Aktuelle News - 1. Bundesliga

Eigengewächs Mansur Dakiev kam in Schorndorf zu seinem ersten Einsatz in der laufenden Bundesligasaison.
Ersatzgeschwächte Wacker Ringer kommen in Schorndorf unter die Räder
Eine deutliche Niederlage kassierten die Ringer des SV Wacker Burghausen beim Tabellenführer aus Schorndorf. Am Ende konnte die stark ersatzgeschwächte Staffel von Eugen Ponomartschuk nur einen Kampf für sich entscheiden. Trotz der Niederlage bleiben die Wackerianer weiterhin auf den zweiten Tabellenrang. Nach dem Debakel in Schorndorf richtet sich der Burghauser Blick nach vorne, denn am kommenden Samstag folgt nach dem letzten Mannschaftskampf der regulären Bundesligasaison die mit Spannung erwartete Auslosung der Playoff-Begegnungen.
Normalerweise eröffnet in der Rückrunde immer Fabian Schmitt den Kampfabend. Da Wackers Energiebündel allerdings kurzfristig passen musste und Erwin Kobsar beruflich verhindert war, gingen in dieser Gewichtsklasse kampflos vier Punkte nach Schorndorf. Im Freistilschwergewicht kam es dann zum Top-Kampf zwischen Wackers Alen Khubulov und Schorndorfs Deutschen Meister Mohsen Siyar. Khubulov startete stark und ging schnell mit einem Beinangriff und anschließenden Durchdreher in Führung. Mit der klaren Führung im Rücken wurde der Wackerianer im zweiten Durchgang zunehmend unkonzentrierter und fand sich nach einem Konter des Schorndorfers auf beiden Schultern wieder. Im 66kg Freistil Limit sollte das Wacker Nachwuchstalent Sultan Muhametow sein Bundesligadebüt feiern. Doch Schiedsrichter Wolfgang Spänle erteilte dem Wackerianer beim offiziellen Abwiegen wegen einer Hauterkrankung ein Startverbot. Im Greco-Halbschwergewicht musste Chefcoach Eugen Ponomartschuk sowohl auf den Langzeitverletzten Ramsin Azizsir als auch auf Felix Baldauf verzichten. Eigengewächs Kürsat Zihni sprang in die Bresche, hatte jedoch gegen Schorndorfs Olympiateilnehmer Lucas Lazogianis eine unlösbare Aufgabe vor sich. Zihni wehrte sich nach Kräften, unterlag jedoch nach einem Hüftwurf des Schorndorfers auf Schulter. Im letzten Kampf vor der Pause traf Witalis Lazovski auf Ruslan Kudrynets. Der Schorndorfer, der bisher in dieser Saison immer im 75kg Limit kämpfte, kochte für diesen Kampf extra ab. Lazovski punktete in der ersten Runde mit einem Ausheber und ging mit 3:0 in Führung. Verkehrte Welt dann im zweiten Durchgang: Kudrynets bekam die Oberlage zugesprochen und konnte seinerseits mit einem verkehrten Ausheber punkten. Lazovski versuchte in den letzten beiden Kampfminuten zwar noch einmal alles, konnte jedoch seine konditionellen Vorteile nicht in Punkte ummünzen und unterlag am Ende mit 3:5 nach Punkten.
