Aktuelle News - 1. Bundesliga

04.06.2025

Sieben Jahre SVW - sieben Jahre schwarz-weiß: Roland Schwarz bleibt in Burghausen

Die Kaderplanungen der Burghauser Ringer laufen weiter auf Hochtouren und nähern sich zeitgleich langsam, aber sicher dem Ende: Am vergangenen Wochenende konnte sich die sportliche Leitung der Burghauser Schwerathleten auf die weitere Zusammenarbeit mit einem langjährigen Sportler aus dem Bundesliga-Kader einigen: So verlängerte Roland Schwarz seinen Kontrakt mit dem SV Wacker Burghausen für die anstehende Saison, in der er wie gewohnt für die Gewichtsklasse bis 86kg im griechisch-römischen Stil eingeplant ist. 

Die Karriere des mittlerweile 28-jährigen Roland Schwarz war in der Vergangenheit geprägt von einer Mischung aus beeindruckenden internationalen Erfolgen und massiven gesundheitlichen Problemen und Verletzungen. Wenngleich sich seine letzte internationale Medaille schon auf den dritten Platz bei den Europameisterschaften 2023 zurückdatieren lässt, blieb Schwarz zumindest in den vergangenen beiden Jahren von gravierenderen Verletzungen verschont, die ihn in der Vergangenheit immer wieder ausbremsten. In der vergangenen Saison sah sich Schwarz mit einer Vielzahl an internationalen Weltklasseringern im 86kg-Limit konfrontiert, sodass ihm bei seinen zehn Einsätzen „nur“ drei Siege gelingen wollten. Hervorzuheben ist jedoch seine Defensivstärke, mit der er in der abgelaufenen Saison nahezu jedem Gegner ausnahmslos auf Augenhöhe gegenübertreten konnte. Auch in der kommenden Saison wird Schwarz es mit einem Gegnerfeld zu tun bekommen, das stärker nicht wird sein können: Die Gewichtsklasse bis 86kg könnte sich gemessen an den bisherigen Neuzugängen der Ligakonkurrenten in der kommenden Saison zu einer der qualitativ am besten besetzten Gewichtsklassen in der ganzen Bundesliga entwickeln.

In seiner langen internationalen Karriere kann Schwarz auf eine beeindruckende Medaillensammlung zurückblicken: Neben einem Medaillen-Sammelsurium von Deutschen Meisterschaften zählen die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften 2021 und seine Silbermedaille bei den Europameisterschaften 2019 zu seinen größten Erfolgen. Im Jahr 2023 sicherte sich Schwarz mit der Bronzemedaille bei den Europameisterschaften im Limit bis 82kg sein bisher letztes internationales Edelmetall. 

Neben der Vertragsverlängerung von Roland Schwarz wusste Burghausens Sportlicher Leiter Matthias Maasch auch von einem Abgang zu berichten, den vermutlich nur die wenigsten Wackerfans noch auf dem Schirm hatten. Zur Saison 2023 verpflichtete der SVW mit dem Russen Magoma Dibirgadzhiev einen echten Hochkaräter, der allerdings nach Problemen mit der Visum-Erteilung nicht für den SV Wacker Burghausen auf die Matte gehen konnte. Zuletzt konnte Dibirgadzhiev im Rahmen der Ranking Series beim Muhamet Malo Turnier in Albanien sein Können auf internationalem Parkett zeigen und belegte dort den fünften Platz. Wenngleich Dibirgadzhiev in der kommenden Saison eigentlich für Burghausen auflaufen wollte, blieb sein Wunsch jedoch unerfüllt, da der SVW mit den Europameistern David Baev und Chermen Valiev sowie dem EM-Fünften Mohammad Mottaghinia in den Gewichtsklassen bis 75 bzw. bis 80kg Freistil überdurchschnittlich gut besetzt ist. Magoma Dibirgadzhiev entschloss sich daher, in der kommenden Saison das Trikot des ASV Schorndorf überzustreifen und den amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister zu verstärken.

29.05.2025

Erster Neuzugang: Wacker-Ringer zaubern Alex Michel Bjurberg Kessidis aus dem Hut

Nach den Abgängen von Michael Widmayer, Ramsin Azizsir und Arsen Harutyunyan hat der fünffache Deutsche Mannschaftsmeister den ersten Transfer des Jahres bestätigt. Mit der Verpflichtung des „griechischen Schweden“ Alex Michel Bjurberg Kessidis gelang dem SVW ein echter Transfer-Coup. Denn durch die eine Sonderregel im Bundesliga-Punktesystem kann Kessidis in der Burghauser Mannschaft überaus flexibel eingesetzt werden.

