Spitzenkampf zum Vorrunden-Ende: SV Germania Weingarten zu Gast in Burghausen

Erik Thiele könnte es mit einem der beiden Weingartener Neuzugänge - Gadzhimurad Magomedsaidov oder Mohammad Ali Umkhadjiev - zu tun bekommen.

Zum Ende der Vorrunde in der Bundesliga bekommen die Ringerfans der Region am kommenden Samstag nochmals ein echtes „Schmankerl“ geboten. So gastiert an Allerheiligen das Team der SV Germania Weingarten in Burghausen, was gleichzeitig das Duell zweier Tabellennachbarn bedeutet. Wenngleich Burghausen im Vorjahr die Matte zweimal als Sieger verlassen konnte, liegt die Favoritenrolle heuer nicht auf der Seite des fünffachen Deutschen Mannschaftsmeisters. Die Baden-Württemberger haben in der Sommerpause ihren Kader punktgenau verstärkt, sodass mit einer Vielzahl an ausgeglichenen Duellen gerechnet werden kann. Damit scheint auch ein spannender Verlauf des Kampfabends nahezu garantiert.

Gleich zum Auftakt des Kampfabends wird in der Klasse bis 61kg ein Freistil-Kampf der Spitzenklasse erwartet, wenn Burghausens Olympia-Dritter Gulomjon Abdullaev auf Horst Lehr trifft - die Deutsche Nummer Eins in dieser Gewichtsklasse, der in seiner Karriere bereits auf einen Titelgewinn bei den U23-Europameisterschaften 2022 sowie auf eine Bronzemedaille bei den Europameisterschaften der Männer im Jahr 2023 zurückblicken kann. Wenngleich mit einem knappen Kampfverlauf zu rechnen ist, gilt der bislang ungeschlagene Usbeke in Burghauser Diensten als leicht favorisiert. Klarer bildet sich das Kräfteverhältnis hingegen im anschließenden Greco-Schwergewichtskampf ab: Während die Gäste mit Eduard Popp über einen international erfahrenen Routinier verfügen, der als zweifacher Olympia-Teilnehmer zudem das 130kg-Gewichtslimit komplett ausreizt, darf man beim SVW gespannt sein, welchen Ringer Cheftrainer Eugen Ponomartschuk aufbieten wird. Neben dem Eigengewächs Alexander Kreimer könnte auch der Schwede Alex Kessidis aufgeboten werden, der allerdings mit einem Gewichtsnachteil von über 30kg ins Rennen gehen würde. In der Gewichtsklasse bis 66kg deutet alles auf ein Duell zwischen Burghausens Christopher Kraemer und Weingartens Eigengewächs Janis Heinzelbecker hin. Sollte es zu diesem Duell kommen, wäre ein hoher Sieg für den Wackerianer im Hinblick auf das Gesamtergebnis überaus wichtig. In der Freistilklasse bis 98kg führt auf Burghauser Seite anschließend an Erik Thiele eigentlich kein Weg vor, während die Gäste die Wahl haben zwischen ihren beiden Neuzugängen Gadzhimurad Magomedsaidov oder Mohammad Ali Umkhadjiev. Während Magomedsaidov als Aserbaidschaner das Ausländer-Kontingent belasten würde und zudem bei seinen Auftritten bisher nicht überzeugen konnte, spricht aktuell vieles für den Einsatz Umkhadjievs, der allerdings eigentlich in der 86kg-Klasse beheimatet ist und damit das Gewichtslimit bei weitem nicht ausreizt. Zu einem der Schlüsselkämpfe wird es im abschließenden Vergleich der 71kg-Klasse im freien Stil kommen. Während beim SVW Magomed Kartojev gesetzt ist, verfügt Weingarten über zwei in Frage kommende Personal-Optionen.  So könnte einerseits der deutsche Spitzenringer Marcel Wagin auflaufen, der heuer in der 70kg-Klasse seinen ersten Titelgewinn bei den Deutschen Meisterschaften feiern konnte. Zuletzt fehlte diese aber verletzungsbedingt und wurden durch den jungen Briten Danoush Jowkar vertreten, der trotz körperlicher Nachteile in seinen Kämpfen stets mit einem beeindruckenden Maß an Kampfgeist punkten konnte.

