
Erik Thiele wird am Freitag gegen Freiburg sein Saisondebüt feiern.
Großkampftag am Tag der Deutschen Einheit in der Sportparkhalle
Die Burghauser Ringerfans haben lange genug gewartet: endlich ist die Sommerpause zu Ende und der Anpfiff zur neuen eingleisigen Bundesliga ist erfolgt. Nach dem fulminanten Auftaktsieg in Mainz am vergangenen Wochenende öffnet die Sportparkhalle des SV Wacker Burghausen ihre Pforten für den ersten Heimkampf der Saison. Zu Gast wird der diesjährige Aufsteiger von der RKG Freiburg 2000 sein, die ihrerseits am ersten Kampftag gegen das Spitzenteam des SC Siegfried Kleinostheim mit 21:8 unter die Räder kamen. Dennoch gelangen den Breisgauern vier respektable Einzelerfolge, was gegen eine Mannschaft wie Kleinostheim durchaus für die Qualität des Freiburger Kaders spricht. Der Bundesliga-Mannschaftskampf startet am Freitag bereits zur ungewöhnlichen Zeit um 15:00 Uhr.
So wird es im Eröffnungskampf zum Duell zwischen Burghausens WM-Dritten Gulomjon Abdullaev und dem Moldawier Mihail Lapp kommen, der der RKG mittlerweile seit über fünf Jahren die Treue hält und damit als Publikumsliebling quasi fest zum Inventar zählt. Im präferierten freien Stil blieb Lapp in der vergangenen Saison unbesiegt, auch beim Gastspiel in Kleinostheim konnte er einen klaren Sieg bejubeln. Auf Grund seiner jüngsten Erfolge bei Weltmeisterschaften und den Olympischen Spielen gilt Burghausens Abdullaev trotzdem als klarer Favorit. Im Schwergewicht startete bei den Gästen zuletzt Nikita Ovsjanikov. Der Bronzemedaillist der diesjährigen Deutschen Juniorenmeisterschaften könnte es auf Burghauser Seite entweder mit Alexander Kreimer oder Neuzugang Alex Kessidis zu tun bekommen, die beide leicht favorisiert ins Rennen gehen sollten. In der Klasse bis 66kg können die Verantwortlichen der RGK Freiburg 2000 mit Corneliu Rusu einen ihrer nominell stärksten Ringer aufbieten. Ihm wird sich auf Burghauser Seite Christopher Kraemer entgegenstellen, der nach über einem Jahr Zwangspause nun endlich wieder auf die Matte zurückkehrte und in Mainz mit einem technischen Überlegenheitssieg restlos überzeugen konnte. Auch gegen Freiburgs Bronzemedaillisten der Junioren Europameisterschaften 2021 sollte Kraemer realistische Chancen auf einen Sieg haben, wenngleich sein Gegner wesentlich stärker einzuschätzen ist als letzte Woche in Mainz. Im Limit bis 98kg Freistil wird es in jedem Fall zu einem hochinteressanten Vergleich kommen. Beim SVW wird der zuletzt verhinderte Erik Thiele zum Einsatz kommen, der am vergangenen Samstag geheiratet hat und nun als frisch verheirateter Ehemann erstmals auf die Matte gehen wird. Bei den Gästen gilt Lars Schäfle als gesetzt. Schäfle gilt aktuell als Deutschlands Nummer 1 in der Gewichtsklasse bis 92kg – bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften musste sch Eduard Tatarinov knapp geschlagen geben, wodurch er seinen möglichen dritten Titelgewinn in Folge verpasste. Im letzten Kampf vor der Pause wird Magomed Kartojev seinen ersten Saisonsieg anstreben: gegen Dario Fischietti wird er jedoch alles aufbieten müssen, gilt doch der junge Freiburger als eins der größten deutschen Freistil-Talente. Als amtierender Deutscher U17 Meister konnte Fischietti auch bei den U17-Europemeisterschaften die Bronzemedaille gewinnen.
