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Talha Yilmaz und Timur Muhametow bestritten ihre ersten Deutschen Meisterschaften.
Fünfter Platz auf Deutschen U14-Meisterschaften für Debütant Talha Yilmaz
Aller Ehren wert war der Auftritt von Talha Yilmaz bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften der U14-Altersklasse: nach zwei Siegen und zwei knappen Niederlagen belegte das Burghauser Nachwuchstalent bei seiner ersten Teilnahme an Deutschen Meisterschaften in der Gewichtsklasse bis 35kg den guten fünften Platz. Noch vielmehr als das solide Ergebnis überzeugte der Nachwuchsringer durch seine abgerufenen Leistungen, mit denen er jeden Gegner ans Limit brachte.
Gleich zum Turnierbeginn brachte die Losfee augenscheinlich kein Glück für den Burghauser, denn mit Felix Heindl (SV Untergriesbach) wurde Talha Yilmaz nicht nur sein insgeheimer „Angstgegner“ zugelost, sondern auch der amtierende Bayerische Meister, dem er bereits Mitte Februar im Finale bayerischen Landesmeisterschaften mit 5:1 unterlegen war. Doch an diesem Tag sollte sich das Blatt zu Gunsten des Burghausers wenden: nach anfänglichem Abtasten beider Athleten ging Heindl in Folge einer angeordneten Bodenlage mit 0:1 in Führung. In der zweiten Runde setzte der Untergriesbacher zu hektischen und ungestümen Angriffen an, die Yilmaz in der bestmöglichen Art und Weise, nämlich mit blitzsauberen Techniken, zu kontern wusste. Nach zwei Armdrehschwüngen wendete er schnell das Blatt zu seinen Gunsten und gingt mit 4:1in Führung. Diese konnte er im weiteren Kampfverlauf gelang ihm noch ein sehenswerter Wurf aus der Kopfklammer sowie ein Durchdreher, wodurch er den Punktestand auf 11:1 hochschraubte und sich den vorzeitigen Sieg sicherte.
Im zweiten Kampf wartete mit Raphael Beck (TSV Herbrechtingen) ein Vertreter Württembergs, an dem sich der Burghauser förmlich die Zähne ausbiss. Nach einem Armzug ging Yilmaz in der ersten Minute mit 2:1 in Führung, doch nach einem abgefangenen Überwurf zwang Beck den Burghauser in die gefährliche Lage und ging selbst mit 2:5 in Front. Wenngleich Yilmaz in dieser gefährlichen Situation die drohende Schulterniederlage abwenden konnte, konnte er den Rückstand im zweiten Kampfabschnitt nicht mehr drehen, nachdem sein Gegner diesen noch auf 2:6 ausbauen konnte. Und auch im dritten Pool-Kampf traf Yilmaz auf einen weiteren Württemberger, den groß gewachsenen Chris Abramek, der zum engeren Kreis der Turnierfavoriten zählte. Wie schon zuvor versuchte Yilmaz über Schwunggriffe zum Erfolg zu kommen, doch schon nach wenigen Sekunden befand er sich mit 0:4 in Rückstand, nachdem seinem Gegner ein Kopfzug gelungen war. Im weiteren Kampfverlauf ging es anschließend hin und her: Beim Stand von 0:6 gelang Yilmaz selbst ein sehenswerter Kopfzug, der ihn auf 4:7 heranbrachte. Nach einem weiteren Schwunggriff verkürzte er den Rückstand sogar noch auf 6:7, bevor ein abgefangener Hüftangriff die Entscheidung zu Gunsten Abrameks brachte – am Ende stand aus Sicht des Wackerianers eine 7:11 Punktniederlage zu Buche. In den Finalkämpfen traf Talha Yilmaz anschließend auf den Sachsen Nick Barsch, mit dem er kurzen Prozess machte: nach einem Dreher aus der Kopfklammer heraus schien zuerst sein Gegner die besseren Karten zu haben, nach einem enormen Kraftakt gelang es Yilmaz schließlich, seinen Gegner auf beide Schultern zu legen und damit den fünften Rang des Gesamtklassements einzunehmen.
