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Tamas Lörincz errang bei der Heim-WM in Ungarn Silber

30.10.2018 16:00

Ringer-Weltmeisterschaften: Tolle Ausbeute für Burghauser Greco-Ringer

Während die Freistilringer bei den diesjährigen Weltmeisterschaften leer ausgingen, machten es die beiden Greco-Spezialisten, die aus dem Burghauser Bundesliga-Kader an den Weltmeisterschaften teilnahmen, deutlich besser. So errang der Ungar Tamas Lörincz vor heimischer Kulisse die Silbermedaille, der Serbe Mihail Kajaia setzte sich in der Klasse bis 98kg im kleinen Finale durch und sicherte sich somit Bronze. Eine historische Leistung vollbrachte zudem Frank Stäbler, der sich zum dritten Mal den Weltmeister-Titel sichern konnte.

Voll motiviert startete Tamas Lörincz als einer der Top-Favoriten auf den Turniersieg in der Klasse bis 77kg. Im Sechzehntel-Finale traf er zum Turniereinstieg auf den Rumänen George Vlad Mariea, den er ungefährdet mit 8:0 vorzeitig besiegen konnte. Auch im Achtelfinale ließ sich Lörincz von der tollen Atmosphäre in der Halle tragen und demonstrierte einmal mehr Greco-Ringen der Extraklasse. In diesem Fall stand ihm der Litauer Paulinus Galkinas gegenüber, mit dem Lörincz ebenfalls kurzen Prozess machte. Schön in der ersten Runde stand der Ungar in Burghauser Diensten knapp vor einem Schultersieg – doch sein Gegner konnte sich aus der gefährlichen Lage noch befreien. Doch in der zweiten Runde gab es bei einer weiteren angeordneten Bodenlage kein Entrinnen mehr für den Süd-Balten: Nach einem schönen Durchdreher endete auch dieser Vergleich mit 8:0 zu Gunsten von Lörincz noch vor Ablauf der vollen Kampfdauer. Deutlich spannender wurde  dann im Viertelfinale, in dem sich Lörincz dem Usbeken Bilan Nalgiev duellieren musste. Wie schon in den vorangegangenen Kämpfen machte auch hier Lörinczs aktivere Leistung im Standkampf den Unterschied – dank dreier Ein-Punkte Wertungen zog Lörincz unspektakulär, aber vollkommen ungefährdet, ins Halbfinale ein. Dort wartete mit dem Bronzemedaillengewinner der letzten Olympischen Spiele und Weltmeister des Jahres 2013 – dem Koreaner Hyeon-Woo Kim – ein echtes Kaliber. Wie nicht anders zu erwarten war, entwickelte sich in diesem Kampf ein Duell zweiter Weltklasse-Ringer auf Augenhöhe. Wie schon in den vorangegangenen Kämpfen spielte Lörincz in der ersten Runde seine herausragende Athletik im Standkampf aus und führte zur Halbzeit dank einer Passivitätsverwarnung seines Gegners mit 1:0. Doch in der zweiten Runde schien sich das Blatt zu wenden und der Koreaner übernahm zusehend die Kontrolle im Kampf. Resultat: Der 1:1 Ausgleich und damit die Führung dank der zuletzt erzielten Wertung. Doch Lörincz mobilisierte nochmals angefeuert vom frenetischen Publikum nochmals alle Kraftreserven und erzwang eine weitere Passivitätswertung zu seinen Gunsten, die auch nach dem beantragten Videobeweis standhielt. Am Ende siegte Lörincz dank seines Kraftaktes mit 3:1 nach Punkten und zog ins Finale ein. Dort wartete mit dem Russen Aleksandr Chekhirin ein weiterer absoluter Weltklasse-Mann. Lörincz bearbeitete seinen Gegner wie gewohnt im Standkampf und erhielt auch die erste angeordnete Bodenlage zugesprochen. Dort knallte Lörincz mit voller Wucht auf den Ellenbogen seines Gegners, was ihm nicht nur die Chance auf weitere Punkte kostete, sondern auch einen Teil eines Zahns. Da Lörincz auf den Videobeweis bestand und dieser vom Kampfgericht abgelehnt wurde, führte der Russe zum Ende der Halbzeit mit 1:1. Auch in der zweiten Runde war Lörincz nicht vom Glück verfolgt – Lörincz erhielt seinerseits eine Passivitätsverwarnung, sodass sein Gegner mit 2:1 in Front ging. Am Ende trat Lörincz auch noch beim Versuch seinen Gegner aus dem Mattenkreis zu befördern eben aus selbigem, was das Endresultat von 3:1 zu Gunsten seines Gegners bedeutete. Am Ende konnte sich Lörincz aber nach der überwundenen Enttäuschung über die Finalniederlage bei der Siegerehrung über seine Silbermedaille freuen.