Den zweiten Durchgang eröffnete Eduard Tatarinov in der Gewichtsklasse bis 86kg Freistil. Die Spartaner aus Schorndorf zauberten extra für diesen Kampf erstmals in dieser Saison den Aserbaidschaner Arsenii Dzihoev aus dem Hut. Tatarinov hatte gegen den aktuellen EM-Dritten einen schweren Stand. Nach einen 6:0 Pausenrückstand musste er Mitte der zweiten Hälfte nach einer Kopfklammer des Schorndorfers eine Schulterniederlage hinnehmen. Somit lagen die Wackerianer mittlerweile mit 21:0 in Rückstand und es war Baschir Kartojev vorbehalten, den einzigen Sieg für den SV Wacker an diesem Abend einzufahren. Im Duell mit dem deutschen Jugendmeister Florian Lewy dominierte Kartojev von Beginn an. Mit mehreren Achselwürfen und Beinangriffen sammelte er Punkt um Punkt und wurde nach knapp zwei Minuten technisch überlegener Punktsieger. Im nächsten Kampf ging für den SV Wacker Idris Ibaev auf die Matte und wie schon so oft sollte dies das Highlight des Abends werden. Gegen den amtierenden Weltmeister Ibrahim Ghanem sahen die Zuschauer einen Kampf auf Biegen und Brechen mit ständigen Führungswechseln. Gleich nach wenigen Sekunden ging der Schorndorfer mit einem Push-Out in Führung, den Ibaev im Handumdrehen ausgleichen konnte. Nachdem Ghanem die Oberlage zugesprochen wurde, erhöhte er mittels Durchdreher auf 4:1, ehe Ibaev kurz vor der Pause mit einem sensationellen Take down auf 3:4 verkürzte. In der zweiten Hälfte ging dann der Wackerianer nach einem Ausheber mit 6:4 in Führung, doch der französische Weltmeister hatte die passende Antwort und punktete mit einem Vorbeireißer und anschließendem Durchdreher. Ibaev versuchte in der letzten Minute noch einmal alles um den zwei Punkterückstand aufzuholen und wurde jedoch kurz vor Schluss noch einmal ausgekontert. Somit bauten die Spartaner ihre Führung auf 25:4 aus. Im vorletzten Kampf des Abends traf Benjamin Haizinger auf den georgischen Ausnahmeringer Yuri Lomadze. Der Wacker Athlet konnte dem haushohen Favoriten im Stand gut Paroli bieten, im Bodenkampf war dann jedoch gegen Lomadzes Ausheber kein Kraut gewachsen. Im letzten Kampf traf in der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil Mansur Dakiev auf den deutschen Junioren Europameister Stas Wolf. Wolf ging mit einem Beinangriff und mehreren Beinschrauben in Führung, ehe Dakiev selbst mit einem Beinangriff punktete. Der Schorndorfer wurde jedoch im weiteren Kampfverlauf seiner Favoritenrolle gerecht und stellte damit den 33:4 Endstand her.

Alen Khubulov konnte seine beeindruckenden Freistil-Techniken zum ersten Mal den heimischen Fans präsentieren.
Souveräner Heimsieg gegen die KG Baienfurt/Ravensburg
Nach vier Auswärtskämpfen in Folge konnten sich die Ringer des SV Wacker Burghausen im Kampf gegen die KG Baienfurt/Ravensburg nun endlich wieder vor heimischem Publikum präsentieren. Die Gäste reisten mit einer starken Mannschaft an, doch am Ende konnten sich die Wackerianer in der gut besuchten und stimmungsvollen Sportparkhalle nach sieben Einzelerfolgen mit 22:5 durchsetzen.
Im ersten Kampf des Abends traf Wackers Energiebündel Fabian Schmitt auf Veaceslav Mamulat. Schmitt war wie gewohnt im Vorwärtsgang und konnte in der ersten Hälfte mit einem Ausheber punkten. Im zweiten Durchgang erhöhte er mit einem Take down auf 5:0, ehe sein unbequem kämpfender Kontrahent noch auf 2:5 verkürzen konnte. Mit seinem Sieg brachte Schmitt die ersten zwei Punkte auf das Wackerkonto. Im Freistilschwergewicht feierte Neuzugang Alen Khubulov sein Heimdebüt im Wackerdress. Gegen den international renommierten Georgier Mamuka Kordzaia legte er los wie die Feuerwehr, punktete mit einem schnellen Beinangriff und ließ zwei Beinschrauben folgen. Im weiteren Kampfverlauf war sein Gegner nur noch auf Schadensbegrenzung aus und verhinderte weitere Angriffe des Wackerianers. Am Ende stand ein souveräner 10:0 Sieg zu Buche und Khubulov blieb auch in seinem dritten Einsatz unbesiegt. Im 66kg Freistil Limit entschied sich Chefcoach Eugen Ponomartschuk wieder für den Einsatz von Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan. Gegen den deutschen U20 Meister Jannis Rebholz ging der Wackerianer als klarer Favorit in den Kampf und wurde dieser Rolle auch gerecht. Immer wieder ließ Harutyunyan bei seinen blitzschnellen Beinangriffen seine ganze Weltklasse aufblitzen und punktete auch im Boden mit technisch sauberen Rollen. Kurz vor Ablauf der sechs Minuten machte er mit einem weiteren Beinangriff den Deckel drauf und sicherte seinem Team mit dem technisch überlegenen Punktsieg weitere vier Mannschaftspunkte. Beim Zwischenstand von 9:0 kehrte in der 98kg Gewichtsklasse Felix Baldauf zurück in die Mannschaft. Der sympathische Norweger war im Standkampf jederzeit Herr der Lage und punktete sowohl im ersten als auch im zweiten Durchgang jeweils mit einem kraftvollen Durchdreher im Boden zum sicheren 6:0 Punktsieg. Im letzten Kampf vor der Pause traf Publikumsliebling Witali Lazovski auf Baienfurts Neuzugang Nick Allgaier. Und Lazovski zeigte einmal mehr seine ganze Klasse im Bodenkampf. Er punktete wiederholt mit seinem Spezialgriff, dem Ausheber und ließ den groß gewachsenen Baienfurter durch die Sportparkhalle fliegen. Mit seinem 12:0 Punktsieg sorgte er für eine komfortable 14:0 Pausenführung.