Nach der Pause wird beim SVW Roland Schwarz ins Geschehen eingreifen, der es tendenziell mit dem Nachwuchsmann Seyfullah Kaya zu tun bekommen wird – ein Kampf, in dem die Burghauser Verantwortlichen auf einen klaren Sieg hoffen. Freiburgs Neuzugang, der zehnfache französische Meister Jonny Bur, fehlt hingegen weiterhin in Folge einer Verletzung – ein Ausfall, der für die Breisgauer nicht zu kompensieren ist. Denn in der 75kg-Klasse – verletzungsbedingt aktuell die Achilles-Ferse im Burghauser Kader – kann der Gast mit Valentin Petic einen moldawischen Olympiateilnehmer von Paris aufbieten, der seit vielen Jahren das Freiburger Trikot trägt. Ob erneut Baschir Kartojev oder aber dieses Mal Witalis Lazovski auflaufen werden, wird Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk kurzfristig entscheiden. In der Klasse bis 80kg Freistil verfügt die RKG mit Kevin Henkel über einen weiteren deutschen Freistil-Spitzenringer. Ob sich dem vierfachen Deutschen Meister in Freiburgs Diensten der amtierende Vize-Europameister Zelimkhan Khadjiev oder der Spanier Mohammed Mottaghinia entgegenstellen wird – in jedem Fall scheint ein absoluter Spitzenkampf vorprogrammiert. Sollte beim SVW erneut in der Klasse bis 75kg Freistil der ehemalige Weltmeister Iszmail Muszukajev auflaufen, wird dieser klar favorisiert gegen Leon Gerstenberger auf die Matte gehen. Nichtsdestotrotz darf Gerstenberger nicht unterschätzt werden: der zweifache Deutsche Vizemeister gilt durchaus als technisch versiert und überzeugt bei seinen Kämpfen durch seine gesunde Mischung aus offensiver Ringweise und stabiler Defensive. Alternativ könnten die Gäste auch Maxim Sacultan auflaufen lassen: der Moldawier kann in seiner Karriere bereits auf zwei Bronzemedaillen bei U23 Weltmeisterschaften sowie einen fünften Platz bei den Weltmeisterschaften 2023 zurückblicken. Im letzten Kampf des Abends haderten zuletzt beide Bundesligisten mit Verletzungssorgen. Nachdem sich beim SVW Idris Ibaev zuletzt noch immer angeschlagen in den Dienst der Mannschaft stellte und in Mainz auch einen Punktsieg bejubeln konnte, dürfte bei Freiburg der etablierte Marc Fischer weiterhin verletzungsbedingt fehlen. Bei der Saisoneröffnung lief Mikail Hatipoglu für Freiburg auf, der eigentlich für die zweite Freiburger Mannschaft vorgesehen ist.
Der Großkampftag in der Sportparkhalle wird bereits mittags um 11:45 Uhr eröffnet, wenn die Burghauser Schülerringer im Rahmen der Grenzlandliga es mit dem österreichischen Vertreter von Olympic Salzburg zu tun bekommen. Während Salzburg mit einem Sieg und einer Niederlage in die Saison starteten, ist der Burghauser Nachwuchs noch ungeschlagen. Da die Ringer von Olympic Salzburg über keine eigene Halle verfügen, wird am Freitag sowohl Vor- als auch Rückrundenkampf direkt nacheinander bestritten. Die Wacker-Reserve greift anschließend um 13:00 Uhr ins Geschehen ein. Nach dem Erfolg am vergangenen Wochenende in Kottern könnte nun auch gegen den TV Erlangen ein weiterer Sieg in Reichweite sein.