Eine harte Vorbereitung durchlebte der Serbe Mihail Kajaia, der vor dem Turnier sein Gewicht um fast 15kg reduzieren musste, um in der Klasse bis 98kg anzutreten. Dort eliminierte Kajaia in der ersten Runde souverän den Polen  Marcin Olejniczak dank einer Serie an Durchdrehern vorzeitig. Auch im Achtel- und im Viertelfinale reichten ihm seine starken Bodentechniken zum Sieg. Während im Achtelfinale ein Durchdreher zum 3:0 Punktsieg gegen den Ukrainer Andrii Gladkykh führte, siegte Kajaia auch im Viertelfinale mit 5:1 dank des zweifachen Einsatzes eben dieser Boden-Technik. Im Halbfinale traf Kajaia anschließend auf den Bulgaren Kiril Milov, der in den vorangegangenen Kämpfen mit Spitzenleistungen gegen Weltklasse-Ringer aufhorchen ließ. Und auch gegen Kajaia hatte der Bulgare den besseren Start und ging mit 1:0 nach einer Passivitätsverwarnung in Front. In der Folge des weiteren Kampfverlaufs konnte sich Kajaia zwar besser auf den stabilen Standkampf seines Gegners einstellen, eine Wertung wollte ihm aber nicht gelingen. Anstatt dessen rutschte Kajaia beim Versuch seinen Gegner zu Boden zu befördern selbst weg, was zu zwei weiteren Wertungspunkten für seinen Gegner führte und auch den 3:1 Endstand zu Gunsten des Bulgaren besiegelte. Im entscheidenden Kampf um die Bronzemedaille traf Kajaia auf den ungarischen Lokalmatadoren Balasz Kiss. Angefeuert von den zahlreichen Zuschauern in er Halle spielte Kiss seine enorme Stärke im Standkampf auf und führte nach einer angeordneten Bodenlage und eines Durchdrehers mit 3:0 zur Rundenpause. Auch im zweiten Kampfabschnitt marschierte der Ungar weiter offensiv nach vorne und brachte Kajaia zusehend in Bedrängnis. Diesem gelang aber mit einem schnellen Armzug, bei dem er den mitgebrachten Schwung seines Gegners ausnutzte, eine Vierer-Wertung, die das gesamte Gefecht vom Kampfverlauf her auf den Kopf stellte. Zwar gelang Kiss noch eine Ein-Punkt Wertung, die zwar zum Ausgleich führte, aber bedingt durch die höhere technische Wertung von Kajaia nicht zum Sieg reichte. Am Ende bejubelte Kajaia mit Freudentränen in Augen seine Bronzemedaille.

