Rückrundenauftakt erfolgreich gemeistert: Burghausen schlägt Mainz mit 16:12

Mann des Abends: Jamshed Panjshiri legte Timur Demir aufs Kreuz und bereitete so den Weg für den Burghauser Heimsieg.
- 10.11.2025
Die Ringer des SV Wacker Burghausen haben zum Auftakt der Bundesliga-Rückrunde einen wichtigen Heimsieg gefeiert. Vor stimmungsvoller Kulisse in der Burghauser Sportparkhalle setzte sich das Team von Cheftrainer Eugen Ponomartschuk in einem packenden Duell mit 16:12 gegen den ASV Mainz 88 durch. Beide Mannschaften konnten nicht in optimaler Aufstellung antreten, zeigten trotzdem den gesamten Kampfabend über hochklassigen Ringsport. Am Ende gab die geschlossene Teamleistung der Burghauser Schwerathleten den Ausschlag für den hart erkämpften Heimsieg.
Den Auftakt im griechisch-römischen Stil bis 61kg machte wie schon in den vergangenen Jahren in der Rückrunde Wackers Energiebündel Fabian Schmitt, der aufgrund des Stilartwechsels wieder ins Team rückte. Gegen den Mainzer Kazim Tikence zeigte Schmitt einen engagierten Kampf, doch in der Unterlage unterlief ihm eine kurze Unkonzentriertheit, durch die er entscheidende Punkte abgab. Am Ende musste er sich mit 4:7 geschlagen geben, wodurch Mainz mit 0:2 in Führung ging. Im Schwergewicht bis 130kg Freistil lieferte Erik Sven Thiele trotz eines acht Kilogramm Gewichtsnachteils einen bärenstarken Kampf ab. Er dominierte seinen Gegner Abdallh Karem mit kraftvollen Beinangriffen und punktete im Bodenkampf mit Durchdrehern und Beinschrauben. Thiele bestimmte über die volle Distanz klar das Geschehen und sicherte mit einem souveränen 11:0-Punktsieg und damit drei Mannschaftspunkte – Burghausen ging mit 3:2 erstmals an diesem Abend in Führung. In der Gewichtsklasse bis 66kg Freistil gab Burghausens Jamshed Panjshiri sein Heimdebüt in der Bundesliga. Der Kampf gegen den Mainzer Timur Demir sollte sich als Schlüsselkampf des gesamten Abends erweisen: Der Wackerianer ging nach impulsiven Beinangriffen früh mit 4:0 in Führung, doch Demir konnte postwendend ausgleichen. Dann jedoch zündete Panjshiri den Turbo: Mit einem spektakulären Vier-Punkte-Wurf riss er die Zuschauer von den Sitzen, ließ im Boden eine perfekte Zange folgen und legte seinen Gegner unter dem frenetischen Jubel der Burghauser Fans auf beide Schultern – der Schlüsselmoment des gesamten Kampfabends. In der Gewichtsklasse bis 98kg griechisch-römisch feierte der sympathische Norweger Felix Baldauf sein Saisondebüt. Der Publikumsliebling ließ gleich zu Beginn seine ganze Klasse aufblitzen und punktete mit einem sehenswerten Armdrehschwung. Im weiteren Kampfverlauf beherrschte Baldauf seinen Gegner Wladimir Remel klar und konnte kurz vor Schluss mit einem kraftvollen Überwurf aus dem Stand drei wichtige Mannschaftspunkte für den SV Wacker Burghausen holen. Damit zog der SVW auf 10:2 davon. Im letzten Kampf vor der Pause traf Witalis Lazovski im Limit bis 71kg im griechisch-römischen Stil auf den wohl stärksten Mainzer Athleten, den Bronzemedaillengewinner der diesjährigen Europameisterschaften, Mehmet Mustafa Sahin. Sahin ging früh mit einem Ausheber mit 5:0 in Führung, doch Lazovski ließ sich nicht beirren und kämpfte sich in der zweiten Hälfte Punkt für Punkt heran. Trotz eines starken Schlussspurts reichte die Kraft am Ende nicht ganz aus, und der Burghauser musste sich nach einem beherzten Auftritt knapp mit 3:6 geschlagen geben. Damit verkürzte Mainz zur Pause auf 10:4.
Den zweiten Durchgang in der Gewichtsklasse bis 86kg Freistil eröffnete in der Rückrunde wie gewohnt Eduard Tatarinov. Gegen Alen Tamrazov entwickelte sich der Kampf zu einer taktischen Angelegenheit, in der der Wackerianer die Nerven behielt und am Ende mit seinem 2:1 Punktsieg den Vorsprung seines Teams auf 11:4 ausbaute. Chefcoach Eugen Ponomartschuk schenkte im 75kg Freistillimit dem sich in Topform befindenden Magomed Kartojev das Vertrauen. Und der junge Wackerianer lieferte auch in der höheren Gewichtsklasse ab und kontrollierte seinen Gegner Ashot Shahbazyan über die gesamte Kampfdauer nach Belieben. Mit Beinangriffen und Beinschrauben sammelte er Punkt um Punkt und feierte am Ende einen souveränen 14:0-Erfolg. Damit baute Burghausen seinen Vorsprung auf 14:4 aus, bevor es in der Klasse bis 80kg Greco anschließend zum erneuten Aufeinandertreffen zwischen Wackers Publikumsliebling Idris Ibaev und dem Mainzer Neuzugang Radu Placinta kam. Und wie bereits im Vorkampf entwickelte sich ein packendes Duell, in dem Ibaev die entscheidenden Akzente setzen konnte. Der Wackerianer punktete früh im Standkampf und ließ in der zweiten Halbzeit noch einen Ausheber im Boden folgen, der im am Ende einen ungefährdeten 5:1 Punktsieg einbrachte. Im vorletzten Kampf des Abends sprang Abdulkerim Menevse für den kurzfristig erkrankten Baschir Kartojev ein und feierte damit sein Bundesligadebüt. Gegen den international erfahrenen Artur Politaev verkaufte sich der Wacker Athlet sehr gut und hielt den Kampf lange offen. Kurz vor der Pause nutzte der Mainzer dann aber eine Unaufmerksamkeit und feierte wenig später einen Schultersieg. Im letzten Kampf des Abends sollte es eigentlich zum Spitzenkampf zwischen Wackers Vizeeuropameister Zelimkhan Khadjiev und dem Mainzer Gadzhimurad Alikhmaev kommen. Doch Khadjiev verletzte sich im Abschlusstraining an der Schulter, so dass sein Einsatz nicht möglich war - somit flossen kampflos vier Punkte auf das Mainzer Konto, die auch den Endstand von 16:12 besiegelten.
Mit diesem Erfolg festigen die Burghauser Ringer ihren Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga und starten optimal in die Rückrunde. Am kommenden Wochenende steht das Duell beim Tabellenschlusslicht aus Freiburg an, in dem die Wackerianer die nächsten zwei Punkte anstreben.











