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Johann Steinforth feierte bei seinem Saisondebut einen souveränen Sieg.
Drei vorzeitige Siege beim 23:2-Erfolg des Titelverteidigers beim Aufsteiger Lichtenfels
Erwartungsgemäß konnte auch der AC Lichtenfels den Siegeszug der Burghauser Ringer in der DRB-Bundesliga Südost nicht stoppen. Der zweimalige Mannschaftsmeister feierte am Samstag beim Aufsteiger einen 23:2-Erfolg und verteidigte die Tabellenführung vor dem ASV Schorndorf, der nach vier Runden ebenfalls noch ungeschlagen ist. Gegenüber dem Kantersieg gegen die Red Devils Heilbronn, die mit 6:2 Punkten Platz drei einnehmen, hatte Trainer Eugen Ponomartschuk seine Staffel auf nicht weniger als sechs Positionen verändert.
So kamen Enes Akbulut und Johann Steinfort zu ihren ersten Saisoneinsätzen und Neuzugang Zbigniew Baranowski feierte gar sein Debüt im Wacker-Trikot – dabei gelang dem Polen im Freistil-Halbschwergewicht gegen Christoph Meixner ein technisch überlegener 15:0-Punktsieg, den sich der EM-Zweite dieses Jahres binnen viereinhalb Minuten erarbeitete. Auch die Lichtenfelser, die einen Doppelkampftag bestreiten mussten und am nächsten Tag in Nürnberg mit 9:16 das Nachsehen hatten, brachten gegenüber der Vorwoche sechs neue Athleten auf die Matte. Und so traf Akbulut im Freistil-Leicht auf den in die Mannschaft rotierten Krum Chuchurov, mit dem sich der Burghauser einen erbitterten Fight lieferte. Einen 0:2-Rückstand drehte der Bulgare bis zur Pause zu einem 3:2, die zweite Runde konnte Akbulut ausgeglichen gestalten, letztlich gewann Chuchurov dank zweier Punkte aus Aktivitätzeiten hauchdünn mit 4:3.
Seinen dritten Saisonsieg beim dritten Einsatz machte Ahmet Peker in der Eingangsklasse mit einem 12:1 gegen Karen Zurabyan perfekt und brachte so die ersten drei Punkte auf das Wacker-Konto. Im Greco-Schwergewicht lieferten sich Miloslav Metodiev und Mihail Kajala ein Duell auf Augenhöhe, das der Burghauser dank einer starken zweiten Runde mit 5:4 für sich entschied und somit beim zweiten Start den ersten Sieg feierte. Kein Hindernis stellte Bundesliga-Neuling Mario Petrov im Greco-Bantam für Burghausens WM-Starter Fabian Schmitt dar, der den Lichtenfelser nach nicht einmal eineinhalb Minuten mit 16:0 regelrecht demontierte.
Beim Stand von 0:12 gelang dem Team von Venelin Venkov und Ali Hadidi mit dem Sieg im Leichtgewicht der erste Punktgewinn, dem nach der Pause der zweite und letzte Punkt folgte: Im Duell der Nationalmannschaftskollegen setzte sich der starke Hannes Wagner im Greco-Mittel knapp mit 7:5 gegen Roland Schwarz durch. Mit zwei Viererwertungen Mitte der zweiten Runde machte Matthias Maasch im Duell der Greco-Klasse bis 70 Kilogramm gegen Christian Lurz seinen technisch überlegenen 16:0-Sieg souverän perfekt, ehe Freistil-Ass Benjamin Sezgin mit einem 6:1 gegen Andrzej Sokalski Sieg Nummer zwei im zweiten Kampf eintüten konnten. Im Freistil-Welter verpasste Steinforth beim 14:1 gegen Lukas Tomaszek nur knapp einen Überlegenheitssieg, den Schlusspunkte setzte Michi Widmayer mit einem 8:2 im Greco-Welter gegen Achim Thumshirn.

