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Vladimir Egorov legte Stoyan Iliev unter tosendem Applaus auf beide Schultern.

10.12.2017 13:00

Ringer fegen Nürnberg mit 23:8 von der Matte - im Viertelfinale gegen Neckargartach

Was für eine Demonstration der Stärke! Mit 23:8 haben die Ringer des SV Wacker Burghausen am Samstag den SV Johannis Nürnberg vor über 800 Zuschauern im zweiten Achtelfinale von der Matte gefegt und stehen jetzt als einziger bayerischer Verein im Viertelfinale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft. Dort muss die Staffel von Trainer Alexander Schrader am kommenden Samstag beim VfL Neckargartach ran, der dann am 23. Dezember zum entscheidenden Rückkampf in Burghausen antritt.

„Alle haben überragend gerungen. Jeder hat sich auf seine Stärken besonnen und so  haben wir als Mannschaft perfekt funktioniert“, freute sich Schrader, der mit Genugtuung feststellen konnte: „Die Dinge, die beim 13:13 in Nürnberg gegen uns gelaufen sind, haben wir doppelt zurückgezahlt.“ Und auch Abteilungsleiter Jürgen Löblein war voll des Lobes: „Das war schon eindrucksvoll.“ Nach dem einkalkulierten 0:6-Rückstand - Hermann Turovskij musste gegen Fabian Schmitt auf die Schulter und Erik Thiele unterlag Reineri Salas Perez 1:7 - war es Vladimir Egorov im Freistil-Bantam, der mit seinem überraschenden Schultersieg gegen Stoyan Iliev die Gastgeber im dritten Kampf auf die Siegerstraße brachte. Der Mazedonier hatte sich bis zu Pause mit zwei Beinangriffen eine 4:0-Führung erarbeitet, lag in der sechsten Minute mit 7:0 in Front, ehe er mit einer blitzartigen Gewichtsverlagerung den Bulgaren in die gefährliche Lage brachte und auf die Matte nagelte.

Ramsin Azizsir gelang im Greco-Halbschwer mit einem 3:0 gegen den verbissen verteidigenden Philipp Vanek der erstmalige Ausgleich, ehe Andi Maier im Greco-Leicht gegen Deniz Menekse ran musste, der ja letzte Woche Virgil Munteanu geschultert hatte. Der Burghauser zeigte eine hoch konzentrierte Leistung und ließ nach einem 0:5-Pausenrückstand im zweiten Abschnitt nichts mehr zu - das hatten sich die Nürnberger auch ganz anders vorgestellt.

Richtig heftig wurde es für die Gäste gleich mit dem ersten Kampf nach der Pause, in dem Benjamin Sezgin den Bulgaren Milan Blagoev regelrecht überrumpelte und schon nach zwei Minuten mit 10:0 in Führung lag. „Benjamin hat auch mich richtig überrascht“, zeigte sich Schrader begeistert, zumal er dieses Duell als zweiten Schlüsselkampf nach dem Bantamgewicht eingeordnet hatte. Als der Deutsche Meister auf Seiten der Gastgeber fünf Sekunden vor dem Ende im Freistil-Mittel 17:2 Punkte gesammelt hatte, war bereits klar, dass es nun einen deutlichen Sieg für Burghausen geben würde.

Drei weitere Mannschaftspunkte steuerte in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm Magomedmurad Gadzhiev bei, der gegen Tim Stadelmann bärenstark begann, dann aber nicht mehr so recht zum Zug kam, ehe sich der Nürnberger einen Blackout leistet und schließlich mit 1:11 die Segel streichen musste. Eine grandiose Vorstellung zauberte auch Tamas Lörincz in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm aufs Parkett. Nach einem sensationell Wurf zu Beginn der zweiten Runde legte er Roland Schwarz, der letzte Woche noch Eugen Ponomartschuk das Nachsehen gegeben hatte, aufs Kreuz - beim Stand von 17:8 war der Burghauser Sieg vor den abschließenden Weltergewichten bereits perfekt.

