Aktuelle News - 1. Bundesliga

Denkbar unglücklich wie knapp unterlag Ramsin Azizsir dem 20 kg schweren Hühnen Franz Richter.

12.10.2020 21:00

Burghausens Ringer landen mit dem 16:5 in Markneukirchen den zweiten Saisonsieg

„Die Jungs haben alles reingehauen und haben durch die Bank überzeugt“, voll des Lobes für seine Mannschaft war Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk nach dem zweiten Sieg im zweiten Auswärtskampf der Ringer-Bundesliga Südost. Der dreifache Deutsche Meister setzte sich am Samstag mit 16:5 beim AV Germania Markneukirchen durch und behauptet so Platz zwei hinter dem ASV Schorndorf. „Als ich die Aufstellung von Markneukirchen gesehen habe, dachte ich, dass es ganz schön eng werden könnte“ so Ponomartschuk, der positiv überrascht war, dass sich seine Mannen der Aufgabe beim Aufsteiger so souverän entledigt haben.

Angesichts der Tatsache, dass die meisten seiner Athleten während der Woche im Trainingslager in Heidelberg und Aschaffenburg waren und dort in vier Tagen zum Teil acht schweißtreibende Einheiten absolviert haben, eine wahre Energieleistung. Vor 160 Zuschauern legte Givi Davidovi mit einem bis zur letzten Sekunde engagierten Auftritt gleich den Grundstein zum Sieg. Sieben-Punkte-Mann Razvan-Marian Kovacs hatte beim 2:8 wenig zu melden und so ist sich Ponomartschuk schon nach zwei Kämpfen sicher: „Givi ist eine sehr gelungene Verpflichtung. Obwohl er auch Gewicht machen muss, haut er bis zum Schlussgong immer alles raus.“

Nicht recht einverstanden war der Coach mit der Wertung des Schwergewichtkampfes, in dem Ramsin Azizsir über 20 Kilogramm Gewichtsnachteil hatte, aber trotzdem fünf Minuten den Kampf bestimmt hat. Dass Franz Richter schließlich mit einem 2:1 die Matte verlassen konnte, stieß im Wacker-Lager auf allgemeines Unverständnis. Weil aber Fabi Schmitt im Greco-Bantam Dustin Scherf aggressiv und zielstrebig bekämpfte, standen nach dessen souveränen 11:0-Sieg drei weitere Wertungspunkte auf dem Konto der Gäste, die nun 5:1 führten. „Fabi kann man um fünf Uhr morgens aufwecken und trotzdem ringt er sechs Minuten Vollgas.“

Nach anfänglich Problemen gegen den agilen Patryk Dublinowski fand Erik Thiele im Freistil-Halbscher immer besser in den Kampf und ließ dem eingedeutschten Polen letztlich beim 4:1 keine Chance. Wesentlich verbessert präsentierte sich Enes Akbulut trotz der 4:9-Niederlage im Freistil-Leicht gegen den Rumänen Stefan-Ionut Coman. Ponomartschuk: „Wir haben Enes gesagt, dass er mal auf sich und nicht auf die Mannschaft schauen soll. Das hat er sich zu Herzen genommen und einen guten Kampf gemacht.“

Etwas ausgelaugt vom Trainingslager kontrollierte Roland Schwarz im Greco-Mittel das Geschehen gegen Bogdan Eismont, forcierte aber nicht unnötig gefährliche Aktionen, sondern brachte den knappen 2:1-Erfolg sicher über die Runden. In der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm sprang Andi Maier kurzfristig für Witalis Lazovski ein, der nach dem Trainingslager ziemlich ausgelaugt war. Das Burghauser Urgestein konnte bei seinem Kaltstart den Gewichtsnachteil nicht richtig kompensieren und verlor etwas unglücklich mit 1:6. Die volle Punktausbeute fuhr dagegen Eduard Tatarinov in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm ein, der Julian Gebhard in etwas mehr als viereinhalb Minuten mit 15:0 abfertigte: „Edi hat alles super umgesetzt, was wir im Training besprochen haben und eine super Leistung gezeigt“, freut sich Ponomartschuk.