Alex Kessidis wurde als Sohn eines griechischen Vaters und einer schwedischen Mutter geboren und wuchs zusammen mit seinem Bruder Laokratis in Schweden auf. Beide Brüder fanden schon in frühen Jahren ihre Passion für den Ringkampfsport und entwickelten sich zu reinen Spezialisten für den griechisch-römischen Stil. Während sich Alex Kessidis dafür entscheid, die Farben Schwedens zu vertreten, schloss sich sein Bruder Griechenland an. Der 30-jährige Alex Kessidis kann in seiner langen internationalen Karriere bereits auf eine Vielzahl an Erfolgen zurückblicken: Im Jahr 2017 errang er bei den U23-Europameisterschaften die Goldmedaille, bei den Europaspielen in Minsk 2019 sowie bei den Europameisterschaften 2020 sicherte er sich Bronze. Als bisher größter Erfolg gilt jedoch seine Silbermedaille bei den Weltmeisterschaften 2019. In Burghausen wird er in den oberen Gewichtsklassen zum Einsatz kommen.

Kessidis bringt auch noch eine Besonderheit mit: Jeder Ringer wird anhand seiner Erfolge und auch seiner Herkunft gemäß eines ausgeklügelten Punktesystems zwischen 0 bis 8 Punkten bewertet. Als ausländischer Ringer wäre Kessidis regulär mit fünf Punkten bewertet worden, doch greift bei ihm eine Besonderheit im Regelwerk. So besagt dieses, dass Ringer, die das Ringen in Deutschland erlernt haben, nicht mit dem Punkte-Malus eines ausländischen Athleten belegt werden, sondern wie ein einheimischer deutscher Ringer zu bewerten sind. Da Alex Kessidis in seiner Jugend über Jahre hinweg beim SV Siegfried Hallbergmoos unter Vertrag stand, greift in diesem Fall genau diese Ausnahmeregel. Damit wird der Burghauser Neuzugang mit nur einem einzigen Punkt klassifiziert. Diese Besonderheit hatten die Burghauser Verantwortlichen schon einige Jahre im Auge, doch nun bot sich die Gelegenheit, den sympathischen Skandinavier unter Vertrag zu nehmen. "Ich muss mich da beim Hallbergmooser Sportchef Michael Prill bedanken, der mich schon vor Jahren darauf hingewiesen hat, dass Kessidis früher bei ihnen in der Jugend gerungen hat", so Burghausens sportlicher Leiter Matthias Maasch. „Wir sind alle sehr froh, dass sich Alex für unseren Verein entschieden hat. Alex bringt jede Menge Erfahrung mit, ist ein technisch versierter Ringer und überzeugt durch seinen emotionalen und spektakulären Kampfstil.“, berichtet Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk über seinen ersten Neuzugang für die anstehende Saison.

Manch ein Wacker-Fan dürfte sich erinnern: Bereits in der Vergangenheit feierte der SVW mit einem „griechischen Schweden“ große Erfolge: Anfang der 2000-er verstärkte Theodoros Tounousidis den Burghauser Kader – der Halbschwergewichtler ging damals mit einer kurzen Unterbrechung in Summe sieben Jahre lang für den SVW auf Punktejagd und entwickelte sich zu einem der absoluten Publikumslieblinge. Sollte Kessidis ähnlich wie seinerzeit Tounousidis beim SVW einschlagen, spricht nichts gegen eine Weiterführung der griechisch-schwedischen Erfolgsgeschichte beim SV Wacker Burghausen.

Neben der Neuverpflichtung von Alex Kessidis machte der SV Wacker Burghausen auch den Abgang von Benjamin Haizinger publik, den es in der kommenden Saison zum SV Untergriesbach verschlagen wird. Sein Wechsel in den südlichen Bayerischen Wald kommt nicht überraschend, da Haizinger zuletzt seinen Lebensmittelpunkt in Passau hatte und damit enorme Fahrzeiten nach Burghausen ins Training auf sich nehmen musste. Damit wird Benjamin Haizinger in der kommenden Oberliga-Saison mit seinem neuen Team auf seine bisherigen Teamkameraden der Burghauser Ringerreserve treffen.

22.05.2025

Europameister Chermen Valiev bleibt Wackerianer

Chermen Valiev geht mit dem SV Wacker Burghausen in seine zweite Bundesliga-Saison: Der Albaner verlängerte seinen Kontrakt mit dem fünffachen Deutschen Mannschaftsmeister um ein weiteres Jahr und wird damit auch in der kommenden Saison die Ringerfans mit Freistilringen der Extraklasse verzaubern. Auf internationaler Ebene ist Valiev aktuell das Maß aller Dinge: nach dem Gewinn der Olympischen Bronzemedaille bei den Spielen in Paris schlug der introvertierte Albaner nun mit seinem ersten Titelgewinn bei Europameisterschaften erneut zu.

