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Gezeichnet vom Kampf: Witalis Lazovski punktete Schorndorfs Georgios Scarpello vorzeitig aus.
Halb Krimi, halb Drama: Burghausen erkämpft sich knappen Halbfinalsieg
Manch Krimiautor hätte kein dramatischeres Drehbuch aufsetzen können, was die Zuschauer in der restlos ausverkauften Sportparkhalle beim Halbfinalkampf zwischen dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf erlebten. Am Ende war alles mit dabei: Fulminante Siege, bittere Niederlagen und sehr diskutable Entscheidungen des Kampfgerichts, die einen großen Gesprächsbedarf bei allen Ringerfans hervorgerufen haben. Am Ende stand ein 16:15 Heimsieg für den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister zu Buche, der sich nach einer in allen Belangen unzufriedenstellenden zweiten Halbzeit mehr nach einer Niederlage als nach einem Heimsieg anfühlte.
Schon vor Kampfbeginn war enorm viel Druck im Kessel. Dies zeigte sich schon im Rahmen des verzögerten Aufmarschs der Gästemannschaft. Im Anschluss starteten die Burghauser Verantwortlichen ohne Rücksicht mit dem Einmarsch, was bei den verdutzten Gästen kurz für Verwirrung sorgte. Auch im weiteren Verlauf überstrapazierte ein Verantwortlicher der Gäste die Burghauser Gastfreundschaft, da er es partout nicht für notwendig erachtete, den Aufforderungen der Burghauser Ordner nachzukommen und in die blaue Ecke zurückzukehren. Schlussendlich wurde er von einem Ordner aus dem Heimbereich entfernt.
Auch auf der Matte ging es heiß her. In der Klasse bis 61kg Freistil setzte Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk erneut auf den bisher ungeschlagenen Olympia-Dritten Gulomjon Abdullaev. Dieser traf wie schon in der Vorrunde auf Burak Demir, der gegen den Usbeken in Burghauser Diensten kein Land sah. Nach rund viereinhalb Minuten stand Abdullaev Überlegenheitssieg fest - die ersten vier Punkte wanderten damit aufs Burghauser Konto. Doch schon im nächsten Kampf gelang den Gästen der Ausgleich. Gegen den über 27kg schwereren deutschen Olympiateilnehmer Jello Krahmer fand Ramsin Azizsir dieses Mal keine Mittel - mit 0:16 unterlag der Burghauser kurz vor dem Kampfende vorzeitig. Trotz der Überlegenheit Krahmers gab es bereits in diesem Kampf einige Entscheidungen des Kampfgereichts gegen den Burghauser, die gemäß den gültigen Regeln überhaupt nicht nachvollziehbar waren. Anschließend folgte aus Burghauser Sicht eins der Highlights des Abends: Im Greco-Kampf der 66kg Klasse trafen Witalis Lazovski und Georgios Scarpello aufeinander. Obwohl Lazovski wieder viel Gewicht machen musste, um das Gewichtslimit zu erreichen, dominierte er den Kampf nach Belieben und scheuchte seinen überforderten Gegner quer über die Matte. Die Punkte sammelte er hingegen im Bodenkampf: bereits in der ersten Runde gelang dem Wackerianer ein sehenswerter Ausheber, in der zweiten Runde ließ er nochmals zwei Würfe folgen. Doch beim letzten Wurf fiel Scarpello – der mit Sicherheit unabsichtlich und im Eifer des Gefechts - seine Füße hinter den im Wurf befindlichen Burghauser brachte, mit dem Hinterkopf auf das Gesicht seines Gegners der unkontrolliert zu Boden stürzte. Scarpello zog sich eine Platzwunde am Hinterkopf zu, den stark blutenden Lazovski, der noch seinen technischen Überlegenheitssieg feiern konnte, erwischte es ungleich schwerer. Für ihn ging es anschließend auf direktem Wege ins Krankenhaus. Dort wurde ein Trümmerbruch der Nase diagnostiziert wurde. Damit steht fest, dass der Burghauser Punktegarant für den Rest der Saison ausfallen wird, zumal er in den nächsten Tagen operativ behandelt werden muss. An einen weiteren Einsatz auf der Matte ist somit nicht zu denken, ein herber Verlust für die Mannschaft. Ein Duell auf Augenhöhe entwickelte sich in der Klasse bis 98kg Freistil, in der einmal mehr Erik Thiele und Ertugrul Agca die Klingen kreuzten. Nachdem der Schorndorfer schnell mit 0:2 in Führung gegangen war, gelang Thiele in der zweiten Runde des sehr taktisch geprägten Kampfs noch der 2:2 Ausgleich, der am Ende den Sieg für Thiele bedeutete, der bereits vor Kampfbeginn zu seiner Auszeichnung als Deutschlands Ringer des Jahres geehrt wurde. Im letzten Kampf vor der Pause zeigte Burghausens Weltmeister Iszmail Muszukajev einmal mehr seine beeindruckenden Freistil-Fähigkeiten. In der Neuauflage des Kampfs gegen Schorndorfs Dawid Wolny setzte sich der Ungar souverän und ungefährdet durch seine unfassbar schnellen Beinangriffe mit 10:0 durch und brachten den SVW damit zur Halbzeit mit 12:4 in Front.
