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Haarige Angelegenheit: Michael Widmayer lieferte trotz 1:2 Niederlage gegen den WM-Dritten von 2015 Zackarias Tallroth den Kampf des Abends.
Ringer begeistern beim Heimdebüt: 21:13-Sieg gegen TSV Westendorf
Fulminantes Heimdebüt für die Ringer des SV Wacker Burghausen in der DRB-Bundesliga Ost: Vor knapp 500 Zuschauern in der Wackerhalle setzte sich die Staffel von Trainer Alexander Schrader am Samstagabend gegen den TSV Westendorf mit 21:13 durch und führt nach zwei Kampftagen die Tabelle unangefochten an. Dabei standen die Vorzeichen gar nicht so günstig für die Gastgeber, denn kurzfristig fiel nicht nur Vladimir Egorov mit Fieber aus, sondern auch Matthias Maasch, der wegen einer Rückenverletzung passen musste.
Allerdings brachten auch die Gäste wegen der Verletzung von Christian Stühle nicht ihre stärkste Staffel an den Start, zudem fehlte in der Eingangsklasse Fatos Durmishi. Dennoch verbuchten die Ost-Alllgäuer gleich die ersten vier Mannschaftspunkte, weil Markus Stechele deutlich routinierter war als der junge Egorov-Ersatz Erwin Kobsar.
„Für mich hat Michi Widmayer den Kampf des Abends gemacht. Er hat eine brutale Leistung abgeliefert und hätte sich fast mit dem Sieg belohnt“, lobte Schrader den ehemaligen Untergriesbacher, der in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den „Zottel-Schweden“ Zackarias Tallroth seine großartige Kampfkraft und seine unglaubliche Kondition in die Waagschale warf. Ganz reichte es dann aber nicht, der WM-Dritte von 2015 rettete dank seiner Routine einen knappen 2:1-Erfolg über die Zeit, aber wäre das Duell noch eine Minute länger gegangen, hätte Widmayer den Schweden wohl aufgearbeitet.
Für die Punkte auf Seiten der Gastgeber sorgten vor allem die schweren Jungs und Freistil-Weltergewichtler Kakhaber Khubetzhty, der Simon Einsle knapp vor der Pause 15 Punkte abgenommen hatte. Auch Erik Thiele, Eugen Ponomartschuk und Benjamin Sezgin feierten technisch überlegene Siege, Schwergewichtler Armin Majoros erkämpfte sich im griechisch-römischen Stil gegen den bärenstarken Österreicher Daniel Gastl einen 3:1-Erfolg. Eine 5:11-Niederlage auf der Matte musste Virgil Munteanu in der Greco-Klasse bis 61 Kilogramm gegen den zweifachen Deutschen Meister Christopher Kraemer einstecken, weil aber der Westendorfer das Gewichtslimit überschritt, gingen auch hier vier Punkte nach Burghausen. „Virgil sucht noch ein wenig nach der Form des Vorjahres“, konstatierte Schrader und sah den Rest seiner Staffel im Soll: „Alle anderen haben das gezeigt, was ich von ihnen erwarte.“
Besonders spektakulär waren die Kämpfe von Ponomartschuk und Thiele. Der Freistil-Halbschwergewichtler zeigte bei seinem Debüt auf der Wackermatte eine Serie von Beinschrauben und fertigte Philipp Geisenberger nach etwas mehr als 100 Sekunden mit 16:0 ab. Und Ponomartschuk hat sich wohl vor dem Duell im Greco-Mittel gegen Felix Jürgens einen Genehmigung vom Luftfahrtbundesamt besorgt, zumal er seinen Gegner gleich mehrfach mit Würfen durch die Lüfte segeln ließ und nach 5:18 Minuten 18:0 Punkte auf sein Konto brachte. Freistiler Sezgin überzeugte beim 16:0 in der Klasse bis 80 Kilogramm gegen Lennart Wunderlich mit variablen Techniken und mit einem imponierenden Vorwärtsdrang.