Aus deutscher Sicht waren die diesjährigen Weltmeisterschaften nur mäßig erfolgreich – von 18 deutschen Startern kämpfte sich nur ein Athlet in die Medaillenränge vor. Diese Medaille hatte es aber in sich – so sicherte sich Frank Stäbler zum dritten Mal den Weltmeistertitel. Und als ob das noch nicht reichen würde, so hat dieser WM-Titel historischen Charakter. Frank Stäbler ist damit der erste Ringer weltweit, der sich drei Weltmeistertitel in drei unterschiedlichen Gewichtsklassen erkämpfen konnte. Nach seinen Titeln aus den Jahren 2015 und 2016, bei denen er in den Gewichtsklassen bis 66kg bzw. bis 71kg an den Start ging, sicherte sich Stäbler in diesem Jahr den Titel in der Klasse bis 72kg.

Hildegard und Peter Maier wurden für langjähriges Engagement bei den Burghauser Ringern geehrt.

15.10.2018 14:00

Ehre wem Ehre gebührt: Ringer verabschieden verdiente Mitarbeiter

Im Rahmen des Heimkampfes gegen die RSV Rotation Greiz oblag es Abteilungsleiter Jürgen Löblein und dem sportlichem Leiter Anton Losowik, offizielle Ehrungen und Verabschiedungen von drei ganz besonderen Personen der Burghauser Ringerfamilie vorzunehmen. Mit reichlich Vorlaufzeit angekündigt war der Abschied von Hildegard und Peter Maier, die nach Jahrzehnten ihre ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Ringerabteilung des SV Wacker Burghausen niederlegten. Etwas kurzfristiger hingegen war der Abschied des Meistertrainers Alexander Schrader, der kurz vor Saisonbeginn das Traineramt niederlegte. Die Leistungen der drei Ehrenträger wurden vom Burghauser Publikum mit stehenden Ovationen gewürdigt.

Vor dem Bundesliga-Kampftag baten Jürgen Löblein und Anton Losowik die langjährigen Weggefährten Hildegard und Peter Maier auf die Matte. „Hildegard und Peter sind ein Musterbeispiel dafür, wie das Ehrenamt gelebt wird. Beide zusammen können auf gefühlt sechzig Jahre in Diensten der Burghauser Ringer zurückblicken.“, so Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der darauf hinweist, wie wichtig die Vereinsarbeit in Zeiten der voranschreitenden Digitalisierung der Welt ist. „Vor allem die Jungen können sich an den beiden als Vorbild nehmen, mit welcher Intensität Hildegard und Peter das Ehrenamt gelebt haben. Ohne das Ehrenamt wäre dieser Spitzensport, der hier in Burghausen betrieben wird, nicht möglich.“ Während Hildegard Maier über Jahrzehnte hinweg für die Verpflegung im Rahmen der Heimkämpfe und aller Veranstaltungen, die im Rahmen des Ringens in Burghausen stattfanden, zuständig war, kann Peter Maier auf eine Vielzahl an „Einsatzgebieten“ zurückblicken, die seinesgleichen sucht. Peter Maier stand bis 1982 als aktiver Ringer sowohl in der erste als auch in der zweiten Mannschaft auf der Matte, nachdem er als Zwölfjähriger über Freunde den Weg zum Ringsport gefunden hatte. Parallel engagierte er sich zwischen 1974 und 2003 als Jugendtrainer und war somit mit für die hervorragende Nachwuchsförderung in dieser Zeit verantwortlich. Seit 1987 vertiefte Peter Maier seine Tätigkeiten im Rahmen der Abteilungsleitung, in der er hauptsächlich als Kassier die Finanzen der Wacker-Ringer im Blick hatte. Parallel zu seinen Tätigkeiten als Kassier fungierte Peter Maier in den letzten Jahren als stellvertretender Abteilungsleiter. „Es gibt wohl niemanden in Burghausen, der ein derart breites Spektrum an Aufgabengebieten bei den Ringern abdeckte.“, so Jürgen Löblein weiter. „Der Abschied von Peter und Hildegard hinterlässt ein großes Loch, das nun von den jüngeren gefüllt werden muss.“ Zum Dank erhielten Hildegard und Peter Maier einen Blumenstrauß und einen Wellness-Gutschein, um nun den wohlverdienten Ruhestand entsprechend genießen zu können.