Doch was anschließend folgte, war mit Worten kaum zu beschreiben. In der Klasse bis 86kg Greco traf Burghausens Roland Schwarz erneut auf Schorndorfs Weltmeister Akzhol Makhmudov. Da dieser im Stand wesentlich aktiver war, wurde dem Kirgisen im Bodenkampf die Oberlage zugesprochen. Schwarz verteidigte sich bravourös gegen Makhmudov, bis dieser zu einem Ausheber ansetzte. Doch Schwarz brachte seinen Gegner aus dem Gleichgewicht und setzte selbst zu einem Wurf an und brachte seinen Gegner in die gefährliche Lage - vier Punkte wanderten auf sein Konto. Doch nach dem Videobeweis änderte das Kampfgericht seine Meinung und bestrafte Schwarz, der bei seiner erfolgreichen Defensivarbeit angeblich die Beine einsetzte - eine Ansicht, die in der tobenden Sportparkhalle keinesfalls so gesehen wurde. Auch im weiteren Kampfverlauf sah sich Schwarz, trotz einem völlig normalen Kampfverlaufs, immer wieder mit ständigen Ermahnungen der Kampfrichterin konfrontiert, was dem Burghauser berechtigterweise sichtlich die Zornesröte ins Gesicht trieb. Angestachelt vom frenetischen Publikum gelang ihm in der zweiten Runde noch selbst ein Ausheber, bei dem sein Gegner ebenfalls klar ersichtlich regelwidrig Beinarbeit betrieb - dieses Mal jedoch ohne Sanktionen des Kampfgerichts. Am Ende musste sich Schwarz seinem Gegner mit 3:9 geschlagen geben, wodurch zwei Punkte aufs Konto der Gäste flossen. In der Klasse bis 75kg sah sich Burghausens Greco-Spezialist Michael Widmayer mit Schorndorfs französischem Weltmeister Ibrahim Ghanem konfrontiert. Gegen Ghanem fand sich Widmayer von der ersten bis zur letzten Minute in der Defensive wieder und kassierte gegen den überraschend offensiv ausgerichteten Franzosen Wertung um Wertung. Nur durch Widmayers Kämpferherz gelang es ihm, eine vorzeitige Niederlage zu verhindern, sodass am Ende beim Stand von 1:14 nur drei Punkte aufs Schorndorfer Konto wanderten. In der Klasse bis 80kg Freistil kam es anschließend zu einem weiteren Aufreger: Nicht von den Sportlern, vielmehr in Persona von Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt. Während sich Zelimkhan Khadjiev und Murad Kuramagomedov auf der Matte einen Freistilkampf auf internationalem Spitzenniveau lieferten, rückte das Geschehen auf der Matte zum Halbzeitpfiff in den Hintergrund. Kurz vor Abpfiff entledigte sich Kuramagomedov seines Burghauser Gegners aus Sicht der Trainer regelwidrig, wodurch Eugen Ponomartschuk den Videobeweis forderte. Diesen nahm Zelimkhan Khadjiev jedoch nach sofortiger Abstimmung nicht an, sodass der Burghauser Trainer den Würfel zurücknahm und Kampfrichterin Ramona Scherer entsprechend informierte. Doch dies hinderte Mattenpräsident Karl-Peter Schmitt nicht, die sog. Challenge trotzdem durchzuführen, diese für Burghausen negativ zu entscheiden und dem Schorndorfer einen Strafpunkt zuzusprechen. Und dies, obwohl Kampfrichterin Ramona Scherer ihren Mattenpräsidenten mehrfach darauf hinwies, dass der Burghauser Sportler die Challenge nicht bestätigt habe und der rote Würfel sich immer noch in der Burghauser Ecke befand. Khadjiev unterlag seinem Gegner mit 2:5, sodass Schorndorf zwei weitere wichtige Punkte erhielt. Bei einem 2:4 - dem eigentlichen Ausgang des Kampfs - wäre hingegen nur ein Punkt aufs Schorndorfer Konto gegangen. Noch am Kampfabend selbst legten die Burghauser Verantwortlichen gegen die Wertung dieses Ergebnisses Protest ein, was im Kampfprotokoll auch entsprechend vermerkt wurde. Somit schmolz der Burghauser Vorsprung auf 12:11. Doch SVW-Neuzugang David Baev riss im