Enttäuscht war Schrader, dass Enes Akbulut im Freistil-Leichtgewicht in knapp 30 Sekunden alles verspielte, was er sich bis dato erarbeitet hatte. Mit einem couragierte Kampf hatte er Mehmet Feraim nur ein 3:0 bis zur Pause gestattet und auch nach Ablauf der fünften Minute lag der Bulgare gerade mal mit 7:0 in Front. „Was dann passiert ist, weiß ich nicht. Aber so einfach darf man es dem Gegner nicht machen“, kommentierte der Wacker-Trainer die 0:15-Pleite nach 5:31 Minuten. Dass Maasch-Ersatz Florian Mayerhofer gegen den reaktivierten Philipp Heiß nicht über die Zeit kommen würde, stand im Prinzip schon vor dem Kampf im Greco-Welter fest.
Bürgermeister Hans Steindl stellte das Engagement der Stadt bei einer kurzen Grußansprache heraus und gab auch gleich das Ziel vor. „Wir wollen am Ende mindestens zu den vier besten Mannschaften Deutschlands gehören“, legte das Stadtoberhaupt die Latte für die Endrunde auf Halbfinale-Teilnahme an und Abteilungsleiter Jürgen Löblein versprach: „Auch wenn wir diesmal mit Ersatz antreten mussten, haben wir eine starke Mannschaft auf die Matte gebracht. Und wir werden in jedem Kampf eine starke Mannschaft stellen.“ Wer allerdings den Kampf am Samstag verpasst hat, muss sich bis zur nächsten Heimvorstellung gedulden, denn jetzt stehen erst mal drei Auswärtskämpfe in Serie an, ehe am 14. Oktober der nächste Heimauftritt gegen Aue folgt.
Fotos vom Heimkmapf gegen Westendorf finden Sie >>>HIER<<<

Gelungener Saisonauftakt: Eugen Ponomartschuk besiegte den amtierenden U23-Europameister Alex Kessidis mit 10:2
Burghausen fegt Siegfried-Ringer von der Matte
Der SV Wacker Burghausen hat gleich zum Start der DRB-Bundesliga Südost klar gemacht, wer in dieser Saison das Sagen haben wird. Die auf vielen Positionen runderneute Staffel von Trainer Alexander Schrader war den Ringern des SV Hallbergmoos in acht Mattenduellen deutlich überlegen und setzte sich mit 22:6 in der Hallberghalle durch. Die ersten positiven Nachrichten für Burghausen gab es bereits vor dem Auswärtskampf am Samstag. „Alle Ringer sind gesund bei uns angekommen, alle sind pünktlich angereist“, so Schrader.
Und mindestens ebenso wichtig: „Alle sind pflegleicht, nette Burschen, die sich optimal vorbereitet haben. Alle haben Dampf ohne Ende. Das macht richtig Spaß.“ Den hatten die Hallbergmooser freilich nicht wirklich, dennö der letztjährige Vizemeister konnte nur anfänglich etwas mithalten. Bereits im ersten Kampf machte Vladimir Egorov deutlich, welche Verstärkung er für Burghausen bedeutet. „Er ist extrem schnell und hat sich mit Rene Winter regelrecht gespielt“, kommentierte Schrader den Schultersieg des Neuzugangs aus Weingarten, der bereits vor Ablauf der zweiten Kampfminute feststand. Kraftpaket Armin Majoros, vor der Saison aus Anger gekommen, legte im Greco-Schwergewicht gegen den Litauer Vilius Laurinaitis ebenfalls eine blitzsaubere Vorstellung hin. „Armin hat seinen Gegner regelrecht aufgearbeitet. Das 5:0 war schon sehr souverän“, freute sich der Burghauser Coach, der im dritten Kampf des Abends die einzige Enttäuschung erlebte: „Keine Ahnung, was mit Virgil los war. Er stand jedenfalls völlig neben der Kappe.“ Gegen Justus Petravicius fand der Rumäne im Greco-Kampf der Klasse bis 61 Kilogramm einfach kein rechtes Mittel und wäre bei seinen drei Soublesse-Versuchen jeweils beinahe geschultert worden. Am Ende feierte der Hallbergmooser einen überraschenden 12:5-Erfolg. Im Freistil-Halbschwer schonte Schrader Neuzugang Erik Thiele nach seiner Verletzung noch und schickte dagegen Hannes Batt gegen Ahmet Bilici ins Rennen. Der Trostberger war gegen den zweitbesten Türken seiner Gewichtklasse erwartungsgemäß ohne Chance und musste bereits nach Rund zwei Minuten aufs Blatt.