Mit einem blitzschnellen Armzug legte Mattias Maasch gleich zu Beginn den Grundstein zu seinem 8:0-Erfolg gegen Sven Dürmeier, den er nach der Pause auch noch ausheben und werfen konnte. Abgeklärt packte schließlich Kakhaber Khubezhty ebenfalls mit 8:0 gegen Olegk Motsalin den finalen Dreier drauf, wobei der Burghauser wesentlicher flinker und technisch feiner agierte als der 31-jährige Grieche in Diensten der gezähmten Grizzlys.

Bürgermeister Hans Steindl belohnte das Aufrücken ins Viertelfinale mit einer kräftigen Finanzspritze und kündigte im Falle weiterer Erfolge nochmalige Etataufbesserungen an, doch dazu müssen die Burghauser Ringer erst einmal das starke Team um Doppel-Weltmeister Frank Stäbler aus dem Weg räumen. Schrader: „Neckargartach kann uns schon weh tun, aber wir können das schaffen. Unser erklärtes Ziel bleibt das Halbfinale.“

Beka Lomtadze zeigte in Nürnberg einen beherzten Kampf und sicherte seinem Team drei Mannschaftspunkte

03.12.2017 13:00

Jetzt wird’s spannend: Nur 13:13 beim Achtelfinal-Hinkampf in Nürnberg

Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben keinen allzu guten Start in die Endrunde um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft erwischt. Im ersten Achtelfinale musste sich die Staffel von Trainer Alexander Schrader mit einem 13:13 beim SV Johannis Nürnberg zufrieden geben und muss im Rückkampf am Samstag vor eigenem Publikum eine Schippe drauflegen, um ins Viertelfinale vorrücken zu können. Auf jeden Fall wird es jetzt richtig spannend!

„Wir haben uns das zwar auch etwas anders vorgestellt, aber so geht es im Sport nun mal. Es ist nichts passiert, wir haben noch alle Chancen und schauen positiv voraus“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der sich sicher ist: „Wir packen das im Rückkampf. Mit unseren Fans im Rücken feiern wir jetzt ein richtiges Fest und gewinnen das Ding.“

Knackpunkt in Nürnberg war der Kampf im Greco-Bantam zwischen Deniz Menekse und Virgil Munteanu, in dem der Burghauser nach einer 2:0-Führung mit einer Kopfklammer weiter punkten wollte, vom Nürnberger aber gekontert wurde und nach zwei Minuten aufs Blatt ging. „Einem internationalen Ringer sollte das eigentlich nicht passieren“, ärgerte sich Schrader, während Löblein einen Vergleich anstellte: „Beim Fußball würde man sagen, dass wir einen Elfmeter verschossen haben. Das passiert immer wieder, aber deswegen kann man trotzdem das Spiel noch gewinnen.“

Freistiler Vladimir Egorov erwischte gegen Schmitt zwar keinen Sahnetag, steuerte beim 13:3 gegen den Greco-Mann aber immerhin drei Punkte bei. Die Führung baute Ramsin Azizsir im Greco-Schwer auf 5:0 aus. Gegen den 20 Kilogramm schwereren Tobias Nendel versuchte der Burghauser alles, doch Nendel entzog sich immer wieder den Angriffen. „Bei dem Gewichtsnachteil ist es einfach auch wahnsinnig schwer Punkte zu machen, wenn der Gegner nur den Rückwärtsgang kennt“, so Schrader, der die 0:5-Niederlage von Erik Thiele gegen den Kubaner Reineri Salas Perez in dieser Größenordnung in etwa erwartet hatte: „Das ist einfach ein Weltklasse-Mann.“

Beim Stand von 5:7 aus Sicht der Gäste begann Beka Lomtadze im Freistil-Leicht engagiert gegen Stoyan Iliev. „Er war gut im Kampf drin, hat dann aber etwas den Faden verloren. Sonst wäre das deutlicher geworden“, ordnete Schrader den 12:2-Erfolg ein. Im Greco-Mittel traf Eugen Ponomartschuk auf einen glänzend disponierten Roland Schwarz, der den Standkampf ebenbürtig gestalten konnte und im Boden ein Mal heben konnte. Somit entschied der Nürnberger das Duell mit 5:1 für sich.