Weniger gut verliefen die nationalen Titelkämpfe für den zweiten Burghauser Starter Timur Muhametow, der im Limit bis 52kg an den Start ging. In der am stärksten besetzte Gewichtsklasse war auch ihm das Losglück nicht hold: Bei seinen beiden Auftritten hatte er es mit dem späteren Deutschen Meister Richard Adam Weigandt (KFC Leipzig) und dem späteren Viertplatzierten Levent Ay (SV Triberg) zu tun. Gegen beide übermächtigen Gegner gab es für Muhametow an diesem Wochenende nichts zu holen – mit jeweils 0:10 musste sich der Burghauser zweimal vorzeitig geschlagen geben.

v.l.: Tibor Tabi war mit den Leistungen von Eric Dietrich, Mustafa Ermanbetov, Alexander Bulatov und Artur Michel sehr zufrieden.
Kompletter Medaillensatz für Wacker-Nachwuchsringer beim Maintal Turnier
Im unterfränkischen Schonungen wird seit vielen Jahren das Maintal Turnier ausgetragen – und das nunmehr zum siebenundzwanzigsten Mal. Das Turnier, das traditionell im griechisch-römischen Stil ausgetragen wird, wurde heuer im Zeitfenster zwischen den Deutschen Meisterschaften der U17 und der U14 abgehalten. Unter den rund 290 Teilnehmern tummelten sich nicht nur deutsche Sportler – auch tschechische, lettische, dänische, italienische und österreichische Nachwuchsringer gingen an den Start, was das Teilnehmerfeld qualitativ erheblich aufwertete.
Während sich Burghausens Talha Yilmaz und Timur Muhametow auf die Teilnahme bei den Deutschen U14 Meisterschaften vorbereiteten, machten sich vier ihrer Teamkameraden in Begleitung von Jugendtrainer und Betreuer Tibor Tabi auf den Weg nach Nord-Bayern. In der Altersklasse der U10 zeigte Artur Michel in der Gewichtsklasse bis 31kg überaus ansprechende Leistungen. Nach drei Siegen in den Poolkämpfen kam es im entscheidenden Kampf um den Finaleinzug zum Duell mit Hannes Brückner (AC Goldbach). Wenngleich Michel alles gab und bis zuletzt fightete, konnte er nach einem überaus aktionsreichen Kampf eine knappe 8:12 Niederlage nicht abwenden. Im kleinen Finale jedoch ließ er sich die Chance auf Bronze nicht entgehen und schulterte seinen Gegner Franz Stockhausen (TSV 1860 Weißenburg) beim Stand von 8:0 zu seinen Gunsten.
Auch Alexander Bulatov, der in der Gewichtsklasse bis 39kg bei den Nachwuchsringern der U12 auf die Matte ging, wusste restlos zu überzeugen. In seinen Pool-Kämpfen bleib Bulatov jeweils unbesiegt und zog somit souverän ins Finale ein. Dort traf er auf Ben Engelhardt (SC 04 Nürnberg), der an diesem Tag nicht zu bezwingen war. Beim Stand von 0:8 unterlag Bulatov vorzeitig auf Schulter – die erkämpfte Silbermedaille zeugt jedoch von seinen guten Turnierleistungen.
In der Altersklasse der U14 schickte der SVW mit Eric Dietrich und Mustafa Ermanbetov zwei Athleten ins Rennen. Eric Dietrich bestritt in der Gewichtsklasse bis 52kg das Maintal Turnier, doch trotz vollen Einsatzes blieb ihm an diesem Tag ein Sieg bei seinen vier Einsätzen verwehrt. Besser machte es hingegen Mustafa Ermanbetov, der sich in der 41kg-Klasse mit seinen Gegnern Kämpfe auf Messers Schneide lieferte. So folgte auf einen 11:3 Sieg gegen Lion Muric (ASV Hof) ein sehenswerter 9:4 Punktsieg gegen den Dänen Jasin Amerkhanov (Herning BK), der schlussendlich den Turniersieg für den talentierten Wackerianer bedeutete.
Auch Tibor Tabi zeigte sich mit dem Auftritt seiner Schützlinge zufrieden: „Es war ein sehr intensiver Wettkampf mit Dänen, Tschechen und Litauern, die gut ausgebildete Spezialisten im griechisch-römischen Stil sind. Für unsere Jungs bieten unbekannte und starke Gegner viele wertvolle Erfahrungen, da sie sich bei jedem Kampf neu auf ihre Gegner einstellen müssen. Dies haben sie alle sehr gut gemacht.“

Sultan Muhametow und sein Trainer Eugen Ponomartschuk konnten in Reilingen die Silbermedaille feiern.
