Wacker-Ringer vor Viertelfinal-Hinkampf gegen Hösbach in Außenseiterrolle

Roland Schwarz könnte auf Erik Löser oder den starken Kroaten Ivan Huklek treffen.

„Die Außenseiterrolle? Ja, diese nehmen wir gerne an. Sind wir am Samstag chancenlos? Auf keinen Fall. Wir fahren mit einem angemessenen Maß an Respekt nach Hösbach, kennen aber unsere Stärken.“, so äußerte sich Burghausens Cheftrainer Eugen Ponomartschuk vor dem Viertelfinale-Hinkampf gegen den KSC Germania Hösbach auf die Frage, welche Rolle die Ringer des SV Wacker Burghausen im ersten Kampf der Play-Off einnehmen würden. Klar ist: Obwohl die Burghauser Ringer in der Vorrunde einen knappen Sieg einfahren konnten, zauberten die Unterfranken gegen Ende der regulären Bundesliga-Saison einige Weltklasse-Ringer aus dem Hut, durch deren Einsatz sich das Kräfteverhältnis möglicherweise zu Gunsten der „Vikings“ wenden könnten.

Man kann getrost festhalten, dass die Saisonverläufe der beiden Viertelfinalgegner kaum unterschiedlicher hätten verlaufen können. Während der SVW bereist in der Vorrunde wichtige Siege einfahren konnten und schlussendlich zu Beginn der Rückrunde bereits die Play-Off Qualifikation in der Tasche hatte, hatte Hösbach in der Vorrunde enorme Probleme, ihre beste Mannschaft aufzubieten. Erst nach einer bärenstarken Rückrunde, in der die Hösbacher sogar das Spitzenteam des SC Siegfried Kleinostheim in die Knie zwingen konnten, brachten die Unterfranken die Play-Off Teilnahme in trockene Tücher. Nun darf man als Ringerfan gespannt sein, welche Mannschaften die beiden Trainer aufbieten werden. Denn ein Umstand steht bereist in Stein gemeißelt: Am Ende wird sich das Teams desjenigen Trainers durchsetzen, der das richtigen Händchen für die optimale Mannschaftsaufstellung beweisen konnte.

Im Auftaktkampf der 61kg-Klasse könnte es zur Neuauflage des internationalen Spitzenkampfs zwischen Burghauens Usbeken Gulomjon Abdullaev und Hösbachs Russen Azamat Tuskaev kommen. In der Vorrunde behielt der Burghauser nach einem sehenswerten Freistilkampf mit 6:5 denkbar knapp die Oberhand. Es würde aber nicht verwundern, wenn Hösbachs Trainer Mario Wohlfahrt schon in diesem Kampf zur ersten Personalrochade ansetzen sollte. Möglicherweise könnte der Einsatz eines jungen deutschen Eigengewächses den wertvollen Ausländer-Startplatz für eine andere Gewichtsklasse freimachen. Im Greco-Schwergewicht gilt bei den Hausherren Anton Vieweg als gesetzt. In der Vorrunde unterlag dieser knapp Burghausens Neuzugang Alex Kessidis, in der Rückrunde setzte sich Vieweg ebenso knapp, wenngleich etwas überraschend, gegen den favorisierten Norweger Felix Baldauf durch. Es ist natürlich auch möglich, dass das Trainerteam auf Eigengewächs Alexander Kreimer setzt, der diese Saison seinen ersten Bundesligasieg feiern konnte. In der Greco-Klasse bis 66kg bahnt sich die Neuauflage des Vergleichs zweier deutschen Spitzenringer an, sollten Christopher Kraemer und Abdolmohammad Papi erneut die Klingen kreuzen. Im letzten Vergleich setzte sich der Burghauser hauchdünn mit 4:3 nach Punkten durch. In der Gewichtsklasse bis 98kg läuft tendenziell alles auf ein weiteres rein deutsches Mattengefecht hinaus. Während beim SV Wacker Burghausen Erik Thiele gesetzt ist, gilt selbiges für Robin Ferdinand auf Seiten des KSC Germania Hösbach. Wirklich gespannt darf man auf die Freistil-Begegnung der 71kg Klasse sein – hier haben beide Mannschaften mehrere Variationsmöglichkeiten. So könnte bei den Gastgebern erneut der japanische Olympiasieger Kotaro Kiyooka auflaufen, möglicherweise bekommt aber auch Niklas Dorn den Vorzug, der während der laufenden Saison verletzungsbedingt langfristig fehlte. Auf Burghauser Seite wäre Magomed Kartojev sicherlich die erste Wahl, zeigte der junge Freistilkünstler in der laufenden Saison doch konstant starke Leistungen.

Nach der Pause folgen dann die eigentlichen Schlüsselkämpfe, in denen vor allem die Trainer der Unterfranken mehrmals die Qual der Wahl haben, welchen ihrer Spitzenringer sie einsetzen sollen. In der Klasse bis 86kg wird beim SVW Greco-Spezialist Roland Schwarz zurück im Team erwartet. Er könnte es entweder mit Erik Löser zu tun bekommen, aber auch der starke Kroate Ivan Huklek könnte auf Seiten der Gäste eine Option darstellen. Die größte Überraschung könnte aber auch in Persona des amtierenden Weltmeisters Malkhas Amoyan auf Schwarz warten, sollten die Trainer den Armenier einer Klasse aufrücken lassen. In einer klaren Favoritenrolle dürften sich die Vikings im Greco-Kampf der 75kg-Klasse befinden, konnte doch Gevorg Sahakyan beide Duelle mit Witalis Lazovski klar für sich entscheiden. Während in der Vorrunde noch Hösbachs Eigengewächs Tim Müller die Gewichtsklasse bis 80kg Freistil besetzte, nahm im Rückrundenvergleich der Bahrainer Khidir Saipudinov ein, der als Bronzemedaillist der diesjährigen Weltmeisterschaften ein gänzlich anderes Kaliber darstellt. Nachdem der SVW zuletzt aus finanziellen Gründen auf seine beiden Weltklasseringer Zelimkhan Khadjiev und Mohammad Mottaghinia verzichten musste, darf man gespannt sein, welchen Ringer Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk ins Rennen schicken wird. Je nach Aufstellungsvariante könnte sich der Kampf der 80kg Greco-Klasse mit zu den entscheidenden Schlüsselkämpfen des Kampfabends entwickeln. Beim SVW ist traditionell Idris Ibaev gesetzt, bei den Gastgebern bieten sich mehrere durchaus interessante Optionen an. So könnte einerseits der bereits für die 86kg-Klasse in Frage kommende Weltmeister Malkhas Amoyan auflaufen, oder aber auch der ehemalige Burghauser Michael Widmayer, der heuer bereit in der 75kg und der 80kg-Klasse für Hösbach auflief. Die letzte große Frage stellt die Besetzung der 75kg-Klasse im freien Stil dar. Hier könnte beim SVW neben Magomed Kartojev auch der amtierende Europameister David Baev oder Ex-Weltmeister Iszmail Muszukajev auflaufen. Die beiden internationalen Weltklasseringer kamen allerdings weitestgehend nur in der Vorrunde zum Einsatz, sodass unklar ist, ob einer der beiden auf Burghauser Seite eingesetzt werden kann. Bei den Vikings rang zuletzt ihr russischer Neuzugang Aznaur Tavaev, der allerdings nur sehr begrenzt überzeugen konnte. Aus Burghauser Sicht wartet in jedem Fall eine wahrhaftige Mammut-Aufgabe. Um sich perspektivisch für den Rückkampf alle Chancen offen halten zu könnten, muss wohl jeder Sportler über sich hinauswachsen.

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