Eine Klasse höher als gewohnt musste Andi Maier gegen Sven Dürmeier ran, kämpfte trotz des Gewichtsnachteils leidenschaftlich, kam sicher über die Zeit, musste aber ein 0:9 hinnehmen. „Andi hat brutal gut gerauft, hat alles gegeben“, war  Schrader mit der Leistung seines Schützlings zufrieden. Nicht einkalkuliert war hingegen die 3:6-Punktniederlage von Benjamin Sezgin in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm. Schrader: „Das ist blöd gelaufen und hätte auch andersrum ausgehen können.“ Beim Stand von 2:1 rutschte Sezgin ab, erwischte Olegk Motsalin unabsichtlich mit dem Finger am Auge, kassierte zwei Strafpunkte, kam noch mal auf 3:4 heran, musste dann volles Risiko gehen und gab neun Sekunden vor dem Ende noch einen Zweier ab. Schrader: „Ich freue mich schon jetzt auf die Revanche am Samstag. Das wird eine ganz heiße Sache zwischen den Beiden.“

Vor den abschließenden Weltergewichten lagen die Gäste mit 8:13 im Rückstand, doch Magomedmurad Gadziev und Matthias Maasch retteten zumindest das Unentschieden. Gadziev kämpfte sich zu einem 11:2 gegen Tim Stadelmann und der noch angeschlagene Maasch setzte sich sicher mit 6:0 gegen Michael Lutz durch. „Matthias hat sich trotz seiner Verletzung in den Dienst der Mannschaft gestellt, ist mit gutem Beispiel vorangegangen“, freute sich Löblein.

Andreas Maier bot im Kampf mit Philipp Herzog eine starke Leistung und siegte verdient mit 15:5

27.11.2017 13:00

17:18-Niederlage im letzten Doppelrunden-Kampf in Aue - Mikiay Naim Vizeweltmeister

„Ein unangenehmes Los, das wir einfach so annehmen müssen“, kommentiert Burghausens Ringer-Trainer Alexander Schrader die Aufgabe im Achtelfinale gegen den SV Johannis Nürnberg. Nach der 17:18-Niederlage in Aue am Samstag richten Burghausens Bundesliga-Ringer den Blick natürlich jetzt nach vorne, denn am Samstag geht es in Nürnberg ja schon weiter, ehe am 9. Dezember der Rückkampf gegen die Grizzlys auf dem Programm steht. Dass sich die Burghauser ausgerechnet im letzten Rundenkampf in Aue die erste Niederlage fingen, ist aus Sicht von Schrader verschmerzbar: „Wir hatten eben einige Verletzungsprobleme und noch dazu die Abstellungen für die U23-WM in Polen.“

Dort sicherte sich der Burghauser Mikyay Naim in der Klasse bis 57 Kilogramm die Vizeweltmeisterschaft im freien Stil. Der Bulgare musste sich lediglich dem Kubaner Reineri Andreu Ortega geschlagen geben, dagegen landete Vladimir Egorov, der bislang in den Bundesliga-Kämpfen so auftrumpfen konnte, nur aus Rang acht. Für Erik Thiele lief es im Freistil-Halbschwer überhaupt nicht: Nach seiner Erstrundenniederlage blieb im nur Rang 15.

„Wir haben Nürnberg in der Runde zwei Mal geschlagen, also sind wir der Favorit für das Achtelfinale. Aber ich gehe davon aus, dass uns die Nürnberger richtig ärgern wollen“, rechnet Schrader damit, dass der Tabellenzweite einige seiner Athleten abkochen lässt, um sich gerade in den unteren Klassen Vorteile zu verschaffen. Dass es überhaupt zu dieser Paarung kommen konnte, ist freilich das eigentliche Ärgernis - schließlich wäre es ein Leichtes gewesen nicht nur die Staffelsieger, sondern auch die Zweiten und die beiden besten Dritten zu setzen.

