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Der kampfentscheidende Pfiff zum Schultersieg blieb aus: Idris Ibaev zeigte trotzdem eine Weltklasse-Leistung gegen den Olymiasieger Nao Kusaka.

03.10.2024 10:00

Sensationeller Kampf: Wacker Ringer besiegen Weingarten mit 16:5

Am Tag der Deutschen Einheit erlebten 550 begeisterte Zuschauer in der Burghauser Sportparkhalle einen sportlichen Höhepunkt der besonderen Art. In einem hochklassigen Duell setzte sich der SV Wacker Burghausen mit einem überzeugenden 16:5-Sieg gegen Weingarten durch und bleibt damit weiterhin unbesiegt. Die Zuschauer sahen nicht nur sieben Einzelsiege der Wacker-Staffel, sondern wahrscheinlich auch den besten Griechisch-Römisch Kampf, den es jemals in der Sportparkhalle zu sehen gab. 

Idris Ibaev traf im letzten Kampf des Nachmittags auf den amtierenden japanischen Olympiasieger Nao Kusaka. Und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, der die Zuschauer förmlich von den Sitzen riss. Ibaev ging früh in Führung und baute diese mit einer weiteren spektakulären Aktion auf 4:0 aus. Doch mit einer äußerst fragwürdigen Entscheidung von dem sonst souveränen Mattenleiter Karl Peter Schmitt ging der Japananer mit einer 5:4 Führung in die Halbzeit. Doch gleich nach Wiederanpfiff punktete Ibaev mit einem sensationellen Hüftwurf und stand kurz vorm Schultersieg. Es ging weiterhin hin und her, doch am Ende hatte der Mann aus Weingarten in diesem packenden und nervenaufreibenden Kampf das größere Stehvermögen und gewann mit 12:14 Punkten. "Alleine dieser Kampf war das Eintrittsgeld wert", so die Meinung der Zuschauer.

Doch schon im ersten Kampf gab es gleich einen echten Leckerbissen zwischen Wackers Vierfach-Europameister Arsen Harutyunyan und Horst Lehr, dem WM-Dritten aus dem Jahr 2021. Der Wackerianer ging schnell in Führung, doch dann konterte Lehr mit einem sehenswerten Armzug. Nach gut zwei Minuten folgte dann die kampfentscheidende Situation: Harutyunyan punktete mit einem blitzschnellen Beinangriff und setzte dann zur Beinschraube an, aus der es für den Weingartner kein Entrinnen mehr gab. Bedauerlicherweise verletzte sich Lehr dabei am Knie und musste den Kampf beim Stand von 16:4 aufgeben, womit die ersten vier Punkte auf das Wackerkonto wanderten. Im Greco-Schwergewicht feierte Eigengewächs Alexander Kreimer sein Bundesligadebut. Er machte seine Sache gegen den mehrfachen deutschen Meister Jan Fischer gut, konnte aber seinen Gewichtsvorteil nicht nutzen und unterlag dem Routinier mit 2:5 nach Punkten. Im 66kg Limit schenkte diesmal Chefcoach Eugen Ponomartschuk Fabian Schmitt das Vertrauen. Obwohl er eine Gewichtsklasse aufgerückt war, war er stets der agilere Athlet und konnte den deutschen Vizemeister Janis Heinzelbecker knapp nach Punkten besiegen. Im Halbschwergewicht Freistil ging Wackers Olympiateilnehmer Erik Thiele als Außenseiter in den Kampf gegen den Weißrussen Aliaksandr Hushtyn. Doch Thiele zeigte seine bislang beste Leistung in der laufenden Saison und ließ den mehrfachen Medaillengewinner bei Europameisterschaften nicht den Hauch einer Chance. Am Ende stand ein 5:0 Punktsieg zu Buche und der SV Wacker ging mit 7:2 in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause duellierten sich mit Magomed Kartojev und Manuel Wagin zwei der stärksten deutschen Nachwuchsringer in dieser Gewichtsklasse. Kartojev war stets der aktivere Athlet und ging mit einer knappen 2:1 Führung in die letzte Kampfminute. Doch Weingartens Neuzugang setzte 10 Sekunden vor Schluss zum finalen Angriff an und drehte den Kampf noch zu seinen Gunsten.

