Magomed Kartojev und Erik Thiele bei Buvaisar-Saitiev-Gedächtnisturnier erfolgreich

Magomed Kartojev sicherte sich in Belgien die Goldmedaille!
- 09.06.2025
Erfolgreicher „Ausflug“ nach Belgien: Sowohl Magomed Kartojev als auch Erik Thiele sicherten sich am Samstag beim Buvaisar-Saitiev-Gedächtnisturnier, das vom belgischen Ringerverein RV Saitiev Eupen ausgerichtet wurde, souverän die Goldmedaille. Das mit 280 Teilnehmern stark besetzte internationale Freistilturnier wurde von vielen Deutschen Ringern zur Standortbestimmung für die in zwei Wochen anstehenden Deutschen Meisterschaften genutzt.
Das Buvaisar-Saitiev-Gedächtnisturnier wurde zu Ehren des Ausnahme-Freistilringers Buvaisar Saitiev ausgetragen. Buvaisar Saitiev war ein russischer Ringer tschetschenischer Herkunft, der unter vielen Fachleuten als bester Freistilringer aller Zeiten gilt. Er wurde in den Jahren 1996, 2004 und 2008 Olympiasieger sowie jeweils siebenfacher Welt- und Europameister. Im Jahr 2015 wurde er zum Präsidenten des tschetschenischen Ringerverbands gewählt - ein Amt, das er bis zu seinem mysteriösen Tod im März 2025 innehatte. Als offizielle Todesursache wurde ein Fenstersturz aus dem zweiten Stock angegeben, wenngleich andere Quellen u.a. von einem Herzstillstand und einer nicht näher beschrieben schweren Krankheit sprachen. Buvaisar Saitievs Tod löste eine weltweile Welle der Betroffenheit und Trauer aus, die bis heute andauert.
Magomed Kartojev startete in der mit 30 Teilnehmern am breitesten besetzte Gewichtsklasse und traf in der Qualifikationsrunde auf den Belgier Sofiane El Moussati, den er mit 10:0 ungefährdet auspunkten konnte. Auch im Achtelfinale machte er mit seinem Gegner kurzen Prozess: Mit 11:0 gelang ihm gegen Abdullah Sulejmanov (RSV Kavkaz Bonn) ein weiterer technischer Überlegenheitssieg, nachdem er seinen Gegner per Beinschraube quer durch die ganze Mattenfläche rotieren ließ. Seinen beeindruckenden Siegeszug konnte er auch im Viertelfinale fortsetzen: Im Fight gegen den Franzosen Salah Moussaiev ließ Kartojev erneut nichts anbrennen und demontierte seinen überforderten Gegner nach allen Regeln der Ringsport-Kunst. Mit einem weiteren 11:0-Erfolg zog er ins Halbfinale ein, wo er auf den erfahrenen Bundesliga-Ringer Ilir Sefaj vom ASV Mainz 88 traf. Gegen den eigentlichen Greco-Spezialisten ging der Burghauser klar favorisiert ins Rennen, dass ihm auch in diesem Gefecht ein weiterer Überlegenheitssieg gelingen sollte, war am Ende doch etwas überraschend, zumal Kartojev nur mit einem knappen 3:0-Vorsprung in die Rundenpause ging. Doch am Ende sollte eine Serie von Beinschrauben den klaren Erfolg des Burghausers sicherstellen. Damit zog Magomed Kartojev verlustpunktfrei ins Finale ein, wo er dem Franzosen Issa Akhmadov gegenüberstand, der seinerseits mit starken Turnierleistungen verdient den Finaleinzug klarmachen konnte. Und im Fight der beiden stärksten Turnierteilnehmer entwickelte sich ein Kampf auf Augenhöhe, in dem sich beide Ringer lange belauerten und auf Fehler des jeweiligen Gegenübers hofften. Entschieden wurde dieser ausgeglichene Fight nur durch einen Strafpunkt nach Passivität sowie einem Step-Out des Franzosen zu Gunsten des Burghausers, der am Ende mit einem 2:0 die Matte jubelnd als Sieger verließ.
Im ungewohnten Schwergewicht ging Erik Thiele auf die Matte, um sich das anstrengende Gewichtmachen zu ersparen. Da nur vier Teilnehmer im 125kg-Limit angetreten waren, wurde ein nordisches Turnier gerungen, in dem alle Ringer gegeneinander antraten. Gleich im ersten Kampf traf Thiele auf Abdallh Karem (ASV Mainz 88), Thieles stärksten Gegner, wenn es um die Vergabe des Turniersiegs gehen sollte. Am Ende setzte sich Thiele nach einem überaus taktisch geführten Kampf knapp mit 2:1 nach Punkten durch, nachdem er zur Halbzeit noch mit 0:1 in Rückstand lag. Wesentlich aktionsreicher verliefen dann die weiteren Turnierbegegnungen: Gegen den Belgier Igor Solovei zündete Thiele den Turbo und punktete seinen Gegner vorzeitig aus. Nicht weniger sehenswert verlief der letzte Turnierauftritt des Burghausers, der national und international bei Turnieren seinen Heimatverein KAV Mansfelder Land vertritt. Lucas Gansi – ein junger aufstrebender Freistilringer vom 1. Luckenwalder SC, der in der Bundesliga für den RSV Rotation Greiz antritt – sollte Thieles letzte Hürde vor dem Gewinn der Goldmedaille sein. Und diese meisterte er mit Bravour: mit einem weiteren ungefährdeten 9:1 Punktsieg machte er den Turniersieg klar und bestätigte damit seine gute Form vor den Deutschen Meisterschaften, bei denen er ebenfalls die Goldmedaille klar im Fokus haben dürfte.