Im ersten Kampf nach der Pause traf Eduard Tatarinov auf den deutschen Spitzenringer Andreas Walter. Noch gehandicapt von seiner Bauchmuskelverletzung ließ es der Wackerianer ruhiger angehen. In der letzten Kampfminute konnte Tatarinov durch einen Konter in Führung gehen, doch Walter hatte noch einmal eine Antwort parat und konnte in der Schlusssekunde mit einem Take down die entscheidende Wertung zum 4:3 Punktsieg erzielen. Im 75kg Freistil Limit konnte die KG aus Baienfurt keinen Ringer stellen und Benni Haizinger strich kampflos vier Punkte ein. Dann folgte das Highlight des Abends: Idris Ibaev kehrte nach langer Zeit wieder ins Wackerteam zurück und hatte mit dem zweifachen U23-Weltmeister Daniel Cataraga gleich einen echten Härtetest. Cataraga marschierte, wie man es von ihm gewohnt ist, los wie ein Traktor und holte sich zwei Passivitätspunkte. Doch dann punktete Ibaev seinerseits mit einem Take down und ging 90 Sekunden vor Schluss mit 3:2 in Führung. Dieser Vorsprung wehrte allerdings nicht lange, denn dem Baienfurter gelang eine Minute vor Schluss eine Viererwertung am Mattenrand. Der Kampf schien damit gelaufen, doch dann brachte Ibaev die gut besuchte Sportparkhalle zum Beben. Mit einem bärenstärken Hüftangriff kurz vor Schluss schmiss er Cataraga auf den Rücken und feierte unter dem tosenden Jubel der Zuschauer einen sensationellen Schultersieg. Im vorletzten Kampf des Abends traf Baschir Kartojev auf den besten Punktesammler der Gäste, Valeriu Toderean. Nach anfänglichem Abtasten punktete Toderean im Boden mit einem Ausheber. Kartojev versuchte im weiteren Kampfverlauf alles, konnte seinen Gegner noch zweimal vor der Mattenfläche schieben, unterlag aber am Ende knapp mit 3:5 nach Punkten. Im letzten Kampf des Abends kam es zum Duell von Jakob Rottenaicher und Marcel Käppeler. Der Wackerianer geriet früh in Rückstand, konnte aber zum Ende der ersten Hälfte mit einem Konter auf 2:3 verkürzen. In der zweiten Halbzeit zog jedoch der Gast mit mehreren Beinangriffen davon und setzte sich schlussendlich mit 15:2 durch. "Ich bin zufrieden mit der Leistung meiner Mannschaft. Bis zu den Playoffs in drei Wochen müssen wir aber noch ein paar Prozent rausholen", so Chefcoach Eugen Ponomartschuk.

Fabian Schmitt hatte Grund zum Jubeln - gegen Daniel Layer gelang ihm ein souveräner Sieg.
Wacker Ringer festigen mit Sieg in Weingarten den zweiten Tabellenplatz
Es war der erwartet schwere Auswärtskampf für die Wacker Ringer bei den Germanen aus Weingarten. Während die Burghauser Staffel in der Vorrunde noch in Bestbesetzung auflaufen konnte, war auf Burghauser Seite der Rückkampf von einer Vielzahl an personellen Ausfällen geprägt, wodurch Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk seine Mannschaft erheblich umstellen musste. Doch mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung feierten die Wackerianer am Ende einen 16:11 Erfolg und verteidigen damit ihren zweiten Platz in der Tabelle.
