf 0:6 ausbauen konnte. Doch trotz des klaren Rückstands gab Kartojev nicht auf und bearbeitete seinen konditionell abbauenden Gegner konsequent, bis ihm ein sehenswerter Wurf aus der Kopfklammer heraus gelang, sodass er auf 4:6 verkürzen konnte. Doch trotz aller Bemühungen und Bestrebungen, seinen Gegner noch zu Boden zwingen zu können, gelang dies Kartojev an diesem Tag nicht, sodass Cepauskas ins Achtelfinale einzog. Da der Litauer seinerseits im Achtelfinale gegen den Armenier Ashot Khachatryan mit 1:7 verlor, war für Kartojev sein erster Auftritt bei einer Weltmeisterschaft an dieser Stelle vorzeitig beendet.

"Baschir konnte gegen Cepauskas nicht alles abrufen, was wir im Training einstudiert haben. Trotzdem hat er bewiesen, dass er sich mit seiner Leistung auf Augenhöhe mit einem amtierenden Europameister befand. Man muss schon sagen, dass vor allem Baschirs kämpferischer Einsatz absolut gestimmt hat. Es ist am Ende einfach ärgerlich, dass er bei seinen ersten Weltmeisterschaften gleich im ersten Kampf einen derart schweren Brocken vorgesetzt bekam. Aber man kann sich seine Gegner einfach nicht aussuchen.", so Matthias Maasch, der Baschir Kartojev in der Vorbereitung auf die Weltmeisterschaften unterstützt hat. "Trotzdem war die WM für Baschir eine hervorragende Möglichkeit, um auf der großen internationalen Bühne erste Erfahrungen sammeln zu können. Ich bin mir sicher, dass Baschir in den kommenden Jahren sein großes Potenzial noch weiter zur Geltung bringen kann."

 

Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan

Erik Thiele vor den Olympischen Ringen in Paris

16.08.2024 10:00

Erik Thiele im Olympia-Interview: „Es war eine ganz tolle Erfahrung“

Als einziger deutscher Ringer der Freistil-Nationalmannschaft hatte sich Erik Thiele für die Olympischen Sommerspiele in Paris qualifiziert. Nach einer Niederlage gegen den kubanischen Halbschwergewichtler Arturo Silot Torres schied der Bundesliga-Ringer vom SV Wacker Burghausen jedoch bereits nach einem Kampf aus dem Turnier aus. Am Ende belegte Thiele somit Rang 15 in der 97-Kilogramm-Gewichtsklasse. Dennoch behält er seine ersten Olympischen Spiele in guter Erinnerung, wie er im Interview berichtet:

Das Abenteuer deiner ersten Olympischen Spiele ist nun vorüber. Was ziehst du für ein persönliches Fazit?

Bei den Olympischen Spielen dabei sein zu dürfen war großartig. Es war toll wie viele Menschen zusammengekommen sind, die an einem Ort die Höchstleistung der Sportler gefeiert haben. Es war schön erleben zu dürfen, wie sich alles im olympischen Dorf abspielt. Es war eine ganz tolle Erfahrung.

Kannst du bitte deinen Kampf gegen Arturo Silot Torres kurz Revue passieren lassen?

Der Kubaner war körperlich sehr stark. Ich bin irgendwie überhaupt nicht in den Kampf reingekommen. Ich hatte das Gefühl ich bin gegen eine Wand gelaufen. Am Ende war es ein schlechter Kampf von mir. Das kann man schon so sagen. Das ist bitter.

Wie war das Leben im olympischen Dorf?

Das Dorf an sich war echt riesig. Ich bin am ersten Tag erstmal mit dem Fahrrad durchgefahren. Der Mittelpunkt ist die Mensa, wo es ganz viel verschiedene Dinge zum Essen gibt. Da sieht man dann schon mal den ein oder anderen erfolgreichen Sportler. Das ist schon richtig cool, weil man die ja sonst nur aus dem Fernsehen kennt.

Hattest du die Chance noch bei anderen Wettkämpfen zuzusehen?

Ich war einmal bei der Leichtathletik im Stadion. Das war cool. Ich saß zwar ganz oben, aber es hat sich trotzdem gelohnt. Einmal war ich bei den Finalkämpfen vom Boxen. Die haben im Tennisstadion auf der Anlage von Roland Garros stattgefunden und an dem Tag war auch ein Franzose im Finale und da gings natürlich heiß her.

Wie viele Pins (Anstecker der verschiedenen Teilnehmer-Länder) hast du getauscht?

Ich habe einige Pins gesammelt. Leider bin ich relativ spät erst im olympischen Dorf angekommen, wodurch schon viele deutsche Pins weg und vergriffen waren, sodass ich selber nicht mehr viele bekommen habe, um noch viele tauschen zu können, aber der Coolste, den ich bekommen habe, war aus Puerto Rico.