Gleich am Samstag folgt für die Burghauser Erstliga-Staffel einer der schwersten Auswärtskämpfe der Saison, wenn der Vergleich mit dem SC Siegfried Kleinostheim ansteht. Man darf gespannt sein, ob die Burghauser Trainer eine ähnliche Mannschaft in Kleinostheim auflaufen lassen werden, wie sie auch gegen Freiburg am Start ist. Bei den Gastgebern hingegen sind die Voraussetzungen grundlegend anders: auf Grund des wesentlich breiteren Kaders können die Unterfranken ihr Team optimal auf Burghausen einstellen, sodass sich der SVW in diesem Vergleich in der Rolle des klaren Außenseiters befindet.

Die erfolgreiche Burghauser Nachwuchs-Truppe feierte in Penzberg eine Vielzahl an Medaillengewinnen!
Schülerringer nutzen kampffreies Wochenende für Teilnahme am Alpenlandturnier
Normalerweise bestreiten die Burghauser Nachwuchsringer relativ selten Turniere, während die Mannschaftsrunde der Grenzlandliga läuft. Da der SVW-Nachwuchs am vergangenen Wochenende allerdings kampffrei hatte, bot sich die Teilnahme am diesjährigen Alpenlandturnier an, das mittlerweile zu 46. Mal vom AC Bayrisch Fels Penzberg erfolgreich ausgerichtet und traditionell im freien Stil ausgetragen wurde. Der SV Wacker Burghausen schickte beeindruckende Anzahl von 14 Nachwuchsringer ins Rennen, dazu gesellten sich noch drei junge Athleten, die zwar in Burghauser ringen, aber auf Turnieren ihren Heimatverein TSV Trostberg vertreten.
Bei den jüngsten Startern der B-Jugend ging Elias Greb an den Start – bei seinem ersten Turniereinsatz konnte er in vier Einzelkämpfen einen Sieg einfahren, was für ihn am Ende den vierten Platz bedeutete. Zwei Wacker-Ringer bestritten das Turnier in der Altersklasse der D-Jugend. Während Louis Scherer n der Klasse bis 29kg den fünften Rang belegen konnte, zeigte Artur Michel seine ganze Klasse: In der Gewichtsklasse bis 32kg feierte er drei vorzeitige Siege sowie einen ungefährdeten Punktsieg und sicherte sich damit eindrucksvoll den Turniersieg. Bei den C-Jugendlichen schickte der SVW drei Starter ins Rennen: in der Klasse bis 42kg deklassierte Alexander Bulatov ausnahmslos alle seine Gegner und belegte nach einem Schultersieg und zwei technisch überlegenen Punktsiegen den ersten Platz. Mit Bünyamin Mumcu stand ein weiterer Debütant im Wackerdress auf der Matte und feierte einen Einstand nach Maß. Nach einem Schulterseig gewann auch er in der Klasse bis 58kg die Goldmedaille. Ben Riekert kam in der 46kg-Klasse zu je zwei Siegen und Niederlagen – dies bedeutete für ihn den vierten Platz im Gesamtklassement.
