Wacker-Ringer setzen dank 13:8-Heimsieg gegen Weingarten Erfolgsserie fort

Christopher Kraemer konnte sich zurecht nach einer absoluten Weltklasse-Leistung feiern lassen!
- 03.11.2025
Die Ringer des SV Wacker Burghausen bleiben in der Bundesliga weiter auf Kurs Richtung Playoffs und beendeten die Bundesliga-Vorrunde mit einem sehenswerten Erfolg. In einem hart umkämpften Duell besiegten sie das Team der SV Germania 04 Weingarten mit 13:8 und behaupteten damit ihren Platz in der Spitzengruppe. Die Mannschaft von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk überzeugte erneut mit einer geschlossenen Teamleistung und entschied sechs der zehn Einzelduelle für sich. Vor allem in der ersten Hälfte legten die Burghauser mit vier Siegen den Grundstein für den verdienten Heimerfolg.
Im Auftaktkampf bis 61kg Freistil sahen die Zuschauer gleich einen absoluten Top-Kampf: Wackers Gulomjon Abdullaev, der Olympia-Dritte von Tokio, traf auf den deutschen Bronzemedaillengewinner der Weltmeisterschaften 2021, Horst Lehr. Von Beginn an entwickelte sich ein technisch hochklassiges Duell zweier Weltklasseathleten. Abdullaev ging früh in Führung und zeigte nach der Pause seine ganze Klasse, als er mit einem blitzschnellen Beinangriff und anschließenden Beinschrauben im Boden weiter punktete. Trotz starker Gegenwehr des Weingarteners behielt der Usbeke die Kontrolle und setzte sich nach einem spektakulären Freistilkampf verdient mit 12:6 durch. Damit brachte er Burghausen mit 2:0 in Führung. Im Schwergewichtskampf trat für den SV Wacker Burghausen sein Eigengewächs Alexander Kreimer an, der es mit dem zweimaligen Olympiateilnehmer Eduard Popp zu tun bekam. Kreimer machte einen starken Kampf und zeigte gegen den favorisierten Weingartener viel Kampfgeist. Trotz eines Gewichtsdefizits von rund zehn Kilogramm hielt er die Niederlage in Grenzen und ließ kaum Wertungen zu. Am Ende siegte Popp mit 9:0 nach Punkten, sodass Weingarten mit 3:2 in Führung ging, die jedoch nicht lange Bestand haben sollte. In der Gewichtsklasse bis 66kg im griechisch-römischen Stil zeigte der bislang unbesiegte Christopher Kraemer einmal mehr eine wahre Meisterleistung. Die Weingartener hatten extra für diesen Kampf erstmals in dieser Saison den georgischen Weltklasse-Ringer Romeo Beridze aufgestellt. Und dieser zeigte von Beginn an, was in ihm steckt: Mit mehreren Überstürzern im Bodenkampf lag Beridze zur Pause scheinbar uneinholbar mit 9:2 in Führung. Doch Kraemer steckte nicht auf und startete in der zweiten Halbzeit eine furiose Aufholjagd. Punkt für Punkt kämpfte sich der Burghauser heran und mobilisierte bei einem 8:9-Rückstand in der Schlussminute noch einmal all seine Kräfte. 15 Sekunden vor Ende gelang ihm eine spektakuläre Aktion, die die Zuschauer in der gut besuchten Sportparkhalle förmlich von den Sitzen riss. Kraemer drehte somit den schon verloren geglaubten Kampf noch zu einem umjubelten 12:9-Sieg - was für eine Energieleistung des sympathischen Allgäuers, der damit die gesamte Vorrunde unbesiegt blieb – und das nach einer fast einjährigen Verletzungspause. Es folgte das Duell bis 98 kg Freistil zwischen Erik Thiele und dem Franzosen Mohammad Ali Umkhadjiev. In der ersten Halbzeit entwickelte sich ein enger Kampf, in dem Thiele mit einem spektakulären Überwurf punktete. Mit einer knappen 4:2-Führung ging Thiele in die letzte Kampfminute und konnte dort seine konditionellen Vorteile noch einmal ausspielen. Er punktete mit einem Beinangriff und ließ darauf mehrere Durchdreher folgen, sodass am Ende ein ungefährdeter 12:2-Punktsieg an der Anzeigetafel stand. Mit diesem Erfolg baute er die Burghauser Gesamtführung auf 7:3 aus. Im letzten Duell vor der Pause trat Magomed Kartojev im Limit bis 71kg Freistil gegen den jungen Briten Danoush Jowkar an, der international bereits mit guten Leistungen im Nachwuchsbereich aufwarten kann. Kartojev präsentierte sich, wie schon in den letzten Wochen in bestechender Form: Von Beginn an setzte er den Weingartener unter Druck und ließ keine Zweifel aufkommen, wer die Matte an diesem Abend als Sieger verlassen würde. Er setzte seine physischen Vorteile gekonnt ein, punktete mit schnellen Beinangriffen im Standkampf sowie mit kraftvollen Durchdrehern im Bodenkampf. Am Ende stand ein souveräner 13:0-Punkt-Sieg zu Buche. Damit ging Burghausen mit einer komfortablen 10:3-Führung in die Pause.