Anschluss das Burghauser Publikum mit einem sagenhaften Überlegenheitssieg gegen Shamil Ustaev förmlich von den Sitzen. Durch schnelle Beinangriffe und am Ende durch eine Serie von Beinschrauben punktete Baev seinen konsternierten Gegner vorzeitig aus. Im letzten Kampf hatten die Gäste mit dem Türken Ahmet Yilmaz noch ein Ass im Ärmel, gegen das Idris Ibaev an diesem Abend kein Mittel fand. Gegen den körperlich starken Yilmaz kassierte Ibaev in der Bodenlage zu viele Wertungen, sodass der Schorndorfer kurz nach Beginn der zweiten Runde die Matte als vorzeitiger Sieger verließ. Damit lautete der Endstand des ersten Halbfinalkampfs 16:15 - ein Sieg, der auf Grund der Geschehnisse in der zweiten Halbzeit einer Niederlage gleichkam. Vor allem in Folge der schweren Verletzung von Witalis Lazovski gilt Schorndorf nun als glasklarer Favorit für den Einzug ins Finale.
Im Anschluss an den Kampf veröffentlichten die Burghauser Verantwortlichen ein kurzes Statement: "Wir haben den erwartet schweren Kampfabend erlebt, unsere Mannschaft hat alles gegeben. Unsere Fans haben in der Halle richtig Stimmung gemacht und unsere Sportler bis zum Limit gepuscht. Auch unserem Gegner von ASV Schorndorf muss an dieser Stelle Respekt gezollt werden - ihre Sportler haben an diesem denkwürdigen Kampfabend alles gegeben und hervorragenden Ringkampfsport geboten. In Summe: Von beiden Mannschaften ein wirklich würdiges Halbfinale. Mit den Entscheidungen des Kampfgerichts konnte jedoch an diesem Abend nicht nur die Burghauser Seite, sondern auch jeder neutrale Ringerfan nicht einverstanden sein. Ein dreiköpfiges Kampfgericht überzeugt in einem solch hochkarätigen Kampf normalerweise durch Neutralität und Unauffälligkeit. Das war am Samstag beileibe nicht der Fall. So wurde beispielsweise bei identischen Szenen – ein Ringer wurde nach einer Mattenflucht mit einer Verwarnung bestraft - in den Kämpfen bis 98kg und 130kg unterschiedlich geurteilt. In der 130kg-Klasse wurde der Burghauser Sportler anschließend in die Bodenlage geschickt und verlor schlussendlich den Kampf vorzeitig, während der Schorndorfer Sportler in der 98kg-Klasse im Stand weiterkämpfen durfte. Die Entscheidungen in den Klassen bis 86kg Greco und 80kg Freistilkampf wurden bereits hinreichend beschrieben.
Frohe Weihnachten und gesegnete Feiertage!
Weihnachtsfeier der Schülermannschaft
Am vergangenen Freitag endete für die Burghauser Nachwuchsringer offiziell die diesjährige Saison. Traditionen sollen bekanntlich hochgehalten werden, also bestritten die jungen Sportler wie seit vielen Jahren ein lockeres Jahresabschlusstraining, bei dem der Spaß mit vielen Spielen im Vordergrund stand. Anschließend fand die Schüler-Weihnachtsfeier auch in diesem Jahr in festlicher Atmosphäre im GUM-Stadl statt und brachte die jungen Sportler sowie ihre Familien zusammen.
Die Veranstaltung wurde von den Trainern und der Abteilungsleitung organisiert, um die Erfolge des Jahres zu feiern, die Gemeinschaft zu stärken und den Burghauser Schülerringern und ihren Eltern eine große Portion Wertschätzung für ihren betriebenen Aufwand entgegenzubringen. Auf Speis und Trank von einem sensationellen Speisen-Buffet erhielten die jungen Ringer die neuen Ringer-Schirmmützen, T-Shirts und Schoko-Nikoläuse. Geehrt wurde zudem Talha Yilmaz als trainingsfleißigster Schüler-Ringer 2024. Zudem konnte er in der laufenden Saison der Grenzlandliga die meisten Punkte für sein Team einfahren. Von seinen zwölf Einsätzen verließ Yilmaz die Matte elfmal als Sieger – neunmal sogar vorzeitig.
