Aktuelle News - 1. Bundesliga

Ali Umarpashaev rückte in die 80kg-Klasse auf, siegte aber auch dort ungefährdet und vorzeitig.
Ungefährdeter 21:6-Sieg bei der RKG Reilingen/Hockenheim mit sieben Einzelsiegen
Die Bundesliga-Ringer des SV Wacker Burghausen sind nach vier Kämpfen in der Gruppe Südost weiter ungeschlagen und führen nach dem 21:6-Sieg bei der RKG Reilingen/Hockenheim die Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung auf den ASV Schorndorf an. Insgesamt feierte die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk beim dritten Auswärtskampf der Saison sieben Einzelerfolge, kommenden Samstag steht Wacker der zweite Heimkampf ins Haus, Gegner ist dann Schlusslicht SRC Viernheim.
In der gut besuchten Fritz-Mannherz-Halle legten die Gäste gleich mit zwei Siegen los, gegen den jungen Türken Halil Gökdeniz spielte Givi Davidovi seine ganze internationale Erfahrung aus und ließ beim 7:1-Erfolg nichts anbrennen. Der Arbeitstag von Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht gegen RKG-Urgestein Erik Offenloch dauerte nur knapp drei Minuten. Bei seiner Bundesliga-Premiere musste der 120-Kilo-Mann der Kurpfälzer nach zwei Bodenlagen die technische Überlegenheit von Azizsir anerkennen.
Mit dem Russen Elchin Ibragimov bekam Fabi Schmitt im Greco-Bantam einen ganz harten Brocken vorgesetzt, der schnell mit 8:0 in Führung ging, wobei Ponomartschuk bei der zweiten Viererwertung nur zwei Punkte gesehen haben will. Mit großem Willen und viel Energie kämpfte sich Schmitt zurück und hätte wohl auch gewonnen, wenn der Kampf noch 30 Sekunden länger gewährt hätte – so aber brachte Ibragimov einen knappen 9:8-Sieg ins Ziel. Neuzugang Akhmed Adamovich Magamaev feierte im Freistil-Halbschwer bei seinem dritten Einsatz seinen dritten Sieg, da konnte sich Junioren-Vize-Europameister Joshua Morodion noch so nach der Decke strecken, am Ende musste er mit 1:8 seine erste Saisonniederlage quittieren.
Der letzte Kampf vor der Pause war zugleich der erste Saisonauftritt von Enes Akbulut, der seine Nominierung im Freistil-Leicht mit einer starken Leistung dankte. Gegen den erfahrenen Moldawier Igor Chichioi machte Akbulut einen taktischen klugen Kampf, machte so gut wie keine Fehler und setzte sich so mit 4:3 etwas überraschend durch. Einen deutlich schwereren Stand hatte Roland Schwarz im Greco-Mittel gegen den mittlerweile 35-jährigen Jan Fischer, der seine körperliche Überlegenheit und seine ganze Routine ausspielte – am Ende musste sich Schwarz mit 1:7 geschlagen geben.
Leichtes Spiel hatte dagegen Witalis Lazovski in der 71-Kilogramm-Klasse, in der er Robin Layer deutlich dominierte und technisch überlegen nach zweieinhalb Minuten als Sieger feststand. Ali-Pasha Umarpashaev, der immer besser in Form kommt, rückte in Reilingen in die Freistil-Klasse bis 80 Kilo auf und hatte dort mit Thilo Dicker keine Probleme, auch er gewann nach zweieinhalb Minuten dank technischer Überlegenheit.
Wie schon zuletzt gegen Lichtenfels, durfte Mansur Dakiev auch in Reilingen ran, diesmal in seinem angestammten Freistil-Weltergewicht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fasste er mit zunehmender Dauer mehr Selbstvertrauen und hielt bei der 2:11-Niederlage ganz gut mit – klar fehlt ihm auf dem Level noch die Erfahrung, aber die Ansätze sind da. Im abschließenden Greco-Welter empfahl sich der starke Idris Ibaev mit einem Überlegenheitssieg nach 3:30 Minuten gegen Alexander Zentgraf für die U23 WM in Belgrad.

Spektakuläre Würfe zeigte Ramsin Azizsir im Schwergewicht bei seinem Saisondebut.
Wacker-Ringer lassen Lichtenfels abprallen und sind weiter ungeschlagen
Die Ringer des SV Wacker Burghausen sind in der noch jungen Saison der DRB-Bundesliga Südost aktuell das Maß der Dinge: Die Mannschaft von Trainer Eugen Ponomartschuk feierte nach der WM-Pause einen überraschend klaren 21:8-Erfolg gegen den AC Lichtenfels und somit nach zwei Auswärtssiegen eine gelungene Heimpremiere. Damit grüßt die Burghauser Bundesligastaffel weiterhin von der Tabellenspitze der Bundesliga Südost.