Ahmet Peker sorgte mit einem Punktsieg gegen Levan Metreveli für einen guten Auftakt in den Kampfabend
Wacker-Ringer fegen Vizemeister mit 23:0 von der Matte
Titelverteidiger gegen Vizemeister – eine ganz enge Kiste? Von wegen! Der SV Wacker Burghausen hat den Red Devils aus Heilbronn am Samstag gewaltig die Hörner gestutzt. Mit 23:0 schickten die Wacker-Ringer vor 450 Zuschauern den keineswegs schwach aufgestellten Final-Kontrahenten vom Januar nach Hause und verteidigten souverän die Tabellenspitze der DRB-Bundesliga Südost, die sie am Donnerstag mit dem 23:7 in Aue erklommen haben.
„Das hat keiner so erwartet“, wunderte sich Burghausens Ringer-Chef Jürgen Löblein ein wenig über die Eindeutigkeit des Geschehens, während Team-Kapitän Matthias Maasch davor warnte das Resultat überzubewerten: „Das heißt gar nichts und sagt nichts darüber aus, wie Heilbronn in den Play-offs auftreten wird." Beide Teams schöpften die 28-Punkte-Regelung voll aus, bei den Gästen reichte es aber nur zu neun Athleten, weil die vier EU-Starter allein schon 22 Punkte auf die Matte brachten und weil Khusey Suyunchev, der für gewöhnlich die Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm besetzt, angeschlagen war. Zudem fehlten bei den diesmal eher harmlosen Teufeln die WM-Starter um Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler.
Nur weil auch die engen Kämpfe zugunsten der Gastgeber endeten, stand am Ende der Schneidersieg zu Buche. „Man sieht einfach, dass unsere Athleten sehr ehrgeizig sind. Alle wollen das Maximum rausholen“, stellte Löblein zufrieden fest. „Hätten wir in zwei, drei Kämpfen vier Punkte abgegeben, hätten wir tatsächlich Einiges in Frage stellen müssen. Aber so kann ich keinem einen Vorwurf machen. Die Jungs haben alle ihr Bestes gegeben“, sagte der Devils-Coach Patric Nuding nach dem Kampf. „Dass dann am Ende eine so deftige Schlappe auf dem Papier steht, schaut für uns natürlich nicht gut aus“, wusste der Oberteufel die Niederlage einzuordnen und genehmigte sich „auf den Schreck hin“ erst einmal ein Bierchen: „Unsere vier ausländischen Ringer Levan Metreveli, Sebastian Kolompar, George Bucur und Haydar Yavuz gelten gegen jedes andere Team in der Liga als Siegringer. Burghausen ist aber so stark besetzt, dass alle vier trotz guter Leistungen ihre Kämpfe verloren haben.“
Metreveli hatte in der Freistil-Eingangsklasse gegen Ahmet Peker nicht viel zu melden und so unterlag der 34-jährige Spanier dem Burghauser Neuzugang mit 0:6. Nach dem ungefährdete 4:0-Erfolg von Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht, bis sich auch Kolompar im Greco-Bantam die Zähne an Andi Maier aus, der den 21-jährigen Serben ein Mal drehen konnte und mit 3:2 die Oberhand behielt. Seinen dritten Sieg im dritten Kampf feierte Erik Thiele im Freistil-Halbschwer gegen André Timofeev mit technischer Überlegenheit, im Freistil-Leicht lag Bucur bis kurz vor Schluss gegen Cengizhan Erdogan in Front, musste sich dann aber nach einer Schlussoffensive dem dreifachen Europameister im Wacker-Trikot mit 5:6 geschlagen geben.
Knapp ging es auch im Greco-Mittelgewicht zu, in dem sich Roland Schwarz mit einem 3:2 gegen Marius Braun seinen zweiten Sieg für Burghausen sicherte, deutlicher war die Sache im Kampf der Routiniers zwischen Maasch und Christian Fetzer, den der Burghauser vor allem dank eines sehenswerten Aushebers mit 6:0 für sich entscheiden konnte. Während Kakhaber Khubezhty seine vier Punkte kampflos einstreichen konnte lieferte Ali-Pasha Umarpashaev dem Sieben-Punkte-Mann Yavuz im Freistil-Welter einen richtig heißen Tanz, den er mit einer Soublesse, eigentlich ein Greco-Griff, krönte. Aggressiv und technisch enorm stark setzte sich der Wacker-Neuzugang mit 12:3 gegen den 25-jährigen WM-Teilnehmer aus der Türkei durch. Mit einem schönen Armzug stellte Michael Widmayer im abschließenden Greco-Welter gegen Fabian Fritz die Weichen frühzeitig auf Sieg und gab dem 30-jährigen Fabian Fritz am Ende mit 8:0 das Nachsehen.

