Chancenlos: Wacker-Ringer unterliegen in Köllerbach klar

Die Burghauser Ringer mussten sich am Samstagabend beim Auswärtsduell in Köllerbach deutlich mit 25:5 geschlagen geben. Die Saarländer konnten mit einem Sieg die Playoff-Teilnahme perfekt machen und dementsprechend überließen sie in ihrer Aufstellung nichts dem Zufall, währenddessen die Wackerianer nicht an die famose Leistung aus der Vorwoche gegen Schorndorf anknüpfen konnten. Für das Highlight aus Burghauser Sicht sorgte Nachwuchsmann Valentino Prelic, der seinen ersten Bundesligasieg einfahren konnte.

Wie schon in den letzten Wochen sorgte Fabian Schmitt für einen perfekten Auftakt aus Wackersicht. Gegen Florian Zimmer war er von Beginn an überlegen, punktete mit Take Downs im Standkampf und ließ dann im Boden ein Feuerwerk aus Aushebern und Durchdrehern folgen. Nach knapp zwei Minuten hatte er die Punkte für seinen Sieg mittels technischer Überlegenheit beisammen und brachte damit den SV Wacker mit 0:4 in Führung. Im Freistilschwergewicht stellte sich Alexander Kreimer erneut stilartfremd in den Dienst der Mannschaft. Gegen den physisch überlegenen Ukrainer Oleksandr Khotsianivskyi hatte der Burghauser einen schweren Stand. Nach mehreren Beinangriffen und druckvollen Beinschrauben setzte sich der Köllerbacher durch und glich zum 4:4 aus. Weiter ging es mit Jamshed Panjshiri in der 66kg Freistilklasse, der auf den körperlich starken Valentin Seimetz traf. Dieser punktete mit explosiven Beinangriffen und Durchdrehern und baute Köllerbachs Vorsprung auf 8:4 aus. Im Greco -Halbschwergewicht folgte dann das Highlight des Abends aus Burghauser Sicht. Der erst 18-jährige Nachwuchsmann Valentino Prelic traf auf den international erfahrenen Bulgaren Ahmed Bataev. Ohne Angst vor dem großen Namen startete Prelic gut in den Kampf und bekam vom souveränen Mattenleiter Benjamin Senn die Chance zugesprochen in der Oberlage zu punkten. Und da setzte der junge Burghauer das erste Ausrufezeichen, indem er den haushohen Favoriten mit einem kraftvollen Durchdreher überraschte und mit 3:0 in Führung ging. In der zweiten Halbzeit fokussierte sich Prelic auf seine Defensivqualitäten, zeigte enormen Kampfgeist, ließ seinen Gegner nur zu zwei kleinen Wertungen kommen und setzte sich am Ende damit sensationell mit 3:2 nach Punkten durch. Somit konnte sich das Nachwuchstalent nach seinen couragierten Auftritten in den letzten Wochen nun mit seinem ersten Bundesligasieg belohnen. Im letzten Kampf vor der Pause traf Witalis Lazovski, der die ganze Woche im Trainingslager mit der deutschen Nationalmannschaft verbracht hatte, auf den armenischen Topmann Hayk Melikyan. Beide Athleten begannen sehr offensiv im Standkampf und schenkten sich nichts, doch der Mattenleiter entschied sich dafür, dem Köllerbacher den Vorteil in der Oberlage zuzusprechen. Melikyan zeigte dann seine ganze Klasse, punktete mit Ausheber und Durchdreher und ging mit einem 10:0 in die Halbzeit. Lazovski versuchte in der zweiten Hälfte noch einmal dagegen zu halten, jedoch waren ihm die Strapazen des Trainingslagers anzumerken und er musste sich geschlagen geben.

Beim Zwischenstand von 15:5 aus Köllerbacher Sicht traf zu Beginn der zweiten Halbzeit Eduard Tatarinov auf Vasyl Mykhailov. Tatarinov hielt in der ersten Hälfte den Kampf gegen den Europameister aus dem Jahr 2023 offen und lag nur mit 0:2 im Hintertreffen. Doch zu Beginn der zweiten Halbzeit musste der Wackerianer mehrere Beinangriffe hinnehmen, ehe er in der letzten Kampfminute selbst Akzente setzen konnte und mit Beinangriffen zu Punkten kam. Doch am Ende siegte der Köllerbacher mit 12:3 und Wacker geriet mit 5:18 ins Hintertreffen. Im 75-kg-Freistillimit ging für den SV Wacker Burghausen erneut der formstarke Magomed Kartojev auf die Matte. Obwohl er für die 75kg Klasse fünf Kilogramm zu leicht ist, zeigte er auch diesmal wieder eine ganz starke Leistung. Gegen das Köllerbacher Urgestein Andriy Shyyka ging Kartojev in der ersten Hälfte mittels Beinangriff mit 2:0 in Führung, ehe der Köllerbacher in der zweiten Halbzeit aus seinen physischen Vorteilen Kapital schlagen konnte und seinerseits mit 7:2 in Führung ging. In der letzten halben Minute erhöhte der junge Wackerianer noch einmal die Schlagzahl, punktete mit einem Beinangriff und Push Out und hatte wenige Sekunden vor Schluss noch einmal die Chance den Kampf auf seine Seite zu ziehen, doch die Zeit reichte nicht mehr aus und er unterlag nach einer starken Leistung knapp mit 5:7 nach Punkten. Im 80kg Greco-Limit feierte Benedikt Rothe sein Bundesligadebüt, hatte aber mit dem Köllerbacher Punktegaranten Vasile Taran eine unüberwindbare Hürde vor der Brust. Der Köllerbacher wurde seiner Favoritenrolle gerecht und nach mehreren Durchdrehern technisch überlegener Punktsieger. Im vorletzten Kampf des Abends traf Abdulkerim Menevse auf Marc-Antonio von Tugginer. Im Stand lieferten sich beide Akteure ein ausgeglichenes Duell, doch im Boden konnte der Köllerbacher mit mehreren Durchdrehern seine Vorteile ausspielen und vier weitere Punkte für sein Team holen. Zum Abschluss des Kampfabends traf Wackers Mansur Dakiev auf Igor Makuch. Dakiev war über die gesamte Kampfdauer der aktivere Athlet und führte bis 20 Sekunden vor Schluss mit 2:0 nach Punkten, ehe der Köllerbacher alles auf eine Karte setzte und mit einem Beinangriff den Kampfverlauf auf den Kopf stellte und sich den Sieg holte.

Trotz der Niederlage bleibt der SV Wacker auf dem dritten Tabellenplatz und empfängt am Samstag zuhause den KSC Hösbach, der den souveränen Tabellenführer Kleinostheimer am Wochenende die erste Saisonniederlage zufügen konnte.