Sultan Muhametow ist Deutscher U17-Vizemeister
Bei den Deutschen U17-Meisterschaften, die vom ehemaligen Erstligisten RKG Reilingen-Hockenheim ausgetragen wurden, sicherte sich der Burghauser Sultan Muhametow seine zweite Medaille bei deutschen Meisterschaften. Nach seinem Bronzerang aus dem Jahr 2023 sicherte sich das trainingsfleißige Nachwuchstalent heuer die Silbermedaille. Der diesjährige Deutsche Vizemeister-Titelgewinn stellt Muhametows größten Erfolg in seiner noch jungen Karriere dar. Jäh ausgebremst wurde hingegen Albert Kreimer, der bereits an der Waage ins höchst dubioser Weise von der Turnierteilnahme ausgeschlossen worden war.
In der Klasse bis 71kg ging Sultan Muhametow an den Start, der in den starken und sehr ausgeglichen besetzten Pool-A gelost wurde. Da nahezu alle Athleten ein ähnlich hohes ringerisches Niveau mitbrachten, entwickelten sich eine Vielzahl spannender Mattengefechten. Muhametow wurde von Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk betreut und ging optimal eingestellt in seine Kämpfe: Zum Turnierauftakt traf er auf Jonathan Matzky (HAC Stralsund), den er knapp mit 3:1 besiegen konnte. Doch dann folgte der erste Dämpfer: Nach einer vermeidbaren und unglücklichen 6:7 Niederlage gegen Zelemkhan Zubairaev (HAC Stralsund) geriet Muhametow schnell unter Zugzwang, keinen weiteren Kampf verlieren zu dürfen, um noch im Rennen um die Teilnahme an den Final-Kämpfen eine Chance zu haben. Im weiteren Verlauf fand Muhametow schnell zurück zu seiner ruhigen, aber dominanten Ringweise: Im dritten Turnierkampf besiegte er anschließend Nick Wernz (KSV Winzeln) ungefährdet mit 4:1, gefolgt von einem technischen Überlegenheitssieg gegen Ewald Ezov (TuS Adelhausen). Auf Grund der ausgeglichenen Teilnehmerschaft kam es, dass alle Gegner Muhametows im Turnierverlauf Federn lassen mussten und in mindestens einem Kampf unterlagen, sodass sich für den Burghauser im letzten Pool-Kampf tatsächlich noch die Chance auf den Finaleinzug ergab. Und diese Möglichkeit ließ er sich nicht entgehen: im Aufeinandertreffen mit Bogomir Eismont (KSV Aalen) zeigte Muhametow erneut eine abgeklärte Leistung und zog nach einem spannenden Kampfverlauf durch einen knappen 4:3 Punktsieg ins Finale ein. Dort traf er auf den Vertreter Nordrhein-Westfalens und absoluten Top-Favoriten auf den diesjährigen Titelgewinn - Joshua Bellscheidt (KSK Konkordia Neuss). Und auch hier entwickelte sich ein Fight auf Biegen und Brechen. Beide Ringer gingen konzentriert zu Werke und überließen nichts dem Zufall. Nach ausgeglichenem Kampfbeginn musste der Burghauser zuerst in die Bodenlage, kassierte einen Strafpunkt, ließ aber dank herausragender Defensivarbeit keine weitere Wertungseines Gegners zu. Und da Bellscheidt auch im zweiten Kampfabschnitt vom Kampfgericht als aktiver angesehen wurde, wieder holte sich die Bodenlage erneut. Dieses Mal gelang seinem Gegner jedoch ein Durchdreher, sodass sich Muhametow mit 0:4 in Rückstand befand. Nachdem dem Wackerianer gegen Kampfende seinerseits noch eine Bodenlage zugesprochen wurde, eröffneten sich nochmals Chancen auf den Sieg. Und Muhametow mobilisierte nochmals alle Kräfte und setzte zu einem kraftvollen Ausheber an, der mit zwei Wertungspunkten belohnt wurde. Dieser reichten jedoch nicht, um das Blatt nochmals zu wenden - damit endete das Finale der 71kg-Klasse mit 2:4 aus der Sicht des Burghausers, der sich trotzdem über die Silbermedaille und einen schönen gläsernen Pokal freuen konnte. Nach einer langen Leidenszeit, die durch viele Verletzungen geprägt war, kann Sultan Muhametow trotz der knappen Finalniederlage auf das Erreichte und seine beeindruckenden Leistungen bei den Deutschen Meisterschaften überaus stolz sein.
