Ringen - 1. Mannschaft 22.05.2025

Europameister Chermen Valiev bleibt Wackerianer

Chermen Valiev geht mit dem SV Wacker Burghausen in seine zweite Bundesliga-Saison: Der Albaner verlängerte seinen Kontrakt mit dem fünffachen Deutschen Mannschaftsmeister um ein weiteres Jahr und wird damit auch in der kommenden Saison die Ringerfans mit Freistilringen der Extraklasse verzaubern. Auf internationaler Ebene ist Valiev aktuell das Maß aller Dinge: nach dem Gewinn der Olympischen Bronzemedaille bei den Spielen in Paris schlug der introvertierte Albaner nun mit seinem ersten Titelgewinn bei Europameisterschaften erneut zu.

In seiner ursprünglichen Heimat Russland galt Chermen Valiev über Jahre hinweg als eines der größten aufstrebenden Talente, dem durchaus zugetraut wurde, mittelfristig den in der Klasse bis 74kg unangefochtenen dreifachen Weltmeister und Olympiasieger Zaurbek Sidakov, abzulösen. Doch dieser Schritt gelang Valiev nicht, sodass er sich zu einem Wechsel der Staatsangehörigkeit entschloss und seit dem Jahr 2024 an die Farben Albaniens vertritt. Dieser Nationenwechsel sollte sich für Valiev uneingeschränkt bezahlt machen: nach seiner Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Paris ließ Valiev das Jahr 2024 ruhig ausklingen, bevor er im Januar 2025 auf die internationalen Matten zurückkehrte. Und das mit großem Erfolg: auf seinen Sieg beim Grand Prix von Frankreich ließ er beim hochklassig besetzten Muhamet Malo Turnier im Februar eine zweite Goldmedaille folgen. Ohne eine Niederlage im laufenden Jahr mauserte sich der Ausnahme-Freistilringer zu einen der Top-Favoriten bei den diesjährigen Europameisterschaften. Dieser Favoritenrolle wurde er in Bratislava eindrucksvoll gerecht. Nach Siegen gegen den hochgehandelten Bulgaren Ramazan Ramazanov und den Aserbaidschaner Aghanazar Novruzov traf Valiev im Finale der 74kg-Klasse auf seinen ehemaligen russischen Kontrahenten Zaurbek Sidakov. Und es sollte sich ein denkwürdiger Finalkampf entwickeln, der an Dramatik kaum zu überbieten war: Diese dramatische Begegnung konnte erst nach einem minutenlagen Videobeweis entschieden werden – am Ende setzte sich Valiev mit 4:2 nach Punkten durch. Damit war nicht nur die historische Siegesserie von Zaurbek Sidakov gebrochen, vielmehr konnte Chermen Valiev seine erste Goldmedaille bei Europameisterschaften im Seniorenbereich feiern.

Auch in der abgelaufenen Ringerbundesliga-Saison zeigte Valiev, warum er von Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in die Mannschaft geholt wurde: seine fünf Auftritte in der regulären Bundesliga-Saison konnte Valiev allesamt klar für sich entscheiden – vier davon sogar vorzeitig. Doch im entscheidenden Playoff-Kampf gegen Schorndorf wurde er zur tragischen Figur: Während Valiev 30 Sekunden vor Kampfende davon ausging, den Kampf unbedingt gewinnen zu müssen, war den Burghauser Trainern klar, dass auch diese knappe Niederlage für den Burghauser Finaleinzug reichen würde. Wie im Tunnel befindlich setzte Valiev weiter zu Angriffsversuchen an und so kam es, wie es kommen musste: nach einem Konter seines Gegners erhielt dieser zwei Punkte zugesprochen, dadurch wanderten zwei anstatt nur ein Mannschaftspunkt auf das Schorndorfer Punktekonto und damit war das Burghauser Halbfinal-Aus besiegelt.

Bereits vor zwei Wochen verkündeten die Burghauser Ringer, dass auch in der kommenden Saison mit keinen Einsätzen des amtierenden Olympiasiegers Razambek Jamalov zu rechnen sei, der bereits im vergangenen Jahr verpflichtet wurde und seitdem auf sein Debüt im Wacker-Dress wartet. Nun wurde auch bekannt, warum: Eigentlich wollte der Usbeke bei den diesjährigen Weltmeisterschaften wieder an den Start gehen, doch Jamalov musste sich am Montag einer schweren Knie-Operation unterziehen. Die anhaltenden Knie-Probleme resultieren aus einem Kreuzbandriss, den er sich vor den Ranking Series Turnier in Ungarn 2024 zugezogen hat. Eigener Aussage nach handelt es sich um seine fünfte Knie-OP in seiner Ringerkarriere. Dazu kommen noch drei Operationen an beiden Schultern, sowie je eine Nacken- und eine Mandel-OP. Zuletzt wurde er zu Beginn des Jahres in München an der Schulter operiert.

 

Mit vier "Stockerl-Plätzen" kehrten die Burghauser Nachwuchsringer aus Weißenburg zurück.

Ringen - Jugend 19.05.2025 15:00

Top-Ergebnisse für SVW-Nachwuchs beim Rudolf-Rotter Gedächtnisturnier

Mit einer beeindruckenden Teamleistung kehrten die Burghauser Schülerringer vom 31. Rudolf-Rotter Gedächtnisturnier zurück, das traditionell vom TSV 1860 Weißenburg ausgetragen wird und das mit über 240 Teilnehmern zu den größten Freistil-Turnieren in Bayern zählt. Von den fünf Burghauser Teilnehmern wussten ausnahmslos alle Starter zu überzeugen – vier davon sicherten sich eine Medaille, der fünfte scheiterte an einem Burghauser Team-Kameraden und landete auf dem fünften Platz.