In Aue fehlten den Oberbayern in einigen Kämpfen nur wenige Sekunden, um zumindest ein Unentschieden zu holen und damit ungeschlagen zu bleiben: So kassierte Thiele-Vertreter Armin Majoros drei Sekunden vor dem Ende den entscheiden Punkt zur 0:8-Niederlage gegen den starken Mateusz Filipczak, der eben drei Punkte aufs Mannschaftkonto der Erzgebirgler brachte. Und in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm, in die erneut Enes Akbulut aufrückte, fehlten dem Burghauser elf Sekunden, um über die Zeit zu kommen. So aber stand am Ende ein 17:2 für William Stier zu Buche, der über sechs Kilogramm mehr auf die Waage brachte. „Das war schwer für Enes. Ihm fehlte ja nicht nur das Gewicht, sondern auch die Routine, um so einen Gegner besser lesen zu können“, befand Schrader, der in der Eingangsklasse von Mariusz Los nicht überzeugt war: „Das war ein ganz komischer Kampf. Ich hatte mir schon drei Punkte erhofft.“ Im Duell gegen seinen Landsmann Adrian Hajduk lag der Pole schon zur Pause mit 5:0 in Front, war aber im zweiten Durchgang zu passiv und holte am Ende mit 6:0 nur zwei Mannschaftspunkte.

Einen starken Kampf machte hingegen Andi Maier im Greco-Leicht, musste aber in der zweiten Runde bei einer 14:2-Führung hohes Risiko gehen, um einen möglichen Vierer zu sichern, das machte sich Philipp Herzog zu Nutze und kam mit 15:5 über die Zeit. Vier Punkte lieferte Kakhaber Khubetzhty im Freistil-Welter im Schnelldurchgang mit einem 16:0 gegen Brian Bliefner, Benjamin Sezgin gewann im Freistil-Mittel ebenfalls vorzeitig mit 16:0 gegen Franco Büttner. „Im Hinblick auf die Endrunde sollte er etwas ausprobieren, das hat er ganz stark gemacht“, lobte Schrader, der im Greco-Halbschwer „einen überragenden Kampf“ von Ramsin Azizsir gesehen hat, der Rolf Linke in dreieinhalb Minuten mit 16:0 auspunktete. „Kopfklammer, Heben, Rollen, da war sowohl im Stand als auch im Boden alles dabei“, freute sich der Trainer.

Weniger gut erging es Maxi Lukas in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm bei seiner 0:12-Niederlage gegen Gabor Madarasi. „Maxi braucht nach seiner langen Pause noch etwas“, so Schrader, der von vornherein wusste, dass die Ersatzleute Herrmann Turovskij und Konstantin Kainhuber nichts holen würden: „Sie haben sich tapfer in den Dienst der Mannschaft gestellt.“

Tolles Debut: Neuzugang Tamás Lörincz besiegte Roland Schwarz klar mit 9:1 und stellte so den Burghauser Mannschaftserfolg sicher.

19.11.2017 13:00

Hartes Stück Arbeit für Burghausens Ringer beim 17:15-Sieg gegen Johannis Nürnberg

Der SV Wacker Burghausen bleibt das Maß der Dinge in der DRB-Bundesliga Südost: Der ungeschlagene Tabellenführer musste allerdings am Samstag ein hartes Stück Arbeit verrichten, ehe der 17:15-Sieg gegen den SV Johannis Nürnberg feststand. Am kommenden Samstag gastieren die Burghauser zum Abschluss der Doppelrunde beim FC Erzgebirge Aue, der nächste Heimauftritt ist dann bereits der Rückkampf im Achtelfinale am 9. Dezember. Der Gegner wird am Samstag per Los ermittelt.

„Ich finde, dass es alle gut gemacht haben“, bilanzierte Trainer Alexander Schrader nach dem bislang engsten Kampf der Saison. Dass es überhaupt so knapp wurde, lag an einigen Ausfällen wegen leichter Verletzungen und der Vorbereitung auf die U23-WM, die in dieser Woche in Polen stattfindet. Allerdings konnten auch die Grizzlys nicht bester Besetzung antreten, ansonsten wäre es wohl noch spannender geworden.

Wenn Vladimir Egorov in Polen so auftritt wie am Samstag im Freistil-Bantam gegen Stoyan Iliev, dann sollte der Mazedonier beim Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wort mitreden können. Mit großer Entschlossenheit und einigen ganz starken Beinangriffen punktete der 22-Jährige den starken Bulgaren in fünfeinhalb Minuten aus. Großen Beifall erntete aber auch Florian Mayerhofer, der für Matthias Maasch (muskuläre Probleme) im Greco-Welter einsprang und gegen Sven Dürmeier nur ein 2:10 zuließ. „Ich habe schon vor zwei Jahren gegen ihn gerungen, da war er deutlich besser, man hat schon gemerkt, dass er nach seiner Verletzung noch nicht ganz im Saft steht“, so Mayerhofer nach seinem couragierten Kampf.

