Findet der SVW gegen Köllerbach zurück in die Erfolgsspur?

Idris Ibaev soll gegen Köllerbach für wichtige Mannschaftspunkte sorgen.

Zwei schwere Wochen liegen hinter den Ringern des SV Wacker Burghausen: Nachdem das Team vom Cheftrainer Eugen Ponomartschuk nach dem zweiten Kampftag noch von der Tabellenspitze grüßte, rutschten die Burghauser Schwerathleten nach zwei schallenden Klatschen gegen die Meisterschaftsfavoriten aus Kleinostheim und Schondorf auf den fünften Tabellenplatz zurück. Nun kommt es am Samstag zum wegweisenden Duell mit dem Tabellennachbarn vom KSV Köllerbach, die zuletzt einen klaren Aufwärtstrend verzeichnen und dem SC Siegfried Kleinostheim ein beeindruckendes Unentschieden abringen konnten.

Wenngleich die letzten Ergebnisse eher für die Gäste sprechen, fokussiert sich Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk auf die positiven Aspekte des anstehenden Mannschaftskampfs: „Der KSV Köllerbach verfügt zwar über eine bärenstarke Mannschaft und konnte sich auch in der Sommerpause namhaft verstärken. Nichtsdestotrotz haben wir unsere Mannschaft „auf Sieg“ eingestellt und wollen unseren Fans wieder ein Erfolgserlebnis bieten. Zudem werden einige unserer internationalen Spitzenringer auf die Matte zurückkehren, was die Sache in jedem Fall vereinfacht.“

Gleich im Auftaktkampf wird fest mit einem der interessantesten Kämpfe der gesamten Saison gerechnet, sollte Burghausens WM- und Olympia-Dritter Gulomjon Abdullaev auf seinen ehemaligen Mannschaftskameraden, den vierfachen Europameister Arsen Harutyunyan, treffen. Der Armenier Arsen Harutyunyan stellte mit Sicherheit die namhafteste und stärkste Neuverpflichtung der Gäste seit vielen Jahren dar. Bereits der Ausgang dieses Kampfs könnte entscheidenden Einfluss auf den gesamten Mannschaftskampf haben, rechnen die Experten doch mit einer Vielzahl an engen und offenen Einzelkämpfen. Gespannt darf man im Greco-Schwergewicht sein, ob die Burghauser Trainer dem Eigengewächs Alexander Kreimer oder einem der beiden internationalen Spitzenringer – dem Norweger Felix Baldauf oder dem Schweden Alex Kessidis – das Vertrauen schenken werden. Gegen Köllerbachs Kilian Schäfer wäre ein hoher Burghauser Sieg enorm wichtig, um am Ende keine böse Überraschung erleben zu müssen. Denn bereits in der 66kg-Klasse wird es zum Duell zweier deutschen Spitzenringer kommen, wenn Christopher Kraemer auf Köllerbachs Urgestein Etienne Kinsinger trifft. Obwohl Kraemer in der laufenden Saison noch ungeschlagen ist, wird mit einem engen Kampfverlauf gerechnet, da Kinsinger als überaus erfahrener und wahrlich nicht zu unterschätzender Gegner gilt. Im Halbschwergewicht dürfte auf Burghauser Seite Erik Thiele zurück in die Mannschaft rutschen, der es mit dem starken Bulgaren Ahmed Bataev zu tun bekommen wird. Bataev kann in seiner langen internationalen Karriere bereits auf einen Vize-Europameister-Titel zurückblicken und gilt als technisch versierter Ringer. Da er allerdings das Gewichtslimit nicht ausreizt, könnte Thiele diesen Umstand und seine bekannte Defensivstärke zu seinem Vorteil nutzen. Weiter geht es im letzten Kampf vor der Pause mit dem Freistil-Duell der 71kg-Klasse, in der beim SV Wacker Burghausen Magomed Kartojev gesetzt ist. Er wird es vermutlich mit Valentin Seimetz zu tun bekommen, gegen den er heuer im Rahmen des kleinen Finals der diesjährigen Deutschen Meisterschaften knapp unterlag. Man kann davon ausgehen, dass sich ein Duell auf Augenhöhe entwickeln wird und damit auch einer der Schlüsselkämpfe des gesamten Abends.