Neuzugang Roland Schwarz konnte in Aue seinen ersten Sieg im Burghauser Dress feiern
23:7-Sieg in Aue mit sechs „Neuen“ – jetzt kommt Vizemeister Heilbronn
Zweiter Kampf, zweiter Sieg für den SV Wacker Burghausen in der DRB-Bundesliga Südost: Mit einem 23:7-Erfolg beim FC Erzgebirge Aue kletterte der zweimalige Titelgewinner am Donnerstag an die Tabellenspitze, die es am heutigen Samstag um 19.20 Uhr gegen die Red Devils aus Heilbronn zu verteidigen gilt. Der amtierende Vizemeister, der sich ja nach zwei packenden Finalkämpfen im Januar gegen Burghausen geschlagen geben musste, reist ebenfalls mit zwei Siegen im Gepäck an und sinnt natürlich auf Revanche.
Wacker-Trainer Eugen Ponomartschuk hatte seine Staffel gegenüber dem Auftaktsieg gegen Nürnberg gleich auf sechs Positionen umgebaut, den besseren Start erwischten aber die Gastgeber, die nach den ersten beiden Kämpfen mit 6:0 in Front lagen. Said Gazimagomedov besiegte Burghausens Sascha Michel aus der Schülermannschaft, der mit minus zwei Punkten dafür sorgte, dass die Wacker-Staffel das Punktekontingent zwar ausschöpfte, aber einhielt, erwartungsgemäß mit technischer Überlegenheit. Fast 19 Kilogramm Gewichtsunterschied gegenüber Christian John konnte Mihail Kajala im Greco-Schwergewicht nicht kompensieren und unterlag nach Punkten mit 4:9.
Bis zur Pause drehten Fabian Schmitt, Erik Thiele und Cengizhan Erdogan den Kampf und brachten Burghausen mit 10:6 in Führung. Schmitt brauchte im Greco-Bantam genau drei Minuten, um Pierre Vierling auszupunkten. Thiele setzte sich im Freistil-Halbschwer souverän mit 10:1 gegen Ilja Matuhin durch und Erdogan hatte nach nicht einmal zwei Minuten 10:0 Punkte gegen Philipp Herzog gesammelt, konnte dann aber nicht nachlegen.
Im zweiten Abschnitt feierte Roland Schwarz seinen ersten Sieg im Wacker-Trikot, der beim 7:7 gegen den Polen Jacek Tomaszewski denkbar knapp ausfiel. Am Ende gab eine Viererwertung von Schwarz nach knapp viereinhalb Minuten den Ausschlag, nachdem Tomaszewski schon 5:0 geführt hatte. Ganz anders hatten sich die Gastgeber auch das Greco-Duell in der Klasse bis 71 Kilogramm vorgestellt, in der sich Witalis Lazovski nur denkbar knapp mit 1:2 dem starken Mate Krasznai geschlagen geben musste, dabei war der Ungar doch als klarer Favorit ins Rennen gegangen. Benjamin Sezgin, Ali-Pasha Umarpashaev und Michael Widmayer fuhren dann in den verbleibenden drei Kämpfen gegen ihre deutschen Gegner noch jeweils die volle Ausbeute mit technisch überlegenen Siegen ein, so dass der Wacker-Sieg am Schluss recht deutlich ausfiel.

Mann des Abends: Erik Thiele wendete mit seinem Sieg gegen Abraham de Jesus Conyedo die Wende ein.