Wie ein Häufchen Elend war hingegen der zweiten Burghauser Medaillenhoffnung Albert Kreimer zumute, der nach seinem beeindruckenden Auftritt bei den Bayerischen Meisterschaften zum engeren Favoritenkreis auf die Medaillenränge in der 80kg-Klasse zählte. Doch die Chance auf Edelmetall wurde ihm in skandalöser Weise bereits vor Turnierbeginn genommen. Denn der Burghauser wurde noch an der Waage auf Grund einer Schramme am Unterarm abgewiesen, die er sich im Training zugezogen hatte. Obwohl für die Wunde ein gültiges ärztlichen Attest vorlag, dass es sich dabei um keine ansteckende Pilzinfektion handelt, wurde Kreimer nach erfolgter Sichtprüfung der Wunde mit der vollkommen abstrusen Begründung abgewiesen, dass eine ansteckende Pilz-Infektion nicht ausgeschlossen werden könne. Gegen die Entscheidung, Albert Kreimer nicht zuzulassen, wurde von den Vertretern des Bayerischen Ringerverbands und des SV Wacker Burghausen protestiert, da alle erforderlichen Dokumente vorgelegt werden konnten. An der Entscheidung änderte dies jedoch nichts mehr, was die Frage nach den Bewertungskriterien der Gültigkeit von offiziellen ärztlichen Attesten aufwirft und warum ein Kampfgericht eine ärztliche Bescheinigung ohne entsprechende fachliche medizinische Expertise für nichtig erklären kann.
„Sultan kann mit Recht stolz auf sich und sein Erreichen sein. Er hat jede Menge Rückschläge durch die vielen Verletzungen erlebt und trotzdem war Aufgeben nie eine Option. Es ist einfach ein Gesetz des Universums, dass Fleiß, Disziplin und Willenskraft früher oder später belohnt werden. Ich wünsche ihm, dass es erst der Anfang einer langen Erfolgsserie ist.“, so Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk, der die beiden Burghauser Nachwuchsringer vor Ort betreut hat. Auch zur Abweisung von Albert Kreimer an der Waage hat er eine klare Meinung: „Wozu brauchen wir denn ein Attest, wenn es am Ende nicht akzeptiert wird? Entweder gibt es vor Ort ein Labor, um sofort einen Schnelltest durchzuführen oder das Attest muss akzeptiert werden. Das war schon sehr ärgerlich.“

Timur Muhametow, Albert Kreimer, Sultan Muhametow und Talha Yilmaz (v.l.) starten bei den Deutschen Meisterschaften
Vier Burghauser Nachwuchsringer starten bei Deutschen Meisterschaften
Die Burghauser Trainer können schon ein klein bisschen den Stolz auf ihre talentierten Nachwuchsringer nicht verbergen, die sich durch harte Arbeit, Disziplin und Leidenschaft für den Sport hervorgetan haben. In diesem Jahr wurden vier hoffnungsvolle Nachwuchs-Athleten für die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften im Ringen nominiert: Talha Yilmaz, Timur Muhametow, Alber Kreimer und Sultan Muhametow. Diese jungen Sportler werden nicht nur ihren Verein, sondern auch die Stadt Burghausen und den Freistaat Bayern auf nationaler Ebene repräsentieren.
Talha Yilmaz und Timur Muhametow werden in der Altersklasse der U14 im griechisch-römischen Stil an den Start gehen – Yilmaz in der Klasse bis 35kg, Muhametow in der Gewichtsklasse bis 52kg. Die beiden Burghauser konnten schlussendlich beim Vorbereitungslehrgang auf die Deutschen Meisterschaften auch die Landestrainer von ihrem Potenzial überzeugen, sodass beide Talente für die Teilnahme an den DeutschenU14-Meisterschaften nominiert wurden. Diese werden von 21. bis 23. Märt in Nordrhein-Westfalen vom Traditionsverein KSV Witten ausgetragen. Bei Burghauser Ringer nehmen zum allerersten Mal an einer Deutschen Meisterschaft teil und können sich damit auf ein echtes Highlight in ihrer noch jungen Karriere freuen.