Wesentlich frischer als noch vor Wochenfrist präsentierte sich Neuzugang Ergün Aydin im Freistil-Welter bei seinem 6:1-Erfolg gegen Brian Bliefer, den er immer wieder unter Druck setzte und so die entsprechenden Punkte sammeln konnte. Auch Idris Ibaev konnte im abschließenden Greco-Welter seinen ersten Sieg für Burghausen unter Dach und Fach bringen: Gegen den immer noch voll austrainierten Christian Fetzer war er stets Herr im Ring und setzte sich trotz der Strapazen des Trainingslagers souverän mit 7:0 durch. Ponomartschuk: „Bei optimaler Vorbereitung wäre sein Sieg noch höher ausgefallen. Da bin ich mir sicher.“

Eine tolle Frühform bewies Erik Thiele, der mit einem technisch überlegenen Sieg zu überzeugen wusste.

05.10.2020 21:00

Starker Saisonstart der Wacker-Ringer - Burghausen gewinnt mit 7:16 in Kleinostheim

Die Ringer des SV Wacker Burghausen sind erfolgreich in die Saison gestartet: Der dreimalige Deutsche Mannschaftsmeister setzte sich in der DRB-Bundesliga Südost vor 500 Zuschauern beim SC Siegfried Kleinostheim mit 16:7 durch und konnte nach dem Umbruch mit den Abgang zahlreicher Spitzenringer der letzten drei Jahre gleich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken. Am kommenden Samstag steht der nächste Auswärtskampf beim AV Germania Markneukirchen auf dem Programm, der sich am Sonntag in Hösbach mit 18:8 behaupten konnte und so eine Duftmarke setzten konnte. Den Heimauftakt bestreitet die Staffel von Eugen Ponomartschuk und Matthias Maasch am 17. Oktober gegen den SV Johannis Nürnberg, der beim Top-Favoriten ASV Schorndorf eine 7:12-Niederlage einstecken musste.

„Wir sind selber ein wenig überrascht, dass wir so klar gewonnen haben, wissen das aber schon einzuordnen, weil Kleinostheim auch wichtige Ausfälle verkraften musste“, erklärt Maasch. Unter anderem mussten die „Warriors“ in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm auf Artur Tatarinov verzichten, der vor der Saison aus Hallbergmoos gekommen ist. Dagegen war dessen Bruder Eduard auf Seiten der Gäste dabei und feierte mit dem 5:2-Erfolg über Lucas Diehl, immerhin Deutscher Vizemeister 2018, einen erfolgreichen Einstand in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm. „Edi hat seine Sache gut gemacht“, lobte Maasch. Mit Givi Davidovi gelang auch einem weiteren Neuzugang eine erfolgreiche Premiere. Der Italiener lag in der Freistil-Eingangsklasse gegen den starken Niklas Stechele kurz vor der Pause mit 0:6 zurück, schaffte noch vor dem Gong den Anschluss und holte am Schluss ein 6:6, das aufgrund der letzten Wertung den Ausschlag für den Neu-Burghauser gab. Maasch: „Es war zu erwarten, dass es eng wird, aber Givi hat den Kampf stark gedreht.“

Nicht ganz so gut lief es für die beiden anderen „Neuen“, die sich mit Auftakt-Niederlagen abfinden mussten. So konnte sich der ehemalige Hallbergmooser Ergün Aydin im Freistil-Welter gegen Saba Bolaghi nur phasenweise so richtig in Szene setzen und musste eine 0:6-Niederlage quittieren. „Der erste Kampf nach so langer Pause und so viel Gewicht machen, ist immer hart und Bolaghi war an diesem Tag einen Tick stärker“, urteilte Maasch, der im Kampf von Idris Ibaev „zwei blöde Aktionen“ gesehen hat, „bei denen er Punkte gelassen und etwas die Linie verloren hat.“ Trotz der 6:14-Niederlage im Greco-Welter gegen Alexandrin Gutu ist Maasch zuversichtlich, dass sein Nachfolger in seine Fußstapfen wachsen kann: „Das wird nächste Woche schon sicherlich besser.“

Zum größten Teil in bärenstarke Form präsentierten sich die etablierten Wacker-Kräfte. So fertig Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht Jan Zirn, Deutscher Vizemeister 2019, gleich mal mit 8:0 ab. Maasch: „Das war super und war in dieser Höhe nicht zu erwarten gewesen.“ Auch Fabian Schmitt ließ im Greco-Bantam nichts anbrennen und landete einen klaren 5:1-Erfolg. „Fabian hat mit seinem Sieg gegen Ibrahim Fallacara untermauert, dass er in der Klasse bis 55 Kilogramm die Nummer eins ist“, freute sich Maasch, der Erik Thiele eine ganz starke Frühform attestierte. In letzter Sekunde machte Thiele nämlich im Freistil-Halbschwer seinen 15:0- Überlegenheitssieg gegen Kevin Schwäbe perfekt und brachte so als einziger Wacker-Ringer die Maximal-Punktzahl ein.

