Aktuelle News - 1. Bundesliga

Weltklasse-Leistung: Erik Thiele besiegte den Vize-Europameister amtierenden Vladislav Baitsaev.
Weiterhin ungeschlagen: SVW triumphiert auch beim Verfolger KSC Hösbach
Das prognostizierte Spitzenduell zwischen dem SV Wacker Burghausen, dem Tabellenführer der Ringer Bundesliga Ost und dem Drittplatzierten KSC Germania Hösbach bot zwar für zahlreichen Gästefans einige interessante Mattengefechte, konnte aber alles in allem die hohen Erwartungen nur bedingt erfüllen. Auslöser hierfür war der Umstand, dass beide Mannschaften nicht in Bestbesetzung antreten konnten und in Folge dessen der Mannschaftskampf nach fünf Siegen bereits zur Halbzeit zu Gunsten der Salzachstädter nahezu entschieden war. Am Ende stand für den SVW ein klarer 11:18 Auswärtserfolg zu Buche, der aber über die tatsächlichen Kraftverhältnisse beider Mannschaften nur wenig Aussagekraft geschenkt werden kann.
Kurzweilig verliefen die ersten fünf Mattengefechten her, endeten doch gleich zwei davon nach nur kurzer Kampfzeit. So schulterte Givi Davidovi in der Klasse bis 57kg Freistil seinen Kontrahenten Konstantin Heeg, der als Ersatz für den etatmäßigen Ringer auf Hösbacher Seite, den starken Türken Yavuz Sentürk, einspringen musste. Traditionell wenig Aktionen gab es im Greco-Schwergewicht zu sehen, in dem sich mit Ilja Klasner und Nikolosz Kakhelashvili zwei eigentliche Ringer aus der 98kg-Klasse gegenüberstanden. Auf Grund seiner aktiven Kampfweise bekam Kakhelashvili vom Kampfrichter zweimal die Oberlage im Bodenkampf zugesprochen, in der ihm ein Ausheber gelang. Den 0:4 Punktsieg und die damit verbundenen zwei Mannschaftspunkte brachte der Italiener in Burghauser Diensten sicher ins Ziel. Da auf Hösbacher Seite der in der 61kg-Klasse etablierte Peter Haase verletzungsbedingt passen musste, stellte sich Julian Farbmacher in den Dienst der Gästemannschaft. Da dieser aber ebenfalls verletzt antrat, schulterte ihn Fabian Schmitt mit seinem ersten Angriff.
Ein Duell auf Weltklasseniveau gab es für die Zuschauer in der Klasse bis 98kg Freistil zu sehen, in der sich Burghausens Erik Thiele mit dem Ungarn Vladislav Baitsaev messen musste – ein Gegner, gegen den er bei Welt- und Europameisterschaften bisher stehts den Kürzeren gezogen hatte. Doch an diesem Abend sollte sich das ändern: So ging Thiele überaus konzentriert gegen den amtierenden Vize-Europameister zu Werke, der mit der Mischung aus sattelfester Defensive und brandgefährlichen Nadelspitzen in der Offensive von Erik Thiele überraschend viel Probleme hatte. So endete die von Abtasten und gegenseitigem Respekt geprägte erste Runde mit 0:1 zu Gunsten von Thiele. Doch in der zweiten Runde legten beide Ringer die anfängliche Zurückhaltung ab: So ging Thiele nach einem schnellen Konter im Standkampf mit 0:5 in Führung, nachdem er seinen Gegner in die gefährliche Lage bringen konnte. Baitsaev verkürzte wenig später nach einem Beinangriff, einem Durchdreher und einer Aktivitätszeit auf 5:5, doch Thiele sollte am Ende die Oberhand behalten. Nach zwei weiteren Beinangriffen stellte Thiele die Uhr auf 5:9 und blieb somit im sechsten Kampf in Folge ungeschlagen. Etwas hektisch verlief das letzte Mattengefecht vor der Pause zwischen dem Hösbacher Eigengewächs Niklas Dorn und Burghausens Europameister Iszmail Muszukajev. Zwar gelang Muszukajev am Ende ein ungefährdeter 2:9 Punktsieg, der allerdings höher hätte ausfallen können. So gelang es Dorn überraschend gut, sich den blitzschnellen Beinangriffen von Muszukajev durch ebenso schnelle Reaktionen zu entziehen, sodass der Halbzeitstand mit 0:14 deutlich zu Gunsten der Burghauser Ringer ausfiel.