Talha Yilmaz gilt ein vielversprechendes Talent, das sich durch seine technische Versiertheit und seinen unermüdlichen Kampfgeist auszeichnet. Er hat sich in den letzten Jahren durch hartes Training beeindruckend weiterentwickelt und zählt zu den Leistungsträgern im Burghauser Kader der Grenzlandliga, in der sich heuer als erfolgreichster Punktesammler auszeichnete. Bei den diesjährigen Bayerischen Meisterschaften zeigte er mit dem Gewinn der Silbermedaille sein großes Potenzial, sich auch auf nationaler Ebene zu behaupten. Auch Timur Muhametow konnte sich dank seiner Silbermedaille bei den Bayerischen Meisterschaften in den Fokus der Landestrainer bringen. Muhametow ist bekannt für seine Fähigkeit, sich schnell an verschiedene Gegner anzupassen und strategisch zu kämpfen. Er hat sich in den letzten Wettkämpfen als äußerst konkurrenzfähig erwiesen und zeigt eine beeindruckende technische und körperliche Entwicklung. Fehlen wird hingegen Mustafa Ermanbetov – das in der Grenzlandliga seit nunmehr zwei Jahren ungeschlagene Nachwuchstalent konnte zwar heuer bei den Bayerischen Meisterschaften den Titelgewinn feiern, darf bei den Deutschen Meisterschaften jedoch mangels der deutschen Staatsbürgerschaft nicht teilnehmen.
Bereits am kommenden Wochenende finden die nationalen Meisterschaften der U17 im griechisch-römischen Stil statt, die vom ehemaligen Erstligisten RKG Reilingen-Hockenheim ausgetragen werden. Dass an Albert Kreimer kein Weg vorbeiführen würde, hat sich bereits bei den Bayerischen Meisterschaften gezeigt. In der Klasse bis 80kg rang Kreimer ein perfektes Turnier, gewann jeden seiner Kämpfe vorzeitig und gab dabei keinen einzigen Wertungspunkt ab. Zudem wurde er zum besten Ringer des gesamten Turniers gewählt, was für einen U17-Ringer in Anwesenheit der Bayerischen Ringer-Elite der Senioren eine besondere Auszeichnung darstellte. Kreimer, der seit einigen Jahren bereits im Senioren-Training gefördert wird, hat sich durch seine Disziplin im Training und sein Ehrgeiz, sich ständig zu verbessern, zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten für jeden Gegner gemacht. Sultan Muhametow, der ältere Bruder von Timur, bringt ebenfalls viel Talent und Engagement mit und konnte dies in der Vergangenheit bereits mit einer Bronzemedaille bei den Deutschen Meisterschaften 2023 unter Beweis stellen. Im letzten Jahr hatte er allerdings immer wieder mit teils schweren Verletzungen zu kämpfen, die für ihn eine optimale Trainingsgestaltung nicht zuließen. Nun erhält auch er nochmals die Chance, sich auf nationaler Ebene zu beweisen und wertvolle Erfahrungen zu sammeln.

Michael Widmayer feierte zuletzt in der Saison 2023/24 den fünften Titelgewinn - nun verabschiedet er sich aus Burghausen
Vereins-Ikonen Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verlassen SV Wacker Burghausen
Die Ringer des SV Wacker Burghausen müssen ab der kommenden Saison auf die Dienste von Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verzichten. Während es Widmayer zum Burghauser Ligakonkurrenten KSV Hösbach zieht, wird Ramsin Azizsir zukünftig nicht mehr erstklassig ringen – er unterschrieb einen neuen Vertrag bei seinem Heimatverein ASV Hof 1896, bei dem er zukünftig in der Nike Wrestling Ringerliga Bayern – der bayerischen Regionalliga – sowohl auf der Matte als Ringer als auch im Trainerstab aktiv sein wird.
Michael Widmayer und Ramsin Azizsir wechselten gemeinsam zur Saison 2017 an die Salzach und konnten zusammen mit dem SV Wacker Burghausen alle fünf Titelgewinne feiern. Damit verlassen mit den beiden Routiniers zwei Ringer der „Gold-Generation“ den Burghauser Bundesligakader, die alle Meisterschaften miterleben durften.
