Aktuelle News - 1. Bundesliga

Soner Demirtas lieferte sich mit Altmeister Andrij Shyyka einen Kampf auf Biegen und Brechen.

27.01.2020 21:00

Jetzt wird’s richtig spannend: 13:15 Auswärtserfolg im ersten Finalkampf

Die Ringer des SV Wacker Burghausen sind regelrecht durch die Bundesliga Südost und die Play-offs marschiert, aber nun hängt der dritte deutsche Mannschafts-Titel in Serie am seidenen Faden. Nach einer 11:3-Pausenführung kam die Staffel von der Salzach am Samstag im Final-Hinkampf vor 1050 Zuschauern beim KSV Köllerbach zwar zu einem 15:13-Sieg, die Entscheidung am kommenden Samstag in der heimischen Sportparkhalle hat sich jetzt jedoch zu einem Krimi erster Güte entwickelt. Da kann alles passieren, mehr Thriller geht fast nicht mehr.

„Das wird jetzt extrem schwer mit dem Triple, aber nichts ist unmöglich“, sagt Routinier Matthias Maasch, der im letzten Kampf des Abends gegen Timo Badusch schon früh mit 0:13 im Rückstand lag, dann aber noch mit 3:13 wenigstens einen Mannschaftspunkt retten konnte. „Im Boden hat mich Badusch ganz schön zerhackt“, umschrieb der für das Weltergewicht zu leichte Maasch die Rollen und den spektakulären Wurf des Saarländers.

Ohne die wegen internationaler Turniere verhinderten Kakhaber Khubezhty und Ali-Pasha Umarpashaev sowie den an der Schulter operierten Michael Widmayer musste der Titelverteidiger improvisieren. Dennoch lief es bis zur Pause  bis auf die knappe 1:2-Niederlage von Erik Thiele, der erstmals in dieser Saison das Nachsehen hatte, nahezu optimal. Doch die anschließenden fünf Begegnungen standen dann unter keinem so günstigen Stern. Die Pluspunkte für die nun euphorisierten Saarländer summierten sich, während Burghausen zu tun hatte, die ganz hohen Niederlagen abzuwehren.

Per Einsteiger beendete Ahmet Peker in der Eingangsklasse das Freistilduell gegen Nachwuchsmann Giovanni Comparetto nach eineinhalb Minuten vorzeitig mit einem Schultersieg. Im Greco-Schwergewicht zeigte  anschließend Ramsin Azizsir eine großartige Vorstellung gegen Heiki Nabi. Taktisch stark und unglaublich agil im Standkampf trotzte der Burghauser dem 20 Kilo schwereren und einen Kopf größeren Esten, dem beim 4:0 nur eine Rolle glückte. Andreas  Maier, der für das Bantam der Klassiker  wieder enorm Gewicht abgekocht hatte, präsentierte sich gegen Steven Ecker souverän und setzte sich dank zwei Würfen und einem Schulterschwung mit 9:0 gegen den Dritten der Deutschen Meisterschaft durch.

In einem 50:50-Duell im Freistil-Halbschwergewicht, in dem keine technischen Punkte fielen, musste sich Thiele dem starken Rumänen Nicolai Ceban hauchdünn mit 1:2 geschlagen geben. Dagegen lieferte  Cengizhan Erdogan mit seinem 15:0-Überlegenheitssieg gegen Valentin Seimetz den erwarteten Vierer  und präsentierte dabei gleich fünf Beinschrauben.

Doch schon im ersten Duell  nach Wiederbeginn gab es einen kräftigen Rückschlag: Der gebürtige Ägypter Tarek Mohamed Abdelslam Sheble Mohamed  setzte den wegen einer Schulterverletzung seit Wochen gehandicapten Roland Schwarz von Beginn an mächtig unter Druck. Der Burghauser wehrte sich mit schmerzverzerrter Miene aber tapfer und verhinderte beim 0:14 den Vierer für den eingebürgerten Bulgaren. Runder lief es dagegen in der Greco-Klasse bis 71 kg für Witalis Lazovski, der Marc-Antonio von Tugginer gut bearbeitete und zwei Mal seitlich ausheben konnte. Der Deutsche Meister führte zur Pause mit 9:0 und im Lager der Gäste hoffte man schon auf vier Mannschaftspunkte. Der Köllerbacher kam jedoch im zweiten Abschnitt zurück, schaffte noch ein 6:9 und ließ so nur zwei Zähler  für Lazovski zu, der während der Woche bei einem kraftraubenden Lehrgang der Nationalmannschaft weilte.