Den ersten Sieg der Gastgeber konnten die Fans der „Vikings“ im ersten Kampf nach der Pause feiern. So musste Burghausens Trainer Eugen Ponomartschuk auf Idris Ibaev verzichten, der nach der anstrengenden U23-WM noch nicht zur Verfügung stand. Da zudem Roland Schwarz ebenfalls nicht einsatzbereit war, stellte sich Eduard Tatarinov stilartfremd in den Dienst der Mannschaft und stellte sich dem hochdekorierten Bulgaren Aik Mnatsakanian entgegen, der zuletzt heuer mit seiner Bronzemedaille bei den Europameisterschaften seine gute Form bestätigen konnte. Zwar konnte sich Tatarinov in der ersten Runde gut den Angriffen seines Gegners erwehren, doch in der zweiten Runde setzte sich der routinierte Weltklasseringer doch noch vorzeitig mit 15:0 durch.
Eine solide und konzentrierte Leistung reichte nach der Pause in der Klasse bis 71kg gr./röm. Witalis Lazovski im Duell mit Nils Buschner zu einem 0:6 Punktsieg. Bereits zur Halbzeit führte der Burghauser nach zwei Aushebern aus der Bodenlage mit 0:5. Chancenlos hingegen war Jakob Rottenaicher bei seinem Saisondebut gegen den Slowaken Ermak Kardanov: Nach einer Serie von Beinschrauben endete der Kampf noch in der ersten Minute vorzeitig mit 16:0 zu Gunsten der Hösbacher.
Unnötig aggressiv und hektisch verlief das Freistilgefecht der 75kg Klasse, in der sich Höchsbachs Lokalmatador Tim Müller und Ali Pasha Umarpashaev gegenüberstanden. Bereits nach 15 Sekunden der erste Aufreger: Umarpashaev überraschte seinen Gegner mit einem Armzug, dieser konterte aber den Burghauser ebenso überraschend aus und beförderte Umarpashaev in die gefährliche Lage, aus der sich dieser nur mit Mühe befreien konnte. Bis zur Pause baute aber Umarpashaev seinen Vorsprung zum Unmut der Hösbacher Zuschauer auf 2:10 aus. Zwar konnte Müller in der zweiten Runde noch auf 6:12 verkürzen, am Sieg von Umarpashaev gab es hingegen nichts mehr zu rütteln.
Im letzten Gefecht des Abends kam es zum Kräftemessen des Polens Gevorg Sahakyan und Michael Widmayer. Während Widmayer, der in der vergangenen Woche noch krankheitsbedingt fehlte, in der ersten Runde den Kampf offen gestalten konnte, spielte der polnische Weltklasseringer in der zweiten Runde seine Stärken im Bodenkampf optimal aus und schraubte den Endstand auf 13:2 zu seinen Gunsten.

Ein Jubelschrei ging durch die Sportparkhalle, als Givi Davidovi in den letzten Sekunden den Sieg klar machte.
Spitzenkampf zwischen Burghausen und Schorndorf endet 9:9 – zumindest vorerst.
Alles war angerichtet für einen denkwürdigen Kampfabend, der allen Beteiligten in langer Erinnerung bleiben wird: Zwei Mannschaften auf höchstem Bundesliga-Niveau, Weltklasse Einzelgefechte, wie man sie es sich nur wünschen kann und ein Kampfabend, der an Spannung kaum mehr zu überbieten war. So trafen am vergangenen Samstag in der Burghauser Sportparkhalle mit dem SV Wacker Burghausen und dem ASV Schorndorf zwei der stärksten Mannschaften in der gesamten Bundesliga aufeinander – ein ultimativer Spitzenkampf um die Tabellenspitze! Mit einem zwischenzeitlichen 8:8 endete dieser Vergleich auf Augenhöhe, der nun erst durch zwei Nachholkämpfe entschieden werden wird.