Seine Premiere feierte Tamas Lörincz im Wacker-Trikot: In der Klasse bis 80 Kilogramm zeigte der Neuzugang aus Ungarn mit einem 9:1-Erfolg gegen Roland Schwarz, dass auf ihn Verlass ist. Der WM-Dritte diesen Jahres, der ja eigentlich im Weltergewicht beheimatet ist, ist auf jeden Fall eine starke Option für die Endrunde. Einen überzeugenden Auftritt konnte auch Andi Maier im Greco-Leicht gegen Nico Sausenthaler auf die Matte legen. Mit zahlreichen Rollen siegte das Burghauser Eigengewächs nach etwas mehr als vier Minuten technisch überlegen mit 15:0 und konnte dabei Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben tanken.

Ein echter Genuss war wieder einmal der Auftritt von Benjamin Sezgin im Freistil-Mittel. Der Deutsche Meister ließ Franco Besold mit seiner unwiderstehlichen Power-Mischung aus Kampfkraft und überlegener Technik nicht den Hauch einer Chance und beendete seinen Arbeitstag schon nach 2:19 Minuten mit einem 15:0-Erfolg. Sieg Nummer fünf verbuchte für Wacker Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer gegen den baumlagen Philipp Vanek, der in einigen Situationen Glück hatte, dass Kampfrichter Mustafa Durak (Freising) wohl nicht optimal postiert war. „Aus meiner Sicht haben da ein paar Wertungen gefehlt“, so Schrader.

In der Eingangsklasse unterstrich der Nürnberger Fabian Schmitt mit einem 4:0-Punktsieg gegen Mariusz Los seine exzellente Form und auch der Auftritt von Tim Stadelmann in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm nötigte Schrader Respekt ab: „Das war wirklich richtig stark.“ Markus Fürmann fand trotz aller Bemühungen keine Mittel gegen den Nürnberger und hätte auch nicht mehr riskieren können, zumal Stadelmann sonst eiskalt gekontert hätte. Konstantin Kainhuber und Anton Losowik stellten sich im Freistil-Welter und im Freistil-Schwergewicht in den Dienst der Mannschaft, kamen aber erwartungsgemäß nicht über die Zeit.

"Wirf den Omarov" - eine spektakuläre Aktion von Ramsin Azizsir.

13.11.2017 13:00

Klarer 21:9-Sieg gegen Lübtheen - Beide Teams nicht Bestbesetzung

Der SV Wacker Burghausen eilt in der DRB-Bundesliga Südost weiter von Sieg zu Sieg. Erwartungsgemäß gelang dem ungeschlagenen Tabellenführer auch am Samstag mit 21:9 ein klarer Erfolg gegen den RV Lübtheen, bei dem beide Staffeln allerdings nicht in bester Besetzung antreten. Nach eineinhalb Wochen Pause konnte Trainer Alexander Schrader die Form seiner Athleten allerdings nicht im vollen Umfang testen, da Maxi Lukas und Johannes Batt noch nicht einsatzfähig waren.

Für Batt rückte Kakhaber Khubetzhty ins Freistil-Mittel auf und brannte gegen Benjamin Opitz, immerhin zweifacher deutscher Junioren-Meister ein wahres Feuerwerk an Beinangriffen und Schrauben ab. „Weltklasse“, schwärmte Schrader über den Russen, der ganz offensichtlich nur den Vorwärtsgang kennt und seinen 21-jährigen Kontrahenten in 2:45 Minuten mit 16:0 von der Matte fegte.