Perfekter Saisonauftakt: Wacker-Ringer setzen mit 20:8 gegen Nürnberg gleich ein Zeichen
Perfekter Saisonstart für die Ringer des SV Wacker Burghausen in der DRB-Bundesliga Südost! In der sehr gut gefüllten Sportparkhalle ließ der Titelverteidiger gegen den SV Johannis Nürnberg nichts anbrennen und gewann mit 20:8 überraschend deutlich. „Diesen Start hätten wir uns so nie erträumt“, kommentiert Team-Kapitän Matthias Maasch den Erfolg, mit sich die Staffel von Trainer Eugen Ponomartschuk nach dem ersten Kampftag auf Platz zwei hinter Aufsteiger ASV Schorndorf einreiht.
Weiter geht es bereits am Donnerstag um 15 Uhr beim FC Erzgebirge Aue, der zum Auftakt beim Duell in Greiz mit 8:18 das Nachsehen hatte, ehe am kommenden Samstag gleich die Neuauflage des letztjährigen Finales gegen die Red Devils Heilbronn in der Sportparkhalle auf dem Programm steht.
Mann des Abends war Erik Thiele, der im Freistil-Halbschwergewicht den Kubaner Abraham de Jesus Conyedo Ruano mit 5:2 demontierte. Der international für Italien startende Nürnberger lag zwar zur Pause noch mit 2:0 in Front, doch mit einer brachialen Energieleistung zwang Thiele seinen mehr und mehr nach Luft ringenden Kontrahenten in die Knie. Maasch: „Eine ganz starke Leistung von Erik. Mit seinem Sieg hat das Momentum zu unseren Gunsten umgeschlagen.“
Einen Einstand nach Maß feierte Ahmet Peker im ersten Kampf des Abends. Im freien Stil der Eingangsklasse ließ der Neuzugang erwartungsgemäß Daniel Walter keine Chance und setzte sich schon nach etwas mehr als zwei Minuten mit 15:0 technisch überlegen durch. Doch im Greco-Schwergewicht gab es dann einen bösen Rückschlag: Gegen den 20 Kilogramm schwereren Daniel Ligeti war Ramsin Azizsir der deutlich aktivere Ringer, der sich bei einem eigenen Ausheber in der ersten Runde gerade noch befreien konnte. Beim zweiten Versuch schlug der Ungar dann aber gnadenlos zu und legte den Burghauser nach 4:35 Minuten aufs Blatt. „Ramsin wollte den Kampf gegen den Koloss unbedingt gewinnen und hat dann eben zu viel Risiko genommen“, so Maasch, der auch die Vorstellung von Andi Maier lobte, der gegen Jacopo Sandron mit 1:7 die Niederlage im Greco-Bantam in Grenzen hielt: „Andi hat es gut gemacht, hat aber eine Bodenrunde verpennt, sonst wäre es noch knapper geworden.“
Nach drei Kämpfen führten die Gäste mit 6:4, ehe Thiele den 6:6-Ausgleich erkämpfte und Vladimir Egorov die Hausherren im Freistil-Leicht erstmalig in Front brachte Gegen den extrem passiven Stoyan Illiev tat sich der Mazedonier, der noch unter den Strapazen der WM litt, schwer und kam zu einem knappen 7:4-Erfolg. Im ersten Kampf nach der Pause konnten die Grizzlys aber zum 8:8 ausgleichen, Burghausens Neuzugang Roland Schwarz, der wegen eines Handbruchs noch einige Probleme und auch etwas Trainingsrückstand hatte, musste sich dem ungarischen U23-Europameister im Greco-Mittelgewicht mit 1:5 geschlagen geben.
Danach ging die Post aber ab und Burghausen setzte sich in den vier verbleibenden Paarungen souverän durch. Dank einer bärenstarken Leistung ließ Witalis Lazovski Sven Dürmeier in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm mit einem deutlichen 10:0 keine Chance. Gewohnt engagiert zermürbte Kakhaber Khubezhty im freien Stil der Klasse bis 80 Kilogramm Eduard Tatarinov. Nach etwas mehr als viereinhalb Minuten war für den Ex-Traunsteiner beim Stand von 16:0 für Khubezhty Schicht im Schacht.