Michael Widmayer erlernte den Ringsport beim TSV Ehningen und wechselte seinerzeit als 22-jähriges Talent vom SV Untergriesbach nach Burghausen. In Burghausen durchlebte Widmayer, der auf der Matte durch seinen unnachahmlich dominanten Kampfstil im Standkampf zu einem festen Mitglied der deutschen Nationalmannschaft heranreifte, alle Höhen und Tiefen, die man als Sportler durchleben kann. Auf der einen Seite stehen fünf Titelgewinne zusammen mit dem SVW bei den Deutschen Mannschaftsmeisterschaften, diverse Medaillengewinne bei internationalen Turnieren und zwei Titelgewinne bei deutschen Einzelmeisterschaften. Auf der anderen Seite erlebte die Kämpfernatur über Jahre hinweg in einem derart ausufernden Maß gesundheitliche Rückschläge, durch die wahrscheinlich jeder andere Ringer seine Karriere längst beendet hätte. So bestritt er am 11.01.2020 im Playoff-Halbfinale trotz einer kaputten Schulter seinen bis dahin letzten Bundesligakampf – anschließend folgte die unvermeidbare Operation mitsamt Reha und Aufbautraining. Nach seinem Comeback belegte er bei den Europameisterschaften den bärenstarken fünften Rang, bevor er seinen schwersten Kampf antreten musste. Nach sich immer weiter verschlimmernden Nackenschmerzen wurde schlussendlich nach einer Ärzte-Odyssee eine schwere Autoimmunerkrankung diagnostiziert. Innerhalb von gut zwei Wochen wurde sein Blut-Plasma fünfmal komplett ausgetauscht – und auch nach dieser Tortur kämpfte sich Michael Widmayer erfolgreich zurück ins Leben und auch auf die Matte. Und im Jahr 2023 gelang ihm das schier unmögliche: nach 2019 sicherte sich die geborene Kämpfernatur seinen zweiten Titel als Deutscher Einzelmeister – eine absolut beeindruckende Erfolgsgeschichte, was Menschen mit bloßer Willenskraft erreichen können. Nun, im Alter von 30 Jahren erklärte der sympathische Schwabe seinen Rücktritt aus der deutschen Nationalmannschaft, nun folgt der Abschied vom SV Wacker Burghausen.
Ramsin Azizsir hatte die letzten beiden Jahre ebenso immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. So konnte er in der letzten Saison aufgrund eines Bänderrisses im Sprunggelenk, den er sich zum Saisonauftakt gegen Heilbronn zugezogen hatte, nur drei Kämpfe bestreiten. Genauso wie Michael Widmayer wechselte auch der damals erst 25-jährige Azizsir im Jahr 2017 an die Salzach und entwickelte sich auf Anhieb zum Leistungsträger. Mit 11 Siegen aus 14 Kämpfen hatte der gebürtige Hofer in seiner Debut-Saison im Wacker-Dress einen großen Anteil am ersten Burghauser Titelgewinn. Bei Deutschen Meisterschaften erkämpfte Azizsir zuletzt im Jahr 2018 die Goldmedaille. International gilt sein Europameistertitel bei den Junioren 2009, sowie seine beiden Bronzemedaillen bei den Männereuropameisterschaften 2015 und 2017 als größte Erfolge. Für den 33-jährigen Polizisten endet damit heuer seine Erfolgsgeschichte mit dem SV Wacker Burghausen mit fünf Titelgewinnen.
„Mit Michael Widmayer und Ramsin Azizsir verlieren wir heuer nicht nur zwei außergewöhnliche Sportler, sondern auch zwei Sympathieträger und Identifikationsfiguren. Dass Ramsin eines Tages zu seinem Heimatverein zurückkehren wird, war abzusehen und bei Michi war es einfach so, dass Hösbach das deutlich attraktivere Gesamtpaket hatte. Wir sind beiden extrem dankbar für die gemeinsame Zeit und die außergewöhnlichen Erfolge, die wir mit ihnen feiern durften. Ramsin war in schwierigen Phasen mit seiner positiven Art und Erfahrung ein Ankerpunkt für das gesamte Team und Michi konnte mit seinem unbändigen Kampfgeist die ganze Mannschaft mitreißen. Ohne die beiden wären unsere Titel nicht möglich gewesen", so Abteilungsleiter Jürgen Löblein, der die Errungenschaften der Ausnahmeringer ins richtige Licht setzt.
Auch ist die Frage nach der zukünftigen Besetzung der beiden Greco-Klassen bereits geklärt: "Wir werden versuchen die beiden vakanten Stellen mit unseren jungen Athleten Baschir Kartojev und Alexander Kreimer zu schließen. Auch wenn die beiden erst 20 Jahre alt sind, so konnten sie letzte Saison schon beweisen, dass sie in der ersten Bundesliga gut mitringen können", so die sportlichen Verantwortlichen des SV Wacker Burghausen.

Idris Ibaev belohnte sich und seine starken Leistungen mit der Silbermedaille.