Beide Mannschaften versuchten ihren besten Mannschaften aufzubieten, was am Ende für ein ringerisches Erlebnis der Extraklasse sorgen sollte, wie man es in Burghausen schon lang nicht mehr gesehen hatte. Einziger Wermutstropfen: In Folge der U23-Weltmeisterschaften mussten zwei Nachholkämpfe vereinbart werden, da sich auf Burghauser Seite Idris Ibaev und Georgios Scarpello vom ASV Schorndorf bereits seit Freitag zusammen mit der deutschen Nationalmannschaft auf den Weg nach Spanien machten.
Bereits der Auftaktkampf in der Klasse bis 57kg Freistil war zum Zunge schnalzen, in dem sich Givi Davidovi mit Schorndorfs Engin Cetin ein denkwürdiges Match lieferte. So explodierte die adrenalin-gefüllte Sportparkhalle zum ersten Mal, als Davidovi quasi mit dem Schlusspfiff die entscheidende Zweipunkt-Wertung zum 8:6 Punktsieg erzielen konnte. Erste verstärkte Unmutsbekundungen gab es im folgenden Schwergewichtskampf, in dem sich Ramsin Azizsir mit Yello Krahmer messen musste, der mit einem Gewichtsvorteil von sage und schreibe 32kg ins Rennen ging. Azizsirs ursprüngliches Ziel war es, die drohende Niederlage so gering wie möglich ausfallen zu lassen, schien doch ein Sieg gegen den Schorndorfer Koloss nahezu ausgeschlossen. Am Ende verlief der Kampf aber anders, als von allen erwartet: Azizsir stemmte sich erfolgreich gegen Krahmer, wurde aber vom Kampfrichter in beiden Runden als passiv angesehen und musste in die Bodenlage. Dort kassierte er in Summe drei Durchdreher, die vom Gästeringer allesamt in Folge von Beinarbeit regelwidrig ausgeführt wurden. Kampfrichter Schmitt gab die Wertungen trotzdem, verwarnte Azizsir wegen Reklamierens und verpasste Burghausens Matthias Maasch eine gelbe Karte aus selbigem Grund. Mit seinem umstrittenen 10:0 Punktsieg sammelte Krahmer damit drei wichtige Punkte für seine Mannschaft.
Einen hochklassigen Kampf erlebten die zahlreichen Zuschauer in der Klasse bis 98kg Freistil, wo es zum rein-deutschen Kräftemessen zwischen Erik Thiele und Ertugrul Agca kam. Mit 6:1 setzte sich Thiele in einem taktisch geprägten Kampf souverän durch. Ein ringerisches Highlight des Abends lieferte einmal mehr Europameister Iszmail Muszukajev, der auf den bulgarischen EM Dritten Georgi Vangelov traf. In einem Duell auf Weltklasse-Niveau jagte eine Aktion die nächste – eine Augenweide für jeden Ringerfan. Schlussendlich setzte sich Europameister Muszukajev dank seiner unglaublichen Geschwindigkeit und seinen brandgefährlichen Beinangriffen klar mit 7:2 gegen seinen Schorndorfer Konkurrenten durch.