6:6 hieß es also nach den ersten vier Duellen und wenn sich einer der „Hallberg-Fans“ irgendwie leise Hoffnungen auf eine Überraschung gemacht hat, wurden diese bereits im Freistil-Leichtgewicht von Enes Akbulut zerstört. „Enes ist körperlich wesentlich stärker als noch letztes Jahr“, urteilte Schrader. Das bekam dann auch Thomas Kopp zu spüren, der sich zwar mühte und kleinere Fehler von Akbulut bestrafte, aber am Ende mit 4:6 das Nachsehen hatte. Schrader: „Enes war in allen Belangen besser an diesem Tag. Ein klar verdienter Sieg.“
Einer der Höhepunkte folgte aus Burghauser Sicht im ersten Kampf nach der Pause, in dem Eugen Ponomartschuk den amtierenden U23-Europameister Alex Kessidis im Greco-Mittel entzauberte. „Eugen hat die ersten drei Minuten etwas gebraucht, um in den Kampf zu finden. Vielleicht auch deswegen, weil er bei uns nicht immer die entsprechenden Trainingspartner hat, aber dann ist er unglaublich marschiert, hat Kissidis den letzten Zahn gezogen und ihn drei Mal aus dem Stand auf die Matte gefeuert“, zeigte sich der Burghauser Coach über den 10:2-Sieg seines Schützlings begeistert.
Leichtes Spiel hatte Greco-Ass Matthias Maasch in der neuen Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm mit Manuel Striedl, den er bei seinem 16:1-Überlegenheitssieg nach allen Regeln der Kunst auseinander nahm. „Was für ein Maschine“, urteilte Schrader über Neuzugang Benjamin Sezgin, der im freien Stil bis 80 Kilogramm Ergün Aydin mit 6:0 abfertigte. Schrader: „Aydin hat natürlich verteidigt wie ein Weltmeister, aber Benjamin ist körperlich einfach brutal stark und ringt unglaublich präsent“.
In den beiden abschließenden Welter-Gewichten packten die Burghauser dann noch mal sechs Mannschaftspunkte obendrauf. Neuzugang Kakhaber Khubetzhty, der aus Ispringen gekommen ist, schulterte Andi Walter zu Beginn der zweiten Runde beim Stand von 15:1 und der ehemalige Untergriesbacher Michi Widmayer bezwang Defensiv-Künstler Michael Prill sicher mit 4:0. „Beide Burschen hatten nur den Vorwärtsgang drin, das macht richtig Laune“, so Schrader über seine beiden Schlusskämpfer, doch trotz des klaren Sieges tritt der Coach erst mal auf die Euphoriebremse: „Noch haben wir nichts erreicht und der Heimkampf am Samstag gegen Westendorf ist noch längst nicht gewonnen. Das wir unsere härteste Prüfung der Vorrunde.“

Neuzugang Ramsin Azizsir holte bei der EM die Bronzemedaille.
Zweifaches Edelmetall für Wacker-Ringer bei Europameisterschaften
Aus Sicht der Burghauser Ringer verliefen die diesjährigen Europameisterschaften, die im serbischen in Novi Sad ausgetragen wurden, überaus erfolgreich. Allen voran überzeugten die beiden Neuzugänge Magomedmurad Gadzhiev und Ramsin Azizsir. Während sich der Pole Magomedmurad Gadzhiev in der Gewichtsklasse bis 70 kg Freistil mit Silber dekorierte, sicherte sich Greco-Ringer Ramsin Azizsir in der Klasse bis 85 kg den Bronzerang. Abgerundet wird das tolle Ergebnis durch den Bulgaren Nikolay Kurtev, der einen starken fünften Rang ergattern konnte und somit knapp an Edelmetall vorbei schrammte.
Den Auftakt der Europameisterschaften gaben wie gewohnt die Freistil-Ringer. Dort standen mit Magomedmurad Gadzhiev, Nikolay Kurtev (beide 70kg) und dem amtierenden Deutschen Meister Benjamin Benjamin Sezgin (86kg) drei Wacker-Ringer auf der Matte. Im Auftaktkampf stand Benjamin Sezgin, der mit nur rund 80kg einer der leichtesten Teilnehmer in der 86kg-Klasse darstellte, dem Ukrainer Liubomyr Sagaliuk gegenüber. Nach einer tadellosen Leistung konnte Sezgin einen souveränen 5:2 Punktsieg einfahren. Doch bereits im Achtelfinale nachte das Ende für Sezgin, der gegen den späteren Bronzemedaillengewinner Selim Yasar (Türkei) mit 10:0 technisch unterlegen war. Im Endklassement stand somit für den Burghauser Neuzugang ein toller zehnter Platz zu Buche.
