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Wermutsropfen: Zwar siegen die Wacker-Ringer deutlich, allerdings verletzte sich im Michael Widmayer im letzten Kampf und musste aufgeben.
Burghauser Ringer dominieren gegen ersatzgeschwächten ASV Mainz 88 klar
Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben die Tür zum Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft weit aufgestoßen. Dem Titelverteidiger gelang am Samstagabend ein 20:9-Auswärtserfolg beim ASV Mainz 1888 und darf somit weiter vom dritten Titel in Serie träumen. „Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden. Wir haben uns einen Vorsprung erarbeitet, das war unser Ziel“, ordnet Matthias Maasch den Erfolg nüchtern ein. Von einer Entscheidung will der Wacker-Routinier allerdings nichts wissen: „Mainz wird im Rückkampf deutlich besser stehen. Ich glaube nicht, dass wir da gewinnen können. Wir müssen vielmehr schauen, dass wir unseren Vorsprung gut verwalten.“
Unmittelbar nach Kampfende verkündeten auch die Mainzer, dass sie die Flinte noch lange nicht ins Korn werfen werden, sondern im Rückkampf alles auffahren wollen, was zur Verfügung steht. Am Samstag fehlten den 88ern gleich mehrere Leistungsträger und so konnten sie auch nur 13 der erlaubten 28 Mannschaftspunkte nutzen. Maasch: „Die Olympischen Spiele werfen ihre Schatten voraus. Wir hatten auch einige Probleme bei der Aufstellung, konnten das aber besser kompensieren als die Mainzer.“ Immerhin 25 Punkte brachte die Aufstellung von Trainer Eugen Ponomartschuk auf die Wiegeliste, nicht dabei auf Seiten des SVW war Ali-Pasha Umarpashaev, der zeitgleich bei einem Turnier in der Türkei am Samstag ins Finale vorgedrungen ist.
Vor gut über tausend Zuschauern in der Sporthalle am großen Sand brachte Ahmet Peker im türkischen Duell gegen Bekir Sahin die Gäste dank einer sehr starken Leistung gleich mit einem Überlegenheitssieg in etwas mehr als vier Minuten eindrucksvoll in Front. Dagegen hatte Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht etwas Pech, denn im Kampf gegen Etka Sever fielen keine technischen Wertungen, am Ende lag jedoch der Mainzer mit 2:1 in Front. Einen ganz wichtigen Sieg für die Moral landete Andi Maier im Greco-Bantam gegen Ilir Sefai, gegen den er vor zwei Jahren in den Play-offs noch das Nachsehen hatte. Nach einem 0:4-Rückstand zur Pause drehte der Burghauser im zweiten Abschnitt mächtig auf, zog auf 7:4 davon und brachte den Vorsprung mit 7:6 über die Zeit. Erik Thiele war im Freistil-Halbschwer praktisch jederzeit Herr der Lage, führte schon 4:0 gegen Wladimir Remel, der jedoch im zweiten Durchgang ausgleichen konnte, ehe Thiele in der letzten Minute mit 6:4 den Sack zumachte. Nicht ganz zufrieden war man hingegen auf Seiten der Gäste mit der Ausbeute von Cengizhan Erdogan im Freistil-Leicht. Der gebürtige Russe verschlief gegen den lange verletzten Niklas Dorn die erste Runde, musste ein 0:4 beim Pausengong quittieren, konnte den Kampf aber noch drehen und sorgte mit einem 7:4-Sieg für die 8:1-Halbzeitführung der Oberbayern.