Beim Halbzeitstand von 7:4 eröffnete Roland Schwarz gegen den nächsten Weingartener Neuzugang, der Kasachen Tamerlan Shadukayev, die zweite Halbzeit. Es entwickelte sich ein dynamischer Kampf, den der Wackerianer in der letzten Minute mit einem kraftvollen Durchdreher durch einen 3:1 Punktsieg für sich entschied. In der Gewichtsklasse bis 75kg rückte Michael Widmayer zurück ins Team und ging gewohnt offensiv zu Werke. Gegen den zweifachen Olympiateilnehmer Ionut Panait war Widmayer über die gesamte Kampfdauer der dominierende Athlet und sicherte sich am Ende einen ungefährdeten 3:0 Punktsieg. Im nächsten Kampf ging bis 80kg Freistil wieder Zelimkhan Khadjiev für den SV Wacker Burghausen auf die Matte. Nach seiner Niederlage gegen Heilbronn war er auf Wiedergutmachung aus und punktete immer wieder mit seinen blitzschnellen Beinangriffen. Weingartens Eigengewächs Jeremy Weinhold hielt gut dagegen, doch am Ende war es Khadjiev, der beim 14:6 Punktsieg drei weitere Punkte auf das Wackerkonto brachte. Im vorletzten Kampf des Abends traf Wackers Neuzugang David Baev auf das größte Talent im deutschen Ringsport, Manuel Wagin. Der erst Siebzehnjährige Weingartener belegte vor vier Wochen bei den Jugend-Weltmeisterschaften den zweiten Platz, doch Wackers Freistilkünstler sollte dieses Mal noch eine Nummer zu groß für ihn sein. In einem Kampf mit sehenswerten Freistiltechniken setzte sich Baev am Ende mit 13:2 nach Punkten durch, ehe Idris Ibaev den fulminanten Schlusspunkt setzte.

"Unsere Mannschaft hat heute eine sehr gute Leistung gezeigt, mit einem fast krönenden Abschluss. Aber auch wenn Idris am Ende verloren hat, so hatte er den Olympiasieger am Rande der Niederlage, was für Los Angeles 2028 hoffen lässt", so Wackers sportlicher Leiter Matthias Maasch. Am Samstag gehts für den SV Wacker schon weiter, wenn der Auswärtskampf beim Schlusslicht aus Baienfurt ansteht.

01.10.2024 10:00

Interview mit Neuzugang David Baev

Nach mehrmonatiger Wartezeit endete am vergangenen Samstag für den letzten Burghauser Neuzugang die Zeit der Ungewissheit. Nachdem nun alle Formalitäten geklärt waren und auch das notwendige Visum ausgestellt wurde, konnte am Samstag David Baev zum ersten Mal sein Können auf der Matte zeigen. Im Anschluss stand der ehemalige Weltmeister Martina Kastner im Rahmen eines ausführlichen Interviews Rede und Antwort.

Wie kam der Kontakt zum SV Wacker Burghausen zu Stande?

Der Kontakt mit dem SV-Wacker Burghausen kam über Eugen Ponomartschuk zu Stande. Wir waren mit ihm sehr schnell auf einer Wellenlänge. Er hat mir von der Bundesliga erzählt und vom Verein. Er hat mir super Bedingungen vorgeschlagen und ich habe mit Freunde zugesagt.

Was sind deine Ziele für die Bundesligasaison mit dem SVW?

Meine Ziele für die Bundesliga sind Siege. Ich will und werde alles in meiner Macht stehende zu tun, um der Mannschaft zu helfen wieder Meister zu werden.

Wie hast du dich auf die Bundesligasaison vorbereitet?

Zur Bundesliga habe ich mich verantwortungsvoll und mit großem Eifer vorbereitet. Nach einer kleinen Verletzung hatte ich ein paar Rehamaßnahmen, danach wurden die Grundlagen im Bereich Fitness und Ausdauer gelegt und anschließend umfangreiche Arbeit auf der Matte absolviert, um in einer optimalen Form für die Kämpfe in der Bundesliga zu sein.

Was machst du, wenn du nicht ringst?