Wie gewohnt eröffnete Roland Schwarz in der Klasse bis 86kg im griechisch-römischen Stil die zweite Hälfte. Gegen den erfahrenen Florian Neumaier entwickelte sich ein intensives Duell, in dem der Weingartener die entscheidenden Aktionen für sich verbuchte. Schwarz musste sich schließlich mit 0:5 geschlagen geben, wodurch Weingarten auf 10:5 verkürzte. Anschließend ging Witalis Lazovski im 75kg Griechisch-Römisch-Stil auf die Matte. Gegen den körperlich starken Louis Lay hatte Lazovski zu Beginn aufgrund seiner Gewichtsnachteile seine Probleme und lag zur Pause mit 3:0 im Hintertreffen. Doch mit anhaltender Kampfdauer konnte der Wackerianer seine konditionellen Vorteile ausspielen, unterlag am Ende jedoch unglücklich aufgrund der höheren Wertung seines Widersachers mit 3:3. Weingarten verkürzte somit auf 10:6, ehe im 80kg Freistillimit der Spanier Mohammad Mottaghinia seine Heimpremiere im Wackerdress feierte. Gegen den deutschen Spitzenringer Jeremy Weinhold punktete mit einem schnellen Beinangriff und ließ darauf mehrere Beinschrauben folgen. In der zweiten Hälfte verwaltete er seinen Vorsprung und brachte einen ungefährdeten 9:4-Punktsieg nach Hause. Mit diesem Erfolg stellte er den alten Abstand zum 12:6 wieder her. Im vorletzten Kampf des Abends stand Iszmail Muszukajev (75 kg Freistil) dem großen deutschen Freistil-Talent Manuel Wagin gegenüber, der erst letzte Woche die Bronzemedaille bei der U23-Weltmeisterschaft gewonnen hatte. Muszukajev absolvierte diesmal einen taktischen Kampf, spielte seine ganze Erfahrung clever aus und punktete kurz vor Schluss mit einer spektakulären Aktion, sodass er einen souveränen 3:1-Punkt-Sieg verbuchte und Burghausen damit uneinholbar mit 13:6 in Führung brachte. Im letzten Kampf des Abends duellierte sich wie schon im Vorjahr Idris Ibaev mit dem japanischen Olympia-Sieger Nao Kusaka. Nach dem Sensationskampf im letzten Jahr, in dem Ibaev den Japaner fast stürzen konnte, war Kusaka gewarnt und fokussierte sich diesmal auf seine körperlichen Vorteile im Standkampf. Am Ende fand Ibaev an diesem Tag kein Mittel und unterlag trotz vollem Einsatz mit 0:7 nach Punkten. Mit diesem Sieg festigte der SV Wacker Burghausen den dritten Tabellenplatz und machte einen großen Schritt Richtung Playoff-Teilnahme.
Ab dem kommenden Wochenende werden nun die Karten neu gemischt, wenn es in der Rückrunde zum Wechsel der Stilarten kommt. Man darf in jedem Fall gespannt sein, welche Teams mit dieser Umstellung am besten zurechtkommen werden. Für das Team des SV Wacker Burghausen beginnt am kommenden Wochenende der Rückrundenauftakt mit einem Heimkampf gegen den ASV Mainz 88. Im ersten Saisonkampf feierten die Burghauser einen klaren 4:15 Auswärtserfolg – wenngleich das Mainzer Team in der Rückrunde stärker einzuschätzen ist, wäre dem Burghauser-Team mit einem weiteren Sieg die angestrebte Playoff-Teilnahme quasi nur noch theoretisch auf dem Papier zu entreißen.