Gold und Silber für Wacker-Ringer beim Muhamet-Malo Turnier
Zum ersten Mal wurden die traditionellen Ranking-Series, die zur Bestimmung der Weltrangliste im Ringen herangezogen werden, in der albanischen Hauptstadt Tirana ausgetragen. Mit am Start waren einige Ringer aus dem Burghauser Bundesliga-Kader, von denen sich allen voran Lokalmatador Chermen Valiev gut zu verkaufen wusste – nach seinem Sieg beim Henri Deglane Turnier in Nizza war sein Erfolg beim Muhamet-Malo bereits seine zweite Goldmedaille im laufenden Jahr. Im Greco-Turnier griffen auch die Ringer der deutschen Nationalmannschaft ins Geschehen ein, von denen Idris Ibaev mit einer Silbermedaille restlos zu überzeugen wusste.
Im Freistil-Turnier waren mit dem Spanier Mohammad Mottaghinia und dem Albaner Chermen Valiev zwei Sportler aus dem Burghauser Erstliga-Kader in Tirana angetreten – beide starteten in der Gewichtsklasse bis 74kg. Für Mohammad Mottaghinia war es sein erster internationaler Auftritt seit dem letzten Olympiaqualifikationsturnier im Mai 2024, nachdem er sich einem operativen Eingriff an der Schulter unterziehen lassen musste und so die gesamte Bundesligasaison verpasste. Und dass der Spanier noch nicht in Vollbesitz seiner Kräfte war, wurde bereits im ersten Turnierkampf gegen den Armenier Narek Harutyunyan ersichtlich: nach einem 0:3 Pausenrückstand schaltete Mottaghinia zwar im zweiten Abschnitt einen Gang höher und konnte auf 2:3 verkürzen. In den letzten Sekunden war der Spanier dem Sieg nahe, verpasste jedoch die entscheidende Wertung gegen den Armenier und schied somit nach nur einem Kampf aus dem Turniergeschehen aus. Besser machte es im Achtelfinale Chermen Valiev, der ebenfalls gegen Narek Harutyunyan antreten musste. Mit einem glatten 9:0 Punktsieg ließ der Olympia-Dritte keine Zweifel aufkommen, wer sich am Ende den Einzug ins Viertelfinale sichern sollte. Dort wartete mit Orozobek Toktomambetov der amtierende U23-Asienmeister und U23 Vize-Weltmeister auf Valiev. Gegen den agilen Kirgisen tat sich Valiev in der ersten Runde sichtlich schwer, sodass er nur mit einer knappen 1:0 Führung in die Pause ging. Doch nachdem Toktomambetov der Ausgleich nach einer abgelaufenen Aktivitätszeit gegen Valiev gelungen war, geriet der Albaner unter Zugzwang. Im Anschluss zeigte Valiev jedoch seine ganze Klasse, setzte seinem Gegner mit einem erfolgreichen Beinangriff, gefolgt von einem kraftvollen Durchdreher, immer mehr unter Druck und setzte sich am Ende mit 5:1 nach Punkten durch. Im Halbfinale traf der Albaner anschließend auf den Iraner Yones Emamichoghaei, der bis dahin ebenfalls eine starke Turnierleistung zeigte. Und Valiev legte los wie die Feuerwehr und ging nach einem sehenswerten Achselwurf mit 2:0 in Führung, doch im weiteren Kampfverlauf gelang es dem Iraner, das zwischenzeitliche Ergebnis auf 2:3 zu seinen Gunsten zu wenden. Ab diesem Moment verstärkte Valiev umgehend seine offensiven Bemühungen, was sich schnell in Zählbarem widerspiegeln sollte: auf zwei Take Downs ließ der Albaner noch einen Durchdreher folgen, was ihn mit 8:3 in Führung brachte und ihm auch den Finaleinzug sichern sollte. Im Finale traf Valiev auf seinen nominell stärksten Widersacher, den Slowaken Taimuraz Salkazanov, der in seinen vorangegangenen drei Kämpfen keinen einzigen Wertungspunkt abgeben musste. Gegen den vierfachen Europameister entwickelte sich ein mit filigraner Klinge geführter Fight, in dem sich beide Weltklasseringer auf Augenhöhe begegneten. In einem Kampf, der primär von starken Defensiv-Aktionen beider Sportler geprägt war, war es am Ende Valiev, der sich in beiden Runden als aktiverer Ringer entpuppte und in beiden Runden je eine Ein-Punkt Wertung in Folge einer abgelaufenen Aktivitätszeit seines Gegners zugesprochen bekam. Technische Wertungen gelangen beiden Sportlern in diesem Finalkampf nicht. Durch den Sieg beim Muhamet Malo-Turnier rückte Chermen Valiev auf Rang zwei in der Weltrangliste der Freistilringer der 74kg-Klasse vor.