In der alljährlichen kurzen Ansprache von Abteilungsleiter Jürgen lobte dieser den großen Einsatz aller. Ziel sei es, dass in einigen Jahren möglichst viele der aktuellen Nachwuchsringer auch in den Senioren-Mannschaften des SVW zu sehen sind.
Anschließend entließ er die Mannschaft in die wohlverdiente Trainingspause. Jugendleiter Halit Yilmaz betonte anschließend, dass am 07. Januar wieder ins Training eingestiegen wird, geht es zum Jahresanfang doch gleich wieder mit diversen Turnieren los u.a. mit den Bezirksmeisterschaften und den Bayerischen Meisterschaften.

Fabian Schmitt legte mit seinem sensationellen Sieg gegen Zaur Nuriev den Grundstein für den Burghauser Auswärtssieg.
Halbfinaleinzug nach souveränem Sieg in Köllerbach perfekt – nun wartet Schorndorf
Nach einer starken Mannschaftsleistung konnten die Ringer des SV Wacker Burghausen auch den Rückkampf gegen den KSV Köllerbach mit für sich entscheiden. Bereits im Hinrundenkampf konnte der SVW sechs Einzelsiege für sich verbuchen – im Rückkampf sogar deren sieben. Bereits beim Abwiegen wurde klar, dass die Köllerbacher noch einmal alles in die Waagschale warfen, denn sie ließen gleich mehrere Sportler viel Gewicht machen, um in einem niedrigeren Limit zu starten.
Doch dieser Plan wurde schon im ersten Kampf von Fabian Schmitt zunichte gemacht. Gegen Zaur Nuriev, den aserbaidschanischen Punktegarant in Reihen der Köllerbacher, geriet Schmitt zwar nach zwei Durchdrehern schnell in Rückstand, doch dann drehte sich das Blatt: Wie schon im Finale des letzten Jahres, zermürbte er seinen Widersacher so dermaßen, dass sich dieser kaum noch auf den Beinen halten konnte. Schmitt holte in der zweiten Halbzeit Punkt um Punkt und gewann am Ende sensationell mit 10:5 und bescherte dem SVW somit einen Auftakt nach Maß. Im Freistilschwergewicht kam es zur Neuauflage des Hinkampf-Duells zwischen Erik Thiele und dem Olympiadritten Dauren Kurugliev. Thiele ging grippegeschwächt in den Kampf und folgte der Marschroute von Chefcoach Eugen Ponomartschuk, nur so wenige Punkte wie möglich abzugeben. Diese Vorgabe konnte er bei seiner 0:6 Punktniederlage voll und ganz erfüllen. In der Gewichtsklasse bis 66kg Freistil setzte der SV Wacker auf Vierfacheuropameister Arsen Harutyunyan. Gegen den körperlich starken und deutlich schwereren Valentin Seimetz konnte er nach einem anfänglichen Rückstand ein ums andere Mal mit seinen blitzschnellen Beinangriffen punkten. Am Ende setzte sich der armenische Ausnahmeringer souverän mit 12:2 nach Punkten durch und brachte den SV Wacker mit 5:2 in Führung. Nachdem Felix Baldauf die letzten Wochen aufgrund gesundheitlicher Probleme schmerzlich vermisst wurde, konnte er nun endlich sein Comeback in der Wackerstaffel feiern. Gegen den mehrfachen deutschen Meister Peter Öhler entwickelte sich der erwartet ausgeglichene Kampf. Öhler ging im ersten Kampfabschnitt mit 3:0 in Führung, doch gegen Ende konnte sich Baldauf mit einem Wurf und einen Push-Out die entscheidenden Zähler sichern und blieb somit in der laufenden Saison weiterhin unbesiegt. Im letzten Kampf vor der Pause kam es zum Duell von Witalis Lazovski und Marc Antonio von Tugginer. Dem Köllerbacher gelang in der angeordneten Bodenlage des ersten Kampfabschnitts ein Durchdreher, durch den er ging mit 3:0 in Führung ging. Im zweiten Durchgang wurde Lazovski im Standkampf aktiver, sodass ihm die Oberlage zugesprochen wurde. Lazovski punktete anschließend mit seinem Spezialgriff - dem Ausheber. Am Ende stand für den Burghauser ein knapper 4:3 Sieg zu Buche und der SV Wacker ging mit einer 7:2 Führung in die Pause.