Anstelle von Lukas kam Konstantin Kainhuber aus der 2. Mannschaft im der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm zum Einsatz und hatte gegen Karan Mosebach trotz heftiger Gegenwehr keine Mittel. Dass Markus Fürmann im Freistil-Welter gegen den zweimaligen deutschen Vizemeister Lennard Wickel kurz vor der Pause aufs Blatt ging, war ein Ausrutscher, der den ehemaligen Angerer in letzten Kampf des Abends selbst am meisten wurmte. Schrader: „So etwas passiert. Erst macht er richtig klasse Aktionen, dann ist aber so blöd in den Griff reingeraten, dass er keine Luft mehr bekommen hat. Schade, ich hätte gerne noch die zweite Runde des Kampfes gesehen.“

Einen Mann der Zukunft präsentierte die Gäste den über 600 Zuschauern in der Sportparkhalle in der Eingangsklasse mit dem erst 17-jährigen Dänen Nikolai Soheil Mohammadi, der Mariusz Los einen sehenswerten Fight bot. Am Ende setzte sich der Pole dank seiner großen Routine und Abgeklärtheit mit 10:0 Punkten durch. Auch im Freistil-Schwergewicht verfügt der sympathische Club aus Mecklenburg-Vorpommern, der am Samstag die weiteste Reise der ganzen Saison absolvierte, mit dem deutschen Junioren-Meister Ilja Mathuhin über eine vielversprechende Zukunftsaktie. Hatte Erik Thiele den Hinkampf mit 8:0 gewonnen so setzte sich der deutsche Meister in Diensten der Wacker-Staffel dieses Mal mit 12:0 durch. „Eine Steigerung. Das will ich sehen, insofern alles gut“, erklärte Schrader, der natürlich perspektivisch denken muss und seinen Athleten bis zum Start der Endrunde auch noch die letzten Prozentpunkte raus kitzeln möchte.

Mit nur 55 Kilogramm war Alexander Röll im Freistil-Bantam für Vladimir Egorov natürlich kein Prüfstein: Der Mazedonier fertigte Röll in etwas mehr als einer Minute technisch überlegen mit 16:0 ab. Einen 5:1-Arbeitssieg nebst einem tollen Wurf landete Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer gegen den Tschechen Artur Omarov, wobei der EM-Dritte aufgrund einer leichten Blessur nicht mit dem letzten Hemd kämpfte. Richtig spannend wurde es dagegen in Greco-Leicht zwischen Andi Maier und Andrej Ginc. Am Ende setzte sich der deutsche Juniorenmeister nach einem hochklassigen Kampf mit 3:2 durch und revanchierte sich für die 6:8-Vorrunden-Niederlage. „Andi hat mich trotzdem auf ganzer Linie überzeugt“, so Schrader.

Nach der Khubetzhty-Show durfte auch Enes Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm trotz klaren Gewichtsnachteils mit einem Überlegenheitssieg Selbstvertrauen tanken: Fabian Schmidt hatte den Angriffen des Burghausers nichts entgegenzusetzen und musste sich nach gut zwei Minuten in sein vorgezeichnetes Schicksal ergeben. Glück hatte am Samstag Matthias Maasch, der nach der Niederlage von Kainhuber im Greco-Welter den vorletzten Kampf des Abends gegen Frederik Bjerrehuus mit 2:1 gewann. Kampfrichter Claudio Bibbo lag offensichtlich nicht ganz richtig, als die beiden Wertungen des Kampfes fielen, denn eigentlich hätte der mehrfache dänische Meister in dieser Situation die „Zwei“ bekommen müssen. Doch ganz nach dem Motto „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ verwaltete Maasch seinen Vorsprung bombensicher.

Ramsin Azizsir lies seinem hochaufgeschossenen Gegner Felix Kästner dank spektakulärer Würfe keine Chance.

31.10.2017 13:00

Spitzenreiter der Ringer-Bundesliga fertigt Schlusslicht Pausa/Plauen mit 30:7 ab

„Das ist die beste Ringer-Mannschaft, die der SV Wacker jemals hatte“, sagt Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein. Dass diese Aussage nicht übertrieben ist und von der homogenen Truppe in dieser Saison noch einiges erwartet werden kann, bewies der souveräne Spitzenreiter der Bundesliga Südost einmal mehr am Dienstag, als er das Schlusslicht WKG Pausa/Plauen mit 30:7 von der Matte fegte. Das Tempo, das die Schützlinge von SVW-Trainer Alexander Schrader dabei an den Tag legten, war beeindruckend. Von den neun ausgetragenen Kämpfen endeten sieben vorzeitig.