Richtig hitzig verliefen nach der Pause die letzten vier Kämpfe, in den sich der Kampfrichter den Unmut der gesamten Halle zuzog. Vor allem im Greco-Duell der 71kg Klasse zwischen Burghausens Witalis Lazovski und Schorndorfs Ruslan Kurdynets flogen richtig die Fetzen, da der Mattenleiter nahezu jede Aktion gegen den Burghauser Athleten auslegte. Die 4:7 Punktniederlage Lazovskis war schlussendlich dem Umstand geschuldet, dass Lazovski gegen Ende des Kampfs ein immer größeres Risiko in seinen Angriffsaktionen eingehen musste. In der letzten Minute führte der konditionell abbauende Kurdynets dann mit einem Kopfzug die Entscheidung zu seinen Gunsten herbei. Doch damit nicht genug: Schmitt verwies zudem Burghausens sportlichen Leiter Matthias Maasch vollkommen unverhältnismäßig mit der gelb-roten Karte der Halle, nachdem er den Rand der Matte in der Burghauser Ecke betreten hatte.
Ein weiteres Freistilgefecht auf Spitzenklasse-Niveau wartete auf das Burghauser Publikum in der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil, in der sich zum ersten Mal Ex-Weltmeister und Burghauser Neuzugang Hetik Cabolov dem fachkundigen Publikum präsentierte. Mit dem amtierenden U20 Welt- und Europameister Dzhabrail Gadzhiev wartete ein nicht minder hochklassiger Gegner, der für die Gäste ebenfalls als Neuzugang sein Debut feierte. Nachdem der erste Kampfabschnitt der Kampfverlauf in der ersten Halbzeit von filigranem Freistilringen beider Athleten geprägt war, ging es für den Burghauser Neuzugang mit einem 2:4 Rückstand in die Pause. Zu Beginn der zweiten Runde, die von beiden Athleten wesentlich rustikaler und aggressiver geführt wurde, folgte die beste Phase des aserbaidschanischen Gästeringers, der nach beeindruckenden Angriffen seine Führung auf 6:2 ausbauen konnte. Doch dann gelang Cabolov die Wende: Dank vier Zweipunktwertungen innerhalb von nur einer Minute konnte Cabolov das Ergebnis zu seinen Gunsten drehen und seinen 11:8 Punktsieg besiegeln - ein Einstand nach Maß für den Serben im Burghauser Dress.
Ali Pasha Umarpashaev, der bislang nur in der 80kg-Klasse antrat, rückte bei diesem Spitzenkampf zurück in seine angestammte 75kg-Klasse, in der er auf den deutschen Spitzenringer Shamil Ustaev traf. Schnell führte Umarpashaev dank seiner bekannt katzenartigen Reflexe und Bewegungen mit 12:1. Doch dann kämpfte sich Ustaev in der zweiten Runde beeindruckend zurück und verkürzte den Rückstand drastisch. In den letzten Sekunden versucht Umarpashaev noch einmal alles, um den dringend benötigten fehlenden Punkt zu ergattern, der am Ende drei Mannschaftspunkte bedeutet hätte. Da aber seine letzte Aktion mit zwei Wertungspunkten zu Gunsten beider Ringer gewertet wurde, bliebt es beim 14:7 Punktsieg. Im letzten Kampf des Abends unterlag Burghausens Eigengewächs Mansur Dakiev stilartfremd dem französischen WM-Fünften Ibrahim Ghanem noch in der ersten Runde auf Schulter. Der eigentlich auf Burghauser Seite eingeplante Michael Widmayer fiel kurzfristig krankheitsbedingt aus, sodass sich Mansur Dakiev in den Dienst der Mannschaft stellte und den vakanten Platz einnahm.
„Ein großer Dank und unser Respekt geht an den ASV Schorndorf, der uns einen Kampftag beschert habt, wie wir ihn schon lange nicht mehr gesehen haben. Genau für solche Kämpfe kommen die Zuschauer in die Halle – Ringsport vom Feinsten mit Spannung bis zum Ende!“, gab Abteilungsleiter Jürgen Löblein nach dem Mannschaftskampf zu Protokoll und setzte fort: „Schade, dass die Begleitumstände zu diesem Spitzenkampf nicht optimal waren, vor allem der unvorhersehbare Ausfall von Michael Widmayer schmerzte bei uns schon sehr, für den wir in der Kürze der Zeit keinen adäquaten Ersatz präsentieren konnten.“
Damit lautete der zwischenzeitliche Endstand dieses hochklassigen Spitzenkampfs 9:9, wobei innerhalb der nächsten beiden Wochen noch die Nachholkämpfe ausgefochten werden müssen. Sowohl im Kampf zwischen Fabian Schmitt und Georgios Scarpello sowie Idris Ibaev und Nico Brunner scheinen die Burghauser Chancen auf zwei Siege gut zu stehen, wobei jeder Fehler den Ausschlag zu Gunsten der Gegner geben kann. Der genaue Termin für die Nachholkämpfe steht noch nicht fest und wird zeitnah bekannt gegeben.