Was dann in den ersten drei Kämpfen nach der Pause geschah, war irgendwie absehbar, aber halt gar nicht nach dem Geschmack der Gastgeber, denn nun zog Burghausen mit drei vorzeitigen Siegen auf 20:1 davon. Erst zerlegte Roland Schwarz im Greco-Mittel Ercihan Albayrak in gut zwei Minuten mit 16:0, dann nahm Maasch Waldimir Winter in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm in fast der gleichen Zeit ebenfalls mit 16:0 auseinander, ehe Kakhaber Khubezhty Dzahn Bekir in eineinhalb Minuten mit 16:0 demontierte. „Das waren drei souveräne Pflichtsiege“, so Maasch. Dass Johann Steinforth im Freistil-Welter gegen den überragenden Russen Timur Bizhoev nicht über die Zeit kommen würde, war absehbar, ärgerlich hingen war, dass Michi Widmayer im Greco-Welter gegen Ruhullah Gürler nach knapp zwei Minuten wegen einer Schulterverletzung aufgeben musste. Maasch: „Wir hoffen jetzt alle, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Wir brauchen Michi sicher noch. Was Mainz in der Rückrunde draufhat hat, weiß man spätestens seit dem Sieg gegen Heilbronn m Viertelfinale.“

Roland Schwarz erteilte seinem Gegner Sascha Keller Flugstunden
Mühelos ins Halbfinale: nach 24:4-Erfolg gegen Adelhausen wartet nun Mainz
Titelverteidiger SV Wacker Burghausen steht im Halbfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft im Ringen und trifft dort auf den ASV Mainz 1988, der etwas überraschend die Red Devils Heilbronn aus dem Rennen geworfen hat. Die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk hatte am Samstag mit dem ersatzgeschwächten Viertelfinalgegner TuS Adelhausen keine Mühe und legte nach dem 18:8-Sieg im Hinkampf vor eigenem Publikum einen 24:4-Erfolg nach. 30 Punkte Unterschied sind natürlich eine Menge Holz, am Ende war es fast ein Spaziergang.
Jedoch nur weil sich der Gegner aus Adelhausen, der mit großen Verletzungsproblemen zu kämpfen hatte, nach der klaren Hinrunden-Niederlage keine Hoffnungen mehr gemacht hat. Und so brachte TuS-Trainer Bernd Reichenbach auch nur neun Ringer mit in die Sportparkhalle, in der die rund 800 Zuschauer trotzdem auf ihre Kosten gekommen sind. „Wir haben schon einige Duelle gesehen, die es in sich hatten, der Kampf von Cengizhan Erdogan gegen Artem Gebekov war absolute Weltklasse“, so Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der sich auch mit dem Halbfinal-Los zufrieden zeigte: „Wir müssen es eh nehmen, wie es kommt, dann fahren wir halt am Samstag nach Mainz. Für die Zuschauer ist es wahrscheinlich sogar interessanter einen Gegner zu sehen, gegen den man nicht schon zwei Mal in der Doppelrunde gekämpft hat.“
Dass Adelhausen nur mit neun Mann angereist ist, lag angeblich daran, dass kein geeigneter Greco-Leichtgewichtler mit Bundesliga-Lizenz mehr zur Verfügung stand. Und so verbuchten Andi Maier und den SV Wacker Burghausen schon nach der Waage die ersten vier Punkte. Etwas Pech hatte in der Greco-Eingangsklasse Fabian Schmitt nach starker Leistung gegen den Weltklasse-Mann Nedyalko Petrov, der nach der ersten Runde mit 3:0 in Front lag. Im zweiten Abschnitt heizte Schmitt dem Bulgaren mächtig ein und hatte schon auf 3:2 verkürzt, ehe Mattenpräsident Antonio Silvestri eine Zweier-Wertung am Mattenrand, die Kampfrichter Andre Schedler angezeigt hatte, aufhob. Zudem kam ein abschließender Wurf von Schmitt erst Sekundenbruchteile nach dem Gong.