Die beeindruckende Anzahl von acht Nachwuchsringern gingen im Turnier der B-Jugendlichen auf die Matte. Im Limit bis 41kg starteten mit Talha Yilmaz und Kiryl Sulkouski. Vor allem Sulkouski ging beim Alpenlandturnier in Penzberg wie das sprichwörtliche warme Messer durch kalte Butter: bei seinen fünf Auftritten besiegte er jeden Gegner entweder auf Schulter oder per Überlegenheitssieg und sicherte sich so den Turniersieg. Auch Talha Yilmaz zeigte im ungeliebten freien Stil ein starkes Turnier: nach drei Siegen und zwei Niederlagen landete Yilmaz auf dem starken dritten Rang. Auch im 44lg-Limit starteten zwei Burghauser Athleten: Ähnlich dominant wie sein neuer Teamkamerad Kiryl Sulkouski ging Mustafa Ermanbetov zu Werke: nach drei Überlegenheitssiegen sowie einem Schultersieg lieferte er sich im Finale einen Fight auf Biegen und Brechen mit Bruno Bielmeier (TSV Kottern), an dessen Ende der Burghauser knapp mit 4:3 die Oberhand behielt und sich über den Turnierspiel freuen konnte. Bei seinem ersten Turnier verpasste Engjull Sedolli zwar einen Einzelerfolg, sammelte jedoch wertvolle Erfahrungen für die Zukunft. Für ihn stand am Ende der siebte Platz zu Buche. Mit Rang sechs feierte zudem Okan Akkaya einen guten Einstand im Wackerdress – in der 48kg-Klasse belegte er nach einem Sieg und drei Niederlagen Rang sechs. In der 57kg-Klasse gingen die beiden etablierten Nachwuchsringer Timur Muhametow und Eric Dietrich ins Rennen, die beide mit starken Turnierleistungen aufwarten konnten. So gelangen Timur Muhametow vier klare Siege, einzig gegen den späteren Turniersieger Israil Isaev (Olympic Salzburg) fand er keine Mittel und ging aufs Blatt. Der Lohn für seine starken Leistungen war die Bronzemedaille. Knapp an Edelmetall schrammte hingegen Eric Dietrich vorbei, der nach zwei Siegen und zwei Niederlagen auf dem undankbaren vierten Platz landete. Bei den schweren Jungs der 80kg-Klasse ging Marian-Alexandru Ghiorghias an den Start, musste aber bei seinen beiden Auftritten die Überlegenheit seiner Gegner anerkennen. Nach zwei Schulterniederlagen belegte er Rang 9.
Mit Gabriel Lechner und Noel Scholz starteten zudem zwei weitere Nachwuchsringer aus dem Burghauser Grenzlandliga-Kader, die jedoch bei Turnieren die Farben ihres Heimatvereins TSV Trostberg vertreten. Beide zeigten überaus beeindruckende Leistungen. Währen Gabriel Lechner (bis 38kg) je zwei Schulter – sowie Überlegenheitssiege feiern konnte, belegte er unangefochten den ersten Platz. In der 50kg-Klasse zog Noel Scholz eindrucksvoll nach: für ihn rechten zwei Schulter- und ein überlegener Punktsieg für den Turniersieg. Im Rahmen des 7. Int. Ladys Cups ging zudem Kajsa Lechner auf die Matte, die ihren Gegnerinnen nicht den Hauch einer Chance ließ: ach fünf zumeist klaren Siegen in Serie durfte auch sie sich über die wohlverdiente Goldmedaille freuen.
Auch die Burghauser Betreuer und Trainer um Jawad Mohammad, Halit Yilmaz, Michael Wert und Mario Scholz waren mit den Ergebnissen überaus zufrieden. Nachwuchs-Cheftrainer Jawad Mohammad lobte allen voran die positive Entwicklung der Burghauser Nachwuchsringer: „Unsere jungen Ringer haben in den vergangenen Wochen und Monaten einen beeindruckenden Leistungssprung vollzogen. Das Niveau im griechisch-römischen Stil war in Burghausen schon immer sehr hoch, nun sieht man bei allen Sportlern auch die positiven Entwicklungen im Freistil-Ringen. Wir werden weiterhin hart arbeiten, um den Schülerringern die bestmögliche Entwicklung ermöglichen zu können.“

Neuzugang Hanna (beim Wurf) konnte mit zwei Toren in ihrem ersten Einsatz überzeugen.
