Aktuelle News - 1. Bundesliga

Tolles Debut: Neuzugang Tamás Lörincz besiegte Roland Schwarz klar mit 9:1 und stellte so den Burghauser Mannschaftserfolg sicher.
Hartes Stück Arbeit für Burghausens Ringer beim 17:15-Sieg gegen Johannis Nürnberg
Der SV Wacker Burghausen bleibt das Maß der Dinge in der DRB-Bundesliga Südost: Der ungeschlagene Tabellenführer musste allerdings am Samstag ein hartes Stück Arbeit verrichten, ehe der 17:15-Sieg gegen den SV Johannis Nürnberg feststand. Am kommenden Samstag gastieren die Burghauser zum Abschluss der Doppelrunde beim FC Erzgebirge Aue, der nächste Heimauftritt ist dann bereits der Rückkampf im Achtelfinale am 9. Dezember. Der Gegner wird am Samstag per Los ermittelt.
„Ich finde, dass es alle gut gemacht haben“, bilanzierte Trainer Alexander Schrader nach dem bislang engsten Kampf der Saison. Dass es überhaupt so knapp wurde, lag an einigen Ausfällen wegen leichter Verletzungen und der Vorbereitung auf die U23-WM, die in dieser Woche in Polen stattfindet. Allerdings konnten auch die Grizzlys nicht bester Besetzung antreten, ansonsten wäre es wohl noch spannender geworden.
Wenn Vladimir Egorov in Polen so auftritt wie am Samstag im Freistil-Bantam gegen Stoyan Iliev, dann sollte der Mazedonier beim Kampf um die Medaillen ein gewichtiges Wort mitreden können. Mit großer Entschlossenheit und einigen ganz starken Beinangriffen punktete der 22-Jährige den starken Bulgaren in fünfeinhalb Minuten aus. Großen Beifall erntete aber auch Florian Mayerhofer, der für Matthias Maasch (muskuläre Probleme) im Greco-Welter einsprang und gegen Sven Dürmeier nur ein 2:10 zuließ. „Ich habe schon vor zwei Jahren gegen ihn gerungen, da war er deutlich besser, man hat schon gemerkt, dass er nach seiner Verletzung noch nicht ganz im Saft steht“, so Mayerhofer nach seinem couragierten Kampf.
Seine Premiere feierte Tamas Lörincz im Wacker-Trikot: In der Klasse bis 80 Kilogramm zeigte der Neuzugang aus Ungarn mit einem 9:1-Erfolg gegen Roland Schwarz, dass auf ihn Verlass ist. Der WM-Dritte diesen Jahres, der ja eigentlich im Weltergewicht beheimatet ist, ist auf jeden Fall eine starke Option für die Endrunde. Einen überzeugenden Auftritt konnte auch Andi Maier im Greco-Leicht gegen Nico Sausenthaler auf die Matte legen. Mit zahlreichen Rollen siegte das Burghauser Eigengewächs nach etwas mehr als vier Minuten technisch überlegen mit 15:0 und konnte dabei Selbstvertrauen für die anstehenden Aufgaben tanken.
Ein echter Genuss war wieder einmal der Auftritt von Benjamin Sezgin im Freistil-Mittel. Der Deutsche Meister ließ Franco Besold mit seiner unwiderstehlichen Power-Mischung aus Kampfkraft und überlegener Technik nicht den Hauch einer Chance und beendete seinen Arbeitstag schon nach 2:19 Minuten mit einem 15:0-Erfolg. Sieg Nummer fünf verbuchte für Wacker Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer gegen den baumlagen Philipp Vanek, der in einigen Situationen Glück hatte, dass Kampfrichter Mustafa Durak (Freising) wohl nicht optimal postiert war. „Aus meiner Sicht haben da ein paar Wertungen gefehlt“, so Schrader.
In der Eingangsklasse unterstrich der Nürnberger Fabian Schmitt mit einem 4:0-Punktsieg gegen Mariusz Los seine exzellente Form und auch der Auftritt von Tim Stadelmann in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm nötigte Schrader Respekt ab: „Das war wirklich richtig stark.“ Markus Fürmann fand trotz aller Bemühungen keine Mittel gegen den Nürnberger und hätte auch nicht mehr riskieren können, zumal Stadelmann sonst eiskalt gekontert hätte. Konstantin Kainhuber und Anton Losowik stellten sich im Freistil-Welter und im Freistil-Schwergewicht in den Dienst der Mannschaft, kamen aber erwartungsgemäß nicht über die Zeit.

"Wirf den Omarov" - eine spektakuläre Aktion von Ramsin Azizsir.
Klarer 21:9-Sieg gegen Lübtheen - Beide Teams nicht Bestbesetzung
Der SV Wacker Burghausen eilt in der DRB-Bundesliga Südost weiter von Sieg zu Sieg. Erwartungsgemäß gelang dem ungeschlagenen Tabellenführer auch am Samstag mit 21:9 ein klarer Erfolg gegen den RV Lübtheen, bei dem beide Staffeln allerdings nicht in bester Besetzung antreten. Nach eineinhalb Wochen Pause konnte Trainer Alexander Schrader die Form seiner Athleten allerdings nicht im vollen Umfang testen, da Maxi Lukas und Johannes Batt noch nicht einsatzfähig waren.