Wie war die Abschlussfeier?

Die Abschlussfeier war gigantisch. Da einzulaufen mit all den anderen Sportlern und vor so vielen Menschen dann dort unten zu stehen und zu wissen, dass man sich das verdient hat, über die ganzen Jahre, das war schon schön. Das konnte ich einfach nochmal genießen. Zum Ende der Abschlussfeier wurde der Ausblick Richtung Los Angeles 2028 gegeben und da wurde ich direkt schon wieder motiviert.

Welche Ziele hast du für den nächsten olympischen Zyklus?

Ich will mich auf jeden Fall wieder für die Olympischen Spiele im Jahr 2028 qualifizieren. Das ist das größte Ziele, was in den nächsten vier Jahren ansteht.

Wie war der Empfang als ihr zurück in Deutschland wart?

Ich bin mit dem Zug von Paris nach Köln gefahren. In Köln wurden wir von der Innenministerin, der Oberbürgermeisterin Kölns und von ganz vielen deutschen Fans empfangen. Das war schön und lustig und das werde ich auch nie vergessen.

Wie bereitest du dich nun auf die Bundesliga vor?

Ich habe jetzt noch einen Monat Zeit bis die Saison losgeht. Jetzt bin ich erstmal direkt krank geworden und muss mich erstmal auskurieren. Das wird erstmal ein paar Tage dauern. Dann bin ich auch noch am Fuß verletzt. Das muss ich auch noch auskurieren und wenn das alles wieder passt, dann steige ich wieder voll ins Training ein, weil ich ja auch mit Wacker Burghausen ein paar Ziele habe diese Saison.

Iszmail Muszukajev schrammte bei den Olympischen Spielen denkbar knapp an Bronze vorbei.

11.08.2024 09:00

Iszmail Muszukajev verpasst Bronze knapp, Erik Thiele scheidet im Achtelfinale aus

Trotz vollen Einsatzes und einem sehenswerten Kampf um Platz drei verpasste der Ungar Iszmail Muszukajev den Bronzerang in der Gewichtsklasse bis 65kg Freistil nach einer 12:13 Punktniederlage hauchdünn. Nach seiner Niederlage gegen den Albaner Islam Dudaev musste er sich mit dem undankbaren fünften Platz bei den Olympischen Spielen zufriedengeben. Erik Thiele hingegen musste bereits nach seinem ersten Kampf im Achtelfinale der Gewichtsklasse bis 97kg frühzeitig die Segel streichen.

Als amtierender Weltmeister ging der Ungar Iszmail Muszukajev als einer der Top-Favoriten auf die olympische Goldmedaille ins Turnier der 65kg-Freistilklasse. Und gleich im ersten Kampf gegen den Kirgisen Ernazar Akmataliev setzte Muszukajev ein echtes Ausrufezeichen: Nach einer knappen 1:0 Führung zur Halbzeit deklassierte Muszukajev den U23-Weltmeister des Jahres 2021 nach allen Regeln der Ringkunst: Durch einem Beinangriff zwang er seinen Gegner zuerst zu Boden und nach einer Serie von Durchdrehern punktete er anschließend den Kirgisen innerhalb weniger Sekunden aus.

Im Viertelfinale traf Muszukajev auf den aserbaidschanischen Altmeister und dreifachen Weltmeister Haji Aliyev. Auch in diesem Gefecht entwickelte sich ein ähnlicher Kampfverlauf, einzig dass Muszukajev zur Halbzeit mit 0:1 in Rückstand lag. Doch in der zweiten Runde schaltete der Ungar erneut einen Gang höher und zeigte Freistilringen der Extraklasse. Gleich zu Beginn gelang Muszukajev der Ausgleich, nur Sekunden später setzte er zu einem sehenswerten Beinangriff an, infolgedessen er seinem Gegner Flugstunden erteilte. Da sich Aliyev vor der drohenden Schulterniederlage nur noch mit unfairen Mitteln zu helfen wusste, erhielt dieser zudem noch eine Verwarnung und zwei Strafpunkte. Damit ging Muszukajev mit 7:1 in Führung. Wenngleich der Aserbaidschaner im weiteren Kampfverlauf noch auf 7:3 verkürzen konnte, ließ sich Muszukajev davon nicht beirren und punktete seinerseits nochmals kurz vor Kampfende, sodass als Endergebnis ein klarer 10:3 Sieg des Ungarn auf dem Tableau zu sehen war.