Einen hervorragenden Eindruck hinterließ Neuzugang Ali-Pasha Umarpashaev, der im Freistil-Welter mit gelungenen Aktionen dem amtierenden Deutschen Meister Tim Stadelmann mit 8:0 das Nachsehen gab. Einen Punkt weniger verbuchte Maasch im abschließenden Greco-Welter beim 7:0 gegen Anthony Sanders, der auf bayerischer Ebene sein Trainingsschützling ist: „So eine Situation ist immer blöd, insofern war das ein Pflichtsieg von mir."

Michael Widmayer kämpfte sich in beeindruckender Manier auf den fünften Platz vor
Top-Ergebnisse für Burghauser Ringer bei Weltmeisterschaften in Kasachstan
Ein ringerisches Event der Extraklasse gab es in den vergangenen beiden Wochen bei den Weltmeisterschaften zu bewundern, die in der kasachischen Hauptstadt Nur-Sultan abhalten wurden. Neben den begehrten Weltmeister-Titeln, die den Athleten in ihren Heimatländern Ruhm und Ehre einbringen, ging es auch noch um weitaus mehr. So wurden in jeder olympischen Gewichtsklasse jeweils sechs Tickets für die Olympischen Spiele 2020 vergeben, wodurch die Weltmeisterschaften ein extrem hohes ringerisches Niveau erreichten. Mitten drin: Jede Menge Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader, bei denen Freud und Leid teilweise sehr nahe zusammenlagen. Herausragend: Mit Tamas Lörincz und Beka Lomtadze konnten sich gleich zwei Ausnahmeringer des Burghauser Kaders den WM-Titel sichern.
Den Turnierauftakt gaben dieses Mal die Spezialisten des griechisch-römischen Stils. Wahrlich nicht vom Glück verfolgt war Fabian Schmitt in der Klasse bis 55kg, der es mit dem US-Amerikaner Max Nowry zu tun bekam. Zunächst lief alles nach Plan – Schmitt gelang sogar ein wunderbarer Kopfzug, mit dem er seinen Kontrahenten auf beide Schultern befördern konnte – doch der Mattenleiter pfiff mitten in der Aktion ab und verhinderte so den Sieg. Davon sichtlich aus dem Konzept gebracht ging es mit einer 1:0 Pausenführung in die zweite Runde, in der dann Nowry seinerseits alles klar machte und nach mehreren Durchdrehern einen technischen Überlegenheitssieg feiern konnte.
Einen extrem starken Auftritt zeigte Michael Widmayer in der Klasse bis 72kg bei seinem WM-Debut. Nach einem vorzeitigen Sieg gegen den Taiwanesen Dian Lin Ming kam es im Achtelfinale zum Duell mit dem kasachischen Vize-Weltmeister von 2017 – Demeu Zahdrayev. Nach einem aufopferungsvollen Kampf lag Widmayer 45 Sekunden vor Kampfende noch mit 2:3 zurück, bearbeitete aber seinen favorisierten Gegner fortwährend im Standkampf, sodass ihm noch der entscheidende Take-Down und der damit verbundene 4:3 Punktsieg gelang. Eine unglückliche Niederlage hagelte es dann im Achtelfinale gegen den Usbeken Aram Vardanyan, in dem Widmayer seinerseits bis kurz vor Kampfende in Führung lag, am Ende sich dann doch mit 4:3 geschlagen gegeben musste. In der Hoffnungsrunde eliminierte Widmayer anschließend den Chinesen Hujun Zhang mit einem souveränen 3:1 Punktsieg. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille sah Widmayer lange Zeit wie der sichere Sieger aus. Doch am Ende gelang seinem bulgarischen Kontrahenten Aik Mnatsakanian der Ausgleich, der Sieg durch die zuletzt erzielte Wertung und die damit verbundene Bronzemedaille.