Mehr wäre für Enes Akbulut im Freistil-Leichtgewicht drin gewesen, in dem er sich Ilir Sefai mit 2:6 beugen musste. Maasch: „Enes hat sich zu wenig zugetraut, hat mit zu wenig Selbstvertrauen gerungen.“ Dagegen überzeugte Roland Schwarz im Greco-Mittel mit dem 2:1 gegen seinen Dauer-Konkurrenten Patrick Eisele auf ganzer Linie, so dass sich Maasch einen kleinen Seitenhieb nicht ganz verkneifen konnte: „Schon wieder hat Roland den Eisele besiegt, sicherlich ein Fingerzeig für den Bundestrainer, wer der Beste ist in der Klasse bis 77 Kilogramm ist.“

Den zweithöchsten Wacker-Sieg fuhr Witalis Lazovski in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm gegen Jason Martkgraf beim 12:0 ein, damit präsentierte sich der Ex-Trostberger in seinem ersten offiziellen Kampf nach seiner Schulteroperation schon wieder in blendender Verfassung.

Der erfolgreichste Burghauser Ringer aller Zeiten verabschiedet sich: Matthias Maasch beendete seine Karriere als dreifacher deutscher Einzel- und Mannschaftsmeister!

02.02.2020 21:00

Es ist vollbracht: Wacker-Ringer erfüllen sich den Triple-Traum

Mit einem am Ende ungefährdeten 19:10-Erfolg über den KSV Köllerbach krönten die Ringer des SV Wacker Burghausen eine überragende Saison und sicherten sich die dritte Deutsche Meisterschaft in Folge: Sektduschen, Konfetti-Regen ungezählte Erinnerungsfotos mit dem Meister-Pott und eine lange Feiernacht in der Sportparkhalle, die zum Bersten gefüllt war. Ein grandioses Event mit überragender Stimmung, bester Unterhaltung und absolutem Spitzensport. „Ziel erreicht, Auftrag erfüllt, einfach nur schön“, freute sich Abteilungsleiter Jürgen Löblein nach dem erneuten Coup, den Bürgermeister und Förderer Hans Steindl schon im Herbst postuliert hatte.

DRB-Präsident Manfred Werner sprach von einem „Finale auf höchstem Niveau“ und freute sich über eine „gelungene Veranstaltung und einen tollen Endkampf mit einem würdigen Meister.“ In den übervollen Freudenbecher mischten sich freilich auch ein paar Abschiedstränen, beendeten doch Ikone Matthias Maasch und Anton Losowik an diesem Abend ihre aktive Laufbahn. Dass sich wegen der Verabschiedung von Maasch, den Werner als Aushängeschild für den deutschen Ringsport würdigte, der Kampfabend um einige Minuten verzögerte, ist die eine Sache, dass das Wettkampfgericht um Mattenpräsident Uwe Manz deswegen aber eine Anzeige wegen verspätetem Kampfbeginn erstattet, erscheint allerdings schon arg unverhältnismäßig.