Währender Halbzeitpause erfolgte die Verabschiedung des Meistertrainers Alexander Schrader, der in den vergangenen beiden Saisonen das Zepter am Mattenrand schwang und seine Mannschaften zur Höchstform einpeitschte. Alexander Schrader erlernte den Ringsport beim KSC Motor Jena und RSV Rotation Greiz, eher er sich noch zu Zweitligazeiten dem Kader des SV Wacker Burghausen anschloss. Nach seinem Karriere-Ende blieb der Freistil-Spezialist Schrader dem Ringsport auch weiterhin als Trainer des TSV Trostberg und anschließend als Vorstand des Ringerbezirks Inn-Chiem erhalten. Zur Saison 2016/17 übernahm Schrader das Traineramt von Rene Klimars, der als Zweitliga-Meister große Fußstapfen hinterließ. Davon ließ sich Alex Schrader nicht beirren und sicherte sich in seinem ersten Jahr ebenfalls die Zweitliga-Meisterschaft. In Folge der Restrukturierung der Bundesliga entschloss man sich, das Wagnis der ersten Bundesliga im Folgejahr eingehen zu wollen. Alex Schrader erhielt somit einen bärenstarken Kader, um in der ersten Bundesliga eine gute Rolle spielen zu können. Das Ende ist bekannt: Die Mannschaft erkämpfte sich im Finale gegen den KSV Köllerbach den Titel des Deutschen Mannschaftsmeisters. Die Ehrung und die Verabschiedung des Meistertrainers nahm der sportliche Leiter Anton Losowik vor, der unter Schrader auch die Deutsche Meisterschaft als aktiver Ringer erkämpfte. Losowik bedankte sich im Namen der Abteilungsleiter und aller Sportler, für die seine Verdienste um den Burghauser Ringsport und überreichte ihm zum Dank ein Überraschungs-Präsent.

Das Phantom ist da - Cengizhan Erdogan zeigte bei seinem Bundesligadebüt einen technisch anspruchsvollen Kampf.

14.10.2018 14:00

Burghausen fegt auch Greiz mit 23:4 von der Matte

Machtdemonstration des SV Wacker Burghausen in der DRB-Bundesliga Südost: Der ungeschlagene Tabellenführer fegte am Samstag auch Verfolger RSV Greiz vor 500 Zuschauern mit 23:4 von der Matte und geht mit 12:0 Punkten nach der Vorrunde in die 14-tägige Wettkampfpause. Trainer Eugen Ponomartschuk hat bei der Aufstellung das Maximum von 28 Punkten ausgereizt, die gut aufgestellten Gäste, die mit zwei Ersatzleuten anreisten, kamen auf 15 Punkte. Insgesamt gelangen dem Deutschen Mannschaftsmeister sieben Einzelerfolge bei zwei Niederlagen.

Der von Burghausen beantragte Nachholkampf im Freistil-Welter wird angesichts des klaren Resultats nicht ausgetragen, so dass nur neun Kämpfe in die Wertung kamen. Hintergrund: Burghausens Neuzugang Johann Christoph Steinfort war wegen eines Lehrgangs zur Vorbereitung auf die U23-WM verhindert und konnte deswegen nicht Daniel Sartakov antreten.

Mit dem Auftritt von Cengizhan Erdogan im Freistil-Leichtgewicht landeten die Gastgeber einen kaum für möglich gehaltenen Coup, denn der dreifache Europameister stand in der Vergangenheit schon bei mehreren Vereinen unter Vertrag, hatte aber bis dato noch nie eine Bundesligamatte betreten und wird in Ringerkreisen deswegen oft als das „Phantom“ bezeichnet. „Wir haben in der Zwischenzeit einfach sehr gute Kontakte und haben uns einen sehr guten Ruf erarbeitet“, sagt Abteilungsleiter Jürgen Löblein und erklärt: „Magomedmurad Gadzhiev und Kakhaber Khubezhty haben im Vorfeld mit ihm gesprochen und ihm erklärt, dass bei uns alles eingehalten wird, was versprochen wird. Beide haben uns glaubhaft versichert, dass er kommen wird, wenn wir ihn brauchen. Ansonsten hätten wir ihn nicht verpflichtet.“