Keinen guten Tag erwischte im  Freistil bis 80 kg der aufgerückte Johann Steinforth, der gegen Mihail Sava kein Land sah und nach diversen Beinschrauben schon vor Ablauf der ersten Runde die Segel streichen musste. Dabei ist der Rumäne auch nur ein Mann, der sonst bis 71 kg auf die Matte geht.  „Wir hatten nicht gedacht, dass Steinforth so unter die Räder kommt, sondern hatten eher gehofft, dass er den Kampf sogar gewinnen könne. Wenn da Khubezhty steht, geben wir nicht vier Punkte ab, sondern machen selber vier Punkte“, analysierte Maasch. Etwas mehr hatten sich die Gäste auch im Freistil-Weltergewicht  erwartet, in dem Soner Demirtas nicht über ein 7:0 gegen Andrij Shyyka hinauskam. Der bald 40 Jahre alte siebenfache Deutsche Meister,  beim KSV ein Vorbild an Einsatzfreude, zeigte in einem technisch starken Gefecht, dass er längst noch nicht zum alten Eisen zählt.

So hitzig wie der Kampfverlauf zwischen Andreas Maier und Ilir Sefai war, so umstritten fiel die 5:9 Niederlage des Burghauser Eigengewächses aus.

18.01.2020 21:00

Fiiiiinale!!! Burghausen trifft wie vor zwei Jahren auf den KSV Köllerbach

Es war deutlich leichter als erwartet: Mit einem souveränen 20:8-Erfolg über den ASV Mainz 1888 haben sich die Ringer des SV Wacker Burghausen die dritte Finalteilnahme in Serie gesichert und wollen jetzt gegen den KSV Köllerbach auch zum dritten Mal in Folge Deutscher Mannschaftsmeister werden. „Wir freuen uns auf die Neuauflage des Finales von 2017/18 und werden die beiden Kämpfe jeweils mit unserem bestmöglichen Kader bestreiten“, lässt Trainer Eugen Ponomartschuk keinen Zweifel an den Triple-Absichten. Die Köllerbacher haben sich nach der knappen 13:14-Heimniederlage gegen Nackenheim mit einem 16:12-Auswärtserfolg für die Endkämpfe qualifiziert und wurden damit ihrer klaren Favoritenrollen im oberen Ast des Tableaus gerecht.

Waren Viertel- und Halbfinale für die Wacker-Ringer unterm Strich Pflichtaufgaben, so wird es im Finale mit Sicherheit an Spannung nicht fehlen. Davon konnte am Samstag vor 880 Zuschauern in der Sportparkhalle nicht groß die Rede sein, denn schon nach der Waage sank der Stressindex bei den Gastgebern auf das Level eines normalen Bundesligakampfes: Gerade mal zehn Ringer-Punkte brachten die Mainzer auf die Matte, während die Gastgeber das Kontingent von 28 Punkten optimal ausschöpften. Hätten die Mainzer im Hinkampf ihre Bestaufstellung aufbieten können und ein knapperes Ergebnis herausgeholt, hätten sie am Samstag mit Sicherheit noch einmal alle Hebel in Bewegung gesetzt, so aber besetzten sie die meisten vakanten Ausländerstellen mit Eigengewächsen.