Auf und Ab beim Derbyheimsieg – Wacker-Mädels ringen Altötting nieder
SV Wacker Burghausen 24:18 TV Altötting
Es sollte das erwartet schwierige Landkreisderby werden, aber die weibliche B-Jugend setzte sich im Heimspiel am Ende verdient gegen die Nachbarinnen aus Altötting durch. Den Start in die Partie machte Clara aus ungewohnter Position. Nach knapp anderthalb Minuten versenkte sie ihren ersten Wurf gekonnt von Linksaußen zum 1:0 für die Gastgeberinnen, die sich vor allem in der ersten Halbzeit gegen eine Überzahl an lautstarken Gästefans in eigener Halle behaupten mussten. Ganz anders sah es aber auf der Bank der Altöttingerinnen aus. Ohne Wechselspielerin starteten sie in das Derby. Bis zur 7. Minute konnten die Gastgeberinnen durch ihre individuelle Stärke, flüssiges Angriffsspiel und konzentrierte Abwehrarbeit auf 4:1 davonziehen. Danach gestaltete sich das Spiel ausgeglichener. Offensive wie defensive Abstimmungsprobleme, vor allem gegen die gegnerische Rückraumrechte und die Kreisspielerin, sorgten dafür, dass die Altöttingerinnen den Rückstand sukzessiv aufholen und kurz vor dem Pausenpfiff das erste Mal in Führung gehen konnten (10:11).
Die Unzufriedenheit über den Spielverlauf sorgte für Unmut in der Kabine. Der Trainer verwies jedoch auf die Anfangsphase und mahnte dazu, wieder zu schnellem und einfachem Spiel im Angriff zurückzukehren. Zudem wurde Helena auf die linke Abwehrseite beordert, um der Anfälligkeit auf Halblinks Herr zu werden. Die Maßnahmen zeigten zunächst Wirkung. Durch einen 6:2 Lauf zu Beginn der zweiten Hälfte konnten unsere Wacker-Mädels binnen 11 Minuten wieder einen 3-Tore Vorsprung herstellen (16:13). Diesen münzten die angereisten Gegnerinnen durch zumindest zweifelhafte Schiedsrichterentscheidungen, inklusive zweier Zeitstrafen, in kurzer Zeit bis zur 40. Minute wieder in eine erneute Führung um (16:17). Doch die Gastgeberinnen zeigten wahre Derby-Qualitäten, kämpften sich zurück und nutzten die schwindenden Kräfte der Gäste zu einer furiosen Schlussphase, die zum letztlich verdienten 26:18 Erfolg führte. Das Hin und Her zeigte bei Spielerinnen, Trainer und Fans Wirkung, die letztlich erleichtert die nächsten zwei Punkte feiern konnten.
Das nächste Spiel findet am 12.10.25 um 11:15 Uhr erneut vor heimischem Publikum statt. Die Gegnerinnen reisen aus Brannenburg an und konnten im ersten Spiel mit einem 32:3 in Schwabing bereits ein Ausrufezeichen setzen.
Es spielten: Pia im Tor, Helena (7/2), Lila (6), Finja (5), Hanna (2), Dzejla (1), Alea (1), Maria (1), Clara (1), Hannah, Yasamin, Sophia, und Kiana

Dmytro Vertai feierte sowohl ins Untergriesbach als auch in Kempten einen Sieg.
Stimmung, Spannung und ein Auswärtssieg: Wacker-Reserve behauptet sich im Oberliga-Doppelwettkampfwochenende
Mit einem intensiven Doppelwettkampfwochenende hat sich die zweite Mannschaft des SV Wacker Burghausen in der Ringer-Oberliga eindrucksvoll zurückgemeldet. Nach einer 10:20-Niederlage am Freitagabend beim SV Untergriesbach, folgte am Samstag eine überzeugende Reaktion mit einem 18:10-Auswärtssieg gegen den SV Kempten. Damit rangiert die Mannschaft nach sechs Kämpfen auf dem 6. Tabellenplatz – Tendenz steigend.