Und der Türke mit russischen Wurzeln brannte gegen den technisch versierten Abdul Galamatov bei seinem ersten Auftritt in Deutschland gleich ein Feuerwerk ab, der 32-Jährige zeigte neben einigen Beinschrauben tolle Griffkombinationen, wirkte sehr engagiert und feierte nach 4:14 Minuten einen 16:0-Überlegenheitssieg – da darf man sich schon auf weitere Auftritte freuen! Aber auch die übrigen Kämpfe boten größtenteils Ringsport auf höchstem Niveau. Das begann gleich in der Eingangsklasse, in der sich Vladimir Egorov gegen Vladimir Codreanu mit 9:0 durchsetzte: Der Burghauser präsentierte flinker und wendiger als der Moldawier, der gegen die schnellen Attacken des Mazedoniers kaum einmal die richtige Antwort wusste.

Nach einem 0:4-Pausenrückstand im Greco-Bantam drehte Fabian Schmitt in der zweiten Runde gegen Alexander Grebensikov mächtig auf und setzte sich dank einer Energieleistung mit 7:4 gegen den mehrfachen Deutschen Juniorenmeister durch. Einen ganz starken Kampf lieferte auch Witalis Lazovski bei seiner Heimpremiere gegen Dawid Karecinski ab, dem er sich nur ganz knapp mit 1:2 geschlagen geben musste. Der Deutsche Meister bot dem polnischen EM-Dritten, der in dieser Saison noch ungeschlagen ist, in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm einen Kampf auf Augenhöhe – bärenstarke Leistung des ehemaligen Trostbergers!

Je vier Mannschaftspunkte konnten Matthias Maasch, Benjamin Sezgin und Erik Thiele zum Gesamterfolg beisteuern. Maasch feierte im Greco-Welter gegen den sehr passiven Toni Stade bei klarer Führung einen Passivitätssieg, Sezgin fertigte in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm Ron Watzek in der ersten Runde technisch überlegen ab: Gegen den Ersatzmann von Vize-Europameister Martin Obst, der nächste Woche bei der WM an den Start geht, holte der klar überlegene Sezgin die meisten Wertungen im Bodenkampf. Und Thiele feierte im Freistil-Halbschwer gegen Sebastian Wendel mit schönen Aktionen im Stand und im Boden nach 4:51 Minuten einen 15:0-Sieg.

Trainer Ponomartschuk brachte mit einem sicheren 5:0 gegen Thomas Leffler selbst auch zwei Mannschaftspunkte aufs Konto, dagegen konnte im Ramzin Azizsir fast 30 Kilogramm Gewichtsnachteil im Greco-Schwer gegen Alin Alexuc-Ciurariu nicht wettmachen und unterlag dem noch ungeschlagenen rumänischen Polizisten mit 0:9.

Witalis Lazovski punkte seinen Gegner Maximilian Becher beim Gastspiel in Aue aus.

07.10.2018 14:00

Ringer landen 27:1-Kantersieg in Aue - Werbung für den Vorrunden-Gipfel gegen Greiz

Was für eine Demonstration! Die Wacker-Ringer haben am Samstag beim Duell in Aue einen 27:1-Kantersieg eingefahren und damit beste Werbung für den Heimkampf am kommenden Samstag um 19.30 Uhr gegen den RSV Greiz gemacht, der sich am Samstag mit 24:10 gegen den SV Johannis Nürnberg behaupten konnte und weiterhin Platz drei hinter Burghausen und Hallbergmoos belegt. „Alle haben sehr gut gekämpft, aber man darf das Ergebnis sicher nicht überbewerten. Aue konnte nicht die beste Mannschaft auf die Matte bringen“, weiß Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk.