„Es ist ein bisschen zu leicht gewesen, deswegen fühlt es sich auch nicht ganz so gut an wie in den vergangenen Jahren“, fehlte Andi Maier der letzte Adrenalinkick, den er freilich in seinem Duell gegen Illir Sefai nicht vermisst hat. Denn der Mainzer konnte sich auch dank einer sehr ruppigen Ringweise mit etlichen Kopfstößen, die trotz Videobeweis vom Kampfgericht aus unerfindlichen Gründen nicht geahndet wurden, für seine Vorwochenniederlage revanchieren und holte im Greco-Leicht mit 9:5 einen von drei Siegen für die Gäste.

Ähnlich umkämpft war das Duell in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm, in der Cengizhan Erdogan zunächst mit 4:0 gegen Levan Kelekhsashvili in Führung ging, dann aber zwischenzeitlich den Faden verlor und mit 4:12 in Rückstand geriet. So sehr sich der Burghauser gegen den Weltklassemann aus Georgien in den letzten Kampfminuten auch mühte, am Ende musste Erdogan mit 6:12 seine allererste Niederlage nach zwei Jahren im Wacker-Trikot quittieren. Dass Eigengewächs Dominik Ratz, der den erkrankten Maxi Lukas in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm vertrat, gegen Ruhullah Gürler nicht über die Zeit kommen würde, war indes von vornherein klar.

Die wohl größte Willensleistung vollbrachte Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer mit seinem 2:1-Sieg gegen den dreimaligen Deutschen Meister Etka Sever. Frenetisch angefeuert von der eigens per Bus angereisten Hofer-Fangemeinde, drehte der Polizeibeamte nach einem 0:1-Rückstand noch den Kampf und revanchierte sich so für die 1:2-Niederlage vor Wochenfrist. Äußerst sehenswert war auch das Aufeinandertreffen von Kakhaber Khubezhty im Freistil-Mittel gegen den 20-jährigen Johannes Deml, das der Burghauser mit 18:6 für sich entscheiden konnte. Der zweimalige Deutsche Juniorenmeister konnte dabei sein Talent immer wieder aufblitzen lassen. Große Gegenwehr leistete der erst 18-jährige Ashot Shahbazyan im Freistil-Bantam, so dass sich Ahmet Peker mit einem 4:0-Punktsieg gegen den einen Kopf größeren Mainzer begnügen musste. Das Freistil-Schwergewicht war ebenfalls lange Zeit relativ ausgeglichen, doch in der Schlussphase drehte Erik Thiele gewaltig auf und landete noch einen klaren 9:2-Erfolg gegen Mannschaftskapitän Gabriel Stark.

Fabian Schmitt, Witalis Lazovski und Ali-Pasha Umarpashaev verbuchten hingegen gegen Ersatzkräfte die Maximal-Punktzahl, insbesondere das Fehlen von Timur Bizhoev brachte die Fans um den Genuss eines weiteren Weltklasse-Duells, wobei Umarpashaev auch gegen Wladimir Winter tief in die Trickkiste griff und einige artistische Zirkus-Nummern demonstrierte, die dem Gegner eindeutig zu hoch waren. Schmitt und Lazovski sammelten hauptsächlich mit spektakulären Würfen ihre Punkte, so dass sie trotz der Einseitigkeit ihrer Duelle viel Beifall einstreichen konnten.

Wermutsropfen: Zwar siegen die Wacker-Ringer deutlich, allerdings verletzte sich im Michael Widmayer im letzten Kampf und musste aufgeben.

12.01.2020 21:00

Burghauser Ringer dominieren gegen ersatzgeschwächten ASV Mainz 88 klar

Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben die Tür zum Finale um die Deutsche Mannschaftsmeisterschaft weit aufgestoßen. Dem Titelverteidiger gelang am Samstagabend ein 20:9-Auswärtserfolg beim ASV Mainz 1888 und darf somit weiter vom dritten Titel in Serie träumen. „Wir sind im Großen und Ganzen zufrieden. Wir haben uns einen Vorsprung erarbeitet, das war unser Ziel“, ordnet Matthias Maasch den Erfolg nüchtern ein. Von einer Entscheidung will der Wacker-Routinier allerdings nichts wissen: „Mainz wird im Rückkampf deutlich besser stehen. Ich glaube nicht, dass wir da gewinnen können. Wir müssen vielmehr schauen, dass wir unseren Vorsprung gut verwalten.“

