Burghausen zu Gast im Breisgau bei der RKG Freiburg 2000

Eduard Tatarinov könnte im Duell zweier deutschen Spitzenringer auf Lars Schäfle treffen.
- 13.11.2025
Nach dem erfolgreich bestrittenen Rückrundenauftakt wartet nun auf die Burghauser Bundesligisten eine der längsten und damit beschwerlichsten Auswärtsfahrten der gesamten Saison. Über 500km beträgt die einfache Strecke, die das Team von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk zurücklegen muss, um den Auswärtskampf bei der RKG Freiburg 2000 bestreiten zu können. Dort trifft die Wacker-Staffel auf den bisher punktlosen Tabellenletzten, dem aber der Wechsel der Stilarten in der Rückrunde durchaus entgegengekommen ist: zuletzt schrammten sie bei der 15:17 Heimniederlage gegen Schorndorf nur hauchdünn an einer sensationellen Überraschung vorbei.
Nach seiner knappen Niederlage gegen Mainz möchte Fabian Schmitt nun in Freiburg seinen ersten Saisonsieg feiern. Dies scheint gegen den Moldawier Mihail Lapp durchaus realistisch, der in Freiburg in beiden Stilarten eingesetzt wird und damit auch in der Gewichtsklasse bis 61kg im griechisch-römischen Stil als gesetzt gilt. Seine Stärken liegen jedoch klar im freien Stil. Und auch im Freistil-Schwergewicht sollte Erik Thiele auf Seiten des SV Wacker Burghausen klar favorisiert ins Rennen gehen: zuletzt boten die Freiburger Trainer Lukas Schöffler auf, der mit rund 90kg fürs Schwergewicht eigentlich deutlich zu wenig Gewicht mitbringt, um dort bestehen zu können. In der Klasse bis 66kg Freistil überzeugte zuletzt beim SVW Jamshed Panjshiri mit einem überaus wichtigen Schultersieg im Heimkampf gegen Mainz – sollte er in Freiburg auf deren Eigengewächs Vladislaw Harcenko treffen, könnte Panjshiri seinen zweiten Sieg in der laufenden Mannschaftsrunde feiern. Die erste spannende Begegnung bahnt sich im Greco-Kampf der Halbschwergewichtsklasse bis 98kg. Dort bot Freiburg im ersten Rückrundenkampf ihren lange verletzten Neuzugang Johnny Bur auf, der in der Sommerpause vom Ligakonkurrenten ASV Schorndorf ins Breisgau gewechselt war. Beim SV Wacker Burghausen könnte wahlweise der Norweger Felix Baldauf oder der Schwede Alex Kessidis auflaufen – beide sind in der aktuellen Saison noch ungeschlagen, dürfen aber die französische Nummer Eins in Diensten der RKG Freiburg 2000 wahrlich nicht unterschätzen, der als technisch überaus versierter Ringer gilt. Im letzten Fight vor der Halbzeitpause folgt ein weiterer interessanter Vergleich, in dem sich höchstwahrscheinlich der amtierende Deutsche Meister Witalis Lazovski mit dem Moldawier Corneliu Rusu duellieren wird. Vor allem im Juniorenbereich feierte Rusu internationale Erfolge, so beispielweise im Jahr 2021, als er die Bronzemedaille bei den Europameisterschaften erringen konnte.
Die sicherlich interessanteste Begegnung des Kampfabends bahnt sich direkt nach der Pause an, wenn sich die beiden deutschen Spitzen-Freistilringer Eduard Tatarinov und Lars Schäfle gegenüberstehen. Schon bei den diesjährigen Deutschen Meisterschaften kam es in der Gewichtsklasse bis 92kg zum selben Vergleich – damals hatte der Freiburger hauchdünn die Nase vorn und verließ die Matte als 4:1 Punktsieger. In der Neuauflage dieses Mattengefechts bietet sich nun dem Burghauser Freistil-Ass die Möglichkeit zur Revanche. Zu einem weiteren Kampf zweier deutschen Spitzenringer wird es in der Gewichtsklasse bis 75kg kommen, wenn sich die beiden Freistilspezialisten Magomed Kartojev für den SVW und Leon Gestenberger für die RGK gegenüberstehen werden. Schon in der gesamten Saison präsentierte sich der Burghauser in einer hervorragenden Verfassung, sodass er im Kampf gegen seinen Freiburger Kontrahenten als leicht favorisiert eingestuft werden kann. Wesentlich deutlicher scheinen die Vorzeichen im Greco-Kampf der 80kg-Gewichtsklasse zu sein: als amtierender Deutscher Meister wird es Idris Ibaev entweder mit Seyfullah Kaya oder Mikail Hatipoglu zu tun bekommen. In beiden Fällen kann mit einem hohen Sieg des Burghausers gerechnet werden, sollte nicht etwas Unvorhersehbares geschehen. Ob es zu einer Neuauflage des spannendsten Vorrunden-Duells kommen wird, ist hingegen unklar. Denn während bei Freiburg kein Weg am moldawischen Olympioniken Valentin Petic vorbeiführt, musste das Burghauser Trainergespann zuletzt krankheitsbedingt auf Baschir Kartojev verzichten. Ob dieser rechtzeitig einsatzbereit sein wird, steht bis dato noch nicht fest, ebenso konnte die Frage geklärt werden, wer als möglicher Ersatzmann die entstandene Lücke füllen könnte. Auch in der abschließenden Begegnung in der Freistilklasse bis 80kg ergaben sich zuletzt beim SVW Personalsorgen, nachdem der französische Vize-Europameister Zelimkhan Khadjiev kurzfristig verletzungsbedingt seinen Antritt beim Heimkampf gegen Mainz absagen musste. Als mögliche Alternative stünde der Spanier Mohammad Mottaghinia zur Verfügung, der es im Duell mit Kevin Henkel mit dem amtierenden Deutschen Vizemeister der 70kg-Klasse zu tun bekommen würde.
In der bayerischen Oberliga trifft die Burghauser Ringer-Reserve auf das Team des Tabellen-Vorletzten SV Kempten. In der Vorrunde sicherte sich das Team um Betreuer Konstantin Kainhuber im Allgäu einen hart erkämpften 10:18 Auswärtserfolg. Da einerseits das Kemptner Team in Rückrunde stärker einzuschätzen ist und zudem die Burghauser Mannschaft nicht in optimaler Aufstellung antreten kann, wird mit einem deutlich engeren Kampfverlauf als noch Ende September gerechnet. Für die Nachwuchsringer des SV Wacker Burghausen geht es am Samstag um nicht weniger als die Vorentscheidung der Meisterschaft in der Grenzlandliga. Im Duell der beiden Tabellenführer begrüßen die Schülerringer die Mannschaft des österreichischen Rekordmeisters AC Wals in der Ringer-Trainingshalle. Klar ist: sollte der SVW dieses wegweisende Duell für sich entscheiden können, dürfte ihm die Meisterschaft kaum mehr zu nehmen sein. Bei einer Niederlage käme es zu einem Wechsel der Tabellenführung, sodass der AC Wals die besseren Karten für sich beanspruchen könnte. Kampfbeginn der Schüler ist um 18:15 Uhr, die Oberliga-Mannschaft greift um 19:30 Uhr ins Geschehen ein.