„Es hat alles gut geklappt, auch wenn sich einige Zuschauer wegen der 3G plus-Regelung furchtbar beschwert haben. Aber wir haben uns für diese Variante entschieden, um sowohl den Athleten, als auch den Fans eine sichere Veranstaltung ohne große Einschränkungen zu bieten“, erklärte der jüngst wiedergewählte SVW-Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der in allen Belangen zufrieden war: „350 Zuschauer haben für eine sehr gute Stimmung gesorgt, fast alle Kämpfe waren spannend und hochklassig zugleich.“ Auch der sportliche Leiter Matthias Maasch war von der Leistung der Wacker-Athleten angetan: „Ich bin erneut ehrlich überrascht, dass wir wieder so klar gewonnen haben. Das konnte man jedenfalls im Vorfeld nicht absehen.“ Zum deutlichen Erfolg trugen gleich mehrere Faktoren bei: Zum einen ging die aus der Not geborene Aufstellungsvariante mit Eduard Tatarinov im Halbschwergewicht voll auf, zum anderen gelangen Givi Davidovi und Idris Ibaev Siege, die man wahrlich nicht erwarten konnte.
Davidovi lieferte sich in der Freistil-Eingangsklasse mit dem Ex-Burghauser Ahmet Peker ein Duell auf Messers Schneide, in dem der Italiener 3:0 führte, ehe Peker auf 3:2 herankam und eine Schlussoffensive startete, die der Burghauser aber abwehren konnte. „Unfassbar“, befand Maasch voller Hochachtung. Und so ging Burghausen mit einer 1:0-Führung ins Rennen, das Ramsin Azizsir im Greco-Schwergewicht nach langer Verletzungspause erfolgreich fortführte. Gegen den über zwölf Kilogramm schwereren Karl Marbach punktete der ehemalige Hofer mit zwei schönen Kopfklammern und setzte sich trotz Trainingsrückstand mit 9:1 durch.
Einen kleinen Dämpfer mussten die Hausherren im Greco-Bantam einstecken, in dem Fabian Schmitt gegen Ömer Halil Recep sicher mit 3:0 in Front lag, ehe der Burghauser durch eine sonderbare Schiedsrichterentscheidung ins Hintertreffen geriet, am Schluss viel Risiko nahm und mit 6:11 unglücklich das Nachsehen hatte. Tatarinov machte mit einer technisch überzeugenden Darbietung im Freistil-Halbschwer den Gewichtsnachteil gegen Darius Mayek von über zehn Kilogramm locker wett und legte seinen Kontrahenten beim Stand von 12:0 nach einer guten Minute auf die Bretter. Länger brauchte diesmal im Freistil-Leicht Izmail Muzukajev für seinen dritten vorzeitigen Sieg im dritten Kampf. Bastian Hofmann überraschte den Wahl-Ungarn gleich zu Beginn, doch das waren die einzigen Punkte für den Lichtenfelser, der nach vier Minuten mit 2:17 die Segel streichen musste.
Der frisch gebackene WM-Dritte Roland Schwarz brachte im Greco-Mittel eine 5:0-Führung gegen den körperlich robusteren Hannes Wagner im Duell deutscher Weltklasse-Athleten nicht über die Zeit und musste sich nach den WM-Strapazen mit 5:9 geschlagen geben, fehlendes Terrain machte aber Witalis Lazovski in der Greco-Klasse bis 71 Kilogramm mit einer konzentrierten Leistung gegen Niklas Ohff wieder wett, den er nach Punkten 4:0 bezwang. Bundesliga-Luft schnuppern durfte in der Freistil-Klasse bis 86 Kilogramm Mansur Dakiev aus dem Burghauser Bayernligateam. Der Weltergewichtler musste aber nach einer Serie von Beinschrauben die Überlegenheit von Marcel Berger kurz nach der Pause anerkennen.
In den abschließenden Weltergewichten fuhr Ali-Pasha Umarpashaev mit Krum Chuchurov in 1:41 Minuten eine kurze Schlittenrunde zum 16:0, dass Ibaev Can Selcuk im Greco-Welter mit 10:1 besiegen konnte, war völlig überraschend. Der Lichtenfelser, der schon Dreifach-Weltmeister Frank Stäbler bezwungen hat, konnte sich zunächst überhaupt nicht entfalten, als er sich endlich in den Kampf reingebissen hatte, wurde auch er Opfer einer kuriosen Schiedsrichter-Wertung, die aber die Leistung von Ibaev nicht schmälern soll.