Ein Duell zweiter deutschen Spitzenringer bahnt sich direkt nach der Pause an: Sollte es zum Gefecht zwischen Burghausens Roland Schwarz und Weingartens Florian Neumaier kommen, wäre der Ausgang dieses Kampfs vollkommen unvorhersehbar. In der Klasse bis 75kg darf man gespannt sein, ob beim SVW der noch ungeschlagene Baschir Kartojev oder wie zuletzt Witalis Lazovski auflaufen wird. Beide Burghauser Ringer werden sich in jedem Fall strecken müssen, um Weingartens Georgier Otar Abuladze das Wasser reichen zu können, der im Jahr 2024 die Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften erkämpfen konnte. Zuletzt präsentierte sich Abuladze allerdings mit schwankenden Leistungen, sodass die beiden Burghauser Ringer nicht von vornherein abgeschrieben werden dürfen. Klar favorisiert sollte der SV Wacker Burghausen im Freistilkampf der 80kg-Klasse ins Rennen gehen. Am vergangenen Wochenende feierte der Spanier Mohammad Mottaghinia sein Debüt im Wacker-Dress und wusste bei seinem Sieg in Hösbach durchaus zu überzeugen. Alternativ stünde auf Burghauser Seite auch noch der französische Vize-Europameister Zelimkhan Khadjiev zur Verfügung, der bereits in der vergangenen Saison auf Weingartens Jeremy Weinhold traf, der höchstwahrscheinlich auch heuer wieder zusammen mit seinem Team die Reise nach Burghausen antreten wird. Schmerzlich vermisst wurde bei den Germanen zuletzt Manuel Wagin, der bei den Freistil-Weltmeisterschaften der U23 im Einsatz war und dort mit seiner Bronzemedaille für das einzige Deutsche Edelmetall verantwortlich war. Es wäre jedoch überaus verständlich, wenn Weingartens Verantwortliche ihrem Shooting-Star eine wohl verdiente Verschnaufpause gönnen würden, zumal er gegen seine designierten Gegner – entweder den amtierenden Europameister David Baev oder Ex-Weltmeister Ismail Muszukajev – tendenziell nur geringe Erfolgsaussichten hätte. Zuletzt wurde Wagin durch Abdulbaki Gül vertreten – einem Ringer aus Weingartens zweiter Garde. Doch den echten Höhepunkt des Kampfabends erwartet die Zuschauer zu guter Letzt, wenn in Greco-Kampf der 80kg-Klasse zum Aufeinandertreffen von Burghausens Aushängeschild Idris Ibaev und Weingartens japanischem Olympiasieger Nao Kusaka kommt. Schon on der vergangenen Saison kam es zu diesem sehenswerten Duell, in dem am Ende der Japaner nach einem der fesselndsten Kämpfe der vergangenen Jahre mit 12:14 knapp die Oberhand behielt.

Während sich die Burghauser Schülerringer bereits am Freitag im Einsatz gegen den TV Traunstein befinden, wird am Samstag der Kampfabend mit der Spitzenbegegnung der Oberliga öffnet. Hier trifft die viertplatzierte Burghauser Ringerreserve auf den Tabellenführer vom SV Untergriesbach, die seit vielen Jahren ein herzliches Verhältnis zum SV Wacker Burghausen pflegen. Die bekanntesten Namen aus dem Team der Niederbayern sind sicherlich Nikolay Kurtev und Trainer Christoph Scherr, die beiden selbst viele Jahre das Burghauser Trikot trugen und als Publikumslieblinge den Wackerfans noch immer gut in Erinnerung geblieben sind. Der Anpfiff zum Bundesliga-Kampf erfolgt anschließend wie gewohnt um 19:30 Uhr.

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