Ein großer Teil meines Lebens ist das Ringen. Mein ganzes Leben und das Leben meiner Familie dreht sich um mein Ziel im Ringen, daher habe ich nicht viele Hobbys und andere Aktivitäten. Ich verdiene mein Geld nur mit dem Ringen und zum Vergnügen besuche ich gerne schöne Orte und Museen. Manchmal male ich selbst Bilder und ich versuche auch mir Zeit für die Selbstentwicklung zu nehmen.

Welche Sprachen sprichst du?

Ich spreche Russisch, ein wenig Englisch und meine Muttersprache Ossetisch.

Auf was freust du dich diese Saison am meisten?

Ich freue mich auf eine neue und interessante Erfahrung in der Bundesliga. Es ist das erste Mal, dass ich hier an einem Wettkampf teilnehme, daher ist es sehr interessant und sogar ein bisschen aufregend. Dieses Format unterscheidet sich ein wenig von den üblichen Wettkampfformaten, es gibt mehr Showelemente, mehr Freiheiten, was es noch interessanter macht.

Lieblingsessen: Meine Lieblingsspeise ist die ossetische Pastete meiner Mutter. Ich liebe auch Rindfleischgerichte und habe eine besondere Vorliebe für Desserts.

Lieblingsstadt: Meine Lieblingsstadt ist meine Heimatstadt Wladikawkas. Ich mag auch Moskau, war kürzlich in Rom und Wien, ebenfalls wunderschöne Städte. Ich denke, während die Liga läuft, werde ich auch Burghausen sehr mögen!

Sportliches Vorbild: Ich habe keine Idole, ich versuche, nach dem Grundsatz zu leben: "Lerne von jedem, ahme niemanden nach". Ich denke, man kann von fast jedem Menschen etwas Nützliches lernen.

Kampf des Abends: Baschir Kartojev schulterte Roman Pacurkowski spektakulär!

29.09.2024 10:00

Weiterhin unbesiegt: Wacker Ringer schlagen den AC Lichtenfels mit 19:6

Am vergangenen Samstagabend setzte sich der SV Wacker Burghausen in der heimischen Sportparkhalle eindrucksvoll gegen den AC Lichtenfels durch. Mit einem in der Höhe nicht zu erwartenden 19:6-Sieg zeigten die Gastgeber eine dominante Vorstellung vor rund 400 begeisterten Zuschauern. Dabei zauberten die Burghauser Ringer mit David Baev einen bisher noch nicht veröffentlichten Neuzugang aus dem Hut, der im Limit bis 80kg einen sehenswerten Kampf bot und als technisch überlegener Sieger die Matte verließ.

Zu Beginn des Abends vertrat Erwin Kobsar den verletzten Arsen Harutyunyan und zeigte gegen den kasachischen Spitzenmann Abzal Okenov einen beherzten Kampf. Der Wackerianer versuchte selbst Akzente zu setzen musste jedoch die Überlegenheit seines Gegenübers anerkennen. Kobsar erhielt dennoch viel Applaus für seinen couragierten Auftritt. Im Greco-Schwergewicht traf Publikumsliebling Felix Baldauf auf Karl Marbach. Baldauf dominierte von Beginn an das Geschehen und ließ seinem Gegner über die gesamte Kampfdauer keine Chance zur Entfaltung. Seiner physischen Überlegenheit im Stand ließ er im Bodenkampf zwei kraftvolle Durchdreher folgen und wurde am Ende souveräner 6:0 Punktsieger. In der 66kg Grecoklasse feierte der kasachische Neuzugang Yernar Fidakhmetov sein Bundesliga-Debüt für den SVW. Gegen den erfahrenen Ilir Sefaj, der vier Kilogramm mehr auf die Waage brachte, ging der Wackerianer früh mit 1:0 in Führung. Doch dann konnte Sefaj einen Angriff Fidakhmetovs erfolgreich kontern und sah mit einer 1:4 Führung schon wie der sichere Sieger aus. Doch Fidakhmetov setzte nochmal zur Schlussoffensive an und punktete unter dem Jubel der Fans mit einer blitzsauberen Standbeinbelastung zum 5:4 Punktsieg. Im Freistil-Halbschwergewicht kam es zum Aufeinandertreffen des Olympiateilnehmers Erik Thiele und des Nationalmannschaftsringers Ahmed Dudarov. Thiele kontrollierte das Geschehen und punktete gezielt, wann immer es nötig war. Mit einem souveränen 5:0-Punktsieg brachte er den SV Wacker zum ersten Mal an diesem Abend in Führung. Im letzten Kampf vor der Pause traf Magomed Kartojev auf den Dritten der Europameisterschaft, André Clarke. Nachdem Kartojev im vergangenen Jahr noch mit 2:8 unterlegen war, entwickelte sich dieses Mal ein Kampf auf Augenhöhe. Der Lichtenfelser ging früh in Führung und verteidigte das knappe Punktepolster über die gesamte Kampfzeit. Kartojev versuchte zum Schluss noch einmal alles, konnte aber nur noch auf 1:3 verkürzen. Damit ging es mit einem Zwischenstand von 5:5 in die Pause.

