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Fabian Schmitt setzte sich im Schlüsselkampf gegen den Italiener Jacopo Sandron durch.
Fabian Schmitt bringt Wacker-Ringer in Nürnberg auf die Siegerstraße
Ausgerechnet der Ex-Nürnberger Fabian Schmitt war es, der am Samstag den überraschend deutlichen 19:8-Sieg des SV Wacker Burghausen zum Start in der Ringer-Bundesliga Südost auf den Weg brachte. Im dritten Kampf des Abends landete Schmitt im Greco-Bantam einen klaren 8:1-Erfolg gegen den Italiener Jacopo Sandron. „Ein absolut überraschend deutliches Ergebnis, mit dem wir so nicht gerechnet hatten“, bilanzierte Burghausens Ringer-Legende Matthias Maasch, der auch insbesondere die Leistung von Schmitt herausstrich.
„Das war der Knackpunkt, der alles für uns ins Rollen gebracht hat, bester Mann, der eine sensationelle Leistung abgerufen hat.“ Sandron war immerhin 2019 Dritter Europameister in der Gewichtsklasse oberhalb von Schmitt. „Wie Fabian hier die körperlichen Nachteile mit Einsatzwille, Charakter und Herz wettgemacht hat, war wirklich absolut überragend“, so Maasch.
In der Eingangsklasse kassierte Eigengewächs Erwin Kobsar gegen den Kasachen Yelaman Kadyrseit die erwartete Niederlage, im Greco-Schwergewicht hatten sich die Gäste durch Nikoloz Kakhelashvili eigentlich vier Punkte erhofft, doch Erkan Celik wehrte sich gut, so dass sich der eingebürgerte Italiener in Burghauser Diensten mit einem 11:1 und drei Mannschaftspunkten begnügen musste.
Voll eingeschlagen hat Neuzugang Akhmed Adamovich Magamaev im Freistil-Halbschwer gegen Johannes Mayer, amtierender Vize-Europameister der Junioren. Magamaev setzte sich nach sechs Minuten mit 10:0-Punkten durch und verbuchte drei Mannschaftspunkte für Wacker: „Dass er ihn so souverän abtropfen lässt, damit war eigentlich auch nicht zu rechnen.“
Im letzten Kampf vor der Pause hatte der Olympia-Fünfte Iszmail Muszukajev mit Maximilian Gerlach im Freistil-Leicht überhaupt keine Probleme: „Da hat er sich gespielt und technisch überlegen souverän vier Mannschaftspunkte für uns gemacht“, erklärte Maasch. Nach der Pause lief es zunächst nicht ganz nach Wunsch, denn Roland Schwarz führte im Greco-Mittel gegen Nürnbergs Neuzugang Istvan Levai mit 2:1, wurde dann bei einem Ausheber gekontert und verlor danach etwas die Linie. „Das 10:2 für Levai entspricht überhaupt nicht dem Kampfverlauf. Roland hat vielleicht etwas zu viel Risiko genommen, das war bitter, aber Roland ist nach seiner Wirbelsäulen-Operation und seiner Corona-Erkrankung auf einem guten Weg. Die Niederlage ist nicht so tragisch, das hätte auch ganz anders ausgehen können“, ist sich Maasch sicher.
Aber schon im nächsten Kampf überraschten die Gäste wieder, denn Witalis Lazovski landete in der Greco-Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm gegen Deniz Menekse einen ungefährdeten 8:0-Sieg, der in dieser Höhe auch nicht zu erwarten war, hatte Lazovski doch den letzten Vergleich gegen Menekse noch verloren. Gut verkaufen konnte sich auch Eduard Tatarinov in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm gegen Andreas Walter, der jedoch zwei Beinangriffe durchbrachte und so beim 4:2 einen Mannschaftspunkt für die Nürnberger Grizzlys rettete.
In den beiden abschließenden Weltergewichtskämpfen hatten dann wieder die Wacker-Ringer die Oberhand. Im freien Stil musste sich Ali-Pasha Umarpashaev mit Tim Müller auseinandersetzen, der letzte Saison Ergün Aydin technisch überlegen pulverisiert hat. Am Ende setzte sich der Burghauser souverän mit 10:4 durch und verbuchte zwei Mannschaftspunkte, denen Idris Ibaev zwei weitere hinzufügte: Er bezwang Ex-Europameister Istvan Levai, gegen den er letzte Saison noch 0:5 verloren hat, mit 8:1. „Daran sieht man, dass sich Idris durch das Jahr Training in Burghausen sehr gut entwickelt hat und wir mit ihm auf einem sehr guten Weg sind“, erklärte Maasch, der zufrieden zusammenfasste: „Bei der Aufstellung haben wir mit den vier Athleten, die wir auf den Ausländerpositionen eingesetzt haben, alles richtig gemacht und so ist ein in dieser Höhe nicht für möglich gehaltener Sieg herausgesprungen.“

Weitere spektakuläre Auftritte von Fabian Schmitt wird es in dieser Saison nicht mehr geben.
Bundesliga-Saison mit sofortiger Wirkung abgebrochen
Lieber ein Ende mit Schrecken als Schrecken ohne Ende – eine Floskel, die nun leider auch auf die gesamte Ringer-Bundesliga Anwendung findet. Am vergangenen Freitag kam es zur entscheidenden Videokonferenz zwischen dem Deutschen Ringerbund und Vertretern der noch verbliebenen Vereine. Zur Wahl standen drei Szenarien: Durchsetzung einer vierwöchigen Pause analog zum im November kommenden Lock Down, ein konsequentes Weiterringen ohne Zuschauer oder der sofortige Abbruch der Ringer-Bundesliga.