Nicht gut meinte es das Los aus Wacker-Sicht mit Magomedmurad Gadzhiev (Europameister 2016) und Nikolay Kurtev (3. Platz Europameisterschaften 2016), die in der 70kg-Klasse gleich im ersten Kampf aufeinander trafen. Nach einen klasse Kampf beider Ringer konnte sich am Ende Neuzugang Gadzhiev klar mit 5:1 nach Punkten durchsetzen. Im Viertelfinale traf Gadzhiev auf den Ukrainer Semen Radulov, dem er klar mit 7:1 das Nachsehen gab. Im anschließenden Halbfinale stand er dem starken Russen Israil Kasumov gegenüber. Nach einem nervenaufreibenden Kampf, den Gadzhiev mit 6:4 für sich entscheiden konnte, stand dessen Finaleinzug fest. Dort traf er auf den Italiener Frank Chamizo. Nach einer anfänglichen Unaufmerksamkeit befand sich Gadzhiev bereits nach 30 Sekunden mit 0:4 in Rückstand. Im weiteren Kampfverlauf konnte er den Rückstand bis auf 3:4 verkürzen, gegen den defensivstarken Italiener reichte es am Ende jedoch nicht für den Sieg. Da sich Gadzhiev bis ins Finale vorkämpfte, erreichte Kurtev die Hoffnungsrunde. Dort schlug Kurtev ebenfalls den Ukrainer Semen Radulov mit 7:6 nach Punkten. Im Kampf um Platz drei befand sich Kurten nach einem bilderbuchmäßigen Armdrehschwung gegen den Russen Israil Kasumov mit 4:1 in Führung, am Ende musste Kurtev vorzeitig mit 14:4 die Überlegenheit seines Gegners anerkennen.
Bei den Greco-Spezialisten, die am vergangenen Wochenende antraten, hatte Virgil Munteanu nur einen Kurzauftritt. Nach einer vermeidbaren Auftaktniederlage gegen den Kroaten Ivan Lizatovic (1:2 nach Punkten) war das Turnier für das rumänische Kraftpaket bereits nach nur einem Auftritt beendet. Ebenfalls nur einen Auftritt auf europäischer Bühne hatte Neuzugang Michael Widmayer, der dem Norweger Pal Eirik Gundersen ebenfalls etwas unglückloch mit 2.4 nach Punkten unterlegen war. Deutlich besser machte es hingegen Ramsin Azizsir. Nach dessen Siegen gegen den Weißrussen Andrei Mikhailouski (4:0) und dem Armenier Aksim Manukyan (2:1). Auch im Halbfinale, in dem er dem Türken Metehan Basar gegenüberstand, sah Azizsir schon wie der sichere Sieger aus. Doch am Ende gelang Basar der Ausgleich, sodass dieser auf Grund der zuletzt erzielten Wertung als Sieger von der Matte ging (3:3). Doch im kleinen Finale um Platz drei bewies Azizsir erneut seinen unbändigen Siegeswillen. Gegen den favorisierten Ukrainer Iurii Shkriuba entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf, aus dem Azizsir als 1:0 Punktsieger hervorging. So stand dessen Bronzemedaille fest und der Jubel im deutschen Team war groß, da sich Azizsir als einziger deutscher Ringer mit Edelmetall aus Serbien verabschieden konnte.

Matthias Maasch wurde heuer zum dritten Mal Deutscher Meister!
Interview mit dem Deutschen Meister Matthias Maasch
Matthias Maasch errang am vergangenen Wochenende seinen dritten nationalen Titel als Deutscher Meister. Nachfolgend steht das Burghauser Ausnahmetalent Rede und Antwort.
Matthias, herzlichen Glückwunsch zu deinem dritten Deutschen Meistertitel. Wie ordnest du diesen Titelgewinn in deine lange Liste an Erfolgen ein?
Deutscher Meister zu werden ist natürlich immer etwas spezielles, vor allem weil es der erste Titel in der höheren Gewichtsklasse war.