Im ersten Kampf nach der Pause kam es zum Duell der beiden Trainingspartner Roland Schwarz und Hannes Wagner. Beide kennen sich aus dem täglichen Training in- und auswendig, was zu einem taktisch geprägten und aktionsarmen Kampf führte. Am Ende war es Wagner, der knapp mit 1:1 aufgrund der letzten Wertung den Sieg davontrug und die Eagles aus Lichtenfels wieder in Führung brachte. Anschließend folgte das Highlight des Abends. Nachwuchsmann Baschir Kartojev feierte sein Heimdebut in der Bundesliga und traf auf den hochfavorisierten polnischen Weltklasseringer Roman Pacurkowski. Mit Respekt, aber ohne Angst ging Kartojev in den Kampf und konnte schon nach einer halben Minute mit einem Take Down in Führung gehen. Der Lichtenfelser Neuzugang erhöhte daraufhin das Tempo, konnte aber seinen Vorteil im Boden nicht ausnutzen und so ging der Wackerianer mit einer 2:1 Führung in die Pause. Zu Beginn der zweiten Hälfte kämpften beide Athleten verbissen, als Kartojev aus dem Nichts einen fantastischen Hüftwurf auspackte und seinen Gegner unter dem frenetischen Jubel der Zuschauer auf beide Schultern drückte. Eine fantastische Leistung, die den SV Wacker Burghausen wieder in Führung brachte. In der 80kg-Freistilklasse kam es dann zum langersehnten Debüt des Weltmeisters von 2019, David Baev. Gegen den starken Marcel Berger zeigte Baev dann seine ganze Klasse: Mit einer Mischung aus blitzschnellen  Beinattacken in verschiedensten Variationen waren es schlussendlich Baevs herausragende Bodentechniken, die ihm nach vier Minuten den technisch überlegenen Punktsieg einbrachten. Im vorletzten Kampf des Abends konnte dann der Albaner Chermen Valiev - der Olympiadritte der Wettkämpfe von Paris - erstmals sein Können in der Burghauser Sportparkhalle zeigen. Und der vom Wesen her eher unscheinbar wirkende Valiev enttäuschte die Zuschauer nicht. Er ließ gegen Bastian Hoffmann einen blitzschnellen Beinangriff nach den anderen folgen und wurde nach drei Minuten technisch überlegener Punktsieger. Chefcoach Eugen Ponomartschuk war voll des Lobes bezüglich seiner Neuzugänge_ "Valiev und Baev haben sich nicht nur sportlich, sondern auch menschlich top in der Mannschaft eingefügt. Wir als Mannschaft und auch die Zuschauer werden sicherlich noch viel Freude an den beiden haben." Im letzten Kampf des Abends traf Idris Ibaev auf den Kaderathleten Max Schwabe. Ibaev ging früh mit einem Hüftwurf in Führung und kontrollierte den Kampf anschließend souverän. In der zweiten Hälfte baute er seinen Vorsprung mit einem sehenswerten Take Down weiter aus und sicherte sich am Ende einen ungefährdeten 5:1-Punktsieg. Damit setzten sich die Wackerianer mit einem in dieser Höhe nicht erwarteten 19:6-Erfolg durch. "Wir haben mit einem engeren Kampfverlauf gerechnet. Aber die beiden unerwarteten Siege von Yernar Fidakhmetov und Baschir Kartojev haben letztendlich den Unterschied gemacht. Jetzt freuen wir uns auf Donnerstag, wenn das Highlight gegen Weingarten ansteht", so Matthias Maasch.

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