Den zweiten Durchgang eröffnete Eduard Tatarinov gegen Altmeister Andriy Shyyka. Es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, indem Tatarinov mit Beinangriffen 5:0 in Führung ging. Mitte der zweiten Hälfte glich dann der Köllerbacher auf 5:5 aus, ehe Tatarinov zurückschlug und auf 11:6 davonzog. Doch im Anblick des sicheren Sieges schwanden beim Wackerianer in der letzten Minute zunehmend die Kräfte und er musste sich überraschend in den letzten Sekunden des Kampfs noch mit 12:11 geschlagen geben. In der Gewichtsklasse bis 75kg Freistil setzte Eugen Ponomartschuk auf den bisher noch unbesiegten David Baev. Und der Wacker-Neuzugang zeigte einmal mehr ein wahres Offensivfeuerwerk. Nach mehreren Beinangriffen und Durchdrehern beendete er den ungleichen Kampf gegen Köllerbachs Neuverpflichtung Mokhmad Dadaev nach gut zwei Minuten beim Stand von 16:1 per Schultersieg. Beim Zwischenstand von 11:3 ging Idris Ibaev im Limit bis 80kg im griechisch-römischen Stil für die Wackerianer auf die Matte. Auch er war unter der Woche gesundheitlich angeschlagen, lieferte aber gegen den starken Vasile Taran eine absolute Topleistung ab. Nach schneller 4:0 Führung glich der Köllerbacher noch einmal auf 4:4 aus, doch den weiteren Kampfverlauf dominierte einzig der Wackerathlet. Mit Take-Downs im Standkampf, sowie sehenswerten Aushebern und Durchdrehern im Boden sicherte er sich einen in der Höhe nicht zu erwarteten 17:5 Punktsieg. Im vorletzten Kampf des Abends ließ der KSV Köllerbach ihren moldawischen Punktegaranten Alexandru Solovei das erste Mal in dieser Saison auf 75kg abtrainieren. Wackers Kampfmaschine Michael Widmayer tat sich über die gesamte Kampfdauer schwer, musste in beiden Halbzeiten im Boden eine Wertung abgeben und unterlag somit am Ende mit 6:0. Im letzten Kampf des Abends kam es zur Neuauflage des Topduells zwischen Zelimkhan Khadjiev und Vasyl Mykhailov. Nachdem der Wackerianer letzte Woche unglücklich unterlag, war er dieses Mal von Beginn an der agilere Ringer und startete in der ersten Runde einen Angriff nach dem anderen, die sein ukrainischer Gegner allesamt abwehren konnte. Nach einer knappen 1:0 Pausenführung, punktete Khadjiev zu Beginn der zweiten Hälfte mit einem sehenswerten Beinangriff, der ihm vier Punkte einbrachte. Diesen Vorsprung verwaltete er gegen Ende souverän und fügte seinem Widersacher mit seinem 6:2 Erfolg die erste Saisonniederlage zu. Somit konnte sich der SV Wacker Burghausen im Saarland deutlich mit 16:5 durchsetzen und zog zum siebten Mal in Folge ins Halbfinale um die deutsche Mannschaftsmeisterschaft ein. Dort wartet mit dem ASV Schorndorf nun der Topfavorit auf die Meisterschaft, dem sich der SV Wacker Burghausen in der laufenden Saison bereits zweimal in der Vorrunde geschlagen geben musste. "Die Kämpfe gegen Schorndorf waren in den letzten Jahren immer die absoluten Saison-Highlights. Wir sind diesmal 60:40 Außenseiter, aber mit unseren Zuschauern im Rücken ist alles möglich.", so Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch. Der Halbfinal-Hinkampf findet am 04. Januar in der Burghauser Sportparkhalle statt, eine Woche später fällt dann die Entscheidung um den Finaleinzug beim Rückkampf in Schorndorf.

Iszmail Muszukajev besiegte in der Neuauflage des Bronzemedaillen-Kampfs der diesjährigen Olympischen Spiele Islam Dudaev.
Heimsieg gegen Köllerbach stößt Tür zum Halbfinale weit auf
Mit einer starken Mannschaftsleistung konnten die Wacker Ringer einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Gegen den sechsfachen deutschen Mannschaftsmeister, den KSV Köllerbach, setzten sie sich nach sechs Einzelsiegen überraschend deutlich mit 14:5 durch. Während der KSV Köllerbach wie erwartet mit seiner absoluten Topaufstellung anreiste, so konnte auch Chefcoach Eugen Ponomartschuk diesmal nahezu aus dem Vollen schöpfen.