Welcher Kampf war der schwerste auf dem Weg zum Titel und wie schätzt du das sportliche Niveau der diesjährigen „Deutschen“ ein?
Das kann man so nicht sagen. Vor dem Finale war ich natürlich ein wenig nervöser, weil ich nicht wie letztes Jahr mit Silber nach Hause fahren wollte, aber Gott sei Dank hat alles gut geklappt. Zum Niveau kann ich im Prinzip nicht viel sagen, da ich relativ wenig Kämpfe gesehen hab. Man kann aber sagen, dass sich die im Vorfeld favorisierten Athleten in fast allen Gewichtsklassen durchgesetzt haben.
Wie geht es nun weiter? Sind nach diesem großen Erfolg weitere internationale Auftritte von dir in Planung?
Mein Fokus liegt ganz klar auf den Weltmeisterschaften in Paris, die im August ausgetragen werden. Da will ich unbedingt dabei sein und meine beste Leistung abrufen. Bis dahin stehen noch mehrere Lehrgänge u.a. in Litauen und Polen auf dem Programm. Im Juli werde ich in Polen auch erstmals wieder in meiner angestammten Gewichtsklasse (66kg) starten. Und im Herbst kämpfe ich mit Burghausen nach einigen paar Jahren Abstinenz wieder in der 1. Liga. So wie es aussieht haben wir ein starkes Team und ich glaube, es wird eine geile und erfolgreiche Saison werden.
Vor fünf Jahren konntest du deinen ersten Deutschen Meistertitel feiern. Wie haben sich das Ringen im Allgemeinen und auch deine Erwartungshaltung an dich selbst in den letzten Jahren verändert?
Die Erwartungshaltung an mich selbst ist hat sich wenig geändert. Egal ob heute, vor 5 oder vor 10 Jahren, ich erwarte von mir immer dass ich alles gebe, dann bin ich zufrieden, egal was dabei rauskommt. Das Ringen im allgemeinen ist viel athletischer und dynamischer geworden. Und besonders im griechisch/römisch Bereich haben wir uns die letzten Jahren in der Weltspitze etabliert.
Nächstes Jahr folgt ein ganz besonderes Highlight – die Deutsche Meisterschaft „dahoam“. Peilst du auch hier den Titelgewinn an?
Soweit denk ich im Moment noch nicht. Jetzt versuch ich erstmal aus diesem Jahr das bestmögliche rauszuholen und am Jahresende schau ich dann ob in meinem Körper noch ein weiteres Jahr Leistungssport steckt.

Es ist vollbracht - der dritte Deutsche Meistertitel von Matthias Maasch ist unter Dach und Fach!
Vergoldetes Wochenende - Matthias Maasch wird erneut Deutscher Meister
Bis zuletzt war nicht sicher, ob Matthias Maasch bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften, die im sächsischen Pausa ausgetragen wurden, überhaupt antreten würde – überschnitt sich doch der Termin der Meisterschaften mit dem Geburtstermin von Maasch erstem Kindes. Da der Nachwuchs allerdings keine Anstalten mache auf die Welt zu kommen, konnte der werdende Papa beruhigt zu den nationalen Titelkämpfen aufbrechen. Dass am Ende Maaschs dritter Deutscher Meistertitel feststand, kam jedoch selbst für das Burghauser Aushängeschild etwas überraschend, der andere Ringer in der Favoritenrolle sah.
Als Top-Favoriten der Klasse bis 71kg zählen für Maasch allen voran Weltmeister Frank Stäbler (TSV Musberg) und der Sieger des Grand Prix von Deutschland Maximilian Schwabe, der zudem in Pausa den Heimvorteil genießen durfte. Das Losglück meinte es für Matthias Maasch jedenfalls gut: gleich im ersten Kampf des Turniers trafen ausgerechnet Stäbler und Schabe aufeinander. In einem engen Duell setzte sich am Ende Frank Stäbler durch, der im weiteren Turnierverlauf mit Verdacht auf einen Innenbandriss im Knie die Segel streichen musste. Somit waren Maaschs größte Konkurrenten auf den Titelgewinn aus dem Rennen. Dieser Umstand soll aber Maaschs Leistung keineswegs schmälern.