In seiner ursprünglichen Heimat Russland galt Chermen Valiev über Jahre hinweg als eines der größten aufstrebenden Talente, dem durchaus zugetraut wurde, mittelfristig den in der Klasse bis 74kg unangefochtenen dreifachen Weltmeister und Olympiasieger Zaurbek Sidakov, abzulösen. Doch dieser Schritt gelang Valiev nicht, sodass er sich zu einem Wechsel der Staatsangehörigkeit entschloss und seit dem Jahr 2024 an die Farben Albaniens vertritt. Dieser Nationenwechsel sollte sich für Valiev uneingeschränkt bezahlt machen: nach seiner Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Paris ließ Valiev das Jahr 2024 ruhig ausklingen, bevor er im Januar 2025 auf die internationalen Matten zurückkehrte. Und das mit großem Erfolg: auf seinen Sieg beim Grand Prix von Frankreich ließ er beim hochklassig besetzten Muhamet Malo Turnier im Februar eine zweite Goldmedaille folgen. Ohne eine Niederlage im laufenden Jahr mauserte sich der Ausnahme-Freistilringer zu einen der Top-Favoriten bei den diesjährigen Europameisterschaften. Dieser Favoritenrolle wurde er in Bratislava eindrucksvoll gerecht. Nach Siegen gegen den hochgehandelten Bulgaren Ramazan Ramazanov und den Aserbaidschaner Aghanazar Novruzov traf Valiev im Finale der 74kg-Klasse auf seinen ehemaligen russischen Kontrahenten Zaurbek Sidakov. Und es sollte sich ein denkwürdiger Finalkampf entwickeln, der an Dramatik kaum zu überbieten war: Diese dramatische Begegnung konnte erst nach einem minutenlagen Videobeweis entschieden werden – am Ende setzte sich Valiev mit 4:2 nach Punkten durch. Damit war nicht nur die historische Siegesserie von Zaurbek Sidakov gebrochen, vielmehr konnte Chermen Valiev seine erste Goldmedaille bei Europameisterschaften im Seniorenbereich feiern.

Auch in der abgelaufenen Ringerbundesliga-Saison zeigte Valiev, warum er von Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in die Mannschaft geholt wurde: seine fünf Auftritte in der regulären Bundesliga-Saison konnte Valiev allesamt klar für sich entscheiden – vier davon sogar vorzeitig. Doch im entscheidenden Playoff-Kampf gegen Schorndorf wurde er zur tragischen Figur: Während Valiev 30 Sekunden vor Kampfende davon ausging, den Kampf unbedingt gewinnen zu müssen, war den Burghauser Trainern klar, dass auch diese knappe Niederlage für den Burghauser Finaleinzug reichen würde. Wie im Tunnel befindlich setzte Valiev weiter zu Angriffsversuchen an und so kam es, wie es kommen musste: nach einem Konter seines Gegners erhielt dieser zwei Punkte zugesprochen, dadurch wanderten zwei anstatt nur ein Mannschaftspunkt auf das Schorndorfer Punktekonto und damit war das Burghauser Halbfinal-Aus besiegelt.

Bereits vor zwei Wochen verkündeten die Burghauser Ringer, dass auch in der kommenden Saison mit keinen Einsätzen des amtierenden Olympiasiegers Razambek Jamalov zu rechnen sei, der bereits im vergangenen Jahr verpflichtet wurde und seitdem auf sein Debüt im Wacker-Dress wartet. Nun wurde auch bekannt, warum: Eigentlich wollte der Usbeke bei den diesjährigen Weltmeisterschaften wieder an den Start gehen, doch Jamalov musste sich am Montag einer schweren Knie-Operation unterziehen. Die anhaltenden Knie-Probleme resultieren aus einem Kreuzbandriss, den er sich vor den Ranking Series Turnier in Ungarn 2024 zugezogen hat. Eigener Aussage nach handelt es sich um seine fünfte Knie-OP in seiner Ringerkarriere. Dazu kommen noch drei Operationen an beiden Schultern, sowie je eine Nacken- und eine Mandel-OP. Zuletzt wurde er zu Beginn des Jahres in München an der Schulter operiert.

 

Kontakt
Geschäftsstelle

Sportverein Wacker Burghausen e.V.
Franz-Alexander-Straße 7
84489 Burghausen

08677/91628-0
info@sv-wacker.de

Kontakt aufnehmen

Öffnungszeiten der Geschäftsstelle

Dienstag: 09:00 - 13:00 Uhr
Donnerstag: 12:00 - 17:00 Uhr

Anfragen gerne auch per Mail oder telefonisch