Alle fünf Wackerianer gingen in der Altersklasse der U13 an den Start und sahen sich mit einem stark besetzten Teilnehmerfeld konfrontiert. Im Limit bis 38kg schickte der SVW mit Talha Yilmaz und Emil Heß gleich zwei hoffnungsvolle Starter ins Rennen. Im Pool A gelangen Yilmaz zwei vorzeitige Siege gegen Michael Soller (SC Isaria Unterföhring) und Adrian Constantin (SC Oberölsbach). Während er Soller technisch überlegen auspunkten konnte, gelang Yilmaz gegen Constantin ein Schultersieg. Im entscheidenden Kampf um den Finaleinzug gab es jedoch gegen Masis Kirkoroglu (SV Johannis Nürnberg) nichts zu holen – trotz einer starken kämpferischen Leistung musste sich der Burghauser am Ende mit 4:12 klar nach Punkten geschlagen geben. Ähnlich verlief das Turnier für Emil Heß, der im Pool B mit zwei Schultersiegen gegen Moritz Stockhausen (TSV 1860 Weißenburg) und Daniel Renz (SV Johannis Nürnberg) startete. Doch auch ihm blieb der Finaleinzig verwehrt, nachdem er gegen Alexander Siebert (SC 04 Nürnberg) nicht über die Zeit kam. So trafen die beiden Burghauser Ringer im Kampf um Platz 3 im direkten Vergleich aufeinander. Am Ende setzte sich Emil Heß nach einer starken und konzentrierten Leistung mit 4:1 nach Punkten gegen seinen Mannschaftskameraden durch und sicherte sich damit die Bronzemedaille. Talha Yilmaz verpasste hingegen die Medaillenränge auf dem vierten Platz nur um Haaresbreite.

Im Limit bis 40kg war einmal mehr Mustafa Ermanbetov das Maß aller Dinge: Schon in den Poolkämpfen zeigte sich schnell, dass an diesem Tag an ihm kein Weg vorbeiführen würde, wenn es um die Vergabe der Medaillen und Pokale ging. Seine Gegner Lorenz Inderst (TSV 1860 Weißenburg), Yasin Iraki (ESV München-Ost) und Julian Matiasch-Wlasenko (SV Johannis Nürnberg) kamen allesamt nicht über die volle Kampfdauer: Zuerst punktete Ermanbetov den Weißenburger Lokalmatadoren Inderst aus, anschließend legte er Iraki auf beide Schulten. Und auch im Kampf gegen den Nürnberger Matiasch-Wlasenko gelang dem Burghauser Spitzentalent ein technischer Überlegenheitssieg. Im Finale traf Mustafa Ermanbetov anschließend auf Muhammad Omarov (Johannis Nürnberg). Wenngleich im der Nürnberger ordentlich Paroli bot, konnte auch er die Siegesserie dies Burghausers nicht unterbrechen: mit einem glatten 14:4 besiegte Ermanbetov seinen Gegner ebenfalls vorzeitig und konnte wenig später den goldenen Pokal für den Turnersieger entgegennehmen.

In der Gewichtsklasse bis 42kg wusste Alexander Bulatov zu überzeugen. In dem Poolkämpfen lege er los wie die Feuerwehr und schulterte zuerst Hugo Bielmeier (TSV Kottern) und Elias Weis (TSV Zirndorf), den Finaleinzug machte er dank eines sehenswerten Überlegenheitssiegs gegen Levi Maier (KSV Götzis) perfekt. Im Finale fand Bulatov jedoch in Person von Samir Afaunov seine Meister. Gegen die Nachwuchshoffnung des SC 04 Nürnberg gab es für Bulatov nichts zu holen – beim Stand von 0:6 landete er auf beiden Schultern. Doch die Finalniederlage soll nicht über seine starken vorangegangenen Turnierleistungen hinwegtäuschen – die Silbermedaille hatte sich der trainingsfleißige Burghauser redlich verdient.

Mit fünf Einzelgefechten musste Timur Muhametow die meisten Kämpfe aller Burghauser Starter bestreiten. Und auch bei ihm sollte sich der hohe Aufwand am Ende rentieren, denn in der Gewichtsklasse bis 53kg sollte sich Muhametow zum herausragenden Ringer mausern. Anders als in den anderen Gewichtsklassen wurde das 53kg-Limit im nordischen Turniermodus abgehalten – oder einfach gesagt: es mussten alle Sportler gegeneinander antreten. Und die Dominanz Muhametows sollte an diesem Wochenende keine Grenzen kennen: denn nicht nur, dass er alle seine fünf Mattengefechte für sich entscheiden konnte, vielmehr konnte er alle Duelle entweder auf Schulter oder per technischem Überlegenheitssieg für sich entscheiden. Und als ob dies noch nicht reichen sollte: bei allen seinen fünf Kämpfen gab er keinen einzigen Wertungspunkt ab. Damit rang Timur Muhametow ein perfektes Turnier – der goldene Pokal war der verdiente Lohn für seine Mühen.

Mit aufs Teamfoto hat sich noch ein junger Ringer „geschmuggelt“, der allein schon auf Grund seines Outfits klar nicht dem Burghauser Nachwuchsteam angehört. Trotzdem hat der junge Oberöslbacher einen großen Bezug zum SV Wacker Burghausen. Es handelt sich dabei um Abdull-Rachmann Kartojev, den jüngeren Bruder von Magomed und Baschir Kartojev, die beide bereits im Burghauser Bundesligateam etabliert sind. Im 49kg-Limit der Altersklasse der U13 erkämpfte er den starken zweiten Platz.

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