So mussten die Sachsen das Freistil-Leichtgewicht gegen Enes Akbulut leer laufen lassen, da Philipp Herzog erkrankt fehlte – das würfelte die Aufstellung der Gastgeber, die ein wenig improvisieren mussten, natürlich durcheinander. Gegen Greiz erwartet Ponomartschuk ganz andere Kämpfe als in Aue und zuletzt gegen Westendorf. „Das kann man sicher nicht vergleichen. Wir freuen uns jedenfalls schon auf viele spannende und enge Kämpfe“, so der Burghauser Trainer, der schon mal klarstellt: „Wir werden möglichst die beste Aufstellung, die in der Vorrunde möglich ist, auf die Matte bringen. Das wird für die Zuschauer sicherlich ein richtig toller Ringerabend, da wir Greiz auch in einer ganz starken Aufstellung erwarten.

Dass sich Mihail Kajala im Greco-Schwergewicht Nico Schmidt knapp mit 1:2 beugen musste, sieht Ponomartschuk nicht als Ausrutscher des Neuzugangs, sondern macht es vor allem deutlichen Gewichtsunterschied fest, zumal Schmidt etwa 30 Kilogramm mehr auf die Matte bringt. „In der ersten Runde hatte Schmidt, als er noch frisch war, leichte Vorteile, in der zweiten Runde fand ich Mihail persönlich besser. Vielleicht hat am Ende auch ein wenig der Heimvorteil für Schmidt den Ausschlag gegeben“, so Ponomartschuk.

Beeindruckt war der Trainer vor allem von Erik Thiele, der den starken Polen Mateusz Filipczak sicher mit 4:0-Punkten besiegte: „Erik hat einen überragenden Kampf gemacht. Er hat sehr schlau und sehr konzentriert gerungen.“ So sehr sich Filipczak auch mühte, Thiele war gedanklich immer einen Schritt voraus und ließ so nicht einmal im Ansatz etwas anbrennen.

Viel Lob hatte Ponomartschuk auch für seine Freistiler Johann Steinforth und Benjamin Sezgin parat: „Beide haben sehr gut gerungen. Bei Benjamin ist es ja mittlerweile so, dass die meisten Gegner praktisch ununterbrochen davonlaufen, um irgendwie die Punkte zu retten.“ Trotzdem gelang dem Deutschen Meister ein deutlicher 8:0-Erfolg gegen Brian Bliefer, der Burghausen drei Mannschaftspunkte eintrug. Steinforth steuerte mit seinem 9:0 gegen William Stier ebenfalls drei Mannschaftspunkte bei. Und auch Ponomartschuk selbst konnte in Greco-Mittel einen 9:0-Erfolg gegen Francis Weinhold verbuchen, der freilich nicht immer erste Wahl bei Aue ist.

Die volle Punktzahl brachten Vladimir Egorov und Witalis Lazovski aufs Mannschaftskonto. Egorov machte in der Eingangsklasse mit Pierre Vierling in 21 Sekunden kurzen Prozess und Lazovski fertigte in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm Maximilian Becher nach 3:43 Minuten mit 15:0 ab. Ponomartschuk: „Witalis hat seinen Stil gut im Stand und im Boden durchgebracht. Er ist ja direkt aus dem Trainingslager gekommen und danach gleich wieder ins Trainingslager gereist, für die Doppelbelastung hat er es wirklich sehr gut gemacht. Ich bin gespannt, wie er sich noch weiterentwickelt.“

Burghausens Neuzugang Fabian Schmitt machte im Greco-Bantam gegen den Ex-Burghauser Mariusz Los einen sehr stabilen Kampf und gewann sicher mit 4:0 Punkten, im abschließenden Greco-Welter ging dann Matthias Maasch kein Risiko mehr ein und begnügte sich mit einem 5:1 gegen Niklas Ohff. Ponomartschuk: „Der Kampf war ja längst entschieden, sonst hätte Matthias schon mehr Gas gegeben.“