Im ersten Kampf des Turnierverlaufs machte Maasch mit seinem Kontrahenten Tim Bitterling (RSV Frankfurt/Oder) kurzen Prozess. Nach zwei Aushebern, die jeweils mit vier Wertungspunkten bedacht wurden, endete der Auftaktkampf noch innerhalb der ersten Runde vorzeitig zu Gunsten des Burghauser Mattenfuchses. Im Viertelfinale traf Maasch auf Nils Böhm (ASV Schaafheim). Nach einem nicht ganz optimalen ausgeführten Armzug, der mit zwei Punkten bedacht wurde, sah sich Maasch wie aus dem Nichts in Rückstand geraten. So dränge Maasch seinen Gegner gegen Ende der ersten Runde über den Mattenrand hinaus. Doch anstatt der Wertung zu Gunsten des Burghauser Ringers erhielt Maasch auf Grund eines Griffs in die Finger seines Kontrahenten eine Verwarnung, was seinem Gegner zwei Punkte einbrachte. Bereits hier war sich das Kampfrichtergespann nicht einig. Da Maasch den Videobeweis einforderte, der am Ende erneut zu Gunsten seines Gegners ausfiel, erhielt dieser einen weiteren Punkt. Von dieser nicht nachvollziehbaren Entscheidung sichtlich verärgert, legte sich Maasch in der zweiten Runde nochmals richtig in Zeug und zermürbte seinen Gegner im Standkampf förmlich. Da es aber bis in die letzte Kampfminute dauerte, bis das Kampfrichtertrio ein Einsehen hatte und den sichtlich überforderten Nils Böhm in die Bodenlage schickte, machte Maasch erst kurz vor Kampfende mit einem weiteren Ausheber den Sack zu. Die Begegnungen des Halbfinals sollten dann die letzten Gefechte am Samstag sein – dort traf Maasch auf Dario Schmidhuber (SG Weilimdorf). Wie bereits im Auftaktgefecht des Turnieres lies Maasch erneut seinem Gegner nicht den leisesten Hauch einer Chance. Nach zwei mustergültigen Aushebern war auch das Halbfinale in Windeseile zu Gunsten von Matthias Maasch entschieden.
Am Sonntag standen dann die Kämpfe um Platz drei sowie die Finalkämpfe der jeweiligen Gewichtsklassen an. Wie bereits am Vortag hatte Matthias Maasch anscheinend keine Lust auf lange Kämpfe. Gegen den für die RWG Mömbris/Königshofen startenden Benjamin Hofmann dominierte Maasch den Kampfverlauf erneut nach Belieben. Obwohl Hofmann im Standkampf wacker dagegenhielt, spielte Matthias Maasch seine ganze Erfahrung aus und beherrschte seinen Gegner aus der Ring-Mitte heraus. Nach einem Takedown folgte ein erster Ausheber, nach der darauf folgenden angeordneten Bodenlage war der Kampf bereits entschieden: Nach zwei weiteren Aushebern und einer Verwarnung wegen Beinarbeit für Hofmann konnte sich Matthias Maasch über seinen dritten Titelgewinn bei deutschen Meisterschaften freuen.
Ein kurzes Turnier verlebte hingegen der zweite Wacker Starter - Witalis Lazovski. Nach einer etwas unglücklichen Auftaktniederlage gegen Niklas Ohff (KFC Leipzig) war das Turnier bereits nach einem Auftritt beendet. Da Ohff bereits im Folgekampf die Segel streichen musste, blieb Lazovski auch ein möglicher Einzug in die Hoffnungsrunde verwehrt. Dies bedeutete im Gesamtklassement der Gewichtsklasse bis 66kg am Ende den 13. Platz.

Enes Akbulut konnte sich bei den Deutschen Meisterschaften mit Silber dekorieren. Neuzugang Benjamin Sezgin gewann sogar den Titel!
Tolle Erfolge für Wacker Ringer bei Deutschen Freistil-Meisterschaften
Was für ein erfolgreiches Wochenende für Enes Akbulut und Wacker-Neuzugang Benjamin Sezgin. Während sich Enes Akbulut, der bereits seit letzter Saison für Burghausen auf die Matte geht, bei den deutschen Meisterschaften die Silbermedaille sicherte, gelang Neuzugang Benjamin Sezgin der große Wurf: Nach einer hervorragenden Turnierleistung gewann Sezgin im Baden-Württembergischen Bruchsal souverän die Deutsche Meisterschaft. Beide Ringer vertraten dank eines sogenannten Zweitstartrechts ihre jeweiligen Heimatvereine – Akbulut ging somit für den ASV Hof auf die Matte, Sezgin für den KSV Aalen.