Am Ende entschieden sich von den teilnehmen elf Vereinen deren sechs für den Abbruch und fünf für eine vierwöchige Pause. Somit wurde die Mindestanzahl von acht Vereinen, die man für die Durchführung einer Endrunde benötigt, nicht erreicht. In Folge dessen wird die Bundesligasaison 2020 nicht fortgesetzt.
„Es ist schade, dass wir die Saison nicht zu Ende bringen können, aber aus momentaner Sicht wäre es wirklich schwierig gewesen, bis zu einer Endrunde durchzukommen. Ohne Zuschauer wäre eine Saison für uns auch nicht weiter finanzierbar gewesen. Wir haben in Folge der Abwägung aller relevanten Aspekte, vor allem aber im Hinblick auf die Gesundheit der Sportler, der freiwilligen Helfer und der Zuschauer uns dazu entschieden, gegen die Fortsetzung der Saison zu stimmen. An Euch alle, die Ihr uns in dieser schweren und unplanbaren Zeit, mit so viel Herzblut beigestanden habt: Vielen Dank für Euer Engagement und Eure Unterstützung in der Abteilung. Unser besonderer Dank gilt unseren Sponsoren und der Stadt Burghausen, die uns wie seit Jahren großzügig unterstützt haben.“, so Abteilungsleiter Jürgen Löblein.
Auch Florian Geiger, seines Zeichens kommissarischer Vizepräsident Bundesliga im DRB, findet trotz des Bedauerns zur Absage der Bundesliga doch noch positive Dinge, die er in einem Rundschreiben an die Bundesliga Vereine zum Ausdruck brachte. „Auch wenn wir letztendlich durch die ständig schlechter werdenden pandemiebedingten Rahmenbedingungen in die Zone und dann ins Aus geschoben wurden, bleibt zu bilanzieren, dass die demokratische Einbeziehung aller beteiligten Vereine, die von der anfänglichen Entscheidung, die Herausforderung des Bundesligaringens unter dem Einfluss von Corona anzunehmen, bis hin zum gemeinschaftlich getragenen Abbruch, erfolgreich war und durchaus als Blaupause für die zukünftige Durchführung der Bundesliga dienen kann.“, so Geiger, der das durchgeführte Prinzip durchaus auch für die Zukunft für tragbar und wünschenswert hält. „Dieser Ansatz, der ausschließlich auf Freiwilligkeit basierte, wurde in ganz Sportdeutschland mit Aufmerksamkeit und kritischem Blick beobachtet. Aber die Ringerfamilie ist zusammengestanden und hat - allen Widerständen und Unkenrufen zum Trotz - attraktive Kämpfe auf den deutschen Matten geboten. Dafür bedanke ich mich herzlich bei allen beteiligten Sportlern, Funktionären und den Sponsoren, die dies gegen erhebliche Widerstände ermöglicht haben.“
Wie es nun in Zukunft mit dem Ringsport in Deutschland weitergehen wird? Da im November der Trainings- sowie der gesamte Sportbetrieb ruhen wird, folgt nun erst einmal die auferlegte Zwangspause für alle Athleten. Anschließend gilt es in enger Abstimmung zwischen Verband, Vereinen sowie politischen und medizinischen Institutionen ein tragbares Konzept für die Bundesligasaison 2021 zu erstellen, wobei die größte Hoffnung auf der Fertigstellung eines effektiven Impfstoffs liegt.

Auch der Kampf gegen Schorndorf musste kurzfristig abgesagt werden.
Ringer-Heimkampf am Sonntag gegen Schorndorf abgesagt
Der für kommenden Sonntag geplante Heimkampf der Burghauser Ringer gegen den ASV Schorndorf ist abgesagt! Die kurzfristige Absage resultiert aus dem Erstkontakt einer Person aus dem Umfeld des Burghauser Ringer-Kaders mit anderen Corona-Infizierten. In Folge des sog. „K1-Kontakts“ begab sich der Betroffene umgehend in häusliche Quarantäne. Da mit dem Testergebnis nicht vor Freitag zu rechnen sei und zudem noch weitere Testergebnisse aus dem Burghauser Kader ausstehen, kann Stand jetzt somit nicht sichergestellt werden, dass im Burghauser Kader bzw. in dessen Umfeld keine weiteren Corona-Fälle vorliegen. Eine Absage des Heimkampf gegen Schorndorf ist somit unumgänglich.
Alle bereits erworbenen Tickets behalten Ihre Gültigkeit. Sobald ein Ausweichtermin gefunden und fixiert ist, wird dieser über die bekannten Kanäle (Homepage, Facebook und Presse) bekannt gegeben. Noch nicht final geklärt ist hingegen die möglicherweise ebenfalls notwendige Terminverschiebung des nächsten Heimkampfs gegen Kleinostheim, der für 08.11.2020 angesetzt war. Eine generelle Entscheidung für den weiteren Saisonverlauf wird in den nächsten Tagen in Abstimmung der teilnehmenden Vereine und dem Deutschen Ringerbund erfolgen.