Für Batt rückte Kakhaber Khubetzhty ins Freistil-Mittel auf und brannte gegen Benjamin Opitz, immerhin zweifacher deutscher Junioren-Meister ein wahres Feuerwerk an Beinangriffen und Schrauben ab. „Weltklasse“, schwärmte Schrader über den Russen, der ganz offensichtlich nur den Vorwärtsgang kennt und seinen 21-jährigen Kontrahenten in 2:45 Minuten mit 16:0 von der Matte fegte.
Anstelle von Lukas kam Konstantin Kainhuber aus der 2. Mannschaft im der Greco-Klasse bis 80 Kilogramm zum Einsatz und hatte gegen Karan Mosebach trotz heftiger Gegenwehr keine Mittel. Dass Markus Fürmann im Freistil-Welter gegen den zweimaligen deutschen Vizemeister Lennard Wickel kurz vor der Pause aufs Blatt ging, war ein Ausrutscher, der den ehemaligen Angerer in letzten Kampf des Abends selbst am meisten wurmte. Schrader: „So etwas passiert. Erst macht er richtig klasse Aktionen, dann ist aber so blöd in den Griff reingeraten, dass er keine Luft mehr bekommen hat. Schade, ich hätte gerne noch die zweite Runde des Kampfes gesehen.“
Einen Mann der Zukunft präsentierte die Gäste den über 600 Zuschauern in der Sportparkhalle in der Eingangsklasse mit dem erst 17-jährigen Dänen Nikolai Soheil Mohammadi, der Mariusz Los einen sehenswerten Fight bot. Am Ende setzte sich der Pole dank seiner großen Routine und Abgeklärtheit mit 10:0 Punkten durch. Auch im Freistil-Schwergewicht verfügt der sympathische Club aus Mecklenburg-Vorpommern, der am Samstag die weiteste Reise der ganzen Saison absolvierte, mit dem deutschen Junioren-Meister Ilja Mathuhin über eine vielversprechende Zukunftsaktie. Hatte Erik Thiele den Hinkampf mit 8:0 gewonnen so setzte sich der deutsche Meister in Diensten der Wacker-Staffel dieses Mal mit 12:0 durch. „Eine Steigerung. Das will ich sehen, insofern alles gut“, erklärte Schrader, der natürlich perspektivisch denken muss und seinen Athleten bis zum Start der Endrunde auch noch die letzten Prozentpunkte raus kitzeln möchte.
Mit nur 55 Kilogramm war Alexander Röll im Freistil-Bantam für Vladimir Egorov natürlich kein Prüfstein: Der Mazedonier fertigte Röll in etwas mehr als einer Minute technisch überlegen mit 16:0 ab. Einen 5:1-Arbeitssieg nebst einem tollen Wurf landete Ramsin Azizsir im Greco-Halbschwer gegen den Tschechen Artur Omarov, wobei der EM-Dritte aufgrund einer leichten Blessur nicht mit dem letzten Hemd kämpfte. Richtig spannend wurde es dagegen in Greco-Leicht zwischen Andi Maier und Andrej Ginc. Am Ende setzte sich der deutsche Juniorenmeister nach einem hochklassigen Kampf mit 3:2 durch und revanchierte sich für die 6:8-Vorrunden-Niederlage. „Andi hat mich trotzdem auf ganzer Linie überzeugt“, so Schrader.
Nach der Khubetzhty-Show durfte auch Enes Akbulut in der Freistil-Klasse bis 71 Kilogramm trotz klaren Gewichtsnachteils mit einem Überlegenheitssieg Selbstvertrauen tanken: Fabian Schmidt hatte den Angriffen des Burghausers nichts entgegenzusetzen und musste sich nach gut zwei Minuten in sein vorgezeichnetes Schicksal ergeben. Glück hatte am Samstag Matthias Maasch, der nach der Niederlage von Kainhuber im Greco-Welter den vorletzten Kampf des Abends gegen Frederik Bjerrehuus mit 2:1 gewann. Kampfrichter Claudio Bibbo lag offensichtlich nicht ganz richtig, als die beiden Wertungen des Kampfes fielen, denn eigentlich hätte der mehrfache dänische Meister in dieser Situation die „Zwei“ bekommen müssen. Doch ganz nach dem Motto „einem geschenkten Gaul schaut man nicht ins Maul“ verwaltete Maasch seinen Vorsprung bombensicher.

Ramsin Azizsir lies seinem hochaufgeschossenen Gegner Felix Kästner dank spektakulärer Würfe keine Chance.