Einen famosen Durchmarsch legte der Ungar Tamas Lörincz aufs Parkett, der in der Klasse bis 77kg in beeindruckender Manier durchs Turnier schritt. Am Ende folgte im Finale das Highlight mit einem technisch überlegenen Sieg gegen den Schweden Alex Kessidis, der in der Bundesliga für den Burghauser Liga-Konkurrenzen Hallbergmoos auf die Matte geht. Ein durchwachsenes Turnier verlebte Vize-Europameister Roland Schwarz in derselben Gewichtsklasse, der mit großen Ambitionen ins Turnier gestartet war. Nach seinem 5:3 Auftaktsieg gegen den US-Amerikaner Patrick Smith folgte bereits im Achtelfinale das etwas unerwartete Turnier-Aus gegen den Litauer Paulius Galkinas, gegen den Schwarz die erste Runde nicht überstand und vorzeitig mit 0:10 unterlag. Eine weitere Bronzemedaille konnte der Serbe Mihail Kajaia in der Klasse bis 97kg bejubeln. Nach drei starken Auftritten und teils klaren Siegen musste sich Kajaia erst im Halbfinale gegen den russischen Ausnahmeringer Musa Evloev geschlagen geben. Doch bereits im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille fand Kajaia zurück zu alter Stärke und punktete seinen polnischen Kontrahenten Tadeusz Michalik nach allen Regeln der Ringerkunst vorzeitig aus und sicherte sich somit das begehrte Edelmetall.
Auch bei den Freistil-Wettbewerben gingen einige Ringer aus den Burghauser Kader mit Medaillenhoffnungen an den Start. Ein jähes Ende nahm jedoch der Auftritt von Vladimir Egorov, der bereits in seinem ersten Kampf dem Amerikaner Daton Fix mit 12:1 unterlag und somit aus dem Turnier vorzeitig ausschied. Wesentlich besser machte es hingegen der Georgier Beka Lomtadze, der sich in beeindruckender Manier bis ins Finale vorkämpfte und dort auf den russischen U23-Weltmesiter des vergangenen Jahres Magmedrasul Idrisov traf. Während Lomtadze zur Halbzeit denkbar knapp mit 1:0 in Front lag, nahm das Duell im zweiten Kampfabschnitt nochmals richtig Fahrt auf, aus dem Lomtadze am Ende als vielumjubelter 4:1 Punktsieger hervorging.
In der Klasse bis 70kg gingen mit dem Bulgaren Ali Umarpashaev und dem Polen Magomedmurad Gadzhiev gleich zwei Ringer aus dem Wacker-Kader auf die Matte. Während der Burghauser Neuzugang Umarpashaev einen nicht zu erwartenden 10:6 Punktsieg gegen den favorisierten Türken Haydar Yavuz feiern konnte, unterlag Umarpashaev im Achtelfinale gegen den kasachischen Lokalmatadoren Ikhtiyor Navruzov unglücklich und vermeidbar mit 7:6 nach Punkten. Bis ins kleine Finale kämpfte sich hingegen Magomedmurad Gadzhiev vor, welches er am Ende knapp mit 3:2 gegen den starken Georgier Zurabi Iakobishvili für sich entscheiden konnte und sich somit die Bronzemedaille sicherte.
Ebenfalls zwei Starter aus dem Burghauser Kader bestritten das Turnier in der Klasse bis 74kg. Zum ersten Mal vertrat hier Johann Steinforth die Farben Deutschlands im Rahmen von Senioren-Weltmeisterschaften. Doch bereits in der Qualifikation folgte für ihn das vorzeitige aus, nachdem er dem Weißrussen Azamat Nurykau mit 5:2 nach Punkten unterlag. Mit weitaus höheren Ambitionen startete der Burghauser Neuzugang Soner Demirtas. Nach seinem ungefährdeten 13:1 Sieg in der Qualifikation gegen den Rumänen Maxim Vasioglo. Doch auch für ihn folgte bereits in der nächsten Runde das enttäuschende Aus. Mit 5:2 musste sich Demirtas trotz 2:0 Führung und vielen guten Chancen dem Aserbaidschaner Khadzhimurad Gadzhiev geschlagen geben, sodass die Medaillenhoffnung vorzeitig zerplatzte. Nahezu identisch verlief der Turnierverlauf für Wacker-Neuzugang Zbigniew Baranowski, der in der Qualifikation der Klasse bis 86kg souverän siegte, sich am Ende ebenfalls bereits im 1/16-Finale mit einer 8:2 Niederlage gegen den US-Amerikaner James Downey III von jeder Medaillenhoffnung verabschieden musste.