Im griechisch-römischen Stil vertrat Idris Ibaev die Farben Deutschlands in der Gewichtsklasse bis 77kg. Im Achtelfinale traf das Burghauser Aushängeschild auf den Bulgaren Albert Doev, den er gleich mit seinem ersten erfolgreichen Angriff in die gefährliche Lage katapultierte und mit 4:0 in Führung ging. Auch im weiteren Kampfverlauf ließ Ibaev nichts anbrennen, sammelte weiter Punkte und sicherte sich so nach gut zwei Minuten Kampfzeit den technischen Überlegenheitssieg. Im Viertelfinale lautete sein Gegner Aleksa Ilic. Auch gegen den Serben zeigte Ibaev eine bärenstarke Leistung. Schon nach wenigen Momenten lag der Wackerianer mit 5:0 in Front, bevor er seinen Gegner nach einem sehenswerten Überwurf beim Stand von 9:0 auf beide Schultern legte. Im Halbfinale traf Ibaev anschließend auf den japanischen Meister Kodai Sakuraba, der im Viertelfinale Schorndorfs Ahmet Yilmaz mit 5:3 in die Knie zwingen konnte, gegen den Idris Ibaev in der abgelaufenen Bundesliga-Runde zweimal unterlegen war. Somit ging zwar der Japaner als Favorit in den Kampf, doch an diesem Tag sollte es für ihn nichts zu holen geben. Wie schon in den vorangegangenen Kämpfen zeigte Ibaev eine konsequent dominante Ringweise und ging nach einem Foul seines Gegners in der Bodenlage mit 3:0 in Führung. Nach einer etwas undurchsichtigen Situation brachte wenig später der Videobeweis Klarheit über die nächsten Wertungspunkte, nachdem Ibeav seinen Gegner erneut ausgehoben hatte. Mit einem 6:0 Zwischenstand ging es damit in die Rundenpause. Und wenngleich Sakuraba in der zweiten Runde seine Offensiv-Bemühungen verstärkte, war es abermals Ibaev, dem zwei Ein-Punkt-Wertungen gelangen, sodass sein technischer Überlegenheitssieg und damit der Finaleinzug feststand. Dort wartete mit dem 23-jährigen Kirgisen Yryskeldi Maksatbek Uulu ein aufstrebendes Talent, das im Jahr 2023 in der U23-Altersklasse zuletzt eine Silber- und eine Bronzemedaille bei den Asien- und Weltmeisterschaften gewinnen konnte. Und auch im entscheidenden Kampf legte Ibaev vor: aus der angeordneten Bodenlage heraus gelang ihm ein sehenswerter Durchdreher sowie ein Ausheber, was ihn mit 5:0 in Front brachte. Doch nach einem Videobeweis wurden alle erzielten Punkte in Folge einer angeblichen Beinarbeit Ibaevs zurückgenommen – eine absolut skandalöse und nicht nachvollziehbare Entscheidung des Kampfgerichts. Als er anschließend von seinem Gegner zu Boden gebracht wurde, lag Ibaev wie aus dem Nichts mit 1:2 in Rückstand. Und auch im zweiten Abschnitt nahmen die zweifelhaften Entscheidungen kein Ende: So wurde Ibaev ein weiterer erfolgreicher Angriff zur Hüfte abgepfiffen – ebenfalls wegen angeblicher Beinarbeit. Zwar konnte er am Ende noch auf 2:3 verkürzen, doch am Sieg seines Gegners änderte dies nichts mehr. Trotz den dubiosen Umständen seiner Finalniederlage stellt die Silbermedaille bei den Ranking-Series Ibaevs größten internationalen Erfolg seit seiner Bronzemedaille bei den U23-Europameisterschaften 2023 dar. Damit machte der Wackerianer einen großen Schritt, wenn um die mögliche Teilnahme an den anstehenden Europameisterschaften geht, die im April im slowakischen Bratislava ausgetragen werden. In den kommenden Wochen wird der neue Greco-Bundestrainer Maik Bullmann seine Nominierungen bekanntgeben.
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