Mit nur rund 81kg ging Benjamin Sezgin in der Gewichtsklasse bis 86kg an den Start. Nichts desto trotz zeigte Sezgin Freistilringen par excellence. Nach seinem technisch überlegenen Sieg gegen Lars Schäfle (SV Freiburg-Haslach) legte Sezgin im Viertelfinale seinem Kontrahenten Johannes Demml (KSC Hösbach) beim Stand von 5:0 rasant auf beide Schultern. Äußerst spannend verlief der anschließende Halbfinalkampf gegen den Routinier und Titelverteidiger Michale Kaufmehl (TuS Adelhausen). Aus dem taktisch hervorragend geführten Gefecht ging schlussendlich Sezgin als3:1 Punktsieger hervor was gleichbedeutend mit dem Finaleinzug war. Dort hatte es Sezgin mit Benedikt Argstatter (SC Anger) zu tun, der sich ebenfalls gegen eine starke Konkurrenz durchzusetzen wusste. Doch im Finale fand Argstatter gegen den flinken Benjamin Sezgin keine Mittel. Dank schneller Angriffe aus dem Stand heraus und kraftvoller Beinschrauben zog Sezgin seinem durch eine blutende Kopfverletzung gehandicapten Gegner den Zahn. Am Ende Siegte Sezgin mit 10:3 nach Punkten. Zudem wurde Sezgins Leistungen von den Bundestrainern mit der Nominierung für die anstehenden Europameisterschaften belohnt.
Eine ebenfalls herausragende Leistung zeigte Enes Akbulut in der Gewichtsklasse bis 61kg. Dank eines Freiloses in der Qualifikation griff Akbulut somit gleich im Viertelfinale ins Turniergeschehen ein. Dort punktete er seinen Gegner Alex Ufelmann (RSC Pirmasens-Fehrbach) vorzeitig aus. Auch im Halbfinale gab Akbulut seinem Vereinskollegen Florian Pohl (ASV Hof) dank einer hervorragenden taktischen Leistung mit 5:2 nach Nachsehen. Erst im Finale musste sich Enes Akbulut dem Vorjahresmeister und großem Favoriten Manuel Wolfer (RG Hausen-Zell) geschlagen geben. Nach einem einseitigen Kampf beendete Wolfer das Finalduell dank eines 10:0 Punktsieges vorzeitig. Dies soll aber Akbuluts Leistung in keinster Weise schmälern – die Silbermedaille stellt Akbuluts bislang größten Erfolg in seiner Ringerkarriere dar.
Deutlich weniger erfolgreich verlief das Wochenende für den dritten einkalkulierten Wacker-Starter Erik Thiele. Thiele, der in der Klasse bis 98kg mit als Topfavorit galt, musste auf Grund einer im Vorfeld zugezogenen Knieverletzung passen und wird voraussichtlich über Monate hinweg ausfallen.
Am kommenden Wochenende stehen nun die Deutschen Meisterschaften im griechisch-römischen Stil an, die im sächsischen Pausa ausgetragen werden. Für den SV Wacker stehen hier Witali Lazovski und eventuell Matthias Maasch auf der Matte. Witali Lazovski tritt in der stark besetzten Klasse bis 66kg an, in der er sich u.a. mit dem Top-Favoriten Deniz Menekse (SV Johannis Nürnberg) messen muss. Hinter Matthias Maasch Start in der Gewichtsklasse bis 71kg steht hingegen noch ein großes Fragezeichen. Er und seine Frau sind in Erwartung ihres ersten Kindes, dessen Geburtstermin sich mit den deutschen Meisterschaften überschneidet. Vollkommen verständlich, dass hier die eigene Familie oberste Priorität genießt. Als Top-Favoriten der Klasse bis 71kg zählen sicherlich Weltmeister Frank Stäbler (TSV Musberg) und als Sieger des Grand Prix von Deutschland Maximilian Schwabe, der zudem in Pausa den Heimvorteil genießen darf.