Als letzte Burghauser Hoffnung ging Erik Thiele ins Rennen. In der Klasse bis 97kg gelang Thiele ein klarer 6:0 Sieg gegen den Kanadier Jordan Steen. Doch auch für ihn folgte das jähe Aus bereits im Achtelfinale, in dem er dem Kasachen Alisher Yergali knapp und diskussionswürdig mit 2:1 unterlag. So führte Thiele bis 15 Sekunden vor Kampfende mit 1:1, kassierte dann eine mehr als dubiose Punktwertung sowie eine Verwarnung gegen sich, die absolut niemand nachvollziehen konnte. Dies reichte dies dem Lokalmatadoren aus, um den Sieg davon zu tragen.

Tamas Lörincz errang bei den Europaspielen Bronze, Neuzugang Soner Demirtas holte Silber.
Silber und Bronze für Burghauser Ringer bei Europaspielen in Minsk
In den vergangenen Wochen wurde die weißrussische Hauptstadt Minsk zum Zentrum des europäischen Spitzensports. So trafen sich die Spitzensportler aus fünfzig europäischen Ländern und bestimmten in 20 Sportarten die besten Athleten Europas. Die Europaspiele wurden 2015 mit den Wettkämpfen in Baku (Aserbaidschan) vom Europäischen Olympischen Komitee eingeführt und gelten als Pendant zu den Asien- oder Panamerikanischen Spielen, die als eigenständige kontinentale Wettbewerbe als Vorbild für die Europaspiele dienten. Mit am Start waren auch die europäischen Größen des Ringsports, die im vorolympischen Jahr das Turnier als Standortbestimmung nutzten.
Auch aus Sicht der Burghauser Ringer bot das Turnier einige interessante Aufschlüsse, konnte man sich doch ein gutes Bild über die Leistungsfähigkeit einiger ausländischer Athleten des eigenen Kaders und auch der Gegner machen. Besonders interessant aus Burghauser war sicherlich die Gewichtsklasse bis 74kg Freistil, in der mit Magomedmurad Gadzhiev und Neuzugang Soner Demirtas zwei Burghauser Hoffnungsträger an den Start gingen. Doch vor allem für Gadzhiev endete das Turnier tragisch. Zwar konnte Gadzhiev den ersten Kampf gegen den starken Bulgaren Miroslav Kirov mit 2:0 für sich entscheiden, doch im zweiten Kampf gegen den Weißrussen Azamat Nurykau zog sich Gadzhiev eine muskuläre Verletzung zu, die ein Weiterringen und möglich machte. Besser lief es hingegen für Soner Demirtas, der zum Auftakt den Aserbaidschaner Khadzimurad Gadzhiev nach hartem Kampf mit 4:3 nach Punkten in die Knie zwingen konnte. Wesentlich deutlicher macht es Demirtas im Viertelfinale, in dem er den Griechen Kyrillos Binenmpaoum mit 15:4 vorzeitig auspunkten konnte. Und auch im Halbfinale war der Ukrainer Vasyl Mykhailov keine große Hürde: mit 5:2 sicherte sich Demirtas den Finaleinzug, wo er auf den russischen Ausnahmeathleten Zaurbek Sidakov traf – seines Zeichens amtierender Welt- und U23-Europameister. Im Finale nutzte Sidakov einen kleinen Fehler von Demirtas aus, nahm ihn in die „Zange“ um ihn wenig später auf beide Schultern zu befördern – so war der Traum von Gold nach nur zwei Minuten Kampfzeit ausgeträumt.