Akhmed Magamaev wurde im Halbschwergewicht zum entscheidenden Matchwinner.
Mit Willenskraft: Burghausen gewinnt in Schorndorf mit 11:14
Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben einen optimalen Saisonstart hingelegt und führen nach zwei Kämpfen die Bundesliga Südost mit vier Punkten an. „Wir sind extrem froh, dass es so gut geklappt hat“, sagt Burghausens ehemaliges Aushängeschild Matthias Maasch, der jedoch nach dem 14:11-Sieg darauf verwies, dass der Erfolg aufgrund der dünnen Personaldecke auf letzter Rille eingefahren wurde: „Wir sind froh, dass wir jetzt bis zu unserem ersten Heimkampf am 16. Oktober gegen Lichtenfels drei Wochen Pause haben, vielleicht lichtet sich ja bis dahin das Lazarett etwas.“
Die Gäste verbuchten einen optimalen Start in den Kampfabend, zumal Givi Davidovi in der Freistil-Eingangsklasse den jungen Deutsch-Italiener Georgios Scarpello nach 4:35 Minuten technisch überlegen abfertigen konnten. „Das hätten wir in dieser Höhe nicht erwartet, für uns der perfekte Start“, so Maasch, der wusste, dass im Greco-Schwergewicht nichts zu holen sein würde. Aufgrund kurzfristiger Verletzungen mussten die Gäste Zihni Kührsat aus der 2. Mannschaft gegen Jello Krahmer aufbieten, der natürlich gegen den Top-Mann der Schorndorfer keine Chance hatte und nach einer halben Minute aufs Blatt ging.
Fast erwartungsgemäß gingen die Gastgeber nach dem dritten Kampf des Abends in Führung, in dem der rumänische Olympia-Teilnehmer Razvan Arnaut gleich richtig loslegte und schon zur Pause mit 4:0 in Führung lag. Doch Fabian Schmitt stellte sich immer besser auf seinen Kontrahenten ein und verkürzte bis auf 4:3. Fast hätte der Ex-Nürnberger noch den Kampf gedreht, am Ende gab es nur einen Mannschaftspunkt für Schorndorf.
Akhmed Magamaev wurde dann im Freistil-Halbschwer früh zum Matchwinner für den dreimaligen Mannschaftsmeister. Der Burghauser setzte nach einer bärenstarken Leistung gegen den Türken Fatih Yasarli mit 7:4 durch und sicherte dem SVW zwei Mannschaftspunkte. Maasch: „Das war überragend und im Nachhinein betrachtet wohl der wichtigste Sieg.“
Einen Pflichtsieg landete Iszmail Muszukajev im Freistil-Leicht gegen Oliver Müller, den er nach etwas mehr als fünf Minuten technisch überlegen besiegen konnte. Anders die Situation in Greco-Mittel, in dem Roland Schwarz seine 3:0-Führung aus der ersten Runde gegen Nico Brunner taktisch clever verteidigte und schließlich einen 3:1-Sieg feierte, der den Gästen einen weiteren Mannschaftspunkt eintrug.
Auch Witalis Lazovski konnte in einem weitgehend offenen Kampf gegen Vize-Europameister Iuri Lomadze überzeugen, konnte den Schorndorfer sogar zwei Mal ausheben, dabei aber nicht die nötigen Punkte einfahren, so dass sich der Favorit mit 5:1 behaupten konnte. Eduard Tatarinov musste dem abgezockten Ex-Burghauser Benjmin Sezgin in der Freistil-Klasse bis 80 Kilogramm das Feld überlassen, konnte die Niederlage beim 0:4 aber in Grenzen halten.
Den Deckel machte schließlich Ali-Pasha Umarpashaev im Freistil-Welter drauf: Beim 10:1 gegen Shamil Ustaev, der für Deutschland zur WM fährt, spielte der Wahl-Burghauser seine ganze Klasse aus und sicherte vorzeitig den Sieg: Wie Schmitt, Schwarz und Lazovski musste auch Idris Ibaev im letzten Kampf des Abends ein wenig den Strapazen der harten Trainingswoche in Dänemark Tribut zollen. Der Ex-Schorndorfer konnte die erste Bodenlage gegen Ilie Cojocari abwehren und den Rumänen danach selber ausheben, doch mit zunehmender Kampfdauer setzte sich Cojacari besser in Szene und konnte mit einem Ausheber den Kampf mit 7:3 zu seinen Gunsten entscheiden.