Die Spannung nach dem knappen Hinkampf-Sieg des Titelverteidigers wuchs vor dem öffentlichen Wiegen ins schier Unermessliche, hatten die Saarländer gefühlt ihren gesamten Kader mit nach Burghausen gebracht. Doch schon nach der Waage rechneten sich die Wacker-Verantwortlichen gute Chancen aus, brachten die Köllerbacher eine Mannschaft auf die Matte, die nur 21 statt der erlaubten 28 Ringerpunkte ausschöpfte. Und es ging dann auch gleich bestens los, denn Fabian Schmitt, der im Februar zur EM nach Rom darf, legte zehn Sekunden vor Kampfende einen 17:0-Überlegenheitssieg gegen Steven Ecker aufs Parkett, nachdem er zur Pause nur knapp mit 3:0 geführt hatte. Den nahezu unbezwingbaren Oleksandr Khotsianivkyi ließ das Burghauser Trainerteam um Eugen Ponomartschuk „leer“ laufen, gegen Ukrainer stellte sich der chancenlose Leo Kahric aus dem Bayernliga-Team uneigennützig in den Dienst der Mannschaft und reduzierte mit seinem Kurzeinsatz zusätzlich die Ringerpunkte um zwei Zähler, so dass die Crème de la crème der internationalen Wacker-Stars aufgeboten werden konnten. Stammkraft Erik Thiele war indes überhaupt nicht böse, dass er zum Zuschauen verurteilt wurde: „Ich bin noch leicht am Knie verletzt, mein Einsatz wäre auch nicht sinnvoll gewesen, weil man nicht sagen hätte können, ob ich gegen diesen Bären von Menschen über die Zeit gekommen wäre.“

Einen echten Krimi mit extrem vielen Aktionen boten Ahmet Peker und der Ex-Burghauser Mikyay Naim dem begeisterten, trommelnden und klatschenden Publikum, das einen ohrenbetäubenden Freudenlärm veranstaltete. Peker gelang drei Sekunden vor Schluss noch eine Viererwertung zum vermeintlichen 12:11-Sieg, doch nach dem Videobeweis erkannte das Kampgericht zum deutlichen Unwillen der Burghauser Fans noch eine Zweierwertung von Naim, der damit zum 13:12-Sieg erklärt wurde. Dass Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer verloren Boden gegen Kilian Markus Schäfer wieder gutmachen würde, war so gut wie ausgemachte Sache und der Hofer Publikumsliebling, der über 60 eigene Fans mitgebracht hat, erfüllte in etwas mehr als drei Minuten mit drei Würfen die Vorgaben bei seinem 15:0-Erfolg. Zur Hälfte der Kämpfe lag Köllerbach beim Zwischenstand von 8:8 aber noch ganz gut im Rennen, musste Andi Maier dem dreifachen Deutschen Meister Etienne Kinsinger einen 8:0-Sieg zugestehen.

Hochdramatisch und auf absolutem Weltklasse-Niveau ging es nach der Pause weiter: Was Kakhaber Khubezhty gegen Piotr Ianulov und Magomedmurad Gadzhiev gegen Mihail Sava präsentierten, hätten auch WM-Endkämpfe sein können. Gegen den Rumänischen Vize-Europameister Ianulov erkämpfte Khubezhty in letzter Sekunde ein 2:2 und gewann dank der letzten Wertung. Gadzhiev fügte dem in zwölf Saisonkämpfen ungeschlagenen Bulgaren Sava eine 0:3-Niederlage zu, so dass das Momentum zugunsten der Gastgeber ausschlug. Und so konnte Roland Schwarz in der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm gegen den aufgerückten Marc-Antonio von Tugginer mit einem 15:0-Sieg innerhalb der ersten Runde den Sack bereits zumachen. „Das war eigentlich gar nicht so geplant“, erklärte Ponomartschuk, der gedacht hätte, dass die Entscheidung erst in einem der beiden letzten Duelle fallen würde.

Nach über 200 Bundesligakämpfen ging Maasch dann gegen Timo Badusch zum letzten Mal in seiner überaus erfolgreichen Karriere auf die Matte – ein echter Gänsehaut-Moment. Ein Sieg zum Abschluss war ihm allerdings nicht mehr vergönnt, Badusch setzte sich nach Videobeweis 8:1 durch, ehe Soner Demirtas den 39-jährigen Altmeister Andrij Shyyka beim 15:0 regelrecht zerstörte. „Er war letzte Woche mit seiner Leistung selbst nicht zufrieden, jetzt hat er alles in den Kampf gelegt und sein wahres Potenzial gezeigt“, so Maasch, der die Willenskraft des dreimaligen Europameisters stellvertretend für die Moral und den Zusammenhalt der Mannschaft anführte, die im Saisonverlauf oft nicht entscheidend gefordert wurde, dennoch aber immer Bestleistungen abrief – aus diesem Holz sind Meister geschnitzt.

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