Mit harten Gegnern hatte es Vladimir Egorov zu tun, der als Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaften mit hohen Erwartungen ins Turnier einstieg. Im ersten Kampf trat Egorov somit auf den Italiener Givi Davidovi, den Egorov damk einer taktisch versierten Kampfweise knapp aber sicher mit 3:2 besiegen konnte. Doch bereits im zweiten Kampf musste sich Egorov dem aus Aserbaidschan stammenden Makhir Amiraslanov – ebenfalls Bronzemedaillist der diesjährigen EM – klar mit 4:0 nach Punkten geschlagen geben. Da Amiraslanov später ins Finale einzog und sich den Titel sicherte, erhielt Vladimir Egorov in der Hoffnungsrunde seine zweite Chance auf Edelmetall. Doch auch im Kampf gegen den jungen Bulgaren Georgi Vangelov war Egorov nicht vom Glück verfolgt: So führte Egorov lange mit 3:1 nach Punkten, doch kurz vor Kampfende gelang seinem Gegner der Ausgleich und der Sieg, sodass Egorov seine Medaillenhoffnungen begraben und sich mit dem siebten Platz zufrieden geben musste.
Als letzter Burghauser Freistilringer ging der Pole Zbigniew Baranowski auf die Matte, der auf die 86kg-Klasse abtrainierte. Im Achtelfinale demontierte Baranowski seinen bulgarischen Gegner Svetoslav Dimitriv nach allen Regeln der Kunst, doch bereits im Viertelfinale war dann Schluss für den Burghauser Neuzugang. Zwar ging Baranowski in der zweiten Runde mit 3:2 in Front, am Ende jubelte aber sein russischer Gegner Dauren Kurugliev, dem kurz vor Kampfende die entscheidende Wertung gelang.
Auch bei den Greco-Wettbewerben hatten der SVW zwei heiße Eisen im Feuer, allen voran der Ungar Tamas Lörincz, der in Klasse bis 77kg auf die Matte ging. Im Achtelfinale war der Franzose Gil Nugues keine echte Härteprüfung – mit 10:2 beendete Lörincz den Kampf vorzeitig. Wesentlich mehr Anstrengung bedurfte der Sieg gegen den weißrussischen Lokalmatadoren Pavel Liakh, der nach der ersten Runde sogar mit 1:0 in Front lang. Erst im zweiten Kampfabschnitt konnte Lörincz den Spieß noch umdrehen und mit 3:1 nach Punkten die Matte als Sieger verlassen. Etwas überraschend hingegen war Lörinczs Niederlage im Halbfinale gegen den Armenier Karapet Chalyan, gegen den Lörincz lange mit 1:0 führte, dann aber den Kampf nach zwei 2-Punkt Wertungen seines Gegners noch 1:4 abgeben musste. Im Kampf um Platz drei trat Lörincz gegen den starken Moldauer Igor Besleaga an, der die ganze Wut des über das vorangegangene Ausscheiden sichtlich angefressene Lörincz zu spüren bekam. Schon in der ersten Runde machte Lörincz alles klar und ging souverän mit 5:0 in Führung. In der zweiten Runde kontrollierte Lörincz den Kampf nach Belieben – zwar konnte sein Gegner noch auf 5:1 verkürzen, sein Sieg und die damit verbundene Bronzemedaille waren aber nicht mehr in Gefahr.
Einen bärenstarken Turnierlauftakt legte auch der Serbe Mihail Kajaia hin: Mit 6:1 wies Kajaia den Ungarischen Altmeister Balazs Kiss in die Schranken: Zwar ging Kiss mit einem 1:0 Punktvorsprung in die Rundenpause, doch in der zweiten Runde schwanden sichtlich die Kräfte, sodass Kajaia den Spieß noch umdrehen konnte. Doch auch für ihn endete das Turnier bereits im Viertelfinale, in dem er sich an seinem türkischen Gegner Cenk Ildem die Zähne ausbiss. So ging der erfahrene Türke in der ersten Runde schnell mit 5:1 in Front. Wesentlich ausgeglichener verlief dann der zweite Kampfabschnitt, in dem Kajaia noch auf 7:5 herkam – der kampfentscheidende Ausgleich wollte am Ende aber nicht mehr gelingen, sodass für Kajaia das Turnier auf dem achten Rang endete.