Ali-Pasha Umarpashaev zeigte im Kampf gegen Richard Schröder einmal mehr technisch anspruchsvolle Aktionen.
Generalprobe vor Spitzenkampf geglückt: Burghausen deklassiert Greiz
Rundum zufrieden kehrten die Burghauser Ringer in der Nacht auf Sonntag von ihrem Gastspiel beim RSV Rotation Greiz zurück. Mit sage und schreibe acht Einzelsiegen und einem Endstand von 3:20 feierte die Mannschaft von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk eine gelungene Generalprobe vor dem anstehenden Spitzenkampf gegen den bislang ebenfalls ungeschlagenen Tabellenzweiten ASV Schorndorf. Doch trotz der klaren Verhältnisse waren sich am Ende alle einig, dass die Zuschauer einerseits hervorragenden Ringsport zu sehen bekamen und andererseits der hohe Endstand darüber hinwegtäuschte, dass die Gastgeber an diesem Abend unter Wert geschlagen wurden.
Schon im ersten Kampf wurde klar, dass der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister nichts dem Zufall überlassen wollte. So rehabilitierte sich Givi Davidovi in der 57kg-Freistilklasse nach seiner ersten Saisonniederlage vom vergangenen Wochenende mit einer herausragenden Leistung gegen den bislang ungeschlagenen Rumänen Razvan-Marian Kovacs. So führte der Ringer der Gastgeber bis eine Minute vor Kampfende noch mit 6:6, aber dank zweierkraftvollen Aktionen gelang dem kleinen Italiener im Burghauser Dress noch die Wende zum 10:6 Endstand. Und auch der mit fast 28kg Gewichtsnachteil antretende Ramsin Azizsir, der sich im Schwergewicht mit dem haushohen Favoriten Alin Alexuc-Ciurariu messen musste, kämpfe wie ein Löwe gegen den rumänischen WM-Bronzemedaillisten und ließ bei seiner knappen 5:1 Punktniederlage nur zwei Mannschaftspunkte zu Gunsten der Gastgeber zu.
Einen ringerischen Leckerbissen bekam das Greizer Publikum in der Klasse bis 61kg gr./röm. zu sehen, in der sich mit dem amtierenden U20 Vize Welt- und Europameister Denis-Florin Mihai und Burghausens Fabian Schmitt zwei Athleten auf Augenhöhe gegenüberstanden. In einem ausgeglichenen Kampf hatte am Ende der Rumäne Mihai das Quäntchen mehr Glück auf seiner Seite und siegte knapp mit 6:5 nach Punkten – es sollte an diesem Abend der letzte Sieg für die Gastgeber gewesen sein. Kurzen Prozess machte anschließend Erik Thiele in der Klasse bis 98kg Freistil: Gegen seinen Gegner Sebastian Wendel demonstrierte Thiele seine ganze Stärke und siegte technisch überlegen mit 15:0. Im letzten Kampf der ersten Halbzeit beeindruckte einmal mehr Burghausens Neuzugang Magomed Kartojev in der Klasse bis 66kg Freistil: Im Gefecht gegen Moritz Langer, den 21-jährigen Deutschen Junioren-Vizemeister des Jahres 2021, präsentierte sich in Top-Form. Beim 10:3 Punktsieg lies Kartojev seinem Gegner keine Chance und sicherte sich in seiner ersten Bundesliga-Saison den dritten Sieg im vierten Kampf.