Als etwas eigenwillig darf man auf Seiten der Gäste die Besetzung des Schwergewichts interpretieren, wurde doch der dreimalige deutsche Freistil-Meister Nick Matuhin, der im Hinkampf gegen Ramsin Azizsir disqualifiziert wurde, durch Felix Krafft vertreten. Der DM-Dritte musste sich Erik Thiele mit 0:8 geschlagen geben und war dabei ohne echte Chance auf Zählbares. Im Freistil-Bantam schickten beide Vereine Nachwuchskräfte in Rennen, wobei der Burghauser Erwin Kobasr lange führte und erst Sekunden vor Schluss nach einem Kopf-Hüft-Schwung von Paul Schmid mit 4:6 ins Hintertreffen geriet. Azizsir wurde mit einem Überlegenheitssieg nach drei tollen Würfen seiner Favoritenrolle im Greco-Halbschwer gegen den zehn Kilo leichteren Arian Güney nach knapp vier Minuten gerecht und so stand es zur Pause bereits 11:2 für Burghausen.
Mit einem ungefährdeten 8:0 gegen den sich tapfer wehrenden Georg Harth eröffnete Kakhaber Khubezhty den zweiten Teil des Abends, ehe in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm zwischen Erdogan und Gebekov der Kampf geboten wurde, der allein das Eintrittsgeld wert war – ein wahres Fest der Freistilkampf-Kunst mit all seinen Facetten. Wenig Mühe hatte anschließend in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm Roland Schwarz bei seinem Überlegenheitssieg nach 2:20 Minuten gegen TuS-Eigengewächs Sascha Keller, deutlich umkämpfter war dann das Greco-Welter zwischen Michael Widmayer und dem bärenstarken Kroaten Dominik Etlinger, das der EM-Dritte von 2019 mit 7:1 gewann. „Man hat schon gesehen, dass Michi nach seiner langen Verletzung noch ein paar Prozent fehlen, aber wichtig war, dass er schon mal auf der Matte war, ehe es in die Halbfinal-Kämpfe geht“, attestierte Urgestein Matthias Maasch Widmayer bei seinem Comeback eine ansprechende Leistung. Den Schlusspunkt setzte der ehemalige Adelhausener Ali-Pasha Umarpashaev mit einem 15:0 gegen den überforderten Mirco Kuder.
Jetzt gilt es die Sinne für die Halbfinalkämpfe am kommenden Samstag in Mainz und am 18. Januar in Burghausen zu schärfen. Löblein: „Wir hatten eigentlich mit Heilbronn als Gegner gerechnet, aber wer die Red Devils eliminiert, muss schon hohe Qualität haben.“

Benjamin Sezgin landete in Schorndorf einen Schultersieg: Am Ende hagelte es trotzdem die erste Saisonniederlage
Niederlage in Schorndorf - im Viertelfinale wartet der TuS Adelhausen
Hammerlos für die Ringer des SV Wacker Burghausen: Der Titelverteidiger trifft im Viertelfinale auf den TuS Adelhausen, der ja im Vorjahr der Gegner im Halbfinale war. Den Hinkampf bestreitet die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk am 28. Dezember in Adelhausen, der Rückkampf steigt am 4. Januar um 19.20 Uhr in der Sportparkhalle. „Das ist aus unserer Sicht das schwerste Los, das für uns im Topf war. Aber wenn man bis zum Ende dabei sein will, muss man eben auch solche Gegner schlagen“, gibt sich Abteilungsleiter Jürgen Löblein zuversichtlich, dass die Wacker-Ringer das Halbfinale erreichen können.
Dort würde dann der Sieger der Paarung Red Devils Heilbronn gegen den ASV Mainz 1888 warten. Auch im Halbfinale hätten die Burghauser im Rückkampf Heimreicht, das gilt auch für das Finale, weil der zweimalige Deutsche Mannschaftsmeister am Samstag bei der Auslosung auf Position acht der Setzliste gelandet ist. Löblein: „Das ist natürlich wiederum sehr gut für uns.“ Sollte Burghausen tatsächlich wieder das Finale erreichen, könnte es zu einer Neuauflage des Duells von vor zwei Jahren gegen den KSV Köllerbach kommen, der im Südwesten ungeschlagen Gruppensieger vor dem TuS Adelhausen geworden ist. Aber das ist ja noch Zukunftsmusik, zunächst gilt die volle Konzentration dem TuS Adelhausen – Karten für das Duell können am 27. Dezember zwischen 17 und 19 Uhr in der Sportparkhalle erworben werden.