In der mit über 500 Zuschauern gut besuchten Mineralix-Arena eröffnete Fabian Schmitt den Kampfabend gegen Weingartens Neuzugang Daniel Layer. Schmitt ging im Stand gewohnt agil zu Werke, sicherte sich die Oberlage und punktete mit einem Durchdreher. Im weiteren Kampfverlauf kamen immer mehr seine konditionellen Vorteile zur Geltung und er konnte am Ende einen souveränen 6:1 Punktsieg feiern. Im Freistilschwergewicht entschied sich Chefcoach Eugen Ponomartschuk wieder für den Einsatz von Neuzugang Alen Khubulov. Gegen Etienne Wyrich war er in allen Belangen überlegen und punktete mit Beinangriffen und Durchdrehern. Nach knapp vier Minuten war das ungleiche Duell mittels technischer Überlegenheit beendet und der SV Wacker ging mit 6:0 in Führung. Wie schon in der Vorwoche ging in der Gewichtsklasse bis 66kg Freistil wieder Gulomjon Abdullaev für den SV Wacker auf die Matte. Gegen Weingartens Neuzugang Marcel Wagin, der in dieser Saison erst eine Niederlage hinnehmen musste, war im Vorfeld ein ausgeglichener Kampf erwartet worden. Nach anfänglichem Abtasten setzte Wackers Olympiadritter erfolgreich den ersten Beinangriff und ließ im Bodenkampf gleich einen Durchdreher folgen. Diese 4:0 Führung baute er stetig mit weiteren Beinangriffen aus und wurde am Ende nach einer ganz starken Leistung 9:0 Punktsieger. Da der SV Wacker Burghausen im Greco-Halbschwergewicht momentan unter personellen Engpässen leidet, rückte erneut Roland Schwarz wieder in diese Gewichtsklasse auf. Mit dem Weißrussen Abubakar Khaslakhanau hatte er nicht nur einen 10kg schwereren Gegner vor der Brust, sondern auch den amtierenden U23 Vizeweltmeister. Der Weingartner Neuzugang konnte seinen Gewichtsvorteil von Anfang an geschickt einsetzen und punktete sowohl im Stand als auch im Boden. Am Ende konnte er sich mit 10:0 durchsetzen und verkürzte für die Germanen auf 3:9. Im letzten Kampf vor der Pause kam es beim Aufeinandertreffen zwischen Witali Lazovski und Louis Lay zur Neuauflage des Finals der deutschen Einzelmeisterschaften 2023. Lay startete stärker und ging dank seiner aktiven Ringweise in Führung. Doch Mitte der zweiten Halbzeit wurde Lazovski die Oberlage zugesprochen und er setzte zu seinem gefürchteten Ausheber an. Mit einem Wurf sicherte er sich die entscheidende Wertung zum knappen Punktsieg.
Beim Zwischenstand von 10:3 begann die zweite Hälfte mit dem Duell von Eduard Tatarinov und dem Georgier Tariel Gaprindashvili. Schon nach kurzer Kampfdauer musste sich der angeschlagene Wackerianer auf Schulter geschlagen geben. In der Gewichtsklasse bis 75kg Freistil hatte es Wackers David Baev mit dem wohl größten Talent im deutschen Ringen, dem erst 17-jährigen Manuel Wagin zu tun. Baev entschied den Vorkampf deutlich für sich, doch diesmal war Wagin besser eingestellt. Baev konnte zwar früh mit einem Beinangriff in Führung gehen, doch trotz anhaltender physischer Überlegenheit konnte er sich nicht entscheidend absetzen. Der Weingartner verteidigte geschickt und konnte selbst immer wieder Nadelstiche setzen. Am Ende setzte sich Baev mit 7:3 Punkten durch und bleibt damit weiterhin im Wackertrikot unbesiegt. Im nächsten Kampf hatte Jakob Rottenaicher mit dem japanischen Olympiasieger Nao Kusaka eine unüberwindbare Hürde vor sich. Der haushohe Favorit aus Weingarten konnte sich noch in der ersten Runde technisch überlegen durchsetzen und konnte mit seinem Sieg sein Team auf 11:12 heranbringen. Da die Gastgeber nun am Sieg schnupperten, legten auch die Zuschauer in der Mineralix-Arena nochmals eine Schippe drauf, sodass die letzten beiden Vergleiche in der aufheizten Stimmung der Weingartner Fans ausgetragen wurden. Michale Widmayer hatte es im vorletzten Kampf des Abends mit dem zweifachen Olympiateilnehmer Ionut Panait zu tun. Als der Germane mit einer 1:0 Führung in die Halbzeit ging, tobte die Halle. Doch Widmayer erhöhte in der zweiten Runde das Tempo, punktete mit zwei Durchdrehern im Boden und drehte damit den Kampf zu seinen Gunsten. Damit hatte Widmayer seinem Team vor dem letzten Duell des Abends durch eine drei Punkte Führung eine komfortable Ausgangssituation verschafft. Und mit Zelimkhan Khadjiev hatte das Wacker-Team auch noch ein Ass im Ärmel. Gegen Weingartens Eigengewächs Jeremy Weinhold ging er ohne großes Risiko zu Werke, punktete mit seinen blitzschnellen Beinangriffen wann immer es nötig war und wurde am Ende ungefährdeter 8:2 Punktsieger. Damit konnte sich der SV Wacker Burghausen auch im vierten Auswärtskampf in Folge durchsetzen und darf am kommenden Samstag endlich wieder in der heimischen Sportparkhalle ran, wenn es gegen die KG aus Baienfurt geht.