Idris Ibaev, der im Laufe der Woche vom Bundestrainer Michael Carl zur Teilnahme an den diesjährigen U23-Weltmeisterschaften nominiert wurde, läutete den Burghauser Siegeszug in der zweiten Halbzeit mit einem souveränen 5:0 Punktsieg in der Gewichtsklasse bis 86kg gr./röm. gegen Maximilian Besser ein. Hart umkämpft gestaltete sich das Gefecht in der Klasse bis 71kg gr./röm., in dem sich mit Altmeister Christian Fetzer und der amtierende Deutsche Meister Witalis Lazovski zwei Athleten gegenüberstanden, die sich über die Jahre hinweg in einer Vielzahl an Mattengefechten gegenüberstanden. Es entwickelte sich auf Grund dessen der erwartet knappe Kampfverlauf: Zwar ging Fetzer in der ersten Runde mit 1:0 in Führung, doch gelang Lazovski im zweiten Kampfabschnitt nach einer angeordneten Bodenlage noch ein kraftvoller Durchdreher und der damit verbundene 3:1 Punktsieg.
In absolut souveräner Weise meisterten anschließenden die beiden Burghauser Freistilspezialisten Ali-Pasha Umarpashaev und Iszmail Muszukajev ihre Aufgaben in den Gewichtsklassen bis 80kg bzw. 75kg. So brachte Umarpashaev den Greizer Richard Schröder, der heuer bei den U23-Europameisterschaften die Bronzemedaille erkämpfen konnte, mit seinem 16:2 Punktsieg an die Grenze zu einer vorzeitigen Niederlage. Vor allem dank seiner vielseitigen und eleganten Ringweise knöpfte Umarpashaev seinem Gegner immer wieder den Schneid ab. Mit einem klaren 15:1 Punktsieg erledigte auch Iszmail Muszukajev seine Aufgabe mit Bravour, wenngleich er auch die erste Minute der ersten Runde etwas verschlief und sogar mit 0:1 in Rückstand geriet. Doch dank einer Serie an Durchdrehern und seinen gefürchteten Beinangriffen rückte Muszukajev die Kräfteverhältnisse schnell wieder gerade. Im letzten Kampf des Abends standen sich mit Michael Widmayer und Witas Behrendt zwei deutsche Spitzenringer gegenüber. So hatte das Greizer Publikum anfangs noch eine gewissen Zuversicht, dass der amtierende Deutsche Vizemeister im Dress der Thüringer für einen versöhnlichen Ausklang des Kampfabends sorgen würde. Doch diese Hoffnung machte Michael Widmayer jäh zu Nichte. Im Stile einer unaufhaltsamen Planierwalze scheuchte Widmayer seinen Gegner über die komplette Kampfdauer kreuz und quer über die Matte. Bei seinem 11:3 Punktsieg sammelte Widmayer sage und schreibe neun Ein-Punkt-Wertungen, nachdem sich sein Gegner nicht mehr im Kampfbereich halten konnte und die Matte verlassen musste.
„Mit der Leistung meiner Mannschaft am heutigen Abend bin ich sehr zufrieden. Acht Siege und zwei knappe Niederlagen zeugen gegen eine so starke Mannschaft wie Greiz von einer geschlossenen Mannschaftsleistung und einem tollen ringerischen Niveau. Wir freuen uns, dass wir mit einer weißen Weste in den Spitzenkampf gegen den ebenfalls bisher ungeschlagenen ASV Schorndorf gehen können.“, so Burghausens Chefcoach Eugen Ponomartschuk, der bereits die Marschroute für den fünften Kampftag vorgibt: „Unser Fokus liegt nun ganz auf den Vorbereitungen für den Mannschaftskampf gegen den ASV Schorndorf, den wir dieses Wochenende im Duell gegen die KSC Germania Hösbach in Spitzenform erlebt haben. Wir sind bereit, wir wollen am kommenden Samstag den Sieg und die alleinige Tabellenführung!“