Dass die Mannschaft im Viertelfinale ein ganz anderes Gesicht haben wird als am Samstag bei der 9:28-Niederlage in Schorndorf, ist klar. Bei der überhaupt ersten Niederlage des Jahres bot Ponomartschuk eine bessere Bayernliga-Mannschaft auf, die punktuell mit einigen Stammringern verstärkt wurde. „Wir wollten den jungen Ringern auch mal die Gelegenheit geben, etwas Bundesligaluft zu schnuppern. Dann hat es halt nicht gereicht. Aber es ist ja für uns schließlich auch um nichts mehr gegangen“, so Löblein. Nicht ganz so deutlich wäre die Niederlage ausgefallen, wenn nicht Ramsin Azizsir im Greco-Halbfinale eine Knieverletzung erlitten hätte, wegen der er den Kampf gegen Ilja Klasner beim Stand von 3:3 aufgeben musste. Löblein: „Er hätte in dem Moment nicht mehr weiterringen können, aber wir hoffen alle, dass er bis zum Viertelfinale wieder fit wird.“
Die einzigen drei Siege am Samstag holten Sascha Michel, Söner Demirtas und Benjamin Sezgin. Michel gewann in der Eingangsklasse knapp nach Punkten, Demirtas siegte im Freistil-Welter technisch überlegen und Sezgin landete in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm einen Schultersieg. Durch den Mannschaftserfolg rutschte Schorndorf in der Tabelle der Gruppe Südost noch auf Rang drei hoch, genutzt hat es den Baden-Württembergern aber nichts, weil ihnen das Losglück nicht hold war.

Zurück an alter Wirkungsstätte sorgte Ali Umarpashaev für einen technisch überlegenen Sieg.
Gute Ausgangslage: Ringer siegen im Adelhausener Hexenkessel mit 8:18
Mit einem 18:8-Sieg in Adelhausen haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen eine sehr gute Ausgangsposition erarbeitet, um am kommenden Samstag den Einzug ins Halbfinale perfekt zu machen, doch noch ist nichts in trockenen Tüchern. „Wir sind noch nicht durch, Adelhausen ist im Rückkampf stärker und kann uns noch mal richtig gefährlich werden“, weiß Matthias Maasch. Allein die Tatsache, dass Adelhausen die Hälfte aller Mattenduelle für sich entscheiden konnte, zeigt wie eng es im Vorkampf des Viertelfinales zugegangen ist.
Der Routinier kann sich nicht nur an viele Play-offs erinnern, in denen scheinbar aussichtslose Rückstände gedreht wurden, sondern weiß auch: „Für uns ist es in Adelhausen praktisch optimal gelaufen. Wir haben uns vorgenommen möglichst hohe Siege einzufahren und nur möglichst knappe Niederlagen zuzulassen. Das ist uns super geglückt. Aber unterm Strich war der Kampf brutal ausgeglichen.“
Das begann bereits in der Eingangsklasse, in der sich Ahmet Peker dem Georgier Beka Bujiashvili knapp mit 2:4 beugen musste. „Das war gleich ein Duell auf echtem Weltklasse-Niveau“, so Maasch, der froh war, dass Peker nach einem 0:4-Pausen-Rückstand noch verkürzen konnte und so nur einen Mannschaftspunkt abgab. Eine Vorentscheidung zugunsten der Gäste fiel allerdings bereits im zweiten Kampf, in dem sich Ramsin Azizsir von 30 Kilogramm Gewichtsunterschied nicht beeindrucken ließ und Nick Matuhin immer wieder mit der Kopfklammer zu fassen bekam. Der Freistil-Spezialist ließ sich dabei mehrmals zu unerlaubter Beinarbeit hinreißen und wurde bereits nach zwei Minuten disqualifiziert.