Unmittelbar nach Kampfende verkündeten auch die Mainzer, dass sie die Flinte noch lange nicht ins Korn werfen werden, sondern im Rückkampf alles auffahren wollen, was zur Verfügung steht. Am Samstag fehlten den 88ern gleich mehrere Leistungsträger und so konnten sie auch nur 13 der erlaubten 28 Mannschaftspunkte nutzen. Maasch: „Die Olympischen Spiele werfen ihre Schatten voraus. Wir hatten auch einige Probleme bei der Aufstellung, konnten das aber besser kompensieren als die Mainzer.“ Immerhin 25 Punkte brachte die Aufstellung von Trainer Eugen Ponomartschuk auf die Wiegeliste, nicht dabei auf Seiten des SVW war Ali-Pasha Umarpashaev, der zeitgleich bei einem Turnier in der Türkei am Samstag ins Finale vorgedrungen ist.

Vor gut über tausend Zuschauern in der Sporthalle am großen Sand brachte Ahmet Peker im türkischen Duell gegen Bekir Sahin die Gäste dank einer sehr starken Leistung gleich mit einem Überlegenheitssieg in etwas mehr als vier Minuten eindrucksvoll in Front. Dagegen hatte Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht etwas Pech, denn im Kampf gegen Etka Sever fielen keine technischen Wertungen, am Ende lag jedoch der Mainzer mit 2:1 in Front. Einen ganz wichtigen Sieg für die Moral landete Andi Maier im Greco-Bantam gegen Ilir Sefai, gegen den er vor zwei Jahren in den Play-offs noch das Nachsehen hatte. Nach einem 0:4-Rückstand zur Pause drehte der Burghauser im zweiten Abschnitt mächtig auf, zog auf 7:4 davon und brachte den Vorsprung mit 7:6 über die Zeit. Erik Thiele war im Freistil-Halbschwer praktisch jederzeit Herr der Lage, führte schon 4:0 gegen Wladimir Remel, der jedoch im zweiten Durchgang ausgleichen konnte, ehe Thiele in der letzten Minute mit 6:4 den Sack zumachte. Nicht ganz zufrieden war man hingegen auf Seiten der Gäste mit der Ausbeute von Cengizhan Erdogan im Freistil-Leicht. Der gebürtige Russe verschlief gegen den lange verletzten Niklas Dorn die erste Runde, musste ein 0:4 beim Pausengong quittieren, konnte den Kampf aber noch drehen und sorgte mit einem 7:4-Sieg für die 8:1-Halbzeitführung der Oberbayern.

Was dann in den ersten drei Kämpfen nach der Pause geschah, war irgendwie absehbar, aber halt gar nicht nach dem Geschmack der Gastgeber, denn nun zog Burghausen mit drei vorzeitigen Siegen auf 20:1 davon. Erst zerlegte Roland Schwarz im Greco-Mittel Ercihan Albayrak in gut zwei Minuten mit 16:0, dann nahm Maasch Waldimir Winter in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm in fast der gleichen Zeit ebenfalls mit 16:0 auseinander, ehe Kakhaber Khubezhty Dzahn Bekir in eineinhalb Minuten mit 16:0 demontierte. „Das waren drei souveräne Pflichtsiege“, so Maasch. Dass Johann Steinforth im Freistil-Welter gegen den überragenden Russen Timur Bizhoev nicht über die Zeit kommen würde, war absehbar, ärgerlich hingen war, dass Michi Widmayer im Greco-Welter gegen Ruhullah Gürler nach knapp zwei Minuten wegen einer Schulterverletzung aufgeben musste. Maasch: „Wir hoffen jetzt alle, dass die Verletzung nicht so schlimm ist. Wir brauchen Michi sicher noch. Was Mainz in der Rückrunde draufhat hat, weiß man spätestens seit dem Sieg gegen Heilbronn m Viertelfinale.“

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