Spitzenreiter der Ringer-Bundesliga fertigt Schlusslicht Pausa/Plauen mit 30:7 ab
„Das ist die beste Ringer-Mannschaft, die der SV Wacker jemals hatte“, sagt Burghausens Abteilungsleiter Jürgen Löblein. Dass diese Aussage nicht übertrieben ist und von der homogenen Truppe in dieser Saison noch einiges erwartet werden kann, bewies der souveräne Spitzenreiter der Bundesliga Südost einmal mehr am Dienstag, als er das Schlusslicht WKG Pausa/Plauen mit 30:7 von der Matte fegte. Das Tempo, das die Schützlinge von SVW-Trainer Alexander Schrader dabei an den Tag legten, war beeindruckend. Von den neun ausgetragenen Kämpfen endeten sieben vorzeitig.
Insgesamt feierte der Gastgeber vor 400 Zuschauern acht Siege, einen davon kampflos. Die Klasse bis 80 kg griechisch-römischer Stil ließ das Team aus dem Vogtland, das mit einigen verletzungsbedingten Ausfällen zu kämpfen hatte, unbesetzt. So blieb Konstantin Kainhuber ohne Einsatz. Der Mannschaftsführer der Reserve war für Maximilian Lukas (bakterielle Infektion) und Benjamin Sezgin (Grippe) eingesprungen.
Die Burghauser begannen furios. Ein schweres Los hatte WKG-Athlet Pierre Vierling bis 57 kg der Klassiker mit dem technisch versierten Mariusz Los. Nach 2:23 Minuten war das einseitige Duell nach mehreren Durchdrehern des quirligen Polen beendet. Ebenfalls kurzen Prozess noch in Runde 1 machte Erik Thiele im Freistil-Schwergewicht. Souverän wirbelte er Dawid Peplowski so lange mit Beinschrauben durch den Ring, bis der technisch überlegene Sieg perfekt war. Eine beinahe spielerische Vorstellung lieferte Beka Lomtadze (61 kg Freistil). Souverän ließ der Vizeweltmeister die Angriffe von Janik Rausch ins Leere laufen. Immerhin rettete sich der tapfer kämpfende Gast in die zweite Runde, ehe er doch auf die Schultern musste.
Ebenfalls nie gefährdet war der 4:0-Triumph mittels technischer Überlegenheit von Ramsin Azizsir in der Greco-Kategorie bis 98 kg gegen den gut einen Kopf größeren Felix Kästner. Wenigstens stand der 20-jährige Schlacks gut fünf Minuten auf der Matte, ehe das 0:15 perfekt war. Erst im fünften Gefecht (66 kg griechisch-römisch) konnte sich Pausa/Plauen die erste Wertung gutschreiben. Dafür sorgte Nils Buschner, 17 Jahre alter Deutscher Meister der A-Jugend, gegen Andreas Maier. Der Wackerianer war zunächst deutlich aktiver, geriet jedoch durch unglückliche Aktionen in Rückstand. Schließlich stand es 1:9 gegen den 28-Jährigen, der sich zurückkämpfte und zum 9:9 ausglich. Buschner schien in diesem packenden Gefecht der Punkte, bei dem erstmals Stimmung in der Sportparkhalle aufkam, konditionell am Ende. Dann nutzte der Youngster jedoch eine kurze Unachtsamkeit seines Gegenüber und beförderte ihn fünf Sekunden vor der Schlusssirene auf die Schultern. „Ich weiß nicht, wie er das verlieren konnte, das weiß er wohl selbst nicht. Das ist schade, denn Andi hat den Kampf gemacht“, bedauerte Coach Schrader, dass sich das Eigengewächs selbst um den verdienten Lohn gebracht hat.
Nach der 16:4-Führung zur Pause ließ Johann Eitel im 86-kg-Freistil die Wettkampfgemeinschaft auf 7:16 herankommen. Er forderte den Routinier Zalik Sultanov die vollen sechs Minuten, ehe das 0:9 perfekt war. Von Schrader heimste der Ersatzmann dafür ein Lob ein: „Er hat seine Sache gut gemacht.“ Damit hatte die Gäste-Staffel aber ihr Pulver verschossen, denn der Rest war pure Wacker-Dominanz. Einen 3:0-Sieg feierte der Ex-Angerer Markus Fürmann (71 kg Freistil) – lautstark angefeuert von einer Abordnung aus der Heimat. Der Neuzugang stand beim 6:1 gegen den polnischen Kaderathleten Eryk Maj stabil – sehr zur Freude von Schrader: „Genau so will ich das sehen.“
Im Kräftemessen mit dem Deutschen Meister von 2008, Florian Crusius, ließ der aktuelle Titelträger Matthias Maasch nichts anbrennen. Der 31-Jährige machte gegen den gleichaltrigen Gast bei den Klassikern bis 75 kg den deutlich fitteren Eindruck. Das 15:0 nach 3:48 Minuten war eine Demonstration der Stärke. Für den erfolgreichen Kehraus sorgte Magomedmurad Gadzhiev im freien Stil bis 75 kg gegen Kevin Lucht. Nur 1:42 Minuten dauerte das kürzeste Gefecht dieser ungleichen Begegnung, dann stand das 16:0 des polnischen Kraftpakets auf der Anzeigentafel.