Statt Weihnachtsvöllerei war für Andi Maier in den letzten Tagen strenge Fastenzeit, musste er doch aufs Greco-Bantam abkochen, in dem Welt- und Europameister Iwo Angelov wartete, gegen den er bislang noch nie über die Zeit gekommen war. Doch am Samstag vermasselte der Burghauser dem Bulgaren den Vierer und rettete so einen wichtigen Mannschaftspunkt. Gegen den stark auftrumpfenden William Harth machte Erik Thiele im Freistil-Halbschwer einen sehr konzentrierten Kampf und konnte mit seinem 4:1-Erfolg zwei weitere Mannschaftspunkte sichern, ehe Cengizhan Erdogan gegen Manrikos Theodoridis, eigentlich ein Greco-Spezialist, im Freistil-Leicht einen Überlegenheitssieg landete und die 10:4-Pausenführung perfekt machte.
Richtig umkämpft war das Greco-Mittelgewicht zwischen Bozo Starcevic und dem Ex-Adelhausner Roland Schwarz, das der Kroate am Ende ganz knapp mit 3:2 für sich entscheiden konnte. Und auch dem zweiten Kroaten in Diensten der Gastgeber war mit dem 5:3 gegen Maasch nur ein Mannschaftspunkt vergönnt. Und so konnte der zweimalige Mannschaftsmeister in den verbleibenden drei Duelle noch viel für die Punktedifferenz tun: Kakhaber Khubezhty landete mit seinem 16:0-Überlegenheitserfolg gegen Pascal Ruh einen Pflichtsieg und baute den Vorsprung auf 14:6 aus.
Als Ali-Pasha Umarpashaev, wie Schwarz ja ein ehemaliger Adelhausner, die Matte betrat, brandeten die unaufhörlichen Buhrufe noch einmal extrem auf. „Das hat uns erst richtig motiviert, dass man so ausgebuht wird, gibt es ja sonst nicht“, erklärte Maasch. Knappe fünf Minuten brauchte Umarpashaev, ehe sein Überlegenheitssieg gegen Stephan Brunner feststand. Beim Stand von 18:6 ging Witalis Lazovski im letzten Kampf des Abends wieder mit der Devise auf die Matte, die Niederlage möglichst im Grenzen zu halten, zumal der Deutsche Meister ja für das Weltergewicht deutlich zu leicht ist. Am Ende gestattete Lazovski Sascha Keller nach beherztem Kampf nur einen 5:1-Sieg, den sich sein Gegner vornehmlich mit einer gelungenen Bodenaktion erkämpfen konnte.

In allen Punkten überlegen war Erik Thiele seinem baumlangen Gegner Sebastian "Tanne" Wendel.
Spektakuläre Kämpfe bem 22:6 im letzten Heimkampf des Jahres gegen Greiz
Mit dem 13. Sieg im 13. Kampf haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag für das Jahr 2019 vom Heimpublikum verabschiedet und bleiben nach dem 22:6 gegen den RSV Rotation Greiz souveräner Tabellenführer der DRB-Bundesliga Südost. Zum Abschluss der Doppelrunde geht es nächste Woche noch nach Schorndorf, ehe am 4. Januar der Viertelfinal-Rückkampf in der Sportparkhalle über die Bühne geht. Somit ist die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk im Kalenderjahr 2019 bislang komplett ungeschlagen geblieben, das einzige Unentschieden gab es am 5. Januar mit dem 13:13 im Halbfinal-Hinkampf in Adelhausen.