Keine großen Überraschungen in den Aufstellungen beider Teams sind in der Klasse bis 86kg im griechisch-römischen Stil zu erwarten. Während beim SVW Roland Schwarz gesetzt ist, gilt selbiges auf Seiten des KSV Köllerbach für Vasile Taran. Damit würde sich auch in dieser Gewichtsklasse ein Fight zweier deutschen Spitzenringer anbahnen, in dem vorab kein klarer Favorit auszumachen ist. In der vergangenen Saison kam es ebenfalls zu dieser Begegnung – damals hatte der Köllerbacher mit einem 4:2 Sieg das bessere Ende für sich. Ebenso spannend geht es im anschließenden Greco-Vergleich der 75kg-Klasse weiter. Während beim SVW zuletzt Baschir Kartojev krankheitsbedingt passen musste und von Witalis Lazovski vertreten wurde, führt bei den Gästen mangels Alternativen kein Weg am starken Armenier Hayk Melikyan vorbei. Ob sich ihm nun erneut Witalis Lazovski oder Baschir Kartojev entgegenstemmen wird: beide Burghauser werden sich strecken müssen, um wichtige Punkte auf das Burghauser Konto gutschreiben zu können. Ein Duell zweier internationaler Spitzenringer bahnt sich im Limit bis 80kg Freistil an. Während beim SVW der französische Europameister Zelimkhan Khadjiev fest eingeplant ist, gilt dies auf Seiten des KSV für den Ukrainer Vasyl Mykhailov, die sich in der Vergangenheit bereits packende Vergleiche geliefert haben. In der vergangenen Saison kam es zweimal zu diesem Duell – am Ende hatte jeder der beiden Ringer einmal das bessere Ende für sich. In den letzten beiden Mattengefechten könnten die Burghauser Schwerathleten dann nochmals wichtige Punkte sammeln. In der Freistilklasse bis 75kg schickte der KSV Köllerbach ihren Altmeister Andriy Shyyka ins Rennen, der trotz seiner mittlerweile schon 45 Lenze noch immer mit voller Einsatzbereitschaft und hohem Siegeswillen die saarländischen Fans beeindruckt. Ob Eugen Ponomartschuk in dieser Klasse den ungarischen Ex-Weltmeister Iszmail Muszukajev einsetzen oder ob der amtierende Europameister David Baev zu seinem Saisondebüt kommen wird, sind gut gehütete Geheimnisse, da sich die Burghauser Verantwortlichen nicht allzu sehr in die Karten schauen lassen möchten. Im letzten Kampf des Abends wird es an Idris Ibaev liegen, den Burghauser Mannschaftserfolg festzumachen. Denn im Kampf gegen Igor Makuch gilt das Burghauser Aushängeschild als klar favorisiert. Auch in der letzten Saison feierte Ibaev einen ungefährdeten technischen Überlegenheitssieg. Anpfiff des Bundesligavergleichs ist am Samstag wie gewohnt um 19:30 Uhr.

Spannende Vergleiche bahnen sich auch im Rahmen der Vorkämpfe an. So kommt es im Rahmen der Grenzlandliga bereits ab 15:15 Uhr zum Lokalderby zwischen den Nachwuchsteams des SV Wacker Burghausen und dem SC Anger. Beide Mannschaften sind in der laufenden Saison noch ungeschlagen, sodass es im direkten Vergleich auch um die Tabellenspitze gehen wird. Nicht weniger interessant könnte der sechste Kampftag in der Oberliga werden, gastiert doch mit dem ATSV Kelheim der aktuelle Tabellenführer in der Sportparkhalle. Während die Burghauser Ringer-Reserve zuletzt drei Siege in Serie bejubeln konnte, mussten sich die Kelheimer im Rahmen ihres letzten Auswärtskampfs mit einer überraschenden Punkteteilung zufriedengeben. Gegen den TV Erlangen reichte es nur zu einem 18:18 Unentschieden. Nachdem die Wacker-Reserve gegen Erlangen bereits einen knappen 19:14 Sieg feiern konnte, gilt das Team von Betreuer Konstantin Kainhuber zumindest auf dem Papier als nicht chancenlos. Um 17:30 Uhr beginnt dieser mit Spannung erwartete Oberliga-Mannschaftskampf.

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