Zu Beginn des Kampfabends kam es gleich zum richtungsweisenden Top-Duell zwischen Wackers Olympiadritten Gulomjon Abdullaev und Taras Markovych. Der Wackerianer war stets im Angriffsmodus, währenddessen Markovych versuchte, ausschließlich mit Konteraktionen zu punkten. So entwickelte sich ein abwechslungsreicher Kampf, in dem gegen Ende Abdullaev seine konditionellen Vorteile in einen 6:3 Sieg ummünzen konnte. Im Greco-Schwergewicht kam es zum lang ersehnten Comeback von Ramsin Azizsir. Der Hofer, mittlerweile seit acht Jahren in Burghausen, stellte sich trotz einer am ersten Kampftag erlittenen Sprunggelenksverletzung in den Dienst der Mannschaft und lieferte dem deutschen Topathleten Peter Öhler einen Kampf auf Biegen und Brechen. Der Köllerbacher setzte sich nach einem erfolgreichen Durchdreher im zweiten Kampfabschnitt knapp mit 3:1 nach Punkten durch und verkürzte damit im Gesamtstand auf 1:2. Nachdem im 66kg Greco-Limit Christopher Kraemer weiterhin schmerzlich vermisst wird, nahm Witali Lazovski die Tortur des Gewichtsmachens auf sich. Und wie schon letzte Saison, wo er schlussendlich der entscheidende Trumpf im Kampf um die Meisterschaft war, lieferte er auch diesmal wieder ab. Gegen den Olympiateilnehmer Etienne Kinsinger war er jederzeit Herr der Lage, dominierte im Stand über die gesamte Kampfdauer und wurde am Ende souveräner 2:0 Punktsieger. Im Halbschwergewicht bekam es der in der laufenden Saison noch ungeschlagene Freistilspezialist Erik Thiele mit dem Olympiadritten Dauren Kurugliev zu tun. Es entwickelte sich ein ausgeglichener Kampf, in dem Kurugliev mit 1:0 in Führung ging. Kurz vor der Halbzeit hatte Thiele die Chance zu punkten, wollte aber zu viel und wurde vom Köllerbacher ausgekontert. Am Ende musste sich Thiele mit 7:0 geschlagen geben und Köllerbach glich im Gesamtstand auf 3:3 aus. Dann kam es in der 71kg Freistilklasse zum Duell des Abends zwischen Iszmail Muszukajev und Islam Dudaev - die Neuauflage des Bronzemedaillenkampfs der olympischen Spiele von Paris. Seinerzeit musste sich Burghausens Weltmeister denkbar knapp mit 12:13 nach Punkten seinem albanischen Kontrahenten geschlagen geben musste. Der Wackerianer war natürlich auf Revanche aus und präsentierte sich taktisch perfekt eingestellt. Gewohnt geschmeidig bewegte er sich über die Matte und setzte gezielt immer wieder zu seinen blitzschnellen Beinangriffen an, mit denen er den Köllerbacher ein ums andere Mal kalt erwischte. Am Ende setzte sich Muszukajev spektakulär mit 6:0 durch und verschaffte damit dem SV Wacker Burghausen zur Halbzeit eine knappe 5:3 Führung.