Und nicht nur das: Vor heimischem Publikum hat noch kein Gegner die Burghauser seit dem Bundesliga-Aufstieg 2017 in der Doppelrunde besiegen können – die einzige Niederlage in der Sportparkhalle gab es seither am 6. Januar 2018 beim 10:14 im Halbfinal-Vorkampf gegen den ASV Mainz.
Wie schon zuletzt beim klaren Heimsieg gegen den AC Lichtenfels mussten die Burghauser auch gegen Greiz kurzfristig umdisponieren, da der an Grippe erkrankte Benjamin Sezgin nicht zur Verfügung stand und deswegen der dreimalige Europameister Soner Demirtas ins Freistil-Mittelgewicht aufrückte. Martin Obst, der Vize-Europameister von 2018, hatte trotz eines Gewichtsvorteils von sieben Kilogramm gegen den Türken nichts zu melden und musste sich nach drei abschließenden Beinschrauben des Burghausers nach dreieinhalb Minuten mit 1:16 geschlagen geben. Für Demirtas der fünfte Sieg im fünften Kampf im SVW-Trikot und das jeweils mit dem Maximum von vier Mannschaftspunkten.
Trotz des klaren Resultats gingen nicht weniger als die Hälfte aller Kämpfe über die komplette Distanz, lediglich das Duell von Debütant Mansour Dakiev in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm gegen den übermächtigen Vladimir Gotisan, der sich technisch überlegen durchsetzen konnte, kam nicht in die zweite Runde. Und so sahen die rund 300 Fans bei viel Netto-Kampfzeit auch sehr viele Techniken. Zum Teil äußerst spektakuläre wie beim letzten Duell des Abends, als sich der Greizer Daniel Sartakov drei Sekunden vor dem Schlussgong mit einem Rückwärtssalto aus der Umklammerung von Johann Steinforth befreite, die Oberlage gewann und beim 4:4 aufgrund der letzten Wertung einen 1:0-Sieg verbuchen konnte.
Vor allem vor der Pause hatten die Gäste aus Thüringen nichts zu lachen: In der Eingangsklasse fertigte Fabian Schmitt seinen Gegner Sven Cammin ebenso technisch überlegen ab wie Erik Thiele seinen Kontrahenten Sebastian Wendel im Freistil-Schwergewicht. Vladimir Egorov verpasste bei seinem zweiten Saisonauftritt mit dem 14:0 gegen den erst 17-jährigen Rasul Galamatov nur ganz knapp den Vierer, den Ramsin Azizsir mit seinem gewohnt „humorlosen Auftreten“ gegen Thomas Leffler nach etwas mehr als fünf Minuten bejubeln konnte. Einige etwas unglückliche Situationen und Entscheidungen verhinderten im Greco-Leicht einen höheren Sieg von Andi Maier, der sich gegen das Greizer Eigengewächs Abdul Galamatov mit 14:8 behaupten konnte.
Nach der Pause folgte auf den souveränen Auftritt von Demirtas und der Niederlage von Dakiev mit dem Kampf zwischen Roland Schwarz und Igor Besleaga das wohl intensivste Duell des Abends, das Schwarz beim 2:2 aufgrund der höheren Wertung knapp für sich entscheiden konnte. – für den Moldawier mit den golden Ringer-Schuhen erst die zweite Niederlage im 13. Kampf. Nur mit 3:5 Punkten musste sich Dominik Ratz bei seinem Bundesliga-Einstand gegen den deutschen Juniorenmeister Joel Wrensch geschlagen geben, ehe Steinforth im letzten Kampf nach unzähligen Beinangriffen am Ende mit unnötig leeren Händen dastand.

Andreas Maier feierte am Doppelkampftag zwei souveräne und deutliche Siege.