Im Halbfinale kam es zum Showdown der wohl im Moment beiden besten Freistilringer in der 65kg-Klasse. Mit dem Iraner Rahman Mousa Amouzadkhalili wartete der Weltmeister des Jahres 2022 auf Iszmail Muszukajev, den er zuletzt bei den letzten Weltmeisterschaften 2023 knapp besiegen konnte. Doch dieses Mal sollte der Iraner das bessere Ende für sich haben, denn Muszukajev konnte sich vom Anpfiff weg nicht auf den unorthodoxen Kampfstil des Iraners einstellen. In unnachahmlicher Weise sammelte Amouzadkhalili Wertung um Wertung und konnte Muszukajev noch in der ersten Runde vorzeitig mit 10:0 auspunkten.

Im Kampf um die Bronzemedaille traf Muszukajev auf den Albaner Islam Dudaev - und es sollte sich ein Mattengefecht entwickeln, das an Dramatik nicht zu überbieten sein sollte. Nach einem zurückhaltenden Beginn, in dem sich beide Ringer abtasteten, war es Islam Dudaev, der die ersten erfolgreichen Aktionen anbringen konnte. Nach einem sehenswerten Ausheber und einem direkt anschließenden Durchdreher ging der Albaner mit 0:6 in Führung. Muszukajev ging im Anschluss wesentlich offensiver zu Werke und zwang seinen Gegner per Take Down zu Boden. Aus dem anschließenden Ansatz eines Durchdrehers entwickelte sich eine hektische Situation in der Bodenlage, in der sich beide Ringer gegenseitig in die gefährliche Lage bringen konnte. Nach Konsultation des Videobeweises ging es beim Stand von 4:8 weiter. Nach einem erfolgreichen Beinangriff verkürzte Muszukajev vor der Pause sogar noch auf 6:8 - der Anschluss war geschafft. Doch den Beginn des zweiten Kampfabschnitts verschlief Muszukajev vollkommen und brachte sich so um eine gute Ausgangsposition für die letzten Minuten - nach drei sehenswerten Aktionen zog Dudaev wieder auf 6:12 davon. Doch Muszukajev gab noch nicht auf und verkürzte wenig später auf 8:12. Dann Dramatik pur: in den letzten 30 Sekunden überschlugen sich die Ereignisse förmlich. Nach einem spektakulären Wurf im Standkampf glich der amtierende Weltmeister zum 12:12 aus und führte damit auf Grund der zuletzt erzielten Wertung. Doch der Kampf war immer noch nicht zu Ende: vier Sekunden vor dem Schlusspfiff - beide Ringer befanden sich im In-Fight im Bodenkampf - beförderten sich beide Ringer ins Mattenaus. Auch hier kam der Videobeweis zum Einsatz und das Kampfgericht vergab den letzten und entscheidenden Wertungspunkt an den Albaner Dudaev - eine in jedem Fall diskussionswürdige Entscheidung des Kampfgerichts. Damit waren Muszukajevs Medaillenhoffnungen geplatzt - im Gesamtklassement belegte der Ungar damit wie schon in Tokio den undankbaren fünften Platz. Gold ging an den Japaner Kotaro Kiyooka, Silber an den Iraner Rahman Mousa Amouzadkhalili. Über die zweite Bronzemedaille durfte sich neben dem Albaner Islam Dudaev noch der Puerto Ricaner Sebastian Rivera freuen.

Ein bitteres Ende nahmen hingegen die Olympischen Spiele für den Halbschwergewichtler Erik Thiele, der bei seinen ersten olympischen Spielen als einziger Freistilringer die Farben Deutschlands vertrat. Im Achtelfinale traf Thiele auf den Kubaner Arturo Silot Torres, der in seiner bisherigen Karriere auf der großen internationalen Bühne noch nicht in Erscheinung getreten war. Von Kampfbeginn an merkte man Thiele die Anspannung an - nach einer Passivitätszeit gegen ihn ging sein Gegner in der ersten Runde mit 1:0 in Führung. Diese konnte der Kubaner nach einem Take Doch noch vor der Halbzeit auf 3:0 ausbauen. Auch im zweiten Kampfabschnitt war vom Aufbäumen gegen die drohende Niederlage Thieles nichts zu sehen. Nachdem Silot Torres auch in Runde zwei durch einen Beinangriff zu zwei weiteren Punkten kam, lag Thiele mit 0:5 zurück - einen Rückstand, den er an diesem Tag nicht mehr aufholen konnte. Da sein Gegner bereits im Viertelfinale nach einer Schulterniederlage die Segel streichen musste, blieb Thiele auch der Weg über die Hoffnungsrunde verwehrt. Im Gesamtklassement belegte er damit den 15. Rang. Gold ging in der 97kg-Klasse an den Bahrainer Akhmed Tazhudinov, Silber sicherte sich der Georgier Givi Matcharashvili. Die beiden Bronzemedaillen erkämpften sich der Iraner Amirali Azarpira und der Aserbaidschaner Magomedkhan Magomedov.

 

Bildnachweis: © UWW / Kadir Caliskan

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