Europameister Chermen Valiev bleibt Wackerianer

Chermen Valiev geht mit dem SV Wacker Burghausen in seine zweite Bundesliga-Saison: Der Albaner verlängerte seinen Kontrakt mit dem fünffachen Deutschen Mannschaftsmeister um ein weiteres Jahr und wird damit auch in der kommenden Saison die Ringerfans mit Freistilringen der Extraklasse verzaubern. Auf internationaler Ebene ist Valiev aktuell das Maß aller Dinge: nach dem Gewinn der Olympischen Bronzemedaille bei den Spielen in Paris schlug der introvertierte Albaner nun mit seinem ersten Titelgewinn bei Europameisterschaften erneut zu.

In seiner ursprünglichen Heimat Russland galt Chermen Valiev über Jahre hinweg als eines der größten aufstrebenden Talente, dem durchaus zugetraut wurde, mittelfristig den in der Klasse bis 74kg unangefochtenen dreifachen Weltmeister und Olympiasieger Zaurbek Sidakov, abzulösen. Doch dieser Schritt gelang Valiev nicht, sodass er sich zu einem Wechsel der Staatsangehörigkeit entschloss und seit dem Jahr 2024 an die Farben Albaniens vertritt. Dieser Nationenwechsel sollte sich für Valiev uneingeschränkt bezahlt machen: nach seiner Bronzemedaille bei den Olympischen Spielen von Paris ließ Valiev das Jahr 2024 ruhig ausklingen, bevor er im Januar 2025 auf die internationalen Matten zurückkehrte. Und das mit großem Erfolg: auf seinen Sieg beim Grand Prix von Frankreich ließ er beim hochklassig besetzten Muhamet Malo Turnier im Februar eine zweite Goldmedaille folgen. Ohne eine Niederlage im laufenden Jahr mauserte sich der Ausnahme-Freistilringer zu einen der Top-Favoriten bei den diesjährigen Europameisterschaften. Dieser Favoritenrolle wurde er in Bratislava eindrucksvoll gerecht. Nach Siegen gegen den hochgehandelten Bulgaren Ramazan Ramazanov und den Aserbaidschaner Aghanazar Novruzov traf Valiev im Finale der 74kg-Klasse auf seinen ehemaligen russischen Kontrahenten Zaurbek Sidakov. Und es sollte sich ein denkwürdiger Finalkampf entwickeln, der an Dramatik kaum zu überbieten war: Diese dramatische Begegnung konnte erst nach einem minutenlagen Videobeweis entschieden werden – am Ende setzte sich Valiev mit 4:2 nach Punkten durch. Damit war nicht nur die historische Siegesserie von Zaurbek Sidakov gebrochen, vielmehr konnte Chermen Valiev seine erste Goldmedaille bei Europameisterschaften im Seniorenbereich feiern.

Auch in der abgelaufenen Ringerbundesliga-Saison zeigte Valiev, warum er von Wacker-Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in die Mannschaft geholt wurde: seine fünf Auftritte in der regulären Bundesliga-Saison konnte Valiev allesamt klar für sich entscheiden – vier davon sogar vorzeitig. Doch im entscheidenden Playoff-Kampf gegen Schorndorf wurde er zur tragischen Figur: Während Valiev 30 Sekunden vor Kampfende davon ausging, den Kampf unbedingt gewinnen zu müssen, war den Burghauser Trainern klar, dass auch diese knappe Niederlage für den Burghauser Finaleinzug reichen würde. Wie im Tunnel befindlich setzte Valiev weiter zu Angriffsversuchen an und so kam es, wie es kommen musste: nach einem Konter seines Gegners erhielt dieser zwei Punkte zugesprochen, dadurch wanderten zwei anstatt nur ein Mannschaftspunkt auf das Schorndorfer Punktekonto und damit war das Burghauser Halbfinal-Aus besiegelt.

Bereits vor zwei Wochen verkündeten die Burghauser Ringer, dass auch in der kommenden Saison mit keinen Einsätzen des amtierenden Olympiasiegers Razambek Jamalov zu rechnen sei, der bereits im vergangenen Jahr verpflichtet wurde und seitdem auf sein Debüt im Wacker-Dress wartet. Nun wurde auch bekannt, warum: Eigentlich wollte der Usbeke bei den diesjährigen Weltmeisterschaften wieder an den Start gehen, doch Jamalov musste sich am Montag einer schweren Knie-Operation unterziehen. Die anhaltenden Knie-Probleme resultieren aus einem Kreuzbandriss, den er sich vor den Ranking Series Turnier in Ungarn 2024 zugezogen hat. Eigener Aussage nach handelt es sich um seine fünfte Knie-OP in seiner Ringerkarriere. Dazu kommen noch drei Operationen an beiden Schultern, sowie je eine Nacken- und eine Mandel-OP. Zuletzt wurde er zu Beginn des Jahres in München an der Schulter operiert.

 

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