Ringer feiern klare Siege gegen Lichtenfels und Hallbergmoos
Der SV Wacker Burghausen bleibt in der Ringer-Bundesliga Südost das Maß der Dinge: Der ungeschlagene Tabellenführer verteidigte auch am Wochenende seine blütenreine Weste und steht zwei Kampftage vor Schluss der Doppelrunde bereits als Teilnehmer an der Endrunde fest. Nach dem 25:3 am Samstag gegen den AC Lichtenfels und dem 18:7 am Sonntag beim SV Siegfried Hallbergmoos hat die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk mit 24:0 Punkten weiterhin vier Zähler Vorsprung vor den Red Devils aus Heilbronn.
Vor allem die Aufstellung am Samstag in der Sportparkhalle gegen Schlusslicht Lichtenfels mutete auf den ersten Blick ein wenig kurios an, zumal Matthias Maasch und Johann Steinfort Stilart-fremd auf die Matte mussten. „Wir haben ein paar Verletzungsprobleme und darüber hinaus fallen ein paar Jungs erkrankt aus“, so Ponomartschuk, der aber klar macht: „Zum jetzigen Zeitpunkt ist das nicht weiter tragisch, hoffentlich sind dann zur Endrunde alle Mann wieder fit.“
Höhepunkt am Samstag vor 350 Zuschauern in der Sportparkhalle am Samstag war das Duell der beiden türkischen Freistil-Ringer Ahmet Peker und Ahmet Duman im Bantam, das der Burghauser gegen den amtierenden Vize-Europameister nach einem technisch starken und sehr intensiven Gefecht mit 3:1 für sich entscheiden konnte. Im Kampf zweier Hochgeschwindigkeits-Ringer spielte der 30-jährige Peker seine Routine gegen den zehn Jahre jüngeren Rivalen clever aus und verbuchte im achten Kampf für Burghausen den siebten Sieg.
Erfolgreichster Burghauser Ringer des Wochenendes war Söner Demirtas, der zwei Mal die Maximalausbeute von vier Punkten einsacken konnte: Am Samstag feierte der dreifache Europameister im Welter gegen das Lichtenfelser Urgestein Johannes Lurz in knapp vier Minuten einen 16:0-Überlegenheitssieg und am Sonntag benötigte der Freistil-Spezialist im Mittelgewicht etwas mehr als fünf Minuten, um Andi Walter mit 17:1 zu entzaubern. Kaum weniger effizient konnte Andi Maier seine beiden Auftritte im Greco-Leicht gestalten: Den Lichtenfelser Mario Petrov fertigte der 30-jährige Burghauser mit einem variablen Griff-Feuerwerk und einem finalen Armzug in etwas mehr als zwei Minuten 17:0 ab, am Sonntag verpasste er den Vierer gegen David Brand beim 14:0-Punktsieg nur ganz knapp.
Ebenfalls zwei Siege gelangen Zbigniew Baranowski im Freistil-Schwergewicht, obwohl der polnische Vize-Weltmeister gerade mal 92 Kilogramm auf die Waage brachte: Gegen den Lichtenfelser Darius Mayek stand seine technische Überlegenheit nach dreieinhalb Minuten fest und den Hallbergmooser Koloss Richard Csercsics rang er am Sonntag in sechs Minuten mit 4:1 nieder.
Um ein Haar hätte auch Maasch als Stilart-Fremdgänger zwei Siege verbucht, doch am Samstag unterlag er Lukas Tomaszek in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm Sekunden vor Schluss, als der Lichtenfelser noch die Beine der Burghauser Ringer-Ikone zu fassen bekam und so eine Kontersituation erwirkte, die Kampfrichter Petar Stefanov (Traunstein) korrekt mit 2:2 bewertete. Kein Problem war dann am Sonntag für den 33-Jährigen der Hallbergmooser Andreas Walburn, den er nach vier Minuten technisch überlegen 15:0 bezwingen konnte. Ein wenig kurios eigentlich, dass Steinfort am Samstag im ungewohnten Greco Achim Thumshirn mit 7:1 bezwingen konnte, aber am Sonntag im freien Stil mit dem gleichen Ergebnis dem Hallbergmooser Ergün Aydin unterlag.