Der Freitagabend hatte für alle Beteiligten mehr zu bieten als nur Sport. Weil die gewohnte Halle in Untergriesbach aktuell umgebaut wird, fanden sowohl der Schüler-Freundschaftskampf als auch der Oberliga-Kampf kurzerhand in einem großen Festzelt statt - und wurde dort zu einem echten Ringerfest. Vor vollbesetzten Rängen wurde die Burghauser Staffel von den Hausherren herzlich empfangen. Christoph Scherr, der Trainer des SV Untergriesbach und frühere Bundesliga-Ringer des SV Wacker, war begeistert: „Ich freue mich riesig für die Sportler, dass sie vor so einer Kulisse ringen durften. Das war beste Werbung für unseren Sport.“
In der leichtesten Klasse (57 kg) unterlag Eric Dietrich gegen Jonas Lenz technisch unterlegen mit 0:4. Im Schwergewicht bis 130 kg konnte der Deutsche A-Jugend-Meister aus 2024, Valentino Prelic, gegen Christoph Bauer einen souveränen 3:0-Punktsieg für Burghausen sichern. Dmytro Vertai lieferte sich im griechisch-römischen Stil bis 61 kg ein äußerst enges Duell mit Mohamed Jabban und holte beim Stand von 11:11 dank der geringeren Anzahl an Verwarnungen einen Mannschaftspunkt für den SVW.
Im 98-kg-Freistil war Yakub Batirbiev nahezu chancenlos gegen den zehn Kilogramm schwereren Thomas Hartl, der den Kampf mit technischer Überlegenheit für Untergriesbach entschied. Jamshed Panjshiri (66 kg Freistil) kam gegen Johannes Lenz ebenfalls nicht zum Zug und verlor deutlich mit 0:4. In der 86-Kilogramm-Kategorie sicherte Benedikt Rothe durch einen Kraftakt einen 2:0-Punktsieg gegen Marvin Music. Trotz guter kämpferischer Leistung musste sich musste sich Alexander Komarovskiy (71 kg GR) dem ehemaligen Wackerianer Benjamin Haizinger nach Punkten geschlagen geben. Albert Kreimer unterlag klar gegen Eduardo-Florian Citu, der den Kampf bis 80 kg Freistil mit 4:0 durch technische Überlegenheit für Untergriesbach entschied. Ein Lichtblick aus Burghauser Sicht war Sultan Muhametow im 75-kg-GR-Duell, der Garry Klier mit überlegener Technik bezwang. Daniel Meyer und Benedict Heindl schenkten sich bis 75-kg Freistil nichts. Beim Stand von 8:7 behielt der Gastgeber nur knapp die Oberhand und wurde frenetisch von den über 500 Fans dafür gefeiert.
Starke Reaktion in Kempten – Auswärtssieg für Wacker II
Keine 24 Stunden später stand bereits das nächste Auswärtsduell an – diesmal beim SV Kempten. Trotz kurzer Regenerationszeit zeigte sich die Wacker-Reserve hellwach und motiviert. Am Ende stand ein verdienter 18:10-Erfolg zu Buche. Wieder eröffnete Eric Dietrich in der Klasse bis 57 kg den Kampfabend. Diesmal konnte er die Niederlage gegen Ahmad Fahim Azime mit 0:3 in Grenzen halten. Im Schwergewicht setzte sich Alexander Kreimer mit einer konzentrierten Leistung knapp mit 1:0 gegen Axel Bückle durch.
Dmytro Vertai sorgte in der Klasse bis 61 kg erneut für ein Highlight: Mit einem Schultersieg gegen Marcel Blasenbrey brachte er Wacker in Führung. Da die Wackerianer die 98-kg-Klasse nicht besetzen konnten, erhielten die Gastgeber kampflos vier Punkte. Im 66-kg-Freistil holte Jamshed Panjshiri durch einen knappen 1:0-Punktsieg gegen Pierre Bazalik einen weiteren Zähler für Burghausen. Benedikt Rothe fand gegen Lukas Bückle kein Mittel und musste eine 0:2-Punktniederlage hinnehmen. Alexander Komarovskiy (71 kg GR) unterlag Mathias Huber mit 0:1 - ein enges Duell auf Augenhöhe. Dafür drehte Burghausen in den letzten Klassen noch einmal auf:
Mansur Dakiev dominierte seinen Freistilkampf bis 80 kg gegen Felix Bückle klar und gewann mit technischer Überlegenheit 4:0. Ebenfalls deutlich setzte sich Daniel Meyer im 75-kg-Freistil gegen Max Möller durch – auch hier ein 4:0 für Wacker. Den krönenden Abschluss lieferte erneut Sultan Muhametow, der im klassischen Stil Max Schmucker auf die Schultern zwang und mit 4:0 das Ergebnis besiegelte.