Fabian Schmitt präsentierte sich bei seinem ersten Auftritt vor heimischem Publikum in glänzender Form

04.10.2018 14:00

Wacker-Ringer nach 26:11 gegen Westendorf jetzt alleiniger Tabellenführer

Der SV Wacker Burghausen ist nach dem Tag der Deutschen Einheit alleiniger Spitzenreiter in der DRB-Bundesliga Südost und zudem die einzige Staffel mit einer blütenreinen Weste. Während die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk den TSV Westendorf ohne Mühe mit 26:11 nach Hause schickte, unterlag Rivale RSV Greiz am Mittwoch überraschend klar mit 10:22 beim SV Hallbergmoos, der jetzt vor Greiz Tabellenzweiter ist. Man muss nicht lange um den heißen Brei reden, echtes Bundesliga-Niveau erreichten am Mittwochnachmittag in der Sportparkhalle nur wenige Duelle, meist war das Geschehen ziemlich eindeutig zugunsten der Burghauser Athleten verteilt.

Ein Blick auf die zulässige Bewertungs-Punktzahl für die einzelnen Ringer sagt alles: Während Burghausen 14 von 28 möglichen Punkten ausschöpfte, kam Westendorf auf minus 13 Punkte, obwohl der Bulgare Filip Novachkov, der Enes Akbulut im Freistil-Leicht Mitte der zweiten Runde auf die Bretter schickte mit fünf Pluspunkten zu Buche schlug. Ansonsten waren die Allgäuer mit neun Eigengewächsen angetreten, zum Unmut vieler Burghauser Ringer-Fans, die sich etwas mehr Spannung und auch mehr individuelle Klasse gewünscht hätten. Von „so fährt man nicht zu einem Auswärtskampf“ bis „Frechheit“ oder „Unverschämtheit“ reichten die Kommentare der Fans, doch Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein nahm die Allgäuer zumindest etwas in Schutz: „Man muss schon sehen, dass der Gegner etwas mit Verletzungspech zu kämpfen hat und sich deswegen natürlich hier nichts ausrechnen konnte. Da will man dann halt auch nicht unnötig Geld für Spesen in die Hand nehmen und greift auf die Leute zurück, die ohnehin zur Verfügung stehen.“

Natürlich haben auch die Burghauser längst nicht alles aufgeboten, was möglich gewesen wäre, haben Ponomartschuk und Co. doch den Braten längst zuvor gerochen. Auch am Samstag beim Auswärtsduell beim FC Erzgebirge Aue wird es wohl eine „dosierte Aufstellung“ geben, die zum fünften Saisonsieg reichen soll, ehe dann am 13. Oktober der Vorrunden-Showdown gegen den RSV Greiz steigt, bei dem die Gastgeber wohl schon fast alle Mittel ausschöpfen müssen, denn die Greizer dürften Burghausen nicht so gut liegen wie den Siegfried-Ringern aus Hallbergmoos.

Dass sich Akbulut in einem der besten Kämpfe des Nachmittags von Novachkov schultern lassen musste, war etwas unnötig, weil sich der Burghauser gegen den körperlich überlegenen Bulgaren auf zu viele längere Kontaktsituationen einließ, anstatt den Gegner mit seiner Schnelligkeit zu beschäftigen – das hätte man taktisch etwas besser machen können, wenngleich die 250 Zuschauer so einige Szenen zu sehen bekamen, die den Ringersport so attraktiv machen.

