Roland Schwarz und Erik Thiele international erfolgreich

Roland Schwarz gewann bei den Militärweltmeisterschaften Bronze!
- 01.07.2025
Erfolgreiche Wochen liegen hinter Roland Schwarz und Erik Thiele, die sich beide erst vor rund einer Woche in Elsenfeld im Rahmen der Deutschen Meisterschaften jeweils den diesjährigen Titelgewinn sichern konnten. Doch es bliebt keine Zeit, sich auf dem Erfolg auszuruhen, denn beide Ringer aus dem Burghauser Bundesligakader waren bereits wenig später international im Einsatz. Während Roland Schwarz für die Teilnahme an den diesjährigen Militär-Weltmeisterschaften nominiert wurde, machte sich Erik Thiele auf den Weg in die Türkei, um dort am renommierten Yasar Dogu Turnier teilzunehmen.
Für Roland Schwarz war die Anreise zu den Militär-Weltmeisterschaften angenehm unspektakulär, fanden die Wettkämpfe heuer in der Sportschule der Bundeswehr im nordrhein-westfälischen Warendorf statt. Schwarz ging in seiner etablierten Gewichtsklasse bis 87kg im griechisch-römischen Stil an den Start und überzeugte mit starken Leistungen. Zum Turnierauftakt traf er auf Sanad Alsibyani, den Vertreter Saudi-Arabiens, mit dem Schwarz kurzen Prozess machte: nach einem sehenswerten Armdrehschwung und einem Durchdreher punktete er seinen überforderten Gegner wenig später nach einem Armzug mit 10:0 noch in der ersten Runde aus. Ein ähnliches Bild bot sich den wenigen Zuschauern im Viertelfinale, in dem es Schwarz mit dem Tunesier Sabri Mnasria zu tun bekam. Dieses Mal zeigte der Burghauser seine Stärken im Bodenkampf – mit 5:0 ging er nach einem kraftvollen Ausheber in Führung, ehe er auch diesen ungleichen Kampf nach einem Take-Down und einem Step-Out seines Gegners vorzeitig beenden konnte. Im Halbfinale fand Schwarz hingegen in Person von Tamas Levai seinen Meister. Der Ungar – mehrfacher Medaillengewinner bei Welt- und Europameisterschaften – forderte Schwarz deutlich mehr als seine vorangegangenen Gegner. Wenngleich sich beide Ringer im Standkampf neutralisierten, war es Levai, der in der angeordneten Bodenlage zuerst die Oberlage zugesprochen bekam. Und diese Chance nutzte er eindrucksvoll: nach einem Ausheber ging er mit 6:0 in Führung. Wenngleich sich Schwarz auch im zweiten Kampfabschnitt mit hohem Aufwand gegen die drohende Niederlage wehrte, wurde sein Gegner vom Kampfgericht erneut als aktiver im Standkampf angesehen. Zwar konnte der Ungar im Bodenkampf keine Wertungen mehr erzielen, am Ende zog er aber mit einem 7:0 Erfolg ins Finale ein. Im Kampf um die Bronzemedaille traf Schwarz auf den Inder Sushant, der im Seniorenbereich international abgesehen von militärischen Wettkämpfen nicht in Erscheinung treten konnte. Trotzdem entwickelte sich ein Kampf auf Biegen und Brechen. Beide Ringer schenkten sich im Standkampf nichts, dieses Mal war es aber Schwarz, dem die Oberlage zugesprochen wurde. Per Durchdreher ging der Burghauser mit 3:0 in Führung und verteidigte seine Führung gegen seinen bulligen Gegner aufopferungsvoll. Am Ende war das Glück in jedem Fall Roland Schwarz hold, nachdem er beim Stand von 3:1 wenige Sekunden vor Kampfende von seinem Gegner zu Boden gezwungen wurde. Doch anstatt des 3:3 Ausgleichs wurden die Wertungspunkte des Inders nach einer unerlaubten Beinarbeit wieder zurückgenommen, sodass sich Schwarz über die wohlverdiente Bronzemedaille freuen konnte.
Beim qualitativ stark besetzten Yasar Dogu traf Erik Thiele in der Klasse bis 97kg auf den starken Türken Rifat Eren Gidak, der bei U20 und U23 Welt- und Europameisterschaften bereits auf eine Silber- und zwei Bronzemedaillen zurückblicken kann. Und so entwickelte sich ein Kampf, in dem Gidak von Anfang gefährlich war und zu erfolgreichen Aktionen kam. So lag Thiele rund 30 Sekunden vor Kampfende noch mit 2:5 zurück, am Ende hatte der deutsche Olympionike trotzdem Grund zu lachen. Nach einem Takedown und einem Durchdreher ging Thiele wenige Sekunden vor dem Ende mit 6:5 in Führung und zog ins Viertelfinale ein. Dort traf er auf einen alten Bekannten, den Bulgaren Akhmed Magamaev, der vor einigen Jahren noch Thieles Teamkamerad in der Burghauser Bundesligamannschaft war. Während Magamaev seinerzeit noch in der Gewichtsklasse bis 86kg auflief, startete er nun zwei Klassen höher im Limit bis 97kg. Wie schon in der Qualifikationsrunde entwickelte sich auch nun ein spannender Fight auf Augenhöhe, in dem beide Ringer aus einer stabilen Defensive heraus agierten und immer wieder punktgenaue Nadelstiche setzen konnten. Nach einem 0:1 Pausenrückstand gelang Thiele im zweiten Kampfabschnitt ein sehenswerter Wurf, der aus einem perfekt angesetzten Beinangriff resultierte, sodass er mit 4:1 in Führung ging. Doch wenige Sekunden vor Kampfende setzte Magamaev im Stand zu einer Beinsichel an, mit der er Thiele zu Fall brachte und wenig später schultern konnte. Nachdem dem Bulgaren der Finaleinzug gelang, erhielt Thiele nochmals die Chance auf Bronze über die Hoffnungsrunde. Mit den Weißrussen Aleksandr Hushtyn wartete dort auf Thiele ein weiterer bärenstarker Ringer, den er allerdings in der abgelaufenen Saison bereits mit 5:0 klar bezwingen konnte. Doch wie so im Halbfinale war auch im Kampf um Bronze Thiele nicht vom Glück verfolgt: Nach einem ausgeglichenen Kampfverlauf, in dem sich beide Ringer weitestgehend neutralisierten, führte der Deutsche Halbschwergewichtler wenige Sekunden vor Kampfende mit 1:1 auf Grund der zuletzt erzielten Wertung. Doch vier Sekunden vor Kampfende gelang es dem Weißrussen Thiele aus der Mattenbegrenzung zu schieben und den Kampf mit 2:1 für sich zu entscheiden. Damit blieb für Thiele trotz starker Leistungen nur der undankbare fünfte Platz.
Mit dem französischen Vize-Europameister Zelimkhan Khadjiev war noch ein zweiter Ringer aus dem Burghauser Bundesligakader in der Türkei am Start. In der 79kg-Klasse schied Khadjiev beim Yasar Dogu jedoch gleich in der ersten Runde nach einer vermeidbaren 6:7 Niederlage gegen den jungen Türken Ibrahim Yaprak überraschend früh aus.