Schon am kommenden Freitag, den 3. Oktober (Tag der Deutschen Einheit) empfängt die Wacker-Reserve mit dem TV Erlangen den nächsten Herausforderer. Vor heimischer Kulisse will das Team die positive Entwicklung fortsetzen und weiter Punkte sammeln.

Baschir Kartojev feierte einen Sensationserfolg gegen den Ukrainer Artur Politaev!
Wacker Ringer feiern überraschend deutlichen Auftaktsieg in Mainz
Der SV Wacker Burghausen hat am Samstagabend einen Saisonauftakt nach Maß gefeiert und eindrucksvoll bewiesen, dass er trotz zahlreicher Abgänge an einem guten Tag jeden Gegner fordern kann. Zum Auftakt der DRB BIRTAT 1. Bundesliga siegten die Wacker-Ringer vor knapp 600 Zuschauern in der Sporthalle am Großen Sand beim ASV Mainz 88 klar mit 4:15 – und das gegen einen direkten Konkurrenten um die begehrten Playoff-Tickets. Hätten sich die Burghauser Verantwortlichen einen Saison-Einstand wünschen dürfen, dann wäre er wohl genauso ausgefallen.
Schon früh stellte der SV Wacker die Zeichen auf Sieg. Im Auftaktkampf bis 61kg Freistil lieferte Gulomjon Abdullaev einen technisch überlegenen Punktsieg und dominierte seinen Gegner Ibrahim Guzan nach Belieben, der vor zwei Wochen ebenfalls bei der Weltmeisterschaft für Sein Heimatland Jemen gestartet war. Abdullaev, amtierender Dritter der Weltmeisterschaften, zeigte Freistilringen der Extraklasse und punktete ein ums andere Mal mit blitzschnellen Beinangriffen. Nach etwas mehr als 5 Minuten war der ungleiche Kampf beendet und die ersten vier Punkte wanderten auf das Wackerkonto.
Im zweiten Kampf des Abends feierte Alex Kessidis seine Premiere im Wackertrikot. Gegen den 10kg schwereren Mainzer Ilja Klasner zeigte der Neuzugang einen soliden, kämpferischen Auftritt und gewann dank der letzten Wertung knapp mit 1:1 nach Punkten.
Danach folgte in der Gewichtsklasse bis 66kg Greco das Comeback von Christopher Kraemer. Nachdem Kraemer die gesamte letzte Saison aufgrund einer schweren Knieverletzung passen musste, zeigte er eindrucksvoll, dass wieder mit ihm zu rechnen ist. Im Kampf gegen den deutschen Jugendmeister Timur Demir überzeugte er mit mehreren spektakulären Aushebern und siegte am Ende technisch überlegen. Mit seinem Sieg brachte er den SV Wacker mit 9:0 in Führung, doch ab nun sollte der Ausgang bei jedem der restlichen sieben Kämpfe auf Spitz auf Knopf stehen.