Im ersten Kampf nach der Pause kam es zum Aufeinandertreffen zwischen Roland Schwarz und Vasile Taran. Der Köllerbacher ging in der ersten Runde mit einem Durchdreher in Führung und war fortan nur noch aufs Verteidigen bedacht. Schwarz drängte pausenlos nach vorne, doch die Unparteiischen ahndeten die destruktive Ringweise des Köllerbachers nicht und so konnte Schwarz am Ende nur noch auf 2:4 verkürzen. In der Gewichtsklasse bis 75kg Greco ging für den SV Wacker Burghausen wieder Kampfmaschine Michael Widmayer auf die Matte. Gegen Marc Antonio von Tugginer befand sich Widmayer wie gewohnt nur im Vorwärtsgang und punktete mit einem Push Out in der ersten Hälfte. Am Ende stand ein knapper, aber in Summe absolut ungefährdeter 3:0 Punktsieg zu Buche und Burghausen ging mit 7:4 in Führung. Dann folgte das dritte internationale Top-Duell des Abends zwischen Zelimkhan Khadjiev und dem bislang noch unbesiegten Ukrainer Vasyl Mykhailov. Der Wackerianer ging als Außenseiter in den Kampf, zeigte aber eine bärenstarke Leistung. Immer wieder versuchte er mit Beinangriffen zu punkten, was ihm auch zur zwischenzeitlichen 3:0 Führung gelang. Ähnlich wie im Duell von Roland Schwarz ahndeten die Schiedsrichter die passive Ringweise des Köllerbachers nicht, der sich am Ende nach einem glücklichen Konter mit 5:3 durchsetzen konnte. Im vorletzten Kampf des Abends entschied sich Eugen Ponomartschuk für den Einsatz von Neuzugang David Baev. Gegen Altmeister Andriy Shyyka tat er sich schwer, konnte aber im Verlauf des Gefechts immer wieder mit Beinangriffen punkten und sich am Ende mit 9:0 durchsetzen. Somit baute der SV Wacker Burghausen seine Führung auf mit 10:5 aus, ehe Idris Ibaev im letzten Kampf des Abends auf Igor Makuch traf. Ibaev fackelte nicht lange und punktete kurz nach Anpfiff aus dem Standkampf mit einem sehenswerten Hüftwurf. Im weiteren Kampfverlauf ließ er noch Serie an Durchdrehern folgen und wurde nach etwas mehr als einer Minute technisch überlegener Punktsieger. "Die Mannschaft hat eine Topleistung gebracht. Trotz des neun Punkte Polsters werden wir uns nicht in Sicherheit wiegen. Wir fahren nach Köllerbach um zu gewinnen und nicht um knapp zu verlieren", so Wackers sportlicher Leiter Matthias Maasch.

Roland Schwarz feierte mit seinem Team in der Vorrunde einen klaren Sieg gegen Weingarten, der nun vom Sportgericht bestätigt wurde.
Einspruch erfolgreich: Ergebnis des Vorrundenkampfs gegen Weingarten wiederhergestellt
Nach über acht Wochen Wartezeit wurde am vergangenen Montag vom Rechtsausschuss I des Deutschen Ringerbunds der Burghauser Einspruch gegen die am grünen Tisch erfolgte 0:40 Wertung des Kampfs gegen die SV Germania Weingarten verhandelt. Das Ergebnis spricht für sich: Der vom SV Wacker Burghausen eingereichten Beschwerde wurde stattgegeben, damit wird das ursprüngliche auf der Matte erzielte Ergebnis des 16:5 Heimsiegs wiederhergestellt.
Auslöser für den Rechtsstreit war die geänderte Regelauslegung des Deutschen Ringerbunds im Bereich des Lizenzwesens. Ohne dass von der vergangenen Saison auf die laufende Saison eine Regeländerung vorgenommen wurde, wurde heuer das Regelwerk ohne vorangegangene Ankündigung, willkürlich anderweitig interpretiert. Das hatte zur Folge, dass die kurzfristig eingereichte Lizenz für den Burghauser Nachwuchsringer Alexander Kreimer für den Kampf gegen Weingarten rückwirkend als ungültig erklärt wurde. Von derselben Problematik waren in der laufenden Bundesliga-Runde noch zwei weitere Mannschaften betroffen – die Teams der Red Devils Heilbronn und des ASV Urloffen. Auch Urloffen befand sich wegen derselben Thematik bis vor Kurzem noch im Rechtsstreit mit dem DRB – und auch in diesem Fall bekam der Bundesligist Recht, sodass die monierte Lizenz nun doch als korrekt erteilt anzusehen ist. Beide Urteile wurden in Folge der tiefgehenden Recherchearbeiten der Burghauser Verantwortlichen gefällt, da der SV Wacker Burghausen eine Vielzahl von Beispielen nachweisen konnte, in denen in der vergangenen Saison in identischer Weise kurzfristige Lizenzen beantragt wurden und dieses Prozedere stets als korrekt angesehen wurde. Sollten zur kommenden Saison die betroffenen Passagen im Regelwerk des Deutschen Ringerbunds nicht angepasst werden, können die beiden Rechtssprüche als Grundsatzurteile angesehen werden.
Solch weitreichende Urteile zu fällen, die anschließend vom Sportgericht wieder revidiert werden, wirft natürlich kein gutes Licht auf die Verantwortlichen des Deutschen Ringer-Bundes, die ohnehin bei vielen Vereinen momentan in der Kritik stehen. Grundsätzlich wird hier eine vertrauensvolle Zusammenarbeit vermisst. Gerade im Fall von kurzfristigen Verletzungen oder Erkrankungen von Sportlern ist es in jedem Fall sinnvoll, die Möglichkeit einer unkomplizierten nachträglichen Lizenzbeantragung zu ermöglichen, damit die Teams in voller Mannschaftsstärke zu den Kämpfen antreten können. Vorausgesetzt die Lizenzunterlagen sind vollständig und gültig, ist es in der Praxis völlig egal, ob diese am Freitag, Samstag oder den darauffolgenden Montag beim Verband vorliegen.
