Neustart geglückt: Burghauser „Zwoate“ ringt erfolgreich in der Oberliga

Alexander Kreimer schloss die Oberliga-Saison als erfolgreichster Punktesammler ab.

Ab und zu kann ein Schritt zurück die richtige Entscheidung sein: Nachdem die Burghauser Ringer nach mehreren Jahren in der höchsten bayerischen Liga in der Saison 2024/25 als Tabellenletzter den sportlichen Abstieg nicht verhindern konnten, erfolgte heuer der Neustart in der Oberliga. Die Burghauser Verantwortlichen nahmen diese veränderte Situation nicht nur zur Kenntnis, sondern machten aus der Not eine Tugend, um die Ringer-Reserve des SV Wacker Burghausen grundlegend neu aufzustellen und den Fokus konsequent auf den Einsatz junger Athleten zu legen.

Für dieses Vorhaben wurde der bestehende Kader tiefgehend analysiert. Klar war, dass für die Umsetzung der selbst verschriebenen Verjüngungskur ein größerer Personalumbruch notwendig werden würde. So verließen beispielsweise die erfahrenen Ringer um Jakob Rottenaicher und Benjamin Haizinger den Verein, die Ringer mit dem größten Potenzial sollten vermehrt ins Blickfeld der ersten Mannschaft gerückt werden. So kam es, dass mit Daniel Meyer, Jamshed Panjshiri, Maksim Sulkouski und Alexander Komarovskiy vier neue Sportler an die Salzach gelotst wurden, die vor allem im freien Stil zum Einsatz kommen sollten.

Da die neu formierte zweite Mannschaft teilweise einen Altersschnitt von unter 18 Jahren aufwies, war bei den SVW-Verantwortlichen vor der Saison eine gewisse Anspannung nicht von der Hand zu weisen, da die gegnerische Leistungsstärke in der Oberliga nur schwer einzuschätzen war. Obwohl die ersten beiden Saisonkämpfe gegen die Spitzenteams SV Johannis Nürnberg II und SV Untergriesbach klar verloren gingen, war bereits hier das Potenzial der jungen Burghauser Mannschaft gut zu erkennen. An den weiteren Kampftagen feierte die Burghauser Oberliga-Staffel fünf Siege bei nur einer Niederlage – und dies gänzlich ohne Unterstützung aus dem Bundesligakader. Besonders in der Vorrunde überzeugte die Mannschaft mit ihrer Heimstärke. Siege gegen Erlangen und Freising sowie ein Auswärtserfolg in Berchtesgaden (24:14) sorgten für wichtige Punkte. In der Rückrunde gelang ein Überraschungserfolg gegen den bisherigen Tabellenführer Untergriesbach (21:12), der die Moral des Teams unterstrich. Gegen die Spitzenteams der Liga musste Burghausen allerdings auch in der Rückrunde teils hohe Niederlagen hinnehmen. Auswärts bei ATSV Kelheim (4:33) und Johannis Nürnberg II (7:31) waren die Wackerianer chancenlos. Die Deutlichkeit dieser Niederlagen spiegelte aber nur bedingt die echten Kräfteverhältnisse wider: denn durch eine Vielzahl an Abstellungen an die erste Mannschaft konnte die Burghauser Ringer-Reserve in der Rückrunde kein einziges Mal in Bestbesetzung auflaufen.

Doch genau dieser Umstand zählte in der abgelaufenen Saison zur Kern-Philosophie der Burghauser Ringer: der Förderung der jungen Ringer und das „Hineinschnuppern“ in die Bundesliga. Dass diese neue Ausrichtung erfolgreich Früchte tragen kann, bewiesen heuer bereits Schwergewichtler Alexander Kreimer und Halbschwergewichtler Valentino Prelic. Während Kreimer gleich bei seinem ersten Einsatz in der Bundesliga einen knappen Sieg davontragen konnte, sollte Valentino Prelic zwei seiner vier Erstliga-Einsätze siegreich gestalten können.

Die sportliche Leitung der Burghauser Ringer zeigte sich mit der Entwicklung der jungen Athleten zufrieden. Vor allem die „U18“-Fraktion um Erik Dietrich (14), Dmytro Vertai (16), Sultan Muhametow (16), Alexander Komarovsky (16), Maksim Sulkouski (17), Albert Kreimer (17), Daniel Meyer (17) und Valentino Prelic (18) wusste in der abgelaufenen Saison zu überzeugen. Nicht nur, dass sich die jungen Ringer so gut wie jede Woche mit erfahrenen Männern messen mussten, konnte als echte Herausforderung angesehen werden. Dass die Burghauser Jungspunde auch die Matte regelmäßig als Sieger verlassen konnten, zeugt von der vorliegenden Qualität und dem Potenzial der Nachwuchsringer.

Perspektivisch darf man gespannt sein, welche der jetzigen Oberliga-Ringer zielgerichtet an die Bundesliga-Mannschaft herangeführt werden. Klar ist, dass in den kommenden Jahren der Fokus in der ersten und zweiten Mannschaft auf jungen deutschen Ringern liegen wird. Für die zweite Mannschaft, die die diesjährige Oberliga-Saison auf dem fünften Platz abschließen konnte, ist das aktuell vorliegende Leistungsniveau optimal. Nur durch angemessen starke, also keine übermächtigen und keine zu leichten Gegner, werden sich die jungen Burghauser Athleten langfristig weiterentwickeln können. Für die kommende Saison gilt es, die positiven Ansätze mit gezieltem Training und einer stabilen Mannschaftsstruktur weiter auszubauen. Hierfür stehen die nächsten Nachwuchsringer bereits in den Startlöchern, denn in der kommenden Saison wartet auf Mustafa Ermanbetov, Timur Muhametow, Kiryl Sulkovski und Talha Yilmaz der große Schritt in den Senioren-Bereich, soweit sie das notwendige Mindest-Gewicht bis dahin schon erreicht haben.

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