Nach dem Schultersieg von Michael Steiner in der Eingangsklasse gegen Burghausens Mansur Dakiev kam Vize-Europameister Mihail Kajala im Greco-Schwer mühelos zu einem Überlegenheitssieg gegen Felix Jürgens, ehe der Ex-Nürnberger Fabian Schmitt seine Heimpremiere gegen Markus Stechele feierte, den er mit einigen Rollen und einem etwas verunglückten Wurf technisch überlegen gestalten konnte. Hätte Erik Thiele im Freistil-Halbschwer gegen Frederik Wunderlich Vollgas gegeben, wäre der Westendorf nicht in die Pause gekommen, so aber testete der Deutsche Meister im Wacker-Trikot auch mal einige Situationen aus und sichert elocker vier Punkte.

Im Greco-Mittel duellierten sich mit Maxi Lukas und Michael Heiß zwei 80-Kilogramm-Athleten, wobei sich der Westendorfer als cleverer und zielstrebiger erwies und so nach Punkten siegte, ehe Matthias Maasch in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm Tizian Reggel mit einem feinen Armzug nach 29 Sekunden auf die Bretter beförderte. Der angeschlagene und mit Übergewicht angereiste Steve Masuch gab anschließend gegen Benjamin Sezgin auf, im Freistil-Welter lieferten sich Johann Christoph Steinfort und Simon Einsle ein verbissenes Duell: Zähe Ringer-Kost mit einem 4:0-Punktsieg für den Burghauser Neuzugang. Und im Greco-Welter reiste zwar Maximilian Goßner mit der Empfehlung von vier Saisonsiegen, aber auch mit einer fiebrigen Grippe im Gepäck an, so dass er gegen Michi „the machine“ Widmayer frühzeitig aufgab.

Verloren und trotzdem gewonnen - Erik Thiele verhinderte trotz einer Niederlage das noch mögliche Unentschieden für Nürnberg

02.10.2018 14:00

Sieg in Nürnberg bestätigt – Erik Thiele widersteht Angriffen von Bataev erfolgreich

Am gestrigen Montag fand in Nürnberg der mit Spannung erwartete Nachholkampf zwischen Erik Thiele und dem Russen Akhmed Bataev statt. Zur Erinnerung: Erik Thiele war in Folge der Vorbereitungen auf die Weltmeisterschaften beim regulären Kampf-Termin durch eine Maßnahme im Rahmen der Nationalmannschaft verhindert, sodass von Seiten der Burghauser sportlichen Leitung ein Nachholkampf beantragt wurde. Nach den bereits ausgefochtenen neun Duellen führten die Wacker-Ringer mit 10:14, sodass für Nürnberg nur bei Erreichen der Maximalpunktzahl durch Bataev noch ein Unentschieden erreicht werden konnte.

Thiele startete mit der „einfachen“ Vorgabe in den Kampf gegen Bataev, keine vier Mannschaftspunkte abzugeben. Dementsprechend defensiv ging Thiele auch in den Kampf. Bataev übernahm von Beginn an die Kontrolle in dem Mattengefecht und sammelte dank schneller und impulsiver Beinangriffe Punkt um Punkt. Thiele gelang es seinerseits, seinen russischen Kontrahenten einmal aus der Mattenbegrenzung zu befördern, sodass es zur Halbzeit 6:1 zu Gunsten der Gastgeber stand. Auch in der zweiten Runde änderte sich an den Vorgaben nichts – während Bataev kontinuierlich angriff und weiter versuchte Thiele auszupunkten, besann sich Thiele auf seine defensiven Stärken und ließ im weiteren Kampfverlauf nur zwei weitere erfolgreiche Beinangriffe seines Gegners zu, sodass Bataev den Kampf mit 10:1 für sich entscheiden konnte. Dies reichte jedoch nicht, um das von den Nürnbergern erhoffte Unentschieden zu erreichen. „Erik hat clever gerungen und jedes Risiko vermieden, in gefährliche Situationen zu kommen. Jetzt erwartet uns am Mittwoch ein interessantes Duell mit dem TSV Westendorf.““, so das zufriedene Resümee aus dem Burghauser Lager.

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