Wenngleich nun endlich eine Entscheidung getroffen wurde und somit Klarheit über die vorliegende Situation herrscht, wurde von allen Betroffenen Vereinen die unverhältnismäßig lange Wartezeit kritisiert. Zudem wurde auch Kritik von den anderen Bundesligisten laut, da sich aus den mehrwöchigen Verzögerungen für einen Großteil der laufenden Saison eine verschobene Tabellensituation ergab. Dies hätte im schlimmsten Fall einen direkten Einfluss auf die anstehenden Playoff-Auslosungen nehmen können.

Albert Kreimer konnte den Rückstand im Duell mit Leonidas Tzampisvili drehen und feierte einen beeindruckenden Sieg.
Zweite Mannschaft auch im letzten Heimkampf der Saison sieglos
Als Schlusslicht der Ringer Liga Bayern traten die Ringer vom SV Wacker Burghausen II am vergangenen Samstag vor heimischem Publikum gegen den SC Isaria Unterföhring an. Die Gästestaffel rangiert nur einen Tabellenplatz vor den Wackerianern – trotzdem gelang ihr in der Burghauser Sportparkhalle ein sehr deutlicher Sieg. Zunächst lautete das Endergebnis 7:28, doch Mansur Dakiev trat im Nachgang auch noch im Bundesligakampf in der Burghauser Staffel an und so wurde sein Kampf in der Zweiten Mannschaft aus der Wertung gestrichen und das Ergebnis auf 3:32 korrigiert.
Zum Auftakt in den letzten Heimkampf der Saison ging Dmytro Vertai zwar auf der Matte als klarer Sieger hervor. Da er jedoch das Gewichtslimit von 57 Kilogramm überschritten hatte, wurde das Duell mit 0:4 zugunsten von Tobias Kohler gewertet. Im Freistil-Schwergewicht wurde Alexander Kreimer eine Sekunde vor Ende der ersten Runde von Odysseas Isaakidis geschultert. Eine Schulterniederlage konnte auch Erwin Kobsar (61 kg Freistil) nicht abwenden. Er wurde nach nur 24 Sekunden von Dominic Thiel aufs Kreuz gelegt.
Im Halbschwergewicht entwickelte sich ein spannender Kampf zwischen dem amtierenden Deutschen A-Jugend-Meister Valentino Prelic und Vincent Graf, in dem der Unterföhringer am Ende knapp mit 9:8 die Oberhand behielt. Prelic brachte allerdings mehr als die geforderten 98 Kilogramm auf die Waage und so gab Wacker auch hier die maximale Punktzahl an die Gäste ab. Ein Lichtblick stellte der Kampf von Sultan Muhametow dar. Er bezwang Yannik Kauschmann im griechisch-römischen Stil der 66-Kilogramm-Kategorie mit 2:0. Mansur Dakiev (86 kg Freistil) benötigte nur drei Minuten um gegen Lian Huber sechzehn Wertungspunkte zu erzielen Der technisch überlegene Sieg wurde aufgrund des Doppelstarts in der Bundesliga jedoch nicht gezählt. Im freien Stil der Gewichtsklasse bis 71 Kilogramm wurde Manfred Esmaier von Felix Kirchhoff in der ersten Minute geschultert. Erfreulich war der knappe Sieg von Albert Kreimer gegen Leonidas Tzampisvili. Kreimer lag zunächst deutlich in Rückstand, besann sich dann jedoch auf seine Stärken und erkämpfte beim Stand von 8:7 einen Mannschaftspunkt für den SVW. Die letzten beiden Partien in der 75-Kilogramm-Klasse gingen wieder an die Gästestaffel. So schulterte der Unterföhringer Ilia Mustakov den Wackerianer Abdulkerim Menevse in Runde 1 und Mahdi Khaliqi war gegen Benjamin Haizinger im freien Stil technisch überlegen.
Den letzten Kampf dieser Saison bestreiten die Burghauser am kommenden Samstag auswärts gegen den SC Anger. Der Lokalrivale belegt derzeit den sechsten Platz in der Ringer Liga Bayern.