In der 98kg Freistilklasse setzte Chefcoach Eugen Ponomartschuk auf Eduard Tatarinov, der normalerweise in der 86kg Klasse beheimatet ist. Trotz erheblichem Gewichtsnachteils hielt er gegen Wladimir Remel gut dagegen und den Kampf lange offen. Am Ende entschieden ein paar Nuancen zu und der Mainzer setzte sich knapp mit 2:1 nach Punkten durch. Magomed Kartojev trat im 71kg Freistil Limit gegen den Mainzer Neuzugang André Clarke an. Die beiden standen sich in den letzten Jahren schon mehrmals gegenüber, immer mit dem besseren Ausgang für Clarke. Und auch diesmal sollte der EM-Dritte des Vorjahres als Sieger von der Matte gehen. Kartojev fand kein Mittel gegen die schnellen Beinangriffe Clarkes und musste sich mit 5:1 geschlagen geben, sodass zwei weitere Punkte auf das Konto der Gastgeber wanderten.
Beim Zwischenstand von 3:9 eröffnete Roland Schwarz im Limit 86kg Greco den Reigen der zweiten Hälfte. Gegen Mateusz Wolny entwickelte sich ein taktisch geprägtes Duell, an dessen Ende sich Schwarz knapp mit 1:1 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung durchsetzen konnte und damit einen wichtigen Punkt für den SVW holte.
Dann folgte die Sensation des Abends: Baschir Kartojev trotzte nicht nur seiner hartnäckigen Schulterverletzung, sondern lieferte dem ukrainischen Weltklassemann Artur Politaev einen Kampf auf Biegen und Brechen. Nach anfänglichem Rückstand erhöhte Kartojev in der zweiten Hälfte das Tempo, dem der Mainzer Neuzugang mit zunehmender Kampfdauer nicht mehr folgen konnte. Am Ende stand ein sensationeller 2:1 Punktsieg des Wackerathleten zu Buche. In der Gewichtsklasse bis 80kg Freistil setzte Eugen Ponomartschuk wieder auf den sympathischen Franzosen Zelimkhan Khadjiev. Im Kampf gegen den amtierenden deutschen Meister Pouria Taherkhani überzeigte der Wackerianer mit seiner gewohnt agilen und dynamischen Ringweise. Am Ende stand ein sicherer 4:0 Punktsieg zu Buche und der SV Wacker Burghausen ging damit mit 12:4 in Führung.
Im vorletzten Kampf in der Gewichtsklasse bis 75 kg Freistil kam es beim Aufeinandertreffen zwischen Iszmail Muszukajev und Timur Bizhoev zum Kampf des Abends. Die beiden Weltklasseathleten schenkten sich nichts und kämpften um jeden Zentimeter Matte. Der Mainzer baute kurz nach der Halbzeit seinen Vorsprung auf 3:0 aus, ehe Muszukajev mit seinen blitzschnellen Beinangriffen zum 3:3 ausgleichen konnte. Doch der Mainzer sollte an diesem Abend das bessere Ende für sich haben. Er setzte zum entscheidenden Angriff an, punktete und ließ sich diesen Vorsprung trotz aller Bemühungen des Wackerathleten nicht mehr nehmen. Im abschließenden Kampf bis 80kg Greco kam es zur Neuauflage des Halbfinals der deutschen Meisterschaft zwischen Idris Ibaev und dem Mainzer Neuzugang Radu Placinta. Trotz einer noch nicht vollständig ausgeheilter Fußverletzung konnte Ibaev mit einem sehenswerten Ausheber punkten, siegte am Ende erneut mit 10:4 Punkten und setzte einen gebührenden Schlusspunkt des Abends.
Der 15:4-Auswärtserfolg bringt den SV Wacker Burghausen auf Tabellenplatz zwei. Da der fünffache deutsche Mannschaftsmeister heuer zählt nicht zu den Top-Favoriten der Bundesliga zählt, wurde vor Rundenstart als Ziel die Play-Off-Teilnahme ausgegeben. Und mit diesem Auftakt wurde gleich ein starkes Signal gesetzt, um dieses Ziel zu erreichen. Schon am kommenden Freitag steht der erste Heimkampf der Saison gegen Aufsteiger RKG Freiburg 2000 auf dem Programm. Vor heimischem Publikum soll der nächste Sieg folgen und die erfolgreiche Saisonpremiere fortgesetzt werden.