Insgesamt feierte der Gastgeber vor 400  Zuschauern acht Siege, einen davon kampflos. Die Klasse bis 80 kg griechisch-römischer Stil ließ  das Team aus dem Vogtland, das mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte,  unbesetzt. So blieb Konstantin Kainhuber ohne Einsatz. Der Mannschaftsführer der Reserve war für Maximilian Lukas (bakterielle Infektion) und Benjamin Sezgin (Grippe) eingesprungen.

Die Burghauser begannen furios. Ein schweres Los hatte WKG-Athlet Pierre Vierling bis 57 kg der Klassiker mit dem technisch versierten Mariusz Los. Nach 2:23 Minuten war das einseitige Duell nach mehreren Durchdrehern des quirligen Polen beendet. Ebenfalls kurzen Prozess noch in Runde 1 machte Erik Thiele im Freistil-Schwergewicht. Souverän wirbelte er  Dawid Peplowski so lange mit Beinschrauben durch den Ring, bis der technisch überlegene Sieg perfekt war. Eine beinahe spielerische Vorstellung  lieferte  Beka Lomtadze (61 kg Freistil). Souverän ließ der Vizeweltmeister die Angriffe von Janik Rausch ins Leere laufen. Immerhin rettete sich der tapfer kämpfende Gast in die zweite Runde, ehe er doch auf die Schultern musste.

Ebenfalls nie gefährdet war der 4:0-Triumph mittels technischer Überlegenheit von Ramsin Azizsir in der Greco-Kategorie bis 98 kg gegen den gut einen Kopf größeren  Felix Kästner. Wenigstens  stand der 20-jährige Schlacks gut fünf Minuten auf der Matte, ehe das 0:15 perfekt war. Erst im fünften  Gefecht (66 kg griechisch-römisch) konnte sich  Pausa/Plauen die erste Wertung gutschreiben. Dafür sorgte Nils Buschner, 17 Jahre alter Deutscher Meister der A-Jugend, gegen Andreas Maier. Der Wackerianer war zunächst deutlich aktiver, geriet jedoch durch unglückliche Aktionen in Rückstand. Schließlich stand es 1:9 gegen den 28-Jährigen, der sich zurückkämpfte und zum 9:9 ausglich. Buschner schien in diesem packenden Gefecht der Punkte, bei dem erstmals Stimmung in der Sportparkhalle aufkam, konditionell am Ende. Dann nutzte der Youngster jedoch eine kurze Unachtsamkeit seines Gegenüber und  beförderte ihn fünf Sekunden vor der Schlusssirene auf die Schultern. „Ich weiß nicht, wie er das verlieren konnte, das weiß er wohl selbst nicht. Das ist schade, denn Andi hat den Kampf gemacht“, bedauerte Coach Schrader, dass sich das Eigengewächs  selbst um den verdienten Lohn gebracht hat.

Nach der 16:4-Führung  zur Pause  ließ Johann Eitel im 86-kg-Freistil die Wettkampfgemeinschaft auf 7:16  herankommen.    Er forderte den  Routinier Zalik Sultanov die vollen sechs Minuten, ehe das 0:9 perfekt war. Von Schrader heimste der Ersatzmann dafür  ein Lob ein: „Er hat seine Sache gut gemacht.“  Damit hatte die Gäste-Staffel aber ihr Pulver verschossen, denn der Rest war pure Wacker-Dominanz. Einen 3:0-Sieg feierte der Ex-Angerer Markus Fürmann (71 kg Freistil) – lautstark angefeuert  von einer Abordnung aus der Heimat. Der Neuzugang stand beim 6:1 gegen den polnischen Kaderathleten Eryk Maj stabil – sehr zur Freude von Schrader: „Genau so will ich das sehen.“

Im Kräftemessen mit dem Deutschen Meister von 2008, Florian Crusius, ließ der aktuelle Titelträger Matthias Maasch nichts anbrennen. Der 31-Jährige machte gegen den gleichaltrigen Gast bei den Klassikern bis 75 kg den deutlich fitteren Eindruck. Das 15:0 nach 3:48 Minuten war eine Demonstration der Stärke.  Für den erfolgreichen Kehraus sorgte Magomedmurad Gadzhiev im freien Stil bis 75 kg gegen Kevin Lucht. Nur 1:42 Minuten  dauerte das  kürzeste Gefecht dieser ungleichen Begegnung, dann stand das 16:0 des polnischen Kraftpakets auf der Anzeigentafel.

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